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Quidditchunfall

von

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Erkenntnisse

Kapitel 1: Erkenntnisse
 

Angelina Johnson stürmte dermaßen schwungvoll in den Gemeinschaftsraum der Gryffindors, dass mehr als einer der Anwesenden zusammenzuckte und erschrocken hochsah, was denn geschehen war.
 

„Was bei dem Schwert von Gryffindor ist denn mit dir passiert, Angelina?“
 

Lee Jordan fasste sich als erster wieder und sah fragend zu der Jägerin hinüber. Er kannte sie seit vielen Jahren und so wütend konnten sie eigentlich nur wenige machen. Einer, der es immer wieder fertig brachte, war Adrian Pucey, einer der Slytherin – Jäger. Und wirklich: Angelina wetterte sofort los, als sei das ihr Stichwort gewesen.
 

„Wir haben ganz normal trainiert, als plötzlich die Slytherins kamen und meinte, dass sie jetzt an der Reihe wären, den Platz zu benutzen. Gut, das stimmt auch soweit, aber Katie und ich wollten nur noch den angefangenen Spielzug zu Ende üben. Aber dieser Pucey hätte uns am liebsten vom Besen geflucht. Hätte Oliver nicht eingegriffen wäre es mit Sicherheit schiefgegangen.“
 

„Aber Flint hat Pucey danach auch ziemlich zurecht gepfiffen. Das muss man zugeben.“
 

Katie war nun auch im Gemeinschaftsraum erschienen und sofort wandte sich ihr die Aufmerksamkeit der übrigen Gryffindors zu. Auch Angelina sah die zweite Jägerin fragend an.
 

„Soll das heißen du hast das nicht mitbekommen?“
 

„Nein. Aber Flint würde nie einen seiner Spieler zurechtweisen und vor uns Gryffindors erst recht nicht.“

Zustimmendes Gemurmel erklang, doch Katie ließ sich davon nicht beirren.
 

„Heute hat er es getan und Pucey in den Gemeinschaftsraum zurück geschickt mit der Anweisung sich bei dir zu entschuldigen oder er fliegt aus dem Team. Und du weißt, was Quidditch für ihn bedeutet. Er wird dich wohl morgen ansprechen. Du weißt, dass Flint keine leeren Drohungen macht.“
 

Nun war nicht nur Angelina verwirrt, auch die Anderen fragten sich, ob sie etwas an den Ohren hatten. Was war denn nur in Marcus Flint gefahren? Und was hätte der Jäger nur für einen Fluch genommen, dass er dermaßen rangenommen worden war.
 

„Bei mir hat er sich bereits entschuldigt, aber du bist so schnell in Richtung Schloss davongerannt, dass er dir hätte nachrennen müssen und das kannst du von ihm wirklich nicht verlangen. Aber Pucey ist echt wie ein Häuflein Unglück dagestanden. Flint hat ihn wirklich ordentlich in der Mangel gehabt.“
 

Katie hatte ruhig gesprochen und Oliver Wood nickte bestätigend.
 

Als nun Alicia und die Weasley – Zwillinge in den Gemeinschaftsraum kletterten, wurden sie sofort bestürmt zu erzählen, was sich auf dem Quidditchfeld zugetragen hatte. Doch auch diese drei konnten nichts anderes berichten.
 

Unterdessen saß der gegnerische Jäger, um den sich die ganze Aufregung drehte, im Gemeinschaftsraum der Slytherins und versuchte sich auf seine Hausaufgaben zu konzentrieren. Doch so recht wollte ihm das nicht gelingen. Immer wieder schob sich die Szene vom Nachmittag vor sein inneres Auge und wie Marcus ihn dann zwar leise aber deutlich abgekanzelt hatte. Wie hatte er sich nur so vergessen können. Er schrak zusammen, als Marcus neben ihm auftauchte.
 

„Du fängst Johnson morgen früh ab. Am besten noch vor dem Frühstück. Oder Slytherin braucht einen neuen Jäger und du bist aus dem Team, Rückkehr ausgeschlossen.“
 

Nun hatten auch die anderen Slytherins mitbekommen, dass etwas nicht stimmte und sahen neugierig hoch. Adrian nickte. Wenn er im Team bleiben wollte, musste er tun was sein Kapitän verlangte, so sehr es ihm auch missfallen mochte.
 

„Ich werde mich entschuldigen, Du kannst dich darauf verlassen Marcus.“
 

Die anderen Quidditchspieler erzählten nur, dass Adrian bei etwas zu weit gegangen war und damit gaben sich die Slytherins zufrieden. Mehr würden sie ohnehin nicht erfahren. In Slytherin blieben interne Angelegenheiten dort, wo sie hingehörten.

Leise, um die anderen nicht aufmerksam zu machen, fragte Adrian an Marcus gewandt:
 

„Aber einen Kniefall muss ich nicht machen, oder?“
 

„Nein. Es reicht wenn du dich höflich entschuldigst. So wie bei Bell auch. Mehr verlange ich gar nicht.“
 

„Ist auch erniedrigend genug. Ja, ja….ich weiß dass ich es mir selbst zuzuschreiben habe.“
 

Marcus grinste, ehe er aufstand und den Teamkameraden allein ließ. Diesmal war dieser echt zu weit gegangen und er hatte gar nicht anders handeln können, als ihn zurechtzuweisen und die Entschuldigung zu verlangen. Wenn die Gryffindors zu einem Lehrer oder gar zu Dumbledore gegangen wären, würde das ihrem Punkteglas sehr schlecht ergehen.
 

Adrian versuchte noch den Aufsatz zu schreiben, musste dann aber einsehen, dass das heute nichts mehr werden würde. Also packte er zusammen und verzog sich in seinem Schlafsaal. Die Slytherins sahen ihm nach, waren aber taktvoll genug ihn in Ruhe zu lassen. Die Teammitglieder wussten was ihm bevorstand und die Anderen ahnten zumindest, dass es unangenehm werden würde.
 

Vaisey wandte sich an den Kapitän der Slytherins.
 

„Das wird ein schwerer Gang für ihn. Jeder weiß, dass Johnson ihn hasst. Er tut mir wirklich leid, Flint.“
 

„Er hat es sich selber zuzuschreiben. Ich konnte nicht anders handeln bei dem Fluch, den er aussprechen wollte. Aber er tut mir auch leid, das kannst du mir glauben. Die Gryffindors werden es ihn büßen lassen. Leicht lassen sie ihn sicher nicht davon kommen.“
 

Doch darin sollte Flint sich irren.
 

Während die anderen Gryffindors Angelina bedrängten es Adrian Pucey nur nicht leicht zu machen, rief Katie Bell sich den Blick ins Gedächtnis zurück, mit dem der Slytherin ihrer Freundin nachgesehen hatte. Der gegnerische Jäger war wirklich über sich selbst erschrocken gewesen, das hatte sie bereits bei der Entschuldigung ihr gegenüber bemerkt. Sie nahm Angelina zur Seite und flüsterte:
 

„Es tut ihm wirklich leid. Mach es ihm bitte nicht so schwer. Vor allem zwing ihn nicht, sich vor allen entschuldigen zu müssen.“

Verwundert sah die Gryffindor ihre Freundin an. Seit wann stand die denn auf der Seite der Slytherins? Was waren denn das für neue Töne?
 

„Seit wann bist du Puceys Fürsprecherin? Ich sollte ihn wirklich…,“ was Angelina sagen wollte ging in einem lauten Knall unter. Beide Hexen drehten sich um und sahen die Weasley – Zwillinge in einem feinen Rauch da sitzen. Mit den anderen Gryffindors lachten sie los.
 

Danach war keine Gelegenheit mehr gewesen das Thema noch einmal ungestört anzusprechen. Doch als Angelina im Bett lag, gingen ihr die Worte nicht mehr aus dem Sinn. Am nächsten Morgen machte sie sich leise fertig und verließ lange vor den anderen den Gemeinschaftsraum. Oben an der Marmortreppe blieb sie überrascht stehen.
 

Adrian Pucey ging am Fuß eben dieser Treppe unruhig hin und her und sah immer wieder unsicher zur Treppe hinauf. Als er nun Angelina wahrnahm, stoppte er abrupt. Die Gryffindor kam die Treppe herunter und sah wie er trocken schluckte, ehe er zögernd näher kam. Sie hatte den Slytherin Jäger noch nie so zögernd erlebt.
 

„Bitte verzeih mir mein Verhalten auf dem Quidditchfeld. Ich weiß nicht was da in mich gefahren ist. Es tut mir wirklich leid, ich schwöre es…..Angelina.“
 

Bittend sah er sie an und als er sie ungewohnterweise mit dem Vornamen ansprach, zuckte die Gryffindor zusammen. Adrian wartete unruhig, dass die Jägerin des Gryffindor – Teams etwas sagte. Er hatte zwar getan, was Marcus Flint von ihm verlangt hatte, aber wenn die Hexe auf stur schaltete oder noch schlimmer zu seinem Hauslehrer ging, konnte er nicht nur seinen Platz im Team der Slytherins vergessen, sondern flog mit ziemlicher Sicherheit auch von der Schule. Besonders dann, wenn er gestehen musste, welchen Fluch er genommen hätte. Und Snape war ein hervorragender Legilimens, wie die Slytherins aus leidvoller Erfahrung wussten. Er würde es schneller erfahren als Adrian Quidditch sagen konnte. Entgegen der allgemeinen Meinung wurden die Slytherins, wenn auch im Geheimen, von Snape bestraft, wenn sie Mist gebaut hatten. Die Strafen waren deswegen nicht weniger hart, aber der Slytherins waren nicht unglücklich, dass sie nicht offen bestraft wurden.
 

Angelina riss sich zusammen. Er hatte sich entschuldigt und damit sollte es gut sein. Auch wenn es eine große Versuchung war, dem Slytherin alle Gemeinheiten heimzuzahlen, so war es doch nicht fair. Adrian wandte sich ab und sagte:
 

„Professor Snapes Büro ist neben dem Klassenzimmer für Zaubertränke, er dürfte bereits dort sein. Ich gehe packen.“
 

„Was soll das werden, Adrian?“
 

„Ich fliege von der Schule wenn du mir mein verhalten nicht nachsehen kannst. Ich….,“ weiter kam der Slytherin nicht, da Angelina die kurze Distanz zu ihm überbrückt hatte und ihn nun am Arm packte.
 

„Sei nicht albern, Adrian. Ich gebe zu, es ist eine Versuchung, dir alle Gemeinheiten heimzuzahlen, aber du hast es nicht verdient, von der Schule verwiesen zu werden. Ich werde zu keinem Lehrer oder zu Dumbledore gehen.“
 

In Adrians dunklen Augen glomm Hoffnung auf. Auch wenn er ahnte, dass der Direktor längst Kunde von seinem Verhalten hatte. Vorsichtig lächelte er und Angelinas Herz machte einen unregelmäßigen Hopser. In diesen Sekunden wurde ihre Feindschaft beendet, ohne dass einer von ihnen etwas sagte.
 

„Danke, Angelina. Du hättest jedes Recht dazu gehabt mich von der Schule werfen zu lassen. Und danke dafür, dass du alleine hergekommen bist. Ich…. hatte die Befürchtung, dass du mich zwingst, mich vor der halben Schule zu entschuldigen. Aber ich hätte auch das gemacht, bitte glaube mir das.“
 

„Das hast du Katie zu verdanken. Sie hat ein gutes Wort für dich eingelegt. Aber ich glaube dir, dass du dich, wenn es hätte sein müssen auch vor der ganzen Schule entschuldigt hättest. Aber ich will lieber nicht wissen, was die Anderen in diesem Fall mit dir gemacht hätten.“
 

„Du hättest es ihm nicht so leicht machen sollen. Er hat das nicht verdient, euch beiden hätte sonst etwas passieren können. Er hätte also nur bekommen, was er verdient.“
 

Lee Jordans kalte Stimme klang von der Mitte der Treppe her.
 

„Das hätte ich wahrscheinlich. Ich bin Angelina auch sehr dankbar, dass sie es mir erspart hat.“
 

Lee starrte den Slytherin fassungslos an, als dieser Angelina beim Vornamen nannte. Diese lächelte Adrian noch einmal an, allerdings ohne dass ihr Hauskamerad das mitbekam und wandte sich dann Richtung Große Halle. Adrian folgte den beiden, während Lee immer noch auf sie einredete. Angelina reagierte allerdings nicht drauf, was wiederum den Kommentator der Quidditchspiele nicht weiter zu stören schien. Er schimpfte immer noch lauthals über den Slytherin.
 

Langsam wurde es lebhafter um sie herum und immer mehr Schüler tauchten aus allen Richtungen auf. Verblüfft erlebten sie mit wie Pucey Angelina die Tür aufhielt und mehr als einer war versucht sich verwundert die Augen zu reiben, oder dachte zu träumen.
 

Die beiden gaben vor nichts davon zu bemerken und wandten sich ihren jeweiligen Haustischen zu. Angelina setzte sich neben Katie Bell und raunte ihr zu:
 

„Zufrieden?“
 

„Ja. Es muss ihm schwer genug gefallen sein ausgerechnet bei dir zu Kreuz zu kriechen. Jeder kennt schließlich eure Feindschaft. Aber warum hat er dir die Tür aufgehalten? Normalerweise hätte er sie eher so zugeschlagen, dass du voll dagegen rennst.“
 

Das war bereits mehr als einmal passiert in den vergangenen Jahren. Angelina konnte es fast erahnen, behielt es aber für sich und meinte stattdessen:
 

„Vielleicht war er dankbar, dass er nicht von der Schule fliegt. Du weißt, dass das durchaus hätte passieren können, wenn ein Lehrer mitbekommen hätte welchen Fluch er hat nehmen wollen.“
 

Unterdessen fragte Adrian seinen Teamkapitän und Freund:
 

„Darf ich im Team bleiben oder suspendierst du mich zur Strafe für ein oder zwei Spiele?“
 

„Du hast dich entschuldigt und offensichtlich hat sie es angenommen. Also bleibst du im Team.“
 

„Danke, Marcus. Quidditch bedeutet mir verdammt viel.“
 

„Ich weiß. Deswegen bist du auch im Team.“
 

Damit war für Marcus Flint die Sache erledigt. Nicht jedoch für die anderen Schüler, die in den nächsten Tagen immer wieder Gelegenheit hatten sich zu wundern. Denn es blieb bei Puceys Höflichkeit gegenüber der Gryffindor-Jägerin. Und Angelina wäre kein weibliches Wesen gewesen, wenn ihr das nicht gefallen hätte.
 

Offenbar wusste Pucey sehr genau wie man sich benahm und hatte es zumindest ihr gegenüber bisher geschickt verborgen. Angelina musste vor sich selber zugeben, dass sie ihn vermisste, wenn sie ihn längere Zeit nicht sah.
 

Katie, die die Freundin aufmerksam beobachtet hatte, musste grinsen. Auch wenn den anderen nichts an Angelina aufzufallen schien, so war für sie doch eines ganz klar: Angelina war in den Jäger der Slytherins verliebt.
 

Da gab es nur noch zwei unklare Fragen, die es noch zu beantworten galt. Wusste Angelina selbst über ihre Gefühle Bescheid und wie stand die Schlange dazu.
 

Dass musste Katie herausfinden und dann würde sie ihrer Freundin Hilfestellung geben. Denn wenn die beiden wirklich zusammenkommen würden, gäbe es nicht nur im Haus der Löwen einen Aufruhr. Da würde auch in Ravenclaw und besonders in Hufflepuff Unverständnis herrschen. Die Dachse waren schließlich ein häufiges Opfer der Sticheleien der Slytherins. Und so beklagten sie sich des Öfteren bitter über die Schlangen und würden eine Beziehung zwischen ihnen sicher nicht gutheißen.
 

So mancher recht grobe Scherz war schon auf deren Kosten gemacht worden. Zur Ehrenrettung der Slytherins musste allerdings gesagt werden, dass die Gryffindors darin mitunter ebenfalls ziemlich erfinderisch waren.
 

Die beiden Freundinnen hatten am Vormittag zwei Freistunden, da Professor Sprout überraschend erkrankt war und niemand so schnell einspringen konnte. Katie beschloss, die Gunst der Stunde zu nutzen und zog Angelina in eine ruhige Ecke.

„Was ist denn nun so überaus wichtig, dass es niemand anderer hören darf?“
 

Neugierig sah Angelina zu ihrer Freundin hinüber. Mit der kommenden Frage hatte sie allerdings wirklich nicht gerechnet.

„Bist du in Adrian Pucey verliebt?“
 

Katie beschloss den direkten Weg zu gehen und sich nicht mit langen Umwegen aufzuhalten.
 

Angelina riss die Augen auf und sah sich fast ängstlich um, ob auch ja niemand in Hörweite war, ehe sie sich innerlich selbst zur Ordnung rief.
 

„Merkt man das so deutlich?“
 

Sie versuchte erst gar nicht zu leugnen.
 

„He, ich bin deine beste Freundin. Schon vergessen? Die Anderen werden es mit Sicherheit nicht merken.“
 

Ja, ich habe gemerkt, dass er mir viel bedeutet, als er mich nach der Entschuldigung so unsicher angesehen hat. Offenbar wollte ich mir das vorher nur nicht eingestehen. Du kennst doch selber die Vorurteile, ich meine ich habe die Slytherins selber immer verachtet. Und nun habe ich mich ausgerechnet in einen verliebt. Ist doch eigentlich verrückt, oder? Aber zurück zu Pucey. Er hat wirklich damit gerechnet, dass ich zu Snape gehe und ihn melde. Er sah irgendwie hilflos aus und war doch bereit alles hinzunehmen. Und da hat er mir einfach nur noch leid getan. Nur, wie er dazu steht, habe ich absolut keine Ahnung.“
 

Während die beiden Mädchen miteinander sprachen, hatte auch Flint seinen Jäger beiseite genommen und fragte direkt:

„Was bedeutet dir Angelina Johnson? Das nächste Spiel ist gegen Gryffindor. Ich muss wissen, ob ich mich auf dich verlassen kann.“
 

„Kannst du, Marcus. Das versichere ich dir. Sie bedeutet mir viel, aber… ich bin doch nur ein Slytherin. Klar, ihr gefallen die kleinen Aufmerksamkeiten, das merkt man ja, nur deswegen wird sie nicht gerade eine Beziehung anfangen wollen.“

„Klär das bitte nach dem Spiel mit ihr.“
 

Pucey nickte. Das Spiel würde er nie gefährden. Es würde ohnehin schon hart genug gegen Gryffindor werden, weil die beiden anderen Häuser eher diese Mannschaft unterstützen würden. Doch zu einer Klärung sollte es lange nicht kommen.

Die Gryffindors kamen auch weiterhin nicht dahinter, was mit der hübschen Hexe los war und nicht einmal die Zwillinge wären im Traum auf die Idee gekommen, dass eine der ihren sich ausgerechnet in eine Schlange verliebt hatte.
 

Die Slytherins hingegen waren misstrauisch geworden. Gut, Adrian hatte sich entschuldigen müssen, aber das beinhaltete sicher nicht, dass er Angelina weiterhin Gefälligkeiten erwies. Und natürlich wurde registriert, dass sich sein Verhalten der Gryffindor – Jägerin gegenüber verändert hatte. Oder war das vielleicht eine Bedingung von ihr gewesen, dass sie nicht zu einem Lehrer ging? Das würde in den Augen der meisten einer Gryffindor ähnlich sehen, so etwas von einem Slytherin zu verlangen, nur um ihn noch weiter zu demütigen. So manch einer beobachtete Adrian Pucey argwöhnisch, um herauszufinden, was los war mit dem Jäger.

Der Unfall

Kapitel 2: Der Unfall
 

Doch auch die aufmerksamsten Beobachter kamen nicht wirklich zu einem Schluss, was das Verhalten von Adrian Pucey anbelangte und gaben ihre Bemühungen schließlich auf.
 

Natürlich hatte der Slytherin gemerkt, dass die Anderen aufmerksam geworden waren und bemühte sich seine Aufmerksamkeiten zu verbergen. Er konnte sich die Reaktionen der Gryffindors nur zu gut vorstellen und wollte darauf verzichten, von ihnen in die Mangel genommen zu werden.
 

So kam der Tag des Spiels zwischen Gryffindor und Slytherin heran. Schon beim Frühstück in der Großen Halle war die Spannung fast mit den Händen zu greifen gewesen. Spiele zwischen den beiden Häusern waren immer spannend und sorgten für erregte Diskussionen. Seit Harry Potter der Sucher der Löwen war hatte sie die Duelle gewonnen, wenn er spielte und schon aus diesem Grund würden die Slytherins alles daransetzen, diese Serie diesmal zu unterbrechen.
 

Adrian wurde von seinem Teamkapitän unauffällig zurückgehalten, als er auf das Quidditchfeld hinunter gehen wollte, um sich umzuziehen.
 

„Denk dran, Slytherin hat Priorität, aber bleib fair. Die Anderen warten doch nur darauf Slytherin etwas anzuhängen.“

Der Jäger nickte und machte sich dann für das Spiel fertig.
 

Als die Mannschaften einander auf dem Feld gegenüberstanden, warf er einen Blick zu Angelina hinüber. Diese lächelte so kurz, dass es niemandem Anderen auffiel. Nach der obligatorischen Begrüßung stiegen die beiden Mannschaften in die Luft und Madam Hooch ließ die Bälle los. Das Spiel konnte beginnen.
 

Harry und Draco machten sich sofort auf die Suche nach dem kleinen goldenen Ball, während die Jäger sich den Quaffel zuspielten. Sofort als er in die Luft gestiegen war, hatte Pucey alles andere ausgeblendet und konzentrierte sich nur auf den roten Ball. Er täuschte Oliver Wood und Sekunden später jubelte der grün-silberne Block, während der Rest pfiff. Für die Slytherins war es nicht neu, dass sie von den anderen Häusern keinen Beifall bekamen, egal gegen wen sie spielten. Selbst wenn sie mit einer Führung verhinderten, dass Andere dem Führenden nahe kamen. Sie konnten damit leben auch wenn es sie mitunter schon ärgerte. Nur noch die jeweiligen Erstklässler regten sich deswegen auf.
 

Das Spiel wogte eine Weile hin und her und keine der beiden Mannschaften konnte einen entscheidenden Vorteil für sich herausholen. Slytherin lag leicht in Führung, als die beiden Sucher plötzlich losrasten. Adrian war kurz versucht ihnen nach zu starren, wusste aber aus Erfahrung, dass diese Gelegenheit zu günstig war für die Jäger, um sie ungenutzt verstreichen zu lassen. Schnell hintereinander warf er zwei Tore und Oliver Wood war die Wut darüber deutlich anzusehen, dass er wie ein Anfänger ausgetrickst worden war.
 

Plötzlich zeigte Jubel an, dass der Schnatz gefangen worden war und der Slytherin – Jäger drehte sich um, um herauszufinden, wer ihn gefangen hatte. Er sah Draco triumphierend grinsend zu Boden sinken. Er war nur wenige Sekunden abgelenkt gewesen, doch die reichten, um das Unheil auszulösen.
 

Er hatte nicht auf die Umgebung geachtet und prallte frontal gegen Angelina Johnson. Die Jägerin der Gryffindors hatte damit nicht gerechnet und konnte sich nicht mehr auf ihrem Besen halten. Ehe Adrian zupacken konnte, stürzte sie der Erde entgegen. Sie prallte auf dem Boden auf und schlagartig wurde es still im Stadion. Es war so schnell gegangen, dass niemand den Sturz mit einem Zauber hatte abfangen können. Doch die Ruhe dauerte nicht lange, dann brach ein Sturm der Entrüstung los.
 

Adrian lenkte den Besen zu Boden und wollte dann zu Angelina eilen, um sich zu vergewissern, dass sie nicht wirklich ernsthaft zu Schaden gekommen war. Der Sturz hatte mehr als beängstigend ausgesehen.
 

Doch die Gryffindors stellten sich ihm in den Weg und ließen ihn nicht zu ihr. Alles Bitten des Slytherins war vergebens.

„Bitte glaubt mir, dass ich das nicht mit Absicht gemacht habe. Ich…gebe zu…, dass es dumm von mir war, nicht aufzupassen. Aber es war wirklich ein Unfall.“
 

Harry drehte sich um und sah zu Angelina, um die sich mittlerweile einige Lehrer bemühten, ehe er Adrian anfauchte.

„Das ist wohl auch das Mindeste. Und so jemanden wie Dich lassen wir sicher nicht in ihre Nähe. Das kannst Du Dir gleich abschminken.“
 

Adrian verstand die letzte Bemerkung nicht genau, aber der Sinn blieb ihm nicht verborgen.
 

„Ich habe gesehen, wie er die Hand nach ihr ausgestreckt hat. Vielleicht hat er sie sogar gestoßen.“
 

Die Stimme eines Ravenclaws erklang. Adrian wehrte entsetzt diese Unterstellung ab. Er wusste wie die Anderen zu Slytherin standen aber sie würden nie soweit gehen, dass jemand ernsthaft zu Schaden kam.
 

„Ich wollte sie halten, aber das hat nicht geklappt.“
 

Pfiffe unterbrachen ihn und Oliver höhnte:
 

"Klar doch, Pucey. Das wird dir echt jeder glauben.“
 

Kate sah den Schmerz über diese Worte in den Augen des Slytherin aufflackern und wurde nachdenklich. Sollte auch dieser sich in ihre Freundin verliebt haben? Sie konnte und wollte einfach nicht glauben, dass der Jäger diesen Unfall absichtlich herbeigeführt hatte.
 

Plötzlich legte sich eine Hand auf die Schulter des Slytherin und als der sich umdrehte, sah er direkt in die dunklen Augen seines Hauslehrers.
 

„In einer Stunde in meinem Büro, Mr. Pucey.“
 

Adrian nickte beklommen. Die Umstehenden feixten, sobald der gefürchtete Meister der Zaubertränke weg war, dass er nun Ärger bekommen würde. Allerdings waren auch Stimmen darunter die meinte, dass er von seinem Hauslehrer wohl nicht allzu viel Schlimmes zu erwarten habe und es besser wäre, wenn Professor McGonagall seine Strafe bestimmen würde.
 

Fast hätte Adrian geschnaubt. Er wusste, dass ihm unangenehme Minuten bevorstanden und er beeilte sich, zu den Duschen zu kommen. Seinen Hauslehrer warten zu lassen war das Dümmste, was er in seiner jetzigen Situation machen konnte.

Er befürchtete, dass Professor Snape ihn zur Strafe für seine Fahrlässigkeit aus dem Team nahm oder Slytherin diesmal wirklich Punkte verlor. Vielleicht konnte er den Professor dazu bewegen, die Punkte nicht abzuziehen, sonst konnten sie den Hauspokal auch in diesem Jahr vergessen. Lieber meldete er sich bei allen Lehrern zu Strafarbeiten.
 

Pünktlich auf die Sekunde klopfte er an die Tür von Snapes Büro an. Als er eingetreten war, merkte er entsetzt, dass sein Hauslehrer nicht alleine war. Professor McGonagall und sogar Professor Dumbledore waren ebenso anwesend. Sollte das etwa heißen Angelina war….? Wenn sogar der Direktor dabei war, saß er schlimmer in der Bredouille als er gedacht hatte. Erstere musterte den Slytherin kühl und er riss sich zusammen.
 

„Sie hatten mich hier einbestellt, Professor Snape.“
 

Albus Dumbledore schien dem Slytherin tief in die Seele zu blicken. Die Unsicherheit in der Stimme des Jungen brachte auch die Hauslehrerin der Gryffindors dazu, etwas freundlicher zu schauen. Offenbar rechnete der Slytherin mit einer harten Bestrafung, schien aber bereit was auch immer es war anzunehmen.
 

„War es ein Unfall oder Absicht?“
 

Severus Snape ging direkt auf sein Ziel zu und Adrian zuckte merklich zusammen.
 

„Professor Snape, ich schwöre bei allem was mir heilig ist, es war ein Unfall. Wirklich!“
 

Der Slytherin schluckte, ehe er weitersprach.
 

„Ich freue mich wenn Slytherin gewinnt, aber ich würde deswegen niemanden verletzen. Bitte….das müssen Sie mir glauben.“

Hilflos schien sein Blick umherzuirren und Albus Dumbledore lächelte.
 

„Ich glaube Ihnen, Mr Pucey, dass die Rivalität nicht soweit gehen würde. Ich habe Sie beobachtet, nachdem Sie gelandet sind. Sie haben sich ehrliche Sorgen um Miss Johnson gemacht und ich sehe auch jetzt, dass Sie ehrlich sind.“
 

Minerva, die bisher geschwiegen und den Verlauf des Gesprächs verfolgt hatte, fuhr auf:
 

„Was soll das heißen, Albus?“
 

Ehe der jedoch antworten konnte, sagte der Schüler leise:
 

„Ich…..liebe Angelina.“
 

Er war versucht, die Augen zu schließen, während die Hauslehrerin von Gryffindor ihn völlig entgeistert anstarrte. Sie gab sich nicht mal die Mühe, ihre Verwirrung zu verbergen.
 

„Ich könnte ihr nie weh tun. Auch wenn ich weiß, dass ich sie niemals als Freundin bekommen kann. Gryffindor und Slytherin…das würde nie gutgehen.“
 

„Oh, ich denke wenn Miss Johnson ebenfalls so empfindet, wird sie einen Weg finden. Ich denke, sie weiß genau was sie will.“

Albus Dumbledore war die Erheiterung deutlich anzusehen.
 

„Ich denke nicht, dass Angelina meine Gefühle erwidert. Wie sollte sie auch nach dem Unfall. Und selbst wenn, ich will nicht, dass sie in ihrem Haus isoliert ist, weil sie sich mit einer miesen Schlange eingelassen hat.“
 

Adrian wusste genau wie die anderen Häuser über ihn und seine Kameraden dachten. Professor McGonagall räusperte sich:

„Sie bleiben also dabei, dass es ein Unfall war, Mr. Pucey?“
 

Man merkte ihr an, dass sie nicht überzeugt war und Albus warf ihr einen warnenden Blick zu. Er wusste wie weit die Rivalität ging, aber er hatte schon als der Slytherin gelandet war das Entsetzen über den Sturz der gegnerischen Jägerin gespürt und ihm konnte man wenig vormachen.
 

Adrian nickte.
 

„Ich bleibe dabei, denn es ist die Wahrheit. Verabreichen Sie mir Veritaserum, Professor. Ich würde nichts anderes sagen.“

Sein Hauslehrer hob die Hand.
 

„Ich denke, dass wird nicht nötig sein. Allerdings werden Sie nicht ohne eine Strafe davonkommen.“
 

„Das ist mir klar, Professor Snape. Ich hätte besser aufpassen müssen, das ist mir bewusst. Ich akzeptiere jede Bestrafung.“
 

Angesichts der beiden anderen Anwesenden verschluckte er die Bitte nicht das Haus für seinen Fehler zu strafen. So konnte er nur hoffen, dass es keinen Punktabzug gab. Die dunklen Augen des Slytherins huschten zwischen den drei Professoren hin und her, bereit für seine Fahrlässigkeit zu büßen. Minervas Mine schien etwas freundlicher zu werden, als sie die offenkundige Reue bemerkte.
 

„Sie werden einen Monat die Samstage abwechselnd bei Professor McGonagall und mir am Abend nachsitzen. Weiterhin ist einer der nächsten Hogsmeade – Besuche für Sie gestrichen.“
 

„Ja Sir.“
 

Adrian wusste, dass er damit mehr als gut wegkommen war und er war froh, dass es sein Hauslehrer gewesen war, der die Strafe bestimmt hatte. Nur vor den beiden Terminen bei Professor McGonagall war ihm unwohl, wie er sich eingestehen musste.
 

Sie würde es ihm sicher nicht leicht machen.
 

„Sie dürfen gehen.“
 

Adrian verabschiedete sich höflich und ging langsam in seinen Gemeinschaftsraum zurück. Es war besser gelaufen als er befürchtet hatte und zumindest musste er den Anderen keinen Punktabzug beichten. Als er den Gemeinschaftsraum betrat, herrschte schlagartig Ruhe.
 

„Wie ist es ausgegangen, Adrian?“
 

Marcus Flint fand als erster die Sprache wieder.
 

„Sie glauben mir, dass es ein Unfall und keine Absicht gewesen ist. Ich muss je zwei Samstagabende bei Professor McGonagall und bei Professor Snape nachsitzen. Und außerdem darf ich einmal nicht nach Hogsmeade. Aber wenigstens haben wir keinen Punktabzug bekommen. Nur vor dem Nachsitzen bei Professor McGonagall graut mir.“
 

Die Anderen nickten verständnisvoll. Wenn es um ihre Löwen ging verstand die Hexe keinen Spaß.
 

Adrian schob den bangen Gedanken daran zur Seite und genoss die nun wieder einsetzende Feier. Der letzte Sieg über die Gryffindors war schon sehr lange her und sie wollten ihn gebührend feiern. Sorgen konnte er sich machen wenn es soweit war und er bei der Hauslehrerin von Gryffindor erscheinen musste.
 

Als es Zeit zum Abendessen wurde, zögerte der Slytherin. Sollte er im Gemeinschaftsraum bleiben oder zum Essen in die Große Halle gehen? Aber er wusste, dass ihm ein Fehlen als Feigheit ausgelegt werden würde und ewig konnte er den Gryffindors ohnehin nicht ausweichen. Spätestens morgen beim Unterricht musste er sich ihnen stellen. Also konnte er es genauso gut auch sofort hinter sich bringen.
 

Wie erwartet empfing ihn ein gellendes Pfeifkonzert, als er die Große Halle betrat. Die anwesenden Lehrer beobachteten das Ganze und Minerva McGonagall musste zugeben, dass es ihr imponierte, wie Adrian reagierte.
 

Ohne eine Regung zu zeigen nahm er Platz. Nur wer ihn genau beobachtete bemerkte, dass er blass geworden war und fast unmerklich zitterte. Sie wandte sich an Albus Dumbledore.
 

„Irgendwie imponiert mir die Haltung von Mr. Pucey. Ich weiß nicht, ob ich so ruhig bleiben könnte.“
 

„Die Masken der Slytherins sitzen perfekt. Ich befürchte nur, dass dieses Pfeifkonzert nicht das einzige ist, was er einstecken muss. Irgendwann wird diese Maske Risse bekommen.“
 

Der Schulleiter kannte seine Schüler besser als diese ahnten und sollte auch hier wieder recht behalten. Wo auch immer der Slytherin sich blicken ließ, musste er Verachtung einstecken. Adrian wurde immer stiller und verließ den Gemeinschaftsraum der Slytherins nur noch wenn er zum Unterricht oder zum Essen in die Große Halle ging.
 

Es waren nicht nur die Gryffindors, die ihn schnitten. Auch zu den anderen Häusern war die Lüge vorgedrungen, dass er Angelina vom Besen gestoßen habe.
 

Auch Katie hatte davon gehört und fragte sich was daran dran war. Sie konnte es nicht glauben. Endlich traf sie den Slytherin allein an und energisch rief sie:
 

„Adrian Pucey, bleib stehen.“
 

Resigniert tat der Jäger wie ihm geheißen wurde.
 

„Was willst du? Willst du mich auch fertigmachen?“
 

Als Katie den Schmerz in seinen Augen sah, trat sie näher. Adrian, der wusste, dass Katie Angelinas beste Freundin war, zuckte unwillkürlich zurück und Katie lächelte.
 

„Ich habe nicht vor, dich zu verletzen. Ich will nur eine ehrliche Antwort. Hast du Angie gestoßen?“
 

„Nein, auch wenn du mir nicht glauben wirst, es war ein Unfall.“
 

„Ich glaube dir. Frag mich nicht wieso, aber ich glaube dir.“
 

„Danke. Damit bist du wahrscheinlich die Einzige hier. Wie….wie geht es ihr? Ich würde es gern wissen, aber sie lassen mich nicht einmal in die Nähe der Krankenstation. Egal welchen Weg ich nehme. Macht Ihr Gryffindors eigentlich noch etwas anderes als die Wege zu bewachen?“
 

Katie lächelte. Mit einem Mal verstand sie, warum sich ihre Freundin in den gegnerischen Jäger verliebt hatte. Wenn er seine Maske nicht trug, wirkte er wie ein großer Lausbub.
 

„Es geht ihr etwas besser. Sie muss allerdings noch zwei Wochen in der Krankenstation bleiben. Soll ich sie grüßen?“
 

Adrian erschrak, dass Angelina wegen seiner Fahrlässigkeit dermaßen verletzt worden war, so dass er fast die Frage überhört hätte. Nun schien er sich zu fragen, ob sie ihn veräppeln wollte, entschied sich dann aber alles auf eine Karte zu setzen.
 

„Ja, bitte mach das.“
 

Katie zog die Augenbraue hoch. Seit wann bat ein Slytherin? Der Slytherin, dem ihre Verwunderung nicht entging, lächelte.

"Es tut mir wirklich leid, was da passiert ist. Aber glauben tun mir das die Wenigstens.“
 

„Glaub ich Dir. Ich meine…..ich war ja selbst nicht sicher, was ich glauben sollte. Auf dem Feld war ich auch nicht besser als die Anderen.“
 

„Schon vergessen. Wenigstens glaubst Du mir jetzt.“
 

Katie grinste und fasste sich dann ein Herz.
 

„Bist Du sehr hart bestraft worden?“
 

Adrian schmunzelte über die doch recht neugierige Frage.
 

„Ich bin eigentlich ganz gut weggekommen. Ich darf irgendwann nicht nach Hogsmeade. Ich weiß nicht welches Wochenende mir gestrichen wird, ich hoffe nicht das kurz vor Weihnachten. Und ich muss die nächsten vier Samstagabende Nachsitzen. Wobei mir da mehr das Nachsitzen bei Professor McGonagall Sorgen macht als das bei Professor Snape.“

Die Gryffindor lachte verständnisvoll.
 

„Das kann ich mir denken. Aber du wirst es überleben.“
 

„Ich hoffe es. Sie war ganz schön wütend, weil sie dachte, ich hätte Angelina gestoßen."
 

Die Jägerin legte ihrem Kollegen die Hand auf den Arm.
 

„Sie ist streng, aber sie hat sich sicher inzwischen schon beruhigt.“
 

„Dein Wort in Salazars Gehör. Aber ich werde es schon….,“ was der Slytherin noch sagen wollte, erfuhr Katie nicht mehr. Olivers Stimmer erklang neben ihr und bei der Kälte zuckte die Gryffindor zusammen.
 

„Reicht es nicht, was Du Angelina angetan hast? Willst Du jetzt auch Katie schaden? Du verdammt Schlange, man sollte…..,“ diesmal war es Katie, die Oliver ins Wort fiel.
 

„Verdammt Oliver. Lass ihn in Ruhe, wir haben uns nur unterhalten.“
 

Ungläubig starrten die Anderen Katie an.
 

„Himmel noch eins. Ihr schaut ja als wäre Godric Gryffindor aus seinem Bilderrahmen gestiegen.“
 

Adrian grinste, doch das hätte er besser sein lassen.
 

„Lachst Du sie aus?“
 

„Nein, aber es amüsiert mich, dass eine so zierliche Person so energisch werden kann.“
 

Der Slytherin wandte sich zum Gehen und eilig machten ihm die anderen Platz. Während er in die Kerker zurückkehrte, gingen auch die Löwen in ihren Gemeinschaftsraum zurück.

Nachsitzen

Kapitel 3: Nachsitzen
 

Adrian machte sich auf den Weg zu Professor McGonagalls Büro. Doch je näher er diesem kam, desto langsamer wurden seine Schritte. Da hörte er neben sich eine spöttische Stimme sagen:
 

„Jetzt bist du nicht mehr so arrogant. Heute wird es dir nicht mehr so gut gehen wie letzten Samstag bei Professor Snape.“

Adrian unterdrückte gerade noch ein abfälliges Schnauben. Oliver hatte ja aber auch so gar keine Ahnung, sein Hauslehrer hatte ihn nicht gerade mit Samthandschuhen angefasst. Dazu war er viel zu wütend auf den Slytherin gewesen, das hatte man ihm mehr als deutlich angemerkt.
 

Adrian hatte ihm helfen müssen, frisch eingetroffene Zutaten für die Zaubertränke der Schüler und auch für die Forschungen des Zaubertrankmeisters vorzubereiten und in die Vorratsgefäße abzufüllen. Das war eine Arbeit, die keiner der Schüler, die sich eine Strafarbeit bei Professor Snape einfingen, gerne machte. Aber Adrian hatte sich ohne Murren gefügt, froh dass es keinen Punktabzug gegeben hatte und er weiterhin im Team der Slytherins spielen durfte.
 

Schließlich erreichte er das Büro von Professor McGonagall und Oliver verabschiedete sich. Adrian atmete noch einmal tief durch und klopfte dann an.
 

„Herein.“

Die Stimme der Verwandlungskundelehrerin klang ruhig und der Slytherin folgte der Aufforderung. Die Hexe sah auf, als die Tür sich öffnete.
 

„Ich melde mich zur Strafarbeit, Professor McGonagall.“
 

Adrians Stimme verriet, wie unwohl sich der Slytherin fühlte und Minerva lächelte.
 

„Keine Sorge, Mr. Pucey. Ich bin nicht mehr der Meinung, dass Sie den Sturz von Miss Johnson absichtlich herbeigeführt haben. Die Anderen machen Ihnen das Leben schon schwer genug, da muss ich nicht auch noch dazu beitragen.“
 

Fast hätte der Slytherin gelacht, denn das war noch sehr dezent ausgedrückt, aber er atmete auch auf. Offenbar konnte er auf eine leichtere Strafarbeit hoffen, als er befürchtet hatte.
 

Professor McGonagall hatte für ihn einige Schreibarbeiten vorbereitet und Adrian gab sich wirklich alle Mühe. Das brachte ihm eines der seltenen Lobe der ehemaligen Gryffindor ein und sogar einige Punkte für Slytherin. Er verabschiedete sich und als er den Gemeinschaftsraum in den Kerkern betrat, wandten sich ihm alle Gesichter zu.

„Wie ist es gelaufen?“
 

„Es war okay. Ich hatte eher damit gerechnet, dass McGonagall mich durch die Mangel dreht. Aber offenbar hat sie eingesehen, dass es wirklich ein Unfall und keine Absicht gewesen ist. Jedenfalls war sie nicht strenger, als Professor Snape letzte Woche. Aber es soll ja auch eine Strafe sein. Und für gute Arbeit habe ich immerhin 20 Punkte von ihr bekommen.“
 

Die Anderen waren ehrlich verblüfft und Adrian machte sich an seine Hausaufgaben. Er durfte sie nicht vernachlässigen, nur weil er eine Strafe hatte absitzen müssen.
 

Etwas Gutes hatte es allerdings, dass er die Zeit fast ausschließlich im Slytherin – Gemeinschaftsraum oder allenfalls in der Bibliothek verbrachte. Seine Noten hatten sich ziemlich verbessert, was sehr zum Missfallen der Anderen, dem Punkteglas mit den Smaragden äußerst zugute kam.
 

Adrian hatte von Katie erfahren, dass ihre Freundin in zwei Tagen in den Gemeinschaftsraum zurückkehren würde. Er verharrte nach dem Unterricht im Klassenzimmer und trat dann an das Pult von Professor McGonagall. Fragend sah diese ihn an.

„Ich wollte sie bitten, mir einen Passagierschein durch die Schutzreihen der Gryffindors auszustellen. Ich würde gern mit Angelina sprechen, bevor sie entlassen wird. Denn danach werden die Anderen mich noch mehr abdrängen.“
 

Die Lehrerin für Verwandlung hatte Mühe nicht laut loszulachen.
 

„Ist es so schlimm? Natürlich dürfen Sie Miss Johnson besuchen. Ich stelle Ihnen einen „Passagierschein“ aus, Mr. Pucey. Es tut mir aufrichtig leid, dass so etwas überhaupt notwendig ist.“
 

„Die Feindschaft zwischen den Häusern hat neue Nahrung bekommen.“
 

Adrian klang reserviert. Er nahm das Pergament entgegen, bedankte sich höflich und verließ den Raum. Die Professorin sah ihm nach und lächelte. Irgendwie mochte sie den Slytherin, den sie in den letzten zwei Wochen beobachtet hatte. Er tat ihr leid, die anderen Häuser behandelten ihn wie einen Aussätzigen und sie hätte gern eingegriffen. Minerva verstand nicht, wie man eine solche Lüge in Umlauf bringen konnte, dass jemand einen anderen mit solcher Absicht verletzt hatte.
 

Adrian brachte seine Sachen in den Gemeinschaftsraum der Slytherins und nahm dann das Pergament aus der Tasche.

Wie erwartet kam er auch dieses Mal nicht nahe an die Krankenstation heran, ehe George Weasley ihn aufhielt. Auch andere Gryffindors hatten die Zauberstäbe gezogen und richteten sie auf Adrian. Der hob die Hände leicht an, um zu zeigen dass er unbewaffnet war und Katie musste zugeben, dass er wirklich sehr hartnäckig war und es immer wieder versuchte.

„Verschwinde Pucey. Du bist nicht verletzt und krank siehst du auch nicht aus. Also zieh Leine.“
 

„Mal ganz abgesehen davon, dass ich nicht weiß, was das letzte bedeutet“, hier unterbrach ihn lautes hämisches Gelächter, „habe ich von Professor McGonagall die Erlaubnis bekommen, Angelina zu besuchen. Und gegen eure Hauslehrerin würdest Du Dich doch nicht stellen. Oder Weasley?“
 

Hier brach das Gelächter schlagartig ab.
 

„Zeig her!“
 

George streckte fordernd die Hand aus. Adrian reichte ihm das geforderte Pergament und Katie trat neben ihn, um mitzulesen.

„Ich begleite ihn und wenn er Schwierigkeiten macht, dann bekommt er Ärger.“
 

George nickte und Katie nahm ihm das Pergament ab.
 

„Komm!“
 

Der Slytherin spürte genau, dass ihn alle misstrauisch beäugten, als er Katie folgte. Diese lachte leise, sobald sie außer Hörweite waren.
 

„Die Idee mit dem Passierschein war klasse. Ihr wisst wirklich List einzusetzen.“
 

Das klang nicht einmal gehässig wie sonst, wenn von den typischen Eigenschaften der Häuser die Rede war.
 

„Es war das einzige, was mir noch einfiel. Ich habe wirklich nicht vor ihr etwas zu tun, ich will mich nur entschuldigen, dass ich nicht aufgepasst habe. Meinen Zauberstab habe ich im Gemeinschaftsraum gelassen.“
 

Er wusste, dass er sich damit Katie nahezu ausgeliefert hatte, doch die dachte nicht daran es auszunutzen.“
 

„Danke.“
 

„Wofür denn?“
 

„Du könntest mir alles heimzahlen und ich muss zugeben ich war oft mehr als gemein. Bitte entschuldige. Ich könnte mich nicht dagegen wehren.“
 

„Das wäre unfair.“
 

„Ob die Anderen jemandem aus einem anderen Haus als Slytherin auch diese Möglichkeit verweigert hätten? Ich hab schon gedacht, ich muss das offen in der Großen Halle beim Essen machen.“
 

„Wahrscheinlich nicht. Und ich könnte mir denken, dass sie das erreichen wollten, dass Du öffentlich zu Kreuze kriechst“, sie lachte, als sie seine verdutzte Miene sah, „also Dich eben öffentlich entschuldigen musst.“
 

Sie hatten die Station erreicht und traten ein. Adrian sah Angelina sofort, die sich aufgerichtet hatte und nun neugierig zur Tür sah. Der Slytherin glaubte seinen Augen nicht trauen zu können. Huschte da wirklich ein Strahlen über ihr Gesicht oder hatte er sich getäuscht? Katie hatte es auch gesehen und schmunzelte. Sie würde den beiden auf alle Fälle zur Seite stehen.

„Wie geht es Dir Angelina? Ich ….schwöre, dass es keine Absicht war. Es tut mir unendlich leid, dass Du durch mich so schwer verletzt wurdest. Ich wollte, ich könnte es ungeschehen machen.“
 

„Ich glaube Dir, dass es ein Unfall war. Ihr spielt hart, das ist bekannt, aber Du würdest so etwas nie absichtlich machen und jemanden in solche Gefahr bringen.“
 

Der Jäger der Slytherins atmete sichtlich auf und das brachte die beiden Mädchen zum Lachen. Adrian stimmte vorsichtig mit ein und plötzlich fragte Angelina misstrauisch.
 

„Lassen die Anderen Dich das etwa spüren? Und versuch bitte nicht mich anzulügen, dass würde ich Dir wirklich übel nehmen.“

„Ich würde Dich nicht anlügen. Ja, sie lassen es mich büßen, auch wenn es langsam etwas besser wird. Offenbar haben einige Zweifel bekommen an der Geschichte, dass ich Dich gestoßen habe.“
 

Angelina fuhr auf.
 

„Wer hat das behauptet?“
 

„Ein Ravenclaw. Ich hab nicht genau mitbekommen wer. Ich war damit beschäftigt die Gryffindors abzuwehren und zu versuchen zu Dir zu kommen.“
 

„Aber ich weiß es. Das war Michael Corner.“
 

Bei der nun folgenden Schimpftirade zog Adrian die Augenbrauen hoch. Wie konnte ein so sanftes Wesen nur so heftig reagieren?
 

„Wenn der mir in die Finger kommt, kann er was erleben. So etwas behauptet man nicht einfach so.“
 

Katie lachte.
 

„Wenn Du so weiter keifst, überlegt sich Adrian das vielleicht noch einmal.“
 

Während Angelina prompt den Mund schloss, fragte sich der Slytherin, seit wann ihn die Gryffindor beim Vornamen nannte.
 

„Lass es auf sich beruhen, Angelina. Es würde niemand verstehen, warum Du zugunsten eines Slytherins eingreifst und ich will nicht, dass sie Dich schneiden.“
 

„Aber die müssen doch die Wahrheit kennen.“
 

„Es würde ohnehin niemand glauben.“
 

Während Katie lachte, knurrte Angelina unwillig auf. Sie tastete nach der Hand des Slytherins und drückte sie kurz. Die drei wurden durch das Eintreten von Madam Pomfrey unterbrochen, die verwundert mitten im Schritt innehielt, als sie den Slytherin am Krankenbett so entspannt sitzen sah. Doch sie schwieg.
 

Adrian spürte, dass die Gryffindor nachdenken wollte und verabschiedete sich. Katie begleitete ihn und nicht weit vom Eingang der Krankenstation entfernt, wartete George auf sie.
 

„Hat er sich ordentlich benommen?“
 

Katie nickte.
 

„Die beiden haben nur geredet und Angie hat bestätigt, dass es nur ein bedauerlicher Unfall war. Ihre Schimpftirade wegen Eures Benehmens ihm gegenüber war da schon abwechslungsreicher. Da wird sie Euch sicher noch so einiges erzählen.“
 

Verwundert sah der Slytherin wie George Weasley erbleichte. Wenn er sich allerdings Angelinas Reaktion in Erinnerung rief, dann verstand er.
 

„Wir sehen uns.“
 

Damit verschwand er in Richtung des Slytherins Kerkers. Dort machte er sich an die Hausaufgaben, musste allerdings ziemlich bald feststellen, dass er sich nur sehr schwer darauf konzentrieren konnte. Immer wieder kam ihm die Jägerin der Gryffindors ins den Sinn. Endlich hatte er genug geschrieben und konnte die Feder weglegen und das Pergament zusammenrollen. Der Verwandlungskundeaufsatz war sicher nicht der Beste, den er je geschrieben hatte, aber er hoffte, dass Professor McGonagall Verständnis haben würde.
 

Diese drückte auch wirklich beide Augen zu, da Adrian sonst zu den besten Schülern der Klasse in diesem Fach zählte und das nicht erst nachdem seine Noten sich verbessert hatten. Von Madam Pomfrey hatte sie erfahren, dass er im Krankenflügel gewesen war und sie konnte sich denken, dass er in Gedanken mehr bei Angelina gewesen war, als bei seinen Aufgaben. Sie schrieb lächeln ein E darunter. Sie sah die Note zuzusagen als kleine Wiedergutmachung für all die Schwierigkeiten, die der Slytherin gehabt hatte und er hatte die Note ohnehin nur sehr knapp verfehlt. Sie zwinkerte Adrian am nächsten Tag zu, als sie ihm den Aufsatz wiedergab und der nickte leicht, dass er verstanden hatte.
 

An diesem Tag kam Angelina aus dem Krankenflügel zurück und als sie durch das Portraitloch kletterte, machte sich Katie auf einiges gefasst. Selbst George schien sich zu ducken, aber es nützte ihm nichts. Angelina stemmte die Arme in die Seiten und fauchte einem Löwen alle Ehre machend los.
 

„Was bei Godrics Zauberstab habt Ihr Euch dabei gedacht? Wie könnt Ihr Adrian nur so beleidigen?“
 

Ihr war in dieser Sekunde gar nicht bewusst, dass sie den gegnerischen Jäger beim Vornamen nannte. Doch Katie und George bemerkten es und während Katie lächelte, sah George entsetzt drein. Sollte das bedeuten, dass sie in Zukunft damit rechnen mussten, dass diese Schlange hier im Gemeinschaftsraum auftauchen würde? Das waren ja tolle Aussichten.
 

Doch George war nicht der einzige, der sich in der folgenden Zeit über Angelina wunderte. Wo immer sie auftauchte und mitbekam, dass der Slytherin angefeindet wurde, verwandelte sie sich in eine fauchende Wildkatze. Sie begann sich zu fragen, wie das beim nächsten Spiel der Slytherins werden würde. Allerdings fielen ihre Worte bei den Wenigsten auf fruchtbaren Boden.
 

Doch vor dem nächsten Spiel stand noch ein weiterer Besuch in Hogsmeade an. Adrian wäre gern dieses Mal im Schloss geblieben, da der nächste Besuch der kurz vor Weihnachten war und er nicht gerade diesen wegen seiner Strafe verpassen wollte. Aber er brauchte einige Sachen wie Pergamentrollen, neue Federn und frische Tinte. Und den Lehrern schien das wichtiger zu sein als in Kürze die Weihnachtsgeschenke. Und so wurde das Verbot auf einen späteren Zeitpunkt gelegt und sein Nachsitzen auf den Abend verschoben, mit der Vorgabe ja nicht zu spät zu kommen.
 

Adrian ahnte, dass er dann wirklich großen Ärger bekommen würde. Unglückseliger Weise hörte es jemand und so begann der Slytherin zu ahnen, dass die anderen versuchen würden, ihn aufzuhalten, sodass er Ärger mit Professor McGonagall bekommen würde, bei der er sich ausgerechnet heute melden musste.
 

Er machte sich bald nach dem Aufstehen auf den Weg. Es war wie er erwartet hatte voll in den Läden und da er noch in den Honigtopf wollte, um seinen Vorrat aufzufüllen und etwas für Angelina zu kaufen, musste er sich nun beeilen.
 

Er verfluchte sich, dass er am Morgen verschlafen hatte und so erst später als geplant weggekommen war. Es kam ihm so vor, als würden die vor ihm in der Schlange Stehenden absichtlich Leute vorlassen, damit die Zeit für ihn immer knapper wurde. Im Honigtopf schließlich bemerkte Katie sein Dilemma und winkte ihn zu sich, die empörten Rufe der Anderen ignorierend.

„Was Ihr könnt, um ihm das Leben schwer zu machen, kann ich bei Euch auch.“
 

Adrian lächelte sekundenlang und raunte ein leises „Danke“. Dann rannte er zum Schloss hoch, da es mittlerweile wirklich spät geworden war. Auf halbem Weg traf er Angelina, die kreideweiß und zitternd an einem Baum lehnte.
 

„Was ist passiert?“
 

„Ich weiß nicht. Mir ist auf einmal furchtbar schwindlig und ich kann mich kaum auf den Beinen halten.“
 

Adrian zögerte. Wenn er Angelina zu Madam Pomfrey brachte, würde er definitiv zu spät zu seinem Nachsitzen bei Professor McGonagall kommen. Aber er konnte seine Klassenkameradin auch nicht alleine lassen.
 

„Ich komme allein zur Krankenstation. Wenn Du mich hinbringst, kommst Du zu spät und das wird richtigen Ärger geben.“
 

„ich lass Dich nicht allein hinauf schwanken. Ich werde es schon überleben, was Professor McGonagall mit mir macht.“
 

Adrian nahm sie vorsichtig am Arm und führte sie hinauf, die teilweise verwunderten Blicke ignorierend. Madam Pomfrey eilte herbei und maß den Slytherin mit prüfenden Blicken. Angelina verdrehte die Augen.
 

„Er hat damit nichts zu tun. Er hat mir lediglich geholfen. Und jetzt lauf zu Professor McGonagall, ehe es wirklich Ärger gibt.“
 

Der Slytherin verabschiedete sich schnell und rannte dann durch die Gänge. Er wusste, dass er um einiges zu spät war und als er vor der Tür des Büros der Verwandlungskundelehrerin stand, schluckte er nervös. Wie würde Professor McGonagall reagieren? Leise klopfte er an und trat ein.
 

„ich bin enttäuscht von Ihnen Mr Pucey. Sie durften nach Hogsmeade für Schulsachen und finden es nicht mal für nötig pünktlich hier zu sein.“
 

Streng sah die Hexe ihren Schüler an und der senkte den Kopf.
 

„Ich wäre pünktlich gewesen, Professor. Aber unterwegs habe ich Angelina getroffen, der es schlecht ging. Ich musste ihr einfach helfen.“
 

Prüfend sah ihn die Professorin an. Dann ging sie zu ihrem Kamin und flohte Madam Pomfrey an, denn wenn die Gryffindor krank war, würde die Schulkrankenschwester davon wissen. Sie sprach kurz mit ihr und wandte sich dann wieder an den bleichen Slytherin. Nachsichtig lächelte sie ihn an.
 

„Es war wirklich nicht Ihre Schuld, dass Sie zu spät gekommen sind. Deswegen hat es keine Konsequenzen, außer….,“ sie machte eine Pause und der Slytherin schluckte. Was erwartete ihn nun?
 

„20 Punkte für Slytherin wegen Ihrer Hilfsbereitschaft. Und nun schauen Sie nicht so ängstlich.“
 

Ihr Lächeln wurde breiter und auch Adrian grinste. Er machte sich an die ihm zugewiesene Arbeit und als er das Büro verließ, erwartete ihn Angelina vor der Tür und stieß sich von der Wand ab.
 

„Bist Du extra bestraft worden?“
 

„Nein. Professor McGonagall hat mir geglaubt, dass ich nicht mutwillig zu spät gekommen bin.“
 

Die Gryffindor lächelte.
 

„Dann muss ich mit keine Gedanken machen.“
 

„Nein, wirklich nicht.“
 

Die beiden trennten sich und suchten ihre Gemeinschaftsräume auf. Minerva hatte sie gehört und lächelte vergnügt vor sich hin. Vielleicht schafften die Beiden, dass sich die verfeindeten Häuser auf einen Waffenstillstand einigten.

Der Eklat beim Spiel

Kapitel 4: Der Eklat beim Spiel
 

Natürlich war das durchgesickert und Adrian wurde wieder mit Verachtung gestraft. Viele waren der Meinung, dass er wie auch immer einen zweiten Angriff auf Angelina gestartet hatte, da er mit dem ersten ja keinen Erfolg gehabt hatte. Es nützte nichts, dass er immer wieder beteuerte, nichts mit dem zweiten Vorfall zu tun gehabt zu haben.
 

Katie hatte mit Angelina gesprochen und stärkte dem Jäger insgeheim den Rücken. Dankbar nahm Adrian das zur Kenntnis, auch wenn die Beiden das nicht offen machen konnten.
 

Heute hatte ihm einer der Hauselfen ein Briefchen gebracht, dass er zum Raum der Wünsche kommen sollte. Pünktlich machte er sich auf den Weg, sich immer wieder gewissenhaft umschauend, dass ihm niemand folgte. Wenn sie ihn angriffen war es ihm egal, damit konnte er leben, aber nicht, wenn sie Angelina beleidigten.
 

Die Tür des Raumes stand offen und tatsächlich warteten Angelina und Katie auf ihn. Die dritte Person ließ ihn mitten in der Bewegung innehalten. In einem der bequemen Sessel saß…..George Weasley. Der Slytherin stockte mitten in der Bewegung.
 

„Was….was will er hier?“
 

„Dich genauestens unter die Lupe nehmen, ehe ich dir Angelina anvertraue.“
 

Dem Slytherin klappte fast der Unterkiefer runter. Mit so einer Antwort hatte er nicht gerechnet, das war ihm deutlich anzumerken und die drei Löwen begannen gutmütig zu lachen.
 

„Er hat erraten, dass du mir verdammt viel bedeutest und wollte unbedingt mitkommen, Adrian.“
 

Angelinas Stimme holte den Slytherin wieder in die Gegenwart zurück.
 

„Was bedeutet sie dir?“
 

Katie, die bisher geschwiegen hatte, mischte sich nun ein.
 

„Offenbar dasselbe. Aber ich hatte ehrlich gesagt keine Hoffnung, dass sich das erfüllt. Unglücklicher könnte die Situation gar nicht sein. Aber ich würde sonst was für die Chance einer Beziehung geben, aber ich will nicht, dass Angelina ausgeschlossen wird, weil sie sich mit einer miesen Schlange eingelassen hat. Ich weiß nur zu genau wie die Anderen über uns denken.“
 

„Das wollte ich hören. Mir wird schon was einfallen, womit ich euch helfen kann.“
 

George grinste.
 

Aus irgendeinem Grund glaubte Adrian ihm. Der Slytherin setzte sich neben Angelina und konnte sein Glück nicht fassen, als sie sich an ihn kuschelte. Schnell, ehe sie es sich vielleicht wieder anders überlegen konnte, legte er den Arm um sie. Katie, die ihn beobachtet hatte, lachte:
 

„Du brauchst keine Angst zu haben, dass sie dir wegläuft. Wenn sie sich für dich entschieden hat, könnte die ganze Schule gemeinsam nichts dran ändern. Wo ist eigentlich Fred? Wollte der nicht auch kommen?“
 

Als sei das sein Stichwort gewesen, betrat der zweite Weasley – Zwilling den Raum.
 

„Das war schwieriger, die in die Irre zu führen als gedacht. Harry und besonders Hermine scheinen immer zu wissen, wenn etwas Außergewöhnliches läuft.“
 

Er ließ sich neben seinen Bruder auf das zweite Sofa fallen und betrachtete den Slytherin neugierig.
 

„Du bist also derjenige, den sich Angelina ausgesucht hat. Das Mädel hat Geschmack, wenn sie schon nicht uns nimmt.“

Zum Entzücken der Gryffindors wurde der Slytherin leicht rot. Die Zwillinge sahen sich an und in ihren Augen las der jeweils Andere dasselbe. Sie waren über diese Gefühlsregung verdutzt, galten die Slytherins doch allgemein als kalt und gefühllos. Vielleicht sollte man da doch mal nachharken. Goerge dachte kurz an eine Schlange im selben Jahrgang, schon den Gedanken jedoch schnell wieder beiseite und konzentrierte sich auf das hier und jetzt.
 

„Wie habt ihr euch das eigentlich vorgestellt? Wollt ihr euch immer nur heimlich treffen oder es öffentlich machen, Puc….ähm Adrian?“
 

Fred sah den Slytherin an und wartete auf dessen Antwort.
 

„Ich habe keine Ahnung. Ähm, wie hält man euch eigentlich auseinander?“
 

Die Frage löste schallendes Gelächter aus, wurde sie doch nicht zum ersten Mal gestellt. Doch ehe die Zwillinge antworten konnten, sprach Adrian schon weiter.
 

„Ich habe bis vor wenigen Minuten nicht einmal zu hoffen gewagt, dass ich überhaupt eine Chance bei Angelina habe. Vielleicht erstmal geheim. Es geht mir dabei weniger um mich, als vielmehr darum, dass Angelina Anfeindungen ausgesetzt sein wird. Ich bin gewohnt, misstrauisch betrachtet zu werden.“
 

Die Gryffindors hatten den Anstand, verlegen zu schauen. Sie wussten was der Slytherin meinte. Er wollte damit nicht nur sagen dass es ihm schlecht erging, sondern auch wie die anderen Schüler behandelt wurden, sobald sie bei der Einteilung das Wappen Slytherins bekamen.
 

„Ich meine, der Unfall beim Quidditch war wirklich meine Schuld und dafür steh ich auch gerade. Aber was immer in Hogsmeade passiert ist, damit habe ich nichts zu tun. Ich schwöre es bei allem was mir heilig ist ---- und da gibt es definitiv etwas.“

Angelina schnaubte.
 

„Ich glaube wirklich, dass sich da etwas ändern muss. Nicht nur Slytherin hat Fehler gemacht, auch die anderen Häuser.“

Als Angelina schwieg, mischte sich Katie ein.
 

„Vielleicht hilft eure Beziehung dabei, dass doch der ein oder andere nachdenkt. Vielleicht schaffen wir es auch, dass Harry und Mal…ähm Draco miteinander sprechen. Die Beiden sind, so scheint's mir wenigstens, die heimlichen Anführer von Slytherin und Gryffindor.“
 

„Die Idee ist super, das könnte wirklich funktionieren. Zumindest wenn man die beiden Sturköpfe dazu bringt sich in einem Raum aufzuhalten, ohne sich zu verhexen.“
 

„Draco hat sein Freundschaftsangebot damals wirklich ernst gemeint. Ich denke, dass er zu einem Gespräch bereit ist, wenn es auf neutralem Boden stattfindet.“
 

Erstaunt sahen die vier Löwen den Slytherin an.
 

„Und ich dachte, es wäre der Wunsch seines Vaters gewesen, um an Harry heran zu kommen.“
 

George fand als erster seine Sprache wieder. Adrian schüttelte vehement den Kopf.
 

„Gut, daran ließe sich vielleicht anknüpfen. Zumindest könnte man Hermine darauf ansetzen. Meinst du, Draco wäre auch bereit mit ihr zu reden?“
 

Der Slytherin zuckte mit den Schultern.
 

„Ich weiß es nicht. Aber wenn Ihr wollt, kann ich es sicherlich herausfinden.“
 

„Das wäre gut, mach das so schnell wie möglich. Sag mal Marie hat nicht zufällig zurzeit keinen Freund?“
 

Irritiert von dem Themenwechsel zögerte der Jäger.
 

„Marie Collin? Nein, sie ist solo soviel ich weiß.“
 

George nickte zufrieden.
 

„Da hast du dir aber einen schweren Brocken ausgesucht. Bisher hat sie jeden abgelehnt, egal aus welchem Haus derjenige stammte. Viel Glück.“
 

„Vielleicht kannst du mir helfen, indem du mir ein wenig von ihr verrätst.“
 

George sah Adrian bittend an und der nickte.
 

„Ich kann zumindest versuchen dir zu helfen. Versprechen kann ich nichts, wie gesagt, sie ist sehr eigen, was Freunde angeht und das betrifft in noch größeren Maße denjenigen, der für eine Beziehung in Frage kommt.“
 

„Eigen seid ihr Schlangen irgendwie alle, man kommt schlecht an Euch heran.“
 

„Naja irgendwie hast du recht. Aber wie euch das hier gezeigt hat haben wir nicht so ganz unrecht dabei unter uns zu bleiben. Niemand weiß was in Hogsmeade passiert ist aber für die meisten steht meine Schuld fest, egal wie oft ich sage, dass ich damit nichts zu tun habe oder wie oft Angelina sagt, dass ich es nicht war. Dass ich nicht einmal in ihrer Nähe war als es anfing.“
 

Dieses Zugeständnis überraschte nun wieder die Gryffindors und jetzt war es Adrian, der gutmütig lachte. Die fünf unterhielten sich noch eine Weile, ehe sie getrennt den Raum verließen.
 

Adrian hatte an diesem Abend noch ziemliche Konzentrationsprobleme, aber er wusste, dass er gute Noten brauchte. Er hatte niemandem von seinem Traumberuf erzählt, die anderen Häuser hätten ihn auch nur ausgelacht. Ein Slytherin, der Auror werden wollte, das musste man sich auch einmal vorstellen. Immerhin galten sie alle als potentielle neue Anhänger des Dunklen Lords. Doch selbst Draco würde ihm nur gezwungenermaßen folgen, weil er aus der gegebenen Situation einfach nicht rauskam. Adrian wusste genau, dass der Blonde hoffte, Harry Potter würde Voldemort besiegen, bevor er die Weihe bekam. Er hatte den Jüngeren im Verdacht, dass er dem Gryffindor so einiges zuspielte. Aber er würde darüber schweigen, wollte er es doch auch.
 

So vergingen einige Tage und schließlich stand das nächste Quidditchspiel an und Adrian musste zugeben, dass ihm mulmig war, wenn er daran dachte. In den letzten Tagen davor hatten die Ravenclaws ihm des Öfteren zu verstehen gegeben, dass er so etwas wie gegen Angelina nicht noch einmal machen sollte. Alle Beteuerungen, dass es keine Absicht gewesen war, halfen ihm nichts. Die Anderen lachten nur höhnisch.
 

Die einzigen Lichtblicke waren die heimlichen Treffen mit Angelina. In Slytherin hatte es kurz hektische Aufregung gegeben, als er mit ihr gesehen wurde, aber dann hatten die Schlangen sich wieder beruhigt. Er hatte es ihr erzählt und sie nach dem Spiel in seinen Gemeinschaftsraum eingeladen. Seine Hauskameraden hatten seine Entscheidung akzeptiert und Adrian wusste, dass sie ihm immer zur Seite stehen würden. Angelina wollte sie hätte sich bei den Gryffindors da auch sicher sein können.
 

Dann war der Tag des Spiels gegen Ravenclaw gekommen und als die Slytherin – Mannschaft das Feld betrat, gellten Pfiffe gegen Adrian durch das Stadion. Der wurde blass und begann sich zu fragen, ob es nicht besser gewesen wäre, nicht zu spielen. Aber er liebte Quidditch und wusste, dass er es nicht fertig gebracht hätte.
 

Auf der Tribüne knurrte Angelina und bahnte sich dann einen Weg durch die Schüler zum Kommentatorenplatz. Dort nahm sie dem verblüfften Lee Jordan das Mikrofon aus der Hand.
 

„Sagt mal, geht es euch noch gut? Was bei Godrics Umhang soll das Theater? Lasst Adrian gefälligst in Ruhe.“
 

Der Jäger ahnte was sie vorhatte, als sie ihn beim Vornamen nannte und er behielt Recht.
 

„Und falls ihr euch wundert, warum ich eine, wie heißt es doch immer so schön miese Schlange beim Vornamen nenne, das ist einfach erklärt. Ich liebe ihn und will mit ihm zusammen sein. Viel Glück beim Spiel…..Liebling.“
 

Wenn Todesser im Quidditchstadion aufgetaucht wären, hätte es keine größere Wirkung haben können. Marcus trat neben seinen Jäger und sah diesen an.
 

„Wusstest du, dass sie das offenbaren wollte?“
 

Adrian schüttelte den Kopf.
 

„Nein. Aber jetzt ist es wenigstens bekannt. Ich fand es schon lästig nie offen mit ihr Arm in Arm zu gehen.“
 

„Das allerdings.“
 

Bei der zweiten Bemerkung des Jägers erlebten die Zuschauer die zweite Überraschung des Tages. Sie hatten das Geflüster nicht verstehen können, sahen aber jetzt wie Marcus Flint erst grinste und dann schallend lachte. Und das von einem Slytherin, von denen es hieß sie wüssten nicht wie das geht. Angelina schmunzelte zufrieden und kehrte an ihren Platz zurück, wo sie von Katie erwartet wurde. Die anderen Gryffindors schienen noch immer wie erstarrt zu sein und starrten nun auf den Slytherin Quidditchkapitän, der sich immer noch nicht beruhigt hatte und inzwischen das gesamte Team angesteckt hatte.

Madame Hooch pfiff mehrmals um endlich Gehör zu finden, sie wollte das Spiel endlich beginnen lassen. Die Mannschaften stiegen in die Luft und sie ließ die Bälle frei, ehe sie ebenfalls abhob.
 

Adrian warf schnell hintereinander zwei Tore und glaubte in dem Jubel der Slytherins auch Angelinas Stimme zu hören. Das beflügelte ihn und das steckte wiederum die anderen Schlangen an, die so gut wie selten zuvor spielten. Und eigentlich waren sie fast immer gut gewesen.
 

Dennoch wünschte Adrian sich, dass Draco schnell den Schnatz fangen würde. Dieser tat ihm auch den Gefallen und schnappte sich den kleinen goldenen Ball bevor Cho Chang ihn auch nur gesehen hatte.
 

Die Slytherins nutzten die kurze Pause um in ihre Kabine zu kommen, sie wussten, dass sie ohnehin keinen Applaus bekommen würden. Daran hatten sie sich mittlerweile gewöhnt.
 

Als sie umgezogen die Kabine wieder verlassen wollten, erlebten sie eine Überraschung. Angelina wartete auf Adrian aber nicht nur sie allein stand da. Halb Gryffindor schien sich versammelt zu haben. Stumm standen sie den verblüfften Spielern gegenüber.
 

Adrian trat schließlich vor und Angelina kuschelte sich sofort an ihn.
 

„Wenn du ihr wehtust wirst du es bereuen. Was sie allerdings an einer Schlange findet ist mir ein Rätsel.“
 

„Ich werde sie nicht verletzen, das verspreche ich. Dazu bedeutet sie mir auch zu viel.“
 

Jetzt waren es die Gryffindors, die verblüfft schauten. Sie hatten den Slytherins Gefühle für andere nicht zugetraut.

Angelina folgte den Slytherins, die verwirrten Gefühle der anderen völlig ignorierend. Sie brannte darauf, den fremden Gemeinschaftsraum zu sehen und war zapplig. Den gutmütigen Spott der Spielerkollegen ignorierte sie dabei ebenso gekonnt. Sie ahnte, dass noch nicht viele ihn gesehen hatten.
 

Als die Wand sich öffnete, trat sie ein und sah sich erstaunt um. Mit einer solchen Gemütlichkeit hatte sie nach Harrys Schilderung in dessen zweitem Schuljahr nicht gerechnet. Offenbar hatten die Slytherins einiges verändert oder aber Harry hatte sich geirrt.
 

Adrian führte sie wie selbstverständlich zu einer gemütlich aussehenden Sitzgruppe. Angelina nahm Platz und die Slytherin – Quidditchmannschaft setzte sich um sie herum.
 

„Angst, dass dir hier etwas passiert?“
 

Die Gryffindor lachte.
 

„Wieso, seid ihr bissig?

Diese Bemerkung löste schallendes Gelächter aus und Angelina stellte verwundert fest, dass die Slytherins unter sich ganz anders waren, als man sie sonst kannte. Sie waren um einiges lockerer. Doch darüber wollte sie später nachdenken, jetzt wollte sie dass Zusammensein mit Adrian genießen.
 

„Du musst uns unbedingt im Gryffindorturm besuchen. Ich möchte dir genauso meinen Gemeinschaftsraum zeigen, wie du mir heute deinen gezeigt hast.“
 

Die Slytherins um sie herum tuschelten. Heute war es ungewöhnlich leise in den Kerkerräumen, da niemand verpassen wollte was sich da am Kamin abspielte. Bisher waren wirklich noch nicht viele Schüler fremder Häuser hier gewesen und ein Gryffindor war es noch nie. Zumindest dachten die Slytherins das und Angelina hatte nicht vor sie über ihren Irrtum aufzuklären.

„Hältst du das für eine gute Idee? Sie werden mich sicher nicht dulden.“
 

„Deine Hauskameraden haben mich so ohne weiteres akzeptiert. Oder hast du sie dazu gezwungen?“
 

Adrian schüttelte den Kopf. Er hatte sie nur gebeten Angelina zu dulden, doch niemand hatte sich dagegen ausgesprochen.

„Dann sollen sich meine auch nicht anstellen. Komm!“
 

Die Jägerin duldete keinen Widerspruch und zog den resignierten Kollegen hinter sich her.
 

Im Turm sahen alle verwundert auf, als der Slytherin den Gemeinschaftsraum betrat, doch niemand sagte etwas dagegen. Die Fette Dame hatte zwar protestiert, aber Angelina hatte sich davon nicht abbringen lassen. George rutschte zur Seite und machte den Beiden Platz.
 

„Hallo Pucey. Super gespielt. Unsere Angie beflügelt dich wohl.“
 

Alles lachte und auch der Angesprochene grinste.
 

„Danke.“
 

Adrian setzte sich und Angelina ließ sich kurzerhand auf seinem Schoß nieder. Liebevoll umfing die Schlange die Löwin und diese Geste bewies den Gryffindors, dass er es wirklich ernst meinte.

Ungewohntes

Kapitel 5: Ungewohntes
 

Die jüngeren Gryffindors wandten sich wieder ihren Aufgaben zu, während einige der älteren näher kamen. Ein Fünftklässler löste sich aus der Gruppe und sah den Slytherin verächtlich an.
 

„Sag mal was willst du eigentlich hier? Wie hast du es geschafft dich bei Angelina einzuschmeicheln?“
 

Ehe Adrian dazu kam zu antworten, fauchte die Jägerin in bester Löwenmanier.
 

„Was soll das Brian? Ich habe mich für ihn entschieden und das hat jeder zu akzeptieren. Aber ich finde es irgendwie bezeichnend, dass die ach so unhöflichen Slytherins, auf die ihr immer so gern herabschaut, und damit meine ich jetzt definitiv nicht die Höhe vom Turm zu den Kerkergewölben, mich einfach akzeptiert haben. Niemand dort hat auch nur ein Wort gegen meine Anwesenheit verloren. Warum kann es hier dann nicht genauso sein? Müsst ihr denn so unhöflich sein?“
 

Man sah Angelina wirklich an dass sie wütend war. Und die Zwillinge sahen ebenfalls nicht wirklich zufrieden aus.
 

Brian ließ seinen Blick von Einem zum Anderen schweifen.
 

„Er hat versucht Angelina zu verletzen. Und als das nicht den gewünschten Erfolg brachte, hat er es in Hogsmeade noch einmal versucht und“, weiter kam er nicht.
 

„Ich kann und will nicht leugnen, dass der Unfall beim Quidditchspiel meine Schuld war, ihr alle wart Zeuge meiner Unaufmerksamkeit. Aber ich schwöre dass es keine Absicht war. Ich war unaufmerksam und das tut mir auch wirklich leid. Aber das in Hogsmeade war ich wirklich nicht.“
 

„Er hat Ärger mit McGonagall riskiert, damit er mich in die Krankenstation bringen konnte. Und das hätte er wohl nicht getan, wenn er daran schuld gewesen wäre, dass es mir schlecht ging. Und sag jetzt nicht, dass er einfach von sich ablenken wollte. Ich glaube ihm, dass es nicht seine Schuld war. Und wenn du ein Problem damit hast, dann lass uns zumindest in Ruhe.“

Man sah ihr deutlich an, dass sie wütend war. Sie stand auf und zog Adrian ebenfalls hoch.
 

„Wir gehen zu den Slytherins zurück. Ich muss echt sagen, dass ich enttäuscht bin.“
 

„Sei nicht so streng. Eigentlich war doch nur einer wirklich dagegen. Die meisten haben mich doch sofort akzeptiert.“
 

George lachte.
 

„Das muss man sich mal vorstellen. Ein Slytherin verteidigt die Gryffindors.“
 

Nun brachen auch die Anderen in schallendes Gelächter aus und selbst Brian schmunzelte. Das hatte es in Hogwarts wirklich noch nicht gegeben. Aber sowohl Angelina als auch Adrian wussten, dass sie nicht immer so einfach akzeptiert werden würden. Aber für heute waren sie erst einmal zufrieden.
 

Adrian verabschiedete sich und verließ den Gemeinschaftsraum. Er war noch nicht weit gekommen, als er jemanden rufen hörte. Er stoppte und drehte sich um.
 

George rannte näher und meinte:
 

„Kannst du mal mit Draco reden, ob er bereit ist sich mit Hermine und Harry oder auch nur mit Harry zu treffen. Die Beiden haben zugestimmt, wenn er Hermine allerdings ablehnt, würde sie das auch akzeptieren. Das hatten wir ja schon mal angedacht, dass es vielleicht gut wäre, wenn die Beiden heimlichen Anführer den Anfang machen würde und aufeinander zugehen.“
 

„Ich rede gleich heute mit ihm und geb entweder einem von euch oder Angelina Bescheid. Wobei ich Angelina sicher öfters sehe als euch. Ich hab ehrlich gesagt Bedenken gehabt, zu euch zu kommen, aber es war dann doch nicht so schlimm wie ich befürchtet hatte.“
 

„Na ja, Angie faltet Brian gerade so richtig zusammen. Er wird sicher nichts mehr gegen euch sagen. Aber ich vermute wohl nicht ganz zu unrecht, dass ihr beide einiges zu hören bekommt, wenn übermorgen die Schule wieder weitergeht. Es waren noch nie ein Gryffindor und ein Slytherin zusammen, wenn ich das richtig weiß. Das wird eine ganz neue Erfahrung für die meisten werden.“
 

Am nächsten Tag war Sonntag und Adrian schlief solange er konnte. Das hatte er schon immer als das Schönste am Sonntag gefunden. Er wusste, wo er sich etwas zu essen besorgen konnte und wie immer überschlugen sich die Hauselfen förmlich damit ihm etwas zu richten.
 

Gerade als er gehen wollte, trat George ein.
 

„Morgen oder sollte ich besser Mittag sagen? Hast du schon mit Malfoy geredet?“
 

„Hallo wer von den Zwillingen auch immer. Nein, ich bin eben erst aufgestanden, ich liebe es auszuschlafen. Aber ich werde ihn gleich zur Seite nehmen. Für die anderen kann es ja so aussehen als müssten wir über Quidditch was besprechen.“
 

Bei der Begrüßung musste George grinsen. So langsam begann er den Slytherin zu mögen. Und er beschloss Angelina und Adrian zu helfen wenn die Schüler irgendwas machen würden. Es erschien ihm einfach zu ruhig. Er glaubte nicht daran, dass die anderen die Beziehung so einfach akzeptieren würden. Und als er diese Befürchtung Adrian mitteilte, nickte der.
 

„Das sehe ich genauso. Das ist zu ruhig. Meine Teamkollegen wollen auch die Augen offen halten und ein paar der anderen Slytherins ebenfalls. Wenn sie mich angreifen ist mir das egal, aber wehe sie vergreifen sich an Angelina. Da werd ich dann wirklich wütend. Ich weiß, wie über Slytherin geredet wird und ich gebe zu, dass wir uns davon einiges auch selber zuzuschreiben haben, aber wir sind wirklich nicht so schlecht wie unser Ruf das nahelegt.“
 

Der Gryffindor nickte. Er hatte begriffen, dass Adrian Angelina wirklich liebte und das fand er wichtiger als irgendeinen albernen Hauskampf. Und er wusste, dass sein Bruder und Katie das ebenfalls so sahen.
 

Katie war unterdessen ein wenig im Schloss umhergewandert. Sie war in Gedanken versunken, so dass sie die andere Person nicht bemerkte und frontal mit ihr zusammenstieß. Sie konnte sich nicht halten und landete unsanft auf dem Boden
 

„Hat dich jetzt mein Charme umgeworfen, Bell?“
 

„Nein, eher deine Klappe, Flint.“

Überrascht registrierte sie, dass er sie hochzog und dann weiterging. Was war denn bitte in den Kapitän der Slytherins gefahren? So freundlich hatte man den ja noch nie erlebt.
 

Katie schüttelte den Kopf und setzte ihren Weg fort. So langsam hatte sie den Verdacht, dass sie sich doch näher mit den Slytherins auseinander setzen sollte. Vielleicht hatte sie diese doch immer falsch beurteilt und nur an die gedacht die großes Leid über die anderen gebracht hatten. Aber niemand suchte sich die Familie heraus, in die er geboren wurde. Das zeigte sich doch schon an Adrian Pucey, obwohl sie bei ihm absolut nicht wusste, wie seine Eltern zu Voldemort standen. Waren sie Anhänger, Sympathisanten oder aber lehnten sie seine Vorstellungen ab. Sie konnten den Kollegen ja schlecht danach fragen.

Sie stieß wieder mit jemandem zusammen und sah hoch, als sie am Arm festgehalten wurde.
 

„Was ist nur heute mit mir los? Erst renn ich in Marcus Flint, dann in dich, Adrian.“
 

Der Angesprochene lachte.
 

„Slytherins scheinen anziehend auf dich zu wirken. Aber wo warst du mit deinen Gedanken?“
 

„Dabei, dass ich euch neu beurteilen sollte. Nicht jeder der aus einer Voldemort zugeneigten Familie stammt muss deswegen auch ein künftiger Anhänger sein.“
 

„Ist dass die versteckte Frage, wie mein Familie sich dazu stellt?“
 

Das Erröten der Gryffindor sagte dem Slytherin, dass er wohl voll ins Schwarze getroffen hatte und er lachte.

„Sie sind keine Anhänger, auch wenn sie in einer Sache denken wie er. Sie halten nicht viel von Muggeln oder Muggelgeborenen. Aber sie würde niemals jemanden deswegen umbringen oder auch nur verletzen.“
 

Katie sah in Adrians Augen, dass er hier die Wahrheit sagte und atmete auf. Sie hatte es für ihre Freundin gehofft und war nun erleichtert dass diese Hoffnung sich erfüllt hatte. Es wäre schrecklich gewesen wenn die Beziehung daran gescheitert wäre, dass Adrians Eltern Todesser waren.
 

Adrian verabschiedete sich und eilte hinunter in die Kerker, wo die Slytherins seit jeher ihr Reich hatten. Er hoffte, dass er Draco im Gemeinschaftsraum finden würde und dann mit ihm reden konnte. Tatsächlich war der Blonde anwesend und kam bereitwillig näher, als der Jäger etwas mit ihm wegen Quidditch besprechen wollte.
 

„Du siehst nicht wirklich so aus, als wolltest du mit mir über unsere Mannschaft sprechen, zumal da eher Flint der Ansprechpartner wäre. Also was willst du wirklich?“
 

Unwillkürlich hatte Draco die Stimme gesenkt und Adrian antwortete genau so leise.
 

„Es geht darum, dass Angelina und ich wirklich zusammen sind. Sie, die Weasley- Zwillinge und ich haben uns nun gedacht, dass du und Harry und am besten auch noch Hermine euch einmal zusammensetzt und euch aussprecht. Wenn ihr beide es schafft miteinander umzugehen ohne euch gleich zu verfluchen, dann könnte das auch bei den anderen klappen. Sie folgen euch doch ohnehin in allem was ihr macht. Wenn du Hermine aber ablehnst, wäre auch Harry bereit sich allein mit dir zu treffen.“
 

Draco sah den Teamkollegen an und schwieg erst einmal. Man sah ihm deutlich an, dass er nachdachte, was er machen sollte.

Schließlich sah er auf und nickte.
 

„Das könnte in der Tat klappen. Aber wie willst du das einfädeln?“
 

„Das werden die Zwillinge übernehmen. Für Weasleys sind die erstaunlich nett. Du wärst also prinzipiell bereit dich mit Harry oder aber mit beiden zu treffen?“
 

„Ja. Ich denke mit beiden. Das würde noch mehr Eindruck machen. Jeder kennt die Abneigung zwischen Granger und mir. Sie ist klug, dass muss ich zugeben und ich könnte mir auch denken, dass sie Potter gut im Griff hat. Sie ist eine der wenigen Menschen auf die Potter hört. Soll sie also dabei sein.“
 

Adrian hatte gehofft, dass Draco einem Treffen mit beiden zustimmen würde, es aber nicht zu hoffen gewagt, dass es so schnell klappen konnte. Aber mitunter musste man eben einfach auch mal Glück haben.
 

Unterdessen hatte die vier Gryffindors Harry und Hermine in den Raum der Wünsche bestellt und weihten sie dort in ihren Plan ein und hatten dabei wesentlich mehr Schwierigkeiten.
 

Harry war absolut nicht mit ihrem Plan einverstanden und wetterte dagegen, dass den anderen die Augen übergingen. Was war denn in den sonst so ruhigen Gryffindor gefahren? Saß der Hass wirklich so tief oder steckten da andere Probleme dahinter?
 

Schließlich platzte Hermine der Kragen.
 

„Also jetzt halt mal die Luft an Harry. Warum kannst du die Sache nicht einfach an dich herankommen lassen. Wir können uns mit Malfoy treffen. Was haben wir zu verlieren? Beleidigen kann er uns sowie so immer, also ergeht es uns da nicht schlechter wenn wir hingehen. Und vielleicht erleben wir auch eine Überraschung wenn wir uns treffen. Immerhin ist er doch in gewisser Weise unberechenbar.“
 

„Also gut, wenn du meinst, Mine. Aber wenn er sich nicht benimmt, dann kann er was erleben. Ich hab noch so manche Rechnung mit ihm offen.“
 

Harry gab nach, aber man merkte ihm deutlich an, dass er nicht wirklich überzeugt war und eher damit rechnete, dass das Ganze schiefging. Aber vorerst gaben die anderen sich damit zufrieden. Sie kannten Harry lange genug, so dass sie wussten, dass es nichts bringen würde, wenn sie ihn zwangen oder zu etwas drängten, zudem er eben nicht bereit war.
 

Sie kehrten in den Gemeinschaftsraum zurück, wo gerade eine ziemliche Diskussion darüber im Gange war, ob man künftig den Slytherin hier dulden wollte.
 

„Also die Slytherins haben mir nicht verboten in den Gemeinschaftsraum zu kommen und mir sogar eine Art Besucherpasswort gegeben. Natürlich geben sie ihr normales Hauptpasswort nicht heraus.“
 

Angelinas Worten folgte eine minutenlange verblüffte Stille. Nicht einmal die Zwillinge hätten den Slytherins das zugetraut. Da konnten sie ja eigentlich nicht zurück stehen. Wieder einmal hatten die Slytherins bewiesen, dass sie durchaus listig sein konnten, wenn sie etwas erreichen wollten.
 

„Ich denke mal, dass die Schlangen uns da einen gangbaren Weg vorgezeichnet haben. Wir werden ebenfalls ein Besucherpasswort für Adrian benutzen. Dann kann er selbst entscheiden, ob er hier rein kommen will oder aber nicht.“

Hermine war sich ihrer Sache sicher, dass der Jäger der Slytherins dieses Recht nicht missbrauchen würde. Ebenso wenige wie das Angelina machen würde.

Anfeindungen nächste Runde

Kapitel 6: Anfeindungen nächste Runde
 

Während die Gryffindors über ein Besucherpasswort stritten, hatte Adrian den Gemeinschaftsraum erreicht und raunte das Passwort. Sofort glitt die Steinwand zur Seite und er konnte eintreten. Augenblicklich trat Stille ein und die Slytherins sahen ihn fragend an. Er konnte sich denken was sie wissen wollten. Und schon fragte Marcus Flint:
 

„Wie haben sie dich aufgenommen? Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass sie sonderlich glücklich waren, eine Schlange herein zu lassen.“
 

Zustimmendes Gemurmel erhob sich und Adrian lachte.
 

„Nun, einer war wirklich nicht der Meinung, dass ich dort sein sollte. Die Anderen haben allerdings nichts gesagt. Sie wirkten nicht sonderlich begeistert, aber sie werden mich wohl weiter dulden. Immerhin haben wir den Anfang gemacht und Angelina hier rein gelassen. Und sie werden sich sicher nicht nachsagen lassen wollen, dass wir höflicher sind als sie. Dazu kennen wir sie doch alle zu gut.“
 

Nicht wenigen stand die Heiterkeit ins Gesicht geschrieben, als sie sich das vorstellten. Doch dann wandten sich alle wieder ihren jeweiligen Aufgaben zu und Adrian trat neben Draco, der ein wenig abseits von den Anderen saß und Hausaufgaben machte. Er tat so, als würde er mit ihm über Quidditch reden wollen, welche Strategie wohl am besten wäre, den Pokal trotz Harry wieder nach Slytherin zu holen. Die Umhersitzenden wandten sich uninteressiert ab und Draco fragte leise.

„Was willst du wirklich mit mir besprechen, Pucey. Das hätten wir auch in der Mannschaft erörtern können und wie ich Flint kenne macht er das auch noch.“
 

„Du hast recht ich würde gern was anderes mit dir besprechen. Angelina, Katie, die Weasleyzwillinge und ich haben uns etwas überlegt wie man es uns beiden einfacher machen kann. Allerdings brauchen wir da dich dazu. Und Harry.“
 

Adrian wartete und schien wirklich mit einem Wutanfall des Blonden zu rechnen, doch dieser sah ihn nur weiter neugierig an. Und so fasste der Ältere Mut.
 

„Wärst du bereit mit Harry und eventuell auch Hermine zu reden? Wenn du gegen Hermine bist würde sie wegbleiben, aber das Gespräch mit Harry muss sein. Wir hatten uns das so gedacht dass du für Slytherin und er für Gryffindor sich hinter uns stellen. Denn ich rechne eindeutig nicht damit, dass es die Anderen so einfach hinnehmen, dass sich eine Gryffindor mit einem Slytherin einlässt.“
 

„Das würde ich auch sagen. Die Gerüchteküche wird dir einiges andichten. Ich muss darüber nachdenken, aber ich sag dir spätestens morgen Bescheid. So einfach kann ich das nicht entscheiden. Es geht gegen alles was ich bisher geglaubt habe.“
 

„Ich weiß Draco. Lass dir aber bitte nicht zu viel Zeit. Die Hetze wird morgen losgehen.“
 

Draco schlief in dieser Nacht wenig, weil ihm viel zu viel im Kopf herumging. Doch am nächsten Morgen war er zu einem Entschluss gekommen. Auch wenn es ihm schwer fiel es zuzugeben, das was die Weasley – Zwillinge da ausgeheckt hatten, war wahrscheinlich die einzige Möglichkeit, dass Angelina und Adrian in Ruhe gelassen wurden. Und auch wenn die Gryffindor ihm ziemlich egal war, er schätzte den Jäger als guten Kameraden und würde für ihn vieles machen.
 

Er traf auf den Älteren im Gemeinschaftsraum wo es schien als hätte dieser gewartet.
 

„Es fällt mir ehrlich schwer, aber sag den Gryffindors ich bin zu dem Gespräch bereit….mit beiden.“
 

„Danke Malfoy. Ich weiß was das für dich bedeutet.“
 

Mehr sagte Adrian nicht, aber Draco wusste, dass der Andere ihn verstanden hatte.
 

In der Eingangshalle wartete Angelina ungeduldig auf ihren Freund.
 

„Wo bleibst du denn mein Lieber. Ich will meinen Guten Morgen Kuss bevor ich zu Mittag esse.“
 

Adrian schmunzelte und erfüllte den Wunsch seiner Liebsten. Als er seine Lippen von ihren löste, murmelte er fast unhörbar:

„Er ist bereit.“
 

Mehr musste er nicht sagen, Angelina hatte verstanden.
 

„Beide?“
 

Er senkte die Augenlider und wieder verstand die Gryffindor sofort. Lächelnd machte sie sich auf den Weg zu ihrem Haustisch, wo sie den Zwillingen zunickte.
 

Diese setzten sich links und rechts von Harry und begannen auf ihn einzureden. Offenbar hatten sie ebenfalls Erfolg, den plötzlich begannen sie zu grinsen. Draco hatte das durchaus mitbekommen und wusste nun, dass sie ihm irgendwann sagen würden, wann und wo er sich mit den beiden Klassenkameraden aus Gryffindor treffen würde. Lautlos seufzte er. Wenn das sein Vater erfuhr, dann würde er sich auf einiges gefasst machen dürfen. Lucius würde davon sicher alles andere als begeistert sein.
 

Draco wusste dass er nur hoffen konnte, dass, wenn er sich verliebte, er mehr Glück mit der Wahl hatte. Was da noch auf ihn zukommen würde, ahnte er zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht. Und noch ein weiteres Paar der Zukunft ahnte noch nichts von den Problemen, die auf sie zukommen würden.
 

In der Halle herrschte seit Angelina und Adrian Arm in Arm hereingekommen war das Gesumme wie in einem Bienenstock. Und Adrian machte sich keine Illusionen darüber, dass die Worte über ihn hämisch waren.
 

Es dauerte auch nicht einmal bis zum Ende der ersten Schulstunde, als ihm ein Zettel auf den Tisch flog. Als er ihn öffnete, runzelte er die Stirn, was nun wieder Angelina aufmerksam werden ließ. Am Ende der Stunde verlangte sie den Zettel zu lesen und knurrte wie eine wütende Raubkatze. Katie, die mitgelesen hatte, verstand sie.
 

Lass Angelina in Ruhe, miese Schlange!
 

Natürlich war keine Unterschrift darunter, aber die beiden Gryffindors wollten das unbedingt herausfinden. Das nahmen sie sich fest vor.
 

Außer Brian hatte sich zwar niemand direkt gegen die Beziehung geäußert, aber dass nicht alle einverstanden waren und sich nur zurückgehalten hatten, das war den beiden Mädchen klar. So wie es in der Stunde aufgehört hatte, ging es in der nächsten weiter, die die Slytherins diesmal mit den Ravenclaws hatten. Die Lehrerin kam etwas zu spät, was das andere Haus nutzte, um Adrian zur Rede zu stellen.
 

„Was soll das, Schlange? Findest du in deinem eigenen Haus keine? Oder warum machst du dich an Angelina ran. Es reicht doch wirklich was du ihr angetan hast in Hogsmeade und auf dem Quidditchfeld.“
 

Ehe Adrian etwas sagen konnte, erklang hinter ihm eine strenge Stimme.
 

„Für den Unfall auf dem Quidditchfeld wurde er bestraft und für was auch immer in Hogsmeade geschehen ist trägt er keine Schuld. Wie Miss Johnson ausgesagt hat, kam er erst lange später vorbei. Sie konnte die Stelle weit einsehen, sodass er sich nicht verstecken konnte. Außerdem kann kein Schüler einen solchen Fluch, und ja wir wissen welcher es war, auf diese Entfernung ausführen. Ja nicht einmal überhaupt ausführen. Und was Sie vielleicht nicht wissen ist, dass er freiwillig seinen Zauberstab zur Untersuchung bei Professor Dumbledore abgegeben hat. Es wurde darauf kein unerlaubter Zauber gefunden. Ich möchte nicht wieder erleben wie Mr Pucey attackiert wird.“
 

Minerva McGonagall lächelte dem Slytherin zu und ging an ihren Platz.
 

„Du hast wirklich den Zauberstab überprüfen lassen?“
 

Eine der Ravenclaws musterte ihn. Sie schien zu überlegen ob sie das glauben konnte. Dann lächelte sie andeutungsweise, als der Slytherin nickte.
 

++++++++++++++++++++++++ Flashback+++++++++++++++++
 

Als Adrian nach dem dritten Nachsitzen in den Gemeinschaftsraum zurückkam, hatten die anderen schon von dem Angriff auf Angelina Johnson gehört und wollten sofort von ihm wissen, ob er damit was zu tun hatte.
 

„Nein. Ich schwöre dass ich daran unschuldig bin. Aber ich bin mir durchaus bewusst, dass mir das außerhalb dieses Raumes niemand glauben wird. Ich muss damit leben und kann nur hoffen, dass es nicht zu schlimm wird. Zumindest McGonagall hat mir geglaubt, dass ich nicht absichtlich zu spät gekommen bin. Ich hatte schon gedacht, dass ich da eine Extrastrafe bekomme, und von ihr hätte die sicher auf einen saftigen Punktabzug für Slytherin gelautet. Und wie die Reaktion der Anderen ausgefallen wäre, kann sich hier sicher jeder denken.“
 

Der Slytherin verstummte und die Anderen nickten zustimmend.
 

„Mir fällt etwas ein wie ich es für mich leichter machen kann. Ich gehe zu Professor Dumbledore und biete ihm an meinen Zauberstab zu überprüfen. Nur wie komme ich an sein Passwort?“
 

„Geh zuerst zu Professor Snape.“
 

Adrian nahm seinen Zauberstab, steckte ihn in die kleine Tasche im Umhang und eilte hinaus. Severus Snape gab ihm auf seine Bitte hin das Passwort für den Wasserspeier, der Dumbledores Büro bewachte, nachdem er diesen von der Bitte des Slytherins informiert hatte. Wenn er ihn hinbegleitet hätte, wäre jeder der sie gesehen hätte davon ausgegangen, dass den Schüler die Schuld am Geschehen in Hogsmeade traf und das wollten beide verhindern.
 

Adrian suchte sich einen Weg wo er möglichst wenig gesehen wurde und schaffte es tatsächlich zum Wasserspeier zu gelangen, ohne dass er jemandem begegnete. Er murmelte „Kesselkuchen“ und trat dann durch die Öffnung, um sich von der Wendeltreppe hinauf zum Büro des Schulleiters tragen zu lassen. Er war noch nie hier gewesen, auch wenn andere Schüler sich wünschten dass die Slytherins öfters von Dumbledore zur Rechenschaft gezogen werden sollten, und sah sich dementsprechend neugierig um.
 

„Willkommen Mr. Pucey. Sie wollten mich sprechen?“
 

Dumbledores freundliche Stimme ließ ihn herumfahren und der Schulleiter lächelte.
 

„Ich wollte Sie bitten, meinen Zauberstab zu untersuchen. Damit ich beweisen kann, dass ich mit dem Vorfall in Hogsmeade nichts zu tun habe. Ich fürchte, dass die Anderen mir sonst nicht glauben.“
 

„Das werde ich gerne machen. Es ist sehr klug von Ihnen her zu kommen. Aber ich glaube Ihnen auch so, dass Sie damit nichts zu tun haben. Sie sind, wie mir Ihre Lehrer berichtet haben, ein ausgezeichneter Zauberer, aber so einen Zauber auf die Entfernung bekommen Sie nicht hin. Was möchten Sie denn einmal werden, wenn ich so neugierig sein darf.“

Adrian zögerte. Er hatte noch nie jemandem außer Marcus, mit dem ihn eine lange Freundschaft verband, gesagt, was er werden wollte. Aber er wollte auch einen guten Eindruck beim Direktor machen. Konnte er es wagen, dass er schwieg. Doch dann fasste er sich ein Herz.
 

„Auch wenn die meisten darüber lachen würden, ich möchte gerne Auror werden.“
 

Kaum hatte er das gesagt biss er sich auf die Lippen. Verdammt, das klang nicht gut, fast als wollte er Dumbledore unterstellen, dass er ihn auslachen würde.
 

„Verzeihung, ich habe damit nicht andeuten wollen, dass Sie…“, Albus unterbrach den verlegenen Slytherin.
 

„Das ist mir klar. Es würde ein ziemliches Gelächter geben. Seien Sie versichert, dass Ihr Geheimnis bei mir sicher ist.“
 

Dankbar sah der Slytherin seinen Schulleiter an.
 

„Vielen Dank, Sir.“
 

Adrian gab seinen Zauberstab an Albus Dumbledore und dieser untersuchte ihn sorgfältig.
 

„Wie ich vermutet habe. Es ist kein Zauber damit gewirkt worden, zu dem Sie nicht durch den Unterricht berechtigt gewesen wären. Ein paar kleine Übungszauber sind dabei, die aber auch harmlos sind. Sie beweisen, dass Slytherin durchaus besser als sein Ruf ist.“
 

Wieder wurde Adrian verlegen. Slytherins wurden selten gelobt und von anderen Lehrern außer von Professor Snape nie.

Der Slytherin verabschiedete sich und verschwand aus dem Büro.
 

„Es ist schlimm, wie der Hass die Häuser trennt.“
 

Phineas Nigellus beugte sich in seinem Sessel ein wenig vor und nicht wenige der Porträts gaben ihm recht.

„Ich weiß, Phineas. Nur wie können wir das ändern? Vielleicht könnte uns da die eine oder andere Beziehung weiterhelfen.“

Unterdessen saßen Katie und Angelina in einem leeren Klassenzimmer und redeten sich die Köpfe heiß, wie man dazu beitragen konnte, dass Adrian seine Ruhe hatte.
 

„Sag mal, was ganz anderes. Was ist zwischen dir und Marcus Flint?“
 

Katie uckte zusammen.
 

„Was soll da sein, Angie?“
 

„Ihr keift euch nicht mehr so an und wenn ich mich heute nicht wirklich geirrt habe, dann hat er dir nachgeschaut und das nicht hämisch wie sonst.“
 

Katie schluckte.
 

„Ich…ich, ach verdammt, ich weiß es auch nicht. Irgendwie hab ich mich mit Adrian beschäftigt und dabei festgestellt, dass die Slytherins ganz anders sind, als ich immer gedacht habe. Und dann ist mir Flint in den Sinn gekommen. Ob das wohl auch auf ihn zutrifft. Und mal abgesehen davon, auch wenn er ein Rüpel ist, Quidditch spielen kann er.“
 

„Er kann aber auch wirklich nett sein.“
 

Bei Adrians Stimme fuhren beide herum. Sie hatten den Slytherin nicht kommen hören und erschraken wirklich.
 

„Was machst du hier?“
 

„Ich habe dich gesucht, Liebling. Aber wenn ich störe komme ich später wieder.“
 

„Wehe du gehst. Ich hab eh sowenig Zeit mit dir.“
 

Angelina zog ihren Freund zu sich her und schmiegte sich in dessen Arme.
 

„Was kannst du uns über deinen Quidditchkapitän erzählen?“
 

Adrian tat seiner Freundin den Gefallen und je länger er redete, desto ungläubiger schauten ihn die Mädchen an. Er zeichnete ein völlig anderes Bild von Marcus Flint, als die beiden Gryffindors das erwartet hätten.
 

Offenbar verbarg nicht nur ein Slytherin sein wahres Wesen hinter einer Maske. Aber so wie die anderen Häuser die Schlangen behandelten war das irgendwie auch kein Wunder.
 

Katie beschloss, sich näher mit Marcus Flint zu beschäftigen.

Neue Komplikationen

Kapitel 7: Neue Komplikationen
 

Katie merkte schnell, dass es gar nicht so einfach war, unbemerkt an dem Quidditchkapitän der Slytherins dranzubleiben. Er schien mit ihr Katz und Maus zu spielen. Immer wenn sie dachte, sie wäre wieder an ihm dran, schien der Slytherin wie vom Erdboden verschwunden zu sein. Und sie versuchte es schon gar nicht unten in den Kerkern, denn dort war eindeutig das Reich der Slytherins. Und da wäre es wirklich nicht gut, wenn man sie dort antreffen würde. Immerhin waren die beiden Häuser immer noch verfeindet. Und auch wenn die Slytherins Angelina akzeptierten, konnte man nicht einfach davon ausgehen, dass das auch für sie selber gelten würde.
 

Und selbst wenn Malfoy und Harry zu einer Einigung kommen würden, war es in diesem Fall nicht einmal sicher, ob das ausreichen würde. Es war aber einen Versuch wert und eine andere Idee hatten selbst die Zwillinge nicht. Und das wollte schon viel heißen. Bisher hatten sie zu allem etwas zu sagen gehabt.
 

Wieder einmal hatte Marcus sie abgehängt und Katie machte sich langsam auf den Weg zurück in den Turm der Gryffindors. Plötzlich fasste etwas nach ihrem Arm und zog sie in ein leer stehendes Klassenzimmer. Die Gryffindor schrie auf und fuhr herum, kaum dass sie losgelassen wurde.
 

Verwirrt sah sie in das Gesicht des Kapitäns der Slytherins. Natürlich hatte Marcus bemerkt, dass sie ihm immer wieder gefolgt war und sich einen Spaß daraus gemacht sie an der Nase herum zu führen. Aber als sie nicht aufgegeben hatte und es immer wieder versuchte, wurde er neugierig. Was wollte die Gryffindor nur von ihm? Er konnte sich das nicht erklären und deswegen hatte er sich heute erbarmt und sie abgefangen. Anders würde er wohl kaum herausfinden, warum sie ihm beinah wie ein Schatten folgte.
 

Das sollte aber keineswegs bedeuten, dass er irgendwelches Interesse an ihr hätte. Aber er wollte schlicht und einfach wissen, was sie damit bezweckte.
 

„Was soll das Bell? Warum bei Salazars Umhang schleichst du ständig hinter mir her?“
 

Angesichts dieser durchaus berechtigten Fragen senkte Katie den Kopf. Sie wusste ja selber nicht, was sie eigentlich damit bezweckte hatte, dass sie ihm immer wieder gefolgt war. Und sie musste zugeben, dass das wirklich merkwürdig aussehen musste.
 

„Ich weiß es nicht einmal genau, Flint. Ich wollte einfach wissen wie ihr Schlangen wirklich seid. Angelina hat so vieles erzählt was nicht in mein Bild von euch passt, dass ich neugierig geworden bin.“
 

„Und warum schleichst du mir dann heimlich nach? Du hättest mich ja auch einfach mal fragen können, ob ich mit dir reden will. Oder wenn nicht ich dann jemand anderes. Ich weiß ja nicht, wem du noch alles nachgeschlichen bist.“
 

„Nur dir.“
 

„Muss ich mich da jetzt geehrt fühlen? Oder war das einfach nur Zufall?“
 

Katie glaubte ihren Ohren nicht zu trauen. Scherzte der als rücksichtslos verschrieene Slytherin da gerade mit ihr oder wie sollte sie das nun verstehen. Irgendetwas schien doch hier wirklich schief zu laufen.
 

„Ich kann dir wirklich nicht sagen warum ich gerade dir nachgegangen bin. Es hatte auch Terence Higgs sein können oder ein anderer der Quidditchspieler. Vielleicht bist du mir einfach als erster begegnet. Aber es war eine dumme Idee.“
 

Jetzt war es der Slytherin, der sie verwirrt ansah. Seit wann gaben die Gryffindors zu, dass sie etwas Dummes getan hatten? Und vor allem seit wann bei Salazars Umhang taten sie das ausgerechnet vor einem Slytherin?
 

Marcus schüttelte unwillkürlich den Kopf. Seit diesem unglücklichen Tag, wo Adrian die beiden Jägerinnen beinah verflucht hätte, war nichts mehr so wie der Jäger es gewohnt war. Es war ja nicht so, dass er die Anfeindungen gern hatte, sie konnten einem schon gewaltig auf die Nerven gehen. Doch dieses Verhalten verunsicherte ihn und das war etwas was Marcus Flint schon als Kind nicht hatte ausstehen können.
 

„Also Bell, jetzt raus mit der Sprache. Was genau willst du wissen?“
 

Katie setzte sich auf einen der Tische und baumelte mit den Beinen. Sie ließ sich Zeit mit der Antwort, spürte sie doch deutlich, dass davon abhing, wie die Begegnung weiterging.
 

„Ich habe immer gedacht, dass ihr kalt und unfreundlich seid. Aber ich nehme an, dass ihr wisst wie man euch beurteilt. Da muss ich nicht weiter ins Detail gehen.“
 

Fragend sah sie Flint an, der wortlos nickte. Natürlich war in Slytherin bekannt, wie die anderen Häuser über sie dachten. Man gewöhnte sich irgendwann dran, aber ihm taten immer die neuen Erstklässler leid, die gleich damit konfrontiert wurden.

Das war auch etwas, was die anderen ziemlich verunsichert hätte. Marcus war längst nicht so selbstsicher, wie er mitunter erschien. Er hatte sich schnell eine Maske zugelegt, wie die meisten der anderen Slytherins auch, aber darunter sah es ganz anders aus.
 

„Gut, weiter im Text. Ich habe schon, als Adrian sich entschuldigt hat, Zweifel an dieser Darstellung bekommen. Ich meine es war deutlich zu sehen, wie er sich gefühlt hat und ich will lieber nicht wissen, wie ihm zumute gewesen ist, als er auf Angelina gewartet hat.“
 

Marcus unterbrach sie.
 

„Er hat damit gerechnet, dass er von der Schule verwiesen wird. Du hast ja mitbekommen welchen Fluch er nehmen wollte. Das einzige was man ihm da hätte zugute halten können, wäre die Tatsache gewesen, dass es keiner der Unverzeihlichen Flüche war. Aber was glaubst du, wäre mit ihm geschehen, wenn er den Fluch wirklich ausgesprochen hätte. Er hätte Askaban nie wieder verlassen.“
 

Katie schauderte. Sie hatte noch gar nicht daran gedacht, wie die Folgen für den Slytherin ausgesehen hätten.

„Ich glaube mittlerweile nicht mehr, dass er imstande gewesen wäre, den Fluch wirklich auszusprechen. Vor einigen Wochen hätte ich das noch. Da hab ich Slytherin alles nur erdenklich Schlechte zugetraut. Und das tut mir leid.“

Der Quidditchkollege sah sie nun wirklich offen verblüfft an.
 

Was bei allen Quidditch- Mannschaften war denn nur heute los?
 

„Gut, dann haben wir das geklärt. Wirst du mir jetzt weiter wie ein Schatten folgen oder kann ich gehen?“

Katie schüttelte den Kopf.
 

„Das war es eigentlich was ich besprechen wollte. Du bist deinen Schatten los.“
 

Als der Spieler sich umdrehte und den Raum verließ, fühlte Katie etwas in sich aufsteigen, dass sie nicht sofort deuten konnte. War es….Enttäuschung? Aber warum sollte sie enttäuscht sein? Sie wollte doch nichts von dem Slytherin. Oder etwa doch?

Die Gryffindor beschloss sich den Gedanken daran zu verwehren und kehrte in ihren Gemeinschaftsraum zurück. Dort traf sie auf Adrian und lächelte.
 

„Was meinst du, würde dir rot auch stehen?“
 

Schlagartig trat Ruhe ein und der Gefragte sah sie entsetzt an.
 

„Das meinst du jetzt nicht ernst oder? Ich glaube nicht, dass mir rot gefallen würde. Und das hat nichts mit Gryffindor zu tun. Ich konnte schon als Kind die Farbe nicht ausstehen. Das hängt wohl mit einer Tante zusammen. Sie trug immer ein rotes Kostüm wenn sie uns besuchen kam und ich konnte sie einfach nicht leiden. Das verbinde ich heute noch mit rot, wenn ich nicht groß nachdenke.“
 

Einige Sekunden herrschte Stille, ehe die Gryffindors in schallendes Gelächter ausbrachen. Adrian stimmte mit ein.
 

„Das ist gut. Aber sonst macht es dir nichts aus, dass hier alles rot ist.“
 

Ehe der Slytherin antworten konnte, fiel ihm Angelina ins Wort.
 

„Ich denke mal, damit kann er leben. Aber mir macht das Grün im Slytherin – Gemeinschaftsraum ja auch nichts aus. Er ist übrigens sehr viel gemütlicher, als man gemeinhin denkt. Vor allem das Licht dort unten ist toll.“
 

Die anderen hofften allerdings vergeblich, dass sie den Raum näher beschrieb.
 

Schließlich stand Adrian auf.
 

„Ich muss langsam wieder runter. Wenn ich einem Lehrer in die Arme laufe, stecke ich in der Tinte. Oder Filch, was allerdings noch weitaus unangenehmer wäre. Ich hab dieses Jahr schon zu viel Strafpunkte gesammelt.“
 

Die Löwen fragten sich was er damit meinte, kamen dann aber zu dem Schluss, dass es einfach eine Redewendung war.

Adrian hatte eigentlich erwartet, dass sie nachfragen würden und so wie er Angelinas Gesicht gerade interpretierte, würde sie das auch noch machen. Doch nun musste er sich wirklich sputen, wenn er nicht Ärger bekommen wollte.
 

Angelina folgte ihm durch das Porträtloch und hielt ihn dann am Arm zurück.
 

„Du willst doch nicht verschwinden, ohne mir einen Gute – Nacht – Kuss zu geben?“
 

Empört sah sie ihn an und leise lachend beugte der Slytherin sich zu ihr herüber. Weich spürte sie Sekunden später seine Lippen auf ihren und fast hätte sie geschnurrt. Widerstrebend ließ sie den Slytherin ziehen. Aber sie wollte auf der anderen Seite nicht, dass er Ärger bekam und vielleicht Strafarbeiten, was sie daran hindern würde, sich mit ihm zu treffen. Und in einem hatte er wirklich Recht. Er hatte sich dieses Jahr schon so einiges geleistet, so dass er sicher aufpassen musste.
 

„Sie lieben ihn, oder?“
 

Eine amüsierte Stimme ließ sie herumfahren. Hinter ihr stand Albus Dumbledore.
 

„Wollen Sie ihn anzeigen wegen dem Fluch?“
 

„Nein, Sir. Das würde ich nie übers Herz bringen. Es ist nichts passiert und er würde es nicht überstehen. Aber woher wissen Sie…..?“
 

„Mir entgeht an dieser Schule wenig. Aber seien Sie gewiss, Miss Johnson. Wenn ich der Meinung wäre, dass er das wirklich ernst gemeint hätte, dann würde er nicht mehr hier sein, egal wie viele gute Worte Sie dann für ihn eingelegt hätten.“
 

Dumbledore war ernst geworden. Angelina nickte und wünschte dem Direktor leise eine Gute Nacht, ehe sie in den Gemeinschaftsraum zurückkehrte. Der Direktor sah ihr nach und lächelte. Schon direkt nach dem Quidditchspiel hatte er gemerkt, dass die Beiden ineinander verliebt waren.
 

Leise ging er weiter und nahm eine verborgene Treppe nach unten. Kaum jemand, nicht einmal die Weasley–Zwillinge kannte das Schloss so gut wie Albus Dumbledore.
 

Wenig später sah er eine Gestalt schnell näher kommen und Adrian schrak fürchterlich zusammen, als er plötzlich angesprochen wurde. Er wusste, dass es kurz nach der Sperrstunde war und er folglich ziemlich in der Patsche saß. Leise verfluchte er sich, dass er nicht auf die Zeit geachtet hatte und lieber bei Angelina geblieben war, statt rechtzeitig loszugehen.

Er drehte sich um und sah seinen Schulleiter resignierend an.
 

„Werden Sie es Professor Snape sagen, dass ich nach der Sperrstunde außerhalb des Gemeinschaftsraumes aufgegriffen wurde?“
 

„Nein, Mr. Pucey. Sie haben auch keinen Punktabzug oder sonstige Strafarbeiten zu befürchten. Ich freue mich, dass Sie mit Miss Johnson zusammengefunden haben. Und wegen der 5 Minuten will ich mal großzügig sein.“
 

„Danke, Sir.“
 

„Junge Liebe ist etwas Schönes, da muss man auch mal ein Auge zudrücken. Sie hat sich entschlossen, Sie nicht wegen dem Fluch anzuzeigen. Ich will Ihnen vor Augen führen, dass Sie damit großes Glück haben. Sie wissen was Sie sonst erwarten würde?“
 

„Lebenslang Askaban. Auch wenn es keiner der Unverzeihlichen Flüche war. Ich bin froh, dass die Gryffindors den Fluch nicht offen gelegt haben. Dann würde es mir wirklich schlecht ergehen.“
 

„Das ist ziemlich vorsichtig ausgedrückt. Ich möchte, dass Sie mir hier Ihr Ehrenwort geben, dass so etwas niemals wieder vorkommen wird.“
 

Ernst sah der Direktor den Slytherin an. Offen erwiderte dieser den Blick.
 

„Ich schwöre es, Professor Dumbledore. Sie sind einer der wenigen, die dem Wort eines Slytherins Glauben schenken.“

„Ich weiß, dass ihr zu eurem Wort steht, mag man euch sonst auch einiges vorwerfen können. An diesem Streit tragen alle Schuld. Vielleicht schaffen Sie und Miss Johnson, dass doch einige umdenken.“
 

„Für die meisten werden die Slytherins immer Schwarzmagier bleiben. Ich gebe zu, vieles ist unsere Schuld, aber wir werden auch immer wieder mit Ablehnung konfrontiert. Ich kann es ehrlich gesagt nicht fassen, dass Angelina sich davon wirklich nicht hat abschrecken lassen.“
 

„Die junge Dame weiß was sie will und sie will ganz eindeutig Sie.“
 

Dumbledore schmunzelte über den errötenden Slytherin.
 

„Nun aber wirklich marsch in Ihren Gemeinschaftsraum. Und grübeln Sie nicht mehr zu lange.“
 

Wieder einmal bewies der Direktor, dass er seine Schützlinge besser kannte, als diesen mitunter lieb war.

Adrian verabschiedete sich und machte, dass er in den Gemeinschaftsraum der Slytherins kam. Dort blieb er allerdings nicht mehr lange und machte sich dann auf den Weg in den Schlafsaal. Auch wenn er wusste, dass er diese Nacht nicht gut schlafen würde, wollte er den neugierigen Blicken ausweichen.
 

Er machte, dass er ins Bett kam und zog die dunkelgrünen Vorhänge vor. In Slytherin ein untrügliches Zeichen, dass derjenige wirklich seine Ruhe haben wollte. Wie er es befürchtet hatte fand er kaum Schlaf in dieser Nacht.

Die Schwierigkeiten beginnen

Kapitel 8: Die Schwierigkeiten beginnen
 

Am nächsten Morgen wachte Adrian wie gerädert auf und hätte sonst etwas dafür gegeben, wenn er hätte liegen bleiben können. Er hatte noch lange nachgedacht über das Gespräch mit seinem Schulleiter. Er war ihm dankbar, dass er ihn nicht sofort zu Professor Snape geschleift hatte. Dieser war immer noch wütend auf den Slytherin, so dass die Strafe nicht einfach ausgefallen wäre.
 

Als Adrian mit den Slytherins nach oben kam, empfing sie in der Großen Halle ungewohntes Schweigen. Verwirrt sahen sich die Slytherins an und schienen sich zu fragen was nun wieder geschehen war.
 

Angelina kam auf ihren Freund zugeeilt und umarmte ihn.
 

„Ich weiß auch nicht was hier gespielt wird, Adrian.“
 

Leise, kaum hörbar vernahm er ihr Raunen an seinem Ohr. Wenn nicht einmal sie es wusste, dann konnte es eigentlich nur schlecht sein. Adrian küsste sie und plötzlich fühlte er einen brennenden Schmerz an seinem Arm.
 

Unwillkürlich schrie er leise auf und Angelina löste sich sofort von ihm.
 

„Was ist passiert, Schatz?“
 

„Ich weiß es nicht. Irgendwas hat mich am Arm…“, weiter kam er nicht, denn die Gryffindor hatte sich daran gemacht den Arm zu untersuchen. Als sie ihn berührte zuckte der Slytherin wieder schmerzerfüllt zusammen.
 

„Zieh den Umhang aus, so kann ich das nicht untersuchen.“
 

Angelina schien sich nicht um die Stimmen um sich herum zu scheren und der Slytherin gehorchte. Kaum hatte er den Umhang ausgezogen und Marcus zum Halten gegeben, der neben ihm stehen geblieben war, schob seine Freundin den Pullover hoch und ließ den Hemdsärmel folgen.
 

Dann schrie nicht nur sie auf.
 

Der Arm des Slytherins war feuerrot und an manchen Stellen hatten sich Bluttropfen gebildet. Albus Dumbledore eilte herbei um dem Aufschrei auf den Grund zu gehen. Ernst wandte er sich an die nahe sitzenden Schüler.
 

„Wer war das?“
 

Niemand meldete sich. Kaum einer der anwesenden Schüler hatte den Direktor jemals so ernst gesehen. Ein Raunen erhob sich in der Halle, als alle Überlegungen anstellten, wer den Feuerfluch ausgesprochen hatte. An sich war er harmlos, aber offenbar hatte jemand da sehr starke Magie mit einfließen lassen.
 

Dumbledore hob die Hand und es kehrte wieder Stille ein.
 

„Wir werden jeden einzelnen Zauberstab überprüfen.“
 

Dann wandte er sich an Adrian, der immer noch vor Schmerzen das Gesicht verzog.
 

„Es tut mir aufrichtig leid, dass Ihnen jemand so etwas angetan hat.“
 

„Darf ich Adrian hinauf in den Krankenflügel bringen, er ist ganz bleich und ich will nicht, dass ihm etwas geschieht. Auch wenn irgendjemand hier das verhindern will. Ich liebe ihn und ich werde ihn nie aufgeben.“
 

Angelina bewies, dass sie zu recht im Haus der Löwen war, denen man Mut nachsagte. Und bei ihren vor Wut funkelnden Augen kam niemand auf die Idee das zu bezweifeln.
 

Albus nickte und die Gryffindor griff nach dem unverletzten Arm des Slytherins und beide verließen die Große Halle.
 

Draußen fragte Angelina:
 

„Hast du eine Ahnung wer dir das angetan hat? Ich kann es nicht fassen, dass jemand wirklich soweit gehen würde dich zu verletzen. Ich hatte mit verletzenden Worten gerechnet aber nicht mit so etwas.“
 

„Ich ehrlich gesagt auch nicht. Ich kann es dir wirklich nicht sagen. Vielleicht könnte es ein Verehrer von dir sein, der dich nicht an einen Slytherin verlieren will. Und an mich schon gar nicht, die wenigstens haben mir verziehen, dass du durch meine Unachtsamkeit verletzt wurdest.“
 

„Jetzt sag bitte nicht, dass die dich immer noch damit traktieren? Haben die immer noch nicht verstanden, dass das Ganze eine Verkettung unglücklicher Umstände war? Ich meine wenn ich besser aufgepasst hätte, dann hätte ich genauso gut ausweichen können. Und wehe du redest dagegen.“
 

Streng sah sie Adrian an, der den Mund wieder zuklappte, den er bereits zum Protest geöffnet hatte. Denn natürlich würde der Slytherin niemals zulassen, dass sie sich eine Teilschuld an dem Unfall gab. Aber es machte ihm schon zu schaffen, dass es immer noch einige gab, die ihm das vorhielten. Wie oft sollte er sich noch entschuldigen. Es war geschehen und man konnte es nicht rückgängig machen.
 

Er sah seiner Freundin an, dass sie etwas in Gedanken immer wieder durchging und schließlich fragte er.
 

„Was ist los, Angelina?“
 

„Du hast etwas von zu vielen Strafpunkten erwähnt. Was meintest du damit? Du hast doch nicht doch Punkte abgezogen bekommen?“
 

„Nein. Das hat mit den Hauspunkten nichts zu tun. Es ist ein slytherininternes Punktesystem. Wer Mist baut bekommt Strafpunkte und wer etwas besonders toll macht Bonuspunkte. Beide heben sich gegenseitig auf. Wer am Jahresende die meisten Punkte hat, bekommt eine Belohnung. Nun, dieses Jahr werde ich mit diesem Ausgang weniger zu tun haben.“
 

Angelina wirkte nachdenklich.
 

„Aber sie können dir doch für eine winzige Unachtsamkeit keine Strafpunkte geben.“
 

„Doch können sie. Aber mach dir nichts draus. Ich hab noch ein wenig Zeit zu versuchen sie aufzuholen und einige hab ich auch wieder bekommen, weil ich jüngeren Schülern helfe in Fächern wo sie Probleme haben.“
 

„Das müsste es in Gryffindor auch geben. Dass die Älteren die Jüngeren helfen, meinte ich. Meist sitzen die Löwen, die im Gemeinschaftsraum sind, nach ihren Klassenstufen getrennt. Es ist mir schon bei meinem ersten Besuch aufgefallen, dass das bei euch nicht so ist.“
 

Ehe Adrian dazu kam zu antworten, waren sie an der Krankenstation angekommen.
 

Madam Pomfrey hatte den Arm schnell geheilt. Zumindest schneller als sie mit ihrer Strafpredigt über Schüler, die Mitschüler verletzen fertig war. Adrian schmunzelte insgeheim, noch nie hatte er miterlebt, dass jemand so offen die Partei der Slytherins ergriffen hatte.
 

Die beiden kehrten in die Große Halle zurück, doch als sie die Eingangshalle erreichten, kamen ihnen schon die Klassenkameraden entgegen. Marcus reichte dem Hauskameraden den Umhang und dessen Schultasche. Gemeinsam machten sich die beiden auf den Weg zu Verteidigung gegen die dunklen Künste. Er mochte das Fach, auch wenn das nicht wirklich den Lehrer einschloss. Es war ihm dabei egal, dass dieser nicht die neuesten Umhänge hatte. Aber Remus Lupin war ein Gryffindor und auch wenn er sich bemühte, die Schüler gleich zu behandeln, so kam es doch mitunter zu Situationen, wo er die Slytherins benachteiligte.
 

Doch heute konnte Adrian mit einem gut ausgeführten Zauber sogar ein paar Punkte ergattern und setzte sich zufrieden wieder. Er wusste, dass bis zu seinem Traumberuf noch ein langer Weg vor ihm lag und dass er viele Hürden würde meistern müssen.

Angelina nahm in einer der Pausen am Nachmittag George beiseite und fragte wie weit dieser mit Harry war.
 

„Der ist zäher als gedacht. Aber ich oder besser wir konnten Hermine überzeugen. Und das ist schon die halbe Miete. Sie wird ihn sicher dazu bringen dem Treffen zuzustimmen. Ich glaube er hat gehofft, dass Mal… ähm Draco nicht mitziehen würde. Und sucht nun nach einem Schlupfloch. Du kennst sie doch, wenn sie sich etwas in den Kopf setzt, dann zieht sie das durch ohne Rücksicht auf Verluste.“
 

Angelina lachte. Oh ja das wusste sie. Die Gryffindor würde Harry schon überzeugen, dass die Schlangen nicht alle hinterhältig waren und man zumindest mit Draco reden konnte. Und wenn er nur halb so zugänglich war wie ihr Adrian, dann würde das schon klappen. Es musste etwas geschehen. So konnte es nicht weitergehen. Nicht nur, dass sie ihm den Unfall immer noch nachtrugen und es ihn büßen ließen. Nein, sie schreckten nicht einmal davor zurück ihn anzugreifen. Und man konnte ja einiges über die Slytherins sagen aber wirklich mit Absicht verletzt hatten sie noch kaum jemanden. Mit Worten ja aber nie handgreiflich. Das schien unter ihrer Würde.
 

Inzwischen war auch Fred dazugekommen.
 

„Meint ihr, ihr könnt herausfinden, wer Adrian so verletzt hat? Ich kann es noch immer nicht fassen, dass ihn jemand wirklich angegriffen hat.“
 

Die Zwillinge sahen sich an.
 

„Wir können es versuchen, Angie. Und ich sags ja nicht gern, aber der ist echt in Ordnung. Hätte ich nicht einmal gedacht. Doch irgendwer will euch auseinander bringen. Und das mit allen Mitteln.“
 

„Eben und ich will nicht, dass noch etwas Schlimmeres geschieht. Etwas, dass ihn wirklich in Gefahr bringt. Er kann sich nicht gegen alle verteidigen.“
 

„Er ist ein guter Duellant, wie fast alle Slytherins. Aber natürlich wenn er aus dem Hinterhalt angegriffen wird, hat auch er es schwer.“

Bei der Stimme schraken die Gryffindors zusammen und sahen sich erstaunt um. Niemand war zu sehen, doch dann kam jemand um die Ecke. Sprachlos standen sie dem Blutigen Baron gegenüber, der sie, und hier trauten sie ihren Augen wirklich nicht, amüsiert betrachtete.
 

„Ich spreche selten, aber das heißt ja nun wirklich nicht, dass ich nicht reden kann. Ich will nur meistens nicht. Aber wenn ihr schon einem Slytherin helft, dann kann ich auch gegenüber Gryffindors meinen Mund aufmachen.“
 

Damit schwebte der Hausgeist der Slytherins durch die nächste Wand und war verschwunden.
 

„Das war…..gespenstisch.“
 

George fand als erster seine Sprache wieder.
 

Die Anderen stimmten ihnen zu. Das würde ihnen definitiv niemand glauben, also beschlossen sie darüber Stillschweigen zu bewahren. Immer noch kopfschüttelnd machten sie sich auf den Weg in den nächsten Unterricht, den sie zu Angelinas Bedauern nicht mit den Slytherins hatte.
 

Sie sah Adrian erst zum Abendessen wieder und eilte auf ihn zu. Lachend fing der Slytherin sie auf und Harry, der das beobachtet hatte, dachte sich, dass er doch einmal mit Malfoy reden konnte. Vor allem wollte er wieder seine Ruhe haben und das würde er sicher nicht, solange er sich querstellte. Dazu kannte er Hermine mittlerweile wirklich viel zu gut.

Er beugte sich zu Hermine hinüber und flüsterte:
 

„Okay du hast gewonnen.“
 

Die Freundin strahlte und Ron sah fragend herüber. Doch beide waren übereingekommen, dass sie ihm nichts erzählen würden. Sein Hass auf die Slytherins, besonders aber auch Draco Malfoy würde sonst alles zerstören.
 

„Er soll auch noch eine Hexe mitbringen, dass es ausgeglichen ist. Sonst heißt es hernach wir haben etwas mit ihm gemacht.“
 

Hermine nickte. Sie wusste auch schon genau wer den Eisprinzen begleiten würde. Tracy Davis hatte sich nie an den Streitereien beteiligt und niemand hatte bisher angedeutet, dass ihre Eltern für Voldemort arbeiten würden.
 

Sie gab es an Angelina weiter, die ihr gerade über den Weg lief, die es dann natürlich Adrian sagte. Der wunderte sich, dass Tracey dabei sein sollte, aber es würde wirklich einen guten Eindruck machen. Er besprach sich mit Draco, der die Klassenkameradin zu sich herüber winkte.
 

Verwirrt kam die Slytherin näher und setzte sich.
 

„Es geht darum, dass vorgeschlagen wurde, Harry und Hermine sollten sich mit mir treffen, um einen Weg zu finden, wie man Adrian und Angelina helfen kann. Du hast ja heute mitbekommen, dass es jemanden gibt der nicht einmal davor zurückschreckt ihn zu verletzen. Auch wenn es diesmal noch recht harmlos ausgegangen ist. Wir sollten lieber nicht darauf bauen, dass es das immer tut. Nun hat Hermine vorgeschlagen, dass noch eine Slytherin mitkommt und dabei dich vorgeschlagen. Würdest du das machen?“

Tracey nickte.

„Ich würde es für Adrian machen. Ich habe mit den anderen Häusern nicht viel am Hut und eigentlich sind sie mir ziemlich egal. Ich habe oft genug erlebt, dass wir einfach abgelehnt werden, nur weil wir in Slytherins sind. Doch wenn Adrian sich nun einmal in eine Gryffindor verliebt hat, dann werde ich alles tun um ihm dabei zu helfen. Vielleicht hilft es ja wirklich.“
 

Draco lächelte zufrieden. Er hatte gewusst, dass er sich auf den Gemeinschaftssinn in Slytherin verlassen konnte. Hier half man sich noch gegenseitig auch wenn das bedeutete, dass man etwas machen musste, das einem nicht so wirklich gefiel. Und wenn er ehrlich war, hatte er auch nicht unbedingt viel Lust darauf sich mit den Gryffindors zu treffen.
 

Damit stellte sich dann die nächste Frage. Wo sollte das Treffen stattfinden? Es musste ein Ort sein, wo sie relativ ungestört waren. Er überlegte, ehe sich seine Miene wieder aufhellte. Der Raum der Wünsche bot sich dabei direkt an. Er wusste nicht, ob die Gryffindors den Raum kannten, nahm aber fast an, dass es so war. Und wenn nicht würden sie ihn eben kennenlernen.

Adrian versprach es Angelina weiterzusagen und schlug den kommenden Freitagabend vor. Dann hatten alle Zeit ihre Argumente vorzubereiten und am Wochenende war weder Unterricht noch Quidditchtraining, so dass sie das unbesorgt machen konnten.

Der Raum der Wünsche

Kapitel 9: Der Raum der Wünsche
 

Über die Station Angelina gelangte die Nachricht schließlich zu Harry und Hermine, dass Draco zugestimmt hatte und auch bereit war Tracy mitzubringen.
 

„Warum eigentlich ausgerechnet die, Mine?“
 

„Wäre dir Pansy Parkinson lieber gewesen? Das hättest du mir sagen müssen, ich bin sicher die Slytherins können das noch ändern.“
 

Harry lachte mit Angelina und den Zwillingen. Es machte ihm wenig aus, wenn seine Freunde sich gelegentlich mal über ihn lustig machten. Er wusste, dass sie es nicht böse meinten. Und mit der schwarzhaarigen Hexe verstand er sich wirklich am schlechtesten. Und wenn er sich schon mit den Slytherins treffen musste, musste es ja nicht wirklich diese Hexe sein. Da hatte Hermine schon recht.
 

Der Angriff auf den Slytherin hatte ihm gezeigt, dass er durchaus mit Draco reden musste, ehe vielleicht schlimmeres geschah, als nur einen wenn auch feuerroten Arm.
 

Als er an diesem Abend noch einen Spaziergang machen wollte, hatte weder Hermine noch Ron Lust ihn zu begleiten. So zog er allein los und schlenderte über die Ländereien. Dabei belauschte er ein aufschlussreiches Gespräch, bei dem er leider die Stimmen der Sprecher nicht erkannte.
 

„Wie kann Angelina sich dermaßen unter Wert verkaufen? Schade, dass es nur ein leichter Brandzauber war. Der hätte viel mehr verdient. Oder glaubst du, dass die Schlange das ehrlich mit ihr meint?“
 

Der zweite Anwesende schnaubte.
 

„Sicher nicht. Oder seid wann haben diese Schlangen denn Gefühle für ein Mitglied aus einem anderen Haus? Die sind doch immer nur unter sich.“
 

Die Sprecher hatten sich entfernt, doch Harry stand immer noch an dem Ort wo er stehen geblieben war um zu lauschen. Er überlegte.
 

In einem hatte der zweite Sprecher recht. Die Slytherins blieben immer unter sich, doch lag das wirklich nur an ihnen selbst? Waren nicht auch sie mit schuld, weil sie dieses Haus immer in eine bestimmte Ecke gedrängt hatten? Vielleicht waren die Slytherins doch anders als sie vorgaben. Er musste, wenn er genau nachdachte, zugeben, dass Adrian eigentlich ein netter Typ war, wenn man ihn mal näher kannte. Gut bei Malfoy konnte er sich das nicht vorstellen, aber vielleicht erlebte er da auch eine Überraschung.
 

Nachdenklicher, als er wollte, kehrte er wieder zum Turm der Gryffindors zurück. Vor dem Porträt hielt er inne und versuchte sich zu beruhigen. Er hatte mit Hermine und den Zwillingen beschlossen, Ron nichts von dem bevorstehenden Gespräch zu sagen. Er wollte lieber nicht wissen, wie der Freund darauf reagieren würde. Das würde er dann schon früh genug herausfinden.
 

Er beschloss niemandem von dem belauschten Gespräch zu erzählen. Oder sollte er doch wenigstens Angelina warnen, damit die auch ihrem Freund sagen konnte, dass er besser vorsichtig war. Doch der hatte heute ja schon am eigenen Leib erfahren müssen, dass er besser sehr gut auf seine Umgebung acht gab.
 

Harry atmete noch einmal tief durch, dann nannte er der Fetten Dame das Passwort und trat in den Gemeinschaftsraum. Hermine zog die Augenbrauen hoch und signalisierte damit, dass sie ahnte, dass etwas vorgefallen war. Harry nickte andeutungsweise und verzog sich dann in den Schlafsaal. Er hatte einiges zum Nachdenken bekommen.
 

Die restlichen Tage bis zum Treffen gingen schnell herum und Harry gab vor sich selber zu ein wenig nervös zu sein. Wie würden sich die Slytherins verhalten? Sie waren nie Freunde gewesen und er fragte sich, ob sich das jemals ändern würde. Auch wenn er Angelina wirklich helfen wollte, denn die Jägerin des Quidditchteam der Gryffindors hatte mitbekommen wie Adrian behandelt wurde und so manchem klingelten noch die Ohren von ihren Strafpredigten.

Ginny hatte nach so einer zu Harry gemeint:
 

„Das erinnert mich fatal an meine Mutter. Die kann das auch so gut.“
 

Harry, der sich an den Heuler in Rons und seinem zweiten Jahr mit großen Schaudern erinnerte, nickte verständnisvoll. Aber er musste zugeben dass die Betreffenden ihre Strafpredigten auch wirklich verdient hatten.
 

Obwohl sie Adrian ein Besucherpasswort gegeben und damit signalisiert hatten, dass er immer kommen könne, fragte er stets ob es recht wäre oder ob er stören würde. Angelina machte es im umgekehrten Fall genauso.
 

Heute war sie wieder mit hinunter zu den Slytherins gekommen und erlebte wieder einmal, wie hilfsbereit die älteren Jahrgänge gegenüber den jüngeren waren. Adrian half gerade einem Drittklässler, als sie bemerkte, dass einer der ersten Klasse auch wartete. Sie fragte, ob sie vielleicht helfen konnte. Erst wollte der Kleine nicht, doch dann kam er näher und stellte seine Frage.

Angelina dachte kurz nach und begann dann zu erklären. Sie stellte fest, dass es ihr Spaß machte und ihr fielen auch die Worte von Adrian wieder ein, der dieses System quasi als kostenlose Wiederholung bezeichnet hatte. Dadurch, dass man es jemandem erklären musste, merkte man selber wie gut man den Stoff beherrschte. Sie musste ihm recht geben, es war wirklich so.
 

Angelina stellte sich vor wie Adrian im Gryffindor–Gemeinschaftsraum jüngeren Schülern half und musste unwillkürlich schmunzeln. Fragend sah Adrian herüber.
 

„Ich hab dir doch mal gesagt, dass ich euch beneide wie ihr hier zusammenhaltet. Hier hilft wirklich jeder jedem. Und das vermisse ich ein wenig bei uns oben. Da sitzen die Klassenstufen getrennt voneinander und was man nicht weiß schlägt man eben nach oder fragt einen Klassenkameraden. Aber es kommt keiner auf die Idee einen der älteren Schüler zu fragen. Im Grunde finde ich das schade.“
 

Angelina lehnte sich zurück und stellte fest, dass sie die Aufmerksamkeit des gesamten Gemeinschaftsraumes hatte.

„Ich hätte nie gedacht dass ich die Slytherins mal wegen etwas beneide.“
 

„Wir müssen eben schauen wie wir zu recht kommen. Ihr könnt dann immer noch die Klassenkameraden aus Ravenclaw und Hufflepuff fragen. Das ist uns meistens verwehrt. Sie würden uns wohl keine Auskunft geben. Oder im schlimmsten Fall was Falsches sagen, damit wir uns blamieren.“
 

Die Gryffindor musste zu ihren Bedauern zugeben, dass Theodore Nott mit diesen Worten recht hatte. Niemand würde den Slytherins richtige Auskünfte geben.
 

„Also haben wir eben eingeführt, dass die Älteren den Jüngeren helfen. Wer hier um Hilfe fragt bekommt sie auch. Der Hut singt ja auch immer von Freundschaft in Slytherin. Das glaubt außerhalb nur niemand.“
 

„Ich glaube es euch und zumindest Hermine Granger ist derselben Ansicht.“
 

Mehr als ein Slytherin wurde unruhig. Sie wussten, dass gerade Hermine keinen Grund hatte ihnen wohlgesinnt zu sein und Draco beschloss sich bei dem Treffen als erstes für alles zu entschuldigen. Ob die Gryffindor ihm Glauben schenken würde, würde er dann ja sehen.
 

Angelina ahnte, was in dem blonden Slytherin vor sich ging und sie trat neben ihn. Pansy rutschte zur Seite, so dass sie sich setzen konnte.
 

„Sie wird dir das nicht nachtragen wenn du dich ehrlich entschuldigst. Nur solltest du es dann wirklich meinen.“
 

Sie sprach so leise, dass es außer dem Blonden nur Pansy und Adrian verstanden.
 

„Ich würde mich auch gern entschuldigen. Ich war nicht besser als Draco, auch wenn ich sie nie als ...“, Pansy zögerte ehe sie weitersprach:
 

„Schlammblut bezeichnet habe. Zumindest habe ich es ihr nie gesagt. Hier hab ich sie so genannt und dafür schäme ich mich.“

„Dann sag ihr das so, Pansy. Hermine wäre glaub ich die Letzte die euch das dann noch nachtragen würde. Aber ihr solltet sie danach wirklich höflich behandeln. Und am besten versucht ihr auch die anderen Schüler nicht mehr so herablassend zu behandeln. Ich weiß, wir haben es euch alle in der Vergangenheit schwer gemacht und die Situation ist wirklich nicht allein eure Schuld. Wir waren da auch beteiligt.“
 

Draco und Pansy nickten.
 

Adrian hatte nachdenklich den Blick schweifen lassen und als er auf Marcus fiel hob er die Augenbraue. Schon seit einigen Tagen verhielt sich der Quidditchkapitän der Slytherins merkwürdig. Er stand auf und ging zu ihm hinüber.
 

„Was ist los Marcus? Dich beschäftigt doch was.“
 

„Bell ist mir eine Zeitlang nachgeschlichen und als ich sie gefragt habe was das soll, hat sie mir gesagt sie will wissen wie die Slytherins wirklich sind. Warum ist sie ausgerechnet mir nachgeschlichen? Sie kann mich auf den Tod nicht leiden.“
 

Adrian musste ein Lachen unterdrücken. Die beiden hassten sich wie er und Angelina sich gehasst hatten. Er zögerte als ihm ein Gedanke kam, den er sicherheitshalber nicht aussprach.
 

Was wenn es bei den beiden genauso war wie bei ihnen? Zwischen ihnen war aus Feindschaft ja auch Liebe geworden. Konnte es sein, dass Katie und Marcus?
 

Doch das erschien ihm dann doch zu abwegig. Das konnte wirklich nicht sein. Dennoch beschloss Adrian sich das näher zu betrachten. Doch zunächst war wichtig, dass Harry Potter und Draco Malfoy zu einer tragbaren Einigung kamen. Ansonsten würde er es noch schwerer haben die Beziehung mit einer Gryffindor zu verteidigen. Obwohl witziger weise die Löwen nicht wirklich viel dagegen zu haben schienen.
 

Der größte Unmut schien ihn Hufflepuff zu herrschen und der Slytherin musste zugeben, dass sie dieses Haus wirklich am schlechtesten behandelt hatten. Aber war das wirklich ein Grund ihn dermaßen anzugiften? Der Arm hatte lange wehgetan und mitunter spürte er sogar jetzt noch den Schmerz.
 

Er beschloss sich von nun an den anderen Häusern gegenüber anders zu verhalten. Angelina hatte recht damit, dass es den Slytherins nicht eben einfach gemacht wurde, doch irgendeiner musste ja den Anfang zu einer Besserung machen. Und wieso sollte das nicht er sein.
 

Er zuckte zusammen, als Angelina ihn kräftig anstupste.
 

„Was?“
 

„Ich wollte wissen wo du mit deinen Gedanken warst in den letzten Minuten.“
 

„Bei dem Gespräch zwischen den Löwen und den Schlangen. Und dabei, dass es ungewöhnlicherweise gar nicht mal die Gryffindors sind, die etwas gegen unsere Beziehung haben, sondern die, die gar nicht mal direkt beteiligt sind. Aber das könnte daran liegen, dass wir uns immer über Hufflepuff lustig gemacht haben und ich muss zugeben, dass ich da nicht wirklich freundlich war. Um es ehrlich zu sagen ich war ein…“, Angelina legte ihm die Hand auf den Arm und stoppte seinen Redeschwall.
 

„Ich hab doch schon gesagt, dass wir es euch auch nicht leicht gemacht haben und mit den Jahren hat es sich dann hochgeschaukelt. Es muss wirklich ein Ende geben, ehe noch mehr und vielleicht Schlimmeres geschieht. Ich will meinen Freund nicht ständig in der Krankenstation besuchen. Wir haben eh zu wenig Zeit füreinander.“
 

Die Slytherins grinsten.
 

Doch leider musste Angelina gehen, wenn sie rechtzeitig oben im Turm sein wollte.
 

Als sie den Gemeinschaftsraum der Slytherins verlassen hatte, stieß sie auf ein paar Hufflepuffs.
 

„Was bei allen Rezepten von Helga Hufflepuff findest du an dieser Schlange?“
 

Angelina überlegte ob sie wortlos vorbeigehen sollte, aber das entsprach nicht ihrem Wesen.
 

„Das geht euch nichts an, aber wenn ihr es unbedingt wissen müsst: Ich liebe ihn einfach. Und wenn ich nochmal erlebe, dass ihn jemand verletzt, sei es mit Worten oder Taten, dann werdet ihr mich kennenlernen. Haben wir uns verstanden?“
 

Immer noch verdutzt nickten die Hufflepuffs und Angelina setzte ihren Weg an den tuschelnden Bildern vorbei in den Gemeinschaftsraum der Gryffindors fort, wo die Zwillinge und Katie ihr sofort ansahen, dass sie sich geärgert hatte. Das konnte aber weniger an ihrem Freund liegen, denn die beiden waren ein Herz und eine Seele.

„Was ist passiert?“
 

„Hufflepuffs haben mich genervt. Warum können sie nicht verstehen, dass ich ihn liebe und ihn nicht aufgeben, nur weil es denen nicht passt, dass wir zusammen sind. Es ist meine Sache wen ich liebe und wen nicht.“
 

Der dunkelhaarigen Gryffindor kam ein Gedanke.
 

„Was ist wenn dort einer in mich verliebt war und nun aus Eifersucht die anderen aufwiegelt?“
 

„Das wäre eine Erklärung für den Hass, den die Hufflepuffs den Slytherins plötzlich entgegen bringen. Ich meine so wirklich nett waren wir ja auch nicht zu ihnen und keiner von uns war Angriffsziel ihrer Attacken.“
 

Fred wandte sich an die Anderen.
 

Sie hofften, dass es nach dem Gespräch leichter werden würde.

Gespräche

Kapitel 10: Gespräche
 

Die Worte von Fred ließen Angelina nicht los. War es wirklich so, dass die Schüler von einem heimlichen Verehrer aufgewiegelt wurden? Wer sollte das sein? Soviel sie wusste hatte sich niemand auffällig in ihrer Gegenwart verhalten. Sie hatte auch keine heimlichen Botschaften oder Geschenke bekommen, die darauf hindeuten konnten, dass sie einen Verehrer hatte. Sie hatte immer gedacht, dass sie eben nicht begehrenswert war, bis….ja bis sie Adrian in ihr Herz gelassen hatte. Dem Slytherin war es schnell gelungen, sie für sich einzunehmen und ihr zu zeigen wie liebenswert sie wirklich war.
 

Sie drehte sich auf die andere Seite und lauschte den ruhigen Atemzügen ihrer Kameradinnen im Schlafsaal. Offenbar war sie die einzige die wach lag. Angelina zwang sich an nichts mehr zu denken und hoffte, dass sie dann irgendwann einschlafen würde.
 

Morgen hatte sie Zaubertränke und da war es nicht ratsam, unaufmerksam zu sein. Obwohl sie schon gemerkt hatte, dass sie nicht mehr so oft das Ziel von Snapes Spott war. Lag das daran, dass sie mit einem seiner Schlangen zusammen war? Oder hatte Adrian ihn gebeten sie in Ruhe zu lassen? Sie beschloss, dass sie darüber mit dem Slytherin reden musste.
 

Das setzte sie am nächsten Morgen auch sofort in die Tat um und zur großen Verwunderung der anderen Schüler setzte sie sich kurzerhand an den Haustisch der Slytherins. Wenn diese verwundert waren, dann zeigten sie es nicht, sondern wünschten ihr deutlich hörbar einen guten Morgen. Das vergrößerte die Verwunderung bei den anderen Schülern noch und Angelina musste ihr Lachen verbergen.
 

Die Slytherins wussten wirklich wie man andere verwirrte. Von ihrer List konnte man sicher noch so einiges lernen.

„Ihr seid wirklich raffiniert und das meine ich jetzt nicht abwertend.“
 

Dann wandte sie sich an Adrian.
 

„Sag mal, du hast nicht zufällig mit Professor Snape gesprochen, dass er mich mit seinem Spott in Ruhe lassen soll? Die letzten Stunden war er mehr mit andern Gryffindors beschäftigt.“
 

„Nein, Angie. Damit habe ich nichts zu tun, Ehrenwort. Es ist seine eigene Entscheidung gewesen, auch wenn ich sagen muss, dass ich sie begrüße. Es tut mir leid, dass er euch immer so runtermacht, aber ich kann ihm da nicht reinreden, selbst wenn ich es bei allen wollte. Auch ich hab Gryffindors die ich nicht leiden kann.“
 

Angelina runzelte kurz die Stirn, als sie darüber nachdachte.
 

„Naja, ist ja auch egal. Ich will mich ja auch nicht beschweren, dass er mich nicht mehr so mies behandelt.“
 

Draco, der ihr gegenübersaß fragte:
 

„Kannst du Pot… Harry bitte sagen, dass wir uns im Raum der Wünsche treffen wollten. Der ist am sichersten, dass uns niemand dazwischen kommt. Tracy und ich werden da sein.“
 

Als Angelina ihn völlig entgeistert anstarrte, sah man dem Blonden förmlich an, dass er ein Lachen unterdrücken musste.

„Ja, wir haben gestern Abend offen im Gemeinschaftsraum gesprochen und die Slytherins werden sich bemühen, die Anderen freundlicher zu behandeln, wenn wir diese Behandlung im Gegenzug auch erfahren. Du hast ja bei Adrian gesehen wie es uns ergehen kann. Gut so was ist bisher nicht vorgekommen, aber auch wir werden mit Worten verletzt. Und dass wir uns dann revanchieren ist fast klar. Oder?“
 

Angelina nickte. Sie schämte sich, dass sie immer nur das Schlechteste von den Slytherins angenommen hatte. Seit sie in deren Gemeinschaftsraum konnte, hatte sie ein völlig anderes Bild von ihnen bekommen, als sie für möglich gehalten hatte. Katie hatte ihr immer staunend zugehört und sie warf nun einen Blick auf Marcus Flint. Die hübsche Gryffindor fragte sich, was in ihm wohl vorging.
 

Der Quidditchkapitän schien den Blick zu spüren und sah auf. Doch er sagte nichts, aber Angelina war sich sicher, dass es dabei nicht bleiben würde.
 

Nach dem Unterricht, als sie mit Adrian draußen spazieren ging, hörten sie mit einem Mal ein Rufen und blieben stehen. Marcus kam auf sie zu und wandte sich nach einer für seine Verhältnisse sehr freundlichen Begrüßung an seinen Jäger.
 

„Kann ich kurz mit deiner Freundin sprechen, Adrian? Du bekommst sie auch in einem Stück wieder.“
 

„Das will ich dir auch geraten haben oder du kehrst in einer Schachtel heim.“
 

Angelinas Blick ging von einem zum anderen und sie schien ihren Ohren nicht trauen zu wollen. Die Slytherins waren zwar nicht sonderlich zart in ihren Formulierungen, aber dass sie sich überhaupt vor anderen neckten, war ihrem Wissen nach noch nie vorgekommen. Es gab sogar einige, die steif und fest behaupteten, dass die Slytherins nicht wussten wie man scherzt. Offenbar hatten sie die Gryffindor doch mehr als sie dachte akzeptiert und sie musste zugeben, dass sie das stolz machte.

Marcus bat sie ein paar Schritte mit ihm zu gehen und nach einem fragenden Blick auf Adrian, der ihr beruhigend zunickte, stimmte sie zu. Was wollte der Slytherin von ihr?
 

„Sag mal, Angelina, kannst du mir vielleicht erklären warum Bell mir hinterher schleicht?“
 

Offenbar wollte Marcus keine Zeit verlieren und Angelina war wirklich erstaunt.
 

„Ist sie das denn?“
 

Die Hexe wollte ein wenig Zeit gewinnen, um sich überlegen zu können, was sie sagte. Sie konnte Marcus ja schlecht verraten, dass sie davon überzeugt war, dass Katie durchaus Interesse an ihm hatte. Das würde die Freundin schon selber tun müssen.

„Ich kann es dir nicht sagen. Aber ich habe erzählt wie freundlich ihr mich aufgenommen habt und ich denke sie wollte nachsehen ob das stimmt was ich erzählt habe. Wir sind schon sehr gute Freundinnen, aber genauer hat sie mit mir nicht darüber gesprochen. Tut mir leid Marcus, wenn ich dir da nicht helfen kann. Hast du mit ihr darüber gesprochen?“
 

„Sie hat mir ungefähr dasselbe gesagt. Aber ich habe das Gefühl, dass da was anderes ist.“
 

Irrte Angelina sich oder klang der Quidditchspieler wirklich ein wenig enttäuscht?
 

Innerlich frohlockend ließ sie sich zu ihrem Freund zurückbringen, der sie sofort in die Arme nahm und küsste. Das war auch neu. Bisher hatten die Slytherins nie Gefühle in der Öffentlichkeit gezeigt. Viele glaubten sogar, dass die Schlangen nicht einmal darüber verfügen würden.
 

Angelina wusste zumindest das mittlerweile besser hielt aber den Mund, da sie mitbekommen hatte, dass die anderen ihr da gar nicht erst zuhörten.
 

<Himmel noch eines>, dachte die hübsche Jägerin, <ist der Riss zwischen den Häusern wirklich so tief?>

Sie dachte an die Worte von Dumbledore und fragte sich wie sie das ändern sollte. Sie bemerkte Adrians fragenden Blick und erzählte ihm von dem Gespräch mit dem Direktor.
 

„Danke für deine Fürsprache. Ich schäme mich, dass ich euch beinah so verletzt hätte. Du könntest mich beim Ministerium selbst für den Versuch anzeigen. Ich würde mich schuldig bekennen müssen und dann die Strafe akzeptieren.“
 

Der Slytherin ließ den Kopf hängen und Angelina schnaubte. Irgendwie klang das fast wie die Mischung eines Zischen und Knurren. Adrian lächelte unwillkürlich.
 

„Vergiss es endlich, Adrian. Es ist nichts passiert und die Anderen machen dir das Leben wahrlich schon schwer genug. Weder Katie noch ich tragen es dir nach.“
 

Die Gryffindor schmiegte sich an ihren Freund und der legte seinem Arm um ihre Schulter. Harry und Hermine kamen ihnen entgegen und im Gegensatz zu seiner Freundin hatte Harry seine Mimik nicht so gut unter Kontrolle. Er starrte das Paar an und kam dann herüber.
 

„Ich habe noch nie erlebt, dass Slytherins offen Gefühle zeigen.“
 

„Ich weiß, dass es heißt, wir hätten keine. Aber ich kann dir versichern, auch wir haben welche und ich würde alles für Angelina machen. Ich kann selber mitunter nicht glauben, dass ich sie wirklich erobert habe.“
 

Die drei Gryffindors lachten.
 

„Pass bitte gut auf sie auf, Puce…..Adrian.“
 

Harry hatte offenbar beschlossen die Nachnamen der Slytherins durch deren Vornamen zu ersetzen, was Angelina dazu brachte aufzuatmen. Offenbar war der Hauskamerad bereit zumindest anzuhören, was die Anderen zu sagen hatten.“

„Weißt du eigentlich wo das Treffen stattfinden soll?“
 

Sie wandte sich an Harry, der einen Blick auf Adrian warf. Es war dann allerdings der Slytherin der antwortete.
 

„Der Raum der Wünsche eignet sich am besten würde ich einmal sagen. Niemand kann sie dort stören und sie haben alle Zeit der Welt alles aus der Welt zu schaffen. Und schau nicht so verdutzt, Harry. Wir haben natürlich offen im Gemeinschaftsraum darüber gesprochen. Ist das bei euch etwa nicht üblich, dass das was alle betrifft offen diskutiert wird?“
 

„Ich hab dir doch gesagt, dass bei uns einiges anders ist. Bei euch helfen ja auch die älteren Schüler den jüngeren.“
 

Das war ein Stichwort, dass Hermine sofort aufgriff.
 

„Das interessiert mich. Wie habt ihr das geregelt?“
 

„Da gibt es keine Regel. Wir haben eine Liste, wer in welchem Fach gut ist und dann können Jüngere entscheiden zu wem sie gehen wollen, wenn sie eine Frage haben, die sie in den Büchern nicht finden oder auch wenn es zu spät ist noch in die Bibliothek zu gehen. Auch bei uns kommt es vor, dass manche Schüler die Hausaufgaben auf den letzten Drücker machen. Und da ist es geschickt wenn man einen älteren Schüler fragen kann.“
 

Hermine nickte. Das war etwas, was sie sich für Gryffindor sicher auch vorstellen konnte. Doch zunächst mussten die Anfeindungen aufhören, ehe man darüber diskutieren konnte, was die Slytherins Gutes hatten, das sie anderen mitteilen konnten. Aber die braungelockte Gryffindor beschloss, dass sie darüber noch mit den Slytherins reden musste. Das interessierte sie doch sehr, denn genau wie Angelina wünschte sie sich, dass die Älteren den Jüngeren helfen würden, aber in Gryffindor blieben die Klassen meistens unter sich und sie hatte auch bei den beiden anderen Häusern noch nie gehört dass es so was wie das eben vernommene bei den Slytherins gab.
 

Doch Hermine war klug genug einen Schritt nach dem anderen zu machen. Sonst geriet man leicht ins Straucheln und es war ihr zu wichtig, dass ihr Vorhaben klappte. Und wenn sie Adrian so näher betrachtete, konnte sie Angelina verstehen, dass diese sich in den Jäger verliebt hatte. Und vor allem wenn er dabei lächelte.
 

Sie verabschiedete sich von den beiden und zog den eher widerstrebenden Harry mit sich.
 

„Merkst du nicht, dass die allein sein wollen? Wir stören nur wenn wir dort noch länger bleiben.“
 

Harry runzelte die Stirn und musste sich dazu zwingen, dass er nicht nach den beiden zurückschaute. Er wusste, dass er sich auf Hermine in dieser Hinsicht verlassen konnte. Sie wusste immer wie man sich am Besten benahm.
 

Es war allerdings schon ungewohnt, dass sich ein Slytherin und eine Gryffindor öffentlich in den Armen hielten. Harry verstand es nicht wirklich aber er mochte Angelina und wenn sie Pucey eben liebte dann war das für den Gryffindor in Ordnung. Sie musste selber wissen was sie wollte. Aber er würde keine Gnade kennen, wenn der Jäger seiner Teamkollegin weh tun würde.
 

„Es ist schon schlimm, dass die beiden unter solchem Druck stehen.“
 

Die Worte Hermines rissen ihn aus seinen Gedanken.
 

„Ich meine wenn die beiden sich lieben, dann kann es anderen doch egal sein. Es kann doch nicht angehen, dass jemand dann einen zauber gegen Adrian richtet.“
 

Da musste Harry seiner besten Freundin allerdings zustimmen. Das ging entschieden zu weit. Sie hatten nicht in Erfahrung bringen können, wer es gewesen war, aber bei Hufflepuff fehlten doch eine ziemliche Menge an Punkten. Harry gab vor sich selber zu, dass er eine solche Handlung gerade diesem Haus nicht wirklich zugetraut hatte. Wie die meisten anderen unterschätzte er die Dachse. Es war nicht so, dass er sie für Flaschen hielt, aber auch nicht unbedingt für solche Personen, die so wegen einer Liebe, die im Grunde noch nicht einmal das Haus betraf, reagierten.
 

Er wusste noch nicht wie er sich Draco Malfoy und Tracy Davis gegenüber verhalten sollte, vertraute aber darauf, dass Hermine die richtigen Worte finden würde. Das war bisher immer der beste Weg gewesen und daran wollte er festhalten. Wie sich das Gespräch dann weiter entwickelte, würde man sehen. Aber es war schwierig den Anfang zu finden.
 

Hermine machte sich unterdessen auch so ihre Gedanken. Wie sollte man die beiden Häuser dazu bringen normal miteinander umzugehen? Sie mussten ja nicht die besten Freunde werden aber wenigstens normal miteinander umzugehen sollte doch möglich sein. Sie mochte ja auch nicht alle Hufflepuffs oder Ravenclaws, ja nicht einmal alle Gryffindors. Dennoch konnte sie mit diesen höflich umgehen.
 

Sie war auch ehrlich genug einzusehen, dass es nicht allein an den Slytherins lag, dass die Situation dermaßen aus dem Ruder gelaufen war. Sie alle hatten Slytherin immer ausgeschlossen und gemieden. Vielleicht gab es dort noch mehr Schüler, die wie Adrian sehr nett waren. Und sie wollte unbedingt mehr über diese Hilfen für jüngere Schüler wissen. Das stand auf ihrer Wunschliste ziemlich weit oben.
 

Endlich war der Zeitpunkt für das Treffen gekommen und sie machten sich auf den Weg. Als sie am Raum der Wünsche eintrafen, war Hermine immer noch wütend über die Bemerkungen die Ron gemacht hatte, als sie aufgebrochen waren.
 

Draco sah sie fragend an als sie kurz Hallo sagte und auch Tracy war irritiert. Eigentlich hatte sie eher gedacht, dass Harry der Schwierigere war.
 

Hermine bemerkte die Verwirrung und lächelte, kaum dass sie den Raum betreten und sich gesetzt hatten.

„Entschuldigung, dass ich so kurz angebunden war. Aber ich habe mich geärgert, das betraf wirklich nicht euch.“
 

„Schon recht, wir haben uns nur gefragt was wir diesmal verbrochen haben. Zumindest ich war mir diesmal keiner Schuld bewusst. “
 

Die Spannung löste sich in schallendem Gelächter und das Treffen konnte beginnen.

Das Treffen

Kapitel 11: Das Treffen
 

Dann wurde Draco wieder ernst.
 

„Die Zwillinge haben sich dieses Treffen ausgedacht, damit nicht noch mehr passiert. Es ….“, er unterbrach sich, als Hermine knurrte.
 

„Was ist los? Du bist schon geladen hier reingekommen, Mine.“
 

„Ron ist los. Ich habe mich über ihn geärgert. Wie kann er Angelina und Adrian nur so in den Rücken fallen. Okay er ist ein Slytherin und sie eine Gryffindor. Aber das kann doch kein Grund sein, Adrian anzugreifen oder da zumindest gutzuheißen.“
 

Harry und auch die Anderen ahnten sofort, dass es um den Angriff auf den Slytherin vor einigen Tagen ging. Seitdem war nichts Größeres mehr geschehen. Der Slytherin musste auf seine Sachen aufpassen, besonders die Hausaufgaben hatten es den Anderen angetan und nachdem Professor McGonagall ihn ziemlich zur Schnecke gemacht und ihm Nachsitzen gegeben hatte, passte nicht nur er darauf auf. Die anderen Slytherins bildeten einen Ring um ihn oder achteten auf seine Sachen, wenn er zu einer Demonstration nach vorn musste oder während er Zaubertränkezutaten holen musste.
 

Severus Snape wunderte sich beim ersten Mal zwar, aber er kam schnell hinter den Grund und tolerierte, dass die meisten Zutaten Adrian von anderen mitgebracht wurden. Er besprach das mit seiner Kollegin und Minerva tat es leid, dass sie den Slytherin dermaßen angeschrien hatte.
 

Nach der nächsten Stunde hatte sie sich entschuldigt und das Nachsitzen aufgehoben, was ihr einen dankbaren Blick von Adrian und einen strahlenden von Angelina einbrachte.
 

„Er ist einfach nur kindisch in seinem Hass. Gut, ich hab bisher auch das Schlechteste von Slytherin gedacht und dafür möchte ich mich entschuldigen. Was ist Draco?“
 

„Wenn sich hier in diesem Raum einer entschuldigen muss bin das wohl ich. Du hast dich immer nur gewehrt, wenn ich oder ein anderer Slytherin dich attackiert hat. Ich möchte dich deswegen um Verzeihung bitten. Auch wie ich dich immer genannt habe tut mir wirklich leid.“
 

Harry und Hermine glaubten ihren Ohren nicht trauen zu dürfen. Hatte Draco Malfoy gerade eben wirklich die muggelgeborene Hermine um Verzeihung gebeten?
 

Der Blonde wartete geduldig auf eine Antwort und endlich löste sich Hermine aus ihrer Starre.
 

„Wenn du das wirklich ehrlich meinst und ich denke, dass du das machst, dann wollen wir das vergessen. Aber nenn mich nie wieder so oder du wirst das bereuen.“
 

„Ich verspreche es dir, nie wieder.“
 

Harry lachte.
 

„Nachdem das nun geklärt ist, sollten wir uns dem eigentlichen Problem widmen, weswegen wir hier sind. Zum Einen müssen wir einen Weg finden, wie wir die Anderen davon abhalten, dass sie Adrian immer noch wegen dem Unfall, und ja ich glaube, dass es nur ein Unfall war, fertigmachen. Es muss langsam aufhören. Es war schließlich keine Absicht. Und außerdem müssen wir eine Möglichkeit finden ihn vor weiteren Angriffen zu schützen. Diesmal ist es noch recht harmlos ausgegangen, aber es kann auch einmal schiefgehen. Ich wüsste gern wer das war. Von Gryffindor kann es eigentlich niemand gewesen sein wegen der Entfernung, aber natürlich konnten sie einen an der Eingangstür bestochen haben.“
 

„Das traut man wohl eher uns zu. Niemand würde denken, dass wir es ehrlich meinen.“
 

Es war das erste Mal, dass Tracy sich einmischte und Hermine nickte.
 

„Wir haben auch eher auf Hufflepuff getippt. Es gibt oft Gerangel in den Kerkergängen. Wobei ich sicher nicht die Schuld auf die Hufflepuffs abwälzen will. Und wenn es jemand von Gryffindor gewesen wäre, hätte ja die Gefahr bestanden, dass man einen der Ravenclaws trifft und das werden sie nicht riskiert haben.“
 

„Ich würde sagen, dass Harry und du, Draco, offen aufeinander zugehen müsst. Ihr müsst ja nicht die besten Freunde werden, aber wenigstens zeigen, dass ihr miteinander auskommen könnt. Was ist Draco?“
 

„Harry hat mein Freundschaftsangebot schon einmal ausgeschlagen, Hermine. Er würde es jetzt wahrscheinlich auch nicht annehmen.“
 

Harry klappte fast der Unterkiefer runter. Hatte es den Slytherin damals so sehr getroffen, dass er deswegen immer so gemein gewesen war? Das konnte es jetzt doch wirklich nicht sein.
 

„Sag mal, Draco, und bitte sei ehrlich. Bist du immer noch beleidigt, dass ich damals deine Freundschaft ausgeschlagen habe?“

Der Slytherin wand sich ein wenig.
 

„Beleidigt nicht gerade. Es hat mich sehr getroffen, weil Malfoys…. sehr selten ihre Freundschaft anbieten. Ich wollte schon in der Winkelgasse dein Freund sein. Vielleicht war es in der ersten Klasse wirklich verletzter Stolz und dann hat sich das ganze immer mehr hochgeschaukelt. Und dazu kam die seit Jahrhunderten bestehende Feindschaft der beiden Häuser. Es ist glaub ich wirklich an der Zeit, das zu ändern.“
 

Hermine lachte befreit auf.
 

„Und es war so schwer dich zu überreden herzukommen und nun ist es doch ganz einfach miteinander zu reden. Und wenn ihr das schafft, werden euch die meisten zumindest nacheifern.“
 

Harry ahnte weswegen seine Freundin traurig aussah und die beiden Slytherins kamen ebenfalls schnell dahinter.

„Ron wird diese Einstellung nicht teilen. Oder?“
 

Tracy hatte die Erklärung für Hermines unwirsches Verhalten zu Beginn nicht vergessen.
 

„Nein, ich fürchte er ist zu verbohrt was diese Sache angeht.“
 

„Meinst du es würde helfen, wenn ich mich persönlich bei ihm entschuldige?“
 

„Ich denke nicht, dass er das so einfach hinnimmt. Und ich möchte nicht, dass du dich demütigen musst. Und genau das wird er verlangen.“
 

Harry seufzte.
 

„Vielleicht sollte ich mich öffentlich entschuldigen. Ich muss glaube ich bei einigen um Verzeihung bitten. Das könnte man verbinden. Besonders aber bei Longb….Neville. Himmel ist das schwer von Nachnamen auf Vornamen umzusteigen.“

Alles lachte und Harry rief leise.
 

„Dobby.“
 

Der Hauself erschien sofort und schrak zurück als er Draco bemerkte. Doch Harry bedeutete ihm lediglich ihnen zu essen und zu trinken zu bringen. Natürlich machte der Hauself schnell was ihm aufgetragen wurde. Ehe er verschwinden konnte, räusperte sich der Slytherin.
 

„Es tut mir leid, wie du bei uns behandelt wurdest, Dobby. Ich hoffe doch, dass es dir hier besser geht.“
 

Hermine zog die Augenbrauen hoch und wechselte mit Harry einen verwunderten Blick. Offenbar war es dem Slytherin wirklich ernst damit, dass er zeigen wollte, dass er sich verändert hatte.
 

Dobby drehte sich zu ihm um und schien zu überlegen. Dann nickte er nur und verschwand.

„Du meinst die Änderung wirklich ernst oder?“
 

„Ja. Ich werde versuchen nicht mehr alle anzugreifen, wenn die anderen im Umkehrschluss auch Slytherin in Ruhe lasse. Es ist hart für die Erstklässler wenn sie nach Slytherin kommen und gleich in einen Topf mit denen geworfen werden, die wirklich schon einige Beleidigungen auf dem Kerbholz haben. Wir werden in eine Isolation gedrängt, die wir nicht wollen, aus der man sich aber nicht befreien kann, wenn man das silber-grüne Wappen trägt. Tracy zum Beispiel hat nie wirklich mitgemacht und dennoch wird sie wie ich behandelt. Bei mir ist es gewissermaßen gerechtfertigt, ich war ein Ekel. Aber Tracy wird kaum von jemand beschuldigt werden können, dass sie beleidigend ist. Oder gestern wurde eine Erstklässlerin verletzt, die nicht schnell genug aus dem Weg gegangen ist. Das muss im Gegenzug auch aufhören.“
 

Harry und Hermine sahen sich entsetzt an. Dass es so schlimm war, hatten sie nicht gewusst. Da konnten sie den blonden Slytherin verstehen, dass er Wert darauf legte, dass sich nicht nur die Slytherins ändern mussten.
 

„Ist der Kleinen was Ernsthaftes geschehen?“
 

Hermines Stimme klang gepresst und Harry wusste, dass sie sich sehr beherrschen musste, ihren Ärger nicht deutlicher zu zeigen. Er kannte sie viele Jahre und das hatte er wirklich gelernt. Doch auch die Slytherins spürten, dass die Löwen kurz vor der Explosion standen und beeilten sich zu versichern, dass es dem Mädchen wieder gut ging.
 

„Wart ihr bei Madam Pomfrey?“
 

„Nein. Kleinere Wunden schaffen wir schon allein zu heilen. Wir gehen nicht immer gleich zu ihr, weil es dann meistens schlimmer wird. Die Anderen denken dann, dass wir sie verraten. Also haben wir uns daheim in Heilzaubern unterrichten lassen. Aber wenn wir nicht weiterkommen, dann ist es selbstverständlich, dass wir zu Madam Pomfrey gehen. Wenn wir auch nicht immer sagen wo die Verletzungen herkommen.“
 

Missbilligend schnalzte Hermine mit der Zunge und die beiden Schlangen lächelten. Sie spürten, dass sich zumindest zwischen ihnen vier etwas verändert hatte. Und sie hofften, dass das der Anstoß war, dass die anderen ebenfalls zugänglicher wurden. Die Slytherins wollten auch nicht mehr immer nur abseits stehen.
 

„Wir haben an dieses Gespräch auch unsere Hoffnung geknüpft. Und um die zu erfüllen, brauchen wir die Hilfe von dir, Harry. Wir….wir möchten nicht immer abseits stehen. Gestern die Schneeballschlacht. Wir hätten so gerne mitgemacht, haben uns aber nicht getraut zu fragen ob wir mitmachen dürfen.“
 

„Wir wollen morgen wieder eine machen. Nach dem Unterricht am See unten. Seid dort und ich sorge dafür, dass ihr mitmachen könnt. Allerdings darf sich niemand zu schade sein richtig nass dabei zu werden.“
 

Tracy lachte und Harry lauschte dem Klang nach. Er hatte nicht damit gerechnet, dass die Slytherins gerne dabei wären. Aber von dem was er heute hier gehört hatte und er konnte sich denken, dass da noch mehr passiert war, konnte er sie auch verstehen, dass sie das Risiko nicht wirklich eingehen wollten. Aber die Slytherin gefiel ihm mehr als er erwartet hatte.

„Wer würde denn mitmachen?“
 

„Tracy, Blaise, Pansy und ich erst mal.“
 

„Theodore hast du vergessen. Er war richtig traurig, dass es sich nicht lohnt zu viert eine Schneeballschlacht zu machen. Und Harry…“, Tracy unterbrach sich. „Was hast du gegen Pansy?“
 

Sie hatte durchaus bemerkt, dass sich das Gesicht des Gryffindors verdüstert hatte als dieser Name gefallen war.

„Ich mag sie einfach nicht. Aber vielleicht schätze ich sie auch falsch ein. Ich kann es nicht sagen.“

Draco lächelte.
 

„Pansy ist eigen, aber wenn sie jemanden mag, dann geht sie für den durchs Feuer. Ähnlich wie du für Hermine. Ich kenne sie schon fast mein Leben lang und ich würde ihr bedenkenlos mein Leben anvertrauen.“
 

„Ich glaube wir müssen uns wirklich kennenlernen. Und das wird nicht von heute auf morgen gehen. Ich hoffe nur, dass Adrian nicht noch mehr passiert. Ich habe da ein ganz schlechtes Gefühl.“
 

Harry setzte sich aufrechter hin. Er hatte gelernt, dass man Hermines Gefühlen immer trauen konnten und das hatte ihnen bei ihren diversen Abenteuern schon oft geholfen. Sie schien mitunter einen sechsten Sinn zu haben, auch wenn sie Wahrsagen nicht mochte.
 

„Das sollten wir ernst nehmen, bitte warnt Adrian, dass er sehr vorsichtig sein muss. Hermine hat da schon öfters einen sechsten Sinn gehabt.“
 

Die beiden Slytherins versprachen den Hauskameraden zu warnen.
 

„Ich hätte nie gedacht, dass wir hier so friedlich sitzen und dass ich mir mal Sorgen um eine Schlange mache. Aber ich hab Adrian wirklich als sehr nett kennengelernt und er hätte Angelina nie erobert, wenn er durch und durch schlecht gewesen wäre. Ich würde ihn gern fragen welchen Fluch er genommen hätte.“
 

„Bitte sieh davon ab, Harry. Es ist ihm schrecklich peinlich, dass er sich so wenig beherrschen konnte. Nur soviel sei gesagt, er wäre nicht nur von der Schule geflogen, er wäre nach Askaban gekommen und das für eine ziemlich lange Zeit. Es war aber keiner der Unverzeihlichen, das hat er uns auf Ehre und Gewissen versichert. Und…“, Harry unterbrach den Blonden.

„Gut ich werde ihn nicht fragen. Sein Ehrenwort reicht mir und nun schau nicht so verdutzt.“
 

Draco war wirklich fast der Mund aufgeklappt.
 

„Ich hätte nicht gedacht, dass du….“, verlegen brach er ab.
 

„Dass ich den Slytherins Ehre zuspreche. Doch das tue ich.“
 

Draco nickte. Der Gryffindor hatte ihn wirklich durchschaut. Dann stand er auf, trat zu Harry und hielt ihm die Hand hin.
 

„Freunde?“
 

Unsicher sah er ihn an und atmete auf, als Harry sich erhob und ebenfalls die Hand ausstreckte.
 

„Freunde.“
 

Auch Tracy und Hermine tauschten einen Händedruck.
 

„Ich bin gespannt wann Ron sich fängt. Das könnte noch ein wenig schwierig werden. Er hasst alle Slytherins, ob sie ihn mal beleidigt haben oder nicht. Alles was mit ihnen zusammenhängt wird genauestens beobachtet.“
 

„Ich hoffe, dass ihr da keinen Ärger bekommt. Das würde mir leid tun.“
 

Draco klang ehrlich und Harry nickte.
 

„Das werden wir ja dann sehen. Entweder er akzeptiert es oder aber wir werden eine Lösung finden müssen. Ich würde seine Freundschaft ungern verlieren, aber dieser Hass muss aufhören.“
 

Die vier beschlossen, dass mit der Schneeballschlacht am nächsten Tag zu machen und trennten sich dann. In verschiedene Richtungen gingen sie davon und Harry und Hermine wurden immer langsamer je näher sie dem Gemeinschaftsraum kamen. Sie hatten beschlossen, dass sie Ron noch nichts von dem Plan für den nächsten Nachmittag sagen würden. Das Theater würde noch früh genug beginnen.
 

Adrian hatte er akzeptiert, aber würde er auch die anderen Slytherins akzeptieren?

Eine neue Katastrophe

Kapitel 12: Eine neue Katastrophe?
 

Während sich die beiden Gruppen im Raum der Wünsche immer besser verstanden, kochten im restlichen Schloss die Emotionen hoch. Die Schüler wollten einfach nicht verstehen, wie Angelina, eine überzeugte Gryffindor sich in einen Slytherin verlieben konnte, der sie zudem auch noch in den Augen der meisten zweimal angegriffen und verletzt hatte. Das konnte man doch nicht so einfach hinnehmen, darin waren sich die Häuser einig.
 

Im Gemeinschaftsraum der Slytherins waren die beiden ebenfalls ein Thema. Doch während die anderen das Paar unbedingt auseinander bringen wollten, waren sich die Schlangen darin einig, dass die Beiden zueinanderpassen würden. Und sie würden alles daran setzen, dass sie beide vor den anderen schützen würden. So konnte es nicht weitergehen. Nicht dass Adrian wirklich von einem der anderen Schüler getroffen wurde. Das galt es zu verhindern.
 

Pansy saß am Kamin und lehnte sich an Blaise. Zur Überraschung aller war sie seit einigen Wochen mit dem dunkelhäutigen Slytherin zusammen. Alle hatten immer damit gerechnet, dass sie Draco nie aufgeben würde, aber offenbar hatte die Liebe zugeschlagen und nun wirkte sie äußerst zufrieden.
 

Gerade eben flüsterte sie mit Blaise und der nickte. Er spürte, dass etwas im Anflug war und die Schlangen hatten längst gelernt, auf seine Ahnungen zu hören. Wenn sie das taten, dann waren sie immer noch gut gefahren. Und das wussten sie.

„Aber was willst du machen? Sie werden Adrian nicht offen angreifen. Auch der Brandzauber war ja insgeheim ausgeführt worden, so dass man nicht wirklich sagen konnte, woher er gekommen war. Sie hatten zwar alle die Dachse im Verdacht, aber sie konnten kaum etwas machen, wenn ihnen sämtliche Beweise fehlten. Es war ja nicht so, dass Albus Dumbledore nicht wirklich gegen sie eingestellt war, aber er würde schon einen Beweis sehen wollen. Und bis es soweit war, mussten sie eben besonders wachsam sein.
 

Der Slytherin, um den sich die ganze Aufregung drehte, war dabei seine Hausaufgaben zu erledigen. Er wollte fertig sein, wenn Angelina nachher kam. Er konnte sich schöneres vorstellen, als mit ihr Hausaufgaben zu machen. Außerdem hatte sie ihn gebeten ihr den Trank zu erklären, den sie erarbeiten sollten. Sie hatte nicht alles dazu gefunden und wusste, dass er ein Ass in diesem Fach war. Dafür wollte sie ihm in Verteidigung gegen die dunklen Künste helfen. Das war ein Fach wo er Schwierigkeiten hatten. Leider war es absolut wichtig für einen Auroren.
 

Immer wenn einem Slytherin etwas in diesem Fach misslang wurde gespottet, dass sie die dunklen Künste lieber anwendeten, als dass sie sie abwehren würden. Das tat irgendwie weh, da nicht alle Familien hinter dem Dunklen Lord standen, auch wenn die anderen Häuser das gern behaupteten.
 

Angelina kam herein, gerade als Adrian das letzte Wort geschrieben hatte.
 

„Das nenne ich Timing. Ich bin gerade fertig geworden.“
 

Der dunkelhaarige Slytherin war aufgestanden und begrüßte seine Freundin nun mit einem liebevollen Kuss, der so manche kurze, wenn auch gutgemeinte Spötterei hervorrief. Die Beiden ließen sich davon allerdings nicht stören. Sollten die Anderen doch denken was sie wollte. Zumindest bei den Slytherins waren sie sicher, dass die nichts gegen einen von ihnen planten.

Angelina packte ihre Sachen aus und Adrian begann ihr den Trank zu erklären und offenbar machte er seine Sache gut.

„Ich hasse Zaubertränke. Aber ich glaube ich hab den Trank jetzt verstanden.“
 

Der Slytherin lachte leise und holte seine Sachen für Verteidigung. Sie wollten in ein nahegelegenes leeres Klassenzimmer gehen, wo sie ungestört üben konnten.
 

Und es zeigte sich, dass Angelina wirklich gut war. Sie erklärte ruhig und Adrian kam gar nicht erst in die Verlegenheit, dass er ständig nachfragen musste. Später saßen sie auf dem Boden und rangen nach Luft.
 

„Bei dir verstehe ich das viel besser als beim Professor. Und es macht es nicht gerade leichter, dass er immer wieder spottet, wenn einem von uns etwas misslingt. Da geht es uns wie euch bei Snape in Zaubertränke. Nur….“, er brach ab und die Gryffindor sah ihn fragend an.
 

„Warum sprichst du nicht weiter?“
 

Angelina sah ihn fragend an. Diese Stunden hatten die Slytherins mit den Ravenclaws und die hielten sich etwas zurück was das berichten anging.
 

„Er stellt uns immer dar, als würden wir die Dunklen Künste lieber anwenden, als abwehren. Zu Beginn haben viele mitgemacht und erst nach einiger Zeit haben die meisten wieder aufgehört. Besonders Draco muss da viel einstecken. Du weißt bestimmt, dass alle seinen Vater für einen Todesser halten. Und der Professor macht da gründlich Reklame für. Die ersten Stunden hatten wir hinterher immer wieder ziemliche Mühe ihn aufzubauen. Mittlerweile hat er gelernt das zu ignorieren.“
 

Adrian verstummte nach einem Blick auf Angelinas Gesicht, das sich zusehends verfinstert hatte.
 

„Hört denn der Kampf zwischen den Häusern nie auf? Wir sollten wirklich mit gutem Beispiel vorangehen. Und ich hoffe, dass bei dem Gespräch mit den Beiden auch etwas herauskommt - so kann es jedenfalls nicht weitergehen.“
 

Da stimmte Adrian seiner Freundin zu, aber insgeheim wusste er, dass es noch vieles gab, was zwischen den Schülern stand.

Als die beiden in den Gemeinschaftsraum zurückkehrten, trafen eben auch Draco und Tracy ein.
 

Beide lächelten, als sie die mehr als neugierigen Mienen sahen. Als Angelina gehen wollte, meinte Draco grinsend:
 

„Du kannst ruhig bleiben, ich denke nicht, dass Harry das anders erklären wird als ich was wir beschlossen haben.“
 

Gelächter erfüllte den Raum und Angelina dachte wieder einmal, dass die Slytherins ihre Gefühle viel öfters zeigen sollten. Sie gab vor sich selber zu früher gedacht zu haben, dass die Schlangen nicht lachen konnten. Sie hatte sie außerhalb ihres Reiches auch nie lachen sehen.
 

„Wir haben den beiden von den Anfeindungen und Verletzungen….“, Angelina keuchte erschrocken auf und Draco wandte sich ihr zu.
 

„Ich rede nicht von verbalen Verletzungen, sondern von realen. Aber das kannst du dir dann von Adrian oder Harry berichten lassen.“
 

Es wurde durchaus registriert, dass er den Gryffindor beim Vornamen nannte.
 

„Also wir haben davon erzählt und sie waren wie Angelina entsetzt. Das hat sich wohl nicht wirklich herumgesprochen. Auf alle Fälle sind wir zu dem Schluss gekommen, dass es so nicht weitergeht und beide Seiten etwas ändern müssen. Wir lassen unsere Spöttereien und spitze Bemerkungen und sie schließen uns nicht mehr von allem aus. Bei der nächsten Schneeballschlacht sind wir dabei. Ich bitte euch nur euch wirklich fair zu verhalten. Auch wenn nicht alle mitmachen werden und uns in Ruhe lassen. Niemand soll aber sagen können, dass wir uns nicht bemühen unseren Teil zu erfüllen.“
 

Die Slytherins versprachen sich daran zu halten und so wie die Gryffindor die Strukturen hier kennengelernt hatte, würden sie das auch machen. Sie wandte sich an Adrian.
 

„Was hat es mit den Verletzungen auf sich?“
 

Der Slytherin sah nicht unbedingt glücklich darüber aus, dass er ihr das erklären musste und sie dachte kurz bei sich, dass sie doch besser Harry gefragt hätte. Aber nun war es zu spät die Frage zurück zu nehmen.
 

„Es kommt immer wieder vor, dass uns Streiche gespielt werden, bei denen sich mitunter auch jemand verletzt. Wir heilen das meiste selber, so dass nicht einmal Madam Pomfrey weiß, wie oft Slytherins wirklich verletzt sind. Nur wenn wir nicht weiterkommen, dann gehen wir zu ihr. Oder wenn es zufällig mal Zeugen gibt, die dann nachfragen könnten. Pansy beispielsweise ist sehr begabt in Heilmagie und sie will später auch Heilerin werden. Aber ich glaube sie würde lieber nicht so viel zum Üben kommen hier.“
 

„Stimmt. Aber ehe wir ständig in den Krankenflügel rennen mach ich das. Daphne ist ebenfalls nicht schlecht und Antonia auch. Und Caren war super, aber sie ist fertig mit der Schule. Ich würde es schon begrüßen, wenn wir weniger zu tun bekommen. Es reicht schon was die Quidditchspieler so alles anschleppen.“
 

Pansys humorige Bemerkung löste wieder Gelächter aus und als die Slytherins sich beruhigt hatten, platzte es aus Angelina heraus.
 

„Warum lacht ihr eigentlich nie außerhalb. Ich hab erst hier im Gemeinschaftsraum gemerkt, dass viele einen wunderbaren Humor haben. Zeigt doch außerhalb mal ein wenig Gefühle.“
 

„Das haben wir immer vermieden aus dem einfachen Grund, dass wir so weniger verletzbarer waren. Wenn die Anderen wissen wie sie uns verletzen können, wird es nur noch schlimmer haben wir uns gedacht. Wenn das jetzt anders wird, werden wir sicher auch außerhalb lachen. Das könnte den ein oder anderen ziemlich überraschen.“
 

„Das allerdings. Und ich freu mich auf die Schneeballschlacht. Mal sehen was ihr so drauf habt. Meist machen wir das alle gegen alle. Aber ab und zu bilden wir auch Teams. Habt ihr eigentlich schon mal eine gemacht?“
 

Die Slytherins drucksten ein wenig herum ehe sie den Kopf schüttelten.
 

„Wir haben aus sicherer Entfernung zugeschaut, aber selbst gemacht haben wir das noch nie.“
 

„Dann wird es echt Zeit. Aber es ist nicht schwer. Man muss nur schnell genug Bälle rollen und dabei aufpassen, dass kein Stein dabei ist der Andere verletzen könnte.“
 

„Das müssen wir besonders. Wenn einer durch einen Slytherin verletzt wird, dürfte das ziemlich Probleme geben. Lieber lassen wir uns einseifen, was auch immer das bedeutet.“
 

Draco erinnerte sich, dass Harry das mit einem schelmischen Grinsen gesagt hatte.
 

„Ganz einfach, dass bedeutet, dass man zu Boden geworfen wird und dann eine Ladung Schnee ins Gesicht oder gemeinerweise in den Nacken bekommt. Zieht euch einen warmen Schal an der den Kragen verdeckt.“
 

Insgeheim freute sich Angelina an den wissbegierigen Slytherins, die ihre Zurückhaltung ihr gegenüber aufgegeben hatten und ihr schon fast Löcher in den Bauch fragten. Sie bemühte sich alles zu beantworten.
 

Sie bemerkte nicht wie die Zeit verging, als Pansy plötzlich sagte.
 

„Du musst dich beeilen, wenn du vor der Sperrstunde noch euren Gemeinschaftsraum erreichen willst.“
 

Angelina bedankte sich und rannte los. Sie schaffte es knapp und Katie schüttelte lachend den Kopf.
 

„Du solltest fragen, ob sie dir ein Bett in den Slytheringemeinschaftsraum stellen.“
 

Andere, die das gehört hatten, schüttelten verständnislos den Kopf. Aber Angelina dachte bei sich, dass ihr das gefallen konnte. Sie würde gern noch mehr Zeit mit ihrem Freund verbringen. Katie durchschaute sie und musste sich ein Grinsen verkneifen. Das konnte ja noch lustig werden.
 

Der nächste Tag war ein Sonntag, der seinem Namen alle Ehre machte. Die Sonne schien von einem blauen Himmel und ließ den Schnee geheimnisvoll glitzern. Beste Voraussetzungen für eine tolle Schneeballschlacht.
 

Wie ausgemacht waren auch ein paar Slytherins gekommen und standen etwas abseits. Harry drehte sich um und sah neben Adrian auch Draco, Tracy und einen Jungen stehen der ihm nie so wirklich aufgefallen war. Angelina bemerkte seinen Blick und murmelte.
 

„Das ist Theodore Nott, netter Kerl, wenn man es schafft, dass er den Mund aufmacht.“
 

Harry lächelte, allerdings verging ihm das Lächeln als noch zwei weitere Slytherins kamen. Musste ausgerechnet Pansy dabei sein? Angelina war seinem Blick gefolgt.
 

„Sie ist netter als man meinen mag, aber ich glaube das trifft auf die meisten Slytherins zu und mal ehrlich, ich mag auch nicht alle in meinem eigenen Haus.“
 

Da musste ihr der schwarzhaarige Zauberer recht geben, auch wenn er sich hüten würde das laut zu sagen.
 

Sie hatten vorher beschlossen alle gegen alle zu machen, damit die Slytherins nicht vor den Kopf gestoßen wurden wenn niemand sie ihm Team haben wollte.
 

Sie begannen und bald hallte das Lachen aller über das Schlossgelände. Harry musste zugeben, dass die Slytherins schnell lernten und ziemlich treffsicher waren. Auch wenn er bei manchen Schneebällen die daneben gingen auch vermutete, dass das mit Absicht geschah.
 

Er wollte sich schon stumm selbst gratulieren, dass alles gut ging, als ein leiser aber nichts desto trotz schmerzerfüllter Schrei zu hören war. Augenblicklich senkten alle die Arme und sahen sich um. Harry wurde es eiskalt, als er feststellte, wer den Schrei ausgestoßen hatte und nun am Boden lag.
 

Angelina versuchte seine Hand wegzuziehen, die er krampfhaft aufs Gesicht gedrückt hielt, doch der Slytherin war um einiges stärker als sie. Er kniete neben sie in dem Schnee und versuchte ihr zu helfen, doch auch er hatte keinen Erfolg.
 

„Wir müssen ihn zu Madam Pomfrey bringen. So wird das nichts. Wir brauchen definitiv Hilfe.“
 

Fred und George nahmen sich des Jägers an und gemeinsam mit Angelina und Harry brachten sie ihn in die Krankenstation. Draco folgte ihnen und hoffte, dass nichts Schlimmes passiert war. Doch die Tatsache, dass der Slytherin immer noch leise wimmerte und die Hand ins Gesicht gepresst hielt, legte leider eine andere Erklärung nahe.
 

Madam Pomfrey kam herbeigeeilt und wies sie an Adrian auf ein Bett zu legen.
 

Die Zwillinge schafften es endlich die Hand aus dem Gesicht zu lösen und Angelina stieß einen erstickten Entsetzensschrei aus.

Eine Löwin sieht Rot

Kapitel 13: Eine Löwin sieht rot
 

Adrian zuckte bei dem Schrei seiner Freundin zusammen. Er spürte die Schmerzen in seinem Gesicht, war aber noch nicht dahinter gekommen woher sie genau rührten. Was bei Salazars dunkelgrünem Umhang war denn da nur passiert? Er wandte sich an Madam Pomfrey.
 

„Madam Pomfrey, was ist mit meinem Gesicht passiert? Ich muss ja ziemlich aussehen, wenn Angelina dermaßen reagiert. Sie ist sonst ziemlich hart im Nehmen. Ich spüre nur, dass mein Auge schmerzt als wäre dort ein Feuer ausgebrochen. Dabei haben wir doch nur bei einer Schneeballschlacht mitgemacht.“

Die Schulkrankenschwester nahm ihren Zauberstab und wedelt vor dem Gesicht des Slytherins herum, ehe sie ihm eine Antwort gab.
 

„Offenbar war in einem der Schneebälle ein Stein. Und dieser hat Sie voll ins Auge getroffen, Mr Pucey. Es sieht zwar erst mal schlimmer aus als es ist, zumindest hoffe ich das. Ich werde das Auge reinigen und dann genauer untersuchen. Aber zuerst bekommen Sie einen leichten Beruhigungstrank. Die Untersuchung wird leider ziemlich schmerzhaft, aber ich kann Ihnen das nicht ersparen.“
 

Der Slytherin nickte und biss sich auf die Zähne, nachdem er den bitteren Trank geschluckt hatte und dabei ziemlich das Gesicht verzog. Er hasste Tränke, zumindest wenn er sie schlucken musste. Das Fach an sich gehörte zu seinen Lieblingsfächern und er war darin auch wirklich gut.
 

Als der Trank zu wirken begann, machte sich die Schulheilerin an die Arbeit. Angelina hätte ihrem Freund zu gern die Schmerzen abgenommen. Er versuchte zwar sich nichts anmerken zu lassen, aber er zuckte dennoch immer wieder zusammen. Nur leider verfälschte ein Schmerztrank die Diagnose. Madam Pomfrey hätte dem Jäger der Slytherins gern einen gegeben. Aber sie musste warten bis sie das Auge gereinigt und dann vollständig untersucht hatte.
 

Marcus Flint war unterdessen auf der Krankenstation angekommen. Die anderen Slytherins hatten ihm Bescheid gegeben und er hatte sich sofort aufgemacht, um nach seinem Freund zu sehen. Man sah dem sonst so unbewegten Gesicht des Slytherins deutlich an, dass er sich Sorgen machte. Marcus war erschrocken als er das Auge gesehen hatte, dabei war es schon fast gereinigt gewesen.
 

„Drück auf meine Hand wenn die Schmerzen zu stark werden.“
 

Adrian nickte und nahm die ihm entgegen gehaltene Hand. Das hatte er sich bei Angelina nicht getraut, da er ihr nicht wehtun wollte. Doch bei Marcus tat er sich keinen Zwang an.
 

Angelina trat neben das Bett und legte die Hand auf den Arm ihres Freundes. Sie konnte ihm nicht wirklich helfen, doch sie wollte ihm zeigen, dass sie da war. Sie spürte ein Zittern, das der Slytherin allerdings verbergen wollte. Doch so ganz wollte ihm das nicht gelingen.
 

Zu den Schmerzen bei Adrian kam bei den Anwesenden, denn natürlich wollte niemand gehen, der den Slytherin in die Krankenstation begleitet hatte, noch die Angst, dass etwas an dem Auge zurückbleiben würde.
 

Harry tigerte hin und her und machte sich Vorwürfe. Hätte er die Slytherins nicht eingeladen mitzumachen, würde Adrian jetzt nicht hier mit Schmerzen und einer ungewissen Zukunft liegen. Aber er hatte sich nicht wirklich vorstellen können, dass jemand soweit gehen würde. Das konnte doch einfach nicht wahr sein.

Marcus Gedanken gingen eher in die berufliche Richtung. Er wusste als einer der wenigen, dass Adrian Auror werden wollte. Wenn jetzt etwas am Auge zurückgeblieben war, dann war es mehr als fraglich, ob dieser Wunsch in Erfüllung gehen würde. Es durfte einfach nicht dazu kommen, dass etwas zurückblieb. Er hatte Vertrauen in die Schulheilerin, aber auch sie konnte keine Wunder bewirken. Es blieb ihnen nichts anderes übrig als abzuwarten.
 

Endlich straffte sich Madam Pomfrey und sagte:
 

„Das wars. Mehr kann ich für den Augenblick nicht machen. Aber es sind mit ziemlicher Sicherheit keine bleibenden Schäden zu erwarten.“
 

Ringsherum hörte man Aufatmen und so mancher bemerkte, dass er die Luft angehalten hatte.

„Sie werden ein paar Tage eine Augenklappe tragen müssen, um das verletzte Auge zu schonen und ihm die Gelegenheit zu geben richtig auszuheilen. Aber danach sollte alles wieder in Ordnung kommen. Ich erwarte, dass Sie das Auge schonen, Mr Pucey und ich will Sie alle zwei Tage zu einer kurzen Untersuchung hier in der Krankenstation sehen.“
 

„Versprochen, ich werde das Auge schonen und pünktlich hier erscheinen.“
 

„Dafür werde ich schon sorgen. Ich möchte meinen Liebsten bald wieder gesund haben. Und nun werde ich mir die Schüler vornehmen. Alles was recht ist aber so was geht zu weit.“
 

„Woher willst du wissen, dass es nicht wirklich ein Unfall war?“
 

Angelina schnaubte und sowohl die Zwillinge wie auch Harry stimmten ihr da zu.
 

„Erinnerst du dich an den Brandfluch? War das vielleicht auch ein Unfall? Ich glaube einfach nicht an einen Zufall. So viele Leute haben mitgemacht bei dieser Schneeballschlacht und nur dich erwischt es? Das glaubst du doch selber nicht. Außerdem, wir haben da schon so oft eine Schneeballschlacht gemacht und niemals, ich betone niemals ist dabei ein Stein in einem der Schneebälle gewesen. Wir waren auf den Wiesen und es lag eine meterdicke Schneedecke. Also ich stimme Angelina zu. Da hat jemand nachgeholfen. Jemand der dir wirklich schaden will Adrian. Und ich werde nicht zuschauen, ob es ihm beim nächsten Mal vielleicht gelingt.“
 

Man hörte auch Harry die Wut deutlich an. Auch wenn sich bei ihm auch noch Schuldbewusstsein mit in die Stimme schlich. Adrian wusste mittlerweile, dass man es niemals schaffte gegen Angelina anzukommen, wenn diese sich etwas in den Kopf gesetzt hatte.
 

Er seufzte leise und ließ sich von Madam Pomfrey eine Augenklappe geben. Das weiche Material schmiegte sich an seine Haut und er empfand es längst nicht als so störend wie er gedacht hatte.
 

„Du siehst interessant aus. Wie wäre es wenn wir ein wenig übertreiben. Und das so hinstellen, als wüsste Madam Pomfrey nicht, ob Schäden zurückbleiben. Den Lehrern und Professor Dumbledore müssten wir zwar Bescheid sagen, doch es wäre interessant zu beobachten, wie die Schüler darauf reagieren. Vielleicht verrät sich der Schuldige auch dabei. Ich will einfach verhindern, dass er dir etwas noch viel schlimmeres antut. Etwas, dass vielleicht nicht mehr zurückzunehmen ist.“
 

„Die Idee gefällt mir. Mal ehrlich, Adrian, deine Freundin passt ausgezeichnet nach Slytherin.“
 

Alles lachte, während Angelina nicht wusste, ob sie das nun als Kompliment ansehen sollte oder nicht. Sie entschloss sich schließlich dazu, Marcus anzufunkeln und dann in das Gelächter einzustimmen.
 

Die Gruppe machte sich auf den Weg in die Große Halle, wo langsam die Schüler zum Essen eintrudelten. Sie warteten in einem Seitengang, bis die meisten die Halle betreten hatten und gingen dann erst weiter. Als sie die Halle betraten erstarben alle Gespräche. Fassungslos sahen die Slytherins ihren Hauskameraden an und auch einigen der anderen Schüler sah man den Schrecken an. Dass der Jäger am Auge getroffen worden war, hatte sich mittlerweile in allen vier Häusern herumgesprochen. Aber dass es dermaßen schlimm war, hatte niemand gewusst.
 

Leise setzte an vielen Ecken Getuschel ein und verstärkte sich, als Marcus seinen Hauskameraden am Arm nahm und zum Slytherintisch führte. War der Schüler dermaßen verletzt, dass er nicht mehr richtig sehen konnte? Die beiden Slytherins flüsterten miteinander, was aber niemand verstehen konnte. Genauso wenig wie die geflüsterten Nachrichten, die wenig später am Slytherintisch entlang gegeben wurden. Beide hatten verhindern wollen, dass die Hauskameraden sich unnötige Gedanken machten.
 

Unterdessen war Angelina zum Lehrertisch gestürmt und hatte dort mit dem Schulleiter gesprochen. Der nickte und erhob sich.
 

„Mir wurde berichtet, dass Mr Pucey eine schwere Augenverletzung bei einer gemeinsamen Schneeballschlacht davon getragen hat. Unsere geschätzte Schulheilerin weiß allerdings noch nicht, ob sich daraus ein bleibender Schaden entwickelt oder ob sie es vollständig heilen kann. Ich werde eine Untersuchung anberaumen, die ergeben wird, ob Absicht dahinter steckt. Es erscheint mir ratsam, nachdem ja bereits ein Brandfluch auf Mr Pucey abgefeuert wurde. Ich muss verhindern, dass einer meiner Schüler zu Schaden kommt.“
 

Mit ernster Mine setzte der alte Zauberer sich wieder und flüsterte mit Minerva McGonagall zu seiner Linken. Sie machte ebenfalls ein ernstes Gesicht und nickte. Unruhe machte sich in der Halle breit und wieder begannen die Schüler zu tuscheln.
 

Doch sie kamen nicht dazu, ihre Vermutungen miteinander auszutauschen, denn nun ergriff Angelina das Wort. Und zu sagen die Gryffindor wäre wütend, war definitiv eine Untertreibung. Sie kochte vor Wut und musste das noch nicht einmal schauspielern.
 

„Wenn dahinter Absicht steckt, sollte derjenige sich schon mal sehr weit von hier fortbegeben. Wenn ich ihn dann nämlich in die Finger bekomme, wird er sich wünschen nie geboren worden zu sein. Habe ich mich für alle verständlich ausgedrückt oder muss ich das buchstabieren?“
 

Niemand lachte.
 

„Die Slytherins haben mich sehr freundlich aufgenommen und ich finde es ist ein Armutszeugnis für die anderen Häuser, dass sie sich dermaßen daneben benehmen. Was hat Adrian euch getan? Das sollte sich jeder einmal fragen und dass mir jetzt keiner damit kommt, dass die Slytherins die anderen nur beleidigen würden. Darin sind wir, und ich hoffe ihr habt registriert, dass ich da niemanden ausschließe, auch nicht besser. Wir haben uns alle nichts geschenkt. Und ich für meinen Teil schäme mich. Ja ihr habt richtig gehört, ich schäme mich, dass ich immer nur das Schlechteste von den Slytherins angenommen habe. Ich habe in den letzten Tagen gelernt, dass sie nett sind und man mit ihnen verdammt viel Spaß haben kann. Und sie haben ein System, um das ich sie glühend beneide. Dort hilft einer dem anderen, ob es nun Freunde sind oder einfach nur Schüler, die eben in dasselbe Haus eingeteilt wurden. Und daran können wir uns definitiv nur ein Beispiel nehmen.“
 

Angelina hatte zu den Gryffindors hinüber geschaut und wie erwartet war Hermine neugierig geworden. Sie wusste, dass die jüngere Hexe immer wieder darauf aus war, dass die Schüler innerhalb der Häuser zusammenarbeiteten. Und sie würde sich mit Sicherheit auf das System der Slytherins stürzen. Das war so sicher wie die Hausfarben der Gryffindors rot und golden waren.
 

Die gryffindorsche Jägerin machte sich auf den Weg um sich zu setzen. Sie hatte Hunger und wusste, dass die Anderen jetzt nachdenken mussten. Doch sie ging nicht hinüber zu den Gryffindors, sondern wandte sich dem Tisch der Slytherins zu. Neben Adrian blieb sie stehen und meinte:
 

„Rutsch mal rüber Marcus.“
 

Die Schüler in der Halle hielten den Atem an und glaubten dann ihren Augen nicht trauen zu können, als der Slytherin tatsächlich zur Seite rutschte. Was war denn bitte in den gefahren? Angelina gab vor, das Getuschel nicht zu hören und widmete sich ihrem Essen. Die Slytherins hatten ihr die Schüsseln gereicht, als würde sie schon immer in diesem Haus sein und an diesem Tisch sitzen.
 

Harry sah immer wieder hinüber und man konnte fast sehen wie es bei ihm arbeitete. Der Unfall, den der Sucher der Slytherins erlitten hatte, verdeutlichte einmal mehr, dass etwas geschehen musste. So konnte es auf alle Fälle nicht weitergehen, das war sicher.
 

Er warf einen Blick auf Hermine, die ganz in Gedanken schien. Sie reagierte auf keinerlei Ansprache und Ron gab es schließlich auf. Harry musste sich bei dem frustrierten Gesichtsausdruck seines Freundes wirklich ein Lachen verkneifen.
 

Als sie die Große Halle verließen, stieß er Hermine an und murmelte:
 

„Wir müssen irgendwie zu den Slytherins kommen. Wir müssen miteinander reden.“
 

Hinter sich hörten sie eine leise Stimme.
 

„Kommt in einer Stunde zum Zaubertrankklassenzimmer.“
 

Draco überholte sie und verschwand mit den anderen Slytherins in den Kerkern.

Eine neugierige Löwin

Kapitel 14: Eine neugierige Löwin
 

Wie sie es mit Draco verabredet hatten, fanden sich Harry, Hermine und zur allgemeinen Überraschung auch Seamus vor dem Zimmer für Zaubertränke ein. Als Draco erschien, musterte der den Iren nachdenklich.
 

„Mir scheint, es werden immer mehr die helfen wollen. Angelina, Katie, Hermine, Harry und jetzt auch noch du Finni…. Ähm Seamus.“
 

Hermine lächelte vor sich hin, einen verwunderten Malfoy sah man wirklich nicht alle Tage. Sobald die Slytherins ihren Bereich verlassen hatten, trugen sie ihre undurchdringlichen Masken. Erst bei dem Gespräch im Raum der Wünsche hatten die anwesenden Slytherins sie fallen lassen und damit gezeigt, dass sie durchaus fähig waren Gefühle zu zeigen. Besonders als es um die Verletzungen ging, die sie selber heilten.
 

„Lasst uns gehen. Wir haben nicht allzu viel Zeit.“
 

„Wir wollten noch auf Angelina warten.“
 

Draco grinste, was Seamus dazu brachte völlig verwirrt zu schauen.
 

„Die ist doch schon längst im Gemeinschaftsraum. Man könnte fast sagen, dass sie bei uns eingezogen ist. Vielleicht sollten wir Professor Snape sagen, dass in Slytherin ein Bett zu wenig ist.“
 

Die Anderen konnten nicht anders, sie lachten bei der Vorstellung schallend los. Und dadurch überhörten sie das Passwort. Zumindest die meisten. Hermine hatte es verstanden, würde dieses Wissen aber niemals einsetzen. Noch immer lachend betraten sie den fremden Gemeinschaftsraum.
 

Harry sah sich um, ob er ihn wieder erkannte, musste aber zugeben, dass er mittlerweile viel gemütlicher war. Die Slytherins sahen fragend auf, als alle so lachend hereinkamen und Harry meinte.
 

„Draco hat vorgeschlagen, dass jemand Professor Snape sagen sollte, dass hier in Slytherin ein Bett fehlt.“

Nun hallte schallendes Gelächter durch den Raum, dass die Löwen aufsehen ließ. Wann bitte hatte man je lachende Slytherins gesehen? Ungefähr so häufig wie die Vorhersagen von Professor Trelawney eintrafen.

Angelina und Adrians Reaktion ließ erkennen, dass sie den Spruch schon öfters gehört hatten. Aber wenn sie ehrlich waren, dann würde ihnen das auch gefallen.
 

„Ja, ja, lästert ihr nur. Aber ich finde es wirklich lästig, dass wir so weit auseinander unsere Häuser haben. Das dauert immer so lange hin und her zu rennen. Und wenn ich ehrlich bin ich könnte verstehen, wenn Adrian sich weigern würde in den Gryffindor- Gemeinschaftsraum zu kommen. Es sagt zwar kaum einer wirklich was, aber die Blicke reichen ja auch schon.“
 

„Du hast recht, Angelina. Aber vielleicht wird das anders wenn wir nach außen hin zeigen, dass wir freundlich miteinander umgehen können. Ich meine im Raum der Wünsche konnten wir uns ja auch unterhalten, ohne dass wir uns angegiftet haben. Sag mal, Draco. Würdest du mir eine Frage beantworten?“
 

Der Slytherin wandte sich Harry zu und man sah ihm seine Neugierde wirklich an.
 

„Welche denn?“
 

„Hast du dein Freundschaftsangebot am ersten Abend ernst gemeint?“
 

„Ob du mir glaubst oder nicht. Es war wirklich ernst gemeint. Inzwischen hab ich verstanden, warum du das damals abgelehnt hast. Aber da war es schon zu spät und zwischen uns hatte sich Feindschaft gebildet. Tja, selber schuld kann ich da nur sagen.“
 

„Wir können es jetzt ja nachholen. Du musst dich ja nicht mit allen meinen Freunden verstehen. Mit Ron wird das fürchte ich wirklich schwierig. Er ist so festgefahren in seiner Meinung.“
 

„Vielleicht ändert er sie ja, wenn er sieht, dass wir uns ehrlich bemühen. Mehr Sorgen machen mit die Hufflepuffs. Sie scheinen regelrecht auf dem Kriegspfad zu sein. Ich bin auch fast sicher, dass der Stein von einem der Dachse geworfen wurde. Nur was diesen plötzlichen Ausbruch an Hass verursacht hat kann ich nicht sagen. Da bin ich wirklich überfragt.“
 

Hermine, die sich bisher stumm umgesehen und ein Gespräch mit Tracy begonnen hatte, mischte sich ein.

„Ich hab mir überlegt, ob nicht einer der Hufflepuffs in Angelina verliebt ist und nun eifersüchtig auf Adrian ist und diesem schaden will. Vielleicht hat er damit gerechnet, dass er besser trifft, um es mal zynisch auszudrücken, und Adrian so schlimm verletzt wird, dass Angelina ihn verlässt. Mal abgesehen davon, dass sie das niemals machen würde.“
 

„Du könntest recht haben. Das haben wir uns auch schon gedacht. Aber Angelina kann sich nicht erinnern, dass jemand ihr den Hof gemacht hat oder auch nur häufig in ihrer Nähe gewesen ist.“
 

Nun mischte sich Seamus ein.
 

„Vielleicht liebt er sie ja auch nur aus der Ferne und traut sich nicht näher. Und weil jetzt ein „Nebenbuhler“ aufgetaucht ist musste er aktiv werden. Man müsste ihn kontrolliert aus der Ecke holen wo er sich versteckt hat.“
 

„Gar nicht mal schlecht der Gedanke. Nur sollten wir aufpassen, dass es Adrian nicht noch schlimmer erwischt. Zuerst der zwar schmerzhafte aber harmlose Brandfluch und nun der Stein im Schneeball. Es wird immer schlimmer und könnte das nächste Mal wirklich daneben gehen.“
 

Harry sah sich um, wer gesprochen hatte und sein Blick fiel auf Pansy. Die lächelte verschmitzt.
 

„Ich weiß ich kann ein Ekel sein. Aber das meiste davon ist reiner Schutz, ich kann nämlich auch anders.“
 

„Das habe ich grad festgestellt. Ist es wirklich schon soweit, dass ihr euch schützen müsst, wenn ihr mit den anderen Häusern zusammentrefft? Das kann doch einfach nicht wahr sein. Ich muss aber zugeben, dass ihr das wirklich hervorragend macht. Eure Masken sind dermaßen undurchdringlich, dass ich wirklich gedacht habe, dass ihr keine Gefühle kennt. Ich habe euch noch nie herzhaft lachen sehen wie eben bei dem Witz mit dem Bett. Vielleicht wäre das auch eine Möglichkeit, dass ihr die anderen Häuser davon überzeugt, dass ihr nett sein könnt. Ich weiß es wird verdammt schwer und ich denke mal, dass einige es euch auch alles andere als leicht machen werden.“
 

Hermine hatte sich mit Tracy zu den anderen gesellt. Sie hatte mit der Slytherin schon ausgemacht, dass sie sich öfters treffen wollten zum gemeinsamen Lernen. Hermine war selig, dass sie endlich jemanden gefunden hatte, der Bücher genauso liebte wie sie selber. Harry, der sie durchschaut hatte, musste sich ein Grinsen verkneifen.
 

„Aber mal was ganz anderes. Angelina hat von einem System der Hilfe bei euch gesprochen dass sie bewundert. Was hat es damit auf sich?“
 

Tracy lächelte und Harry spürte, dass etwas ihn im sich veränderte. Er konnte den Blick nicht von der schwarzhaarigen Slytherin abwenden, die nun das Haarband, das ihre Locken bändigte, neu befestigte.

„Das ist ganz einfach. Wir machen hier jedes Jahr eine Liste, wer in welchem Fach besonders gut ist. Die Fächer sind dann noch einmal in Themen unterteilt. Ohne dass ich angeben will, aber viele Slytherins sind wirklich gute Schüler, es wird nur nicht so sonderlich wahrgenommen. Draco zum Beispiel hat fast nur Ohnegleichen in seinem Zeugnis. Nur bei Professor Hagrid hat er das nicht. Aber zum Thema zurück. Diese Liste wird dann da drüben an unser internes schwarzes Brett geheftet und jeder der ein Problem in einem Fach hat schaut nach zu wem er gehen kann. Und wir helfen unter einander. Nicht umsonst singt der Hut von Freundschaft in Slytherin. Jeder hier ist verpflichtet zu helfen, außer er hat wirklich keine Zeit, weil er auf eine Prüfung lernen muss oder aber seine Hausaufgaben noch nicht fertig hat. Aber dann muss man so schnell wie möglich die Hilfe nachholen oder aber jemand anderes springt ein.“
 

Hermine war begeistert.
 

„Das müsste es bei uns auch geben. Aber da ist jeder mehr oder weniger Einzelkämpfer. Wer nicht mitkommt oder etwas einfach nicht verstanden hat wird ziemlich allein gelassen. Ich muss das unbedingt nochmal ansprechen. Helft ihr mir dabei?“
 

Bei den letzten Worten hatte sie sich an die andere Gryffindors gewandt, die sofort nickten. Sie alle waren schon in der Situation gewesen, dass sie Hilfe gebraucht hätten, aber niemanden gefunden und sich nicht zu einem Lehrer getraut hatten. Hier waren ihnen die an sich verachteten Slytherins deutlich voraus gewesen.
 

„Natürlich helfen wir dir Hermine. Das wäre uns in manchen Situationen doch zu Hilfe gekommen. Und ich hätte nicht immer dich nerven müssen. Aber Draco, ich wusste gar nicht dass du so ehrgeizig bist.“

„Vater erlangt das und ich bin sicher du willst nicht wissen, was passierte wenn Hermine besser war als ich. Gleichwertig akzeptiert er gerade noch so. Doch ich würde es nach Möglichkeit nicht darauf ankommen lassen, dass sie besser ist. Aber ich lerne zum Glück auch ziemlich leicht, so dass ich es bisher in den meisten Fällen geschafft habe.“
 

Etwas in der Stimme des blonden Slytherins hielt die Anderen davon ab weiter nachzuhaken. Sie waren sich sicher, dass sie nicht wissen wollten, wie Lucius Malfoy seinen Sohn bestrafte wenn Hermine ihn besiegte.
 

Die Gryffindor fühlte sich ein wenig beschämt, dass er so einem Druck ausgesetzt war. Das hatte sie nicht gewollt und er beeilte sich ihr zu sagen, dass er ihr deswegen keine Vorwürfe machte. Sein Vater sei eben so, daran habe er sich schon gewöhnt.
 

Hermine fragte sich wie man sich daran gewöhnen konnte. Das ging doch eigentlich nicht. Sie wollte ihn unter vier Augen danach fragen und bat ihn kurz mit ihr in eine Ecke zu kommen, in der auch kein anderer Slytherin saß.
 

Unter dem erstaunten Blick der Löwen folgte er ihr. Normal war sie nicht so, dass sie auf etwas bestand wenn der andere sie bat das zu lassen.
 

„Es tut mir leid, aber ich muss wissen wie er dich bestraft hat, Draco. Ich frage das nicht weil ich dich quälen will, sondern weil ich mir sonst Gedanken mache. Ich überlege gerade ein wenig nachzulassen, damit dir daheim nichts mehr geschieht.“
 

„Mach das nicht, Hermine. Verdirb dir wegen mir nicht den Abschluss. Ich halte das schon aus, aber gut, wenn du es wirklich wissen willst. Er hat da ein spezielles System, das davon abhängt wie weit ich hinter dir zurück bin. Ist es nicht viel nimmt er den Rohrstock. Ist es aber mehr dann ….“, der Slytherin zögerte, „dann hat er den Cruciatus genommen.“
 

Hermine erstarrte und spätestens jetzt war den anderen Gryffindor mulmig zumute. Was geschah mit dem Slytherin daheim? Es musste grauenvoll sein, wenn man Hermine so deutlich das Entsetzen anmerkte.

„Wir lernen ab sofort zusammen. Erstens wird das die Annäherung unterstützen, weil alle wissen wie sehr du bisher Schlammblüter verachtet hast und zum anderen stellt es sicher, dass ich nicht viel besser oder sogar etwas schlechter bin. Ich könnte mich nicht mehr daran freuen, dass ich dich in einer Prüfung geschlagen habe. Verdammt, was denkt dein Vater sich dabei? Es ist schon schlimm sein Kind zu schlagen, aber diesen Fluch anzuwenden ist nicht umsonst verboten. Und wage ja nicht mir zu widersprechen. Du kannst gern Harry fragen, das hat noch nie etwas gebracht. Ich setze immer durch was ich will.“
 

Draco lächelte und Hermine stellt fest, dass er wenn er seine Maske nicht trug wirklich sehr nett war. Und das sagte sie ihm auch während sie zu den Anderen gingen. Draco hatte sie zuvor noch gebeten das Gespräch für sich zu behalten und sie hatte ihm ihr Ehrenwort gegeben. Er glaubte ihr, dass sie das machen würde.
 

Und die Löwen wussten aus Erfahrung, dass Hermine nichts sagen würde, also verkniffen sie sich alle Fragen die ihnen auf der Zunge brannten.
 

Harry hatte Seamus beobachtet, der betont unauffällig herumgeschaut hatte, in den letzten Minuten aber Pansy nicht aus den Augen ließ. So wie er sie heute kennengelernt hatte, musste Harry auch die Meinung über sie revidieren. Offenbar würde es länger dauern, bis er die Slytherins wirklich verstand. Aber eines hatte er doch erkannt. Seiner besten Freundin war sein ehemaliger Erzrivale längst nicht so gleichgültig wie er vorgab. Doch was sich daraus ergeben würde, musste die Zeit zeigen. Aber das würde ein Tanz geben wenn sie sich wirklich verliebt hatte. Er wagte sich nicht einmal vorzustellen, was Ron dazu sagen würde. Den Schrei würde man sicher bis zum Fuchsbau hören können und der lag ein ganzes Stück entfernt.

„Was geht dir durch den Kopf, Harry?“
 

Er zucke bei Tracys Worten zusammen und fragte sich ob er den Slytherins die Wahrheit sagen sollte. Doch ihm war bewusst, dass sie diese verdienten und wenn er sie anlog und es kam heraus, würden sie das Vertrauen sofort wieder in ihn verlieren.
 

„ich habe daran gedacht wie Ron reagieren wird, wenn wir uns mit einem Mal verstehen. Aber das ist mir egal. Er muss damit fertig werden. Auch wenn ich zugeben muss, dass ich erst nur zu einem Gespräch bereit war, um Angelina zu helfen. Dann hab ich Adrian ein wenig näher kennengelernt und dann bin ich neugierig auf den Rest des Schlangennestes geworden. Und ich muss eines sagen, es hat sich gelohnt mich auf euch einzulassen.“
 

Erstaunen machte sich im Slytherin – Gemeinschaftsraum breit und die Gryffindors mussten bei den verwirrten Gesichtern lachen. Und bald hallte schallendes Gelächter durch den Kerker des Schlosses.

Hogwarts wundert sich

Kapitel 15: Hogwarts wundert sich
 

Harry mahnte, dass sie in ihren Gemeinschaftsraum zurück mussten ehe die Sperrstunde begann. Die Gryffindor standen auf und erstarrten. In der Tür des Gemeinschaftsraumes erschien….Severus Snape.

„Also an Miss Johnson bin ich ja langsam gewöhnt, aber seit wann ist das hier ein Löwentreffpunkt? Oder sollen wir der Einfachheit halber gleich die Gemeinschaftsräume zusammenlegen?“
 

„Das wäre keine gute Idee. Ich kann nicht garantieren, dass alle Löwen davon begeistert sind und irgendwer versucht ständig Adrian zu verletzen. Ich hoffe einfach mal, dass das kein Gryffindor ist, aber im Augenblick können wir wohl nur die Slytherins ausschließen. Und Draco und ich haben Freundschaft geschlossen. Hermine ist ebenfalls mit von der Partie, was besonders wichtig ist, da“, er sah die Slytherins entschuldigend an, die den Anstand hatten verlegen die Köpfe zu senken, „sie bisher ein bevorzugtes Ziel der Aktionen war.“
 

„Gut das erklärt sie drei, aber was macht Mr Finnigan hier?“
 

Snape verbarg seine Neugier geschickt und nur wer ihn kannte, würde etwas bemerken.

Seamus lief rot an, aber dann entschloss er sich zur Wahrheit. Man erzählte sich schließlich nicht umsonst, dass Snape einer der besten Legilimentiker war, die es gab und er wollte es lieber nicht darauf ankommen lassen, dass dieser in seinen Gedanken stöberte.
 

„Ich finde eine Slytherin sehr sympathisch und wollte sie näher kennenlernen, deswegen bin ich mit den Anderen mitgegangen.“
 

Harry verbarg sein Grinsen, denn er hatte schließlich gemerkt, wen der Ire nicht aus den Augen ließ, aber offenbar hatten die anderen Anwesenden nicht darauf geachtet, denn nun sahen sie sich fragend an.

„Wen meinen Sie, Mr Finnigan?“
 

„Pansy. Ich weiß ja nicht wie sie dazu steht, aber ich für meinen Teil würde sie wirklich gern näher kennenlernen.
 

Alle Blicke richteten sich auf die schwarzhaarige Slytherin, die die Augenbraue hochzog.
 

Pansy stand auf und ging wie prüfend um den Iren herum. In den meisten Gesichtern erschien ein Lächeln, als sie scheinbar zufrieden nickte.
 

„Doch, könnte man probieren. Wenn sich noch ein Paar bildet, flippen die aus. Vielleicht sollten wir das erst mal im geheimen ausprobieren. Ich möchte nicht, dass du verletzt wirst. Lern mich erst mal kennen ob du dann immer noch Interesse hast. Es wäre nicht gut, wenn du verletzt wirst und dann feststellst, dass ich dir zu zickig oder was auch immer bin.“
 

„Du und zickig, Pans, das glaubst du doch selber nicht. Das ist deine Maske für draußen, aber wir kennen dich besser. Da muss sich erst einmal zeigen, dass er dich verdient.“
 

Draco scherzte, aber ein gewisser ernster Unterton war zu erkennen. Denn er kannte Pansy fast sein ganzes Leben lang und sie war ihm lieb geworden. Er sah in ihr eine Schwester die er nie hatte und würde nie zulassen, dass sie verletzt wurde. Das sagte er dem Klassenkameraden auch deutlich und der nickte.

„Ich verspreche dir, dass ich sie nicht verletze. Zumindest nicht absichtlich. Du hast mein Ehrenwort als Gryffindor.“
 

Die Umstehenden nickten und auch der Hauslehrer der Slytherins schien zufrieden zu sein. Sie alle wussten, dass die Gryffindors sich immer an ihr gegebenes Wort hielten.
 

„Ich will mich aber nicht verstecke. Nur wie machen wir das am besten, Pansy?“
 

Der Ire überlegte.
 

„Am besten wir treffen uns morgen vor der Großen Halle. Dann gehen wir gemeinsam rein und trennen uns dann gezwungenermaßen.“
 

Pansy lächelte.
 

„Das wäre eine Idee.“
 

Sie trat neben Seamus und fragte lachend.
 

„Bist du sicher, dass der Hut dich richtig eingeteilt hat? Das wäre eben ziemlich slytherinlike gewesen.“

Über das verdutzte Gesicht des Iren mussten dann alle lachen und sogar Professor Snape schmunzelte.

„Was schauen Sie so? Trauen Sie mir nicht zu, dass ich mich auch amüsieren kann?“
 

Schnell beeilten sich die Gryffindors ihm zu versichern, dass sie ihm das durchaus zutrauten und lösten damit erst recht Heiterkeit aus. Harry stellte fest, dass man mit den Slytherins wirklich viel Spaß haben konnte, wenn diese sich einmal entschlossen hatten ihre Masken abzulegen und er hoffte, dass er noch oft die Gelegenheit haben würde mit ihnen zu lachen.
 

„Wir müssen aber nun wirklich gehen. Sonst landen wir wieder mal in Schwierigkeiten.“
 

Die Freunde rannten los und erreichten den Gemeinschaftsraum der Löwen hoch oben im Turm gerade noch rechtzeitig. Ron, der sich den Abend über gelangweilt hatte, nölte los:
 

„Wo wart ihr denn plötzlich. Ihr könnt mich doch nicht allein lassen.“
 

Hermine verdrehte die Augen und Harry musste sich auf die Lippen beißen, um nicht herauszuplatzen. War Ron denn ein verwöhntes kleines Kind, das sich nicht einmal selber beschäftigen konnte? Musste man ihm immer sagen, was er wann zu tun hatte? Hermine fand schließlich ihre Sprache wieder.
 

„Du kannst dich wohl mal einen Abend selber beschäftigen. Außerdem kann man wohl schwer davon reden allein zu sein, wenn der ganze Gemeinschaftsraum voller Leute ist. Da muss doch irgendwer für dich Zeit gehabt haben. Und Angelina wird bei Adrian gewesen sein. Aber damit musst du rechnen, und soviel Zeit hast du ja auch nicht mit ihr verbracht. Und wenn dir langweilig gewesen ist, hättest du ja Hausaufgaben machen können. “
 

Nun lachten auch die Löwen und Ron lief dunkelrot an. Was hatte Hermine denn nur? Er wollte doch nur wie immer ihre Hausaufgaben haben und wenn sie nicht da war konnte er sie schlecht darum bitten. So hatte er sie ausnahmsweise selber machen müssen und das erklärte seine Laune zumindest ansatzweise. Und Hermine hatte das durchaus auch durchschaut. Und bereits vor Wochen ihre Sachen gesichert, so dass er nicht eben mal etwas aus ihrer Tasche nehmen konnte.
 

Kopfschüttelnd verabschiedete sie sich von den Anderen und stieg in ihren Schlafsaal hinauf.
 

„Was hat sie denn?“
 

Ron sah fragend zu Harry und der zuckte die Schultern.
 

„Vermutlich will sie, dass wir unsere Sachen in Zukunft selber machen. Aber wenn ich ehrlich bin, dann muss ich ihr sogar recht geben. Wir sollten wirklich anfangen das selber zu machen. Und schau mich nicht so an, wir sind wirklich alt genug.“
 

Damit drehte sich Harry um und verschwand in seinen Schlafsaal, die verdutzten Blicke um sich herum ignorierend. Er hatte auf dem Weg hier herauf nachgedacht. Wenn er Tracy erobern wollte, dann musste er zeigen, dass er für sich selbst handeln konnte. Und das schloss eben auch die Hausaufgaben mit ein. Und er war sicher, dass Hermine ihre Hilfe nicht verweigern würde. Nur sie würde nicht mehr ihre gesamten Arbeiten machen.
 

Seamus war ihm gefolgt und lachte.
 

„Ron kann es nicht fassen, dass du dich auf die Seite von Hermine gestellt hast. Aber das hat nicht zufällig was mit einer gewissen Slytherin zu tun? So eine mit langen schwarzen Locken?“
 

Harry konnte nicht verhindern dass er rot wurde und der Ire begann schallend zu lachen.

„Keine Sorge ich verrate dich nicht. Ich denke, dass ich ab morgen eh genug zu tun habe Pansy zu schützen. Wenn ihr einer auch nur ein Eckchen ihres Umhangs krümmt werde ich wirklich wütend. Dann ist die irische See bei Windstärke 10 eine Badewanne dagegen.“
 

Bei dem Vergleich musste Harry lachen. Aber er versprach seinem Freund, denn ab heute betrachtete er Seamus eher als Freund denn als Hauskameraden, ebenfalls auf Pansy zu achten. Sie war nicht ganz unbekannt, dadurch, dass sie oft mit Draco herumgehangen hatte. Und das konnte nun ein Nachteil werden.

Harry träumte in der Nacht von Tracy und am nächsten Morgen brauchte er dringend eine Dusche. Ron war immer noch wütend, dass er die Hausaufgaben nun selber machen sollte und sprach kein Wort mit ihm, aber das fiel Harry bei seiner Träumerei nicht einmal auf.
 

Seamus hatte ziemlich gebummelt und traf vor der Halle auf Pansy, die ihn musterte. Sie schien sich zu fragen, ob er das gestern ernst gemeint hatte und er nahm ihr den Zweifel auf die denkbar einfachste Art und Weise. Er zog sie zu sich her und küsste sie.
 

„Dann lass uns reingehen, Schatz. Bereiten wir ihnen einen Morgen den sie so schnell nicht vergessen.“

„Ich sags doch, du hättest ausgezeichnet nach Slytherin gepasst.“
 

Er legte ihr den Arm um die Schultern und öffnete die Tür. Eine Schülerin aus dem Haus Hufflepuff schrie leise auf, was den Rest der Schüler dazu brachte schnellstens zur Tür zu sehen. Was sie dort zu sehen bekamen ließ bei einigen die Kinnladen herunterklappen.
 

Draco murmelte Tracy zu, dass dies ein zu herrlicher Anblick war.
 

Harry musste ebenfalls ein Lachen unterdrücken, als er Seamus beobachtete, der sich scheinbar widerstrebend von seiner Freundin trennte und dieser hinterher sah, als sie zum Tisch der Slytherins schritt.

Dann löste er sich aus seiner Starre und ließ sich wenig später neben Harry und Hermine sinken und zog sich den Teller mit Eiern und Speck heran.
 

„Was denn?“
 

Er warf einen Blick in die Runde und begegnete lauter verständnislosen Gesichtern.

„Du weißt aber schon, dass das ne Slytherin war, oder?“
 

Dean konnte nicht fassen, was er da eben mit eigenen Augen gesehen hatte. Das musste einfach ein Traum sein und nicht mal ein besonders schöner.
 

„Das ist mir aufgefallen, ja. Schließlich kennen wir Pansy seit einigen Jahren. Und wo liegt das Problem?“

„Wenn die Beiden sich lieben, dann sollten wir uns wirklich für sie freuen und nicht so ein Theater machen.“

Harry beschloss einzugreifen, ehe das Ganze eskalieren konnte.
 

In der ersten Stunde, Verwandlung bei Professor McGonagall hatten so einige Schwierigkeiten sich zu konzentrieren. Seamus hingegen schien die Liebe zu beflügeln und er bekam sogar ein paar Punkte für Gryffindor.
 

Nach der Stunde ging Hermine nach vorne und bat ihre Hauslehrerin um einen Gesprächstermin am Nachmittag nach dem Unterricht. Verwundert nickte die Verwandlungskundelehrerin. Was konnte ihre Lieblingsschülerin von ihr wollen?
 

Sie würde es in einigen Stunden erfahren.
 

Die Unterrichtsstunden vergingen und als der letzte Gong ertönte, verschwand Seamus schnell in Richtung Kerker. Er hatte genug von dem Theater und fragte sich, wie Angelina und Adrian das nun schon so lange aushielten. Das war ja ein Affenzirkus.
 

Unterdessen machte sich Hermine auf den Weg zu Professor McGonagall und klopfte an deren Bürotür. Auf ein munteres Herein hin trat sie ein und schloss die Tür.
 

„Ich möchte gleich zur Sache kommen. Mir ist aufgefallen, dass Draco heute trotz fehlerfreier Vorführung weniger Punkte bekommen hat als ich. Ich möchte Sie bitten gerade bei Draco das nicht mehr zu machen.“

Minerva McGonagall hob die Augenbraue.
 

„Das war mir gar nicht bewusst. Wie viele Punkte weniger hat er bekommen?“
 

„Fünf. Aber es kommt nicht auf die Menge an, sondern darauf, dass ich besser war, obwohl ich es ja eigentlich leistungsmäßig nicht war. Er hat ….mir erzählt, dass er daheim bestraft wird, wenn er mir unterliegt. Und das möchte ich nicht. Wir haben uns ausgesprochen und ich möchte ihm sein Verhalten nachsehen. Jedenfalls kam dabei auch das zur Sprache und ich muss sagen, dass ich entsetzt war wie Lucius Malfoy mit seinem Sohn umgeht. Und ich könnte mich an meinen Leistungen nicht mehr erfreuen, wenn ich weiß was ihm droht. Draco ist eigentlich sehr viel netter als er tut.“
 

Minerva war der Rede erstaunt gefolgt und lächelte nun.
 

„Offenbar nähern sich die beiden Häuser wirklich an. Erst waren es Miss Johnson und Mr. Pucey. Nun Mr. Finnigan und Miss Parkinson, das scheint mir doch langsam System zu bekommen. Kommen da noch mehr Paare?“
 

Hermine druckste herum.
 

„Ich weiß nicht, ob ich das sagen darf, aber Harry scheint sich gut mit Tracy Davis zu verstehen. Sie ist wirklich sehr nett. Ich ärgere mich, dass ich mich immer habe von ihrem Verhalten abschrecken lassen. Es ist nur eine Maske und das habe ich nicht bemerkt. Doch nun will ich sie näher kennenlernen, habe mir aber noch keinen ausgesucht, mit dem ich gehen wollte. Ich bin immer noch die Streberin, die viel lernt. Da ist kein Platz für eine Beziehung. Ich möchte mit Draco lernen, auch wenn ich dann nicht mehr die Beste sein sollte. Aber für seine Gesundheit wäre das wesentlich besser.“
 

Die Professorin hatte mit immer mehr anwachsendem Erstaunen zugehört. Sie hatte sich das immer gewünscht und hoffte nun, dass es besser würde zwischen den Häusern. Aber wenn offenbar sowohl Mr Malfoy, als auch Harry Potter dafür eintraten, dann konnte es klappen. Sorgen machten ihr nun nur noch die Angriffe auf Adrian Pucey. Sie hoffte, dass sich das bald legen würde und nicht noch schlimme Folgen hätte.



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Kommentare zu dieser Fanfic (16)
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Von:  vanii
2013-08-14T13:58:57+00:00 14.08.2013 15:58
So da schreib ich mal wieder ;)

Wieder ein gutes Kapitel muss ich sagen.

Ich wüsste zu gerne wen Harry da belauscht hat. Hufflepuff könnte es ja sein, da doch viel über dieses Haus geredet wurde, aber vielleicht täuschen die sich ja? Schade, dass Harry die Stimmen nicht erkannt hat :(. Ich bin da wirklich neugierig drauf, tut mir Leid :D.
Dass ers aber nicht weitererzählt hat, hmm, ich weiß nicht was ich davon halten soll. Schließlich ist es doch wichtig, oder etwa nicht? Ich mein er weiß ja nicht wer das gesagt hat, vllt sagt ers deswegen nicht. Hmm ich lass mich überraschen.

Echt niedlich, dass Angelina den kleinen Slytherins hilft :). Da hat sie ja wirklich Spaß dran. Und klar, ich würde Slytherin dafür auch beneiden. Obwohl...nein ich wär ja wenn in dem Haus :D Haha.

Jaa jaa Marcus macht sich Gedanken und Adrian liegt wahrscheinlich mit seiner Vermutung, dass das genauso anfängt wie bei ihm und Angelina, gar nicht mal so falsch. Bin gespannt, was Adrian so beobachten wird und ob Draco und Pansy sich wirklich entschuldigen. Ich mein, Draco hat die Chance bei dem Gespräch, aber Pansy? Hmm... :/.

Ein Hufflepuff verliebt in Angelina? Wer könnte das denn bitte sein? Die arme, wenn es wirklich so sein sollte..

Freu mich aufs nächste Kapitel.

Glg

vanii
Antwort von:  Schlangenmaedchen
15.08.2013 16:31
Danke für das Kommi, ich freue mich immer wenn ich von dir was lese. Ich werd das noch ein wenig für mich behalten, wen er da gehört hat, sonst ist die Spannung raus. Pansy wird einen ganz einfachen Weg finden^^.
Von:  vanii
2013-08-06T13:57:10+00:00 06.08.2013 15:57
Hey :)

Klasse Kapi.
Dass Adrian "angegriffen" wurde. Hammer!!!
Hätte ich im Leben nie erwartet und der das war, den würde ich am liebsten in Grund und Boden stampfen. Das hätte dieser Jemand dann wirklich verdient.
Ich meine wer macht denn sowas?
Sogar Mme Pomfrey hat sich aufgeregt und das muss ja eig schon was heißen, da sie Slytherin normalerweise ja nicht allzu Nahe steht.

Bin gespannt, ob bei der Untersuchung der Zauberstäbe irgendetwas rauskommen wird. Ich bin mir ja noch nicht zu 100 % sicher. Zumal aus welchem Haus? Gryffindor oder doch aus den eigenen Reihen Slytherins? Oder doch aus den anderen Häusern? Hmm ich lass mich aufjedenfall überraschen.

Überraschen lass ich mich aber auch in dem Punkt, wann nun endlich das Treffen zwischen Draco, Tracy, Harry und Hermine stattfinden wird und was die vier da so bereden werden.
Mal schauen auch, ob Fred und George herausfinden, wer Adrian verletzt hat.

Freu mich auf das nächste Kapitel. :).

Glg

vanii
Antwort von:  Schlangenmaedchen
08.08.2013 15:20
Also kleiner Tipp weil dus bist: Es ist weder Slytherin noch Gryffindor. Es wird ein wenig dauern bis das herauskommt.
Antwort von:  vanii
08.08.2013 19:13
Dankee, wirklich nett von dir :)
Von:  vanii
2013-07-31T12:17:15+00:00 31.07.2013 14:17
So schreib ich mal wieder ein Kommentar _:)

Ich fand, dass das Kapitel schon ziemlich gut angefangen hat, zumal mein Lieblings-Pairing KatiexMarcus drankam.
Dass Katie ihm doch tatsächlich gefolgt ist, hätte ich nie erwartet. Aber lustig finde ich es auch, dass Marcus ihr ständig ausgewichen ist und sie somit an der Nase herumgeführt hat :D.
Letztendlich hatte er ja doch erbarmen und zeigte sich gnädig. Süß, dass er sie in das Klassenzimmer gezogen hat und sich Gedanken über Katie gemacht hat. Wieso sie das alles macht.
Beide haben jetzt ein anderes Bild denke ich mal von einander und das finde ich wirklich schön :). Bin gespannt wie sich das zwischen den beiden entwickelt.

Adrian und Angelina. Ach die beiden sind so süß. Dass Dumbledore ein Auge zugedrückt hat, was die Sperrstunde betrifft, nur weil er weiß, dass die beiden sich lieben. Och. Er hat doch schon ein gutes Herz der Gute.
Ein Glück sage ich mal. Zumal er mit dem Fluch auch nichts sagt.

Die Zwillinge kennen nicht alle Gänge? Tja, müssen sie wohl besser nachforschen :D. Wenn die das wüssten, ich glaube sie würden am Boden zerstört sein und noch eifriger Geheimgänge suchen.

Freue mich aufs nächste Kapitel.

Glg

vanii
Antwort von:  Schlangenmaedchen
03.08.2013 20:30
dann sollte ich wohl mal schauen ob sie erfahren dass es mehr Gänge gibt.
Ich hab mich entschlossen später nochmal auf Katie/Marcus zurückzukommen. ich bin etwas überrascht worden dass die beiden so beliebt sind. Geschrieben habe ich bis Kapitel 24^^.
Antwort von:  vanii
04.08.2013 12:04
Okay finde ich gut, dass du dir so Gedanken machst :).
Ach schon bis Kapitel 24? Das ist wirklich schon weit ;) Meinen Respekt ^^
Von:  vanii
2013-07-24T10:29:45+00:00 24.07.2013 12:29
Hallöchen :)

Ein interessantest Kapitel sag ich mal. Zumal es wirklich nervenaufreibend ist, dass ich nicht weiß, wer den Zettel geschrieben hat :/. Das wurmt mich richtig :D.
Bin ja mal gespannt, wie das Gespräch zwischen Draco, Harry und Hermine verlaufen wird und ob das wirklich alles so gut läuft.
Hmm, kann ich mir nicht soo bei Harry vorstellen. Aber wer weiß? Vielleicht hat Hermine ja mehr zu sagen. Schließlich kann sie Harry beruhigen.

Adrian gibt seinen Zauberstab freiwillig zur Untersuchung ab? Toll. Da weiß man doch aufjedenfall, dass er es nicht gewesen war. Und die Ravenclaws sind bestimmt auch schon am überlegen, wer es wirklich in Hogsmeade auf Angelina abgesehen hat.

Gryffindor finde ich irgendwie total doof. Tut mir Leid, aber die werden mir immer unsympathischer. Mir persönlich macht das jedoch nicht viel aus, denn ich bin eh ein Fan von Slytherin :).

Na was Katie und Angelina da wohl über Marcus erfahren haben. Würde ich ja zu gern wissen. Aber es muss wohl etwas gutes gewesen sein, da Katie sich viele Gedanken über ihn macht.
Bin gespannt wie das alles weitergeht und sich entwickelt.

Glg

vanii
Antwort von:  Schlangenmaedchen
24.07.2013 20:19
*freu*
Noch ein Slyfan^^. Ne aber mal im Ernst, es ist schon doof wie das im buch dargestellt wird. Bei mir sind die Gryffindors meistens nicht unbedingt die Helden, wenn man mal von Hermine absieht.
Antwort von:  vanii
25.07.2013 09:51
Die Slytherins sind in den Büchern wirklich nicht gut dargestellt. Da hast du definitiv recht.
Dass du die Gryffindors daher absichtlich nicht als die absolut Guten darstellst finde ich klasse. :).
Antwort von:  Schlangenmaedchen
25.07.2013 19:01
Sie haben ja ihre guten Seiten, aber ich finde niemand ist nur gut oder nur schlecht.
Von:  vanii
2013-07-17T12:53:27+00:00 17.07.2013 14:53
Hey :)

Tut mir Leid, dass mein Kommentar erst jetzt kommt. War jedoch eine Woche im Urlaub.
Aber wie ich immer so schön sage: Besser spät als nie.
Von daher:

Das Kapitel fand ich mal wieder gut.
Vorallem das Adrian und die Weasleys sich so gut verstehen. Das freut mich für alle, zumal Adrian so mehr Unterstützung hat.
Angelina kennt man ja als etwas aufbrausend. Dass sie wegen Brian jedoch so ausrastet? Wow.
Ich glaube, ihr macht die Situation wirklich zu schaffen. Sie liebt Adrian und viele sind gegen sie.
Ich weiß nicht, wie ich in einer solchen Situation wäre.

Hmm, dass Draco soo schnell zu einer Unterredung zugestimmt hat, hätte ich wirklich nicht erwartet. Ich hätte zumindest gedacht, auf ein wenig Widerstand zu stoßen. Dagegen ist dies gar nicht der Fall. Eher bei Harry. Da sieht man mal, dass Gryffindor iwie schlimmer ist als Slytherin.
Finde ich ernsthaft irritierend und ich weiß nicht wie ich das so finde. Zumal Slytherin immer das schlimmste Haus war und in deiner FF wirklich nett dargestellt wird.

Katie überdenkt ihre Meinung? Finde ich gut.

Bin gespannt wie es weitergeht.

Glg

vanii
Antwort von:  Schlangenmaedchen
18.07.2013 18:02
Ich hab schon immer gefunden, dass Slytherin schlechter dargestellt wird als es vermutlich ist und wäre Gryffindor nicht darauf eingegangen, dann wäre es vermutlich auch nicht so eskaliert.
Hinterher hab ich mir auch gedacht, dass ich da ein wenig zu schnell hab zustimmenlassen, aber das kann ich ja in anderen Geschichten korrigieren^^.
Von:  vanii
2013-07-03T15:02:17+00:00 03.07.2013 17:02
Hallöchen :)

Ich fand das Kapitel wieder sehr sehr gut. Dass Fred und George kein Problem mit Adrian haben war doch klar. Ich mein, wer kann Adrian denn nicht mögen, wenn er immer so lieb ist.
Kann auch sein, dass das Angelina geschafft hat, aber wer weiß ;)?
Angelina macht die Beziehung zu Adrian ausgerechnet beim Quidditchspiel öffentlich. Ohje. Da hätte ja einiges passieren können. Zu Mal Marcus Flint ja auch hätte anders reagieren können. Aber einen Lachflash? Wow. Hätte ich nicht erwartet und bin wirklich überrascht. Wie wohl die Schüler auf den Tribünen auch ^^.
Slytherin und Gryffindor finden die Beziehung in Ordnung. Freut mich echt für die 2. Mal schauen, was Huffelpuff und Ravenclaw sagen wird ;).
Und ob Draco und Harry sich wohl "vertragen" werden. Ich lass mich überraschen und freu mich auf das nächste Kapitel.

Glg

vanii
Antwort von:  Schlangenmaedchen
04.07.2013 10:00
Ich fürchte du bist ein klein wenig zu optimistisch^^. Und hufflepuff wird dich sicher überraschen.
Antwort von:  vanii
04.07.2013 11:10
Naja zu optimistisch würde ich dann doch nicht sagen. Wahrscheinlich gibt es Streitereien ohne Ende und wer weiß, ob nicht doch noch iwas schief laufen wird. Das ist dann doch sehr wahrscheinlich. Sonst fände ich das persönlich auch viel zu langweilig :D.

Glg
Von:  xSasuSakux
2013-07-03T11:16:46+00:00 03.07.2013 13:16
Hey
Das Kapitel war wirklich sehr schön
Obwohl ich ja bedenken hatte, wie die anderen auf Adrian und Angelina reagieren
Aber das Angelina das beim Quidditch öffentlich macht o.o
Das hätte ja auch schief gehen können
Aber alle waren wohl zu schockiert um während des Spiels einen Kommentar dazu abzugeben
Es freut mich aber, das sowohl die Slytherins als auch die Gryffindors das so gut aufnehmen
Das freut mich für die beiden
Und ich bin schon gespannt, ob Draco Harry und Co. noch eine Chance gibt
Freu mich auf das nächste Kapitel

Lg
xSasuSakux
Antwort von:  Schlangenmaedchen
04.07.2013 09:59
Ob das so richtig gut geht wird die Zeit zeigen^^. Ich hab da Bedenken.
Aber Draco ist ein helles Köpfchen, der wird sich die Chance nicht entgehen lassen.
Von:  vanii
2013-06-25T14:51:22+00:00 25.06.2013 16:51
Hallo :)

Die Idee deiner FF gefällt mir wirklich gut.
Angelina x Adrian ist ein interessantes Pairing und das Katie die beiden auf "den richtigen Weg" leitet ist echt toll.
Haben sie wenigstens eine Person, die damit keine Probleme hätte, wenn sie denn zusammenkommen sollten.
Prof. McGonagall ist ja wirklich nett zu Adrian? Finde ich etwas merkwürdig, aber sie scheint ihn wohl echt zu mögen und das ist ja schonmal ein gutes Zeichen. Sollen die anderen sich mal nicht so anstellen :D.
Mit dem Nachsitzen kann ich verstehen, tut mir jedoch trotzdem Leid. Hoffe ihm wird nicht wirklich das Hogsmeade Wochenende vor Weihnachten gestrichen :(. Der arme wenn es so kommen sollte.
Bin gespannt wie die FF sich weiterentwickelt und wer noch so zusammenkommt. Bin ja eigentlich ein Fan von Marcus x Katie, aber ich lass mich mal überraschen, zumal das Hauptpairing ja Adrian x Angelina ist.

Bis dann und glg

vanii
Antwort von:  Schlangenmaedchen
29.06.2013 21:28
dann hab ich einen kleine Überraschung für dich was dein Lieblingspaar anbelangt^^.
Es kommen noch ein einige Paare dazu, aber ich werde immer wieer auf die beiden zurückkommen.
Von:  xSasuSakux
2013-06-24T15:36:48+00:00 24.06.2013 17:36
Hey
Das Kapitel war wirklich gut
Vor allem, dass Angelina ein bisschen ausgerastet ist, weil die anderen Adrian immer fertig machen :)
Und das McGonagall so freundlich zu ihm ist hat mich echt überrascht
Aber eine gute Idee
Und sie hat ihm sogar Punkte gegeben, weil er sich so gtu beträgt
Mal sehen wie es mit Angelina und Adrian weitergeht
Bin schon sehr gespannt
Freue mich schon auf das nächste Kapitel

Lg
xSasuSakux
Antwort von:  Schlangenmaedchen
25.06.2013 14:23
Es werden sich noch weitere Paare finden, soviel kann ich verraten, auf den rest musst du leider warten^^.
Von:  kikotoshiyama
2013-06-23T18:57:22+00:00 23.06.2013 20:57
Supi Kap^^
lg kiko
Antwort von:  Schlangenmaedchen
23.06.2013 21:24
Freut mich, dass es dir gefällt. Ich hoffe der Rest wird dir auch gefallen.


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