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Quidditchunfall

von

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Eine neugierige Löwin

Kapitel 14: Eine neugierige Löwin
 

Wie sie es mit Draco verabredet hatten, fanden sich Harry, Hermine und zur allgemeinen Überraschung auch Seamus vor dem Zimmer für Zaubertränke ein. Als Draco erschien, musterte der den Iren nachdenklich.
 

„Mir scheint, es werden immer mehr die helfen wollen. Angelina, Katie, Hermine, Harry und jetzt auch noch du Finni…. Ähm Seamus.“
 

Hermine lächelte vor sich hin, einen verwunderten Malfoy sah man wirklich nicht alle Tage. Sobald die Slytherins ihren Bereich verlassen hatten, trugen sie ihre undurchdringlichen Masken. Erst bei dem Gespräch im Raum der Wünsche hatten die anwesenden Slytherins sie fallen lassen und damit gezeigt, dass sie durchaus fähig waren Gefühle zu zeigen. Besonders als es um die Verletzungen ging, die sie selber heilten.
 

„Lasst uns gehen. Wir haben nicht allzu viel Zeit.“
 

„Wir wollten noch auf Angelina warten.“
 

Draco grinste, was Seamus dazu brachte völlig verwirrt zu schauen.
 

„Die ist doch schon längst im Gemeinschaftsraum. Man könnte fast sagen, dass sie bei uns eingezogen ist. Vielleicht sollten wir Professor Snape sagen, dass in Slytherin ein Bett zu wenig ist.“
 

Die Anderen konnten nicht anders, sie lachten bei der Vorstellung schallend los. Und dadurch überhörten sie das Passwort. Zumindest die meisten. Hermine hatte es verstanden, würde dieses Wissen aber niemals einsetzen. Noch immer lachend betraten sie den fremden Gemeinschaftsraum.
 

Harry sah sich um, ob er ihn wieder erkannte, musste aber zugeben, dass er mittlerweile viel gemütlicher war. Die Slytherins sahen fragend auf, als alle so lachend hereinkamen und Harry meinte.
 

„Draco hat vorgeschlagen, dass jemand Professor Snape sagen sollte, dass hier in Slytherin ein Bett fehlt.“

Nun hallte schallendes Gelächter durch den Raum, dass die Löwen aufsehen ließ. Wann bitte hatte man je lachende Slytherins gesehen? Ungefähr so häufig wie die Vorhersagen von Professor Trelawney eintrafen.

Angelina und Adrians Reaktion ließ erkennen, dass sie den Spruch schon öfters gehört hatten. Aber wenn sie ehrlich waren, dann würde ihnen das auch gefallen.
 

„Ja, ja, lästert ihr nur. Aber ich finde es wirklich lästig, dass wir so weit auseinander unsere Häuser haben. Das dauert immer so lange hin und her zu rennen. Und wenn ich ehrlich bin ich könnte verstehen, wenn Adrian sich weigern würde in den Gryffindor- Gemeinschaftsraum zu kommen. Es sagt zwar kaum einer wirklich was, aber die Blicke reichen ja auch schon.“
 

„Du hast recht, Angelina. Aber vielleicht wird das anders wenn wir nach außen hin zeigen, dass wir freundlich miteinander umgehen können. Ich meine im Raum der Wünsche konnten wir uns ja auch unterhalten, ohne dass wir uns angegiftet haben. Sag mal, Draco. Würdest du mir eine Frage beantworten?“
 

Der Slytherin wandte sich Harry zu und man sah ihm seine Neugierde wirklich an.
 

„Welche denn?“
 

„Hast du dein Freundschaftsangebot am ersten Abend ernst gemeint?“
 

„Ob du mir glaubst oder nicht. Es war wirklich ernst gemeint. Inzwischen hab ich verstanden, warum du das damals abgelehnt hast. Aber da war es schon zu spät und zwischen uns hatte sich Feindschaft gebildet. Tja, selber schuld kann ich da nur sagen.“
 

„Wir können es jetzt ja nachholen. Du musst dich ja nicht mit allen meinen Freunden verstehen. Mit Ron wird das fürchte ich wirklich schwierig. Er ist so festgefahren in seiner Meinung.“
 

„Vielleicht ändert er sie ja, wenn er sieht, dass wir uns ehrlich bemühen. Mehr Sorgen machen mit die Hufflepuffs. Sie scheinen regelrecht auf dem Kriegspfad zu sein. Ich bin auch fast sicher, dass der Stein von einem der Dachse geworfen wurde. Nur was diesen plötzlichen Ausbruch an Hass verursacht hat kann ich nicht sagen. Da bin ich wirklich überfragt.“
 

Hermine, die sich bisher stumm umgesehen und ein Gespräch mit Tracy begonnen hatte, mischte sich ein.

„Ich hab mir überlegt, ob nicht einer der Hufflepuffs in Angelina verliebt ist und nun eifersüchtig auf Adrian ist und diesem schaden will. Vielleicht hat er damit gerechnet, dass er besser trifft, um es mal zynisch auszudrücken, und Adrian so schlimm verletzt wird, dass Angelina ihn verlässt. Mal abgesehen davon, dass sie das niemals machen würde.“
 

„Du könntest recht haben. Das haben wir uns auch schon gedacht. Aber Angelina kann sich nicht erinnern, dass jemand ihr den Hof gemacht hat oder auch nur häufig in ihrer Nähe gewesen ist.“
 

Nun mischte sich Seamus ein.
 

„Vielleicht liebt er sie ja auch nur aus der Ferne und traut sich nicht näher. Und weil jetzt ein „Nebenbuhler“ aufgetaucht ist musste er aktiv werden. Man müsste ihn kontrolliert aus der Ecke holen wo er sich versteckt hat.“
 

„Gar nicht mal schlecht der Gedanke. Nur sollten wir aufpassen, dass es Adrian nicht noch schlimmer erwischt. Zuerst der zwar schmerzhafte aber harmlose Brandfluch und nun der Stein im Schneeball. Es wird immer schlimmer und könnte das nächste Mal wirklich daneben gehen.“
 

Harry sah sich um, wer gesprochen hatte und sein Blick fiel auf Pansy. Die lächelte verschmitzt.
 

„Ich weiß ich kann ein Ekel sein. Aber das meiste davon ist reiner Schutz, ich kann nämlich auch anders.“
 

„Das habe ich grad festgestellt. Ist es wirklich schon soweit, dass ihr euch schützen müsst, wenn ihr mit den anderen Häusern zusammentrefft? Das kann doch einfach nicht wahr sein. Ich muss aber zugeben, dass ihr das wirklich hervorragend macht. Eure Masken sind dermaßen undurchdringlich, dass ich wirklich gedacht habe, dass ihr keine Gefühle kennt. Ich habe euch noch nie herzhaft lachen sehen wie eben bei dem Witz mit dem Bett. Vielleicht wäre das auch eine Möglichkeit, dass ihr die anderen Häuser davon überzeugt, dass ihr nett sein könnt. Ich weiß es wird verdammt schwer und ich denke mal, dass einige es euch auch alles andere als leicht machen werden.“
 

Hermine hatte sich mit Tracy zu den anderen gesellt. Sie hatte mit der Slytherin schon ausgemacht, dass sie sich öfters treffen wollten zum gemeinsamen Lernen. Hermine war selig, dass sie endlich jemanden gefunden hatte, der Bücher genauso liebte wie sie selber. Harry, der sie durchschaut hatte, musste sich ein Grinsen verkneifen.
 

„Aber mal was ganz anderes. Angelina hat von einem System der Hilfe bei euch gesprochen dass sie bewundert. Was hat es damit auf sich?“
 

Tracy lächelte und Harry spürte, dass etwas ihn im sich veränderte. Er konnte den Blick nicht von der schwarzhaarigen Slytherin abwenden, die nun das Haarband, das ihre Locken bändigte, neu befestigte.

„Das ist ganz einfach. Wir machen hier jedes Jahr eine Liste, wer in welchem Fach besonders gut ist. Die Fächer sind dann noch einmal in Themen unterteilt. Ohne dass ich angeben will, aber viele Slytherins sind wirklich gute Schüler, es wird nur nicht so sonderlich wahrgenommen. Draco zum Beispiel hat fast nur Ohnegleichen in seinem Zeugnis. Nur bei Professor Hagrid hat er das nicht. Aber zum Thema zurück. Diese Liste wird dann da drüben an unser internes schwarzes Brett geheftet und jeder der ein Problem in einem Fach hat schaut nach zu wem er gehen kann. Und wir helfen unter einander. Nicht umsonst singt der Hut von Freundschaft in Slytherin. Jeder hier ist verpflichtet zu helfen, außer er hat wirklich keine Zeit, weil er auf eine Prüfung lernen muss oder aber seine Hausaufgaben noch nicht fertig hat. Aber dann muss man so schnell wie möglich die Hilfe nachholen oder aber jemand anderes springt ein.“
 

Hermine war begeistert.
 

„Das müsste es bei uns auch geben. Aber da ist jeder mehr oder weniger Einzelkämpfer. Wer nicht mitkommt oder etwas einfach nicht verstanden hat wird ziemlich allein gelassen. Ich muss das unbedingt nochmal ansprechen. Helft ihr mir dabei?“
 

Bei den letzten Worten hatte sie sich an die andere Gryffindors gewandt, die sofort nickten. Sie alle waren schon in der Situation gewesen, dass sie Hilfe gebraucht hätten, aber niemanden gefunden und sich nicht zu einem Lehrer getraut hatten. Hier waren ihnen die an sich verachteten Slytherins deutlich voraus gewesen.
 

„Natürlich helfen wir dir Hermine. Das wäre uns in manchen Situationen doch zu Hilfe gekommen. Und ich hätte nicht immer dich nerven müssen. Aber Draco, ich wusste gar nicht dass du so ehrgeizig bist.“

„Vater erlangt das und ich bin sicher du willst nicht wissen, was passierte wenn Hermine besser war als ich. Gleichwertig akzeptiert er gerade noch so. Doch ich würde es nach Möglichkeit nicht darauf ankommen lassen, dass sie besser ist. Aber ich lerne zum Glück auch ziemlich leicht, so dass ich es bisher in den meisten Fällen geschafft habe.“
 

Etwas in der Stimme des blonden Slytherins hielt die Anderen davon ab weiter nachzuhaken. Sie waren sich sicher, dass sie nicht wissen wollten, wie Lucius Malfoy seinen Sohn bestrafte wenn Hermine ihn besiegte.
 

Die Gryffindor fühlte sich ein wenig beschämt, dass er so einem Druck ausgesetzt war. Das hatte sie nicht gewollt und er beeilte sich ihr zu sagen, dass er ihr deswegen keine Vorwürfe machte. Sein Vater sei eben so, daran habe er sich schon gewöhnt.
 

Hermine fragte sich wie man sich daran gewöhnen konnte. Das ging doch eigentlich nicht. Sie wollte ihn unter vier Augen danach fragen und bat ihn kurz mit ihr in eine Ecke zu kommen, in der auch kein anderer Slytherin saß.
 

Unter dem erstaunten Blick der Löwen folgte er ihr. Normal war sie nicht so, dass sie auf etwas bestand wenn der andere sie bat das zu lassen.
 

„Es tut mir leid, aber ich muss wissen wie er dich bestraft hat, Draco. Ich frage das nicht weil ich dich quälen will, sondern weil ich mir sonst Gedanken mache. Ich überlege gerade ein wenig nachzulassen, damit dir daheim nichts mehr geschieht.“
 

„Mach das nicht, Hermine. Verdirb dir wegen mir nicht den Abschluss. Ich halte das schon aus, aber gut, wenn du es wirklich wissen willst. Er hat da ein spezielles System, das davon abhängt wie weit ich hinter dir zurück bin. Ist es nicht viel nimmt er den Rohrstock. Ist es aber mehr dann ….“, der Slytherin zögerte, „dann hat er den Cruciatus genommen.“
 

Hermine erstarrte und spätestens jetzt war den anderen Gryffindor mulmig zumute. Was geschah mit dem Slytherin daheim? Es musste grauenvoll sein, wenn man Hermine so deutlich das Entsetzen anmerkte.

„Wir lernen ab sofort zusammen. Erstens wird das die Annäherung unterstützen, weil alle wissen wie sehr du bisher Schlammblüter verachtet hast und zum anderen stellt es sicher, dass ich nicht viel besser oder sogar etwas schlechter bin. Ich könnte mich nicht mehr daran freuen, dass ich dich in einer Prüfung geschlagen habe. Verdammt, was denkt dein Vater sich dabei? Es ist schon schlimm sein Kind zu schlagen, aber diesen Fluch anzuwenden ist nicht umsonst verboten. Und wage ja nicht mir zu widersprechen. Du kannst gern Harry fragen, das hat noch nie etwas gebracht. Ich setze immer durch was ich will.“
 

Draco lächelte und Hermine stellt fest, dass er wenn er seine Maske nicht trug wirklich sehr nett war. Und das sagte sie ihm auch während sie zu den Anderen gingen. Draco hatte sie zuvor noch gebeten das Gespräch für sich zu behalten und sie hatte ihm ihr Ehrenwort gegeben. Er glaubte ihr, dass sie das machen würde.
 

Und die Löwen wussten aus Erfahrung, dass Hermine nichts sagen würde, also verkniffen sie sich alle Fragen die ihnen auf der Zunge brannten.
 

Harry hatte Seamus beobachtet, der betont unauffällig herumgeschaut hatte, in den letzten Minuten aber Pansy nicht aus den Augen ließ. So wie er sie heute kennengelernt hatte, musste Harry auch die Meinung über sie revidieren. Offenbar würde es länger dauern, bis er die Slytherins wirklich verstand. Aber eines hatte er doch erkannt. Seiner besten Freundin war sein ehemaliger Erzrivale längst nicht so gleichgültig wie er vorgab. Doch was sich daraus ergeben würde, musste die Zeit zeigen. Aber das würde ein Tanz geben wenn sie sich wirklich verliebt hatte. Er wagte sich nicht einmal vorzustellen, was Ron dazu sagen würde. Den Schrei würde man sicher bis zum Fuchsbau hören können und der lag ein ganzes Stück entfernt.

„Was geht dir durch den Kopf, Harry?“
 

Er zucke bei Tracys Worten zusammen und fragte sich ob er den Slytherins die Wahrheit sagen sollte. Doch ihm war bewusst, dass sie diese verdienten und wenn er sie anlog und es kam heraus, würden sie das Vertrauen sofort wieder in ihn verlieren.
 

„ich habe daran gedacht wie Ron reagieren wird, wenn wir uns mit einem Mal verstehen. Aber das ist mir egal. Er muss damit fertig werden. Auch wenn ich zugeben muss, dass ich erst nur zu einem Gespräch bereit war, um Angelina zu helfen. Dann hab ich Adrian ein wenig näher kennengelernt und dann bin ich neugierig auf den Rest des Schlangennestes geworden. Und ich muss eines sagen, es hat sich gelohnt mich auf euch einzulassen.“
 

Erstaunen machte sich im Slytherin – Gemeinschaftsraum breit und die Gryffindors mussten bei den verwirrten Gesichtern lachen. Und bald hallte schallendes Gelächter durch den Kerker des Schlosses.



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