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Mein Wunder bist du

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Verlobt sein ist nicht einfach

Mein Wunder bist du
 

Noch bevor Blaise die Wohnungstür aufgeschlossen hatte, hörte er seine Verlobte lauthals fluchen. Ein kleines Grinsen schob sich auf seine Lippen und er biss sich leicht auf die Unterlippe, um nicht lauthals los zu lachen, während er aufschloss und schließlich in die gemeinsame Wohnung eintrat. Nach dem Gefluche seiner Verlobten zu urteilen, war wohl wieder ein Gast abgesprungen und hatten ihre Angaben bezüglich der Begleitung deswegen ändern lassen. Er verstand einfach nicht, wieso sie sich so deswegen aufregte. Nicht jede Beziehung war für die Ewigkeit gedacht und seiner Meinung nach war es ganz leicht, den Partyservice zu kontaktieren und eine Portion weniger zu bestellen oder sie ließen sie für jemand anderes. Er hatte ebenso wenig verstanden, warum sie nicht einfach ein Buffet genommen hatten, aber scheinbar war ihre Mutter dagegen gewesen.
 

Lässig wanderte seine Jacke an die Garderobe und seine Schuhe stellte er ordentlich zu den anderen, bevor er ins Wohnzimmer ging. „Du solltest dich nicht so aufregen, Daphne. Dich hört man im ganzen Haus.“, sagte er ruhig, bevor er zu ihr ging, um sie sanft auf die Wange zu küssen.

Daphne schien sofort etwas besänftigt zu sein und senkte verlegen ihren Blick. „Entschuldige, Liebes. Kommt nicht wieder vor, aber es regt mich langsam auf. Immer dieses Hin und Her zwischen Milli und Nott und jetzt will sie nicht zur Hochzeit kommen, weil ER mit dabei ist! Das geht schon seit Jahren den Beiden so und bisher haben sie sich immer wieder versöhnt. Ich werde auch einen Teufel tun und ihr Menü wieder streichen.“, gab sie sich schließlich geschlagen. „Ich werde sie auf meine Hochzeit schleifen und wenn es das letzte ist, was ich tue.“, schnaubte sie und Blaise konnte nicht anders, als mit dem Kopf zu schütteln.
 

„Willst du mich vorzeitig zum Witwer machen?“, fragte er amüsiert und sofort ruckte Daphnes Kopf zu ihm und funkelte ihn säuerlich an. „Das war natürlich ein Scherz!“, grummelte sie vor sich hin und nun konnte er nicht mehr anders, als leise zu lachen. „Brauchst du noch Hilfe oder können wir essen?“, ich hab tierischen Hunger.“ „Oh…“, machte sie jedoch nur und wurde auf einmal ganz kleinlaut, etwas, was wirklich nur selten passierte und seine Augenbraue sofort in die Höhe wandern ließ. Es gab nur zwei Möglichkeiten. „Also entweder, es gibt jetzt noch ziemlich viel zu tun oder du aber du hast über die ganze Arbeit vergessen zu kochen.“, schlussfolgerte er. „Wobei ich nach deiner Reaktion eher auf Letzteres tippe.“, fügte noch hinzu. „Du kennst mich einfach zu gut.“, seufzte sie. „Es tut mir Leid. Nur weil unsere Freunde mal wieder der Meinung sind, sich trennen zu müssen und alle in ihrem Umfeld da mit reinziehen, hab ich die Zeit völlig vergessen. Ich werde schnell etwas zaubern gehen.“, entschuldigte sie sich und wollte schon aufstehen. Doch ihr Verlobter schüttelte nur mit dem Kopf. „Wollen wir nicht lieber schnell irgendwo eine Kleinigkeit essen gehen?“, schlug er vor. Er konnte deutlich sehen, wie müde sie aussah und er hatte Angst, dass sie über dem Kochen einschlief. „Und anschließend geht es gleich Marsch ins Bett mit dir.“ „Aye, aye, Sir.“, machte sie und salutierte sogar leicht vor ihrem Zukünftigen. Doch dieser verstand es natürlich als Spaß und schmunzelte leicht, bevor er ihr einen sanften Kuss auf die Lippen gab. Anschließend zogen sie sich an und apparierten zur Winkelgasse, um dort in der Londoner Street ein kleines Mugglelokal aufzusuchen.
 

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Sie blieben den ganzen Abend dort, weil es dort sehr ein gemütliches Ambiente war und Blaise musste wieder einmal überrascht feststellen, wozu die Muggle ohne Magie alles fähig waren. Anfangs hatte er sich daran gewöhnen müssen, dass seine Freundin die Restaurants und Kneipen der Muggle so sehr liebte, aber mittlerweile fand er die meisten auch sehr schön. Es war ihm nur sehr unverständlich, wie sie diesen kleinen Tick all die Jahre vor ihrer Familie geheim halten konnte, die auch jetzt noch nichts davon wusste. Aber vielleicht war es genau das, was ihre Beziehung so einzigartig machte. Sie konnten sich einfach alles erzählen und wenn der andere es nicht wollte, wurde es auch nicht weiter erzählt. Man mochte es Daphne nicht ansehen, dass sie Geheimnisse für sich behalten konnte, weil sie ein sehr redseliger Mensch war, aber wenn es darauf ankam konnte sie alles für sich behalten. Das war eine der guten Eigenschaften, die er an seiner Verlobten so sehr schätzte.
 

Gemeinsam liefen sie zur Winkelgasse zurück, wo sie im „Tropfenden Kessel“ nach Hause flohten. Müde ließen sie sich auf dem Sofa nieder, nachdem ihre Jacken und Schuhe ordentlich im Hausflur verstaut worden waren.
 

Nachdem er es sich auf der Couch gemütlich gemacht hatte, seufzte er genüsslich auf. So schön konnte das Leben sein. Nach einem anstrengenden Arbeitstag den Abend gemütlich bei leckerem Essen verbringen, mit dem Menschen, den er am meisten liebte und dann zu Hause gemütlich auf der Couch den Abend ausklingen lassen. Nach einer kleinen Weile öffnete er dann seine Augen wieder, weil er überrascht war, dass Daphne sich nicht sofort an ihn gekuschelt hatte, nachdem er es sich gemütlich gemacht hatte. Daphne starrte mit zusammen gekniffenen Augen die Einladungskarten an und Blaise wusste genau, was dieser Blick bedeutete: Sie war tatsächlich am Überlegen, diese jetzt noch fertig zu machen, um sie morgen früh gleich alle weg zu schicken.
 

„Ich hoffe, du hast nicht vor, dich jetzt um diese Dinger da zu kümmern.“, sagte er gequält und machte eine Handbewegung Richtung Tisch. Daphne seufzte nur schwer. „Aber Blaise…“ Doch weiter kam sie nicht. „Die haben auch noch bis morgen Zeit und wenn du die jetzt doch noch fertig machst, geh ich schon mal ins Bett. Denn ICH werde diese Teile da heute nicht mehr anrühren. Die Hochzeit ist noch eine Weile hin und die Gäste werden schon zusagen, wenn sie wirklich dabei sein wollen.“, sagte er und konnte sehen, wie ihre Schultern kläglich in sich zusammen sackten. Wie immer, wenn sie wusste, dass er Recht hatte.
 

„Ich weiß ja, aber es ist in den nächsten Monaten noch so viel zu machen, dass ich am liebsten alles erledigt haben will, was schnell zu erledigen geht. Wenn ich daran denke, dass ich noch kein Brautkleid habe, welches auch noch angefertigt werden muss, wird mir schlecht.“, jammerte sie. Abermals seufzte er auf. In solchen Momenten war es besser zu handeln, als zu sprechen. Daphne würde keine Ruhe geben, bevor er nicht klein beigab. Also stand er einfach auf und ging, ohne ein weiteres Wort zu sagen, einfach hinüber ins Schlafzimmer und ließ eine verdutzte Daphne zurück. Langsam machte er sich bettfertig und wartete gespannt darauf, wann sie angekrochen kam um zuzugeben, dass sie überreagiert hatte. Denn er wusste, dass sie nach solch einer Aktion von ihm begann, richtig über die Dinge nachzudenken, für die sich vorher einfach keine Zeit genommen hatte oder von denen sie dachte, dass es sich nicht lohnen würde, darüber nachzudenken. Aber jetzt war der Zeitpunkt gekommen, wo sie über das Thema „Hochzeit“ einfach mal in Ruhe nachdenken musste. Sie würden erst in drei Monaten heiraten. Bis dahin würde feststehen, welche Gäste kamen und welche nicht, welches Brautkleid sie tragen würde, wie das Fest nach der Zeremonie aussah, wie ihre Hochzeitsreise aussehen würde, welche Band auf ihrer Hochzeit spielen würde und wo ihr Junggesellinnenabschied stattfinden würde. Er jedenfalls würde das alles in Ruhe angehen. Schließlich musste er nebenbei auch noch an die Arbeit denken, die sich im Ministerium bereits auf seinem Schreibtisch stapelte, weil er zur Zeit mehr auf Einsätzen unterwegs war, als an seinem Schreibtisch zu sitzen, um die ganzen Fälle abzuschließen.
 

Nachdem er fertig war, ging er noch kurz ins Bad. Nach 10 Minuten kam er wieder und fand seine Verlobte immer noch nicht in ihrem Schlafzimmer vor. Leicht schmunzelnd kroch er unter die Bettdecke und löschte das Licht. Doch einschlafen konnte er noch nicht. Zu sehr waren seine Gedanken bei der bevorstehenden Hochzeit, welche in drei Monaten sein würde. Dann würden sie verheiratet sein und für ihn gäbe es kein Zurück mehr. Aber damals, als er ihr den Antrag gemacht hatte, war er sich wirklich sicher gewesen, dass sie die Richtige für ihn war. Er wollte sie ganz oder gar nicht. Daphne erfüllte in ihrer Persönlichkeit einfach alles, was er sich an einer Frau wünschte: Sie war klug, sie war witzig, sie sagte ihre Meinung, wenn sie es für angebracht hielt, sie war leidenschaftlich und sie akzeptierte ihn so, wie er war. Allerdings nahm sie sich viele Dinge auch sehr zu Herzen, zu seinem Leid und weinte schon mal recht schnell, wenn man ihr weh getan hatte. Keiner außer ihm bekam es dann mit. Daphne weinte nicht gerne von anderen Menschen, außer es gab wirklich Anlass dazu. Sie wollte eben immer alles richtig machen und helfen, wo es nur ging. Doch nicht jeder wollte das. Das war so eine Sache, die sie erst noch lernen musste und wo er versuchte, sie in die richtige Richtung zu schupsen, nämlich dahin, zu fragen, ob Hilfe benötigt wurde oder lieber nicht.
 

Noch während er über sie nachdachte, glitt er langsam in das Reich der Träume.
 

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Liebe irish_shamrock,
 

wie du siehst, wird dein Wichtelgeschenk eine Fanfiction mit mehreren Kapiteln werden, nicht nur ein One Shot. Du hast mir so viele tolle Angaben vorgegeben, dass ich die Meisten davon gerne verarbeiten möchte und aus dem One Shot, der er ursprünglich einmal werden sollte, nun eine etwas längere Geschichte werden wird. Ich hoffe, du freust dich über das Pairing und ich stelle die beiden so in etwa dar, wie du sie dir vorstellst. <3
 

Liebe Grüße, deine Wichtel-Mama  Mikoshiba.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: irish_shamrock
2012-12-16T13:53:50+00:00 16.12.2012 14:53
Hallo  Mikoshiba,

ich freue mich sehr,
dass du meine Wichtelmutti sein durftest und noch mehr,
das du etwas mit meinen Angaben anfangen konntest ;).

Den Beginn (Prolog) finde ich schon einmal sehr gelungen.
Alles lässt sich schön flüssig lesen und die Art,
wie du Blaise und Daphne agieren lässt, ist sehr liebevoll und detailliert.~♥

Auch, dass sich beide mit ihrer Umgebung arrangieren mussten (Leben unter Muggeln)
und der (selbstgemachte) "Stress" mit den Vorbereitungen (Daphne scheint ganz und gar in ihrer Rolle als baldige Eheespiratin aufzugehen)
ist wirklich schön beschrieben,
bis hin zur Kabbelei zwischen Millicent und Theodore (die ich ja auch als Paar vorgegeben hatte),
bei der sich ein Teil des Gespanns weigert, zu erscheinen und so der Braut den letzten Nerv raubt.

Ich liebe diese "Anfangsphase" in der es bisweilen kritisch werden kann,
denn möglicher Weise erkennt man erst da den wahren Menschen hinter der "rosaroten Brille" und muss sich vielleicht eingestehen,
dass eine "Verliebtheit" nicht zur Ehe reicht. Aber bis jetzt bin ich bei Blaise und Daphne noch guter Dinge C:

Deine Beschreibung von Daphne (aus Blaise´ Sicht) war sehr schön ausgearbeitet.
Niemand ist perfekt, und auch eine Daphne Greengrass nicht.
Die Braut in Spe will alles schön und ordentlich, während der baldige Gatte die Geschehnisse in Seelenruhe betrachtet.

Alles in allem freue ich mich sehr,
über deine Geschichte und erwarte mit Spannung und Neugierde die anderen Kapitel!!! ~♡

Allerliebste Grüße
irish C:

PS.: Die Getsaltung der Fanfiction ist so,
wie ich sie von dir und deinen Geschichten "gewohnt" bin.
Klar und ohne viel Tamtam, danke dafür ;)


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