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Fate of Atemu

von

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Die Suche beginnt

„Ich werde euch beschützen, mein Pharao, solange ich lebe und darüber hinaus.“

„Ich werde über euch wachen!“
 

Diese Worte geisterten durch den Kopf des Pharaos, hatte Seth die Worte wirklich so gemeint? Wenn ja, warum war er dann geflohen? Warum war er jetzt nicht hier? Seit einer halben Stunde saß der Pharao schon in Gedanken versunken an der Pferdebox und rührte sich nicht. Er hörte nicht die beruhigenden Worte Jonos, der ihn noch immer im Arm hielt, nichts schien den Pharao aus dieser Starre reißen zu können. Doch Jono hatte noch eine andere Idee, er wusste nicht genau, ob es klappen würde, aber er konnte es zumindest mal versuchen. Also beugte er sich ein wenig zu Atemu hinunter und küsste ihn zuerst auf die Stirn, dann auf die Wangen, auf die Nase und schließlich auf die weichen Lippen.
 

Zuerst kam keine Reaktion, doch als Jono sanft mit seiner Zunge an Atemus Lippen entlang strich, kam Leben in den reglosen Körper des Pharaos. Das Leuchten in seinen Augen kehrte zurück und er drückte Jono sanft von sich, er war nicht wütend, nicht traurig, er lächelte nur dankbar und streichelte sanft über Jonos Wange. „Danke, mein Jono, danke, dass du für mich da bist.“, sagte er und seufzte leise. „Ist schon gut, mein Pharao, ist schon gut.“, sagte Jono und strich ein paar Haare aus dem Gesicht Atemus. „Ich werde immer für Euch da sein, das wisst Ihr und deshalb habe ich beschlossen Seth für Euch zurückzuholen.“
 

Atemu erschrak und schüttelte ungläubig den Kopf. „Aber wie ….. wie …“ „Ich weiß noch nicht, wie ich es anstelle, aber ich werde nichts unversucht lassen, um ihn wieder herzubringen, das verspreche ich Euch, mein geliebter Atemu.“, sagte Jono und nickte leicht. „Nun kommt, Ihr müsst Euch ausruhen, ich werde ein paar Reiter mitnehmen, Talib wird sich solange um Euch kümmern, während ich mich auf die Suche nach Seth mache.“ „Aber du weißt doch gar nicht wohin er geritten ist.“, meinte Atemu. „Ich werde Mahado fragen, sicher hat Seth ihm einen kleinen Hinweis gegeben, wo er sich aufhält.“, erwiderte Jono und zog Atemu auf die Beine. Atemu konnte nichts darauf erwidern, er wollte Jono nicht die Hoffnung nehmen, schweigend ließ er sich von Jono in den Palast geleiten und begab sich dann in das Gemach seines Vaters, um sich auszuruhen.
 

Jono ging danach sofort zu Mahado in den Priesterpalast, um ihn nach dem Aufenthaltsort von Seth zu fragen. „Mahado? Mahado?“, rief er durch die Gänge. Ein Diener verbeugte sich leicht vor ihm und sagte: „Der Priester Mahado befindet sich zurzeit in der Bibliothek, mein Gebieter.“ „Ich danke dir, mein Freund.“, sagte Jono und ging mit eiligen Schritten in Richtung Bibliothek. Als er dort ankam, fand er tatsächlich Mahado, der gerade über ein paar Schriftrollen gebeugt war, die verteilt auf dem großen Tisch lagen. „Mahado, ich muss dich etwas fragen.“, sagte Jono und stellte sich gegenüber des Priesters an den Tisch.
 

Mahado schaute auf und fragte: „Worum geht es, mein Gebieter, ich denke es geht um Seth, hab ich Recht?“ „Ja, du hast Recht, du hast die plötzliche Abreise ja selbst mitbekommen.“, meinte Jono zustimmend. „Also, was ich wissen wollte, gibt es einen Ort, an den Seth sich zurückziehen könnte, vielleicht sein Geburtsort? Ich weiß, dass Seth nicht immer hier gelebt hat.“ „Das ist wahr, Seth kam erst mit 3 Jahren mit seinem Vater hierher, als dieser den Dienst als Hohepriester am Hofe des Pharaos aufnahm.“, erwiderte Mahado. „Davor hat er in einem kleinen Dorf in der Wüste gelebt, leider wurde dieses Dorf fast vollkommen zerstört und ich weiß nicht, ob es überhaupt noch existiert. Aber es wäre der einzige Ort, an dem Seth vermutlich sein könnte, zumindest ist er in die Richtung des Dorfes geritten. Leider weiß niemand, wo sich dieses Dorf genau befindet, ich weiß nur, dass es in der Nähe vom Nildelta liegen soll.“
 

Jono seufzte ein wenig erleichtert, das war zumindest schon mal ein Anfang. „Ich danke dir, Mahado, kümmere dich bitte um die Priesterschüler und pass ein wenig auf den Pharao auf, ich werde mich mit ein paar Reitern auf die Suche nach Seth begeben. Ich werde wohl eine Weile fort sein, aber ich werde nicht ohne Seth zurückkehren.“ Mahado nickte. „Ich werde mich um alles kümmern, mein Gebieter.“ „Danke!“ Jono verließ die Bibliothek und trommelte 6 Reiter zusammen, die sich sofort bereit machen sollten, anschließend ging er noch einmal zum Pharao, um ihm mitzuteilen, dass er sich nun auf dem Weg Richtung Nildelta machen würde, um Seth zurückzubringen. Atemu wagte nicht ihn aufzuhalten, er sah in Jonos Augen, dass dieser sich davon nicht abbringen ließ und so wünschte er ihm nur viel Glück. Er hasste sich dafür, dass er als Pharao nicht einfach mit reiten konnte, immerhin hatte er Pflichten, er konnte nicht einfach so für ein paar Tage, oder Wochen in die Wüste verschwinden.
 

Eine viertel Stunde später machte Jono sich mit seinen Reitern und einer Menge Proviant auf den Weg in die Wüste, er rechnete mit einem Tagesritt bis zum Nildelta, dort mussten sie dann nur noch das Dorf suchen, von dem sie nicht wussten, ob es sich dort noch befand. Jono wusste nicht genau, wie lange er brauchen würde, um das Dorf zu finden und ob Seth überhaupt zurückkommen wollte. Aber er hatte es Atemu nun mal versprochen und er würde sein Versprechen halten, egal was er dafür tun müsste. Er würde Seh finden und zurückbringen, koste es was es wolle.
 

Atemu stand auf der Terrasse und starrte hinter den Reitern her, er weinte leise und war verzweifelt. ´Warum habe ich nicht versucht Jono aufzuhalten, er wird Seth doch sowieso nicht finden, das Nildelta ist so groß, wo soll er anfangen zu suchen?‘
 

Preis dir, o Nil, der herauskommt aus der Erde

und herbeikommt um Ägypten zu ernähren.

Mit verborgenem Wesen, eine Dunkelheit am Tage ...

Der die Fluren bewässert ...

Der die Wüste tränkt, die fern vom Wasser ist ...

Der Nahrung bringt und reich an Speisen ist,

Der alles Gute schafft ...

Der Kraut für die Herden schafft und jedem

Gotte Schlachtopfer gibt ...

Der die Speicher füllt und die Scheunen weit macht,

Der den Armen etwas gibt.

Der Bäume wachsen lässt nach jedem Wunsch

und man hat keinen Mangel daran.

Man fängt an für dich auf der Harfe zu spielen

und man singt dir mit der Hand.

Flutet der Nil, so opfert man dir,

mit Weihrauch, Ochsen und Rindern und

Vögeln auf der Flamme,

Der du den Menschen von seinem Vieh leben lässt

und sein Vieh von der Flur.

Du grünst, du grünst o Nil, du grünst.
 

(Hymne von dem Dichter Cheti, ca. 1900 v.Chr. Übersetzung von Erman)
 

‚Wirst du meinen Seth zu mir zurückführen?´ Der Pharao seufzte und sank auf den harten Boden der Terrasse, die Steine waren heiß, doch es kümmerte ihn nicht, die Sonne brannte auf ihn nieder, doch er störte sich nicht daran, er schloss seine Augen und schlief erschöpft ein.



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