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Die or Survive

Einige Kurzgeschichten von Zack's Island
von

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Siren

Ayane sah grinsend hinab auf die beiden. "Ayane, was soll das?" fragte Helena. "Das geht dich nichts an," rief die junge Japanerin zurück, "Und verstehen würdest du es sowieso nicht!" Damit sprang Ayane von der Palme hinunter und lief auf Kasumi zu. Während sie lief, zog sie ein Messer aus dem Gürtel ihrer kurzen Hose, die sie sich am Ankunftstag gekauft hatte. Als Ayane Kasumi erreicht hatte stach sie mit dem Messer zu. Kasumi wollte eigentlich die Hand ihrer Halbschwester festhalten, schaffte es aber nicht ganz und hielt die Klinge des Messers in der Hand. In der ersten Sekunde erschrak sie, doch da realisierte Kasumi, dass sie sich dabei gar nicht verletzt hatte. "Was...?" fragte sie überrascht und fügte verwirrt hinzu: "Das Messer ist... nicht echt!?" Irritiert zog Ayane die Waffe zurück und sah sich die Klinge an. Es stimmte! Das Messer besaß lediglich eine Plastikklinge. Helena musste sich ein Lachen verkneifen. Langsam färbte sich Ayanes Gesicht vor Zorn und Scham rötlich. Sie schmiß das Messer in den weißen Sand und rannte davon, verfolgt von Helenas Lachen.
 

Verzweifelt flüchtete sich die junge Japanerin in den Dschungel, wo sie sich an einen Baum gelehnt auf den Boden setzte und das Gesicht in den Händen verbarg. So etwas peinliches war ihr wohl noch nie passiert. Ohne es zu wollen begann sie zu schluchzen. Sie war wütend auf Helena, auf Kasumi, auf Zack und auf sich selbst.

"Ach, verdammt!" rief Ayane wütend, "Warum kann nicht jemand anders Kasumi umbringen?" Langsam beruhigte sich die junge Japanerin wieder. Der sanfte Duft der tropischen Blumen ließ ihren Zorn verfliegen und sie wieder klar denken. Sie stand auf und seufzte. Doch gerade als sie gehen wollte kam ihr Christie entgegen. "Hallo, Ayane," begrüßte sie das Mädchen. "Oh, Konnichi wa, Christie," meinte Ayane, "Was willst du?" Christie hielt Ayane ein hell-lila farbenes Päckchen hin. "Für dich," sagte die Engländerin. "Echt?" Ayane riß das Papier auf und öffnete dann das eingepackte Paket. Darin befand sich eine hellbraune Ballonmütze. Kurz huschte ein begeistertes Lächeln über Ayanes Lippen. Dann wurde das Mädchen wieder kalt und abweisend wie immer. "Klasse! Ich glaube, die behalte ich," sagte sie und setzte die Mütze auf. "Wollen wir vielleicht ein Team bilden?" erkundigte sich Christie. "Wir?" fragte Ayane ungläubig, "Du meinst, du und ich?" Christie nickte. Nachdem sie kurz nachgedacht hatte, meinte Ayane: "Lieber nicht!" "Habe ich mir gedacht," entgegnete Christie emotionslos. Dann trennten sich die beiden.
 

Ayane hatte beschlossen Einkaufen zu gehen. Gestern hatte sie etwas Geld bei dem Hüpfspiel am Pool gewonnen und danach noch im Kasino etwas gewonnen. Sie hatte sich schon etwas zum Anziehen gekauft eine kurze Hose und ein Top in Regenbogenfarben, die den Namen Neck trugen, und suchte jetzt nach passenden Accessoires. Sie ging zu dem Geschäft und sah sich darin um. Es gab viele verschiedene Blüten, die man sich in die Haare stecken konnte, was Ayane jedoch ziemlich kitschig fand. Da sah sie eine Sonnenbrille in ihrer Lieblingsfarbe Violett, die perfekt zu der Mütze passte die Christie ihr geschenkt hatte. Ayane sah auf den Preis; 40.000 Zack-Dollar. Sie zog ihr Portemonnaie aus ihrer Hosentasche und kramte darin herum. Das Mädchen hatte gerade genug Geld um sich die Sonnenbrille zu kaufen. Danach war sie pleite. Aber trotzdem kaufte sich die junge Japanerin das Schmuckstück.

Mit der Mütze und ihrer Sonnenbrille fühlte sie sich gleich besser und so ging sie dann wieder zum Pool, um bei dem Hüpfspiel wieder etwas Geld zu verdienen, auch wenn es nicht viel war. Jetzt im Nachhinein bereute sie es, Christie abgelehnt zu haben. Mit einer Partnerin, mit der sie Volleyball spielen könnte, wäre es leichter Geld zu verdienen. Aber dafür war es ja jetzt zu spät. Ayane zuckte kurz mit den Schultern, als sie auch schon bei dem von der Sonnen beschienenen Pool angekommen war. Das saphirblaue Wasser sammelte das Licht und reflektierte es in grellen Strahlen. Ayane ging zu der Coktailbar, die sich direkt am Pool befand. Ein braungebrannter Mann mit schwarzen Haaren stand dahinter und spülte die Gläser. Als er Ayane sah, lächelte er und zeigte so seine perfekten, weißen Zähne. "Na, Kleine, was gibt's? Willst du wieder spielen?" fragte er und wischte kurz mit seinem Ärmel über die schweißbedeckte Stirn. Ayane nickte nur und sah den Mann wütend an. Sie konnte es nicht ausstehen "Kleine" genannt zu werden. "Kein Problem! Ich muss nur schnell die Kissen ins Wasser legen." Ayane nickte wieder und verschränkte ihre Arme vor der Brust. Der Mann kam aus der Bar und hatte mehrere orang- und rosa-farben überzogene Styroporkissen dabei. Ayane sah ihn durch die Brille an, während er das erste Kissen auf die strahlende Wasseroberfläche des Pools legte. Dann stieß er es an, so dass es auf die andere Seite des Schwimmbeckens trieb. Die anderen Kissen, die in unregelmäßigen Abständen an einer durchsichtigen Schnurr am ersten befestigt waren, schwammen hinterher. "Okay, Kleine", meinte der Mann, nachdem er die Kissen auf der anderen Seite des Pools festgebunden hatte und ging lächelnd zu Ayane, "Du kannst spielen. Viel Glück." Ayane ging wortlos an ihm vorbei und stellte sich vor das erste Kissen. Doch bevor sie mit dem Spiel begann rief ihr der Mann noch zu: "Übrigens, du siehst richtig süß aus!" Ayane sah den Mann verwundert an, worauf hin dieser ihr zu zwinkerte. Ayane wurde rot und drehte sich wieder zu den Kissen die auf dem azurblauen Wasser friedlich schaukelten. "Blöder Macho" dachte sich das Mädchen. Dann sprang sie leichtfüßig auf das erste Kissen vor ihr im Wasser.

Elegant wie eine Katze sprang die junge Japanerin über die Kissen. Nur zwei Mal geriet sie kurz ins Schwanken, bis sie den Pool überquert hatte. Auf der anderen Seite blieb sie kurz stehen und streckte sich, bevor sie begann auf den Kissen wieder zurück zu springen. Mit einem leichten Sprung erreichte Ayane wieder das Ufer. Dann blickte sie den Mann durch ihre Sonnenbrille in die Augen. Dieser nickte. "Mhm... sah ganz gut aus!" meinte er zog einen Stapel Zack Dollar aus der Tasche und fing an das Geld zu zählen. "Ganz gut, aber nicht so gut wie gestern," meinte er und gab Ayane 7.000 Zack Dollar. Die Japanerin nahm das Geld, rollte es zusammen und steckte es in ihre Hosentasche. Dann drehte sie sich um und wollte gehen. Doch plötzlich wurde ihr eine Plastikflasche entgegengehalten. Kurz zuckte Ayane zurück.

"Traubensaft," hörte sie eine ruhige weibliche Stimme neben ihr, "Ich hab gehört, das magst du." Ayane erkannte diese Stimme sofort. Es war Christie. Anscheint hatte sie sich nicht von dem Vorhaben abbringen lassen mit Ayane ein Team zu bilden. Das Mädchen nahm der Engländerin die Flasche aus der Hand und sah sie sich genau an. "Arigato," sagte Ayane und öffnete die Flasche. Dann nahm sie einen großen Schluck des süßen und angenehm erfrischenden Getränkes. "Hast du's dir nochmal überlegt?" fragte Christie ruhig. Ayane setzte die Flasche ab, schraubte sie wieder zu und sah der weißhaarigen Frau in die Augen, obwohl diese durch die Sonnenbrillen der beiden nur schwer erkennbar waren. "Ich weiß nicht..." meinte Ayane, doch dann zuckte sie mit den Schultern und fügte hinzu: "Na ja, wird schon in Ordnung sein." "Das freut mich," antwortete Christie und für einen kurzen Moment schien ein kaum sichtbares Lächeln über ihre Lippen zu huschen. "Aber kleb nicht die ganze Zeit an mir!" warnte Ayane, "Wir spielen nur zusammen Volleyball." "Natürlich," meinte Christie. "Gut," sagte die junge Japanerin. Sie trank einen weiteren Schluck aus der Saftflasche und ging los. Christie folgte ihr.

"Hast du eigentlich schon Zacks Privatstrand gesehen?" fragte die Engländerin, "Vorhin habe Lisa und Tina dort getroffen. Sie haben mich gefragt, ob ich mit ihnen spielen wolle. Vielleicht sind sie ja immer noch da." Ayane zuckte mit den Schultern, ohne die fast leere Flasche abzusetzen. Erst als kein Saft mehr darin war, nahm das Mädchen die Flasche vom Mund. "Können da ja mal hingehen," meinte Ayane. Christie nickte und zusammen begaben sich die beiden auf den Weg zu Zacks Privatstrand, der abgelegen auf der anderen Seite der Insel hinter dem Vulkan lag. Der Weg zu diesem Strand führte durch den Urwald, vorbei an dem dortigen Volleyballfeld.

Das Summen der Insekten und der Gesang der tropischen Vögel begleitete Christie und Ayane auf ihrem Weg durch die großen buntblühenden Pflanzen. Nach einigen Minuten führte sie der Weg über eine Brücke, die über einem breiten Fluß verlief, der aus dem riesigen Wasserfall aus dem Vulkan entstand. Der ohrenbetäubende Lärm des herabstürzenden Wassers schien alle anderen Geräusche zu verschlucken. Ayane schwieg und auch Christie sagte kein Wort. Wortlos gingen die Partnerinnen zu dem versteckten Strand. Auf dem breiten Streifen schneeweißen Sandes war ein Volleyballnetz aufgespannt. Das Tosen des Wasserfalls war nicht mehr als ein Rauschen, das nicht einmal lauter war als der leise Wind, der durch die gewaltigen Palmenwedel fuhr und das ruhige Plätschern der kleinen Wellen, die sanft glatte Muschelschalen zu Strand trug. Im Wasser, mehrere Hundert Meter von diesem Volleyballfeld entfernt, befanden sich gewaltige Steingebilde, auf denen sich die hellblauen Spiegelungen des Meeres abzeichneten und ihnen so ein mystisches Aussehen verschafften. Kleine hellbraune Präriehunde huschten über den Strand, doch als sie Ayane und Christie bemerkten, versteckten sich die kleinen Nagetiere wieder. Das japanische Mädchen blieb stehen und sah sich mit fasziniert um. Doch Christies Worte "Schön hier, hm?" erinnerten sie daran, weshalb sie hergekommen waren.

"Anscheint sind Lisa und Tina nicht mehr hier!" sagte Ayane trocken, "Wir sind umsonst hierher gekommen." Ihre Partnerin sah sich um. "Scheint so," war ihre Antwort. "Und jetzt?" fragte das Mädchen genervt. "Kannst ja gehen, wenn du willst," meinte Christie schulternzuckend, "Ich bleibe noch hier." Die junge Japanerin sah sich noch einmal kurz um. Ein kleiner Präriehund war wieder aus seinem Versteck gekommen und sah sich um. Eine Holzschaukel baumelte im sanften Wind an einer alte fast waagerechten Palme mit glattem weißen Stamm. Der sanfte, salzige Geruch des Meeres stieg Ayane in die Nase und alles in ihrem Körper weigerte sich wieder zu gehen, Christie hin oder her. Sie zuckte mit den Schultern. "Ich schätze, ich bleib auch erst mal hier." Die Sonne war schon dabei hinter dem Vulkan zu versinken und hatte so ein roter Kranz aus Licht um den Berg gebildet. Die Steingebilde im Wasser schien sich zu purem Gold zu wandeln und das Meer schien so rot, als wäre es von Blut getränkt. Immer mehr wandelte sich der weiße Strand in eine rot goldene Landschaft, die durch ihre Schönheit und Mystik geradezu surreallistisch aussah. Ayane ging zu der Schaukel und setzte sich drauf. Die feuchte Meeresluft hatte das Holz und die Seile durchweicht. Sanft stieß sich das Mädchen vom weichen Sandboden ab. Der Wind blies in ihr Gesicht und durch ihre kurzen Haare. Die Vögel sangen und obwohl der Tag sich dem Ende zuneigte war es immer noch sehr warm. Ayane hatte die Augen geschlossen, während sie schaukelte. Vor, zurück, vor. Wind im Gesicht, Wind im Rücken, Wind an den Armen und den Beinen. Die spröden, nassen Taue in den Händen. Vor, zurück. Der Geruch des Meeres, das goldene Licht, das Ayane auch mit geschlossenen Augen wahr nahm. Freiheit. Ja, das musste Freiheit sein. Vor, zurück. Ayane dachte an nichts. Nicht an Christie, nicht an Kasumi, nicht einmal an den Clan. Sie fühlte sich wie ein kleines Mädchen. Völlig frei, völlig losgelöst.

Nach einer Weile stoppte sie. Ein sanftes Lächeln lag au ihren Lippen, als sie von der Schaukel sprang und im weichen, warmen Sand landete. Sie richtete sich wieder auf und sah sich um. Die abendliche Landschaft aus Feuer und Blut war zu einer Blau-schwarzen Nacht geworden. Silbern leuchtete der ovale Dreiviertel Mond über dem Meer und winzige Sterne leuchteten wie Tausende funkelnde Perlen. Christie war bereits fort und Ayane hatte mit dieser Tatsache kein Problem. Die Nacht war still, es war fast kein Geräusch zu hören, außer dem Rauschen der Wellen und des entfernten Wasserfalls.
 

Ayane streckte sich einmal, bevor sie sich auf den Weg zurück zum Hotel machte. Kurz vor dem Hotel traf sie auf Tina. Die junge Amerikanerin trug ein weißes Top und eine rosafarbene, lange Hose. Als sie Ayane im Dunkeln bemerkte, winkte sie der Japanerin freundlich zu. "Hy, Ayane!" sagte sie glücklich lächelnd, "Gehst du auch zu der Disco?" "Disko?" erkundigte sich Ayane, obwohl sie eigentlich wirklich interessiert war. "Ja," meinte sie, "Äh... Moment... Hai!" Tina grinste das verblüffte Mädchen breit an. "Ich hab ein bißchen Japanisch gelernt!" erklärte sie und zeigte mit zwei Fingern das "V" von "Victory". "Also, um wieder auf die Disco zurück zu kommen," fuhr die Amerikanerin fort, "Dahinten, hinter dem Hotel, wo auch Zack-Park ist, ist heute große Freilichtdisco! Das wird sooooo super! Es sind bestimmt alle da! Und wir haben einen voll süßen D.J...." "Danke, kein Bedarf..." meinte Ayane kalt. Wenn wirklich alle da waren würde sie auch wieder auf Kasumi und Helena treffen und darauf konnte sie zur Zeit wirklich gut verzichten. "Was? Oh, schade," meinte Tina ein Wenig betrübt, "Kann man wohl nichts machen..." Sie zuckte mit den Schultern. "Naja, vielleicht sehen wir uns ja morgen," fügte sie lächelnd hinzu, "Bye!" Damit trennten sich ihre Wege.

Ayane ging in ihr Zimmer. Es war genau so eingerichtet wie das von Helena und als das japanische Mädchen es betrat sah sie zwei Päckchen in ihrem Zimmer stehen. An den Zettel, die daran befestigt waren, konnte sie erkennen, dass eins der Geschenke von Christie war und das andere von Zack. Zuerst öffnete Ayane das Zylinderförmige Geschenk von Christie. Darin befand sich eine Pistole und ein Zettel, auf welchem stand: "Wir treffen uns morgen gegen zehn Uhr vor dem Hotel. Christie." Ayane warf einen mißbilligenden Blick auf die Waffe. Im ersten Moment überlegte das Mädchen, ob sie sie nicht wegwerfen sollte, entschied sich dann aber dagegen. "Einem geschenkten Gaul, schaut man nicht ins Maul," sagte sie leise zu sich und legte das Geschenk weg. Dann packte sie das Päckchen von Zack aus. Darin befanden sich glasierte Maronen, Ayanes Leibgericht. Sie konnte es kaum glauben. Vorsichtig und ungläubig nahm sie eine der Maronen und biß hinein. Sie liebte diesen Geschmack. Nachdem sie fertig gegessen hatte, stand sie auf um sich zu duschen und um sich umzuziehen. Als sie das weiß gekachelte Bad betrat, stockte sie. In einem großen Spiegel sah sie sich an. Die Mütze und die Sonnenbrille hatte sie noch nicht abgesetzt. Plötzlich schoß ihr der Satz durch den Kopf, den der Barkeeper am Pool gesagt hatte: "Du siehst süß aus." Unter der Sonnenbrille wirkten ihre roten Augen groß, niedlich-neugierig, wie die eines Eichhörnchens und das Licht, das auf ihre Haare fiel ließ sie herrlich schimmern. Ein weiterer Gedanke schoß Ayane durch den Kopf: "Was würde Hayate sagen, wenn er sie so sehen würde?" Bei diesem Gedanken errötete das Mädchen. Schnell drehte sie sich vom Spiegel weg und versuchte diesen Gedanken zu vergessen, was ihr allerdings nur wenig gelang. Schnell zog sich Ayane aus und stellte sich unter die Dusche. Sie drehte das kalte Wasser ganz auf und traf hart und fast brennend vor Kälte ihren schmalen Körper. Dann schloß das Ninja-Mädchen ihre Augen und atmete tief durch. Auch wenn die Wasserstrahlen hart und eisig waren, wirkte es doch sehr beruhigend.
 

In der Nacht träumte Ayane von Kasumi. Sie sah sich, wie sie ihrer Halbschwester folgte, aber gar nicht bemerkt wurde, obwohl sie zum Teil sogar direkt vor Kasumi stand. Plötzlich saß Ayane mit ihrem Halbbruder zusammen in einem Garten. Hayate war etwa dreizehn Jahre alt und Ayane dementsprechend ebenfalls jünger. Die beiden spielten miteinander, lachten, hatten Spaß. Ayane war glücklich, richtig glücklich. Doch plötzlich stand ihr Halbbruder auf und ging weg. Sie rief nach ihm und wollte ihm folgen, doch er entfernte sich immer weiter. In einer letzen Sekunde konnte Ayane sehen, wie Kasumi an ihr vorbeilief und Hayate erreichte. Kasumi, die sie hasste...
 

Ayane schreckte aus dem Traum. Ihr Herz raste und eine dünne Schicht, kalten Angstschweißes bedeckte ihren Körper. "Es war nur ein Traum," dachte sie sich und strich mit dem Handrücken ihrer rechten Hand über die Stirn. Ayane merkte erst jetzt, dass es schon morgen war und die Sonne bereits ihre goldenen Strahlen durch die dünnen Gardinen schickte. Die junge Japanerin reckte sich und stand auf. Sie warf einen kurzen Blick auf die Uhr, die im Zimmer hing. Sie zeigte acht Uhr 39 an. Die Japanerin seufzte. Es war noch über eine Stunde, bis sie sich mit Christie zum Spielen treffen wollte, aber genug Zeit um etwas Sinnvolles zu machen, außer noch einmal zu duschen, hatte sie nicht. Ayane ging ins Badezimmer um sich den Schweiß und die Erinnerung an den Traum vom Körper zu waschen. Während sie unter dem kalten Wasser stand, fiel ihr Zacks Geschenk vom Ankunftstag ein. Auch sie hatte, genau wie Helena, einen Volleyball und ein Video bekommen. Ayane drehte das Wasser der Dusche ab, wickelte sich ein großes, malvefarbenes Handtuch um und ging in den Aufenthaltsraum. Dort nahm Ayane das Video aus dem Schrank und schob es in den Videorecorder. Sie schaltete den Recorder an und sofort strahlte ihr Zacks Grinsen auf dem Fernsehbildschirm entgegen. "Welcome on Zacks Island" stand in großen bunten Buchstaben über Zacks Gesicht, das fast den ganzen Bildschirm ausfüllte. "Hallo, Ayane! Schön das du hergekommen bist, nach Zacks Island!" tönte ihr Zacks fröhliche Stimme entgegen. "Oh, mein Gott," dachte sich Ayane. Sie ließ das Videogerät laufen und ging ins Bad zurück. "Wahrscheinlich habe ich das meiste schon in einer wunderbaren Ansprache erklärt..." Ayane achtete kaum auf Zacks Stimme, während sie sich wieder ihr Elf-Outfit anzog. "So und nun zu der Möglichkeit Geld zu bekommen..." Mit den Fingern fuhr Ayane noch einmal an den Trägern ihres Tops nach, um zu prüfen, ob diese auch wirklich gerade waren. "... am Pool und macht viel Spaß..." Nun begann die junge Japanerin ihr feines Haar zu fönen. "...whärend Volleyballspiele auf der ganzen Insel stattfinden..." Mit ihrer Bürste begann Ayane ihre Haare zu kämmen. "Und nicht zu vergessen im Kasino..." Dann holte das Mädchen ein Make-Up-Set aus ihrer Tasche. "... mit der größten Auswahl..." Leicht trug sie sich etwas Puder und einen leicht schimmernden Lip-gloss. "... Badeanzüge, Bikinis..." Ihre Wimpern drehte Ayane um einen dunkelbraunen Maskara. "... und natürlich nicht zu vergessen..." Nun kramte sie einen ebenfalls dunkelbraunen Kajalstift hervor und umrandete ihre roten Mandelaugen mit einem dünnen Strich. "... Essen, Getränke, Cocktails..." Noch ein letzes Mal fuhr das japanische Mädchen mit ihrer Bürste durch die Haare bevor sie sich die braune Mütze aufsetzte. "... in zwei Wochen..." Ayane kehrte in den Aufenthaltsraum zurück und schaltete das Video aus. "Danke, Zack, ich hab genug gesehen," sagte sie kalt.

Wieder fiel ihr Blick auf die Uhr. Es war Viertel nach Neun, als immer noch zu früh um sich mit Christie zu treffen. "Vielleicht finde ich ja das Bistro," dachte sich das Mädchen und verließ das Zimmer.
 

Das Bistro zu finden dauerte nicht lange. Der Weg dorthin war gut ausgeschildert und außerdem nicht weit. Die zwei nach außen gerichteten Wände, waren fast komplett verglast und die anderen Wände waren weiß. Eine große Theke mit Selbstbedienung, stand in der Ecke. Die Tische waren aus hellbraunem Holz und auf jedem Tisch standen frische Blumen. Der Boden war aus weißem Mamorkacheln. Außer Ayane befanden sich noch Lisa, Helena und der von Zacks Angestellten im Bistro. Als sie die Französin sah, überlegte Ayane kurz, ob sie wieder gehen sollte, entschied sich dann aber doch dagegen, weil dies ein Zeichen von Schwäche gewesen wäre. Ayane nahm sich ein Brötchen, das sie zur Hälfte mit Aprikosenmarmelade bestrich und auf die andere Hälfte legte sie eine Scheibe Käse. Dazu holte sich die Japanerin ein Glas frisch gepressten Orangensaft. Nach dem sie gegessen hatte verließ sie das Bistro und ging in ihr Zimmer zurück um sich die Zähne zu putzen, bevor sie draußen auf Christie wartete. Es war wieder ein sonniger Tag, genau, wie es auch schon die beiden vorigen Tage gewesen waren.

Als Christie ankam war es bereits zehn nach zehn. "Wenn du schon einen Zeitpunkt festlegst, dann solltest du auch pünktlich kommen," fuhr Ayane ihre Partnerin an. "Ich habe nicht gesagt um Punkt Zehn Uhr, sondern gegen zehn!" entgegnete Christie kalt, "komm schon. Vielleicht können wir heute spielen!" Ayane antwortete nicht, ging aber mit Christie los, um ein Team zu finden, gegen das sie Volleyball spielen konnten. Als sie am Strand ankamen, sahen sie Hitomi und Leifang. Die junge Chinesin saß im Sand. Sie trug Hawk, ein schwarzes Oberteil und einen kurzen dunkel blauen Rock. Ihre langen, braunen Haare, in denen eine kleine gelbe Blüte befestigt waren, hingen offen an ihrem Rücken herunter. Hitomi lag auf dem Rücken, die Arme hinter dem Kopf verschränkt und die Beine übereinandergeschlagen. Sie trug noch immer ihren hellblauen Badeanzug, den sie schon an ihrem Ankunftstag hatte. Aber sie hatte eine neue Mütze, die der von Ayane ähnelte, nur dass sie aus einem dunklem Jeansstoff bestand. Die beiden jungen Frauen blickten auf das Meer hinaus, so dass Ayane und Christie ihre Gesichter nicht sehen konnten. Christie blickte Ayane fragend an. Die junge Japanerin zuckte mit den Schultern, woraufhin ihre Partnerin sich zu den jungen Frauen am Strand wendete und ihnen zurief: "Hey, ihr da! Spielen wir 'ne Runde?" Überrascht drehten sich Hitomi und Leifang zu den beiden anderen um. Christie und Ayane sahen, das beide eine Sonnenbrille trugen. "Klar, warum nicht?" meinte Hitomi und erhob sich. Leifang stand ebenfalls auf und klopfte sich den Sand von den Beinen. "Denkt aber nicht, dass es einfach für euch wird!" meinte Ayane. "Werden wir ja sehen!" meinte Leifang, "Wer fängt an?" Ich," meinte Christie ruhig. In der Hand hielt sie einen silberfarbenen Volleyball. "Schließlich habe ich gefragt." Dagegen hatte niemand etwas und so fing das Spiel an...

Der Anfang lief bereits sehr gut für Hitomi und Leifang. Schon in kurzer Zeit hatte sie die ersten vier Punkte für sich entscheiden können, doch dann wendete sich das Blatt. Auf einmal änderten Christie und Ayane ihre Strategie und gewannen so das Spiel.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  LittleBlue
2006-11-02T19:20:14+00:00 02.11.2006 20:20
joah, is ganz cooli ^^
schreib weita :P

Ai-chan
Von: abgemeldet
2006-08-23T16:16:57+00:00 23.08.2006 18:16
Ich find das Kapitel auch wieder gut ^^
Bloß bei dem Volleyballspiel gewinnen aufeinmal Christie und Ayane *gemein*
Hitomi und Leifang müssen aber auch nochmal gewinnen *Leifang Liebhaber*
XDDD
...schön weiterschreiben...*warte auf nächstes Kapi*
Gruß Suna-kun3^^
Von:  Xell
2005-03-14T16:25:09+00:00 14.03.2005 17:25
Ich hab mir alles duechgelesen und finds super. ^_^ Schreib weiter
Von: abgemeldet
2004-08-21T15:50:31+00:00 21.08.2004 17:50
ein plastikmesser XD so blöd kann man doch gah net sein *lol* nee nee, nix gegen ayane-schatzi ^^
wanns schreibste weiter? XD
~peAch
Von: abgemeldet
2004-06-12T18:59:25+00:00 12.06.2004 20:59
geile idde weiter so
es gibt wenige gute doa-ffs aba das ist eine davon
weiter schreiben!!
Von: abgemeldet
2003-12-28T16:41:55+00:00 28.12.2003 17:41
Super Story, doch halte dich nicht zu sehr am Game, z. B. das Pool-Hüpfspiel oder diese ganze Verschenkerei wirken etwas lächerlich, trotzdem schreib weiter^^


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