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Der Urknall, der alles veränderte

Ab Kapitel 2 mit lustigen Outtakes
von

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'Ich kann Sasuke nicht helfen'

Seufzend und müde lief Shizu neben Itachi her, der die Schweigsamkeit in Person war und meist nur in sehr knappen Sätzen antwortete, wenn sie ihn etwas fragte, wie zum Beispiel, wohin er sie eigentlich führte.

Wie es wohl ihren Freunden und vor allem Sasuke in den letzten zwei Tagen ergangen war?

Hatte Saori tatsächlich das Team gestern Morgen verlassen und war bereits auf dem Weg nach Suna?

Shizu wusste es nicht und ihr gefiel der Gedanke auch nicht sonderlich, dass sich Saori ganz allein auf den Weg nach Suna gemacht haben könnte, denn sie war noch lange nicht stark genug, um sich im Ernstfall verteidigen zu können, sollte sie von kampflustigen Shinobi angegriffen werden.

Um Yoshi machte sie sich weniger ihre Gedanken, obwohl sie sich natürlich fragte, ob Minato bei ihm und Sasuke geblieben oder ob er mit dem vierten Hokage Richtung Konoha aufgebrochen war und Sasuke bereits auf der Suche nach und Itachi war, um gegen ihn zu kämpfen.

Sie konnte eigentlich nur hoffen, dass Minato den jungen Uchiha im Auge behielt und genügend Einfluss auf Sasuke ausüben konnte.
 

Shizu wurde aus ihren Gedankengängen gerissen, blieb mit besorgter Miene neben Itachi stehen, der sich an einem breiten Baumstamm abstützte und einige Male blinzelte.

Das fünfte Mal, zählte die Schwarzhaarige insgeheim nach, doch die Frage, ob er Schmerzen hatte oder ob sie eine Pause machen sollten, damit er sich ein wenig ausruhen konnte, stellte sie ihm nicht mehr.

Beim dritten Mal hatte sie aufgegeben, obwohl sie sich wirklich nur unheimliche Sorgen um ihn machte und ihm nur irgendwie helfen wollte.

Nach nur einer Minute stieß sich Itachi vom Baumstamm ab und setzte seinen Weg durch den dichten Wald, den sie durchqueren mussten, fort und tat so, als wäre eben überhaupt nichts gewesen, obwohl seine schwere Atmung verriet, dass ihn jeder weitere Schritt anstrengte und an seinen Kräften zerrte.

Ob er schon von Tobi, dessen wahre Identität Uchiha Obito war, vergiftet worden war?

Sie erinnerte sich, wie der Maskierte mit Zetsu darüber gesprochen hatte, allerdings Sasuke erzählt hatte, Itachi wäre krank gewesen und hätte starke Medikamente nehmen müssen.

Ihre Sorgen steigerten sich bei jener Vermutung, ehe sie ihre Schritte beschleunigte und sich Itachi in den Weg stellte.

Er sollte ihr doch nur sagen, was ihm fehlte, denn vielleicht konnte sie doch etwas für ihn tun, auch wenn sie nach wie vor ein schwacher Mensch war.
 

Schwarze Augen, Itachi nutzte im Moment nicht einmal das Sharingan, um eben seine Kräfte zu sparen, sahen in dunkelrote Augen, die die Sorgen um ihn nicht verbergen konnten und die ihn eindringlich musterten.

"Itachi, ich...". "Wir haben noch einen weiten Weg vor uns, Shizu" lenkte er schwer atmend ein und geriet für einen kurzen Moment ins Wanken, als seine Sicht vor seinen Augen verschwamm.

"Wieso seid ihr Uchiha so verdammt stur?" murrte sie, nachdem sie zu ihm heran getreten war, seinen linken Arm ergriffen hatte und jenen Arm um ihre Schultern legte, um ihn ein wenig zu stützen.

"Männer sind bekloppte Wesen" beschwerte sie sich, weil er zu den Männern gehörte, die eben keine Schwäche zeigen wollten, obwohl vermutlich sogar ein Blinder bemerken würde, wie es ihm ging.

"Ich will dir nur helfen, Itachi. Es zeugt doch nicht von Schwäche, wenn du mir..." fuhr sie murrend fort, sackte allerdings mit ihm auf ihre Knie, weil sie sein komplettes Gewicht nicht hatte halten können und musterte seine vom Schmerz verzerrten Gesichtszüge, während er die Zähne aufeinander biss.
 

Schließlich sammelte sie sich wieder, nachdem sie den ersten Schrecken überwunden hatte und bettete seinen Kopf auf ihre Knie. Vorsichtig legte sie ihre Hand auf seine linke Wange, konnte die ungewöhnliche Hitze erfühlen und schluckte schwer, weil er viel zu hohes Fieber zu haben schien.

Umständlich lösten ihre Finger den Knoten von seinem Stirnband, um ihre Vermutung zu bestätigen, indem sie seine Stirn befühlte, auf welche sich bereits einige Schweißperlen angesammelt hatten.

"Was soll ich denn jetzt machen?" fragte sie leise zu sich selbst, hob ihr Gesicht und sah sich zu allen Seiten um.

Sie war doch kein Arzt, hatte auch keine Medikamente bei sich, die ihm helfen würden und zudem saß sie irgendwo in einem dichten Wald.

"Itachi, hörst du mich? Wie lange fühlst du dich schon so?" fragte Shizu und verbarg erst gar nicht, dass sie Angst verspürte und sich unglaublich hilflos fühlte.

Die schwarzen Augen öffneten sich einen minimalen Spalt breit, sahen zu ihr auf und betrachteten ihre mehr als besorgte Miene, während er ihre Fingerkuppen auf seiner rechten Wange spürte.
 

Müde erhob Itachi seine linke Hand, öffnete seinen Mantel und deutete auf eine Körperstelle unterhalb seiner rechten Brust, die jedoch durch sein Hemd verdeckt wurde.

"Ich... Darf ich?" fragte Shizu und zupfte am Saum seines Hemdes, denn sie wollte sich wenigstens einmal genauer ansehen, was er vor ihr verborgen hatte.

Nickend gab er ihr sein Einverständnis, ehe er spürte, wie sie vorsichtig sein Hemd höher schob und schließlich scharf nach Luft schnappte.

"Wie alt ist diese Wunde? Sie hat sich entzündet, wenn ich das richtig erkenne und hätte schon längst behandelt werden müssen" wollte die Schwarzhaarige in Erfahrung bringen, denn seine Wunde würde sonst vereitern und jene Entzündung schien für sein Fieber verantwortlich zu sein.

Wieso hatte er diese Wunde nicht schon längst selbst behandelt?

Hatte er sich aus diesem Grund gestern Mittag nicht vor ihr entblößt, um sich an den kleinen Bach zu waschen, wie sie es nur in Unterwäsche bekleidet getan hatte?
 

"Drei Tage. Ich war nachlässig" erläuterte er ihr kaum hörbar und schloss seine Augen wieder.

"Nachlässig oder nicht. Du hättest mir von der Wunde erzählen sollen, Itachi" warf sie ihm vor und schob sein Hemd wieder hinunter, ehe sie überlegte, was sie nun tun sollte, denn in dieser Verfassung konnte er nicht bleiben.

"Wo befindet sich das nächste Dorf? Ich werde Medikamente und Verbandszeug besorgen" teilte sie ihm schließlich mit und half ihm beim Aufsetzen, denn zuerst musste sie ihn vom Waldweg bringen und ein halbwegs sicheres Versteck für ihn finden.

"Shizu, du machst dir unnötige Sorgen und..." entgegnete er ihr, presste jedoch seine Zähne aufeinander, als die Wunde zu schmerzen begann und ließ den Satz offen.

"Sag mir einfach, wo sich das nächste Dorf befindet und streite nicht mit mir" murrte sie, half ihm auf die Beine und lief mit ihm, wenn auch nur sehr langsam, auf dichte Büsche zu, die ihm vorerst genügend Schutz bieten würden.

Eine Diskussion hätte im Moment keinen Sinn, denn sie würde so oder so nach Hilfe suchen, wenn er ihr nicht verraten wollte, wo sie das nächste Dorf finden konnte.
 

"In westlicher Richtung, aber du wirst dort nicht...". "Westen... Wo liegt der Westen?" fiel Shizu dem älteren Uchiha ins Wort und reichte ihm sein Stirnband, welches sie in der linken Hand gehalten hatte.

Er sollte ihr einfach nur den Weg erklären, denn sie besaß weder eine Karte, noch einen Kompass, zudem sie zum ersten Mal in einer unbekannten Wildnis umher irrte.

Itachi, der nun an einem breiten Baumstamm lehnte und aus müden Augen zu ihr aufblickte, stieß einen leisen Seufzer aus und erhob seine linke Hand, um in die westliche Richtung zu zeigen.

"Bleib einfach sitzen und warte auf mich. Ich mache das schon irgendwie" versicherte sie ihm nach einigen Sekunden und blickte in die westliche Richtung.

Wenigstens hörte Itachi einigermaßen auf sie, machte sie nicht nieder, wie es sein kleiner Bruder meist zu tun gepflegt hatte und ließ sie machen, ohne einen dämlichen Kommentar von sich zu geben.

Es war schon irgendwie erstaunlich, wie unterschiedlich der Verhaltensweisen der Brüder waren.

Ob Itachi wusste, wie Sasuke mit ihr umgegangen war?

Dachte er etwa ähnlich, nur zog er es vor, seinen Mund zu halten, um sie eben nicht zu verletzen?

Shizu wusste es nicht, kehrte ihm den Rücken zu und setzte sich in Bewegung.

Sie würde schon an Medikamente und Verbandszeug kommen, selbst wenn sie Gewalt anwenden oder Drohungen aussprechen müsste, denn mit leeren Händen würde sie nicht zurückkehren.
 

Itachi stieß abermals einen leisen Seufzer aus, schloss seine Augen und dachte über dieses ungewöhnliche Mädchen nach, welches ihn einfach unterbrochen hatte und vermutlich eine böse Überraschung erleben würde.

Das relativ kleine Fischerdorf, welches ungefähr drei Kilometer von ihrem Standpunkt entfernt war, war Fremden nicht freundlich gesonnen und die wenigen Bewohner würden ihr keinen Zutritt zum Dorf gewähren.

Aus diesem Grund war er mit ihr auf dem Weg zum nächsten, größeren Dorf gewesen, um Proviant zu besorgen und um seine Wunde endlich behandeln zu lassen, die ihm durch seine Nachlässigkeit zugefügt worden war.

Nun konnte er jedoch nur hoffen, dass die junge Frau mit dem schwarzen Haar keine gefährlichen Aktionen unternehmen würde, nur weil sie nicht ins Dorf eintreten durfte.
 

Nach nur einer Stunde zwängte sich Shizu durch die dichten Büsche und trat ins Freie, während ihre dunkelroten Augen das kleine Tor betrachteten, an dessen beiden Seiten jeweils ein Wachposten postiert worden war, welche Heugabeln in den Händen hielten, die offenbar zur Abschreckung dienen sollten.

Noch einmal atmete sie tief durch, straffte ihre Gestalt und trat zielstrebig auf das offene Tor zu.

"Der Zutritt ist für Fremde nicht gestattet" ertönten die Stimmen der beiden Männer synchron und versperrten ihr den Weg, während sie ihre Heugabeln auf sie richteten.

"Ich möchte nur einige Medikamente und Verbandszeug besorgen und...". "Der Zutritt ist für Fremde nicht gestattet" fielen ihr die beiden Männer ins Wort und wiederholten ihre Aussage, ohne ihre Mienen zu verziehen.

"Okay, ich habe euch schon beim ersten Mal verstanden" erwiderte sie murrend und verschränkte ihre Arme vor der Brust.

Was sollte sie jetzt tun?

Mit leeren Händen würde sie nicht zurück zu Itachi gehen, der dringend Hilfe brauchte und den weiteren Weg nicht mehr bewältigen konnte.

Abgesehen davon würde sie sich nicht einfach abwimmeln lassen, nur weil zwei junge und sehr ungepflegte Männer vor ihr mit Heugablen standen, die offenbar seit Jahren keine Seife mehr gesehen hatten.

Widerlich, musste sie zugeben und verzog angewidert ihre Miene, als sie die fettigen Haare der beiden Männer betrachtete.
 

"Hört zu, meine ungepflegten Herren. Ein Freund von mir ist verletzt und die Wunde, die er hat, hat sich bereits entzündet. Ich will seine Wunde behandeln, aber dafür benötige ich Verbandszeug, eine heilende Salbe und ein Mittel gegen Fieber" erklärte sie sachlich und ihre linke Augenbraue zuckte genervt, als die beiden Männer wiederholten, dass der Zutritt für Fremde nicht gestattet war.

So etwas Ignorantes und Penetrantes, dachte sie sich insgeheim, löste die Verschränkung ihrer Arme und legte ihre rechte Hand um den Griff ihres Schwertes, um es anschließend aus der Schwertscheide zu ziehen.

"Ich habe keine Zeit für eure eintönigen Aussagen. Besorgt mir, wozu ich euer verdammtes Dorf aufgesucht habe oder ich werde diese Form der Gewalt anwenden" ließ sie die beiden Männer wissen, denn ihre Geduld hatte ihr Ende erreicht.

Das sie eigentlich eine wahnsinnige Angst verspürte und ihre Knie leicht zu zittern begonnen hatten, versuchte sie weitgehend zu verbergen, denn obwohl sie die Schwertkunst verinnerlicht hatte und wusste, wie sie ihren Gegenüber entwaffnen musste, breitete sich in der jetzigen Situation deutliches Unbehagen in ihr aus und fühlte sich unterlegen.
 

Die beiden Männer wirkten unbeeindruckt, traten näher und versuchten sie mit den spitzen Heugabeln zurück zu drängen.

"Reiß dich zusammen, Shizu. Du musst all deine Bedenken und Ängste überwinden, wenn du dein Ziel erreichen willst" predigte sich Shizu selbst und atmete einmal tief durch, um ihren rasenden Puls zu beruhigen und um sich zu sammeln.

Schließlich machte sie einen Satz nach vorne, trotz der minimalen Angst, die sie immer noch verspürte und wehrte die Heugabeln des einen Mannes ab.

Rasch erinnerte sie sich an die vielen Lektionen von Sasuke, die er ihr beigebracht hatte, drehte sich einmal um die eigene Achse und ergriff in einer schnellen Bewegung das schmutzige Handgelenk des Mannes, in welche er die Heugabel hielt und hielt ihm die scharfe Klinge des Schwertes an die Kehle.

"Lass die Heugabel fallen und dein Freund sollte nicht auf dumme Gedanken kommen, hast du mich verstanden?" befahl sie ihm, ehe die Heugabel fiel und den Boden begrüßte.

"Dein Freund soll die Sachen besorgen, die ich eben genannt habe. Ich meine es verdammt ernst" fügte sie hinzu und behielt den anderen Mann im Auge, welcher vorsichtig die Heugabel auf den Boden legte und offenbar tun wollte, worum sie eben verlangt hatte.
 

Im selben Moment, weit von Shizu und Yoshi entfernt, folgte Saori einem schmalen Feldweg und bewunderte die Blumen um sich herum, die sich im Takt der leichten Brise bewegten.

Seufzend kramte die Grünhaarige die Weltkarte aus ihrer Beintasche hervor, die sie vom Gasthaus bekommen hatte und blickte auf die Armbanduhr, um den integrierten Kompass zu begutachten.

"So alleine ist es total öde. Nicht einmal Musik kann ich hören" murrte Saori leise vor sich her und schätzte in etwa, dass sie Suna wohl erst in zwei bis drei Tagen erreichen würde, wenn sie der Karte trauen durfte.

"Was wohl Yoshi im Moment macht?" überlegte sie laut und stellte sich ihn mit Minato vor.

Verstimmt, denn jene Vorstellung war ebenfalls einer der Gründe gewesen, weshalb sie das Team verlassen hatte, setzte sie ihren Weg fort und beschleunigte sogar ihr Schritttempo.

Es war nicht so, dass sie dem Schwarzhaarigen sein Glück vergönnte, sondern eher die Tatsache, dass er mit Minato reden konnte.

Shizu hatte Sasuke an ihrer Seite gewusst und Yoshi hatte den gelben Blitz von Konoha kennen gelernt.

Ja, diese Tatsache hatte sie auch zum Gehen veranlasst, denn auch sie wollte endlich den Mann kennen lernen, der ihr sehr am Herzen lag und sich mit ihm anfreunden, unabhängig davon, ob er irgendwann Interesse an ihr zeigen würde.
 

Zur selben Zeit musste Yoshi niesen und richtete seine goldenen Augen wieder auf den Blonden, der seinen Schlag abgebrochen hatte, den der Schwarzhaarige durch dessen Nieser nicht hätte abwehren können.

"Vielleicht sollten wir morgen Abend das Training fortsetzen. Es wird allmählich dunkel" schlug Minato vor, denn drei Stunden intensives Training sollte vorerst genügen.

Gestern Morgen war er schon erstaunt über die Frage gewesen, ob er Yoshi trainieren würde, um an Stärke zu gewinnen.

"Ähm... Sicher. Du übernimmst morgen Früh die erste Schicht, oder? Ich löse dich am Mittag ab und werde auf Naruto aufpassen, so lange du unten im Speisesaal bist" erwiderte Yoshi, denn er und Minato hatten mit der Chefin des Gasthauses gesprochen, weil er vom Blonden erfahren hatte, dass er für die Unterkunft und Verpflegung im Gasthaus arbeitete.

Die Chefin war sehr freundlich gewesen und hatte auch ihm, Yoshi, zugesagt, im Gasthaus arbeiten zu dürfen, denn er hatte nicht länger von Sasuke abhängig bleiben wollen, welcher ihm das mit den Unkosten irgendwann unter die Nase gerieben hätte.

"Ja, die erste Schicht gehört mir. Danke, dass du dich um meinen Sohn kümmerst. Ich weiß deine Hilfe wirklich zu schätzen" entgegnete Minato und beobachtete, wie sich Yoshi verlegen am Hinterkopf kratzte und einen Blick zu Sasuke warf, der schweigend neben den kleinen, in einer warmen Decke eingehüllten, Naruto unter einem Baum saß und ihn und Minato im Auge behielt.

Es schien Sasuke immer noch zu stören, dass sie vorerst eine Weile im Gasthaus wohnen bleiben würden und er bei Minato in die Ausbildung gegangen war.

Der junge Uchiha musste sich eben in Geduld üben und einmal nach ihrer Pfeife tanzen.

Somit konnten sie Shizu auch genügend Zeit verschaffen, um Itachi dazu zu bewegen, seinen eigentlichen Plan, sich von Sasuke töten zu lassen, zu überdenken.
 

Während Yoshi über die nächsten Tage nachdachte, in denen er überwiegend arbeiten und mit Minato trainieren würde, lief Shizu durch den düsteren Wald und wirkte zufrieden, auch wenn sie sich offenbar verlaufen hatte und durch die Dunkelheit kaum erkennen konnte, ob sie vom Weg abgekommen war.

In ihrer rechten Hand trug sie eine Tasche, die sie von einer Ärztin bekommen hatte, in welche die Utensilien waren, um eine Wunde zu behandeln.

Neben dem Verbandszeug, einer heilenden Salbe und dem Mittel gegen Fieber hatte die freundliche Ärztin ihr sogar erklärt, was sie beachten musste, wie sie entzündete Wunden reinigte und ihr geraten, mehrere Male den Verband zu wechseln.

"Die Erpressung hätte ich mir auch sparen können, wenn mich diese Kerle sofort zu dieser Ärztin gelassen hätten. Es gibt eben doch nicht nur sture Menschen, sondern auch nette Menschen, die in der Not helfen. Daran hätten sich diese ungepflegten Kerle ein Beispiel nehmen sollen. Hoffentlich waschen sie sich bei nächster Gelegenheit. Widerlich, dieser abartige Schweißgeruch" murrte Shizu vor sich her und blieb stehen, als sie den schmalen Waldweg erreichte und blinzelte einige Male, um ihre Sicht zu schärfen.

"Na endlich. Wäre noch schöner gewesen, wenn ich mich verlaufen hätte" murmelte sie leise in sich hinein und lief einige Schritte, bis sie die Büsche erreichte und Itachi schlafend und noch immer am Baumstamm gelehnt entdeckte.
 

Vorsichtig zwängte sie sich durch die Büsche, ging vor ihm auf ihre Knie und befühlte zuerst seine Stirn, welche nach wie vor glühend heiß war.

"Warst du erfolgreich?" fragte Itachi leise in die Stille hinein, denn er hatte ihre Schritte gehört und war demnach die Ruhe selbst geblieben.

"Du bist wach? Du wusstest von deren Einstellung, oder? Trotzdem habe ich bekommen, worum ich gebeten habe, auch wenn ich nicht gerade freundliche Methoden benutzen musste und eigentlich... Ich hatte Angst, dass sie mich verletzen, nur weil ich...". "Beruhige dich, Shizu. Du bist sicher" unterbrach er ihren plötzlichen Redeschwall und öffnete seine schwarzen Augen.

"Mein kleiner Bruder scheint dir eine Menge beigebracht zu haben" musste er zugeben, denn wenn sie überhaupt nichts gekonnt hätte, hätte sie wohl kaum eine Erpressung erzielen können, wie er zuvor hatte hören können.

Demnach musste Sasuke ihr schon einige Schlagtechniken mit dem Schwert gezeigt haben, sonst wäre sie entweder gefangen genommen oder getötet worden.
 

"Dein kleiner Bruder ist ein... Ich kenne hunderte Bezeichnungen, die auf ihn passen würden. Er würdigte mich einfach nicht und... In seinen Augen war ich ein Niemand, der ihm auf die Nerven ging" nuschelte sie vor sich her und holte die Utensilien aus der Tasche, um seine Wunde zu behandeln.

Itachi entgegnete nichts, denn er konnte nicht für, aber auch nicht gegen Sasuke sprechen, der ihr offenbar schon des Öfteren mit Worten geschadet hatte.

Stattdessen verfolgte er ihre zittrigen Finger, die den Verschluss des Desinfektionsmittel abschrauben wollten und entdeckte die Tränen, die vom ihren Kinn tropften.

"Ich... Ich weiß, wie er ist, aber... Er hätte mich lieber verprügeln sollen, als mir... Ich verstehe mich inzwischen selbst kaum noch. Yoshi und Saori haben mich oft genug vor Sasuke gewarnt, aber ich wollte nicht hören und erduldete jede Erniedrigung. Ich... Ich war sogar so dumm und habe ihm jedes Mal verziehen, obwohl ich insgeheim wusste, dass er mich bei nächster Gelegenheit wieder verletzen wird" offenbarte sie dem älteren Uchiha und hob ihr Gesicht, als er ihr die Flasche aus den Händen nahm.
 

"Ich werde meine Wunde selbst behandeln" nahm er ihr diese Aufgabe ab und klemmte sich den Saum seines Hemdes unter sein Kinn, während er den Verschluss der Flasche öffnete und nach dem sauberen Tuch griff, welches sie auf die Tasche gelegt hatte.

Schweigend beobachtete Shizu aus verweinten Augen, wie Itachi die Wunde vorsichtig reinigte und reichte ihm die Salbe, die er in den nächsten Tagen immer wieder auftragen musste, damit die Entzündung zurück ging.

Anschließend öffnete sie schniefend den Verband und rutschte näher zu ihm heran, um ihm jenen Verband anlegen zu können.

"Tut mir leid" wisperte sie ohne jeglichen Zusammenhang und befestigte den Verband schließlich mit zwei Klammern, ehe sie die Utensilien wieder in die Tasche verstaute.
 

Abrupt hob sie ihr Gesicht wieder, als sie die zaghafte Berührung seiner linken Hand auf ihrer Schulter spürte und abermals ihren Kopf senkte, während sie ihre Finger im Stoff ihrer Hose verkrallte.

"Ich... Ich kann das einfach nicht. Ich kann Sasuke nicht helfen, weil ich.... Das ist dieses Mal keine von meinen Geschichten, die ich mir ausgedacht habe, sondern die Realität. Ich habe es versucht, aber ich schaffe es einfach nicht mehr. Deshalb... Deshalb fiel mir die Entscheidung auch nicht sonderlich schwer, als du mich darum gebeten hast, mit dir zu kommen" ließ sie ihn wissen und biss sich auf die Unterlippe, während ihr erneute Tränen über die Wangen liefen.

Itachi lauschte schweigend ihren Worten und erkannte nun erst, was für einen Schaden sein kleiner Bruder angerichtet hatte, denn in den letzten zwei Tagen hatten sie sich mehr oder weniger gegenseitig angeschwiegen, wenn er ihre vereinzelten Fragen außer Acht ließ.

Ihr Gesamtbild, welches sie über Sasuke besessen hatte, war nach und nach wie ein Kartenhaus in sich zusammen gefallen und wäre vermutlich bei der nächsten Erniedrigung gänzlich zerstört worden.
 

"Shizu..." versuchte er ihre Aufmerksamkeit zu erlangen und blickte in ihre dunkelroten Augen, die die Schmerzen offenbarten, die sie im Moment verspürte.

Dieser seelische Schmerz, den Sasuke mit ihr teilte und jenen seelischen Schmerz, den auch er, Itachi, sehr wohl kannte.

Mit sanfter Gewalt zog er sie zu sich heran, denn er wusste im Moment keine Worte, die sie beruhigen könnten und legte vorsichtig seinen linken Arm um sie.

Stumm ließ sich Shizu von Itachi in die Arme schließen, schniefte hin und wieder noch und schloss ihre müden Augen.

Die Frage, wieso er sie eigentlich tröstete, lag ihr zwar auf der Zunge, aber jene Frage brachte sie einfach nicht über ihre Lippen, weil sie nicht wollte, dass er die Umarmung löste.

"Danke" nuschelte sie kaum hörbar und verkrallte ihre Finger in seinem Hemd, jedoch darauf achtend, seine Wunde nicht zu berühren.

Der ältere Uchiha nickte zaghaft und genoss die aufkommende Ruhe, die nun einkehrte und dachte noch einmal über das Gespräch nach, welches er belauscht hatte und welche die Veränderung seines kleinen Bruder beschrieben hatte.

Er war sich im Klaren darüber, dass er gegen diese Veränderung etwas unternehmen musste, denn er hatte diesen Weg nicht gewählt, nur damit Sasuke letzten Endes die Wahrheit erfuhr und anschließend Konoha zerstören wollte.

Vermutlich würde er die schwere Bürde, die er seit Jahren auf seinen Schultern trug, noch eine ganze Weile tragen müssen.
 

Das leichte Zittern ihres Körpers holte ihn aus seinen Gedankengängen, ehe er vorsichtig aus seinen Mantel schlüpfte und sie mit den warmen Stoff zudeckte.

Ebenso vorsichtig zog er die Tasche zu sich heran und nahm eine Tablette gegen sein Fieber.

Seufzend lehnte er sich zurück und studierte das entspannte Gesicht der jungen Frau, die sich bei ihm sicher zu fühlen schien und an seiner Brust gekuschelt eingeschlafen war.

Er konnte nicht nachvollziehen, wieso Sasuke sie wie den letzten Dreck behandelt hatte, obwohl er ihren ehrlichen Worten hätte trauen können, die er, Itachi, mit seinem Sharingan analysiert hatte.

Allerdings wusste er auch, dass sein kleiner Bruder zu einem misstrauischen Menschen heran gewachsen war und Gefühle kaum noch zuließ, weil er zu sehr auf die Rache an ihm fixiert war.

Sasuke hatte vergessen, wie es war, Freunde um sich herum zu schätzen und zu würdigen.

Vergessen, wie es sich anfühlte, einen netten Menschen an seiner Seite zu wissen.

Diese junge Frau mochte seinen Bruder und Itachi vermutete, dass sie das auch weiterhin tun würde, nur stellte er sich die Frage, ob sie wirklich mit dieser arroganten und desinteressierten Art seines kleinen Bruders umgehen konnte.

Die Zeit würde zeigen, wie sich sein kleiner Bruder entwickelte.
 

~Outtakes~
 

"Hört zu, meine ungepflegten Herren. Ein Freund von mir ist verletzt und die Wunde, die er hat, hat sich bereits entzündet. Ich will seine Wunde behandeln, aber dafür benötige ich Verbandszeug, eine heilende Salbe und ein Mittel gegen Fieber" erklärte sie sachlich und ihre linke Augenbraue zuckte genervt, als die beiden Männer wiederholten, dass der Zutritt für Fremde nicht gestattet war.

"Okay, schon kapiert, ihr wollt es also auf die harte Tour" murrte Shizu gespielt erbost, spuckte sich in die Hände, ehe sie ihre Handinnenflächen aneinander rieb und ging in die Angriffsposition.

Schließlich legte sie ihre Handballen aneinander, machte ein konzentriert wirkendes Gesicht und holte tief Luft.

"Kame..." rief sie und die beiden Männer vor ihr sahen sich verwirrt an, stand doch dieses Wort nicht im Drehbuch und sahen wieder zur jungen Frau hinab, die ihre Hände nun seitlich bewegte, bis ihre Hände fast hinter ihr verschwanden.

"Hame..." ertönte ein weiteres Wort und Shizu konnte nicht länger ihr Schmunzeln unterdrücken.

"Ha..." rief sie laut genug, ehe ihre Hände nach vorne schnellten, doch der erhoffte Effekt blieb aus, während die beiden Herren nach wie vor verwundert und irritiert auf sie wirkten.

Seufzend senkte Shizu ihre Hände, wirkte geknickt und räusperte sich gekünstelt, ehe sie ihre Gestalt etwas straffte.

"Mit dem Kame Hame Ha hätte ich euch pulverisiert, nur damit ihr es wisst" erklärte sie den beiden Männern und nickte dem Team zu, weil sie natürlich diese Szene noch einmal wiederholen mussten.
 

"Was wohl Yoshi im Moment macht?" überlegte sie laut und stellte sich ihn mit Minato vor.

"Wahrscheinlich geht er seiner Lieblingsbeschäftigung nach. Der Selbstbefriedigung und unser armer Minato dient sicherlich als Wichsvorlage" grinste sie dümmlich vor sich hin und verscheuchte sofort wieder die Bilder von Yoshi, die ihn zeigten, wie er sich auf dem Bett selbst befriedigte.

"Huch, habe ich das etwa laut gesagt?" rief sie ertappt, hielt sich ihre rechte Hand vor ihren Mund und winkte den Leuten vom Team zu, welche allesamt ihren Kopf über ihre dreiste Behauptung schüttelten, während Saori selbst leise vor sich her kicherte.
 

"Die Erpressung hätte ich mir auch sparen können, wenn mich diese Kerle sofort zu dieser Ärztin gelassen hätten. Es gibt eben doch nicht nur sture Menschen, sondern auch nette Menschen, die in der Not helfen. Daran hätten sich diese ungepflegten Kerle ein Beispiel nehmen sollen. Hoffentlich waschen sie sich bei nächster Gelegenheit. Widerlich, dieser abartige Schweißgeruch" murrte Shizu vor sich her und blieb stehen, als sie den schmalen Waldweg erreichte und blinzelte einige Male, um ihre Sicht zu schärfen.

"Ähm..." erhob sie ihre Stimme und suchte nach den markierten Weg, der sie zu Itachi führen sollte.

"Hallo? Wo muss ich denn lang?" fragte sie an den Kameramann gerichtet, der neben ihr stand und deutete auf den nicht markierten Weg.

"Dort, zwei Meter von Ihnen entfernt" wurde ihr geantwortet, weswegen die dunkelroten Augen suchend über den Boden glitten, die weiße Linie erblickten und sich die Wangen der Schwarzhaarigen rötlich verfärbten.

"Das... Das wird aber hoffentlich nicht in den Outtakes gezeigt, oder? Ich warne euch, ihr müsst nicht all meine Fehler veröffentlichen" murrte sie, versuchte ihren Patzer zu überspielen und stolzierte erhobenen Hauptes den markierten Pfad entlang, nur um zu Itachi zu gelangen, der bereits in seiner Position saß, die Augen geschlossen haltend und sie dennoch ein wenig belächelte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  xXSakuraHarunoXx
2014-04-15T14:15:38+00:00 15.04.2014 16:15
tolles kapi.minato und joshi im hotel love love.
Von:  jyorie
2014-04-10T11:13:52+00:00 10.04.2014 13:13
Hey (#´ー´)旦

*schmunzelt* ich finde es gut, das du dich durchsetzen kannst und hab mich etwas
über die Mistgabelträger gewundert, das die so ruhig geblieben sind und nichts
gemacht haben, sondern letztendlich deiner Forderung nach gekommen sind.
Andererseits ist es ja auch eine Verständliche Bitte und etwas Verbandsmaterial
ist ja jetzt wirklich nichts, was man einem Reisenden verwehren sollte.
Wäre Itachi nicht so geschwächt, hättest du ihm eine auf den Arm boxen dürfen, das
er dich so ins Messer (äh .. Mistgabel hat laufen lassen)

Das Bild das Minato im Hotel arbeitet und Joshi das auch tut, daran muss man sich
erst noch gewöhnen, aber in der Zeit hat Minato eben nichts mehr, er und Joshi kommen
einem schon fast wie eine kleine Familie vor, wie sie sich um Naruto kümmern.

*ggg* ohne Musik unterwegs zu sein ist öde – hört sich auch nach meinen Geschwistern an.
Wie weit war Saori im Training, das sie sich ganz allein nach Suna auf macht, als Frau
allein unterwegs zu sein, ist sicher gefährlich. Ich halte ihr die Daumen das alles glatt geht.

*schmunzelt* Itachi wollte dich entführen, damit du ihm Informationen gibst und dann
habt ihr die ganze Zeit fast nicht geredet. Ich bin gespannt, ob du so etwas wie Reue oder
bedauern bei ihm feststellen wirst. weil sich Sasuke so verändert hat, oder ob er das
bei seinem Plan schon in der Tragweite einkalkuliert hat.

CuCu, Jyorie

Antwort von:  jyorie
10.04.2014 13:14
hey cool :D
du bist ja mit ff.de gleichgezogen *ggg*
Antwort von:  xXSasukeUchihaXx
10.04.2014 21:42
Huhu ^.^ Jaaaaaaa... Endlich bin ich mit ff.de gleich gezogen, aber auch nur, weil ich einen einzigen Tag verpennt habe und da dachte ich 'Ach, egal' und hab letzte Nacht einfach drüben und hier Kapitel 15 hochgeladen. Nu muss ich nicht mehr gucken, ob wo was auch stimmt und kann immer das gleiche Kapitel hochladen ^.^
Oh ja, ich, wäre ich Saori, hätte da schon ein wenig Angst so ganz allein, aber ich kenne sie, sie hat bei solchen Sachen eher keine Angst und bewaffnet ist sie ja auch, also nicht ganz so schutzlos, wie sie vielleicht auf Außenstehende wirkt. Sie ist taff und packt das schon ^.^
Tja, ohne Moos nix los :( Daher muss man wohl jobben, auch wenn man ein kleines Kind hat und wenn es nur ein Aushilfsjob im Speisesaal ist, damit man vielleicht kostenlos im Gasthaus schlafen und essen kann. Und ja, sie wirken schon wie eine kleine Fam ^.^ Süß
Mh... Wer weiß, ob Itachi wirklich ALLES bedacht hat. Er wollte ja eigentlich nur von Sasuke getötet und somit die Ehre seines Clans wieder herstellen, aber ob er diese andere Zukunft, die er von Shizu indirekt durch das Gespräch mit Minato erfahren hat, vorher gesehen hat... Mh... Gute Frage :D
Wird sich zeigen, ob er seinen Weg bereut und laut der neuen Folge, die ich vorhin gesehen habe, wo dieses Thema noch einmal aus einer ganz anderen Perspektive behandelt/gezeigt wird, muss ich schon sagen, dass ich echt froh bin, dass Danzou weg ist, bzw. tot o.o Scheißkerl, eh. Ist schon tot und man regt sich immer noch über diesen alten Sack auf xDD

Liebe Grüße

Sasu/Shizu


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