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Vampires vs. Humanity

Captured by Vampires
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Jaha, ich habe es doch geschafft, das neue Kapitel rechtzeitig fertig zu bekommen. Da es keinen Teaser im letzten gab und auch jetzt nichts sagen möchte, wünsche ich euch einfach viel Spaß beim Lesen :D Komplett anzeigen

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Another Way

Kai POV
 

"Liebling das ist übertrieben." Kai versuchte schon seit einer geschlagenen Viertelstunde seinem Partner die fixe Idee auszutreiben, dass er Vampire zu seinem Schutz brauchte. Außer denen, die eh schon hier rumschwirrten. Hakuei hatte ihm berichtet, dass sich die Lage in Tokyo immer weiter zuspitzte, auch wenn sie fernab der Stadt nicht so viel davon mitbekamen. Immer mehr Vampire wurde eingefangen oder starben bei dem Versuch, den Männern der Phoenix Corporation zu entkommen. Auch wenn Jin nicht mehr für seinen alten Arbeitgeber arbeitete, so hatten er und seine Kollegen mächtige Waffen entwickelt, die ihnen enorm zusetzten.

Dennoch war es absoluter Blödsinn, dass Haku einige seiner Gefolgsleute abzog um sie nach Tokyo, zu ihm, zu schicken. "Das ist absolut nicht übertrieben. Ich will nicht, dass dir etwas passiert und da ich nicht da bin, werde ich dir eben Ersatz schicken.", erklärte er sachlich, was Kai nur schwer seufzen ließ. "Du weißt schon wie das wirkt oder? Keiner von ihnen, bis auf Jin, weiß, wer oder was ich bin und ich hatte eigentlich nicht vor, die Aufmerksamkeit auf mich zu lenken. Haku, die Anderen werden Fragen stellen, wenn du Leute herschickst, damit diese auf mich aufpassen. Darüberhinaus kann dich niemand ersetzen.", gab er leicht genervt zurück bevor ihm etwas ganz anderes bewusst wurde. "Allerdings kannst du froh sein, dass ich dich liebe und weiß wie du das meinst, denn allein dein Vorschlag ist eigentlich eine Beleidigung. Wäre es anders, hätten wir nun ein dezentes Problem. Wie auch immer, ich will hier keine weiteren Vampire, die in die Schusslinie geraten könnten. Wir sollten uns vielleicht eher zurückziehen anstatt die Reihen aufzustocken."

Der Vampir ließ sich auf sein Sofa sinken und rieb sich die Nasenwurzel. Er konnte die Sorgen seines Liebsten verstehen aber er hatte nicht vor sich zu outen und sich einem Pool an Fragen zu stellen. Das würde nur Probleme geben, von denen sie aktuell schon genug hatten. Davon abgesehen war er gottverdammte 2000 Jahre alt und durchaus in der Lage sich selbst zu verteidigen, wenn er musste.

"Es tut mir leid. Ich wollte dich nicht beleidigen. Natürlich kannst du dich selbst schützen aber trotzdem wäre es mir lieber, wenn zumindest ein weiterer Vampir bei euch wäre. Es muss ja niemand wissen, dass ich ihn wegen dir schicke. Was meinst du?" Hakus hoffnungsvoller Ton ließ ihn schmunzeln. Was sollte er nur tun? Der Gute würde niemals von seiner Idee ablassen und selbst wenn er es schaffen sollte, Haku davon abzubringen, war das mehr Schein als Sein. Kai konnte sich sicher sein, dass wenige Tage später genau das umgesetzt wurde, was Hakuei wollte. Eigentlich sollte man meinen, dass er hier das Sagen hatte aber dieser Zug war wohl schon lange abgefahren. Wenigstens hatte sein Liebster den Anstand, ihn vorher davon in Kenntnis zu setzen und so zu tun, als ob er ihm eine Wahl ließ.

"Von mir aus. Ich kann es dir eh nicht ausreden. Allerdings solltest du darüber nachdenken, ob wir Tokyo nicht besser aufgeben. Wenn es wirklich so schlimm geworden ist, sind auch wir bald nicht mehr sicher. Jin arbeitet zwar, nach wie vor, an dem Mittel aber Fortschritte sind kaum erkennbar. Allerdings hat er mich nach meinem Blut gefragt. Ich sollte es ihm geben, dann wären wir vielleicht bald alle frei."

Kai hörte, wie etwas auf der anderen Seite der Leitung zerbrach. Vermutlich hatte Hakuei gerade sein Glas, oder ähnliches, fallen lassen.

"Bitte was?! Nein, nein, nein! Du wirst ihm nicht dein Blut geben. Schlimm genug, dass er es überhaupt weiß. Es muss eine andere Möglichkeit geben und er wird sie schon finden, da bin ich mir sicher und was die Sache mit Tokyo angeht...ich denke darüber nach. Vermutlich hast du Recht aber ihr solltet nicht vorschnell die Flinte ins Korn werfen.", warf Hakuei ein und ließ keinen Platz für Diskussionen, glaubte er zumindest, denn er hatte die Rechnung definitiv ohne seinen Freund gemacht.

"Bitte? Du darfst darüber bestimmen ob ich einen Babysitter brauche aber ich darf nicht entscheiden ob ich einen entscheidenden Baustein an Jin weitergebe? Wir haben ihn nur deswegen entführen lassen und darüber hinaus, gehört er nun zu uns. Es ist ebenfalls in seinem Interesse wieder in die Sonne zu können. Ich fasse es einfach nicht, dass du tatsächlich glaubst, in der Position zu stehen, mir Befehle erteilen zu können.", zischte der Ältere und sah mit funkelnden Augen ins Nichts. Das war doch wirklich die Höhe. Er kannte die Gefahr, wenn er Jin Proben seines Blutes gab und doch war er bereit, dieses Risiko einzugehen.

"Kai ich..."

"Ja? Ich bin ganz Ohr.", knurrte Kai erneut in den Hörer und war wirklich gespannt, was nun kommen würde. Wie gerne hätte er Hakuei jetzt vor sich gehabt, denn sich über das Telefon zu streiten, war wirklich unangenehm. Er konnte nicht in seinem Partner lesen, nicht abschätzen was dieser wirklich meinte oder im Begriff war zu sagen und es machte ihn wahnsinnig. Es war schon so lange her, dass sie sich das letzte Mal gesehen hatten. Vermutlich war das auch der Grund, warum sie sich in letzter Zeit so häufig stritten.

"Nein ich befehle dir gar nichts. Ich will dich doch nur beschützen du Idiot. Wie willst du seinen eventuellen Durchbruch erklären? Dann musst du so oder so mit der Sprache rausrücken. Willst du das wirklich? Ich weiß nicht, ob es das wert ist. Ganz davon abgesehen, dass ihn dein Blut anziehen würde. Du weißt ganz genau was passiert, wenn andere Vampire dein Blut riechen und egal wie alt du bist, wenn alle aus dem Haus zusammenkommen, und das ist durchaus möglich, dann wirst auch du dich nicht mehr wehren können. Ich vertraue den Anderen aber dennoch sind sie Vampire, deren Tier nur auf so einen Leckerbissen wie dich wartet und ich will nicht, dass du dich auf dem Silbertablett servierst. Verstehst du das nicht?"

Super. Hakuei nahm ihm den Wind aus den Segeln. Alles, was er sagte, hatte Hand und Fuß. Kai grummelte leise. Er hatte ja recht und trotzdem traten sie nur auf der Stelle. Es musste eine Möglichkeit geben, dass Jin sein Blut untersuchte, ohne gleich in Raserei zu verfallen und diese würde er finden.

"Doch ich verstehe es und ich hasse dich dafür. Ich hasse es sie so leiden zu sehen aber gut, fürs Erste lege ich diesen Gedanken auf Eis. Nun, wen willst du mir schicken?", lenkte der Brünette vom Thema ab, damit sich die Atmosphäre wieder etwas entspannen konnte. Sich mit Haku zu streiten machte ihm keinen Spaß aber wenn man schon so lange zusammen war, blieb das nicht aus. Dennoch liebte er diesen sturen Bock noch wie am ersten Tag und wenn er darauf bestand, dass zumindest ein weiterer Vampir hier einzog, dann sollte es so sein. Solange er seinen Liebsten in naher Zukunft wiedersah, war Kai einfach alles recht und auch wenn der Andere es nicht direkt zugab, wusste er, dass es ihm nicht anders ging.
 

Aoi POV
 

"Ja, vielen Dank. Wir werden uns so schnell wie möglich um Ihr Anliegen kümmern. Danke, dass Sie uns angerufen haben.", verabschiedete sich Aoi super freundlich und betätigte eine Taste, auf seinem Telefon, bevor es in der Leitung still wurde. Seufzend tippte er etwas in den Computer ein und schickte es ab. Gott, wenn er noch länger hinter einem Schreibtisch gefangen war, würde er sich höchstpersönlich an seinem Headsetkabel aufhängen. Er fühlte sich so unglaublich gefangen in diesem Raum ohne Fenster. Es gab nur diverse Reihen an Boxen, in denen genauso arme Schweinen saßen, wie er selbst. Dazu verdonnert kleine Hausmütterchen am Telefon zu beruhigen, die angeblich einen Vampir gesichtet haben wollten. Meistens stellten sich diese Anrufe als vollkommener Fehlalarm raus. Entweder es war der Schatten eines Baumes, ein Penner oder irgendetwas anderes, das einem Vampir nicht mal glich. Nicht mal mit viel Fantasie. Das war nun schon seit geraumer Zeit sein Leben. Ätzend. Dabei gehörte er doch nach draußen, bis unter die Zähne bewaffnet und nach Vampiren jagend. Er war gut und das wusste Phoenix. Deshalb hielten sie ihn nun hier gefangen, um ihn für seine Missetaten zu bestrafen. Sie bestraften nur sich selbst. Wenn er hier drin war, konnte er nicht draußen sein und so wie er das sah, war das nur ein Verlust. Immerhin hatten sie ein paar seiner geschätzten Kollegen, vor wenigen Nächten, verloren als eines dieser Biester sich aus seinen Ketten befreien konnte und durch die Wachen metzelte. Es hatte sie vollkommen unvorbereitet erwischt. Unter seiner Leitung wäre das nicht passiert aber nein, er saß hier vor diesem verfluchten Monitor, mit einem Headset auf dem Kopf und telefonierte stundenlang wie ein verdammter pubertierender Teenie. Zum Kotzen.

Als es dann schon wieder klingelte, seufzte Aoi laut, sehr laut. Manche Kollegen streckten die Köpfe aus ihren Kabinen und sahen zu ihm. Er ignorierte sie gepflegt, hob den Kugelschreiber in seiner Hand, um schon fast brutal die Annahmetaste zu betätigen.

"Vampirhotline der Phoenix Corporation. Mein Name ist Aoi, wie können wir Ihnen helfen?", sprach er zuckersüß in das Mikrofon vor seinem Mund und hätte am liebsten mit der Faust gegen den Monitor geschlagen. Jedoch hörte er nur ein kurzes Lachen, weshalb er eine Braue hob und ungeduldig den Kugelschreiber, zwischen seinen Fingern hin und her wippen ließ.

"Was für eine blöde Ansage.", hörte er eine Stimme sagen und setzte sich nun aufrechter hin.

"Wenn Sie meinen. Was kann ich für Sie tun?", blubberte er den Text erneut runter und doch war da etwas, dass ihn aufhorchen ließ.

"Ja, sagen Sie mir wer sich diesen blöden Spruch ausgedacht hat. Der gehört wirklich aufgehängt.", schnaubte die Stimme am anderen Ende amüsiert und Aoi biss sich auf die Unterlippe. Sämtliche Alarmglocken in seinem Kopf klingelten weshalb er schnell etwas in den Computer eintippte und die Aufnahme stoppte. Nun konnte er wenigstens frei reden.

"Das stimmt allerdings und mit wem habe ich das Vergnügen?"

Wieder dieses Lachen. Wenn das kein Vampir war, der sich anscheinend gerade einen Spaß daraus machte, hier anzurufen, dann würde er dieses Headset fressen.

"Oh keine Namen Aoi. Ist doch richtig, Aoi oder?", erkundigte sich die Stimme und ein Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus.

"Richtig. Gut, was kann ich dann für dich tun?" Er verkniff sich das Siezen. Das war hier absolut unnötig.

"Hm weißt du Aoi, ich duze dich mal, da du ja schon so frei warst. Ich habe da ein kleines vampirisches Problem und ich weiß nicht, ob ich da bei dir richtig bin."

Wieder grinste der Schwarzhaarige und spielte mit dem Kugelschreiber in seiner Hand.

"Oh. Also ein Vampir, der ein Problem mit einem Vampir hat? Das klingt ja schon fast langweilig. Wie sollte ich dir dabei helfen können? Solltest du das Problem nicht selbst aus der Welt schaffen können? Warum sollte ich dir also gewillt sein zu helfen?"

Stille. Schmunzelnd lehnte er sich in seinem Stuhl zurück. Er hatte es gewusst. Sofort als er diese Stimme gehört hatte, wusste er, dass sie nicht normal war. Nicht menschlich. Zumindest nicht mehr. Es knackte kurz in der Leitung und für einen Moment dachte er schon, dass der Fremde aufgelegt hatte. Dem war nicht so.

"Du bist gut. Respekt. Ja, eigentlich sollte ich das können aber sagen wir es so...es ist etwas heikel und deswegen bräuchte ich eine diplomatischere Lösung. Eine endgültige Lösung, die nicht auf mich zurückfällt. Also wie sieht's aus? Interessiert, Aoi?"

Es erstaunte ihn wirklich, dass der Vampir so offen mit ihm sprach. War das etwa kein Zufall, dass der Anruf seinen Platz erreicht hatte? Wer wusste das schon. Vermutlich der Vampir am anderen Ende.

"Ich verstehe. Ich gehe davon aus, dass du weißt, wer ich bin." Das war keine Frage sondern eine Feststellung.

"Ja, das weiß ich sehr wohl. Dir kann man aber auch gar nichts vormachen. Zu schade, dass du in diesem Call Center verrotten musst. Nun, ich wiederhole mich wirklich äußerst ungerne aber hast du Interesse oder muss ich mich an jemand anderes wenden?"

Aoi überlegte. Das musste ja ein wirklich dicker Fisch sein, wenn sich ein Vampir nicht traute, einen anderen auszulöschen.

"Sagen wir mal, du hättest mein Interesse geweckt. Was springt dabei für mich raus?"

Wieder dieses amüsierte Schmunzeln. Aoi war wahrhaftig an dem Vampir interessiert, der sich da gerade so mutig mit ihm unterhielt während er selbst den Anruf zurückverfolgen ließ. Er war ja kein Anfänger und der Computer in diesem schäbigen Raum war kein Gegner gewesen und hatte sich so gar nicht gegen ein paar Upgrades gewehrt.

"Nun, ich weiß, dass sie dich nicht mehr raus lassen um uns abzuschlachten oder einzufangen. Du musst dir wie ein Tiger im Käfig vorkommen, nicht? So voller Energie aber keine Möglichkeit ihr freien Lauf zu lassen."

Der Typ provozierte ihn und obwohl seine Braue zuckte, riss er sich am Riemen.

"Du weißt erstaunlich gut Bescheid. Wie auch immer. Ich wiederhole mich auch nur ungerne aber was springt dabei für mich raus?"

Das Spielchen war ja ganz nett gewesen aber langsam wollte er doch zum Wesentlichen kommen.

"Ich verspreche dir, die Person, der Vampir, den du für mich entsorgen sollst ist schon seit geraumer Zeit verschwunden. Er war wichtig für euch und noch wichtiger für uns. Na, dämmert es dir?"

Aoi konnte ihn grinsen hören und doch musste er kurz sein Hirn anstrengen bevor er die Augen weitete.

"Du bluffst." Das konnte nicht sein. Wenn er wirklich von dem Menschen sprach, den er vermutete, würde das heute sein absoluter Glückstag werden.

"Denkst du? Ich kann dir versichern, dass dem nicht so ist. Ich biete dir an Dr. Jin Miramura zu erledigen, der eure Geheimnisse kennt und dafür erlangst du sogar deine Freiheit wieder. Du siehst. Eine Win-Win Situation oder nicht?"

Aoi ließ seinen Kugelschreiber fallen und sah sich sofort um. Wenn das stimmte, dann würde er seinen alten Posten wieder bekommen und zwar schneller, als er denken konnte.

"Also Aoi, haben wir einen Deal oder schlägst du das Angebot aus?"

Ein Lächeln breitete sich auf dem Gesicht des Schwarzhaarigen aus.

"Wir haben einen Deal...", beendete er den Satz offen, da er ja den Namen des Vampirs nicht kannte, der ihm hier behilflich war, seine Karriere wiederzubeleben.

"Manabu. Mein Name ist Manabu und wenn dein Programm durchgelaufen ist, kannst du mich auch genau bei diesen Koordinaten finden. Aber keine Tricks okay? Sonst bist du schneller tot, als du glaubst. Bis dann."

Gerade als die Leitung still wurde, hatte sein Trackingprogramm die Koordinaten des Anrufers ausgespuckt, weshalb er zufrieden grinste. Keine Tricks. Nein, er hatte tatsächlich nicht vor, irgendwem von diesem Treffen zu erzählen. Aoi wollte seinen alten Posten zurück und wenn er es schaffen sollte, an Jin heranzukommen, ihn sogar zu töten, würde man ihm mit Kusshand sogar noch eine Beförderung anbieten. Ja, so würde es laufen weshalb er sich die Daten notierte, den Zettel in seine Hosentasche stopfte und sich das Headset vom Kopf zog. Er war hier fertig, weshalb er einfach aufstand, seine Jacke nahm und ging. Er hatte ein Date und Dates ließ man bekanntlich nicht warten.
 

Mit einem frustrierten Laut ließ ich den Kugelschreiber fallen und umschloss mein Gesicht mit den Händen. Ein tiefes Seufzen entwich meiner Kehle bevor ich wieder das Ergebnis auf meinem Monitor anstarrte und den Kopf schüttelte. Ich fand es einfach nicht heraus. Dieses verfluchte Gen wollte einfach nicht so wie ich wollte und das machte mich rasend. Zwar hatte ich es endlich gefunden aber nun stand ich vor einer Wand. Egal in welche Richtung ich mich drehte, da war sie wieder. Die Wand. Ich kam nicht voran. Kein bisschen. Grummelnd raufte ich mir die Haare und lehnte mich zurück, ließ die Arme hängen und starrte weiterhin auf das Fenster, dass mir in großen Lettern mitteilte, dass ich versagt hatte. Schon fast höhnisch lächelten sie mich an weshalb ich genervt das Fenster schloss.

Sämtliche Ansätze, die ich durchrechnen ließ, wurden von dem Programm niedergeschmettert. Keine Simulation funktionierte. Ich fand einfach keine Hintertür um das UV-Problem in den Griff zu kriegen. Es ließ sich nicht extrahieren, nicht verändern. Einfach gar nichts ließ sich damit machen. Wieso nur, ließ es sich nicht genetisch verändern? Hatte ich die falschen Formeln? Ging ich falsch an die Sache ran? Nutzte ich die falsche Chemie? Gab es etwa noch eine andere? Wohl kaum. Es war einfach nur deprimierend. Genauso wie die Tatsache, dass ich die Sonne bereits vermisste, obwohl ich erst seit kurzem ein Vampir war. Schöne Scheiße.

Doch ein zaghaftes Klopfen ließ meine gedanklichen Hasstiraden enden weshalb ich mich zur Tür drehte, als diese geöffnet wurde.

"Darf ich reinkommen oder stör ich gerade?", hörte ich Kai vorsichtig fragen, der meine Wut wohl bemerkte. Kein Wunder. Der Raum stank förmlich danach. Selbst ich konnte es riechen, winkte ihn aber rein.

"Du störst nicht, ganz im Gegenteil. Ich würde sonst irgendetwas zertrümmern. Was gibt's?", lächelte ich schief und rollte, mit etwas Schwung, zu meinem anderen Arbeitsplatz um mir einen Glimmstängel zu besorgen. Vielleicht beruhigte der ja meine Nerven. Als ob.

"So schlimm?", erkundigte sich mein Freund und während ich mir die Zigarette zwischen die Lippen schob und entzündete, nickte ich.

"Ziemlich. Es ist fast so, als würde das Gen nicht verändert werden wollen. Ich kann den Löwen einfach nicht bändigen.", seufzte ich tief und inhalierte den Rauch meiner Zigarette um ihn nur kurz darauf geräuschvoll auszuatmen. Ich beobachtete wie Kai an den Monitor trat und sich die Analyse meiner letzten Simulation ansah. Ich bezweifelte, dass er überhaupt nur ein Wort von dem verstand, was dort angezeigt wurde aber ich ließ ihn einfach machen. Schlimmer konnte es eh nicht werden.

"Hast du darüber nachgedacht?" Kai drehte sich zu mir um und sah mir in die Augen. Er wusste genau, was ich meinte und seufzte leise. Ich beobachtete wie er sich von dem Monitor abwandte und dann neben mich trat um sich auf die Arbeitsplatte zu setzen.

"Ja. Ich habe vorhin mit Hakuei telefoniert. Er hält es für eine schlechte Idee und seine Argumente waren wirklich gut." Das verstand ich nicht, weshalb ich ihm einen fragenden Blick zuwarf während ich mir die Zigarette wieder an die Lippen führte. Ein Lächeln zierte seine Züge, doch es erreichte seine Augen nicht. Ein merkwürdiger Anblick.

"Es ist kompliziert Jin. Das ist nicht wie beim Arzt. Ich kann mich hier nicht einfach hinsetzen und mir von dir Blut abnehmen lassen, damit du es analysieren oder nutzen kannst. Ich kann es dir gerne demonstrieren.", bot er mir an und ich fühlte mich noch immer nicht viel schlauer, weshalb ich meine Zigarette ausdrückte und nickte.

"Okay, dann zeig mir mal was du meinst. Ich habe nämlich keine Ahnung worauf du hinauswillst."

Ich konnte ihm seine Unsicherheit ansehen und doch erhob er sich, ging zur Tür um diese abzuschließen bevor er den Schalter für die Lüftung betätigte, die diesen Raum mit frischer Luft versorgte, und abschaltete. Ich hatte ihn bisher nicht abgestellt. Eigentlich hatte ich es tatsächlich vergessen. Manchmal vergaß ich sogar das Atmen. Ich brauchte es ja nicht mehr und doch tat ich es noch. Es gab mir einfach ein Gefühl von Sicherheit, das ich noch irgendwo menschlich war.
 

Doch dann kam er wieder auf mich zu, sah sich kurz auf dem Schreibtisch um und griff zur Schere. Was hatte er denn nun damit vor? Die Antwort folgte auf dem Fuße, als er die Schere auseinanderzog und eine der Klingen an seinem Unterarm ansetzte und einen Schnitt provozierte. Nun war ich wahrhaft interessiert, was nun passieren sollte. Ich sah wie Kai die Schere von seiner Haut löste und sich der Schnitt mit Blut füllte. Es war rot. Wie unerwartet. Also das konnte es nicht gewesen sein weshalb ich fragend in seine Augen sah und dann wieder auf den Schnitt blickte.

Es dauerte ein bisschen bis ich spürte, dass sich etwas tief in mir zu regen begann. Ohne es zu bemerken, war ich aufgestanden, den Schnitt noch immer fest fixiert während ich dicht vor Kai stehen blieb. Ich spürte wie mein ganzer Körper zu kribbeln begann und sich ein Verlangen an die Oberfläche grub, das ich noch nie zuvor verspürt hatte. Alles in meinem Körper drängte auf Kais Blut. Es war noch nicht mal viel, das da aus dem Schnitt sickerte und doch hatte es mich völlig in seinen Bann gezogen. Wie ferngesteuert streckte ich die Hand nach seinem Arm aus, bis sie festgehalten wurde. Irritiert darüber, wollte ich ihm meine Hand entziehen aber er hielt sie einfach fest, was mich knurren ließ. Das Blut weckte immer neue Gelüste und die Gier in mir wuchs, weshalb ich einfach den Weg nach vorne suchte und mich nach vorne beugte, um endlich an das Objekt meiner Begierde zu gelangen. Doch so weit kam ich nicht.
 

Nur einen Wimpernschlag später, hatte ich eine Wand im Rücken. Der Schwung presste mir die Luft aus den Lungen. Überrascht sah ich auf und direkt in Kais Augen, die mich rötlich anfunkelten. Es war wunderschön anzusehen.

"Hör auf.", hörte ich ihn bestimmt fordern und sofort versiegten meine Handlungen. Ich wurde ruhiger und auch die Anspannung wich, bis zu einem gewissen Grad, aus meinem Körper. Kai löste langsam eine Hand von meiner Schulter, führte sich seinen Arm an den Mund und entfernte sein eigenes Blut. Ich beobachtete alles mit Argusaugen, unternahm aber nichts dagegen, obwohl etwas tief in mir gegen den Käfig ankämpfte, der mir aufgezwungen wurde. Mein Freund ließ mich nicht aus den Augen, legte die eine Hand wieder an meine Schulter und so kam es, dass wir einfach nur dastanden und uns anstarrten. Seine Augen leuchteten noch immer in einem rötlichen Schwarz, was mich wirklich unglaublich faszinierte. Das war mir noch nie aufgefallen oder er hatte es mir, schlicht und ergreifend, noch nie gezeigt.
 

Einige Momente später löste ich unseren kleinen Starr-Wettkampf und sah zur Seite. Blinzelnd kam ich wieder zu mir und die ganze Anspannung fiel von mir ab. Der Bann, unter dem ich gestanden hatte, schien gebrochen weshalb ich tief einatmete und wieder verwirrt aufsah.

"Was...?", brachte ich nur wenig intelligent heraus worauf Kai mich losließ. Ich sackte fast ein wenig zusammen, drückte mich gegen die Wand und strich mir durch die Haare.

"Das war mein Blut und das, was es mit dir macht.", erklärte er mir und ich schüttelte leicht den Kopf.

"Ich...das verstehe ich nicht." Er entfernte sich ein paar Schritte und lehnte sich wieder an die Arbeitsplatte bevor ich ihm mit weichen Knien folgte und einfach wieder auf dem Stuhl Platz nahm.

"Weißt du, ich bin ein Urvampir. Mein Blut ist mächtig und es regt deine niedersten Instinkte an. Du wolltest es trinken um dir meine Macht anzueignen." Geschockt sah ich auf und schüttelte den Kopf.

"Was? Nein! Ich wollte...also naja, ich weiß nicht so wirklich was ich wollte aber ich konnte mich nicht dagegen wehren. Eigentlich habe ich nur zugeschaut. Gott, ich glaube ich wollte dich töten.", entfuhr es mir und ich hielt mir die Hand vor den Mund. Hatte ich Kai wirklich töten wollen, nur um an sein Blut zu kommen? Das war doch Wahnsinn. Ich spürte seine Hand auf meiner Schulter und als ich ihn wieder ansah, lächelte er sanft.

"Ja das wolltest du. Wobei, eigentlich wolltest du mich nicht prinzipiell töten. Du wolltest einfach nur mein Blut trinken und zwar alles. Umso mehr Blut umso mehr Macht. Zumindest ist das der Kerngedanke. Dabei spielt es eigentlich gar keine Rolle wie viel du getrunken hättest. Selbst ein Tropfen würde reichen, aber da mein Blut deine Gier einfach nur auf ein neues Level hebt, hättest du mich getötet. Zumindest wenn ich nicht fast 2000 Jahre älter wäre als du.", schmunzelte er und ich verzog das Gesicht. Ich konnte nichts witziges daran finden.

"Hey! Mach dich nicht fertig. Ich wollte dir demonstrieren, was Hakuei als Argument vorgebracht hat. Wie du siehst, ist es eins, das ich nicht ganz von der Hand weisen kann. Ich denke du verstehst jetzt, warum es kompliziert ist oder?"

Ich nickte. Oh ja und wie ich es nun verstand.

"Aber wie soll ich es dann schaffen? Ich kriegs nicht hin Kai. Ich weiß nicht ob es an meinem Blut liegt, obwohl ich sogar schon Byous genommen habe und da habe ich dieselben Resultate erzielt. Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll, wenn ich es nicht mit deinem Blut probieren kann.", gab ich verzweifelt zurück und stützte meinen Kopf in meine Hände. Ich war wirklich kurz davor aufzugeben. Es ging nicht. Ich konnte Kais Blut nicht gefahrlos untersuchen und wenn der Geruch am Ende noch durchs Haus ging, hatte ich dazu noch ein mächtiges Problem. Oder Kai. Oder wir beide.

Doch dann packte mich eine Erkenntnis, die mich schlagartig aufsehen ließ.

"Moment mal. Hast du mich eben manipuliert?", hakte ich mit leicht verengten Augen nach und Kai lächelte.

"Ja habe ich." Ich hielt mich an der Tischkante fest und stand auf während ich nachdenklich in die Gegend sah.

"Das ist es doch! Du könntest mich manipulieren, damit ich nicht mehr auf dein Blut abfahre. Dann könnte ich ein bisschen davon untersuchen und es dann einfach vernichten. Verbrennen oder so. Irgendwas würde mich schon einfallen. Ginge das nicht?"

Meine Hoffnung tanzte gerade Tango mit einer Rose im Mund während ich Kai einfach nur ansah. Das war doch eine gute Lösung und zur Not manipulierte er eben alle, die hier so rumhingen oder er schickte sie für die Zeit weg, die ich brauchte. Das sollte ja nicht schwer fallen.

"Theoretisch könnte das klappen."

"Aber?", hakte ich ungeduldig nach und wusste nicht, warum er nicht einfach aus dem Häuschen war. Das löste doch einfach alle Probleme, also warum machte er so ein nachdenkliches Gesicht?

"Aber eben nur theoretisch. Jin, du hast einen sehr starken Geist. Das ist dir vielleicht nicht aufgefallen aber mir."

Nun hob ich eine Braue und schenkte ihm den Blick der tausend Fragezeichen.

"Wie jetzt?"

Er lachte leise und bedachte mich mit einem leicht amüsierten Blick.

"Ich hatte tatsächlich Mühe dir die Manipulation dauerhaft aufzuzwingen. Du hast es gespürt. Das Tier in dir hat sich trotz der Manipulation stark gewehrt. Du konntest nicht aufhören mein Blut anzustarren, nicht mal, als ich es selbst getrunken habe, um dich zu erlösen. Du hast dich sogar in mein Hemd gekrallt und nicht losgelassen, bevor mein Blut aufgehört hat, auf dich zu wirken."

Ich sah an ihm herunter und entdeckte eine arg zerknitterte Stelle. Sofort wurde mein Mund trocken und ich seufzte tief. "Das ist doch scheiße.", maulte ich meinen Unmut heraus und lief ein paar Schritte in den Raum hinein.

"Warum zum Teufel ist mein Geist so stark? Sind die Anderen auch so? Kannst du sie auch nur so schwer manipulieren?" Ich musste das wissen. Ich wollte einfach nicht besonders sein. Nicht schon wieder. Mein ganzes Leben lang war ich etwas besonderes gewesen. Besonders intelligent. Besonders geeignet um dafür verprügelt und gehasst zu werden. Jetzt war ich ein Vampir und nicht mal in diesem Zustand konnte ich einfach nur normal sein? Ich konnte ihn seufzen hören und ließ den Kopf hängen. Das reichte mir schon als Antwort. Als sich dann seine Arme von hinten um mich schlangen und er seinen Kopf auf meiner Schulter ablegte, wäre ich am liebsten zusammen gebrochen.

"Die Anderen zu manipulieren ist schon fast lächerlich einfach. Ich mache das andauernd oder glaubst du etwa sie wissen, dass ich in die Sonne kann? Meinst du wirklich, sie hätten noch nie bemerkt, wie alt ich bin oder welche Fähigkeiten ich habe? Das ich essen kann? Ich habe es sie vergessen lassen. Für sie bin ich einfach nur älter, weshalb sie mir Respekt zollen, neben dem Umstand, dass Hakuei mein Partner ist. Keiner von ihnen weiß, dass ich Hakuei gezeugt habe. Sie glauben, es sei anders herum und das ist auch gut so. Sie nehmen mich eigentlich nur als ruhigen und warmherzigen Typen wahr, der hier eben auch ist und zu dem man nett sein sollte. Mehr auch nicht.", erklärte er mir ruhig und ich biss mir auf die Unterlippe. So war das also. Sie hatten es alle schon mal gespürt. Nur Kai stand zwischen ihnen und ihren Erinnerungen.

"Und sie wissen wirklich gar nichts mehr? Kommt es ihnen nie komisch vor? Bemerken sie nichts von der Manipulation?"

Er schüttelte den Kopf, was mich wieder seufzen ließ.

"Warum ist es bei mir anders? Wobei, ist es das wirklich? Ich war von deinem Blut berauscht. Vielleicht ist deine Fähigkeit da einfach etwas beschränkt. Versuch mich doch so zu manipulieren. Mach einfach irgendetwas okay?"

Ich klang verzweifelter als ich hatte klingen wollen und doch wollte ich einfach beweisen, dass ich nichts besonderes war weshalb ich mich aus seiner Umarmung löste und vor ihn stellte.

"Los! Mach! Irgendetwas, egal was. Bitte.", flehte ich ihn schon förmlich an und Kai schloss kurz die Augen bevor er sie wieder öffnete und mich schief anlächelte. Langsam kam er auf mich zu, legte mir eine Hand auf die Wange und sah mir in die Augen.

"Glaubst du wirklich, das ich es noch nie versucht habe?" Meine Züge entglitten mir. Verwirrt suchte ich in seinen Augen eine Antwort, fand aber keine.

"Was meinst du?" Noch immer lächelte er mich mit einer mütterlichen Wärme an.

"Ach Jin. Schon, als du noch ein Mensch warst, habe ich versucht dich zu manipulieren. Ich habe versucht dir das Interesse an Byou zu nehmen. Mehrfach. Als er dich abgewiesen hat, habe ich es wieder probiert. Nach deiner Wandlung habe ich es erneut probiert. Wir sind uns doch einmal auf dem Flur begegnet. Du hast mir in die Augen gesehen, ich habe die Chance genutzt aber du hast nicht mal sonderlich reagiert. Klar, du bist kurz stehen geblieben aber das wars dann auch schon. Erinnerst du dich?" Mein Kiefer stieß durch den Boden des Labors. Ich konnte es nicht glauben. So oft hatte Kai versucht mich zu manipulieren und war gescheitert? Das war doch alles nicht wahr.

"Ich...ja. Ich erinnere mich. Ich hab mich an dem Tag gefragt, warum ich stehen geblieben bin, hab dem aber nicht weiter Beachtung geschenkt. Das...das ist doch alles ein schlechter Witz. Sag mir einfach, dass du mich gerade verarscht hast und dann machen wir weiter okay? Das kann einfach nicht sein. Aber Moment! Byou hat mich doch damals auch manipuliert!", lächelte ich schon fast panisch und strich mir durch die Haare bevor ich ihn aus großen Augen ansah. Kai überbrückte die restliche Distanz und zog mich erneut in eine Umarmung.

"Tut mir leid. Das kann ich nicht. Weißt du noch, als ich dir gesagt habe, dass du etwas besonderes bist und ich es von Anfang an wusste?" Ich nickte leicht während ich die Umarmung zögerlich erwiderte und mich leicht in den Stoff seines Hemdes krallte.

"Das war keine Floskel. Ich habe es so gemeint. Dir war nur nicht bewusst, was ich wirklich gemeint habe. Das ich dich eben manipulieren konnte, war nur meinem Blut zu verdanken. Es hat deinen Geist eingelullt und ihn angreifbar gemacht. Du hast sozusagen die Firewall runtergefahren. Nur so konnte ich eindringen. Du hast meine Augen gesehen. Sie verändern sich nur, wenn ich mich wirklich stark anstrengen muss, jemandem meinen Willen aufzudrängen. Meinst du nicht, dir wären sie sonst vorher schon aufgefallen? Ich habe es nie mit aller Gewalt probiert um mich selbst nicht zu enttarnen. Jetzt ist es ja nicht mehr nötig gewesen. Allerdings ist das, was Byou getan hat, nicht mit einer gedanklichen Manipulation zu vergleichen. Er hat dich einfach ruhig gestellt. Das funktioniert anders, als Teile deiner Gedanken nachhaltig zu verändern."

Ich lehnte meine Stirn gegen seine Brust und lauschte einfach nur seinen Worten, schloss die Augen und seufzte tief. "Ich will nicht besonders sein.", murmelte ich gegen seinen Oberkörper und Kai schloss mich noch etwas fester in seine Arme.

"Ich weiß aber sieh es als Geschenk. Wenn ich es nicht kann, kann es Niemand. Wer weiß, was noch so alles in dir steckt aber du siehst, wir stehen vor einem Problem und ich weiß nicht, wie wir es lösen können."

"Kann ich es vielleicht trainieren? Also dieses Tier in mir, dass dein Blut um jeden Preis haben will? Ich konnte ja auch meine Sinne trainieren. Wenn ich ja so einen starken Geist habe, sollte der auch noch für was anderes nutze sein.", murmelte ich und löste mich etwas um ihn ansehen zu können.

"Ich weiß es nicht. Vielleicht. Das herauszufinden ist ziemlich gefährlich. Ich könnte dir weh tun und das will ich nicht."

Ich schnaubte amüsiert.

"Das spielt keine Rolle. Ist ja nicht so, als ob du mich kaputt machen könnten. Zumindest nicht, wenn du mir nicht gleich das Herz rausreißt oder den Kopf abhackst." Er schenkte mir einen vielsagenden Blick und ich zuckte nur mit den Schultern.

"Ich mein ja nur."

Kai löste die Umarmung, ließ nur seine Hände auf meinen Schultern ruhen und betrachtete mich. Das tat er eine ganze Weile, bis es mir langsam unangenehm wurde. Das schien er zu bemerken und nickte leicht.

"Okay. Wir können es probieren, allerdings habe ich keine Ahnung, wie du das anstellen willst. Das sind keine Blätter, die im Wind über die Straße kratzen oder Berge voll vergammelten Müll, den du nicht riechen willst. Es ist etwas viel größeres. Etwas mächtiges. Aus meinem Blut wurdet ihr sozusagen alle geboren. Ich weiß nicht, ob du dir vorstellen kannst, wie viel Kraft du aufwenden musst, um diesem Drang zu wiederstehen und den Bann zu lösen."

Ich zuckte mit den Schultern.

"Wenn wir es nicht versuchen, werden wir es nie herausfinden. Du hast immerhin die Kraft mich im Zaum zu halten, wenn ich es nicht schaffe. Dann warten wir bis das Blut aufhört zu wirken und fangen von vorne an. Solange, bis ich es kann oder daran scheitere."

Mir war bewusst, wenn ich es nicht schaffte, dieses Verlangen in den Griff zu kriegen würde ich für meine ganze Spezies scheitern, denn mit meiner bisherigen Forschung kam ich nicht weiter. Wir befanden uns nun beide an einem Punkt, an dem es kein Zurück mehr gab. Ich musste es einfach schaffen, koste es was es wolle.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Tadaa~ Da ist Aoi! Na hättet ihr das erwartet? Ein weiterer Mitarbeiter von Phoenix. Hachja. Könnt ihr es spüren? :D
Nun das Kapitel ist ein kleiner Filler - ich geb's zu. Andererseits sind doch gewisse Infos nicht ganz unwichtig für die finalen Kapitel ;)
Das nächste Kapitel ist auch schon geschrieben, also braucht ihr euch auch keine Sorgen zu machen, ob es nächste Woche neuen Lesestoff gibt :3 Allerdings ist das Kapitel eher etwas kürzer.
Kleiner Teaser: Es wird ein heißes Wiedersehen geben, ergo wir begrüßen mal wieder ein Adult-Kapitel. Na wer könnte es sein? (Ist ja eigentlich schon fast zu leicht xD)
Bis nächste Woche
Tata~ Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  ellenorberlin
2015-06-15T07:29:48+00:00 15.06.2015 09:29
Ich gab das garnicht als filler gesehen...ich fand das Kapitel sogar interessanter als die davor ^^'
Antwort von:  Nisshoku
21.06.2015 01:52
Hey, es freut mich wieder von dir zu hören. Habe deine Kommentare vermisst. Aber ich lese raus, dass dir wohl die letzten Kapitel nicht so gefallen haben. Das tut mir natürlich leid =/ Ich hoffe die letzten sagen dir wieder mehr zu. Weniger schnulzig, mehr Action :D
Antwort von:  ellenorberlin
21.06.2015 12:07
Naja nicht gefallen würde ich jetzt nicht sagen, aber ich vermisse eine wenig den vampir-aspekt in den meisten Kapiteln ._. Der Anfang war so schön und jetzt sind sie alle zu vegetarischen schmusekätzchen mutiert T~T
Von: abgemeldet
2015-06-13T04:11:51+00:00 13.06.2015 06:11
Wie immer ein tolles Kapitel.

Von:  Kao
2015-06-11T10:25:34+00:00 11.06.2015 12:25
Wohoooo~ *___* mega guuut~
ich bin gespann wie das so weiter geht xD
jin und kai sind so suess *___* und ich freu mich schon auff naechste woooche~ xD


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