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Magi: The crying Soul

Band 2: Die Reise nach Sindria
von

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Spiegelndes Wissen

Die junge Blauhaarige saß auf einem der Kissen, die Beine unter dem Gesäß gebettet und biss lächelnd in eine der kleinen, mit Zucker aufgekochten Knollen. Sie genoss den süßen Geschmack dieser Leckerei auf der Zunge, während sie zu den Lachenden und tratschenden Leuten sah, die am Feste beiwohnten.

Sheila seufzte leise und schob sich den Rest der Knolle in den Mund, wo sie anfing die weiche Wurzel zu zerkauen. Nach dem kurzen Gespräch mit dem Magi, hatte sie von allen ein wenig Abstand gesucht und genoss das Fest nun alleine.

Sie hatte sich nicht vorgestellt, dass es so kommen würde, dass sie am Ende hier alleine saß. Aber eigentlich machte es ihr auch nichts aus. So konnte sie wenigstens nicht in Konflikte oder dergleichen geraten und musste sich nicht mit komplizierten Unterhaltungen abgeben. Sie konnte hier sitzen, sich entspannen und zusehen wie die Dorfbewohner ausgelassen tanzten, sangen, aßen und sich unterhielten. Eben ganz dem Fest beiwohnten und es sehr zu genießen schienen.

Zumindest, dachte sie das.

Doch als sie Schritte vernahm, die sich ihr näherten, wurde sie eines Besseren belehrt. Die junge Magus sah leicht zu Seite und beobachtete wie sich jemand neben ihr auf einem Kissen niederließ. Der Kleidung nach zu urteilen war es Jafar, Sinbads erster Berater.

Nun wanderte ihr Blick hinauf und sah dem jungen Mann ins Gesicht, welches von den weißen Haaren leicht umrahmt wurde. Trotz der Haarfarbe, wirkte er alles andere als alt.

„Mister Jafar? Genießen sie das Fest?“, fragte die Blauhaarige nun und drehte sich leicht zu dem Gesprächspartner um. Wieso sollte sie schweigen? Er war sicher nicht extra hergekommen um nur hier zu sitzen. Das kurze Nicken seinerseits, war Antwort genug.

Er hatte die Hände wieder unter den langen Ärmeln verborgen, wahrscheinlich darunter verschränkt, denn sonst wäre eine Lücke zwischen den Ärmeln zu sehen. Doch so bildeten sie eine geschlossene Linie.

„Ja, es ist sehr ausgelassen und es erinnert mich an Sindria. Die Bewohner der Insel feiern sehr gerne Feste und König Sinbad nicht weniger. Es ist ein Lichtblick, auch wenn die Zukunft noch so schwarz wirkt. Aber mir scheint, dass du das Fest nicht so zu genießen scheinst?“, antwortete er ihr dann förmlich. Ganz wie sie es erwartet hatte. Irgendwo war da also doch der schleimige Berater vorhanden, dass hieß wohl, dass er etwas wissen wollte. Trotzdem blieb die Unterhaltung recht frisch, Jafar schien gewandt in Worten zu sein. Etwas das man von Sheila nicht behaupten konnte.

„Sindria muss ein schönes Königreich sein. Ich freue mich darauf es zu sehen“, begann sie, ehe sie dann kurz den Kopf schüttelt. „Aber nein, das Fest macht mir schon Spaß, ich bin einfach nur nicht so der Typ Frau der gerne feiert. Ich schaue lieber zu wie andere Spaß haben und teile ihn mit ihnen.“

Für Sheila war das Gespräch jetzt schon nicht ganz einfach, sie traute Jafar noch nicht so ganz über den Weg. Sie konnte ihn nicht so gut einschätzen und wusste auch nicht, was er von ihr wollte. Wieso er augenscheinlich das schwächste Glied in der 3er Kette ansprach…

Sie konnte zu viel hinein interpretieren, aber sie hasste es, wenn man sie unterschätzte und dachte, sie wäre manipulierbar. Sheila würde achtsam sein, bei Jafar und auch bei dessen König. Irgendetwas war ihr an den Geschichten ihrer Ahme, was Sinbad betraf, schon immer spanisch vorgekommen. Dieser Mann schien zu perfekt zu sein. Ihre Ahme schwärmte zu sehr, es war ihr schon immer schwer gefallen jedem Wort das sie über den König sprach, Glauben zu schenken.

Nicht das sie nicht glaubte das er ein guter König war, sie war sehr wohl der Meinung, dass ihm sein Volk sehr am Herzen lag, wahrscheinlich sogar das Wichtigste für ihn war… aber trotzdem, da war etwas. Aber aus Erzählungen konnte man viel hinein interpretieren. Sie war gespannt darauf, ihn leibhaftig zu treffen und selbst zu sehen, wie einnehmend diese Person war.

Vielleicht würde sie sich dann auch wieder ein anderes Bild machen. Schließlich schien er bei weitem keine so offensichtliche Gefahr abzugeben wie zum Beispiel Judal oder Hakuryuu. Bei Jafar hielt es sich demnach genauso. Ihm konnte sie wahrscheinlich mehr trauen als ihren beiden Begleitern, sofern sie keine Gefahr für ihn, Sinbad oder Sindria darstellte.

He!

Das war vielleicht genau das was er gerade herauszufinden versuchte.

In welche Kategorie er sie stecken konnte. Gut, dass gab dann doch ein paar Pluspunkte. Manche hätten sich vielleicht ihre Begleiter angesehen, gerade wenn man diese gut kannte, und sie dann in die gleiche Schublade gesteckt.

„Mister Jafar, können sie mir etwas über Sindria erzählen? Ich weiß nur dass es nach der Katastrophe zu einer Universität geworden ist. Doch ich nehme an, dass es nun wieder mehr dem alten Königreich ähnelt oder?“, Sheila wollte das Gespräch nun doch wieder aufnehmen. Nachdem kurze stille zwischen ihnen Beiden eingetreten war.

Sie war zu neugierig, um sich nun einfach ignorant zu stellen.

„Teils teils würde ich sagen. Wir haben die Universität erhalten und sie auch noch erweitert. Mittlerweile besitzen wir eine große Bibliothek und auch viele Senatoren, die das Wissen mit Sinbads und meiner Hilfe täglich erweitern. Gleichzeitig haben wir das alte Königreich aber auch wieder aufgebaut, der Palast ist wieder ein Palast und besitzt auch wieder seine Funktionen, genauso wie das Land an sich. Davon wirst du dich bald selbst überzeugen können, aber ich kann deine Neugierde verstehen“, Jafar verlagerte sein Gewicht von der einen, auf die andere Seite und schenkte ihr ein neutrales, aber freundliches Lächeln.

„Das hoffe ich! Ich bin wirklich gespannt darauf, neues zu erleben. Mal etwas anderes, als immer nur das Dorf. Bei dem Gedanken kribbelt es in meinen Füßen, am liebsten würde ich sofort los“, gab Sheila dann ehrlich zu und grinste mit einer Spur an Verlegenheit über ihren emotionalen Ausbruch.

Jafar schien das aber nichts auszumachen, er erwiderte ihr Grinsen nur mit einem Schmunzeln und nickte dann verständnisvoll. „Es wird sehr viel Neues für dich geben. Am besten versuchst du dich nicht zu sehr davon überwältigen zu lassen. Gerade bei den Freunden die du hast, solltest du immer einen klaren Kopf bewahren“.

Wieso hatte sie jetzt das Gefühl, dass man sie belehrte? Schon wieder?

„Oh ja… das Thema ist schon ziemlich durchgekaut würde ich sagen. Jeder der die beiden kennt warnt mich vor ihnen. Ich weiß nicht wieso, aber irgendwie scheinen mich alle für schwach und manipulierbar zu halten. Auch wenn ich vielleicht den Anschein mache, irgendwoher muss es ja kommen, ist das nicht der Fall. Ich weiß mit wem ich es zu tun habe und ich weiß dass ich aufpassen muss. Ich bin vorbereitet. So vorbereitet wie man sein kann.“

Sie konnte nicht verhindern, dass sie wütend klang, schließlich war sie es auch irgendwo. Irgendwann war es einfach mal genug. Erst ihre Ahme, dann Kamu, dann Hakuryuu und jetzt Jafar. Nur weil sie sich mit Judal gut verstand, hieß das nicht sofort, dass er sie manipulieren und nach seinem Willen lenken konnte. Auch wenn sie ein wenig Naiv war, so naiv war sie nun auch wieder nicht.

Jafar hob leicht abwehrend die Hände, wobei man diese endlich auch einmal sehen konnte, als sie unter den weiten Ärmeln hervor luckten.

„Tut mir leid, ich wollte dir nicht zu nahe treten. Wenn du deiner Situation bewusst bist, ist das ja nur umso besser. Du wirst auf deiner Reise vielen, sehr vielen Intrigen begegnen… mit etwas Glück sind sie nicht mehr so präsent wie früher. Aufgrund der nun herrschenden Machtverhältnisse. Aber du hast eben mit der Seite zu tun, die ihre Kraft auf Intrigen aufbaut. Intrigen und Krieg.“

Erklärte Jafar dann seine Meinung hinter dem Thema und Sheila verstand nun was er meinte und das er Recht hatte.

„Dann muss ich mich entschuldigen. Sie haben Recht, die Welt da draußen ist gefährlich und hintertrieben und die Personen mit denen ich mich abgeben muss sind es noch viel mehr. Vielleicht… bin ich wirklich noch zu naiv um zu erfassen, wie hintertrieben ein Mensch sein kann…

Aber, dass kann auf jeden Passen. Jeder kann einem vorne herum die Blumen schön reden und dahinter verbergen sich nur scharfe Dornen…“, gab sie dann zu und strich sich verlegen durch ihr dunkelblaues Haar.

Der ehemalige Assassine nickte auf ihre Worte. „Aber jetzt bist du sowieso nicht mehr alleine unterwegs, da ich euch bis nach Sindria begleite und wie es dann weitergeht, stellt sich ja erst heraus. Judal wird es auch nicht so einfach haben seine Pläne durchzuführen. Sinbad wird ihn wahrscheinlich dulden, aber bewachen lassen wenn ihr in Sindria seid. Immerhin haben wir mit dem Magi schon zu viel mitgemacht um ihn jetzt auf die leichte Schulter zu nehmen, nur weil das Kou-Imperium kaum noch Macht besitzt und auch Al-Thamen tatsächlich komplett vernichtet zu sein scheint.“ Setzte Jafar die Unterhaltung dann fort.

„Das sind gute Neuigkeiten, dass die Gerüchte wahr sind, was Al-Thamen angeht. Nach dem was sie angerichtet haben, ist wahrscheinlich jeder froh das wenigstens diese Gefahr gebannt ist. Außerdem bin ich noch Froh darüber, dass Judal dadurch keine so große Gefahr mehr für euch ist wie früher… sonst würde ich mich wahrscheinlich zu Tode sorgen wenn wir in Sindria sind.“, antwortete Sheila daraufhin und lächelte leicht, es erleichterte sie tatsächlich. Es war etwas, dass ihr schon die ganze Zeit Sorgen gemacht hatte.

„Ungefährlich ist er nicht… aber ja, er ist keine so große Gefahr mehr wie zuvor. Trotzdem wird er nicht willkommen sein. Auch wenn die Vorfälle von früher für euch schon sehr lange her sind, sind sie für uns noch sehr präsent. Vergiss das nicht“, stellte Jafar dann aber doch noch einmal Sicher und Sheila nickte, um zu zeigen das sie Verstanden hatte. Es stimmte, auch wenn der Streit ihr wie alte Kamelen vorkam, war es für Sinbad, Jafar und auch Judal noch sehr frisch. So schnell würden sich die Meinungen zueinander nicht ändern.

Weswegen sie sich denken konnte, dass Sinbad sicher nicht erfreut darüber war, wenn er erfuhr das Judal lebte und in Sindria verweilen sollte.

„Ich nehme an Sinbad wird von unserem kommen benachrichtigt oder? Dann könnte er sich schon mal auf den Besuch einstellen. Bevor wir ihm die Türe eintreten“, sie sah zu Jafar der ihren Blick erwiderte. „Natürlich, ich schmeiße meinen König nicht in kaltes Wasser, ich werde eine Nachricht zuschicken, die Sinbad schneller Erreichen wird als wir, keine Sorge“, er sagte es, als wäre es selbstverständlich und irgendwie machte es Sheila nun verlegen, dass sie überhaupt gefragt hatte.

„Ah… da ist noch etwas! Jafar, kennst du Maguse? Weißt du was es heißt ein Magus zu sein!?“, wieso war ihr die Frage nicht schon früher gekommen? Die ganze Zeit war sie am Rätseln über ihre Herkunft und nun hatte sie vielleicht die Antwort vor Augen und vergaß die Frage zu stellen. Wie dämlich!

„Du stellt die Frage wegen dir selbst oder? Deine Ahme hat mir erzählt, dass ihr die Vermutung habt“, meinte Jafar dann, ehe er den Kopf kurz senkte, was man als Nicken auffassen konnte. „Ja! Du weißt also wirklich mehr darüber? Kannst du mir sagen, was du weißt?“, nun war ihre Neugierde beim Schopf gepackt und sie würde ihre Antworten bekommen.

„Ja ich weiß mehr darüber, Sinbad hat sich sehr für das Thema interessiert genauso wie Yamuraiha. Sie haben zusammen nach Informationen gestöbert und auch einige Maguse getroffen. Sinbad wird dir noch mehr darüber erzählen können. Ich kann nur das wiedergeben, was ich mitbekommen habe.

Laut den Recherchen des Königs, sind Maguse eine komplett neue Form der Magier. Aber es kann sein das ihr von magiebegabten Menschen abstammt die früher, vor der Katastrophe, Magier in der Familie hatten. Durch die Zerstörung und der Tilgung des Rukhs, musste ein neues Gleichgewicht gebildet werden. Eine Waffe, die gegen das schwarze Rukh und die Dungeonmonster kämpfen kann, da Menschen nicht mehr dazu fähig waren.

Da es Maguse erst seit sehr kurzer Zeit gibt, ist über euch aber leider nicht viel mehr bekannt. Wir vermuten, dass ihr einzig dazu da seid, dass schwarze Rukh zu läutern, damit eine solche Katastrophe durch den schwarzen Djinn nicht wieder ausgelöst werden kann und das Rukh wieder in diese Welt zu bringen. Zumindest ist bewiesen, dass das ihr das schwarze Rukh allein mit eurem Willen umwandeln könnt. Es ist euch aber nicht möglich, in Ungnade gefallene Menschen zu läutern.“

Nun machte Jafar eine kurze Pause, wahrscheinlich um Fragen abzuwarten, Sheila nutzte die Chance auch sogleich. „Die These kann ich wahrscheinlich bestätigen… ich kann das schwarze Rukh um Judal soweit zurück drängen, dass er es nicht mehr dazu nutzen kann um Magie zu wirken. Ich hab es 2mal unbewusst getan, als ich meine Ahme beschützen wollte… und einmal bewusst bei Hakuryuu. Etwas von der schwarzen Materie, die vielleicht eine Art Überbleibsel des Zerstörers ist, ist durch Hakuryuus Pflanzen in seinen Körper eingedrungen und hat versucht ihn zu töten, sein Magoi zu fressen. Ich wollte ihn retten, aber es hat erst geklappt als ich vor Verzweiflung gebeten habe, dass er gerettet wird…“, Sheila versuchte sich an jede Einzelheit des Vorfalles zu erinnern. Das alles war also gar nichts Einzigartiges gewesen, es war ihrer Fähigkeit als Magus zu verdanken, dass sie Hakuryuus Leben retten konnte. Sie war nicht enttäuscht oder so, dass sie keine Einzigartige Fähigkeit besaß. Für sie war das alles trotzdem noch Neu und erstaunlich und sie wollte mehr erfahren.

„Ja, das kommt daher, das ihr dem Rukh keine Befehle gebt wie es Magier und Magis tun um Magie zu wirken. Ihr bittet es darum, deswegen könnt ihr Magie sogar ohne Zauberspruch und einer bündelnde Waffe wie einen Zauberstab einsetzen. Als du dem Rukh befahlst sich zu läutern, hat es das nicht befolgt, aber als es zu einer bitte wurde, hat es dich erhört. Im Endeffekt funktioniert es genauso wie ein Befehl der wie eine Bitte ausgesprochen wird, aber eure Magie ist nicht so genau. Ihr könnt nicht ganz genau bestimmen wie stark euer Zauber ist den ihr erschafft, das kommt ganz darauf an wie viel Rukh des Elementes in der Umgebung ist, wie euer Gemütszustand sich gerade verhält und wie viel Rukh euch erhört. Das ist aber etwas das Sinbad auch noch sehr stark am Nachforschen ist, momentan scheint es nämlich noch ein Kriterium zu geben, das ihr Sympathie mit dem Schicksal pflegen müsst, wie genau sich das Verhält weiß ich aber nicht.“

„Das heißt wohl dass ihr in einem Kampf gegen normale Magier ziemlich im Vorteil seid, wenn ihr die Zauber ohne Stab und Spruch benutzen könnt…“, die Stimme kam so plötzlich, das sich Sheila erschrak und sogar Jafar zusammenzuckte. Er hatte Judal also auch nicht bemerkt? Sie konnte an dem Gesicht des Mannes ablesen, wie er das fand. Nicht gut…

Sheila hingegen hatte nun das Gefühl eines Déjà-Vu, der Magi liebte es, einfach plötzlich irgendwo reinzuplatzen…

„Jaja, jetzt erschreckt ihr euch. Wann dachtet ihr eigentlich mal den Mentor dazu zu ziehen? Wenn ich diese Göre ausbilden soll, dann sollte ich wissen was da genau abgeht…“, Judal schien motzig zu sein. Zumindest sah er Sheila vorwurfsvoll an… na super.

„Er ist dein Mentor….? Natürlich… wer sonst, ich nehme an du hast von Anfang an zugehört, also setz dich dazu Magi… dann mache ich weiter“, Jafars Stimme war plötzlich schneidend wie eine Klinge, während er mit seinen grauen, zu schlitzen verengten Augen zu Judal sah.

„Hmpf… du hast es bemerkt was? War auch nicht anders zu erwarten, von einer kleinen Ratte“.

„Judal! Wenn du Streit anzetteln willst verschieb es auf später und zieh Leine! Ansonsten setz dich dazu“.

Judals Blick der zu Sheila wanderte, war dämonisch und tödlich. Doch die Magus erwiderte den Blick nur standhaft und dachte nicht mal daran nach zu geben. Tatsächlich war es am Ende der Magi der nachgab und sich hinsetzte, jedoch nicht den Blick abwendete, der Punkt ging an ihn als Sheila sich wieder an Jafar wandte da sie genug von dem Starrwettkampf hatte.

„Wo das erledigt ist… nein, so viele Vorteile hat ein Magus nicht, was Yamuraiha in einem Kampf beweisen konnte. Wie gesagt, die Magie eines Magus ist nicht sehr präzise, sie ist auf einen Kampf gegen Monster ausgelegt, nicht gegen Menschen. Auf einen Kampf gegen Wesen die sich mehr auf ihre Kraft, ihre Anzahl oder ihre Überlegenheit stützen als auf Strategie und Intelligenz. Ein Magus kann von einem Menschen oder allgemein einer intelligenten Kreatur, wie es ja auch einige Dungeonwesen sind, leicht ausgepowert werden. Deswegen werden auch viele Magus gezielt von intelligenten Dungeonmonstern gejagt und getötet.

Ich würde zu viel herausholen, wenn ich sagen würde was genau beeinträchtigt ist, ich habe den Kampf gesehen aber ich bin kein Magieexperte, da solltet ihr später Yamuraiha fragen, sie weiß woran es liegt. Aber auf jeden Fall solltest du bis dahin vorsichtig mit deiner Magie umgehen Sheila. Mit einer falschen Bitte oder einer Bitte mit der falschen Gefühlsregung könntest du dich und deine Freunde verletzen. Es ist die Aufgabe des Mentors, dem Magus zu lehren seine Kräfte zu kontrollieren. Leider handelt es sich bei deinem Mentor nicht um einen erfahrenen Magus… sondern einen Magi der genauso wenig weiß wie du…

Über die Mentor rolle weiß ich leider auch nur, dass der Mentor keine Magie die böse Absichten hegt gegen seinen Lehrling benutzen kann. Es gibt wahrscheinlich noch mehr, aber das werden Yamuraiha und Sinbad euch dann erklären, ich möchte keine Mutmaßungen oder Halbwahrheiten von mir geben“.

Damit schien Jafar alles gesagt zu haben, was er von dem Thema wusste und verdammt, es war schon mehr als genug. Das musste sich Sheila und erst einmal merken und trainieren! Sie musste unbedingt trainieren. Die Sache mit der Bitte an das Rukh würde hoffentlich schnell Erfolg versprechen, zumindest kam es ihr schlüssig vor und sie konnte es kaum abwarten, es auszuprobieren.

„Es wäre schon gut mehr darüber zu wissen, wie der Mentor fungiert. So müssten wir es selbst herausfinden. Aber da haben wir wohl jetzt keine Wahl. Ich werde die Reise auf jeden Fall nutzen um zu Trainieren und zu lernen mit meinen Kräften umzugehen“, bei den Worten sah sie zu Judal, der den Blick nur abwartend erwiderte. „Und ich hoffe, du hilfst mir dabei. Zusammen mit Mister Jafar oder alleine, dass kannst du dir aussuchen. Du wirst mir am besten helfen können, als Magi.“  Sie hoffte, dass Judal zustimmen würde und ihr hoffen schien bestätigt zu werden.

„Klar helfe ich! Ich will doch auch wissen was es mit dir und deinem Gesocks auf sich hat. Ihr Maguse seit ein interessantes Thema“, Judals grinsen war diesmal echt und Sheila achtete schon gar nicht mehr auf die neckenden und herausfordernden Worte. Wenn sie immer auf alles eingehen würde, würde sie ewig hier stehen und mit ihm diskutieren oder streiten. „Super! Jetzt kann ich es kaum noch abwarten“, auch Sheila grinste nun in sich hinein.

„Sheila!“, die Stimme ihrer Ahme übertönte sogar den Lärm des Festes, sodass Sheila sofort in die Richtung sah, aus der der Ruf kam und da sah sie wie ihre Ahme in einer Gasse stand und zu ihr sah. Ein einziges Zeichen der alten Frau und Sheila wusste was los war. War es schon so spät geworden?

Sie antwortete ihrer Ahme indem sie ihrerseits kurz die Hand hob, um zu zeigen dass sie verstanden hatte. Dann drehte sich die ältere Frau um und ging wieder, wissend, dass ihre Touha ihr bald folgen würde. Sheila war froh, dass ihre Ahme so gut auf se Acht gab und sogar jetzt darauf achtete, dass sie rechtzeitig zu Bett ging und ihre Routine einhielt. Obwohl sie morgen aus allem herausgeworfen werden würde.

„Na dann, Zeit fürs Bett. Judal sagst du Hakuryuu Bescheid? Schaut das ihr ins Haus kommt wenn wir noch nicht schlafen. Meine Ahme ist sehr ungehalten wenn man sie weckt“, Sheila grinste den Magi spielerisch Neckend an und Judal erwiderte das mit einem Augenrollen, ehe er seine Lippen zu einem breiten, schelmischen Grinsen verzog und seine roten Augen vorfreudig blitzten.

Sheila sah kurz von ihm zu Jafar und dann wieder zu Judal, wobei sie nur schnell den Kopf schüttelte. Sie wollte nichts sagen, da sie nicht wollte das auch noch Jafar irgendetwas missverstand. „Dann gute Nacht Mister Jafar und bis später Judal“, damit drehte sie sich schnell um und rannte los auf die Gasse zu in deren Schatten sie dann auch verschwand, geschluckt von der Nacht.

 

Judal hingegen wandte sich ebenfalls ab, beachtete Jafar nicht mehr und machte sich wirklich auf um Hakuryuu zu suchen, den er ein klein wenig hilflos zwischen zwei jungen Frauen sitzen sah. Jaja einem verwöhnten Prinz fehlte es an Erfahrung, klar wenn man nur schnippen musste damit ein Weib seiner Arbeit nach ging.

„Nah was haben wir denn da? Mit Weibern kannst du dich später auch noch vergnügen. Wir müssen zurück ins Haus, bevor die alte Sumpfhexe ihren Knochenstab auspackt“, Judal sah mit einer Mischung aus Verachtung und Ungeduld zu Hakuryuu runter oder eher zu den beiden Frauen. Die vor dem Blick leicht zurückschraken, ihre Tanzröcke rafften und sich davon machten.

„Du musst die Frauen nicht gleich verscheuchen… ich frag mich wie du es geschafft hast in Kou die Weiber rumzukriegen“, der Prinz sah mit einer leicht gelupften Augenbraue zum Magi. Gut, Judal war definitiv kein Aufreißer oder Womanizer, aber Keuch lebte der Magi ganz sicher auch nicht. Aber er pickte sich sowieso oft die schüchternen und zurückhaltenden raus, die, die sowieso kaum in der Lage waren nein zu sagen. Aufgrund von Respekt vor dem Orakel von Kou und aufgrund ihres eigenen niedrigen Standpunktes. Manche erhofften sich vielleicht sogar das ein oder andere Privileg. In solchen Dingen konnte man sich in einem Palast gerne mal wie in einem Zunfthaus fühlen, gerade dann wenn tatsächlich auch mal Nutten in den Palast kamen um ihre Arbeit zu verrichten. Dienstmägde würden nur mehr Probleme machen als Abhilfe schaffen, da wurde schnell um Rang gekämpft und ein anderes Problem war da noch größer. Eine schwangere Dienstmagd bedeutet ziemlich großen Ärger, eine schwangere Nutte hingegen kaum.

Hakuryuu schüttelte den Kopf, dass würde er definitiv nicht vermissen. Er hatte sich immer erfolgreich von derlei fern gehalten und gern gesehen war das alles sowieso nicht. Trotzdem nutzten die ein oder anderen die Gelegenheit gern mal aus. Irgendwann musste jeder Mann mal Druck abbauen, man musste nur darauf achten, dass da in 9 Monaten keine Überraschung vor einem stand… nicht das er oder die anderen Prinzen sich damit abgeben mussten. Die anderen bekamen sowieso Frauen zugestellt wenn sie welche brauchten und bei ihm sah es da auch nicht anders aus.

„Mittel und Wege, die dich nicht zu kümmern brauchen. Komm jetzt“, hetzte der Magi nur und überging damit Hakuryuus Frage, welcher darauf sowieso keine Antwort wollte. Der Schwarzhaarige drehte sich um, noch während der Prinz sich auf die Beine begab. Dann gingen beide zurück zum Haus.



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