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Spiegel Nerhegeb

von

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Theodore Nott

Kapitel 9: Theodore Nott
 

Theodore saß im Wohnzimmer des Anwesens, starrte auf das Pergament, das er in der Hand hielt und überlegte, ob er diese Einladung annehmen sollte. Der Fall des Dunklen Lords war ein halbes Jahr her und immer noch wich jeder vor den Angehörigen der Todesser zurück. So kam es, dass er nur in die Winkelgasse ging, wenn er gar nicht anders konnte.
 

Er hasste das Getuschel. Vielleicht wäre es besser gewesen, sie hätten ihn offen bezichtigt ein Sympathisant und möglicher neuer Todesser zu sein.
 

Nun also würde die Trauerfeier im wiederaufgebauten Hogwarts stattfinden und der Slytherin überlegte, ob es klug war hinzugehen.
 

Er beschloss die anderen zu fragen, denn allein zu gehen erschien ihm ohnehin nicht ratsam. Pansy, Draco und Blaise wollten gehen und so trafen sie sich und reisten gemeinsam hin.
 

Kaum waren sie an der Appariergrenze erschienen, wurden sie mit misstrauischen Blicken bombardiert, besonders Draco und er mussten sich einiges anhören. Die meisten Anwesenden sagten es nicht direkt zu ihnen, aber so laut, dass es nicht zu überhören war.
 

Wortfetzen wie „Todesserbrut“, „Abschaum“ und „gehören nach Askaban“ drangen an ihr Ohr. Allerdings waren das noch die nettesten Bemerkungen. Draco, der das dunkle Mal unter seinem Hemdärmel versteckte, begann sich langsam zu fragen, ob es klug gewesen war herzukommen.
 

Professor McGonagall hatte den ehemaligen Schülern angeboten früher anzureisen und das neu aufgebaute Schloss zu besichtigen. Die vier Slytherins wollten von dem Angebot Gebrauch machen und begannen in den vertrauten Kerkern, von denen aus sie sich langsam nach oben arbeiteten.
 

In einem leeren Zimmer stießen sie auf einen prachtvollen Spiegel und sahen sich an. Neugierig traten sie näher und blickten hinein. Es tat sich nichts, bis Draco, Blaise und Pansy sich wegdrehten. Theodore holte scharf Luft und das ließ die anderen aufmerksam werden.
 

„Was ist Theo?“
 

„Wenn man alleine hineinschaut, dann sieht man etwas.“
 

Die anderen kamen wieder näher, doch als sie neben ihm standen verblasste das Bild.
 

„Dann schauen wir eben nacheinander hinein.“
 

Theodore durfte den Anfang machen. Er war nicht überrascht was er sah: Er wünschte sich schon lange, eigentlich seit er in Hogwarts war, dass Slytherins akzeptiert werden. Und nach dem Fall von Voldemort war es fast noch schlimmer als vorher geworden. Zumindest wenn das gehen sollte. Er wurde danach behandelt, dass sein Vater ein Todesser gewesen war und noch dazu ein ziemlich ranghoher. Er sah weiter in den Spiegel und seine Freunde begannen zu ahnen, dass er sehr emotionales im Spiegel sah.

Der Slytherin sah sich selbst und seine Freude mit anderen Schülern zusammenstehen, aber nicht wie er es gewöhnt war am Rande, nein, sie standen mitten unter den anderen. Sie lachten zusammen und schienen wirklich Freunde zu sein. Er wandte sich ab und ließ die anderen hineinschauen.
 

„Was hast du gesehen?“
 

„Dass wir akzeptiert werden.“
 

„Das ist ein schöner Traum, Theo. Das wird nie wahr werden und das weißt du so gut wie wir alle.“

Pansy klang so, als würde sie sich das ebenso wünschen.
 

Die vier Slytherins trafen später in der Halle wieder auf die anderen und suchten sich eine ruhige Ecke. Nach und nach gesellten sich doch noch weitere Slytherins dazu. Sie standen abseits, wie es schon lange üblich war, auch wenn sie es sich anders wünschten, waren sie es doch seit Jahren so gewohnt.
 

Schließlich wurde es am Eingang lebhaft und als Theodore hinübersah, stellte er fest, dass das Goldene Trio in Begleitung einiger Freunde eingetroffen war. Er nickte grüßend hinüber und war wahrscheinlich am meisten erstaunt, dass Harry den Gruß erwiderte. Und als er wenig später auch noch herüberkam, wurde das Getuschel der anderen immer lauter.
 

„Warum verkriecht ihr euch hier in einer Ecke?“
 

„Ist den anderen lieber. Wir sind nicht besonders beliebt, das weißt du doch noch von früher. Besonders Pansy, Draco und ich nicht.“
 

Theodores Antwort ging fast im Tumult der anderen unter.
 

„Ihr seid Todesser und Parkinson wollte Harry ausliefern, was erwartet sie denn da? Blumen vielleicht? Immerhin dulden wir euch hier.“
 

„Du verwechselst mich mit meinem Vater. Er ist Todesser, das leugne ich gar nicht. Aber ich bin keiner und ich hatte auch nie vor einer zu werden.“
 

Ehe die anderen wieder gegen die Slytherins wettern konnten, schritt Harry ein.
 

„Theodore hat recht. Ich finde wir sollten auch mit Slytherin einen Neuanfang machen.“
 

„Mit Parkinson und Malfoy sicher nicht.“
 

„Doch, mit ihnen auch.“
 

Pansy trat auf Harry zu und schluckte, als sich Dutzende Zauberstäbe auf sie richteten.
 

„Bitte entschuldige was ich damals gesagt habe, Harry.“
 

Pansy sah ihn bittend an und Harry lächelte.
 

„Vergeben und vergessen, Pansy.“
 

Er ignorierte die ausgestreckte Hand und zog die überraschte Slytherin in die Arme. Er spürte ihr Zittern und klopfte ihr beruhigend auf die Schulter. Die anderen waren nicht sonderlich begeistert, als er sie mitzog. Doch mit dem Helden wollte es sich niemand verscherzen.
 

Die Slytherins wussten, dass sie durch Harrys Hilfe einen großen Schritt gemacht hatten, es aber immer noch ein langer Weg war, bis sie wirklich akzeptiert werden würden. Draco warf einen kurzen Blick auf seine Freunde, ehe er eine kurze Stille nutzte, als neue Schüler eintraten.
 

„Ich möchte mich für mein Verhalten auch entschuldigen. Es tut mir leid wie ich mich verhalten habe, besonders dir gegenüber Hermine. Verzeih mir bitte.“
 

Hermine war überrascht und verbarg das auch nicht. Sie sah zu Harry, der ihr zunickte.
 

„Akzeptiert, Draco.“
 

Sie wollte es ihm nicht leicht machen. Zu tief hatte er sie mit seinen Beleidigungen getroffen. Draco verstand sie auch und zog sich an den Rand zurück, während Harry zu ihr trat.
 

„Hilf ihm und zeig ihm, dass du ihm wirklich verzeihst.“
 

Sie sah ihn an und seufzte. Als sie zu Draco ging bekam sie mit wie er drangsaliert wurde und plötzlich verstand sie was Harry meinte.
 

„Komm zu uns, Draco.“
 

Sie zog ihn zu der Clique, bei der nun auch Theodore und Pansy standen.
 

„Ich denke, wir sollten wirklich neu anfangen.“
 

Sie hielt ihm die Hand hin und erleichtert schlug der Slytherin ein.
 

„Danke.“, leise und nur für die Clique hörbar kam der Dank.
 

Die Trauerfeier war sehr ergreifend, Minerva McGonagall fand bewegende Worte und sie ließ es sich nicht nehmen, am Ende auch auf die Slytherins einzugehen.
 

Hier unterbrach sie ihre Rede und Harry stand auf.
 

„Ich stimme Professor McGonagall zu. Wir sollten alle vergessen was war. Nicht nur die Slytherin haben Fehler gemacht auch wir waren nicht immer fair. Machen wir einen Neuanfang.“
 

Seine alte Lehrerin nickte ihm zu. Wenn der Nationalheld sich dafür aussprach, dann würde es vielleicht etwas fruchten. Zumindest mehr als es das bei ihr tun würde. Harry setzte sich wieder und lächelte die drei Slytherins an.
 

„Wir sollten uns nachher zusammensetzen und noch ein wenig reden.“
 

Pansy nickte. Später machte Harry das zur allgemeinen Verwunderung wirklich wahr. Er fand heraus, dass er mit den dreien wirklich gut reden konnte und bedauerte, das erst jetzt festzustellen.
 

Nach und nach kamen auch andere Slytherins dazu. Malcolm ließ sich neben Ginny nieder und begann mit ihr eine Diskussion zu führen. Die beiden lachten und Ron wollte schon eingreifen.
 

„Lass sie. Deine Schwester kann sich selber wehren, das hat sie oft genug bewiesen und Malcolm ist doch eigentlich ein netter Kerl. Ich wüsste nicht, dass er je mitgemacht hätte.“
 

Ron knurrte, setzte sich dann aber wieder. Harry hatte ja recht.
 

Minerva und Pomona beobachteten das und nickten zufrieden.
 

„Harry hat den Anfang gemacht. Jetzt liegt es an den Slytherins, ob sie mitziehen. Aber ich denke viele werden die Chance ergreifen. Selbst Draco Malfoy ist darauf eingegangen.
 

„Du hast recht. Ich hoffe dass es noch mehr machen.“
 

In den folgenden Monaten zeigte sich, dass Harrys Beispiel Schule machte. Und nicht wenige Slytherins nahmen das Angebot gerne an. Ginny und Malcolm verbrachten immer mehr Zeit miteinander, was Ron erst mit Argwohn betrachtete, aber nachdem Harry ihm gesagt hatte, dass er in Ginny eher eine Schwester als eine mögliche Freundin sah, gab er dem Slytherin eine Chance. Theodores Wunsch begann sich langsam zu erfüllen.



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