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Lust'n'Needs

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
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Jamie: "Two girls wanted to buy me to have sex with me." Komplett anzeigen

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Full On Sex


 

Full On Sex
 

(Paid Version)
 

 
 

 
 

Ein Musiker konnte sich wahrlich nicht über ein ereignisloses Leben beschweren.

Während der Tourphasen wachte man jeden Tag in einer anderen Stadt auf, und auch wenn man nicht viel von dieser und seinen Bauwerken bewundern konnte, so wurde man dafür umso intensiver mit deren Einwohnern konfrontiert. Zu fast jedem Land gab es das ein oder andere Klischee zu erzählen, und auch wenn der Großteil dieser sich als Übertreibung oder gar Lüge entpuppte, so existierten hin und wieder doch ein paar Mythen, die sich als korrekt herausstellten, wie Jamie und seine Bandkollegen herausfinden durften. So nannte man die Schotten geizig, die Italiener leidenschaftlich, wild gestikulierend sowie stets auf das gute Essen bedacht, wohingegen die Deutschen den Ruf genossen, Bier statt Wasser zu saufen und während Rockkonzerten besonders abzugehen. Somit war das deutsche Publikum bei den meisten Bands ein sehr geschätztes, und als Jamie an diesem Abend die Bretter enterte, schlug ihm sofort die Energie der Feiernden entgegen, die seiner eigenen in nichts nachstand. So schaukelten sich die ausgelassenen Gemüter gegenseitig hoch, trieben sich in den Wahnsinn und feierten selbst eine junge, unbekannte Band wie Sister gehörig.

 

Der Sänger war schlichtweg begeistert. In Deutschland wollte er auf jeden Fall öfter gastieren, beschloss er, so wie er sich nach einer kurzen Regenerationszeit nach Beendigung des Gigs zwischen die Menschen mischte, um sich zu den Trinkfesten an der Bar zu gesellen.

Er war noch immer verschwitzt, da die Menge ihm so kräftig eingeheizt hatte, und für eine Dusche war noch keine Zeit geblieben. Womöglich sah er ziemlich beschissen aus, mutmaßte er, seine Haare klebten ihm in strähnigen Fäden an der Wange und an der Stirn und sein Gürtel hatte noch ein paar weitere Nieten während der wilden Party eingebüßt. Aber so wie er sich seine Mitmenschen anschaute, wurde ihm bewusst, dass nicht nur er ziemlich heruntergekommen wirkte. Überall konnte man in makeupverschmierte, aber glückliche Gesichter schauen, hier und da war eine Frisur komplett ruiniert oder ein T-Shirt so weit, dass man es nur noch dem Müll übergeben konnte. Selbst diese beiden jungen, recht hübschen und im Grunde gut gestylten Mädchen da drüben waren nicht mehr makellos. Das knallpinke Trägertop der Blonden, die Jamie auf groteske Weise an Peter London erinnerte, wies einen großen, dunklen Fleck auf, welcher wahrscheinlich von einem verschütteten Jack stammte oder einer ähnlichen Spirituose. Limonade war auszuschließen, denn selbst jetzt hielten alle beide jeweils eine Flasche eines ziemlich harten Schnapses in der Hand, welcher das Deutschenklischee sogar noch übertraf. Selbst attraktive Damen soffen in diesem Land wie die Löcher, das war ja fast wie in Schweden. Hier fühlte der Sänger sich immer heimischer.

Trotzdem die Perfektion des Outfits der Dame quasi ruiniert war, schien sie keine schlechte Laune zu haben. Ihre brünette Freundin und sie stießen lachend an und kippten sich das offensichtlich bittere, braune Zeug hinter die Binde, wobei Jamie sie noch immer irgendwie fasziniert beobachtete. Doch dies führte schließlich dazu, dass sich ihre Blicke trafen und sich das Lächeln der beiden zu einem lasziven Grinsen wandelte. Leicht irritiert schaute Jamie in eine andere Richtung, denn er vermutete, mit seiner Glotzerei hätte er falsche Signale gesandt. Das Letzte, was er wollte, war, das sexuelle Interesse irgendwelcher dahergelaufener Damen zu wecken, befand er sich doch seit Jahren in einer intakten Beziehung mit einer wundervollen Frau. Leider gab es Personen, die solch einen Umstand zwar als Grund, nicht aber als Hindernis sahen und so dauerte es nicht lange, bis Jamie sich umringt von den beiden Ladies widerfand und in Erklärungsnot geriet.

 

Das erste, das ihm entgegenschlug, als diese beiden Mädels ihm Gesellschaft leisteten, war das wirklich sehr starke Parfüm der Brünetten gemischt mit dem ihm altbekannten Geruch von Alkohol und Zigaretten. Als nächstes erwischte er sich dabei, wie er der Blonden geradewegs in den sehr enthüllenden Ausschnitt starrte, woraufhin seine Blicke erneut einen Punkt in der Ferne suchten, doch dem Mädchen schien nicht verborgen geblieben zu sein, dass auch er nur ein Mann war und so manchem Reiz naturgegeben nicht widerstehen konnte.

"Hi, Jamie", kiekste schließlich die Brünette mit einem breiten Grinsen im Gesicht, was Jamie wieder in das hier und jetzt holte, was bedeutete, dass er ihr geradewegs ins Gesicht schaute. Sofort fiel ihm ein, dass er hatte nett zu sein, nett und höflich, denn keine Band konnte es sich erlauben, ihre Fans zu vergraulen. Und laut dem Sister-Shirt der Dame, die vor ihm stand, schien es sich bei ihr um einen großen Fan zu handeln. Also galt es, freundlich zu lächeln und zu winken und sich nichts von diesem leichten Unbehagen anmerken zu lassen, das ihn schon vorhin beschlichen hatte. Denn Jamie war nicht so blöd, dass er nicht raffte, wenn jemand versuchte, mit ihm zu flirten.

 

Artig reichte er den beiden Mädels die Hand, die sich ihm als Isabelle und Melissa vorstellten, was ihn gelinde gesagt überhaupt nicht interessierte. Viel lieber hätte er nun sein Feierabendbier genossen, anstatt sich hier von solchen aufreizend gekleideten Damen belagern zu lassen, die ihm zudem immer dichter auf die Pelle zu rücken schienen. Es hätte nicht mehr viel gefehlt und Melissas große Brüste hätten ihn berührt, was er auf jeden Fall vermeiden wollte. Ganz im Gegensatz zu seinem Fan.

"Wollt ihr ein Foto?", versuchte er etwas von der Richtung abzulenken, in die die beiden langsam aber sicher gingen. Doch die Mädels schüttelten entschieden den Kopf, ihm noch immer dieses vielsagende Grinsen schenkend.

"Wir wollen kein Foto", erklärte nun die blonde Isabelle forsch und legte ihre mit bereits abblätternden, schwarzen Nagellack verzierte Hand entschlossen auf seine nackte Brust, die unter seiner offenen Weste hervorblitzte. Ihr Gesicht kam Jamie auf einmal wie die Fratze eines gierigen Raubtieres vor, wie es sich seinem eigenen immer weiter zu nähern schien. "Wir wollen Sex mit dir."

Das hatte Jamie sich bereits gedacht. Aber nun hatte er es direkt aus dem Mund des Mädchens gehört. Natürlich vermochte ein solches Angebot ihn längst nicht mehr zu schocken, kam es doch hin und wieder einmal vor, dass sich ein Mädchen in den Anblick des wilden, langhaarigen Sängers während eines Gigs verguckte und prompt ein bisschen mehr von ihm wollte als nur ein paar Fotos. Jamie war schon seit er denken konnte begehrt bei der Frauenwelt, und es ehrte ihn auch wirklich sehr, dass er erneut ein solch unmoralisches Angebot erhielt, aber er war eben vergeben und ein One Night Stand mit einer oder gar zwei Frauen kam nicht in Frage.

 

Nun galt es, Fingerspitzengefühl zu beweisen. Man durfte die Gefühle seiner Fans nicht verletzen, aber gleichzeitig musste man ihnen bestimmt klarmachen, dass man sich zu nichts hinreißen lassen würde.

"Sorry, Mädels, tut mir echt leid", erklärte Jamie also und setzte sogar ein bedauerndes Gesicht auf. "Meine Freundin würde das sicherlich nicht toll finden, wenn ich euch abschleppen würde."

"Ooooch, schaaade", setzte da der enttäuschte Chor der beiden ein, aber dennoch warfen sie sich ein schmutziges Grinsen zu, das prompt Fragen in Jamies Kopf aufwarf. Irgendetwas führten die beiden doch im Schilde...

"Aber deine Freundin ist doch gar nicht da", warf Melissa ein und blickte sich um. "Oder hast du die mit?"

"Nee, nee, die ist zu Hause und vertraut mir." Langsam wandte Jamie sich zum Gehen, hob abwehrend seine Hände. "Sorry. Ihr seid wirklich süß, aber es geht nicht."

Da die Menschen um ihn herum seinen Weg versperrten, konnte er nicht schnell genug abhauen sondern wähnte Isabelles Stimme schon wenige Augenblicke später wieder direkt hinter sich.

"Ey, und wenn ich dir Kohle geb?"

Jamie drehte sich um, schaute sie mit großen Augen an.

"Was?"

Anstatt ihre Frage zu wiederholen, hielt sie ihm einen zerknüllten Schein entgegen, weiß-grün, Jamie hatte keine Ahnung, was dies für eine Euronote darstellte.

"Reicht dir 'n Hunni?"

Wie ein hypnotisiertes Karnickel musterte der Sänger das Geld, lediglich aus den Augenwinkeln bemerkte er Melissa, die sich inzwischen neben ihre Freundin geschoben hatte und ihm ihrerseits ebenfalls einen grünlichen Schein reichen wollte.

Zweihundert Euro. Zweihundert Euro dafür, dass Jamie mit den beiden Mädels Geschlechtsverkehr hatte. Eine wahrlich beachtliche Summe, doch selbstverständlich schüttelte Jamie ablehnend den Kopf und lachte verwirrt auf. Hallo, was dachten sie, wer er war? Eine Nutte? Jetzt schlug es wohl dreizehn!

 

Er wollte den aufdringlichen Damen endgültig entkommen, und es war ihm egal, ob er bei seiner Flucht ein paar Leute rammte, gegen eine breite Brust prallte und schließlich mit einem Kerl im weißen Netzshirt zusammenstieß, der ihm prompt bekannt vorkam. Als er den Kopf hob, blickte er direkt in Caris verwundert dreinschauendes Gesicht.

"Hey, was ist denn mit dir los?", lachte er und stoppte Jamie somit, der allerdings noch einen hektischen Blick über seine Schulter warf und, als er noch immer die Mädels in seinem Nacken wähnte, verzweifelt versuchte, sich an seinem Freund vorbeizuquetschen.

"Ich muss weg", entschuldigte er sich knapp, aber Cari hielt ihn an der Schulter fest und schaute ihn ernst an.

"Hat dich jemand blöd angemacht?"

Es mutete ja wirklich sehr niedlich an, dass Cari ihn beschützen wollte, doch mit diesen wildgewordenen Furien musste er allein fertig werden. Er wollte auf keinen Fall, dass irgendjemand davon erfuhr, dass er nun schon Geld für Sex geboten bekam. Wie würde das denn rüberkommen? Selbst Cari hätte sich darüber lustig gemacht, obwohl dieser sein bester Freund war.

 

"Was sind denn das für Weiber?", fragte er auf einmal, und auch Jamie sah nun, wie sich ihnen die Mädels näherten. Der besorgte Blick Caris wandelte sich zu einem amüsierten. "Haust du etwa vor denen ab? Was haben die denn verbrochen? Die sehen doch harmlos aus."

"Harmlos, pah", schnaubte Jamie, für den es nun endgültig zu spät war, um die Flucht fortzusetzen. Die Mädels standen direkt vor ihnen und klärten Cari unglücklicherweise auch noch mittels ihrer eindeutigen Avancen über das auf, was hier vor sich ging.

"Och, komm, Jamie, tu nicht so, als wärst du treu", maulte Melissa und wurde dabei von ihrer Freundin unterstützt, die prompt ihren Senf dazugab.

"Ja, echt mal. Kein einziger Rockstar ist auf Tour treu. Ihr habt schließlich Bedürfnisse."

"Bedürfnisse?" Cari stand die Verwirrung ins Gesicht geschrieben, doch gleichzeitig ging ihm allmählich ein Licht auf. Er hatte verstanden, dass es sich bei den beiden Damen um ein paar besonders verrückte Groupies handelte, doch wieso verhielt sich Jamie wegen solch einer Lappalie wie einem eindeutigen Angebot wie ein verfolgtes Tier? Doch als die Mädels erneut ihre Köder zückten und sogar noch einen fünfziger drauflegten, staunte selbst Cari nicht schlecht.

 

"Komm, zweihundertfünfzig, aber dafür wollen wir nicht nur ne Zehn-Minuten-Nummer."

Es war nicht von der Hand zu weisen, dass hier jemand äußerst verzweifelt war. Die beiden schienen sich so auf Jamie eingeschossen zu haben, dass sie womöglich ihr ganzes Monatsgehalt für ihn ausgegeben hätten. Doch der Sänger zeigte nach wie vor kein Interesse, hob die Hand und huschte dann ohne ein weiteres Wort zu verlieren an Cari vorbei, der ihm schleunigst hintereilte und ihn erst am etwas ruhigeren Ausgang zu fassen bekam.

"Waaaas denn?", platzte er da auch schon heraus, wobei Jamie ihn etwas sauer anguckte. "Du kriegst Kohle fürs Ficken? Alter, das eröffnet uns ja eine ganz neue Einnahmequelle! Zweihundertfünfzig Euro sind viel...wir könnten reich mit dir werden. Du Goldeselchen..."

"Haha, vergiss es." Jamie klang nicht gerade amüsiert. "Ich spiel hier ganz bestimmt nicht die Nutte. Schmink dir das ab."

"Ach, Jamie..."

Der Schlagzeuger legte seinem Freund kumpelhaft den Arm um die Schultern und führte ihn dann nach draußen, wo er sich prompt eine Zigarette aus der Hosentasche angelte und sie sich zwischen die Lippen steckte; Rauchen war in deutschen Clubs leider verboten.

 

Sogar draußen klebte er noch an dem Sänger, der diesen Körperkontakt mürrisch über sich ergehen ließ und selbst dann nicht darauf einging, als der andere begann, ihm süffisant grinsend etwas ins Ohr zu flüstern.

"Du bist echt begehrt, Jamie. Du machst die ganzen Mädels verrückt. Die sind alle total geil auf dich. Aber kannst du ihnen das wirklich verübeln?" Verspielt zwirbelte er eine von Jamies langen Strähnen zwischen den Fingern, nachdem er seine Zigarette gnädigerweise an den Sänger abgetreten hatte, der mal wieder mit leeren Taschen losgezogen war.

Jamie zuckte mit den Schultern; er wollte eigentlich nicht über dieses Thema debattieren und schon gar nicht darüber, was die Mädels wohl an ihm schätzten. Dass Cari nun auch noch an ihm rumfummelte, nervte ihn, aber er ignorierte es geflissentlich. Was er allerdings nicht ignorieren konnte war der stete Blick des anderen, hinter dem sich ganz sicher einiges an dreckigen Gedanken verbarg. Und er sollte recht mit seiner Vermutung haben. Cari ging gerade einiges durch den Kopf, so wie er sich auf seinen Kumpel stützte und sein hübsches Profil mit der entzückenden Stupsnase begutachtete. Jamie war so attraktiv wie teuflisch, er konnte knallhart sein, aber gleichzeitig auch ziemlich weich und sogar zärtlich, wenn man wusste, wie man diese Seiten wachrief. Aber die meisten Fans bekamen ohnehin nur den Bühnen-Jamie zu sehen, der eine intensive, leidenschaftliche Performance ablieferte und alle Hemmungen auf den Brettern verlor. Das war dann der Jamie, in den sie sich verguckten, von dem sie gevögelt werden wollten, denn es war allgemeinhin bekannt, dass Musik sehr viel mit Sex zu tun hatte und dass die meisten Musiker sich im Bett ähnlich benahmen wie auf der Bühne. Wer also auf harte Erotik stand, der war bei Jamie demzufolge an der richtigen Adresse. Und das wiederum konnte Cari bestätigen. Er wusste nämlich Dinge, von denen die meisten Fans gerade mal träumen konnten. Er kannte das Biest, in das sich ihr schöner Sängerknabe in der Kiste verwandelte, er wusste, wie man es entfesselte und wie man es zu händeln hatte. Jamie und er waren beste Freunde, aber nicht immer auf herkömmliche Art und Weise...

 

"Mal ehrlich: Hättest du dich für Geld hergegeben, obwohl du ne Freundin hast?"

Erst Jamies eindringlicher Blick in seine Augen weckte ihn aus seinen anregenden Gedanken, die ihn allmählich auf Touren gebracht hatten, was hoffentlich keinen Schlafzimmerblick mit sich gezogen hatte.

"Nee, wahrscheinlich nicht", sagte Cari betont locker, der sich nun eine Zigarette nur für sich allein ansteckte, um sein Gemüt etwas herunter zu kochen. Nun lümmelte er sich auch nicht mehr auf Jamie, der seine Geste ohnehin nicht zu schätzen schien, sondern lehnte lässig an der Wand, allerdings noch immer so neben Jamie, dass sich ihre Arme leicht berührten.

"Na, also." Damit fühlte der Sänger sich bestätigt und wusste nicht, wieso sie das hier auswerten mussten. Leider wollte ihm die Sache nicht so einfach aus dem Sinn gehen. Kopfschüttelnd stand er da und zeigte sich fassungslos den Vogel. "Die haben doch ne Macke. Dumme Hühner. Obwohl ich denen klipp und klar gesagt hab, dass ich nichts mit fremden Frauen anfange."

"Hast du ihnen aber auch gesagt, dass du aber mit fremden Männern sehr wohl was anfängst?"

Caris Augen wurden schmaler. Ganz genau musterte er Jamie, der sich allerdings nicht aus der Ruhe bringen ließ und sein Haar schüttelte.

"Würdest du dich wirklich als Fremden bezeichnen?"

Keinen einzigen Blick schenkte er seinem Freund. Er wollte noch ein wenig unnahbar und kalt wirken, wusste er doch, dass schon bald eine ganz spezielle Facette ihrer Freundschaft zum Tragen kommen würde. Ihr Gespräch entwickelte sich allmählich in eine gewisse Richtung, und es war nur zu deutlich, dass Cari ihn versuchte, anzumachen.

"Ich bin jedenfalls keine Schlampe, die sich kaufen lässt und dann alle sexuellen Wünsche erfüllt", stellte Jamie anschließend klar und schien endgültig durch mit der Thematik zu sein. Ganz im Gegensatz zu Cari. Dieser doch sehr deftige Satz jagte ein Zucken durch dessen Weichteile. Die Fantasien, die sich daraufhin in seinen Kopf schlichen, muteten einfach nur zu köstlich an. Jamie, ein unterwürfiger Sexsklave, ein Spielzeug der Lust seines Herrn...mh, Cari konnte einfach nicht anders, als sich genüsslich auf die Unterlippe zu beißen.

"Schade", schmunzelte er ein wenig lüstern in die Richtung seines Freundes. "Ich finde den Gedanken daran doch ziemlich heiß...und komm, manchmal benimmst du dich doch tatsächlich wie eine Schlampe. Ich muss nur an vorgestern denken..."

"Ja, ja", schnitt Jamie ihm kühl das Wort ab, warf seine Zigarette auf den Boden und trat sie aus. "Fang du nun nicht auch noch an."

Doch Cari war längst mittendrin und fand Spaß an seinen Neckereien. Es bereitete ihm stets viel Vergnügen, Jamies raue Schale zu knacken und seinen weichen Kern zu erkunden, der manchmal schier animalische Züge annahm. Er war einer der wenigen, der dieses heiße Miststück in Aktion hatte erleben dürfen, nackt und reitend, und es war immer wieder erstaunlich, wie willig und zahm es gleichzeitig wurde, wenn es beschlossen hatte, sich in jener Nacht ganz in Caris wissende Hände zu begeben. Denn auch wenn sie beide eine Freundin hatten, so vergnügten sie sich auf Tour ziemlich oft miteinander. Schließlich hatten sie - wie Melissa und Isabelle ganz richtig erkannt hatten - Bedürfnisse und ausschwitzen konnte man einige Sachen schlichtweg nicht. Also zogen sie einen Partner vor, der keine Konkurrenz für ihre Mädels darstellte und der ihnen nur für die Befriedigung ihrer Gelüste diente. Das zwischen den beiden Freunden war bei weitem nichts ernstes, aber dennoch war es schön - so schön und heiß, dass sie fast jede Nacht aufs Neue nacheinander hungerten und sich schließlich einander hingaben, sich gegenseitig intensive Orgasmen bescherten mit allem, was sie hatten. Ob Hand, Mund oder Arsch - inzwischen schreckten sie vor keiner Praktik mehr zurück und vögelten sich hemmungslos. Und meist war es eben Jamie, der sich benahm wie ein schwanzgeiles Luder, der in allen möglichen Stellungen durchgefickt werden wollte und kaum noch genug bekommen konnte. Ja, man konnte sagen, sie genossen ihre Touren in vollen Zügen und leckten sich immer schon vorher die Lippen, wenn es bald wieder auf große Reise ging.

 

Diese Nacht mochte noch jung sein, aber genau deswegen wollte sie genutzt werden. Und das nicht etwa für dummes Gequatsche, sondern für ein paar handfeste Dinge, die Cari mit seinem besten Kumpel teilen wollte. Das Kopfkino, das "Jamie" und "Schlampe" als zwei zusammenpassende Begriffe auswies, hatte Cari längst ziemlich spitz gemacht, und spitze Jungs waren oftmals offensive und freche Jungs.

So kam es, dass Cari dem schönen, begehrten Sänger erneut auf die Pelle rückte und ihm verspielt sein Gesicht gegen die Halsbeuge drückte, den unverkennbaren Duft des anderen nach Aftershave, Zigaretten und Whisky einatmete, der für ihn bereits einer Art Vorspiel glich. Sein Jamie war sein Aphrodisiakum, dessen Sperma seine Medizin.

"Wie siehts denn aus, Honey?" Seine Stimme klang rau und belegt und sorgte selbst bei dem toughen Jamie für eine leichte Gänsehaut. "Würdest du für zweihundertfünfzig Euro mit mir mitgehen? Aber dann will ich nicht nur 'ne schnelle Zehn-Minuten-Nummer..."

Er bezog sich eindeutig auf die Mädels, doch diese und ihre albernen Avancen waren längst so ziemlich in Vergessenheit geraten. Das, was sich gerade zwischen den beiden Jungs entwickelte, war schließlich viel spannender, einnehmender und schöner. Jamie jedenfalls schmolz allmählich dahin und wusste schon, wo sie sich in absehbarer Zeit befinden würde - nämlich im Hotel - doch noch wollte er seine steinerne Maske nicht fallen lassen. Noch ein wenig länger wollte er genießen, wie der andere um seine Gunst buhlte, wie er ihn begehrte und wie sie sich langsam näher kamen. Ganz egal, ob die Gier längst zwischen seinen Beinen zu pochen begonnen hatte.

 

"Es gibt Leute, mit denen mache ich es umsonst", schmunzelte Jamie geheimnisvoll, wobei er seine Blicke längst nicht mehr von denen Caris lösen konnte. Tief schauten sie sich in die Augen, und selbst für einen Außenstehenden war es nun deutlich zu sehen, dass zwischen ihnen eine starke Anziehungskraft herrschte.

"Ach so?" Cari klang äußerst interessiert, und Jamie nickte mit einem Brummen, das ein 'Ja' darstellen sollte. "Wer zählt denn da beispielsweise zu diesen Leuten?"

"Mhh..." Jamie gab sich noch ein wenig bedeckt, ließ seine Hand aber allmählich auf Tuchfühlung gehen. Seine Finger wanderten über die Hüften seines Freundes, schlichen um diese herum, bis sie die knackigen, festen Arschbacken zu packen bekamen, die in diesen verboten erotischen, kurzen Hosen steckten. "Es gibt da so nen Typen, der fickt mich jede Nacht ausnehmend geil. Für den mach ich alles kostenlos."

Er presste gespannt seine Lippen aufeinander, während Caris hungrige Blicke an ihnen hingen. Und dann zählte er auf:

"Blowjob, Handjob...wenn er will auch Feetjob...aber nur, wenn er mich dafür fingert und ausleckt..."

Ihre Körper schmiegten sich immer dichter aneinander. Inzwischen hatte Cari ebenso wie Jamie das Rauchen Rauchen sein lassen und schob seine Hand lieber zum Hinterkopf seines Freundes, kraulte ihn behutsam im Nacken, während er seine Stirn an die des anderen lehnte, noch immer heiße Blicke tauschend.

"Alles, was du willst", versprach Cari und schenkte Jamies eines von seinen berühmten, dreckigen Lächeln. Der Gedanke daran, wie bedürftig Jamie war, wie sehr er sich nach Dingen sehnte, die ihm sein Mädchen womöglich noch nie gegeben hatte und ihm nie geben wollte, raubte ihm schier den Verstand. Dabei liebte es der Sänger so sehr, von hinten genommen zu werden, sein Loch liebkost und seine Prostata massiert zu bekommen. Dann ging er stets ab wie ein Zäpfchen und schrie auch mal das ganze Hotel in seiner geilen Ekstase zusammen.

 

"Bist du betrunken genug, um heute Nacht schwulen Sex zu haben?"

Dasselbe hätte auch Jamie fragen können, doch Cari war ihm zuvorgekommen. Meist wollten sie sich nur, wenn sie eine ordentliche Promillezahl im Blut aufzuweisen hatten, erst dann öffneten sie sich für ihre heimlichen Gelüste und zogen sich zurück, um ihrer heißen Freundschaft zu frönen.

Natürlich war Jamie längst bereit zu allen nur erdenklichen Schandtaten. Er lag Cari zu Füßen, brauchte ihn in diesem Moment wie die Luft zum Atmen, aber dennoch war er noch nicht verzweifelt genug, um nicht mehr zu Provokationen zu neigen. Deswegen schüttelte er den Kopf, woraufhin Cari ihm schon wenig später eine Flasche Schnaps gegen die Lippen hielt und ihn begierig ein paar kräftige Züge nehmen ließ.

"Trink fein, du beschissener Mistkerl", redete er ihm dabei gut zu. "Das macht dein Loch schön locker und dich richtig schwul."

Er entzog ihm die Flasche und riss sein Haupt an seinem Kinn zu sich herum.

"Willst du nun meinen Schwanz in dir spüren? Willst du es hart und gnadenlos?"

"Oh yes, Cari", keuchte er ergeben, ließ sich im nächsten Augenblick am Arm packen und sich in die Welt der Lust entführen, in welche nur sie beide Zutritt besaßen...

 
 

*
 

 
 

Der Kater hatte mächtig zugeschlagen, wie nach jeder Nacht, in der Alkohol in rauen Mengen geflossen war. Dass Jamie in einem Hotelzimmer aufwachte, von dem er meinte, es noch nie zuvor gesehen zu haben, empfand er noch nicht einmal als seltsam, lediglich die Tatsache, dass er auf dem Boden lag inmitten seiner Klamotten, wusste ihn selbst in diesen für seine Begriffe frühen Morgenstunden zu beunruhigen. Eigentlich hätte er in das Bett gehört, neben dem er gelandet war, aber wahrscheinlich war er herausgefallen oder aber-

Cari und er hatten gepoppt. Und sie hatten nach den ersten beiden Malen eine Raucherpause eingelegt, erinnerte er sich. Anschließend war es zu einer Jagd gekommen, und schließlich hatten sie sich auf dem Boden gerauft, was natürlich wieder in wildem Sex ausgeartet war. Prägnante Fetzen schossen ihm durch den brummenden Kopf, er sah Cari, der zwischen seinen Beinen hockte, sein Ding in dessen Mund, und ihm kam ein, dass ihn die Nachtischlampe fast erschlagen hatte, während sie gerade in der Reiterstellung zugange gewesen waren. Doch selbst davon hatte er sich nicht beirren lassen. Cari hatte ihn nur damit aufgezogen, dass er auf Schmerzen stand und dass er geschlagen werden wollte, dass er eine Vollblutschlampe war und dass er sich für seine sexuellen Fähigkeiten eigentlich tatsächlich Geld verdient hätte, hundert Euro, tausend Euro, Millionen von Euros. Auf den Strich wollte er ihn schicken, an der Stange tanzen lassen, doch auf der anderen Seite fand er es geil, dass Jamies Körper nur ihm gehörte, dass er alle Welt zwar verrückt machte, aber nur ihn ranließ und sonst niemanden.

 

Das war auch alles, was Jamie wieder in den Sinn kam, und es bescherte ihm tatsächlich so etwas wie ein paar Glücksgefühle. Diese allerdings waren nicht von Bestand, denn Cari war offensichtlich verschwunden und Jamie lag alleine in diesem abgedunkelten Raum, auf dem Boden, in einem Haufen Klamotten, zwischen Zigarettenstummeln und leeren Schnapsflaschen, von denen er nicht einmal wusste, wie sie hierhergekommen waren.

Träge tastete den Boden um sich herum nach seinem Handy ab, erfühlte es auch tatsächlich, doch als er es an sich nehmen wollte, segelte ihm ein Zettel entgegen. Ein zusammengefalteter Zettel, aus dem ein paar Geldscheine fielen. Kronen, keine Euros. Tausend, zweitausend, dreitausend. Wenn nicht sogar noch mehr.

Verwirrt faltete er den Zettel auseinander und kniff ein paar Mal seine Augen zusammen, um eine schärfere Sicht zu erlangen. Schließlich ergaben die Zeilen, die in Caris Handschrift verfasst waren, einen Sinn.

 

"Nichts ist umsonst. Nicht mal der Tod, der kostet das Leben. Cari."

 

Darunter prangte ein schwarzer Lippenabdruck, offenbar ein verewigter Kuss.

Jamie ließ den Zettel sinken und strich sich seine in Unordnung geratenen Haare nach hinten.

Der Brief mochte makaber anmuten, aber so waren Jamie und Cari nun mal. Makabre Arschlöcher, die perverse, verruchte Dinge miteinander taten.

Nun lag Jamie also nicht mehr nur in einem Berg schmutziger, nach Sex riechender Klamotten, sondern auch in einem Haufen Geld, das ihm seiner Meinung nach überhaupt nicht gebührte, das er gar nicht haben wollte.

Aber Cari hatte recht: Nichts war umsonst. Manche Dinge waren lediglich vergebens, wie die Kaufversuche der beiden Mädels letzten Abend.

 

Noch immer sehr müde bettete er seinen schweren Kopf auf ein paar Klamotten und beschloss, auf seinen Freund zu warten, der den Geräuschen nach zu urteilen nur im Badezimmer war.

Wenn er wieder fit war, würde er diesem alles zurückzahlen, schwor er sich.

Dann würde sich noch zeigen, wer hier wessen Schlampe war.

 



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