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Life unexpected

Es kommt nie so, wie du denkst.
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
WHUUUT :D Gibt es hier echt noch Leute, die das Lesen? Ich hab ja nur knapp 4 Jahre gebraucht, um mal wieder was zu schreiben :D Ich habe die Tage diese Story wiedergefunden und fand es einfach schade, dass sie kein Ende hatte. Also habe ich schnell einen Epilog gezimmert. Falls da noch immer einige meiner fleißigen Leserchen und Kommischreiber dabei sein solltet: Ich hoffe, mit diesem Ende könnt ihr Leben! :D Damit ist diese FF dann auch tatsächlich zu Ende :D Hat ja nur meine Abizeit und mein gesamtes Studium und darüber hinaus gedauert :D
Adios Amigos <3 Komplett anzeigen

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Angekommen

Seit Stunden saß er nun schon hier am Strand. Mittlerweile war die Nacht hereingebrochen und hatte die warmen Sonnenstrahlen verschluckt. Das sanfte Rauschen des Meeres beruhigte ihn. Sein Herzschlag passte sich dieser sanften Rhythmik an und gerade fühlte er sich, als würde die Gischt, die seine Füße kitzelte, ihn langsam auflösen; als wolle das Meer ihn nach und nach verschlingen, ihn mit seinen Wellen formen und wirbeln, bis er eins geworden war mit dem großen Blau. Die Vorstellung, sich einfach aufzulösen, war ein beruhigender Gedanke und zugleich machte es ihm Angst und löste große Enttäuschung in ihm aus. Noch nie war der Kendoka vor irgendeinem Problem weggerannt. Keine Herausforderung war ihm je zu groß gewesen. Immer trug er die Konsequenzen seines Verhaltens, stand gerade für das, was er tat und nun saß er hier, am Strand seiner Heimat, eine halbe Ewigkeit entfernt von dem Menschen, den er liebte, von seinem Zuhause, von der Frau, die ein Kind von ihm erwartete, von seinem Traum.

Er hatte versagt.

Wie konnte so ein erbärmlicher Mensch wie er nur für ein Kind verantwortlich sein? Für ein Baby?! Das konnte er nicht.

Wie konnte das nur alles passieren, nachdem sich alle Wogen geglättet hatten? Nachdem alles geklärt war mit Laila, mit Sanji?

Es schien, als würde jeder Atemzug alles nur noch verschlimmern. Seit er die Nachricht über seine Vaterschaft bekommen hatte, hatte er nur noch Scheiße gebaut. Immer mehr hatte er sich von Sanji distanziert, war unbeherrscht auf der Arbeit, ständig am Trinken und machte sein Umfeld für seine Probleme verantwortlich. Verdammt…! Er war noch lange nicht so weit, dass er Falkenauge schlagen konnte! Und nun saß er hier, wie ein verdammter Versager und verschloss die Augen vor der Wirklichkeit. Was war nur aus ihm geworden?

Sein Handy trug er stets bei sich, doch bereits am zweiten Tag nach seiner Flucht aus Tokyo hatte er es ausgeschaltet. Unzählige Anrufe von seinen Freunden, vor allem Sanji, hatten ihn darauf aufmerksam gemacht, dass er mit seiner kommentarlosen Abwesenheit alles nur noch schlimmer gemacht hatte. Zorro befand sich in einer Abwärtsspirale, in die er sich selbst hineingestoßen hatte und dafür hasste er sich mehr, als er es für möglich gehalten hatte.

„Ich bin da. Wir kriegen das zusammen hin. Mir macht das nichts aus. Ich liebe Kinder.“, hatte Sanji ihm versichert. Dass der Koch nicht wütend war, sondern ihm so viel Verständnis und Liebe entgegenbrachte, machte Zorro nur noch hilfloser. Er hatte das nicht verdient und dieser Gedanke zerfraß ihn von innen heraus, bis nur noch eine leere Hülle übrig geblieben war, die nun allein am Strand von Wakayama saß und sich fleißig selbstbemitleidete.

Es war, als würde er von oben auf sich herabschauen und sich anschreien. Steh auf, hörte er sich brüllen, Steh auf und beweg deinen Arsch nach Hause!, doch sein träger Körper bewegte sich nicht.
 

„Wie lange sitzt du hier schon?“

Eine tiefe, schneidende Stimme durchschnitt die Stille wie dünnes Glas. Zorro öffnete die Augen, da hatte sich bereits ein Mann mittleren Alters neben ihm im Sand niedergelassen. Der Kendoka verzog keine Miene, als er erkannte, wer sich da gerade neben ihn gesetzt hatte. Seine Verwunderung blieb dennoch nicht aus.

„Es ist schön hier.“, fuhr Falkenauge fort und er fuhr sich über seinen markant geschnittenen Bart. Zorro wendete den Blick wieder aufs Wasser und schwieg. Der große Meister, sein Idol musste ihn für eine große Enttäuschung halten.

„Ich habe erst von Dario erfahren, als seine Mutter vor meiner Tür stand und ihn mir in die Hand gedrückt hat. Damals gab es keine DNA-Tests oder dergleichen, aber seine Augen waren aussagekräftig genug.“, begann er zu erzählen. Wie auch Zorro sah Mihawk gebannt auf das Meer, das sich in der Dunkelheit inzwischen schwarz gefärbt hatte.

„Ich war jung, hatte nur Frauen und meine Katanas im Kopf und mein Leben ganz sicher nicht unter Kontrolle. Ich konnte kaum die Miete zahlen, trank zu viel mit Shanks und ich hatte noch nie so eine große Angst in meinem Leben.“, erzählte er weiter, bevor er für einen Augenblick schwieg und nun ebenfalls dem Rauschen des Meeres lauschte. In vielerlei Hinsicht hatte er sich in Zorro wiedergefunden. Nun wusste er genau, wie er sich fühlte.

Lange saßen die beiden Männer schweigend im Sand, keiner rührte sich, bis der Ältere die Stimme erneut durchbrach.

„Es wird ein Mädchen. Mädchen sind kompliziert und du wirst viel mehr auf sie achten müssen, als hättest du einen Sohn bekommen. Du wirst ihr ein gutes Zuhause geben, ihr das Laufen und Sprechen beibringen, sie von der Schule abholen und ihr die Haare flechten. Du wirst ihrem ersten Kerl eine Heidenangst einjagen und es dir mit ihr heftig verscherzen, weil du nicht verkraftest, dass sie zur Frau wird. Du wirst völlig überfordert sein, wenn du für sie Tampons holen musst und sie wird dich für abartig und peinlich halten, wenn du sie aufklären willst und glaub mir, das wirst du sofort machen wollen, wenn der erste BH in der Wäsche ist. Es geht jetzt nicht mehr länger nur um dich. Das wird die schwierigste Aufgabe sein, der du dich jemals stellen musstest und es wird keine schwierigere mehr kommen. Aber diese hier musst du meistern. Nicht für dich, sondern für sie. Und ich verspreche dir: In dem Moment, wo du dieses Bündel in den Armen hältst, wirst du ihr die Welt zu Füßen legen wollen. Sie wird immer das Größte und Beste sein, das du jemals geschaffen hast und du wärst ein verdammter Idiot, wenn du dir das entgehen lassen würdest.“

Noch immer sah Zorro stumm aufs Meer, doch schließlich ließ er den Kopf hängen, atmete tief durch und fuhr sich fest über die Kopfhaut, durchwuschelte so das vom Salt des Meeres verklebte grüne Haar und kurz öffnete er sogar den Mund, um etwas zu sagen, doch kein Laut war zu vernehmen.

„Laila geht es nicht anders, aber im Gegensatz zu dir kann sie nicht abhauen.“ Nun spürte der Grünhaarige den stechenden Blick des Schwertmeisters und er könnte schwören, dass seine Haut bald in Flammen aufgehen würde.

„Es ist noch nicht zu spät. Auch für dich und diesen Koch nicht. Nur, weil du Vater wirst, hörst du nicht auf zu sein, was du jetzt bist. Unseren Kampf verschieben wir. Du kannst mich ohnehin erst besiegen, wenn du dich selbst besiegt hast.“

Mihawk Dulacre stand auf und klopfte sich den Sand vom schwarzen Anzug. Er warf einen letzten Blick auf das schwarze Meer vor ihm und plötzlich schien die Küste sich weiter zu verdunkeln, als er die Stimme ein letztes Mal erhob.

„Also lass dir Eier wachsen und geh mit meiner Tochter in diesen verdammten Schwangerschaftskurs!“, zischte er und so schnell, wie Mihawk Dulacre aufgetaucht war, war er auch schon wieder verschwunden.
 

Bis heute war Zorro schleiferhaft, wie er ihn hatte finden können, doch das war genau der Arschtritt gewesen, den er gebraucht hatte. Noch in derselben Nacht hatte er den nächsten Zug genommen und war nach Tokyo zurückgekehrt, wo er Sanji auf Knien um Verzeihung bat. Und nun war dieser Moment gekommen, der die letzten paar Monate so surreal erschien. Laila hatte die kleine Prinzessin zur Welt gebracht und Zorro durfte mit Sanji endlich in ihr Zimmer, wo die stolze Mama völlig verschwitzt und dem frischgebackenen Vater ein 4 Kilo leichtes Bündel in die Arme legte.

„Tja, das ist definitiv dein Werk.“, scherzte Sanji, der über die Schulter seines Freundes schaute. Das kleine Baby war gepuckt worden und aus der weißen Wolldecke lugten lediglich die moosgrünen Haare und das zarte Gesicht hervor.

„Sie hat blaue Augen, wie meine Mutter.“, erklärte Laila lächelnd, doch all das bekam Zorro kaum mit. Völlig gebannt betrachtete er dieses zarte Wesen in seinen Armen und war viel zu beschäftigt damit, sie zu bewundern.

„Sie ist wunderschön.“, flüsterte er, aus Angst, sie zu wecken. „Sie hat viel von dir.“, stellte er dann noch grinsend fest und er lächelte Laila an, doch im nächsten Augenblick hatte er wieder nur Augen für seine Tochter.

„Ich werde dich nicht enttäuschen.“, flüsterte er ihr leise zu. Er traute sich kaum, sich zu bewegen, aus Angst, diesen kleinen Engel aus dem Schlaf zu reißen.

„Das wirst du sicher nicht.“, versicherte ihm Sanji, der hinter seinem Freund stand und dieses zuckersüße Bild ebenso gebannt betrachtete. „Dass du im Stande bist, sowas Schönes zu machen, Mooshirn…“, stichelte der Koch weiter, der nun auf der Bettkante Platz nahm.

„Halt die Klappe. Du weckst sie mit deiner schrillen Stimme nur auf!“, zischte er und Laila sowie Sanji lachten leise.

„Nun braucht sie nur noch einen Namen.“, erinnerte der Blonde die beiden frischgebackenen Eltern. Die Frage nach dem Namen war kompliziert gewesen. Letztlich waren alle Beteiligten sich einig, dass sie den Namen erst geben konnten, wenn sie den kleinen Stöpsel vor sich sahen.

„Sie sieht aus, wie eine Kämpferin, findet ihr nicht?“, fragte Delilah schließlich und sie strich ihrem Baby sanft über die Wange, als auch Zorro sich gesetzt hatte und sie so drankam.

„Wie hieß das Mädchen noch einmal aus deinem Dorf? Du hast mir mal von ihr erzählt.“

Zorro musste einen Augenblick überlegen, bevor er wusste, worauf sie hinauswollte. Nun senkte er den Blick wieder, sah seinen kleinen Engel stolz an und traute sich nun auch, sie zu berühren. Sachte strich er ihr über die zarte Wange und strich ihr über die Stubsnase.

„Kuina.“, sagte er leise und lächelte seine Tochter stolz an. „Kuina Lorenor Dulacre.“

„Klingt gefährlich.“, schlussfolgerte Laila lächelnd und sie beugte sich vor, um ihrer Tochter einen Kuss auf die Stirn zu geben.

„Sanji, willst du auch einmal?“, fragte sie den Koch, doch er schreckte überrascht zurück.

„Ich? Was? Nein!“, stammelte er, doch ehe er sich versah, hatte sein Freund ihm das Kind bereits in die Arme gelegt und der Küchenchef erstarrte wie eine Salzsäule.

„Sag hallo zu deinem anderen Daddy.“, sagte Laila lachend. „Oder zu dem dritten schwulen Onkel. Das musst du dir aussuchen, Sanji.“

Die Dulacre Tochter lachte erneut, ließ sich in die Kissen zurückfallen und atmete erleichtert tief durch. Sie erschien glücklich, ohne Last und sie genoss gerade jede Sekunde mit ihrem Baby, Zorro und auch Sanji.

Gerade war idyllische Stille eingekehrt, als die Tür aufging und die gesamte Strohhut-WG, inklusive Robin und Franky aufschlugen. Hintendran kamen noch Falkenauge, Shanks sowie Dario und sein Mann hinzu.

„Oh wow! Sie ist gerade einmal so groß wie eine Hähnchenkeule!“, rief Ruffy enthusiastisch und Sanji gab sich alle Mühe, die Kleine vor den gierigen Griffeln dieses Vielfraß zu retten. Zorro nahm sich den Moment, um ebenfalls einmal tief durchzuatmen. Das Lächeln bekam er jedoch nicht mehr aus seinem Gesicht. Mihawk ging nun ebenfalls um das Bett herum, an der Traube um seine Enkeltochter vorbei und von hinten beugte er sich an Zorros Ohr und raunte in diesem bedrohlichen Ton:

„Wenn du es verkackst und ihr wehtust, werde ich dich umbringen.“

Doch er würde es nicht verkacken, das schwor er sich; weder mit seiner kleinen Tochter, noch mit Sanji und so wurde dieses kleine Mädchen in einer absolut chaotischen Patchwork-Familie groß und durfte sogar Blumenmädchen auf der Hochzeit ihres Vaters mit ihrem Onkel Sanji sein. Er war nach Tokyo gegangen, um der beste Kendoka der Welt zu werden. Nun war er Vater und mit einem Mann verheiratet, den er abgöttisch liebte. Als ihm beim Frühstück mit seinem kleinen Wirbelwind und seinem Schnitzelklopfer dieser Gedanke kam, musste er verschmitzt grinsen.

„Was ist los?“, fragte Sanji, der der kleinen Maus gerade noch das Brötchen in kleiner Stücke schnitt.

„Ach nichts.", erwiderte er maulfaul, wie er nun einmal war und grinste weiter munter vor sich hin.

Das Leben spielte eben sein eigenes Spiel.

Und es kommt nie so, wie du denkst.



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