Zum Inhalt der Seite

Vampires vs. Humanity

Captured by Vampires
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Eternity

Drei Wochen waren seit jener Nacht vergangen in der wir uns alle getrennt hatten. Noch immer nagte es an mir, dass wir nichts von Kai gehört hatten. Lebte er noch? War er gefangen worden? Suchte er überhaupt nach uns? Wie würde er uns finden? Diese Fragen kreisten dauerhaft in meinem Kopf und raubten mir noch den letzten Nerv.

Mittlerweile hatte es uns nach Mie verschlagen, wo wir uns in einem kleinen Haus, in der Nähe der Küste niederließen. Es stand leer und bis auf die Hauptstadt, waren die umliegenden kleineren Städte eher verlassen. Also hatten wir unsere Ruhe.

Diese Flucht hatte mich sehr mitgenommen und auch an Byou war sie nicht spurlos vorbei gegangen. Wir hatten uns verändert. Zunächst fiel es uns gar nicht so auf aber umso mehr Tage vergingen, umso stärker wurden die Veränderungen, die Kais Blut, hinterlassen hatten. Wir waren schneller, stärker und wir waren warm. Unsere Haut fühlte sich nicht mehr kalt an. Gut, wir kamen uns nicht kalt vor aber nachdem wir tatsächlich mit einem Fieberthermometer unsere Temperatur gemessen hatten, fiel es uns auf. Doch die größte Veränderung war das Sonnenlicht. Wir ertrugen es ohne Probleme. Vielleicht war das auch ein Grund dafür, dass ich an die Küste wollte. Seitdem ich der Sonne wieder gefahrlos gegenüber treten konnte, liebte ich Sonnenaufgänge umso mehr. Am Meer wirkten sie natürlich noch schöner.
 

Allerdings fand ich auch in dieser Nacht mal wieder keinen Schlaf. Seit all den Veränderungen hatte sich unser Tagesrhythmus verändert und wir schliefen meist in Nacht. Dennoch, mein Kopf war voll. Ich konnte mich einfach nicht entspannen, wie sehr ich mich auch versuchte an Byou zu schmiegen, es half nicht. Also schälte ich mich vorsichtig aus seiner Umarmung und stieg aus dem Bett, hüllte mich in einen Yutaka und verließ das kleine idyllische Haus durch die Terrassentür. Wir waren praktisch am Meer. Vermutlich war das hier mal eine Ferienhütte gewesen. So genau wusste ich es nicht und es war für mich auch nicht von Belang. Ich lief über den feuchten Rasen und ließ mich auf der kleinen Bank nieder, auf der ich immer saß, wenn ich nicht mehr schlafen konnte. Der Himmel wurde bereits heller, leuchtete in heller werdenden Blautönen. Der Sonnenaufgang würde nicht mehr lange auf sich warten lassen. Ich zog die Beine an meinen Körper und schlang die Arme darum, legte mein Kinn auf meinen Knien ab und starrte einfach auf das offene Meer, das ruhige Wellen schlug und in dem sich der Himmel spiegelte. Der Anblick beruhigte mich und doch dachte ich die ganze Zeit über Kais letzte Worte nach. Ich sollte weitermachen, sollte eine Lösung für das Problem finden, das ich nicht mehr hatte. Nur wie? Ich hatte keinerlei Ausrüstung. Byou hatte vorgeschlagen vielleicht doch mal einen Abstecher in die örtliche Universität zu machen und sich einfach das zu besorgen, was wir brauchten aber so einfach war das nicht und irgendwie, war ich einfach noch nicht so weit. All unsere Freunde waren zerstreut. Von Ruki und Reita hatten wir auch nichts gehört. Wie auch? Wir hatten keine Handys dabei und uns auch nicht abgesprochen, wo wir uns vielleicht wieder versammeln würden. Es ließ mich tief seufzen. Ich vermisste sie alle aber vor allem Kai. Er fehlte mir und meine Sorge, um ihn, fraß mich förmlich auf.

Schweigend starrte ich einfach vor mich hin, hörte aber deutlich, dass sich etwas im Haus rührte. Nur kurze Zeit später strichen zwei starke Hände über meine bestofften Oberarme und legten sich von hinten um mich. Ich drehte den Kopf leicht und entdeckte Byou, der mich kurz ansah und dann den Blick ebenfalls geradeaus richtete.

"Kannst du wieder nicht schlafen?" Die Frage war eigentlich unnötig und trotzdem nickte ich. Leise seufzend ließ er mich los, kletterte über die Rückenlehne und ließ sich neben mich sinken. Ohne darüber nachzudenken krabbelte ich auf seinen Schoß und lehnte mich an, sah aber weiterhin zum Horizont.

"Du musst damit aufhören Jin.", sprach er leise während er mir übers Haar strich. Ich bekam eine Gänsehaut aber nicht nur, weil ich es mochte so von ihm liebkost zu werden, sondern auch weil eine kleine kühle Brise meine nackten Waden umspielte. Mit der Körperwärme kam auch das Temperaturempfinden stärker zurück. Wir konnten Kälte und Hitze wieder besser unterscheiden. Es war äußerst merkwürdig. Für Byou umso mehr. Als er das erste Mal wieder die Sonne gesehen und ihre Wärme auf der Haut gespürt hatte, war er in Tränen ausgebrochen. Ich erinnerte mich noch gut an diesen Moment. Eine kleine Ewigkeit lang hatte er darauf verzichten müssen. Seitdem war er fast nur noch draußen. Ich bekam jeden Tag deutlich den Eindruck davon, wie sehr die Vampire die Sonne vermissten. Vor allem diese, die schon hunderte Jahre auf dem Buckel hatten, was dazu führte, dass ich mich umso schlechter fühlte, weil ich noch nicht mit Hochdruck an einer Lösung arbeitete.

"Womit?", fragte ich leise zurück, kannte die Antwort aber.

"Dir zu viele Gedanken zu machen. Kai geht es sicher gut. Genauso wie dem Rest und darüber hinaus, bist du niemandem etwas schuldig. Du wirst dieses Mittel herstellen, wenn es soweit ist. Setz dich nicht so unter Druck. Ich kann das nicht mehr mitansehen, wie dich all dieser Druck und die Sorgen zerfressen. Du zerbrichst daran.", seufzte er leise und drückte mich etwas enger an sich. Ich presste die Lippen aufeinander und senkte den Blick.

"Ich weiß aber ich kann einfach nicht anders. Ich habe das Gefühl, dass mich das alles erdrückt. Kai hat mir gesagt, ich soll weitermachen aber ich kann einfach nicht. Nicht, solange ich nicht weiß, ob es ihm gut geht." Ich hob den Kopf um Byou in die Augen zu sehen, worauf sich seine warme Hand auf meine Wange legte.

"Es geht ihm gut."

"Was macht dich da so sicher?", entgegnete ich mit leicht verzweifelter Stimme. Byou ließ seine Hand von meiner Wange zu meinem Herzen gleiten.

"Ich spüre es. Spürst du ihn nicht?" Fragend zog ich die Brauen zusammen und sah auf seine Hand bevor ich meinen Blick wieder hob und leicht mit den Schultern zuckte.

"Ich weiß nicht. Wie fühlt sich das denn an?" Als ob ich davon Ahnung hätte. Jedoch lächelte mein Freund mich nur an. "Hm, schwer zu erklären. Es besteht eine Verbindung zwischen ihm und uns. Schließ die Augen, entspann dich und konzentrier dich auf Kai. Die Verbindung ist nicht einseitig. Er kann dich spüren und du ihn. Probier es.", forderte er mich sanft dazu auf aber ich war noch immer skeptisch. Immerhin hatten Byou und ich ja auch eine Verbindung. Er hatte mich erschaffen weshalb ich mir nicht so sicher war, ob ich nicht eher das spüren würde, aber ich gab dem ganzen eine Chance. Also schloss ich die Augen, atmete tief durch und versuchte mich zu entspannen. Das war etwas, das mir nicht ganz so leicht fiel aber ein bisschen ruhiger wurde ich schon. Eine Verbindung. Ich sollte mir Kai vorstellen? Das fiel mir eigentlich nicht schwer. Ich sah ihn andauernd aber meist nur in kurzen Erinnerungsfetzen. Also gab ich mir mehr Mühe, stellte ihn mir vor, wie er lächelnd auf mich zukam, so wie er es oft getan hatte. Ich rief mir seinen Geruch, den Klang seiner Stimme und seine ganze Präsenz in Erinnerung und da war es. Wie ein kleines Aufblitzen. Ich zuckte zusammen. Was war das? Ich konzentrierte mich stärker darauf und es kam wieder, wurde stärker und stetiger.

Dann, für einen kurzen Moment, hatte ich das Gefühl durch seine Augen zu sehen. Es glich mehr einem verschwommenen Foto aber das Bild wurde klarer und was ich sah, trieb mir die Tränen in die Augen. Kai stand vor einer Fensterscheibe, in der er sich spiegelte. Gekleidet in Schwarz und er lächelte sich selbst an. Nein, er lächelte für mich. Es ging ihm gut. Er lebte. Dann wandte er sich ab und ich öffnete die Augen, begann daraufhin einfach nur zu schluchzen. Byou drückte mich enger an sich worauf ich mein Gesicht an seiner Brust vergrub und einfach leise weinte. Er sagte nichts, hielt mich einfach nur fest und wartete darauf, dass ich mir den ganzen Druck von der Seele weinte.

Es dauerte auch eine ganze Weile bis ich mich wieder beruhigt hatte und tief durchatmen konnte. Ich hob mir den Ärmel an die Augen, wischte mir die Tränen weg und hob den Kopf dann wieder.

"Danke.", flüsterte ich aber Byou schüttelte nur den Kopf.

"Schon gut. Du hast ihn gesehen oder?", erkundigte er sich und strich mir ein paar verirrte Strähnen aus dem Gesicht. "Ja...ich habe ihn gesehen. Es geht ihm gut.", nickte ich und beugte mich ihm entgegen um seine Lippen zu einem zärtlichen Kuss einzufangen. Zwar wollte ein Teil von mir böse auf ihn sein, weil er mir das nicht schon früher offenbart hatte, andererseits war der Moment zu schön, als das ich ihn durch unnötige Streitereien zerstören wollte. Ich ließ den Kuss langsam ausklingen, sah ihm in die Augen bevor er Richtung Meer nickte.

"Es geht los." Ich drehte den Kopf aber lehnte mich wieder an ihn und lächelte sanft. Der Himmel glühte förmlich als sich die Sonne langsam zurück kämpfte und die Nacht vertrieb. Das Wasser spiegelte die Farben und ließ alles so friedlich aussehen, sodass es mich tiefenentspannte. Jetzt, wo ich mir sicher sein konnte, dass es Kai gut ging und ich jederzeit eine Verbindung zu ihm aufnehmen konnte, ging es mir besser. Es nahm mir die Bürde, die ich mir selbst auferlegt hatte. Und während die Sonne langsam empor stieg, den Himmel in immer schönere Farben tauchte, wurde ich immer ruhiger. Ich konnte die Augen nicht mehr offen halten und während Byou mich so fest und schützend im Arm hielt, schlief ich endlich ein.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So meine lieben Leser,

ich kann mit Stolz verkünden - Es ist vollbracht! :D
Puh. Ich entschuldige mich vorab, dass ich im Epilog nicht noch aus der Sicht von Ruki & Reita, sowie Kai geschrieben habe. Allerdings erschien es mir unpassend und so wirklich viel wollte mir an dieser Stelle auch nicht einfallen ohne, dass ich vorgreifen würde. Deshalb schließt die FF mit Jin und Byou.

ABER...auch, wenn es vielleicht traurig sein mag, es gibt gute Nachrichten ;D
Ich habe mich dazu entschlossen eine Fortsetzung zu schreiben. Wie schon erwähnt, wird diese aus Kais Sicht erzählt. Definitiv vorkommen werden auch Aoi und Manabu.
Ich werde vermutlich bald mit dem Schreiben anfangen, die FF aber vorab erstellen, sobald mir ein guter Titel eingefallen ist.

Ich würde mich freuen, ein paar von euch auch dort wieder begrüßen zu dürfen.
Vielen Dank *bows*
Wir sehens uns bei der Fortsetzung
Ni~ Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2015-10-17T06:22:50+00:00 17.10.2015 08:22
Ich finde es super das du weiter schreibst.
Es ist war einfach eine tolle Story.

Antwort von:  Nisshoku
17.10.2015 13:58
Vielen Dank, freut mich, dass sie dir gefallen hat :)
Von:  Scorbion1984
2015-10-15T07:29:11+00:00 15.10.2015 09:29
Super Ende ,es freut mich das Du weiter schreibst ! Also werde ich wohl etwas warten müssen ,bis ich wieder von dir und deinen Aktoeren was lesen kann ! Na dann bis bald !!!!
Antwort von:  Nisshoku
15.10.2015 14:58
Freut mich, dass es dir gefällt und du auch bei der Fortsetzung dabei bist :D


Zurück