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Denn sie wissen, was sie tun…

von Susu-chan
von

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Kapitel 17 - Broken Piece

Kapitel 17 – Broken Piece
 

„Nur, weil ihnen etwas zur Normalität fehlt…

Oder weil sie rote Augen haben…

Nur, weil sie in diese Welt hinein geboren wurden…“
 

„Was ist, noch nie einen Mensch mit roten Augen gesehen!?“

„Als Sünde geboren zu werden, so was Widersinniges!“

„Ihr seid krank!“
 

„Warum ist es falsch, jemanden zu lieben?“
 

Ich öffnete langsam die Augen und versuchte, meine Arme zu bewegen, doch ich spürte einen unangenehmen Schmerz.

Als ich genauer hinsah, entdeckte ich Nadeln, die mir im Arm steckten.

Eine…Infusion…?

Meine Umgebung war weiß.

Ich hätte fragen können, ob ich im Himmel war, doch diese Frage war lächerlich.

Jemand wie ich hatte im Himmel nichts zu suchen.

„Hey, du bist wach!“, hörte ich Neros Stimme und drehte leicht den Kopf. Er saß neben mir auf dem leeren Bett.

„Wo…bin ich…?“

„Im Krankenhaus! Wir mussten in die nächste Stadt, um dich zu versorgen. Hier arbeiten zwar nur Mobianer, aber…na ja, besser als nichts.“

Ich bekam ein ungutes Gefühl.

„Warum…was ist mit Raimi…?“

„Sie hätte sich überanstrengt. Es gab viele Verletzte…wir sind nicht die Einzigen, die auf so komische Typen getroffen sind.“

Erleichtert atmete ich auf „Also geht es ihr gut?“

„Sie ist etwas müde. Aber sonst ist sie okay.“

Zum ersten Mal musterte ich Nero genauer. Sein Gesicht war geschwollen und er war an einigen Stellen verbunden, zudem hatte er viele blaue Flecken an den Armen.

„Was ist…mit dir…passiert…?“

„Öhm. Das war nicht von den Beiden Typen, das war von deinem Kumpel. Er dachte zuerst, du wärst tot und er wollte mich aufspießen, aber Raimi konnte ihn davon überzeugen, dass du nicht tot wärst. Daraufhin hat er das Schiff so lange auseinander genommen, bis Shadow gesagt hat, er würde dich ins Krankenhaus bringen. Jetzt renovieren sie das Schiff und Heriot scheucht sämtliche Ärzte und Schwestern herum, damit sie dich gut behandeln.“, erklärte Nero seufzend und ich lächelte schwach.

„Die Prügel hast du verdient.“

„Ich habe dich immerhin gerettet!“

„Ja, aber davor hast du mich provoziert und du hast die Beiden Typen grausam umgebracht.“

Er sah aus dem Fenster, als wäre dort plötzlich etwas Interessanteres und wich meinem Blick aus.

„Du weißt genau, wie ich bin. Wenn dich jemand anfasst, ticke ich eben aus. Daran hat sich nichts geändert.“

„Ja, aber du hast sie fast umgebracht!

„Sie haben auch fast DICH getötet!“, fauchte er und riss den Kopf zu mir herum, um mir in die Augen zu sehen.

Ich wusste nicht wieso, aber ich wurde nicht sauer. So wütend er war, so ruhig war ich nun.

Er hatte es doch auch nur gut gemeint. Er hatte es übertrieben, er hatte Mist gebaut…

Aber er hat es für mich getan.

„Wie weit würdest du für einen Menschen gehen, den du liebst?“, fragte ich bloß und er sah zu Boden.

So schnell seine Wut gekommen war, so schnell war er auch wieder verraucht.

„Ich weiß nicht. Zu weit, würde ich sagen.“

Ich zog mir die Decke bis zum Kinn und lehnte mich etwas zurück, um es mir bequemer zu machen. Diese Antwort hatte ich erwartet.

Nero hatte mir schon einmal erklärt, dass er sich vor sich selbst fürchtete, weil er nie wusste, wie weit er gehen würde.

„Ich hatte mal eine Freundin.“, sagte er und grinste wieder, aber eher schmerzlich „Hübsch und so. Ein bisschen älter als du. Ihr Name war Layla. Hab‘ sie echt geliebt. Irgendwie zu sehr. Man kennt das doch…erst liebt man sich, dann streitet man sich, dann wird man eifersüchtig.“

„Und?“

„Sie hat die Nase voll von mir gehabt. Wollte Schluss machen, weil sie sich in einen anderen verliebt hat, nachdem ich ihr ständig hinterher spioniert hatte.“, sein Grinsen wurde breiter und irgendwie auch unheimlicher.

„Hast du sie geschlagen?“

„Hab‘ sie umgebracht. Zu der Zeit hat’s doch eh keinen gekratzt. Hab‘ sie erstochen und ihre Leiche liegen gelassen. Nach dem Motto: >Wenn ich dich nicht haben kann, dann soll dich auch kein anderer haben! <“

Ich wusste nicht, wieso er mir das erzählte. Wahrscheinlich, um mir Angst einzujagen.

Doch ich bekam keine. Ich hatte nun so viele schlimme Seiten an Nero gesehen…mich konnte nichts mehr schocken.

Sei es sein mitleidsloses Verhalten gegenüber Toten, seine Grausamkeit an Feinden oder einfach sein Sadismus.

Er blieb ein paar Minuten lang still, ehe er fragte:

„Was, keine Reaktion? Kein Geschrei?“

„Nein.“

„Warum nicht?“

„Weil ich es leid bin.“, erwiderte ich und meinte es ehrlich „Leute wie du ändern sich nicht. Es nützt nichts, wenn ich dich weiter darum bitte, dich anders zu benehmen, du hörst doch eh nicht auf mich.“

„Dann hast du mich aufgegeben?“

„Ja.“

„Und trotzdem hängst du an mir“, erwiderte er und grinste breit, auch wenn diesmal schadenfreudig war.

„Was redest du da!? Ich hänge nicht an dir!“

„Ach ja? Und warum lässt du mich mit dir reisen? Du redest mit mir und versuchst das zu verdrängen, was ich dir angetan habe, oder?“

Ich blinzelte irritiert. Was machte er da? Wollte er jetzt etwa mich beschuldigen?

Er tat das gleiche mit mir, was er zuvor noch mit Raimi getan hatte.

„Du solltest froh sein, dass du mitkommen darfst! Ich hätte auch Heriot befehlen können…“, fing ich an, doch er unterbrach mich.

„Hättest du nicht.“, sagte er schlicht und seine Stimme war sehr leise, woran ich erkennen konnte, dass er es ernst meinte.

„Du bist nicht kalt genug für so etwas! Mein Gott, als ich die Beiden Typen tötete, die dich verprügelt haben, hast du vor Mitleid fast geheult!“, fuhr er verächtlich fort „Das hätte ich sogar noch verstanden. Aber das du einem Monster wie mir vergibst…das grenzt schon an Dummheit! Merkst du denn selbst nicht, in was für ein Netz aus Lügen du dich verstrickst, nur um an deiner schönen Welt festzuhalten!? Um daran glauben zu können, ich hätte dich nie freiwillig verlassen!?“

Jedes Wort von ihm fühlte sich wie ein Messerstich in meinem Herzen an. Ich konnte nur dasitzen und ihm zuhören, doch mit jedem Satz und jeder Wahrheit aus seinem Mund spürte ich einen weiteren Teil in mir zerbrechen.

Ich öffnete den Mund um etwas zu entgegnen, doch es kam nichts heraus.

Es gab nichts dazu zu sagen.

Er hatte doch Recht.

„Was, keine Entgegnung? Wo ist deine scharfe Zunge geblieben?“, fragte er hämisch und trat auf mich zu. Ich merkte gar nicht, wie mir einige Tränen über die Wangen liefen, bis er mein Gesicht in seinen Händen bettete und sie mir fast schon zärtlich wegwischte.

Ich wollte nicht, dass er mich anfasste. Aber mein Körper fühlte sich an, als wäre er zu Eis erstarrt.

„Und weißt du, was das schlimmste an der ganzen Geschichte ist?“, flüsterte er mir leise mit sanfter Stimme ins Ohr.

„Trotz allem, was ich sage, was ich dir antue und egal wie sehr du glaubst mich zu hassen… Du hasst mich so abgrundtief, dass du gar nicht gemerkt hast wie du dich immer mehr in mich verliebt hast, Stück für Stück…“

„Hör auf“, flüsterte ich. Mir saß ein Kloß im Hals, den ich einfach nicht herunterschlucken konnte.

„Und du willst mir sagen, dass du mich aufgegeben hast? Du hast dich selbst aufgegeben! Du bist nur noch eine leere Strohpuppe, gefüllt mit Angst! Die Marik von damals hätte mir nicht einfach so vergeben! Sie hätte mich eher vierteilen lassen, als dass sie zugelassen hätte, dass ich sie auch nur einmal anfasse! Du bist nur ein Schatten von ihr, der so verzweifelt ist, dass er sich an jeden Strohhalm klammert! Marik war eine unabhängige Frau! Sie hat sich von niemandem helfen lassen!“, er packte meinen Hals und drückte mich aufs Bett.

„L-Lass mich los!“, rief ich ängstlich und sah ihm in die Augen.

Hass. Seine Augen waren so voller Hass.

Was war bloß mit ihm passiert?

„Du bist nicht Marik! Marik hätte mir nie vergeben! Sie hätte mir niemals eine Träne nachgeweint! Du bist nur eine leere Hülle von ihr!“, sein Griff wurde fester und ich röchelte „Gib mir Marik zurück!“

„L-Lass mich los! Ich bin Marik! Nero, lass mich bitte los!“

Sein Blick lag in weiter Ferne, als würde er mich gar nicht sehen. Sein Gewicht drückte mich nieder und ich konnte mich nicht bewegen, während mir langsam die Luft abgeschnürt wurde. Schwarze Punkte tanzten vor meinen Augen.

Wo waren die Schwestern? Oder Ärzte? Was auch immer mit Nero los war, er war nicht mehr er selbst.

„Ich bin Marik!“, schrie ich mit erstickter Stimme und versuchte ihn von mir herunter zu treten, doch meine Beine rührten sich nicht.

„Ich bin Marik! Lass mich los!“

Er starrte mich an.

Doch dann verschwand die erschreckende Leere aus seinen Augen und er blinzelte.

Noch kurz drückte er meinen Hals zu, ehe er schnell die Hände zurückzog, als hätte er sich verbrannt.

Ich holte röchelnd und hustend Luft.

„Was…Marik…ich…e-es tut mir…so leid…“, machte er und sprang hastig auf, ehe er aus dem Zimmer stürmte.

„Ich muss hier raus!“

Hustend setzte ich mich auf und merkte dann, wie sehr ich zitterte.

Was war das eben? Als hätte Nero den Verstand verloren…und dann erst sein leerer Blick, als würde er mich gar nicht sehen…

Ich drückte mit zittrigen Fingern auf die Sprechanlage.

„Ja?“, machte die desinteressierte Stimme der Schwester am Empfang.

„B-Bitte schicken sie Heriot z-zu mir.“

Ich wusste nicht, wo er war und ob er überhaupt im Krankenhaus war, doch mein Gefühl sagte mir, er wäre im Wartezimmer…oder zumindest im Haus, denn er würde mich bestimmt nicht alleine hier lassen.

„Ich komme.“, erwiderte seine Stimme statt der der Schwester und das rote Lämpchen neben meinem Bett erlosch, als die Sprechanlage ausging.
 

„Wo warst du die ganze Zeit?“, fragte ich Heriot, als er das Zimmer betrat und die Tür hinter sich zuschloss.

„Ich dachte…Ihr wolltet mich nicht sehen.“

„H-Habe ich das gesagt?“

„Als Nero Euch zu uns brachte…wollte ich Euch ihm abnehmen…aber Ihr habt geschrien und Euch gewehrt…“

Langsam dämmerte es mir. Ja, ich hatte bei Nero bleiben wollen…ich war so verstört gewesen, dass ich Heriots Maske mit der unserer Angreifer verwechselt hatte…
 

„Fass mich nicht an!“
 

„Entschuldigung.“, sagte ich mit schlechtem Gewissen „Ich…es war nichts gegen dich…Ich war nur so verstört und benommen…unsere Angreifer haben Masken getragen und ich habe dich mit ihnen verwechselt…es tut mir leid.“

„Ihr müsst Euch nicht entschuldigen. Ich hätte an Euren Zustand denken müssen. Ich habe Euch enttäuscht.“

„N-Nein, hast du nicht!“, widersprach ich sofort „Es ist nicht deine schuld! Du kannst doch nichts dafür, wenn ich so blöd bin und denke du wärst…“

„Das meine ich nicht. Ihr wurdet verletzt und seid fast gestorben. Ich bin Euer Beschütze, ich hätte besser auf Euch achten müssen. Das wird nicht noch einmal vorkommen.“

„Heriot, ich habe dir doch schon mal gesagt, dass ich nicht deine Herrin bin. Du musst nicht…“, fing ich an, doch er unterbrach mich wieder.

„Ich muss es Eurer Meinung nach nicht tun, aber ich will es. Ihr seid die Erste, die mich wie ein Lebewesen behandelt. Und deswegen werde ich als Gegenleistung mein Leben Eurem Schutz verschreiben.“

Ich sah zu Heriot. Es schien sein voller Ernst zu sein.

Wenigstens Einer, auf den ich mich immer verlassen konnte.

„Danke.“, sagte ich nur, denn ich wusste nicht, was ich darauf erwidern sollte.

„Ihr seht erschöpft aus. Warum habt Ihr mich gerufen?“

„Ich…“, ich dachte daran, was Heriot Nero angetan hatte, weil er mich nicht richtig beschützen konnte. Was würde Heriot ihm antun, wenn er erfahren würde, dass er mich nun selbst versucht hat umzubringen?

Dass Nero durcheinander und verwirrt war, würde ihn nicht bremsen.

Er würde ihn umbringen.

„Ich wollte dich nur in der Nähe haben. Du bist mir, seit ich dich befreit habe, nicht von der Seite gewichen und es war einfach komisch, dich nicht mehr zu sehen.“, erwiderte ich und hätte mich am liebsten geohrfeigt. Wie konnte ich nur so feige sein!?

Das bestätigte Neros Worte doch nur.

„Ich dachte, es würde Euch stören. In meinen Studien habe ich gelesen, dass Menschen es nicht mögen, wenn man sie auf Schritt und Tritt verfolgt. Sie werden sonst paranoid.“

„Ja, kann sein. Aber ich weiß ja, dass du mir nie etwas antun würdest.“, entgegnete ich „Und das du jeden verjagst, der mir etwas antun will.“

Daraufhin tat Heriot etwas Seltsames. Er nahm meine Hand und führte sie kurz an seine Lippen, als würde er mir einen Handkuss geben, ehe er leise und eindringlich sagte:

„Ich werde alle zerquetschen, die Euch wehtun wollen.“
 

Stunden später wurden die Nadeln aus meinem Arm gezogen und Heriot brachte mir meine Kleider. Ich konnte mich anziehen und durfte das Krankenhaus endlich verlassen.

Obwohl die Ärzte sagten, dass ich vollständig genesen würde, bestand Heriot darauf mich zu tragen. Ich sah ein, dass es sinnlos wäre sich gegen ihn zu wehren und beschloss stattdessen, dass ganze doch etwas zu genießen.

Wann bekam man schon einen Bewacher, der sich so um einen kümmerte? Theoretisch wünschte sich doch jedes Mädchen einen starken Beschützer.

Irgendwie.

„Gott sei Dank bist du zurück!“, rief Ciel, als sie mich sah, erleichtert „Wir hatten deinen Begleiter kaum unter Kontrolle…du hättest sehen sollen, wie er das Raumschiff zugerichtet hat.“

Ich stieg aus dem Shuttle ins unterste Deck des Schiffs.

„Wer waren diese maskierten Typen? Wisst ihr das schon?“, fragte ich nur und sah zu Shadow, er ebenfalls aus dem Shuttle stieg.

„Nein. Aber sie waren keine ernst zu nehmenden Gegner.“, erwiderte er und wirkte nachdenklicher als sonst.

„Warum sollten sie die Splitter suchen? Es gibt keine Verwendung für sie, außer, wenn sie alle vereint sind. Anhänger von Eggman sind es auch nicht, immerhin ist er seit Jahrzehnten tot…“

„Irgendwelche Feinde von dir? Offene Rechnungen vielleicht? Oder sie wollen auch die Erde retten und denken, wir sind die Bösen.“, überlegte Pandorra laut und tippte sich dabei ans Kinn.

„Unwahrscheinlich. Immerhin ist der Krieg auch Jahrzehnte her. Und wenn diese Leute die Welt hätten retten wollen, wären sie weder maskiert, noch so aggressiv gewesen.“, der Igel schloss das Shuttle ab „Es war eine ganze Bande. Unkoordiniert und schwach, aber vielleicht waren das nur die Kundschafter. Es könnte noch mehr Ärger auf uns zu kommen.“

„Aber warum sollte jemand nicht wollen, dass wir diesen Planeten retten? Es wäre für alle doch nur das Beste.“, sagte Ciel und ich nickte zustimmend.

„Jeder leidet unter diesen Umständen.“

„Vielleicht nicht. Vielleicht sind einige durch gerade diese Umstände an die Macht gekommen.“, warf Raimi ein „Wir waren nicht überall auf der Welt. Vielleicht gibt es eine Art Herrscher oder so. Und vielleicht will der seine Macht behalten.“

„Herrscher? Über eine mickrige Stadt? Die Städte haben untereinander keinerlei Kommunikationsmöglichkeiten. Man lebt im Untergrund und es gibt nicht einmal mehr Landwirtschaft. Es gibt kein Öl, es gibt kein Gold, es gibt keine Edelsteine mehr. Was sollte man regieren wollen? Ein Heer aus Sklaven und armen Bettlern?“, Shadow schüttelte den Kopf „Nein, das ist unlogisch. Wer auch immer diese Typen waren, sie wollten uns bestimmt nicht davon abhalten, die Welt wiederherzustellen. Es muss um die Splitter selbst gehen. Sie besitzen große Energie, vielleicht wollen sie sie als…Energiequelle für irgendetwas benutzen.“

Ich erinnerte mich daran, wie hell die Splitter geglüht hatten. Vielleicht benutzte man sie als…Lampe?

Oder aber…

„Kann man mit ihnen Strom erzeugen?“, wollte ich von ihm wissen.

„Ja…genau, das ist es.“, erwiderte er nachdenklich „Ich benutze die Splitter für das Raumschiff. Es könnte sein, dass andere diese Splitter benutzen wollen, um ihre Städte wieder mit Strom zu versorgen…“

„Dann haben sie ja nichts Unrechtes vor.“, entgegnete Ciel „Ich meine…sie wollen ja den Menschen was Gutes tun, oder?“

„Ja, schon…aber leider stehen sie uns um Weg.“, sagte Pandorra.

„Wenn wir in die Zeit zurück reisen, braucht man die Splitter nicht mehr um Strom zu erzeugen. Dann wird alles wieder so sein wie früher.“

„Und alle, die jetzt leben, werden nie geboren sein.“, hörte ich Neros Stimme und drehte mich um. Er stieg aus dem Fahrstuhl.

Und sobald die anderen ihn entdeckten, merkte ich, wie sich die Stimmung schon wieder senkte.

„Was willst du damit sagen?“, fragte Ciel ihn und runzelte die Stirn.

„Das, was ich gesagt habe. Alle die jetzt auf diesem Planeten leben, werden nie geboren sein. Man kann das positiv oder negativ sehen.“

„Willst du etwa behaupten, dass es besser wäre, wenn wir nichts tun!?“, fauchte Raimi bissig.

„Nein. Aber wir sollten unsere Taten nicht so hoch stellen, immerhin töten wir damit sozusagen Milliarden Menschen und Mobianer. Es gibt bestimmt auch Leute, die ein glückliches Leben haben und es gerne weiter hätten.“, erwiderte er und ich merkte, wie meine Hände anfingen zu zittern, je näher er kam.

Was machte er schon wieder? Legte er es wirklich darauf an, dass alle ihn hassten?

„Es gibt einen Unterschied zwischen Töten und nie Geboren.“, mischte sich da zum ersten Mal Heriot ins Gespräch ein.

„So kann man sich das Ganze auch schön reden.“, Nero grinste und machte eine ausschweifende Bewegung „Aber du weißt es bestimmt besser, immerhin warst du auch im Krieg dabei, stimmt’s, Großer? Ich frage mich, wer mehr Leute umgebracht hat, du oder der schwarze Todesschatten neben dir?“

Shadows Hand zuckte unmerklich und ballte sich zur Faust.

„Ja richtig, den Namen hattest du im Krieg, oder? Du warst der skrupellose Rebellenführer. Sonic hat den Kampf nur verloren, weil er seine Freunde schützen wollte – Du hast da genau den entgegengesetzten Weg eingeschlagen. Ohne Rücksicht auf Verluste bist du gegen Eggman angetreten, bis alles auf dich zurück kam und du am Ende alles verloren hast. Du bist aus Scham in den Untergrund geflohen und hast dich versteckt. Dass die Leute dich trotzdem wie einen Helden feiern, verwundert dich, nicht wahr? Daran sieht man wie verzweifelt sie sind. Egal wie viele Städte du im Krieg geopfert hast…“

Im nächsten Moment spürte ich einen starken Luftzug neben mir und blinzelte.

Nero stand in der Mitte des Raumes. Seine Hand hatte sich um die Klinge geschlossen, die knapp vor seinem Hals zum Stillstand gekommen war.

„Zu langsam.“, bemerkte er nur mit schmalen Augen, die ihm ein bestialisches Aussehen verliehen.

Heriot Mundwinkel zuckten kurz.

Blut lief an der Klinge entlang und auf seine Hand.

„Es reicht! Geht mir alle aus den Augen!“, knurrte Shadow gereizt und ich sah zu ihm.

Er sah mich wütend an und ich wusste auch warum. Er war sauer, weil ich Nero auf das Schiff gezogen hatte. Gehen konnte er ihn nicht lassen, denn er wusste zu viel. Doch töten könnte er ihn auch nicht, denn er wusste wohl, dass ich etwas dagegen hätte.

Aber warum lag mir Nero trotzdem noch am Herzen?

Ich hasste mich dafür, dass ich ihn nicht hassen konnte. Ich stand in seiner Schuld, doch das wollte ich mir nicht eingestehen.

„Nero.“, sagte ich nur und er sah auf. Seine Augen waren wieder so erschreckend leer und sein Griff um die scharfe Klinge verstärkte sich.

Blut tropfte zu Boden.

„Wir müssen reden.“

„Ach ja? Und was ist, wenn ich nicht will?“, erwiderte er bissig „Ich lasse mich nicht so dressieren wie dein Hund da.“

Heriot gab keinen Ton von sich, doch allein an seinem Schweigen erkannte ich, wie gerne er ihm jetzt den Kopf abreißen würde.

„Heriot, bring ihn in mein Zimmer.“

Im nächsten Moment zog er sein Kurzschwert aus Neros Hand, schlug ihm ins Gesicht und verpasste ihm einen Tritt in den Bauch.

Er stolperte, fiel nach hinten und blieb regungslos liegen.

„Danke!“, rief Raimi seufzend „Ich mag dich immer mehr, Heriot.“

„Ich verstehe nicht, warum er so drauf ist. Als wäre ihm sein Leben komplett egal.“, sagte Ciel nervös und sah zu dem ohnmächtigen Nero „Ich meine…niemand, der auch nur ein wenig an seinem Leben hängt, provoziert Shadow oder Heriot so sehr. Das ist doch…auf Dauer ungesund…“

„Ich weiß nicht, was mit ihm los ist. Früher war er nicht so.“, murmelte ich bloß und beobachtete, wie Heriot ihn packte und sich über die Schulter warf – Und das nicht gerade sanft.

Ich ging zögerlich zu ihm und musterte die Wunde an Neros Hand. Sie war erschreckend tief und das Blut schien gar nicht mehr aufhören zu fließen.

„Raimi, kannst du mir einen Verband geben? Er versaut noch den ganzen Boden.“, fragte ich sie sachlich. Sie nickte und kramte in ihrer Tasche herum, bevor sie mir die Rolle – wenn auch widerwillig – zuwarf.

Shadow massierte sich die Schläfe und ging sichtlich entnervt zum Fahrstuhl, genau wie Heriot und ich.

Ich drückte auf den Knopf zum Crewdeck und versuchte Shadow nicht in die Augen zu sehen.

„Behalte ihn unter Kontrolle.“, sagte er noch gereizt zu mir „Sonst töte ich ihn, egal ob du was dagegen hast oder nicht.“
 

Nero wachte erst eine halbe Stunde, nachdem ich ihn auf mein Zimmer bringen ließ, auf. Er hob den Kopf und hustete erst mal Blut, bevor er die Augen aufbekam.

Heriot hatte ihn – Nicht besonders sanft – auf den Boden vor meinem Fenster gelegt und stand nun neben meinem Bett, auf dem ich saß.

Im Nachhinein war ich wirklich froh auf Heriot gehört zu haben, denn wenn ich Nero hier hingelegt hätte, wäre wohl alles voller Blut.

„Mieser…Bastard…“, knurrte er und hustete wieder „Dich…mach ich…fertig…!“

„Du machst niemanden fertig!“, fauchte ich wütend „Entschuldige dich lieber! Du bist doch derjenige, der Shadow so in den Rücken gefallen ist! Sei froh, dass er dich nicht auseinander genommen hat!“

„Auseinander genommen? Dein Igel tut doch nichts ohne dein Einverständnis“, Nero wischte sich das Blut aus dem Gesicht. Seine weißen Haare waren rot gefärbt.

„Du hältst dir die Beiden wie Hunde! Wenn er mich hätte töten wollen, hätte er es längst getan.“

„Halt bloß die Klappe! Immerhin machen sie sich auch über ihre Handlungen Gedanken! Und die Folgen, die da hervorkommen! Nicht jeder ist so egoistisch wie du!“

„Ich bin egoistisch?“, seine Augen wurden schmaler „Ja, kann sein. Aber du bist keinen Deut besser als ich.“

„Ich bin viel besser als du! Ich…“, ich stockte und merkte, wie sich meine Augen mit Tränen füllten. Ich wischte sie mir nicht gerade sanft weg.

„Ich würde nie…“, versuchte ich es wieder, konnte aber den Satz nicht zu Ende führen. Er hatte doch Recht. Er als einziger wusste von meiner schlimmsten Tat und setzte dieses Wissen nun gegen mich ein.

„Ich hasse dich!“

Nero stand auf und ich dachte, er würde nun endlich gehen, doch er blieb stehen.

„Gut so.“, entgegnete er bloß.

Ich schloss die Augen und versuchte mich wieder zu beruhigen, damit ich ihm nicht sein ruhiges Gesicht entstellen würde, aber es funktionierte nicht. Meine Hände fingen an zu zittern und ich presste sie mir an die Brust.

„Ich wäre froher, wenn ich dir das auch glauben könnte.“, fuhr er nach einer halben Ewigkeit fort. Er ignorierte Heriots angespannte und drohende Haltung, als er zu mir herüber schritt und seine Hände auf meine Fäuste legte.

„Warum willst du, dass ich dich hasse?“, fragte ich nur mit erstickter Stimme und zog sie weg.

„Weil ich dich nicht mehr enttäuschen will. Wenn du nichts von mir erwartest, habe ich auch nichts zu erfüllen.“

„Wenn du für Nichts lebst, wirst du auch für Nichts sterben.“

„Immerhin sterbe ich dann diesmal mit dem Wissen, dass du nicht traurig sein wirst.“, seine Augen waren so schwarz wie der Abgrund seiner Seele. Doch diesmal waren sie nicht leer und glanzlos.

„Ich erinnere mich noch genau an die letzten Momente vor meinem Tod. Du bist die ganze Zeit bei mir geblieben, bis sie mich auf die Oberfläche geworfen haben. Du hast die ganze Zeit geweint und wolltest sogar mit mir auf die Oberfläche, aber die Wächter haben dich nicht hinausgelassen. Du hast selbst gesagt, dass du wegen mir die letzten Jahre nur Albträume hattest.“

„Das klingt so, als würdest du wieder gehen.“

„Das werde ich auch. Nicht freiwillig, aber ich werde bald sterben.“, erwiderte er bloß.

Ich spürte, wie sich mein Hals zuschnürte.

„W-Was meinst du damit?“

„Ich bin hier mitgekommen, um mir zu versichern, dass du mich genug hassen wirst, um mich nie wieder sehen zu wollen. Wenn wir dieses Abenteuer hier überleben, werde ich an Krebs sterben. Wenn ich das hier nicht überlebe, sterbe ich immerhin für eine gute Sache.“

„D-Du hast…Krebs?“

„Lungenkrebs. Der Arzt gab mir noch höchstens 2 Jahre, wenn ich das Rauchen lasse. Wenn nicht, dann ein Jahr, wenn‘s hoch kommt. Marik…Jatima, ich wollte dich finden um dich davon zu überzeugen, dass ich nichts wert bin. Ich kenne dich gut genug, um zu wissen, dass du nur schwer Dinge loslassen kannst, die dir ans Herz gewachsen sind.“

Ich schluckte schwer, als ich den Namen hörte.

Jatima…
 

„Und von wem hast du dieses Bastardskind!? Du widerst mich an! Ekelhaftes Weib! Du hättest dich schon längst erhängen sollen, anstatt diese Familie mit deiner H*reirei zu beschmutzen! Ich werde dir zeigen was es heißt, mich zu betrügen!“


 

„Nein, nein, nein, nein, Nein, Nein, NEIN!“, schrie ich und hielt mir die Ohren zu. Meine Brust zog sich schmerzhaft zusammen und ich kniff die Augen zusammen.

„Diesen Namen kenne ich nicht! Ich bin Marik! MARIK! Diese abscheulichen Dinge sind nie passiert!!!“
 

„Sieh nur, Jatima! Was für eine schöne rote Farbe die über den Boden fließt! Komm her, ich zeige dir wie man Rosen malt!“

„Wa-Was ist…m-mit Ma-ma…?“

„Sie ist leider krank, meine Kleine. Sie hat sich etwas hingelegt, verstehst du? Aber sie hat es nicht mehr ins Bett geschafft und ist auf dem Boden eingeschlafen. Du brauchst keine Angst haben, ihr geht es gut. Los, du kannst ihr die Augen schließen. Die Ärmste war ja so müde, da habe ich sie schlafen geschickt.“
 

„Marik! MARIK!“, ich spürte, wie Nero mich schüttelte und riss die Augen auf. Ich starrte ihn lange an und erkannte erst dann, dass er es war.

„Was ist los? Warum schreist du so?“, fragte er und ich hielt mir die Hände vor den Mund, um nicht gleich wieder zu schreien oder zu schluchzen.

„I-Ich h-heiße Ma-Marik…“

„Ja, du bist Marik. Was ist denn nur los?“

Ich schniefte und versuchte meine Atmung wieder zu beruhigen.

„Ent-Entschuldigung…e-es ist nur…“

„Hat es was…mit dem Vorfall zu tun?“, Nero runzelte die Stirn. Er klang vorsichtig und erwartete wohl, dass ich gleich wieder schreien würde, doch ich schaffte es ruhig zu bleiben.

Einigermaßen.

„J-Ja“, erwiderte ich nur und merkte wie stark ich zitterte.

Dieser „Vorfall“, der mein ganzes Leben veränderte.
 

„Warum ist es falsch, jemanden zu lieben?“
 

„Du musst dich deiner Vergangenheit stellen, Marik. Du kannst doch nicht ewig weglaufen.“, sagte Nero bemüht sanft „Das hast du mir doch auch gesagt.“

„I-Ich weiß…“, ich wischte mir mit zittrigen Fingern über die Augen, um die Tränen loszuwerden.

„Ich weiß nur den Teil, den ich mitbekommen habe. Ich würde gerne den Rest hören.“

„A-Aber…“, allein der Gedanke schmerzte.

Die ganze Geschichte…eine miese Seifenoper, bei der kein Auge trocken blieb. Mein ach so fröhliches Leben, das abrupt endete.

„Woher hast du deinen Namen?“, fragte er, um mir einen Anfang zu geben.

Ich biss mir auf die Lippe. Ich würde keinen einzigen Satz ohne Schluchzer und Tränenausbrüchen rausbekommen.

Aber vielleicht…konnte ich mich an die Wut halten. Trauer machte schwach, Wut machte stark.

Wenn auch nur für kurze Zeit.

„V-Von meinem Vater. Das war das Einzige, das ich von ihm bekommen habe. Das und ein Haufen Scherben.“, sagte ich und versuchte so wenig wie möglich zu stammeln. Ich atmete tief durch und versuchte jede Art von Flashback und Erinnerungen zu vermeiden, doch das ging nicht.

Immer wieder spielten sich die Bilder vor meinem inneren Auge ab.

Meine Mutter, die blutend am Boden lag, verdreht und mit aufgerissenen Augen.
 

„Ich werde dir zeigen, was es heißt, mich zu betrügen!“
 

„Ich bin das Ergebnis der schändlichen Vergangenheit meiner Mutter. Das war der Grund, warum mein Vater mich hasste.“, erzählte ich bitter „Ich bin eine Missgeburt. Er hätte mich getötet, weil er meinen Anblick nicht ertragen konnte.“

„Du bist keine Missgeburt. Du kannst doch nichts dafür, wenn du das Kind eines anderen bist!“, erwiderte Nero sofort und stützte den Ellenbogen auf sein Knie auf „Das ist wie mit diesen…“

„Bastarden.“

„Ja. Genau. Diese >Bastarde< sind Kinder von Mobianern und Menschen, na und? Noch lange kein Grund, sie auszustoßen.“

Ich schloss die Augen und nickte leicht.

Bastarde…in dieser Welt gab es überall nur ein einziges Gesetz: Es dürfen niemals Menschen mit Mobianern Kinder zeugen. Sollte so etwas doch passieren, wurden sogenannte >Bastarde< geboren, meistens behindert oder unfähig jemals richtig leben zu können. Ich verstand dieses Gesetz, denn immerhin grenzte es schon an Grausamkeit Kinder zu gebären, die weder Arme noch Beine hatten, denen die Kniescheiben fehlten, die nicht mit ihren Kräften umgehen konnten und sich verletzten…es gab so viele Probleme mit Bastarden.

Doch wenn es doch einmal passieren sollte…dann sollte man sie nicht ausstoßen, man sollte sich um sie kümmern. Sie konnten nichts dafür, dass sie geboren wurden. Ihnen mit Hass zu begegnen ist sinnlos und ungerecht.

Nur, weil sie rote Augen, nur, weil sie behindert sind, nur, weil ihnen etwas zur Normalität fehlt…

„Als Sünde geboren zu werden, so ein Unsinn!“, murmelte ich nur und sah zu Boden „Wer bestimmt denn noch…was in dieser Welt richtig oder falsch ist…?“

„Immer noch die Mehrheit. Im Grunde hängt doch alles mit dem Mainstream zusammen. Wenn die meisten nur mit Mobianern zusammen wären, wäre das normal. Wenn die meisten Leute Inzest betreiben würden, wäre das auch normal. Und wenn die meisten Menschen Bastarde wären…“, fing Nero an und steckte sich eine Zigarette in den Mund „…dann wäre auch das völlig normal.“

„Ja…das kann sein…“, ich seufzte und blickte auf.

„Die zündest du jetzt aber nicht an, oder?“

„Nö. Sonst geht der Rauchmelder an. Aber mit einer Zigarette im Mundwinkel sieht man doch angeblich cooler aus, oder?“

Es erstaunte mich immer wieder, wie Nero es schaffte bei jedem deprimierenden Thema sofort abzuschalten.

„Du bist so ein Idiot.“

„Ich weiß.“, er grinste leicht „Aber du solltest die Dinge, die dich nicht betreffen, dir nicht so zu Herzen nehmen. Herumsitzen und es bedauern ändert leider nichts. Und wenn du nur über die deprimierenden Seiten des Lebens nachdenkst, wirst du depressiv. Also denk an was fröhliches, dann gewöhnt sich dein Gehirn an diesen Spaßfaktor und du wirst nie wieder traurig!“

„Versuchst du das immer?“

„Ich bin der Letzte, der das kann. Aber ich kann es immerhin lange genug, um Andere aufzumuntern.“, entgegnete er bloß und ich lächelte schwach.

So, wie er vor mir saß, mit der Zigarette im Mund und dem unbekümmerten Grinsen…da war es fast wieder so wie früher. Wie früher, wenn er jemanden verprügelt hatte, der mich geärgert hatte und sich im Nachhinein entschuldigte, obwohl es ihm nie leidtat. Ich wollte nicht, dass Leute wegen mir verletzt wurden.

Egal, ob ich sie nun mochte oder nicht. Es waren genug Leute wegen mir gestorben.

„Was…machen wir nur immer falsch…?“, fragte er plötzlich mit einem unergründlichen Lächeln, während er sich mit dem Glimmstängel auf das Handgelenk tippte.

„Wie…wie meinst du das…?“

„Ich weiß, dass du mich liebst und du weißt, dass ich dich liebe. Aber ständig lassen wir uns von irgendeiner Tatsache blockieren. Früher war es die Tatsache, dass ich viel zu alt für dich war und jetzt…jetzt, dass ich dir so wehgetan habe.“, er grinste bitter „Ich bin kein Märchenprinz und du keine Prinzessin. Für uns gibt es nie ein Happy End.“

Ich sah zu Boden. Er liebte mich…so direkt hatte er es mir noch nie gesagt.

Natürlich hatte ich es irgendwie gewusst. Die vielen Prügeleien wegen mir, weil mich Typen belästigten…aber Nero hatte doch immer wieder mal Freundinnen, oder?

„Wenn du mich wirklich geliebt hast…warum hast du dann immer wieder mal mit anderen Mädchen herumgemacht?“, wollte ich wissen „Wenn du wusstest, dass ich dich geliebt habe…dann wusstest du doch auch, dass mich das verletzt.“

„Ich habe versucht, dich mir auszureden und andersrum. Mein Gott Marik, du warst 14 und ich 20! Aber trotzdem…ich bin dich nie losgeworden. Diese ganzen anderen Mädchen waren bloß Ablenkung. Ich wollte nicht einmal eine Andere wollen als dich.“

Ich schwieg bloß. Natürlich verstand ich es…ich war damals erst 14 gewesen. Ich dachte auch, dass es nur so eine Phase wäre, dass ich ihn nur lieben würde, weil er mein einziger Freund war.

Doch zwei Jahre später, als ich 16 war, war dieses Gefühl immer noch da. Ich hatte mir geschworen, zu warten bis ich 18 war. Denn da war es gesetzlich egal mit wem man zusammen war.

„Und jetzt sind wir am gleichen Punkt wie vor 3 Jahren.“, sagte er nach einer Weile

„Was nun?“



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