Zum Inhalt der Seite

Love's a game for fools

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Disclaimer: Gehört mir nicht.
 

-*-*-
 

Love's a game for fools 07
 

-*-*-
 

Eine Woche später hatte sich immer noch nicht viel geändert. Akihito wohnte immer noch bei Katsumi, der seine Gegenwart allmählich mit größerer Gelassenheit zur Kenntnis nahm. Und noch immer weigerte Hirose sich, seinem jüngeren Bruder zu verzeihen.
 

Frustriert warf Akihito den Hörer auf die Gabel, nachdem Hiroses Sekretärin ihm mitgeteilt hatte, dass dieser für ihn zur Zeit nicht zu sprechen sei. Warum nahm er sich dessen Ablehnung so zu Herzen? Eigentlich konnte er doch froh sein, dass sein Bruder, ihn endlich von der Leine gelassen hatte. Hirose mochte ihn ja sowieso nicht, warum also war er so unglücklich?
 

Akihito seufzte. Alte Gewohnheiten starben schwer. Abgesehen davon war er abhängig von Hirose. Nicht nur emotional, sondern vor allen Dingen finanziell. Im Augenblick lag er Katsumi auf der Tasche. Das gefiel ihm überhaupt nicht.
 

Im Augenblick war er allein. Katsumi hatte gegen neun Uhr das Haus verlassen, um zusammen mit Koji und dessen Band eine neue Single aufzunehmen. Er würde erst am späten Abend zurück sein.
 

Akihito fühlte sich ziemlich verlassen. Er langweilte sich. Rastlos durchquerte er wohl zum hundertsten Mal das Wohnzimmer, bis er endlich eine Idee hatte. Wenn er schon die Gelegenheit hatte, dann sollte er sie auch nutzen. Obwohl er ein schlechtes Gewissen hatte, brachte er die nächsten Stunden damit zu, Schubladen und Schranktüren zu öffnen. Als er sich alles angesehen hatte, glaubte er, sich ein genaues Bild von Katsumi machen zu können und dieses Bild gefiel ihm ausnehmend gut.
 

Als Katsumi einige Stunden später zurückkam, saß Akihito vor dem Fernseher, ein zufriedenes Lächeln umspielte seine Lippen.
 

Katsumi warf seine Jacke beiseite und rieb sich die Hände. Sein Gesicht war von der Kälte gerötet. "Ich habe uns etwas zu Essen mitgebracht!"
 

Mit einem irritierten Stirnrunzeln nahm er Akihitos Grinsen zur Kenntnis, doch er verkniff sich jeden Kommentar. Statt dessen hielt er Akihito die Tüte eines Schnellimbisses hin, die dieser erstaunt entgegen nahm. "Wenn du das nicht magst, dann mußt du dich mit einer Tütensuppe begnügen. Ich habe sonst nicht mehr viel im Haus!"
 

Akihito murmelte ein leises Dankeschön und schaltete den Fernseher aus. Jede Minute, die er mit Katsumi verbringen konnte, war zu wertvoll, um sie mit so etwas banalem wie fernsehen zu vergeuden.
 

"Heute Nacht soll es frieren!" informierte ihn Katsumi, der sich mit seinem Essen neben ihn setzte. Während des gesamten Essens hielt Akihito den Blick auf Katsumi gerichtet, wollte nicht eine einzige Sekunde von dem geliebten Anblick versäumen. Er starrte so lange, bis es Katsumi nicht mehr aushielt.
 

"Hast du irgendetwas?!"
 

Akihito sprang auf. "Nein! Alles in Ordnung! Ich glaube, ich gehe ein wenig spazieren!"
 

Verblüfft sah Katsumi dem entschwindenden Akihito nach, dann räumte er kopfschüttelnd die Reste ihrer Mahlzeit zusammen und kam zu dem Schluß, dass dieses merkwürdige Verhalten in der Nanjo-Familie eben ,doch' vererblich war.
 

-*-*-
 

Akihito verließ das Haus und eilte durch die nächtlichen Straßen. Warum er auf einmal das Bedürfnis gehabt hatte davonzulaufen, hätte er nicht sagen können. Es war einfach alles zusammengekommen. In der einen Sekunde hatte er nur an Katsumi gedacht und dann war ihm aus heiterem Himmel sein Bruder eingefallen.
 

Seine Gedanken wanderten zu Hirose, der ihm immer das Gefühl gegeben hatte, ein Versager zu sein. Er erhielt ja noch nicht einmal die Gelegenheit, seinen Fehler wiedergutzumachen.
 

Wütend hieb er auf einen Baum ein und merkte erst in diesem Augenblick, dass er den kleinen Park erreicht hatte, in dem er Katsumi vor einigen Wochen getroffen hatte.
 

Er wanderte ziellos über die laubbedeckten Kieswege und langsam wandten sich seine Gedanken von seinem Bruder ab. Dieses Problem konnte er jetzt nicht lösen. Er mußte warten, bis Hirose ihm verzieh.
 

Das andere Problem in seinem Leben war verzwickter. Die plötzliche Nähe zu Katsumi, erschreckte und erregte ihn gleichermaßen. Jeden Tag sah er ihn, er war zum Greifen nah und doch durfte er ihn nicht berühren.
 

Akihito war verzweifelt. Er ahnte, nein ,wusste', es würde nicht mehr lange dauern, dann würde er die Beherrschung verlieren und sich nehmen, wonach ihn so verzweifelt verlangte. Und obwohl er sich dessen bewußt war, war gleichzeitig in seinem Herzen die Gewißheit, dass er es trotz allem nicht würde verhindern können.
 

Wenn er jetzt handelte wie Koji getan hatte, wenn er den Jungen jetzt zwang... er kannte die Geschichte nur zu gut. Katsumi würde ihn hassen und dennoch würde er seinen Begierden irgendwann nachgeben und wahrscheinlich die beginnende Freundschaft zerstören, die sich gerade zwischen ihnen entwickelte.
 

Er wusste es und konnte es nicht verhindern. Diese Gefühle konnte er nicht unterdrücken. Plötzlich kamen ihm die Tränen. Weinend sank er auf eine Parkbank und schlug die Hände vors Gesicht. Warum war er nur so schwach?
 

-*-*-
 

Drei Tage später war es eisig kalt geworden. Die Wettervorhersage hatte recht behalten. Katsumi und Akihito waren früh zu Bett gegangen.
 

Mitten in der Nacht wachte Akihito zähneklappernd auf. Er fror erbärmlich. Er stand auf und legte die Hand auf die Heizung. Eiskalt. Ein Blick durchs Fenster ließ ihn schauern. Kalt war es die letzten Tage ja schon gewesen, aber diesmal war das Thermometer weit unter Null gefallen, wie er nach einem Blick darauf feststellen konnte.
 

Die zweite Decke, die er sich genommen hatte, nützte überhaupt nichts. Akihito beschloß, seinen Schlafplatz zu wechseln.
 

Barfuß tappte er über den kalten Flur und öffnete die Tür zu Katsumis Schlafzimmer. Dieser lag zusammengerollt auf seinem Bett und schlief tief und fest. Akihito zögerte noch einige Sekunden, er wusste, was Katsumi denken würde, doch die Nacht war einfach zu kalt. Vorsichtig schlüpfte er unter die Decke.
 

Katsumi wachte bei seinem Eindringen nicht auf. Er murmelte etwas und kuschelte sich tiefer in die Kissen.
 

Akihito seufzte zufrieden. Endlich wurde ihm ein wenig wärmer. Er drehte sich auf die Seite und drückte sich nah an Katsumis Rücken heran. Behutsam legte er einen Arm über Katsumis Taille, den anderen schob er langsam unter dem schlafenden Jungen hindurch. Zufrieden seufzend zog er Katsumi eng an sich und schlief ein.
 

Der nächste Morgen brachte eine Überraschung. Ganz Tokyo lag unter einer zentimeterdicken Schneedecke.
 

Akihito sah die Schneeflocken an den Fenstern vorbeitrudeln und schätzte sich glücklich, es warm zu haben. Er fühlte sich großartig, wenn auch seine Arme ein wenig schwer geworden waren. Erst nach einigen Sekunden wurde ihm bewußt, wo er sich befand. Kurz vor dem Einschlafen hatte er nach Katsumi gegriffen, um diesen an sich zu ziehen und so lag dieser dicht an ihn geschmiegt neben ihm. Akihito grinste.
 

Katsumi war wirklich ein niedliches Kerlchen. Er hatte etwas ungemein anziehendes an sich, wie er da so friedlich schlafend an seiner Seite lag. Akihito begann, seine Hand durch Katsumis Haare wandern zu lassen.
 

Dies weckte den Jungen schließlich auf. Katsumi erwachte und sah genau in Akihitos Augen. Es dauerte einige Sekunden, dann fuhr er erschrocken hoch. "Was zum Teufel machst du in meinem Bett?!"
 

"Mir war kalt!" Akihito verschränkte die Arme hinter dem Kopf und blinzelte zu ihm auf. "Die Heizung funktioniert nicht!"
 

"Aber...!" Katsumi biß sich auf die Lippen. Er konnte Akihito nicht in der Kälte schlafen lassen, auch wenn dieser es verdient hatte. "Wie spät ist es?!"
 

"Weiß nicht! Ist doch egal! Bei dem Wetter wird niemand irgendwo hingehen! Es ist viel zu kalt!"
 

"Und diese Kälte soll mich wohl vom Arbeiten abhalten?" Katsumi schüttelte ungläubig den Kopf.
 

"Allerdings!" Akihito streckte eine Hand aus und begann beiläufig, diese über Katsumis Rücken wandern zu lassen. "Komm schon, schlafen wir noch ein bißchen!"
 

"Laß das!" Katsumi rutschte aus seiner Reichweite. Akihito folgte seiner Bewegung und streckte wieder die Hand aus, die er diesmal über Katsumis Oberschenkel streichen ließ.
 

"Komm schon! Legen wir uns wieder hin!"
 

"Ich sagte, du sollst damit aufhören!" Katsumi schlug seine Hand beiseite und sah ihn wütend an. "Ich muss zur Arbeit!"
 

"Wirklich?! Triffst du dich mit Koji?!"
 

"Und mit Takasaka! Aber was geht dich das eigentlich an?!"
 

"Nichts! Wann mußt du los?!"
 

"Ich treffe mich zum Mittagessen!"
 

"Dann haben wir ja noch ein paar Stunden Zeit!" Akihito ergriff Katsumis Hand.
 

"Zeit?! Wofür?!" fragte Katsumi fassungslos nach. Ein heftiger Ruck ließ ihn in Akihitos Armen landen. "Nein! Hör auf! Du hast mir etwas versprochen! Ich lasse dich hier wohnen, aber das geht zu weit!"
 

Er stemmte sich mit beiden Händen gegen Akihitos Brust, doch dieser lachte nur über seine Bemühungen.
 

"Weißt du eigentlich, wie schwer es die letzten Tage für mich war? Dich jeden Tag zu sehen, neben dir zu sitzen, mit dir zu reden und dich nicht anfassen zu dürfen? Ich dachte oft, ich würde wahnsinnig!"
 

"Ich bin nicht schwul! Männer interessieren mich nicht!" Katsumi wandte das Gesicht ab, als Akihito ihn zu küssen versuchte.
 

"Wirklich nicht?!" Akihito drehte sich, so dass Katsumi unter ihm zu liegen kam. Seine Augen glitzerten gefährlich. "Niemand hat es bisher gewagt, mich abzuweisen!"
 

Katsumi bekam Angst. Er wußte, dass Akihito völlig unberechenbar war. Doch selbst in dieser Situation konnte er nicht lügen. "Dann bin ich wohl der erste! Laß mich los!"
 

Akihito sah ihn schweigend an. "Du meinst das ernst!" stellte er schließlich leicht überrascht fest.
 

"Natürlich meine ich das ernst! Ich will weder mit dir noch mit sonst irgendeinem Mann schlafen! Jetzt laß mich endlich los!"
 

"Schade!" Akihito beugte sich vor und preßte seinen Mund auf Katsumis. Dieser strampelte heftig, doch Akihito war um einiges größer und kräftiger. Schließlich hob er den Kopf. "Wirklich schade!"
 

Katsumi rührte sich nicht. Er starrte Kojis Bruder schockiert an, die Augen weit aufgerissen, die Lippen leicht geöffnet. Akihito spürte, wie seine Erregung wuchs. Einige Sekunden zögerte er, dann fällte er eine Entscheidung. Er konnte es nicht. Man mochte ihm zwar nachsagen, dass er verrückt sei, aber dieses verletzte Vertrauen in den Augen des Jungen... das war mehr als er ertragen konnte.
 

Mit einem bedauernden Aufseufzen ließ er von Katsumi ab und stieg aus dem Bett. Er drehte sich nicht um, auch nicht, als Katsumi ihm fragend hinterher rief.
 

Der Junge sah mit großen Augen zu, wie der andere im Badezimmer verschwand. Gleich darauf ertönte das Rauschen der Dusche. Katsumi schmunzelte. Irgendetwas sagte ihm, dass die Dusche, die Akihito gerade nahm, höchstwahrscheinlich eiskalt war...
 

-*-*-
 

tbc



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück