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Snow Warriors

~ Ein Aufbruch in neue Gebiete ~
von

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Kapitel 12
 

Schon während er mit dem Clan losgegangen war, hatte er ein ungutes Gefühl. Mondlicht musste an Sternenklang und den Windclan denken. Auch an die Anführer. Der Sternenclan möge sie beschützen, betete er leise. Nachdem der Clan einen sicheren Unterschlupf gefunden hatte, warteten sie bis die Sonne unterging. Erst als der Mond bereits einen Teil seiner Reise hinter sich gebracht hatte, tauchte Dunststern auf. Er nickte Mondlicht zur Begrüßung zu und rief ohne viel Zeit zu verlieren den Clan zusammen mit den traditionellen Ruf: „Ich fordere alle Katzen, die Alt genug sind um selbst Beute zu machen, dazu auf, sich hier zu einem Clan-Treffen zu versammeln“ Einige Katzen, die Dunststern Ankunft bemerkt hatten, waren bereits anwesend, während der restliche Clan erst verschlafen blinzelte und sich dann in einem Halbkreis um Dunststern versammelte. Mondlicht kribbelte das Fell. Was mochte nur passiert sein, dass es einer sofortigen Versammlung bedurfte? Waren die Zweibeiner etwa auf dem Weg hierher? Und wo war Sternenklang? Waren etwa Katzen verwundet worden und sie musste helfen? Oder war ihr selbst etwas geschehen? So viele Fragen schwirrten Mondlicht durch den Kopf, dass er gebannt zu Dunststern schaute. Dieser schaute ernst auf seinen Clan und begann zu Berichten: „Wir liefen geradewegs zum Windclanlager. Doch die Zweibeiner mussten von beiden Seiten um den See herumgegangen sein. Sie kamen nur wenige Herzschläge nach uns in die Nähe des Windclanlagers. Wir konnten den Windclan zum Glück noch rechtzeitig evakuieren. Nachdem wir eine Weile gerannt waren, bemerkten wir, dass sie uns nicht mehr folgten und versteckten uns in einem leer stehendem Fuchsbau. In dem Durcheinander der Flucht war es uns nicht vorher aufgefallen, doch dort in der engen Höhle merkten wir es sofort. Einige Katzen wurden vermisst“ Ein erregtes Gemurmel lief durch den Clan. Einige besorgte Stimmen fragten nach Sternenklang und andere schauten sich um, als seien die Zweibeiner direkt in ihrer Nähe. Mit einem Blick zu Mondlicht, dem es eiskalt den Rücken herunterlief fuhr Dunststern fort: „Sprintstern wies seinen Clan an, dort versteckt zu bleiben und wir Anführer liefen zurück zum Lager. Von den Zweibeinern war nichts mehr zu sehen. Auch ihr Geruch war inzwischen Schal geworden. Außer ein paar Kleinigkeiten hatte das Windclanlager nichts abbekommen und es deutete auch nichts auf einen Kampf hin. Wir haben die gesamte Umgebung abgesucht, konnten aber die vermissten Katzen nicht finden. Schließlich entdeckte Narbenstern den Geruch von Sturmkralle, einem jungen Schattenclankrieger, der sich mit dem Geruch eines Zweibeiners vermischte. Kurz darauf fanden auch Glanzstern und Sprintstern Geruchsspuren die sich mit denen von Zweibeiner vermischten. Es waren die Geruchsspuren von Sonnensturm, einem jungen Windclankrieger und dessen Mentorin Polarträne und die von Wolkenspiel, einer jungen Flussclankiregerin. Auch ich fand eine Geruchsspur die sich mit Zweibeinern vermischte“ „Sternenklang“, japste Mondlicht und Dunststern nickte im grimmig zu, während er wartete bis sich das erneute Gemurmel wieder gelegt hatte und er seinen Bericht zu Ende bringen konnte: „Ja, es war Sternenklangs Geruchsspur. Wir suchten weiter, konnten aber nichts weiteres entdecken. Wir folgten sogar den Spuren der Zweibeiner, bis wir zu tiefen Rillen kamen, die von einem Zweibeinermonster stammen mussten. Dort verloren wir die Spuren der vermissten Katzen. Wir müssen leider davon ausgehen, dass die Zweibeiner sie gefangen genommen und entführt haben“ „Nein!“ schrie Flockenblüte und Regenschweif und Windsturm kauerten sich vor Trauer auf den Boden. Wiesenpelz legte ihr traurig den Schwanz an die Schulter. Auch die Ältesten blickten traurig auf ihre Pfoten. Mondlicht blickte zum Silbervlies empor und betete: „Bitte lasst es Sternenklang und den anderen Katzen gut gehen. Helft ihnen dabei den Zweibeinern zu entkommen und den Rückweg unbeschadet zu überstehen“ Danach richtete er sich an den Clan: „Sternenklang ist eine vollwertige Heilerin und bei ihr sind vier Krieger. Ich bin überzeugt, dass sie es schaffen werden den Zweibeinern zu entkommen. Wir müssen dem Sternenclan darauf vertrauen, dass sie uns die Katzen wohlbehalten zurückschicken werden. Morgen ist Halbmond und ich werde zum Mondsee aufbrechen und mir zusammen mit den anderen Heilern mit dem Sternenclan die Zungen geben. Vielleicht erfahre ich dann etwas mehr. Glaubt daran, dass sie wohlbehalten zurückkehren werden“
 

Der Clan verbrachte die Nacht zur Sicherheit außerhalb des Lagers und die Katzen lagen eng beisammen um den bereits frischen Wind zu trotzen. Es war nun nicht mehr zu leugnen, dass die Blattleere begann. Am Morgen schickte Dunststern einige seiner Krieger ins Lager zurück, die nach Spuren von den Zweibeinern suchen und ihm Bericht erstatten sollten. Sie konnten nichts von den Zweibeinern wittern und so begab sich der Clan zurück in sein Lager. Dunststern ordnete an, dass sich die Jagdpatrouillien den Grenzpatrouillien anschließen sollten, falls doch noch Zweibeiner in der Nähe waren. Während all der Zeit lief Mondlicht immer wieder unruhig hin und her. Schließlich machte er sich viel früher als gewöhnlich auf den Weg zum Mondsee. Als er an die Grenze zum Windclan kam, sah er verwundert, dass er nicht der Einzige war, der die Halbmondnacht nicht erwarten konnte. Mit ihm waren die Heiler nun vollständig versammelt. „Fast vollständig“, fuhr im der Gedanke an Sternenklang wie ein Stich in den Magen.

Mondlicht nickte den anderen Heilern zu. Die freundlichen Floskeln oder die unbekümmerten Gespräche vielen heute aus. Jeder hing mit ernster Miene seinen eigenen Gedanken nach. Alle fragten sich was aus den Katzen geworden waren, welche die Zweibeiner entführt hatten. Jeder Clan war betroffen. Doch das erleichterte es trotzdem nicht.
 

Als die Heiler schließlich am Mondsee ankamen ging die Sonne gerade erst unter. Es würde noch eine Weile dauern bis sich die ersten Sterne am Silbervlies zeigen würden. So saßen sie still da und warteten. Als schließlich endlich der erste Stern aufging kauerten sie begierig auf Antworten vor dem See nieder und tranken einen Schluck von dem Wasser, dass nach flüssigen Sternen schmeckte. Mondlicht spürte wie ihm die bereits vertraute Kälte in den Körper kroch und nachdem eine warme Brise um seine Ohren geweht war öffnete er seine Augen und fand sich am Spiegelsee wieder. Ja, die Prise war warm, das hatte er sich also doch nicht eingebildet. Es musste Blattlfrische sein. Aber er wusste schon lange, dass die Blattwechsel hier keine Bedeutung hatten. Er war nicht alleine. Als er seinen Blick schweifen ließ, sah er Rußpelz und Gelbzahn dort sitzen und in seine Richtung schauen. „Das ganze hat den Wald wohl etwas aufgeschreckt“, miaute Gelbzahn trocken und erhob sich. Rußpelz tat es ihr nach und die beiden Heilerinnen trotteten zu ihm herüber. Er konnte nicht sagen warum, aber plötzlich hatte er ein Gefühl, dass alles gut war. Doch dann schüttelte er schnell wieder den Kopf. Wie konnte alles Gut sein, wenn Sternenklang und die anderen doch vermisst wurden! Rußpelz schien seine Gedanken zu erraten: „Du machst dir Sorgen um Sternenklang“ Das war keine Frage, sondern eine Feststellung. Es war ihm anzusehen. Ebenso den anderen Heilern. Gelbzahn miaute nur salopp: „Den vermissten Katzen geht es gut. Sie sind auf ihrem Weg“ Verwirrt schaute Mondlicht sie an. Nun trat Rußpelz wieder vor und fragte: „Hast du denn die Prophezeiung vergessen?“ Mondlicht dachte nach. Die einzige Prophezeiung, die ihm einfiel, war die Prophezeiung im Schneesturm. Ob das alles etwas damit zu tun hatte? „Die Heiler heutzutage brauchen wohl ein bisschen länger“, meinte Gelbzahn und ergänzte: „Natürlich die Prophezeiung mit dem Schneesturm du Fellball“ Bei den barschen Worten ihrer ehemaligen Mentoren glänzten Rußpelz Augen belustigt. Ja so kannte man die kratzbürstige aber liebenswerte Heilerin. Nun wieder ernst wand sie sich noch einmal an Mondlicht: „Die auserwählten Katzen haben ihre Reise begonnen. Es geht ihnen gut und sie haben bereits zwei neue Weggefährten gefunden. Allerdings sind sie im Glauben auf dem Heimweg zu sein, doch sie irren sich. Sie werden nie wieder in den Wald zurückkehren. Das ist ihr Schicksal“ „Sie werden nicht zurückkommen?!“, rief Mondlicht erschrocken aus: „Warum? Passiert ihnen etwas? Oder die Zweibeiner?..“ Gelbzahn haute ihm kurz auf die Ohren: „Beruhige dich! Das hat doch keine Katze gesagt! Sie haben nur eine Aufgabe zu erfüllen. An einem sehr weit entfernten Ort. Sie werden bald Neun Leben weit weg sein. Zu weit um noch umkehren zu können“ „Was ist das denn für eine Aufgabe, dass sie so weit fort müssen?“, fragte Mondlicht nun die beiden Heilerinnen. „Das werdet ihr noch erfahren, aber nicht jetzt“, mit diesen letzten Worten verschwanden die Beiden Sternenclan Heilerinnen und als Mondlicht wieder blinzelte, fand er sich am Mondsee wieder. Die anderen Heiler wirkten nicht weniger überrascht als er selbst. „Sie sind weg...“ war alles was Nebelschleier hervorbrachte. Himmelsfluss und Hellblick konnten nur die Köpfe schütteln. Dämmerpfote lief eine einzelne Träne über das Gesicht. Mondlicht dachte nach. Wie sollte er das nur Dunststern und dem Clan erklären? Hatte er ihnen nicht Hoffnung gemacht, dass sie die vermissten Katzen bald wieder sehen könnten. Doch er wusste eines: Das Schicksal dieser Katzen lag nun beim Sternenclan. Zusammen mit den anderen Heilern machte er sich auf den Heimweg. An der Grenze angekommen verabschiedeten sie sich und Mondlicht ging langsam nach Hause. In Gedanken war er bei seiner quirligen Schülerin. Nachdem was Rußpelz und Gelbzahn gesagt hatten, mussten die Katzen eine weite Reise zurücklegen. Vielleicht war Sternenklang deswegen zur Heilerin berufen worden. Um ihren Reisegefährten helfen zu können und Verletzungen zu behandeln. Er dachte an die Katzen die sich einst auf den Weg gemacht hatten ein neues Zuhause für die Clans zu suchen. Sie hatten damals auch eine lange Reise hinter sich gebracht und das obwohl sie ohne Heiler unterwegs gewesen waren. Vielleicht mochte diese Reise noch schwieriger werden. Bei diesem Gedanken viel ihm wieder seine Vision ein, in der er die Prophezeiung gehört hatte. Ein Schneesturm. Die Blattleere würde bald beginnen. Er betete zum Sternenclan, dass das Wetter mild bleiben und sie gut und wohlbehalten an ihrem Ziel ankommen mögen.



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