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Gnadenlose Realität

Zu viele Fuß unter der Erde.
von

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Ablenkung

Dem Schauspiel folgten neugierig funkelnde, hellgrüne Augen.

Anirion stand auf einem kleineren Felsen und sah von oben auf den hübschen Dunkelelfen hinab. Er war leicht rot im Gesicht, da er wirklich alles von dem dunkelhäutigen Elfen sah.

Es wunderte ihn selbst, wieso ihn der Anblick noch so in Verlegenheit brachte, da er Sharrak schon kannte seit er ein kleines Baby war und ihn auch oft nackt gesehen hatte.

Für ihn war es ungewöhnlich, dass der Dunkelelf sich schneller erwachseneren Dingen zugewandt hatte als es für die Oberflächenelfen üblich war.

Sharrak hatte sich viel schneller entwickelt als andere Elfen, was zumindest die geistige Entwicklung betraf. Einerseits handelte er oft schon recht erwachsen, aber dann kam wieder der jugendliche Trotz zum Vorschein und manchmal verhielt er sich kindisch.

Es wirkte ein wenig so, als ob er selbst nicht so genau wüsste, wie er sich verhalten sollte... Anirion wusste, dass es an den Rassenunterschieden lag.

Calaghar hatte ihm erzählt, dass man im Unterreich schnell erwachsen werden musste da es sehr viele Gefahren gab. Anscheinend hatte sich die Entwicklung vom Kleinkind zum Erwachsenen den Umständen im Unterreich angepasst, seit dem die Dunkelelfen von der Oberfläche verbannt wurden. Bei Sharrak war das wohl ein spezieller Fall. Die jahrhundertlange Anpassung war wohl noch immer vorhanden und widersprach sich ein wenig mit der Erziehung wie es an der Oberfläche üblich war. Zumindest war es seine persönliche Erklärung dafür.

Still sah er weiterhin Sharrak zu. Eigentlich wollte er mit ihm reden, wurde aber von dem netten Anblick überrascht und wollte ihn lieber nicht stören, um nicht in eine unangenehme Situation zu geraten.
 

Der Dunkelelf genoss den Moment, bis er sich beobachtet vorkam. Er runzelte leicht die Stirn schlug die Augen auf, richtete sich im Wasser etwas auf und sah sich um.

Sein Blick wanderte das grüne Ufer entlang, blieb kurz bei dem Schilf hängen, was sich weiter hinten im See erstreckte.

Schließlich wandte er seinen Blick zu dem Felsen der in das Gewässer hineinragte.

Oben auf erkannte er eine ihm bekannte Gestalt und er grinste kurz.

Das blaue Schimmern, was die Haare der Gestalt verursachten verriet den Beobachter.

Seine schlechte Laune hatte sich verflüchtigt und war vorerst vergessen.

Er mochte das Wasser einfach und es beruhigte ihn immer.

Sharrak musterte den Elfen, der versuchte sich unsichtbar zu machen, und lächelte.

„Anirion, willst du nicht lieber auch ins Wasser kommen als mich nur zu beobachten?“, fragte er zu dem Waldelfen gerichtet.

Dieser errötete noch mehr als zuvor und lugte über den Felsen zu Sharrak hinunter.

„Also wenn du nichts dagegen hast.“, stotterte der Elf verlegen und lächelte leicht, nicht wirklich im Stande etwas Sinnvolles von sich zu geben. Innerlich verfluchte er sich wohl gerade selbst, so wie Sharrak ihn kannte.
 

Jetzt hatte er sowieso keine Chance mehr unbemerkt zu verschwinden.

Und wieso nicht eine kleine Abkühlung war doch nicht verkehrt, dachte sich Anirion und zog sich ebenfalls aus. Seine Verlegenheit versuchte er zu überspielen, was ihm nicht gelingen wollte. Noch immer mit  heißen Wangen, ging von dem Felsen an eine leichter begehbare Stelle des Ufers und watete in den See hinein, der im Licht der Sonne schimmerte.

Das Wasser war erst seicht wurde dann aber schlagartig tiefer bis Anirion nicht mehr stehen konnte und schwamm. Das kühle Nass nahm ihm für einen Moment den Atem, es war schon ganz schön kalt, wenn man vorher eine Weile in der Sonne war.
 

Der Dunkelelf beobachtete den Anderen dabei und lächelte immer noch.

Anirion wirkte anmutig, in allem was er tat.

Anmutiger als die ganzen anderen Elfen die er kannte, ausgenommen von Anidia, die selbst ihren Cousin schlug.

Sharrak schwamm etwas auf den Anderen zu und grinste eben diesen an.

„Was willst du eigentlich hier? So ohne Grund kommst du doch nie an diesen Ort.“, fragte er den Blauhaarigen. Anirion wurde noch eine Nuance dunkler im Gesicht.

„Ähm ursprünglich wollte ich mit dir über diese Sache reden, weswegen du ja auch hier bist. Aber ..d..dann…“, stotterte Anirion und senkte den Blick. Nun vollends verunsichert und ziemlich verlegen. Er bugsierte sich gerade selbst in Bedrängnis. Das Gestotter des Elfen ließ Sharrak nur lächeln.

„Aber dann hast du mich baden sehen und gedacht na da kann ich doch gleich mal Mäuschen spielen.“, führte er den Satz des Anderen zu Ende und lachte.
 

Der Waldelf wurde nur noch verlegener und kniuffte dem Weißhaarigen kurz in die Seite.

„Mach dich nicht über mich lustig.“, nuschelte er und lächelte nun ebenfalls leicht.

Ihm war die ganze Situation höchst peinlich.

Dass er nicht schon längst hochrot verschwunden war, wunderte ihn selbst ein bisschen.

Aber in der Gegenwart von Sharrak taute er immer etwas auf. Ihm Gegenüber war er offener und weniger zurückhaltend. Er traute sich ganz einfach mehr. Anirion konnte sich das nicht so ganz erklären, aber so war es nun einmal. Sharrak tat seinem Selbstbewusstsein gut, erfasste er.

Als er dann aber das unheilvolle Grinsen auf Sharraks Gesicht sah war es bereits zu spät.

Um sich schlagend und etwas von dem Seewasser schluckend wurde der Waldelf unter die Wasseroberfläche gedrückt. Als die Hand die ihn hinunter gedrückt hatte von ihm abließ tauchte er prustend wieder auf und funkelte den grinsenden Dunkelelfen an.

„Na warte!“, dachte er sich und schoss auf den Anderen zu um ihn nun seinerseits unterzutauchen. Dies wollte ihm aber nicht recht gelingen, da der Dunkelhäutige etwas stärker war als er. Am Ende bespritzten sie sich lachend gegenseitig mit dem kühlen Nass bis sie im knietiefen Wasser standen.

Die Stimmung war ausgelassen und keine einzige Wolke trübte den azurblauen Himmel, ebenso wenig trübte ein schlechter Gedanke die Stimmung der beiden Elfen.
 

Immer noch grinsend und etwas atemlos setzte sich Sharrak in das hüfthohe Gras am Ufer und betrachtete den Anderen. Dieser stand noch im See den Kopf genießend der Sonne entgegen gereckt. Dabei hatte er die Augen geschlossen.

Der Weißhaarige war vollkommen gebannt von dem Anblick.

Die olivfarbene Haut auf der im Sonnenlicht glitzernde Wassertropfen hinab rannen.

Anirions nasse Haare schimmerten dunkelblau. Er war wirklich gut gebaut.

Ein schlanker, leicht muskulöser Körper und makellose Haut. Der Dunkelelf hatte auch schon Menschen gesehen. Diese hatten einfach nicht die Eleganz und die Anmut der Elfen. Die männlichen Menschen, die sich als Krieger verdingten waren auch muskulös, doch sie hatten bei weitem mehr Muskelmasse und wirkten plumper und schwerfälliger. Mit der Eleganz von Elfen konnten sie es nie wirklich aufnehmen. Immer weiter wanderte sein Blick den verführerischen Körper entlang. Anirion war vollkommen unbehaart in den unteren Regionen. Sharraks Augen funkelten leicht bei dem Anblick der sich ihm bot, jedoch konnte er einen kleinen Anflug von Schamesröte nicht verhindern, jedoch fiel dies auf der ebenholzfarbenen Haut nicht auf. Nur wenn man hin fasste, konnte man die Hitze in seinen Wangen spüren.

Er hatte den Waldelfen schon immer unbeschreiblich schön gefunden. Dieser konnte sich vor Angeboten von der weiblichen Seite kaum retten… soweit der Dunkelelf wusste waren sogar Angebote von der männlichen Seite dabei. Aber der Waldelf war viel zu schüchtern auch nur auf Eines einzugehen. Bis jetzt hatte er immer alle höflich mit roten Wangen abgelehnt. Dieser Gedanke ließ ihn leicht schmunzeln.

Manche davon hätten ihn selbst sicher rot werden lassen. Es gab schon manchmal schamlose Elfen, dabei hatte er immer gedacht, dass das Volk der Oberflächenelfen, was das anging, gesitteter war als die anderen Völker Faerûns. Zumindest hatte das mal sein Bruder erwähnt....

Sharrak hatte schon einiges von den Drow gehört, was sein Bruder eben so zu erzählen wusste. Würden die hellhäutigen Elfen das wissen, hätte es sie sicher noch mehr abgeschreckt, als es jetzt schon der Fall war und das in vielerlei Hinsicht. Kein Wunder, dass sie sich so hassten.

Immer noch gefangen in seinen Gedanken, bemerkte er nicht, dass Anirion sich inzwischen neben ihn gesetzt hatte und ihn ansah.

„Über was denkst du nach!“, erklang auch sogleich die helle, melodische Stimme des Anderen. Der Weißhaarige zuckte zusammen und sah zu ihm.

Die Sonne hatte seine Haut schon lange getrocknet, da der Tag von dem Morgen in den Mittag gerückt war und die goldene Scheibe hoch am Himmel stand.

Allein seine langen Haare klebten noch in feuchten Strähnen an seinem Hals und seinem Rücken. Er strich sich die Haare aus dem dunklen Gesicht und sah den Anderen nun schmunzelnd aus seinem zweifarbigen Augenpaar an.

Sharrak beugte sich leicht zu dem Anderen, sodass seine Lippen nur noch wenige Zentimeter von dem Ohr des Anderen entfernt waren.

„Über dich... ich denke darüber nach wie schön du bist.“, hauchte er ihm wahrheitsgemäß zu und lächelte leicht, gespannt auf die Reaktion des Anderen.

Dieser lief augenblicklich rot an.

Sharrak ließ den Anderen nicht aus den Augen und lächelte über den unschuldigen Anblick den der Waldelf bot.
 

Kurz sah der Blauhaarige in die ungewöhnlichen Augen des Dunkelelfen bevor er wieder wegsah. Hier war wieder seine Schüchternheit. Gerade als er gehofft hatte sie für einige Zeit abgelegt zu haben, warfen ihn ein paar Worte aus der Bahn. Manch einmal verfluchte er sich selbst dafür. Er hatte schon oft versucht sich dies abzugewöhnen jedoch waren die Versuche zu oft gescheitert, als das er es noch einmal versuchen wollte.

Ihm fehlte einfach Selbstbewusstsein. Dies hatte er selbst erkannt und auch andere hatten dies oft erwähnt.

Aber es ging nun nicht so einfach etwas Gewohntes von einem auf den anderen Tag abzulegen. Anirion ging mit allen zu vorsichtig um, wollte niemanden verletzen, sowohl körperlich als auch seelisch.

Irgendwann war einmal die Grenze an der dies nicht mehr funktionieren würde.

Selbst das hatte er erkannt und dennoch fiel es ihm unglaublich schwer.

Wieso konnte er Sharrak gegenüber nicht einfach sagen was er im Moment empfand?

Was er schon so lange versuchte in Worte zu fassen?
 

Der Weißhaarige seufzte leise darüber, umfasste das Kinn des Anderen und zwang ihn sanft ihn anzusehen. Immer wieder wichen die hellgrünen Augen aus, bis es Sharrak endlich gelang diesen ausweichenden Blick einzufangen.

Das leichte rot auf den Wangen ließ Anirion anziehend wirken.

Dass er nackt war trug seinen Teil dazu bei, spielte jedoch eine nebensächliche Rolle. Immer näher kam er dem Gesicht des Waldelfen. Dieser versuchte zurückzuweichen, aber die dunkle Hand verhinderte dies zu gut. Sharrak konnte sich nicht zurückhalten.

Er hatte den Anderen schon immer anziehend gefunden, besonders seit dem er aus dem Kindesalter hinaus gewachsen war.

Langsam schloss er die Augen und legte seine Lippen auf die des anderen Elfen.

Er genoss die weichen warmen Lippen Anirions und bewegte seine sanft gegen die des Waldelfen. Sharrak drückte den Blauhaarigen langsam nach hinten in das weiche dunkelgrüne Gras und fuhr mit der Hand, die bis eben noch an dem Kinn des Anderen lag, durch die feuchten Haare Anirions. Vorsichtig forderte er mit seiner Zunge Einlass.

Sein Verstand hatte sich verflüchtigt. Er nahm nur noch verschleiert wahr was er hier eigentlich tat. Sein Körper empfand es als schön, also konnte es nicht schlecht sein.

Ein erregendes Kribbeln rann die Wirbelsäule des Dunkelelfen entlang als er sich der Situation in der sie sich befanden richtig bewusst wurde.
 

Der Geküsste sah mit geweiteten Augen in das entspannte Gesicht des Weißhaarigen.

Das unbekannte Gefühl auf seinen Lippen gefiel ihm. Er verlor sich, trotz all seiner Zweifel, die sich in diesem Augenblick aufwarfen, darin und begann den leichten Kuss zu erwidern. Auch er schloss die Augen. Für einen Moment hatte er seine Scheu komplett abgelegt oder schlicht vergessen. Schon oft hatte er sich vorgestellt wie es wohl wäre den Dunkelelfen zu küssen. Die Realität übertraf jede einzelne Vorstellung.

Der Grünäugige zögerte eine Weile, gewährte dem Anderen aber dann doch was dieser verlangte. Anirion spürte am Rande, dass er noch dunkler im Gesicht geworden war die kümmerte ihn jedoch in dieser Sekunde nicht wirklich. Die Nähe des Weißhaarigen zu spüren war etwas Besonderes. Auch Anirion wurde sich dessen nun wirklich bewusst.

Der direkte Hautkontakt fühlte sich gut an, genauso wie der Kuss aber weiter wollte er nicht gehen. Langsam löste er sich von Sharrak und schob ihn vorsichtig von sich.

Nicht wirklich fähig ihm offen ins Gesicht zu sehen.
 

Sharrak musterte den Elfen vor ihm und lächelte leicht.

„Ist alles in Ordnung?“, fragte er nach, um sicher zu gehen nichts falsch gemacht zu haben und suchte den Blickkontakt, den der Andere immer wieder unterbrach.

Die hellgrünen Augen suchten diesmal jedoch den Augenkontakt und erwiderten den Blick fest. Der Weißhaarige fand diese Situation sehr merkwürdig, aber nicht verkehrt. Es war ihm nicht peinlich, weder dass sie nackt waren, noch dass er Anirion geküsst hatte, der doch einige Jahre älter war als er selbst. Aber dies störte ihn nicht.

Was für eine Rolle spielten schon ein paar Jahre in dem Leben eines Elfen?
 

„Ja… aber das eben ging mir zu schnell.“, antwortete der Ältere leise aber mit sicherer Stimme. Ihm ging es im Moment besser als jemals in seinem Leben.

Er fühlte sich wahnsinnig wohl in der Nähe des Dunkelelfen.

Diese Erkenntnis vertrieb sogar die Röte in seinem Gesicht und ein freudiges Lächeln breitete sich auf dem ebenmäßigen Zügen aus.
 

Als Anirion gegangen war widmete sich Calaghar wieder seiner Liebsten und zog sie nun endgültig zu sich auf den Schoß. Anidia wollte damit wohl andeuten, dass Anirion in seinen Bruder verliebt war? Jedoch kam er nicht dazu näher darüber nachzudenken, als er eine zierliche Hand spürte die sich ebenfalls einen Weg unter sein Oberteil suchte.

Ihre Lippen trafen sich erneut und bewegten sich leidenschaftlich gegeneinander.

Eine Zungenspitze schob sich in seinen Mund und er erwiderte das zarte Spiel, was keinen Gewinner forderte. Währen dessen wanderte seine Hand langsam weiter an dem Körper der Waldelfe nach oben.

Bis sie eine von Anidias Brustwarzen streifte, die sich unter der Berührung verhärtete.

Wenig später lag das Stück störenden Stoffes auf dem Boden.

Der Dunkelelf löste den Kuss und musterte die Waldelfe kurz bevor er sie verlangend an sich zog um sie abermals zu küssen.

Jedoch wurde er unterbrochen als auch sein Oberteil den Weg von seinem Körper fand.
 

Die Türkishaarige genoss die Berührungen Calaghars und ein erregender Schauer floss ihr über den Rücken als er ihre Brust striff.

Leicht massierte sie den festen, muskulösen Oberkörper des Dunkelelfen.

Mit funkelnden Augen beobachtete sie ihn und versuchte sich jede Reaktion einzuprägen.

„Überlasse mir dieses Mal die Führung.“, raunte sie in sein Ohr und leckte über eben jenes, was dem Elfen ein leises Keuchen entlockte.

Ihre Lippen wanderten wieder zu seinen, um an ihnen zu knabbern.



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