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Der Müllersohn

(Klaine AU Fanfiction)
von

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Hochzeitsglocken und Entscheidungen

Niemand kann uns sagen, was uns wirklich verändert, was ist es, das einen Menschen zu einer freien Handlung bewegt. Und mit welchem Motiv handelt er. Wer kann es wissen, was dieser Mensch sich dabei gedacht hat oder gar, was er nicht gedacht hat. Wenn er selbst nicht sagen kann, warum er etwas in Angriff nahm, wie soll ein Fremder es ihm sagen können? Dies sind die Fragen, die selbst das Schicksal ratlos dastehen lassen. Es spinnt die Fäden, es wirft Menschen in Situationen, aber wie sie damit umgehen, liegt ganz an ihnen. Wen sie retten, wen sie opfern, wen sie bekämpfen, wen sie beschützen. Das ist die Frage, die nur ihr Herz selbst beantworten kann. Ihre Motivation, ihre Kraft, wer oder was sie ihnen gibt, das kann niemand anderes beantworten. Manche wollen den Sieg, manche wollen ihren Ruhm und Triumpf, Geld und Macht, manche kämpfen für den Frieden und manche geben ihr Leben für die Liebe. Jeder Mensch hat sein eigenes Motiv und selbst, wenn man glauben würde, man wüsste, warum er so handelt, wie er handelt, kann man sich nie sicher sein, was ihn nun wirklich bewegt…

Was motiviert diesen Krieg? Es ist die Hoffnung auf mehr Macht, mehr Stärke. Die Gier, die jemanden antreibt andere Menschen zu seinem Vorteil zu zerstören. Und die Liebe eines Prinzen, der sein Volk und sein Gegenstück beschützen will. Die Liebe eines Ritters, der zurückkommen will und ein Taktiker, dessen Motiv so weit in der Dunkelheit liegt, dass man beinahe Angst haben könnte, er könnte nie erkennen, was er eigentlich will.
 

In einem Herzen, in dem eigentlich die Liebe und die Entschlusskraft eines großen Mannes gewohnt hatte, hatte sich die Verzweiflung eingenistet und sie trieb den Mann, dem dieses Herz gehörte immer weiter an den Abgrund. Was hatte sein Leben für einen Sinn, wenn er nicht gestattet war, es mit dem zu verbringen, den er liebte. Er wollte nicht mehr leben, wenn es nicht für Jeff war. Er wollte alles aufgeben, wenn er Jeff nicht haben konnte. Nick sah keinen Ausweg. Der Tod wartete am Ende jedes Weges, den er einschlagen könnte. Und dennoch konnte er sich nicht recht entscheiden, welchen Tod er nun wählen wollte. Er wollte nicht kämpfen für ein Land, das ihn knechtete. Er wollte die Liebe seines Lebens aber auch nicht alleine lassen. Er wollte nur eins; Jeff. Und es schien keinen Weg zu geben, an dessen Ende die Liebe auf ihn wartete. Hatte es dann einen Sinn überhaupt zu wählen? Überhaupt noch weiter zu atmen? Er könnte auch einfach damit aufhören und sich weigern irgendwas zu was zu tun…

Leise klopfte es an seiner Tür. Nick erwiderte nichts. Vielleicht war abwarten und darauf warten, dass es vorbei war wirklich die Antwort. Es klopfte erneut, Nick blickte aus dem Fenster, als die Tür dann endlich geöffnet wurde.

„Nick…“, die Stimme klang vertraut und gleichzeitig löste sie so viel Schmerz in dem Ritter aus. Er wollte davon laufen, wenn nur wenigstens ein Weg ein Ziel in Aussicht hätte, dass er anstreben könnte. „Nick… Du nun schau mich doch an… Und rede mit mir… Ich meine… So ist das doch auch nicht richtig… Du hast mit Maxwell gesagt und er hat gesagt, dass es nicht möglich ist, aber… Das bedeutete doch nicht, dass wir aufgeben müssen, dass alles vorbei ist… Es ist nicht vorbei… Ich habe viel zu lange gelitten, um nun aufzugeben, wo du… mich endlich auch willst…“

Nick atmete tief durch, aber blickte noch immer aus dem Fenster, ungehindert dessen, dass Jeff immer näher an ihn heran trat. Er legte sogar seine Hand an den Arm des Ritters, aber dieser reagierte kaum. „Lena ist bereits ausgezogen. Ich… bin lieber tot, als noch eine Stunde länger eine Lüge zu leben“, sagte er ruhig und schloss die Augen.

„Aber… Nick, das ist doch etwas Gutes… Du stehst dazu… Zu uns… Wir können…“

„Wir können gar nichts…“, meinte Nick und drehte sich um. In seinen Augen lag etwas, das den jungen Arzt erzittern lief. „Lena ist ausgezogen. Ich habe ihre Ring zurückerhalten. Das bedeutete, dass es offiziell ist. Maxwell wird seine Leute hierherschicken um mich zu töten, um mich hinzurichten“, er sah Jeff ernst an, „Geh. Ich will nicht, dass du das sehen musst. Wir können gar nichts. Wir enden hier. Das ist das Ende“, sagte er so ernst, dass seinen Liebsten die Wahrheit nicht nur stolpern ließ, sondern auch vollständig den Boden unter den Füßen wegzogen. Er hatte das Gefühl, die Erde würde sich unter ihm auflösen und er würde tief fallen, bevor er schmerzvoll an einem anderen Boden wieder aufschlagen konnte. Das war es also. Das Ende? Und sie beiden sollten es nach allem, was sie durchstehen hatten müssen, einfach so ertragen. „Maxwell ändert seine Meinung nie. Das ist das Ende. Jeff, geh… Ich will nicht, dass du das sehen musst.“

„Bist du verrückt geworden?“, das was gerade der Schreck ihnen an Metern zwischen ihnen gebracht hatte, verringerte Jeff nun wieder und schüttelte sich dabei stark, bevor er Nick um den Hals fiel. „Wenn das wirklich das Ende ist, lasse ich dich doch nicht allein!“, schrie er ihn förmlich an und drückte sich an ihn, „Ich bleibe hier… Bis zum Ende… Wenn das das Ende ist… Nick… Ich liebe dich… Ich will dich nicht verlassen, ich will dich nicht verlieren… Ich will nichts… Aber wenn das schon das Ende ist, dann will ich dich nicht verlassen, dann will ich bei dir sein und… Jede letzte Sekunde für immer in meinen Kopf einbrennen, damit ich weiß, zu welchen Erinnerungen ich bald nachts weinen kann… Ich gebe dich nicht auf, ich lasse dich nicht allein… Ich will gemeinsam mit dir auf das Ende zugehen… Wenn das sein muss. Ich liebe dich, Nick, und ich habe viel zu viel über mich ergehen lassen, um dich in meinen Arme zu halten, jetzt werde ich keine Sekunden davon mir entgehen lassen… wenn es bereits die letzten sein sollten…“, versprach er leise und drückte sich stark an die feste Schulter seines Geliebten.

Es dauerte eine Zeit, aber dann spürte Jeff mit einem Mal, Nicks Arme um seinen Körper. „Ich will nicht, dass es so endet…“, hauchte der Ritter und drückte ihn an sich, aus der Stimme heraus konnte der junge Arzt schon hörten, dass sein Liebster weinte, „Ich liebe dich und ich will dich nicht verlieren… Und ich will dich nicht weiter traurig machen…“ Aber er wusste, dass es vorbei. Sie beide wussten es nun und ihnen blieb nichts weiter übrig als auf das Ende zu warten und jede Sekunde, die ihnen gemeinsam, eng umschlungen blieb zu genießen und sich so gut zu merken, wie es ging, denn sie waren des festen Glaubens, dass es alles war, was ihnen blieb, am Ende diesen Tages.

Und das Ende kam und es klopfte an ihre Tür. Jeff war aufgeregt, Nick wirkte gefasster, wie er seinen Liebsten noch immer an sich drückte; fest und schützend in seinen Armen hielt und zur Tür blickte in der Erwartung, dass sie geöffnet wurde und ihm das Ende vollstreckt wurde. Beide zitterten sie, als König Maxwell durch die Tür trat.

„Sir Nick, Ihr wisst wahrscheinlich, warum ich hier bin“, meinte ernst und betrachtete, die Beiden, die immer noch engumschlungen dastanden und denen die Angst im Gesicht geschrieben stand.

Der Ritter schluckte: „Zugegeben… Ich dachte nicht, dass Ihr persönlich kommen würdest, aber… Ja, ich weiß, warum Ihr hier seid und ich möchte sagen… Ich bereue nichts. Ich habe diesem Land gerne mit all meiner Kraft und meinem Herzen gedient, ob ich nun verheiratet war oder nicht. Aber ich liebe Jeff mehr als alles andere in der Welt und wenn mir das den Tod bringen sollte, dann bin ich bereit dem ins Gesicht zu blicken. Es schmerzt… Aber von ihm getrennt zu sein, schmerzt mehr als der Tod.“

Mit einem zweifelnd Gesichtsausdruck musterte Maxwell die Beiden und seufzte dann schwer: „Ich weiß… Ich weiß, dass Eure Loyalität echt ist. Und aus diesem Grund habe ich mich dazu entschlossen, mein Urteil zu ändern. Ich werde Euch nicht hinrichten lassen, Sir Nick. Und ich hoffe, dass Ihr Eure Hochzeit noch vor Beginn des Krieges abhalten könnt, ich würde ungerne in diesem Kampf auf Eure Kraft und Eure Geschick verzichten“, erklärte er ruhig und lächelte matt, „Herzlichen Glückwunsch… Und… Macht das nicht noch einmal, Sir. Einen König zu erpressen, ist strafbar!“, sagte er warnend und wandte sich wieder ab, so schnell wie er gekommen war.

Geschockt blickten die anderen beiden ihn an. „Heißt das…“, stotterte Jeff und schüttelte immer wieder den Kopf, „Ich kann das nicht glauben… Ich…“

„Danke…“, hauchte Nick und drückte Jeff noch fester an sich, „Wir sind gerettet… Wie?“

„Ist das nicht egal? Wir werden heiraten!“, schrie der Heiler und lachte leise auf. Er drückte sich an seinen Ritter und seufzte, „Wie auch immer… Wir… Wir müssen eine Hochzeit planen… Noch vor dem Krieg…“ Und dann musste er sich nur noch darum sorgen, dass sein Liebster nicht mehr zurückkommen könnte, aber nachdem er gerade von den Toten durch diese Nachricht wieder auferstanden war, hatte Jeff das Gefühl, dass nichts mehr passieren könnte! Nichts konnte ihm mehr etwas anhaben, so fühlte er sich in diesem Moment. Und nun mussten sie nur noch ihre Hochzeit planen und sie abhalten um endgültig und für immer vereint zu sein. Wie lange hatte er davon geträumt? Wie viele Nächte hatte er sich die Augen ausgeweint, weil es offenbar nicht möglich war, jemals mit Nick zusammen zu sein. Aber jetzt würden sie heiraten und jeder würde wissen, dass der Ritter ihn liebte und dass sie zusammen gehörten!

Keiner von ihnen konnte ahnen, wem sie dieses Glück zu verdanken hatten, als sie planten, wie sie den Rest ihres Lebens gemeinsam verbringen würden. Dieser junge Mann, der ihr Retter war hatte nichts mit der Liebe am Hut. Er machte sich immer darüber lustig und sagte, dass es keinen Sinn habe. Aber nun war es anders. Und er hatte dich bei Maxwell dafür eingesetzt, Stunden mit ihm diskutiert, so dass sie nun ihre Erlaubnis hatte und ihr Glück finden könnten, noch vor dem Krieg…
 

Dieser besagte Mann hatte gerade ganz andere Sachen zu tun. Er saß über der Strategie für den bevorstehenden Krieg. Er saß über seinen Blättern und strich immer wieder alte Ansätze durch. Seit standen saß er dort und warf Papiere durcheinander und begann immer wieder von neuem. Es war wieder ein unheimlicher Anblick, wie er dort saß und sein Tisch einem ganz anderen Schlachtfeld gleich, wie unter Hypnose saß er dort und versuchte den besten Angriffsplan zu entwickeln.

„Herr… Ihr solltest etwas essen“, begann Ethan leise und seufzte.

„Das hättest du wohl gerne! Nein, ich kann erst essen, wenn ich weiß, wie wir gewinnen können!“, meckerte der Hausherr und verdrehte wütend die Augen, „Du willst nur, dass ich aufhöre zu überlegen damit, ihr den Krieg gewinnen könnt und all das! Ich habe das durchschaut und ich kann nicht ruhen, bevor ich nicht genau weiß, wie ich euch besiegen kann!“

„Ich bin Kriegsgefangener, falls Ihr Euch erinnert, ich bin bereits besiegt und wenn Ihr eine Stunde Pause macht, um etwas zu essen, dann wird Euch das nicht schaden, vertraut mir. Ich bitte Euch, das ist gefährlich, Ihr hungert Euch noch in den Tod und das will ich nicht“, erklärte Ethan ruhig und seufzte dann, „Ich bitte Euch, ich habe bereits gekocht, es wird nicht lange dauern…“

Wütend sah der Taktiker ihn an: „Ach? Und deine Familie! Du würdest alles tun, um sie zu beschützen! Also… Und ich kann jede Stunde gebrauchen, die ich kriegen kann. Und außerdem: Warum sollte es dich interessieren, wie es mir geht?”

Der Bedienstete seufzte und sah ihn an: „Meiner Familie kann ich von hier aus nicht mehr helfen, das weiß ich…“, erklärte Ethan ruhig und sah ihn sanft an, „Ich wünsche, ich könnte bei ihnen sein und ihnen beistehen, aber ich weiß, dass ich hier nichts mehr tun kann. Sie verstecken sich in der Nähe unserer Heimat, das weiß ich. Aber ich könnte von hier nichts tun. Es bricht mir das Herz, aber ich bin hier gefangen. Eine Stunden wird euch nicht helfen und ich versichere Euch, dass die nächste Stunde effizienter wird, wenn ihr nun eine Stunde in Nahrung investiert“, erklärte er ruhig und lächelte, „Und es interessiert mich, ob es Euch gut geht.“

„Warum?“

„Ich weiß es nicht. Vielleicht ist es Mitleid oder etwas anderes, aber… Es ist etwas. Es ist jetzt meine Aufgabe, auf Euch aufzupassen. Und in gewisser Art und Weise seid Ihr wie meine Geschwister, ich möchte, dass es Euch gut geht, also bitte… Kommt an den Tisch und esst.“

Der Adelige zögerte noch immer, aber dann stand er auf. „Ich warne dich, wenn mir das nicht weiter hilft!“, sagte er wütend und blickte den Anderen an, „Und ich werde nur kurz etwas essen, damit du Ruhe gibst! Wenn du hier so rumläufst, kann man sich ja auch gar nicht konzentrieren“, schnauzte er ihn an und ging dann an ihm vorbei.

Als er ihn stehen ließ, warf Ethan einen kurzen Blick auf die Notizen und seufzte. „Es wird Euch helfen… Und es wird dafür sorgen, dass Ihr nicht während der Schlacht vom Pferd fallt“, erklärte er ruhig und folgte seinem Herrn dann, um ihm auch schon das Essen auf den Tisch zu stellen, damit er Kraft für all das was noch vor ihm lag, sammeln konnte.
 

Kurt war auf dem Weg zu seinem Liebsten und dieses Mal war er auf dem Weg ins Schloss! Nicht um Mehl zu liefern, nicht um sich dort hin zu schleichen und jemanden zu beobachten! Nein, er ging zu Blaine um mit ihm Zeit zu verbringen! Es war ein großartiges Gefühl, wie er durch den Schlosshof ging und zum Zimmer des Prinzen wollte. Das war nun auch das erste Mal, dass er diesen Raum sehen würde und er war irgendwo aufgeregt, als er im Hof jemanden sah, der sich mit einigen Eimern voll Wasser abmühte. Und irgendwie erinnerte das Kurt an sich selbst mit dem Mehl von damals…

Langsam ging er auf ihn zu. „Brauchst du Hilfe?“, fragte er höflich und lächelte.

Etwas erstaunt sah der andere junge Mann auf und lächelte. „Du bist der erste hier, der mich das fragt. Das bedeutet, du bist nicht von hier“, meinte er ruhig, schüttelte aber den Kopf.

„Äh… Ich wohne im Wald und gehöre nicht zu dem Schloss, das ist richtig…“, stimmte Kurt erstaunt zu und legte den Kopf schief, „Und… Was machst du da? Entschuldige, dass ich neugierig bin… Und du brauchst wirklich keine Hilfe?“

„Ich bin Arbeit gewohnt.“

„Ich auch, ich könnte…“

„Du hast besseres zu tun, richtig?“, mit einem sanften Lächeln blickte der Freunde den Müllersohn an, als könnte er genau erahnen, warum Kurt sich auf den Weg zum Schloss gemacht hatte, und als wolle er weder über ihn richten noch ihn aufhalten.

„Nun ja… Ja, schon. Aber… Ich habe dich hier noch nie gesehen. Und ich wundere mich ein wenig. Tut mir leid, ich… werde gleich gehen“, erklärte er und wollte sich abwenden, als dem Arbeiten einer der Eimer umkippte und er ein tiefes Seufzend von sich gab. „Aber ein bisschen Zeit, dir zu helfen habe ich schon noch…“

Der Fremde lachte auf: „Du bist sehr nett… Vielleicht könnte ich ein wenig Hilfe gebrauchen, danke…“, gestand er dann und stellte die restlichen Eimer auf den Boden, um ihm die Hand zu geben, „Ich bin Ethan, und du?“

„Kurt…“, stellte sich der Bauernjunge vor und nahm den nun leeren Eimer, um damit zurück zu dem Brunnen in der Nähe zu gehen. „Und Ethan, was machst du hier und warum bist du hier?“

Einen Moment schien der Fremde zu überlegen während er ebenfalls zurückging um die restlichen Eimer nachzufüllen, die ebenfalls etwas an Inhalt verloren hatten. „Ich… Ich bin ein Sklave. Ein Kriegsgefangener“, erklärte er dann und blickte den Anderen noch immer lächelnd an, „Und nachdem mein her nun die perfekte Strategie gegen mein Heimatland geschmiedet hat, möchte er zum Abend ein Bad zur Entspannung nehmen… Und dafür schleppe ich gerade das Wasser an“, erklärte er ausführlich und seufzt leicht, „Und du?“

„Ich…“, Kurt stockte noch von dieser Geschichte, „Es tut mir wirklich leid.“

„Muss es nicht, ich habe das so gewählt. Meine Familie ist sicher, dafür konnte ich sorgen, sie werden nicht an diesem Krieg teilnehmen und ich würde jeder Zeit mein Leben für sie geben. Für die Menschen, die ich liebe“, sagte Ethan gerade heraus und seufzte noch einmal, „Was ist mit dir? Du schuldest mir auch eine Antwort…“

„Ich… Der Prinz und ich… haben eine Beziehung. So kann man das sagen. Und… Bevor der Krieg beginnt wollen wir gemeinsam so viel Zeit wie möglich verbringen“, erklärte er dann und wurde ein wenig rot.

Ethan lächelte ihn an: „Das klingt wunderbar. Du solltest gehen“, sagte er sanft und zuckte mit den Schultern, „Dann gehe ich mit den Eimern ein paar Mal mehr um die Wanne zu füllen. Aber es ist wichtig so viel Zeit, wie möglich mit den Menschen zu verbringen, die man liebt… Also geh schon.“

Etwas verwundert betrachtete Kurt ihn und nickte leicht: „Danke… Ich… Ich wünsche dir alles Gute für deine Zukunft.“

„Es ist bereits alles gut, aber danke. Du bist ein guter Mensch, Kurt. Wenn jemand es verdient hat mit einem Prinzen zu enden, dann du…“
 

Mit diesen Worten machte Kurt sich auf den Weg zu seinem Prinzen. Und es fühlte sich gut an. Endlich fühlte es sich an, als wären sie ein richtiges Paar, eine richtige Beziehung und jeder durfte es wissen. Noch immer war etwas vor ihn, aber Kurt hatte die Kette seines Liebsten und das Versprechen und nach all den Schwierigkeiten würde er daran festhalten und mit diesem guten Gefühl fand er seinen Weg zum Zimmer des Prinzen und klopfte dort an. Ihm wurde sofort geöffnet und das, was auf ihn wartete war mehr als nur umwerfend für den kleinen Bauernjungen. Der Raum seines Angebeteten war wunderschön und nur mit den teuersten Stoffen und Teppichen ausgelegt, mit dem besten und schönsten Möbeln geschmückt und ausgestattet mit wunderschön Kerzen aus fernen Ländern. Es war ein Anblick aus Schönheit und Romantik, der sich dem Müllersohn in diesem Moment eröffnete und sein Herz wollte aussetzten, damit dies der letzte Anblick war, den er jemals haben würde, als auch noch Prinz Blaine in sein Blickfeld trat und nach seiner Hand griff. „Es… Es ist so wunderschön…“, flüsterte Kurt und schluckte leicht, „Ich weiß nicht, was ich sagen soll…“

„Dann sag gar nichts“, erklärte Blaine und zog ihn in seine Arme, „Sondern genieß es einfach, wenn es dir so gefällt, mein Liebster“, hauchte er und küsste ihn sanft.

„Blaine, das ist so unglaublich…“, fing Kurt noch einmal an, aber er konnte es nicht weiter ausdrücken und als er auch noch in die glänzenden Augen des Prinzen sah, war es einfach vollkommen um ihn geschehen und er wollte an nichts mehr denken und einfach nur jede Sekunde genießen, denn der Moment, an dem sie sich trennen mussten, rückte immer näher. Und Kurt versuchte sich ruhig zu halten, aber er wollte den Prinzen noch immer nicht gehen lassen. Doch nun lang ein ganzer Abend vor ihnen, der nur ihnen gehörte. Auch wenn der Krieg sich in ihre Zweisamkeit hineinschleichen würde…

Der Prinz machte sich zu alle dem ebenfalls seine Gedanken und ihm gefiel es genauso wenig wie seinem Liebsten. Er wollte ihn nicht verlassen oder gar traurig machen, aber er als Prinz musste sein Volk anführen und es zum Sieg führen. Er kämpfte nicht nur für sich, sondern auch dafür, dass Kurt in Sicherheit leben konnte. Und das war ein Grund in diesen Krieg zu ziehen und den Sieg mitzubringen! Er war sich sicher, dass es das wert war, in diesem Moment, in dieser Situation war er sich so sicher wie noch nie zuvor. Denn dieser Mann, den er so liebte, der diese Gefühle in ihm auslöste, jetzt wo er ihn einfach nur im Arm hielt, war jeden Kampf wird, den man um oder für ihn führen könnte…

„Kurt… Es ist ehrlich gesagt noch gemein… Aber… Zwei gute Freunde von mir werden noch vor diesem Krieg heiraten. Und ich würde mich wünschen, dass du an meiner Seite dort bist, wenn das passiert“, erklärte er und lächelte seinen Geliebten sanft an, „Ich… Ich verspreche dir, dass unsere Hochzeit nach dem Krieg besser und größer wird… Es wird nur eine kleine Zeremonie sein, aber… Sie möchten es vor dem Krieg machen und ich möchte dich dabei haben“, erzählte Blaine und küsste ihn noch einmal kurz, bevor er ihn wieder anlächelte, „Was sagst du?“

„Du meinst… Auf einem öffentlichen Treffen… Soll ich deine Begleitung sein?“, fragte Kurt und bekam doch sehr große Augen.

Blaine lachte leicht: „Wir sind ein Paar, jeder soll es wissen. Ich will, dass sie wissen, dass ich diesen Krieg nicht nur für das Königreich führe, sondern auch für den Mann, den liebe, und dafür, dass wir heiraten können“, liebevoll umklammerte er Kurts Hände und sah ihn, „Ich liebe dich und ich will, dass jeder es weiß… Wir haben viel durchstehen müssen, aber ich bin nun in der Lage dich so zu behandeln, wie du es verdient hast, und das werde ich auch tun, versprochen, Kurt. Niemand kann uns noch etwas antun. Ich kämpfe nun für unsere Freiheit… und unsere Liebe. Hörst du das? Ich liebe dich und daran wird sich nie mehr etwas ändern können“, beschwor der Prinz und die Augen seines Liebsten wurden immer feuchter.

„Natürlich will ich dich begleiten! Blaine, ich liebe dich… Und ich werde jede Stunden dafür beten, dass du sicher zurückkommst… Und wir heiraten können, damit ich jeden Tag dafür leben kann, dich glücklich zu machen… Ich liebe dich…“
 

Sebastian unterdes hatte vor einigen Tagen die perfekte Idee für seinen Schlachtzug gefunden. Er hatte den Plan geschmiedet und er war zufrieden damit. Das konnte auch daran liegen, dass er seit Stunden endlich was gegessen hatte, bevor er sich weiter an das Ideenfinden gemacht hatte, aber es hatte funktioniert und er war froh. Die letzten Tage hatte er beruhigt geschlafen und jedes Mal, wenn er seine Strategie wieder durchgespielt hatte, hatte sie funktioniert. Der Plan war perfekt, das war ihm bewusst, wie er es so betrachtete und er war froh. Aber nach und nach kam da noch ein anderes Gefühl in ihm hoch. Und das konnte er nicht einordnen. Aber er spürte es, wann immer er seinen Gefangen anblickte. Und als sie einen Abend gemeinsam am Tisch saßen, Ethan war dabei Sebastians Kleidung auszubessern und der Adelige schreib seine Strategie weiter aus, da kam die Frage einfach so über Sebastians Lippen, ohne dass er wusste, dass sie ihn beschäftigte.

„Warum?“

„Wie bitte?“

„Warum tust du das alles?“

„Ich… verstehe immer noch nicht ganz“, gestand Ethan und blickte ihn fragend an.

„Ich meine eigentlich alles. Du hast mich damals im Wald gerettet… Du hast mich verarztet, obwohl du wusstest, dass ich der Feind bin. Ich habe dich fast zu Tode gequält und trotzdem… Trotzdem bist du hier, du bist nicht böse oder wütend und du kümmerst dich um mich. Ich verstehe das nicht. So funktioniert das nicht. Man tut nichts für Menschen, die einen selbst so schrecklich behandeln“, sprach Sebastian es aus und sah ihn ernst an.

Ethan legte den Kopf schief und lächelte: „Ich weiß es nicht. Aber… Ich mag es nicht, wenn Menschen leiden. Damals im Wald ward Ihr verletzt. Ich musste euch helfen und es hat mich nur wenige Augenblicke gekostet Euch zu helfen. Und nun dass dies hier mein Leben ist, warum sollte ich mich beklagen, wenn ich das Beste daraus machen kann und Euch zu Diensten sein kann… Ich glaube, ich bin einfach so“, sagte der junge Mann und zuckte mit den Schultern, „Ist das ein Problem?“

„Ja!“, meinte Sebastian wütend und schüttelte den Kopf, „Ich habe dich gequält, ich habe dich von deiner Familie gezogen und ich wollte dich umbringen! Warum kümmerst du dich um mich? Warum spürst du nicht einmal ein bisschen Hass?“

Ein leichtes Lächeln lag auf den Lippen des Gefangenen: „Weil es mich auch nicht weiterbringen würde…“, erklärte er und seufzte ruhig, „Ihr habt mich nicht umgebracht und das bedeutet, dass zumindest noch ein wenig Gnade in Euch steckt. Ich habe Euch zwar gesagt, dass dies hier genauso wie der Tod sei, aber ich hatte Unrecht… Hier besteht zumindest die Hoffnung darauf meine Familie irgendwann einmal zu sehen und wenn nur kurz… Der Tod hätte mit selbst diese Hoffnung genommen… Ihr habt mir wirklich geholfen, also glaube ich, dass nicht nur Schlechtes in Euch steckt. Und ich möchte Euch helfen, Ihr habt mich gefangen genommen, aber ich empfinde keinen Hass…“

Sebastian hatte aufmerksam zugehört, aber er verstand nicht alles dieser Worte. Aber er verstand etwas, Ethan war kein Feind und er war kein schlechter Mensch. Bisher hatte er sich das eingeredet um all die Bösartigkeiten gerecht zu machen, aber es war nicht gerecht. Dieser Mann hatte eine Familie, im Gegensatz zu ihm. Und er liebte seine Familie und er war bereit den Tod und die größte Tortur für sie zu durchleben und nun war es wirklich so und Sebastian fühlte sich nicht gut. Nach und nach erschloss es sich dem Taktiker. Er fühlte sich schuldig. Und es war richtig. Denn er war Schuld daran. Und in diesem Moment fühlte es sich nicht gut an, einem anderen Schaden zu zufügen. Der Adelige atmete tief durch. Nein, dieser junge Fremde bedeutete ihm etwas, auf eine merkwürdige Art und Weise hatte er es geschafft, das kalte, steinerne Herz des Taktikers zu erwärmen und so merkwürdig und fremd sich das anfühlte, so wusste Sebastian, was er zu tun hatte:

„Du solltest gehen“, sagte er matt und seufzte leicht, „Du solltest dieses Haus verlassen. Und dieses Königreich. Geh zu deiner Familie, ich werde dir nicht folgen. Geh zu ihr und steh ihr in dem Krieg bei, damit alle von ihnen es gut überstehen. Ich will, dass du in dieser Zeit bei ihnen bist, auch wenn sie in Sicherheit sind. Ich will, dass du in Sicherheit bist und dass du bei deiner Familie sein kannst“, sagte er und atmete tief durch, „Pack deine Sachen und geh, deine Schuld ist hier getan… Du bist frei und nun beeil dich, bevor ich es mir anders überlege, denn ich bin nicht immer so freundlich! Das weißt du!“, er wurde langsam lauter und drohender und sah den Gefangenen ernst an, aber ein leichtes Lächeln konnte er sich doch nicht verkneifen.

„Wirklich, Herr?“

„Ja… Ich sagte es doch… Geh, niemand wird dir folgen und du… kannst wieder bei denen sein, die du liebst…“, und Sebastian wusste, dass dieser Mann es verdient hatte, bei seiner Familie zu sein, noch bevor der Krieg begann.

Sofort sprang Ethan auf und schlug die Hände zusammen: „Ich danke Euch! Danke, Herr… Ich… Ich wusste, dass ich mich bei Euch nicht irren würde. Ihr seid ein Guter… Ich danke Euch und ich werde für Euch beten“, versprach er und sprang kurz in die Luft, die Tränen standen ihm in den Augen, „Ich danke Euch… Ich werde wirklich zu meiner Familie zurückkommen…“ Und das würde er. Sebastian hatte das richtige getan, aber ein Teil von ihm war irgendwie wirklich traurig, den Gefangenen gehen zu lassen… War er ihm wirklich ans Herz gewachsen? Sebastian wusste nicht, wie sich das anfühlte, aber es war komisch, mit den jungen Mann aus dem anderen Königreich und alledem, das er mit dem Taktiker gemacht hatte, denn etwas an ihm fühlte sich an, als hätte es sich verändert…
 

Wenige Tage später war der Schlosshof geschmückt für eine Hochzeit. Es war wirklich soweit und die beiden Heiratenden waren wirklich aufgeregt, aber dennoch glücklich. Das war genau das, was sie wollten, eine kleine Hochzeit, um vor diesem Krieg zu zeigen und sich selbst zu gestehen, dass sie bis an das Ende zusammen sein wollten und es auch konnten. Sie brauchten nichts Größeres. Es reichte ihnen. In wenigen Tagen würden die Truppen ausreiten, dann würde der Krieg beginnen und davor, wollte sie vor aller Augen ihre Liebe zeigen und gemeinsam in diesen Krieg gehen. Sie waren bereit und glücklich an diesem großen Tag, an dem endlich das wahr wurde, was sich die beiden so lange wünschten, so lange im Geheimen lebten und nun war es Wirklichkeit!

Die Zeremonie war schlicht, aber romantisch und die Beiden genossen jede Sekunde davon, jeden Moment und sie hatten nur Augen füreinander. Es war der wunderbarste Moment in ihrem Leben und gleichzeitig auch das erste Mal, dass sie gemeinsam zu sehen waren. Vor den Augen aller und niemand würde etwas gegen sie unternehmen oder sie aufhalten. Es ging nur um sie und ihre Liebe.

Gemeinsam mit Blaine war Kurt auf der Hochzeit und es brachte ihn sogar zum Weinen. Das war genau das, was er sich nach diesem Krieg wünschte. Nachdem dieser schreckliche Krieg endlich beendet war wollte er auch so eine wundervolle Hochzeit und endlich die Sicherheit bis zum Ende mit dem Menschen zusammen sein, den er so sehr liebte. Seinem Prinzen ging es noch mehr, mit jeder Sekunde, die die Zeremonie voranschritt, entfachte es mehr das Feuer in ihm, diesen Krieg zu gewinnen und endlich das ruhige Leben und die Liebe genießen zu können, von der er so lange träumte, die er sich so lange wünschte und er wusste, dass er mit Kurt bereits den Menschen dafür gefunden hatte. Und nichts konnte ihn von ihm trennen, nichts konnte dieses Gefühl aufhalten und nichts konnte ihn davon abhalten mit ihm das glückliche Ende zu erhalten, das er sich immer gewünscht hatte.

Fest hielt der Adelige die Hand seines Geliebten umklammert, während sie dabei zusahen, wie ihre Freunde heiraten und sich so sehr wünschten, auch bald dort zu stehen und sich zu gesehen, wie sehr sie einander liebten.

Sebastian war allein. Ethan war sofort abgereist und seit dem fühlte sich der Taktiker wirklich anders. Etwas in ihm fehlte, etwas bei ihm fehlte und auch wenn er nicht einmal wusste, was es war, er wollte es zurück. Aber das hatte er aufgegeben und selbst, wenn er wusste, dass es richtig für Ethan gewesen war, vermisste er ihn wirklich sehr. Vielleicht war es wirklich mehr gewesen. Vielleicht war er wirklich dabei gewesen sich zu verändert. Er hatte es bereits getan, aber langsam begann der sonst so kühlte Stratege sich einzugestehen, dass ihm diese Veränderung gefiel und er den Gefangenen in seiner Nähe vermisste…

Nick und Jeff hatten ihre Hochzeit bekommen. Und sie waren glücklich bis in die Nacht. Der ganze Tag hatte nur ihnen gehört und er schmälerte die Angst vor dem, was jetzt auf sie zukommen würde. Der Krieg rückte näher und niemand konnte wissen, wer wiederkommen würde. Nick hatte es schon einmal geschafft dem Tod zu entkommen und dieser Moment hatte ihn realisieren lassen, was er von seinem Leben wollte. Und das war Jeff. Und nun an diesem Tag vor dem nächsten gefährlichen Auszug des Ritters, hatte er das Ziel erreicht und der Welt gezeigt, wofür er kämpfen und wofür er zurückkommen würde. Für den Mann, den er liebte und er nun bis ans Ende aller Zeiten an seiner Seite sein würde. Und Jeff fühlte an diesem Abend ganz deutlich; er würde zurückkommen. Sie würden vereint sein für den Rest ihres Lebens, für immer. Er konnte es spüren während der Zeremonie, während des Tanzens und während jedes Kusses, sie gehörten zusammen und sie würden es schaffen. Sie beide wussten es und sie waren unbeschreiblich glücklich, als sie in dieser Nacht gemeinsam davon gingen. Hand in Hand im Schein des Mondes. Es war das erste Mal, dass sie am Ende eines Tages gemeinsam in Nicks Haus gingen und er war mit der Gewissheit, dass das nun ihr Heim war. Gemeinsam bis in alle Zeiten. Verheiratet.
 

Kurt hatte die Feier sehr genossen. Und besonders hatte s ihm Hoffnung gegeben, auf seine eigene Zukunft. Jeff hatte es geschafft, das, wovon auch Kurt so sehr träumte. Und all das hatte angefangen damit, dass sie gemeinsam die Beiden anderen beim Baden beobachtet hatten. Und nun hatten sie es wirklich geschafft und sie hatten so glücklich ausgesehen. Genau das wollte Kurt auch, er war sich ganz sicher! Es war ein wundervoller Tag gewesen, gemeinsam mit Blaine, doch auch dieser Tag neigte sich dem Ende und Kurt musste Heim zu seinem Vater in die Mühle. Blaine hatte ihn ein Stück weit gebracht, erst als die Mühle bereits in Sicht war verabschiedeten sich die Beiden voneinander und der Prinz musste wieder umdrehen. Die Tage bis zum Krieg waren gezählt und nun wurde jeder Tag länger und anstrengender, so dass sie weniger Zeit gemeinsam verbringen konnten. So musste Kurt zurück zu seinem Vater und sein Liebster musste in das Schloss zurück.

Der Abschied fiel ihnen schwer, aber es war noch nicht der endgültige Abschied, dieser würde in wenigen Tagen bevorstehen, aber bis dahin war noch Zeit. Keiner von ihnen wusste, wie man damit umgehen würde oder so sollte, aber es lang noch in der Zukunft. In nicht ferner Zukunft, aber bisher war der Moment noch nicht da und damit konnten beide Liebenden sich anfreunden sich heute nur für ein paar Stunden mit vielen Küssen zu trennen und sie eine gute Nacht zu wünschen, bevor sie sich am nächsten Morgen wiedersehen würden.

Der Bauernjunge beobachtete seinen Prinzen, wie er durch den dunklen Wald davon ritt und führte seine Schritte nun selbst zum Haus seines Vaters. Er konnte es schon sehen und das Feuer, das noch in der Stube brannte. Sicherlich wollte sein Vater noch hören, was er an diesem großen Tag erlebt hatte und war noch wach. Und Kurt konnte angesichts dieses Tages auch gar nicht, nicht mehr lächeln. Er führte seine Schritte zum Haus, da packte ihn mit einem Mal jemand an der Schulter.

„Ich glaube, wir sollten uns einmal unterhalten“, sagte die dunkle Stimme.

Geschockt drehte der Müllersohn sich um und sah die Gestalt hinter ihm ängstlich an. Es war ein großer Mann, der dunkel gekleidet war, jedoch nicht in dunkle Gewänder, sondern er trug eine schwere schwarze Rüstung und auf seinem Rücken lag eine riesige, schwere Axt. „Wer… Wer seid Ihr? Ich… Ich habe ehrlich gesagt, keine Lust mit Euch zu reden, bitte…“, stotterte Kurt und wollte zurück weichen, doch der Griff des Fremden um seine Schulter wurde so fest und hielt ihn zurück, dass der Bauernjunge es langsam mit der Angst zu tun bekam.

„Keine Sorge, ich kann sehr überzeugend sein“, erklärte der fremde Mann und zog ihn ein Stück von dem Haus weg, „Ich bin mir sicher, denn das alles auf dich wirken lässt… Dann wirst du mit mir sprechen wollen, mein Guter.“

„Warum?“

„Es geht um deinen lieben Prinzen…“, sagte er und grinste, „Aber wie unhöflich, ich habe mich gar nicht vorstellt. Vor dir steht Prinz Hunter. Und du darfst dir aussuchen, ob du mit mir kommst oder ich dich hier auf der Stelle hinrichte“, erklärte der Angreifer und heimtückischer Freundlichkeit und Kurt gefror es das Blut in den Adern, wie der den jungen Mann ansah. Das war er, der blutrünstige Prinz, der bald Blaines Gegner sein sollte. Und er war hier! Jetzt hier und er hatte ihn gepackt… Und Kurt sah seine Chancen ganz deutlich… Er würde ihn auch mitnehmen. Das Zittern wurde stärker, die Angst stieg, aber er würde es nicht schaffen, er würde seinen Tod finden, wenn er sich wehrte und davor hatte er noch mehr Angst als vor allem, das Hunter ihm antun könnte. Zumindest das, was er sich im Moment ausmalte und so schluckte er hart, kämpfte mit den Tränen und ließ sich davon zerren. In der Hoffnung zumindest seinem Vater nicht auch noch zu schaden… denn wenn er schreien würde, würde dieser hinaus kommen und Hunter würde nicht zögern, ihn aus dem Weg zu räumen…
 

Am nächsten Morgen ritt Blaine zu der Mühle um seinen Liebsten noch einmal zu sehen. Er beeilte sich sehr durch den Wald und zu dem Haus seines Angebeteten zu kommen. Die Tage wurden knapper und seine Zeit kürzer, aber wollte jede Chance nutzen, die er hatte Zeit mit Kurt zu verbringen. Er glaubte daran, dass er zurückkommen würde und er hatte es seinem Liebling versprochen, aber dennoch wollte er aus der Liebe so viel Kraft wie möglich für seine schwere Aufgabe gewinnen. Und so ritt er gleich nach dem Mahl am Morgen durch den Wald, doch dort fand er nur einen besorgten Vater vor, der wütend war, dass sein Sohn nicht da war und ängstlich, was wohl passiert war.

Blaine war verwirrt, er konnte es sich nicht erklären, immerhin hatte er Kurt dort genau vor dem Haus gesehen, er hatte ihn dort hingebracht und nun schien er weg zu sein. Der Prinz konnte es sich nicht erklären, bis der Vater des Jungen ihm einen Brief reichte. Er war an den Prinzen adressiert. Und er trug das Wappen des Westreiches…



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