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Snow Warriors

~ Ein Aufbruch in neue Gebiete ~
von

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Kapitel 7
 

Unruhig warf sie sich von einer Seite auf die andere. Sie befand sich mit einigen weiteren Katzen in einem wilden Schneegestöber. Der Schnee war so dicht, dass man kaum etwas sehen konnte. Ihr Fell war durchgeweicht und klebte ihr nass und kalt am Körper. Sie wusste, dass dies ein Traum war, doch es fühlte sich alles so echt an. Sie lief mit den Katzen durch eine weiße Welt. Selbst als der Schneesturm verblasste war alles um sie herum weiß. Die Ränder der Seen und Flüsse waren vereist. Der Wald mit Schnee bedeckt. Selbst die Wände einer Schlucht bestanden aus Eis. Sie glaubte die anderen Katzen zu kennen. Sie wenigstens einmal gesehen zu haben, aber sie waren zu verschwommen um etwas erkennen zu können. Nachdem sie sich scheinbar endlos durch den Schnee gekämpft hatte wachte sie endlich auf. Sternenklang wollte aufstehen, doch musste warten, da ihre Beine sich so schwach anfühlten, als sei sie wirklich durch den Schnee marschiert. Gerade kam Mondlicht heraus und bemerkte, dass etwas nicht stimmte. Er begrüßte sie mit den Worten: „Morgen Sternenklang, du wirst doch jetzt nicht etwa krank werden?“ Sie schüttelte den Kopf: „Nein, das ist es nicht. Es war nur... der Traum..“ Neugierig geworden kam Mondlicht nun näher. „Komm mit mir in die Höhle und erzähl mir was du meinst“, miaute er und ging voraus. Müde und mit zitternden Beinen folgte sie ihm. Dort angekommen setzte sie sich und begann zu erzählen: „Ich lief durch einen Schneesturm. Ich wusste das ich träumte und da waren auch andere Katzen, aber ich konnte nichts erkennen. Die ganze Welt schien weiß gewesen zu sein. Ich glaube das mir die Katzen bekannt vorkamen, kann aber nicht erklären warum, da ich nichts genau erkennen konnte. Nur eines weiß ich. Ich habe diese Landschaft noch nie gesehen. Meinst du dieser Traum hat etwas mit der Prophezeiung zu tun?“ Neugierig blickte sie ihn an. Mondlicht nickte: „Ich glaube es nicht nur, ich bin mir sogar ziemlich sicher. Aber ich kann die Bedeutung noch immer nicht erkennen. Katzen die dir bekannt vorkommen können nur aus den Clans sein oder eines der Streuner oder Hauskätzchen in der Nähe. Und ich glaube kaum das irgendjemand mitten in der Blattleere durch unbekanntes Gebiet ziehen will, solange wir hier ein sicheres zu Hause haben“ Nachdenklich schritt er in der Höhle auf und ab. Auch Sternenklang konnte sich keinen Reim darauf machen. Keine vernunftbegabte Katze würde zu dieser Jahreszeit reisen wollen. Schweigend verweilten sie in der Höhle und grübelten nach während die Sonne langsam am Horizont hochstieg. Sternenklang fühlte sich total zerschlagen. Ein paar mal währen ihr beinahe die Pfoten weg geknickt, so dass sie sich hinlegen musste. Als es schließlich fast Sonnenhoch war und sie kaum einen klaren Gedanken mehr fassen oder gar wach bleiben konnte, kam Dunststern herein. „Was ist das nur für ein seltsamer Tagesbeginn, wenn gleich beide Heiler nicht aus ihrer Höhle kommen? Einige murmeln schon unsere Heiler seien krank“, begrüßte er die Beiden und mit einem Seitenblick auf Sternenklang fügte er hinzu: „Oder bist du etwa krank?“ Sternenklang schüttelte müde den Kopf und Mondlicht antwortete für sie und erläuterte Dunststern ihren Traum und erinnerte ihn an die Prophezeiung. Am Anfang hatte Sternenklang noch zugehört doch schon bald war sie unaufhaltsam in den Schlaf gesunken. Erschrocken wachte sie wieder auf als eine Pfote sie leicht in die Seite stieß. Oh nein! War sie etwa vor den Augen ihres Anführers eingeschlafen? Na eine schöne Heilerkatze war sie. Als sie sich müde in der Höhle umschaute merkte sie, dass Dunststern schon gegangen war. „War er sehr wütend auf mich?“, fragte sie kleinlaut: „Ich hätte nicht einschlafen dürfen“ Mondlicht schaute streng, doch nach einigen Augenblicken zuckte er belustigt mit den Schnurrhaaren und antwortete: „Nun ja, es ist nicht gerade die beste Art sich seinem Anführer zu zeigen. Er hat auch keine Idee was uns dem Sinn der Prophezeiung näher bringt. Er beruhigt jetzt erst mal den Clan, dass wir nicht krank sind“ Bei diesen Worten musste er lachen: „Aber eine Kleinigkeit soll ich dir doch von ihm ausrichten“ Sternenklang rechnete mit einer Belehrung und schaute betreten zu Boden als Mondlicht weitersprach: „Er wies mich an dir Folgendes auszurichten: Wenn du wieder aufgewacht und ansprechbar bist, hat er angeordnet, dass du dir etwas vom Frischbeutehaufen holst und dich hinlegst. Eine müde Heilerkatze sei besser als eine kranke“ Ungläubig schaute Sternenklang ihn an. Es gab keine Schelte? Sondern sie sollte etwas essen und dann schlafen? Erst jetzt bemerkte sie wie hungrig sie war. Sie war so müde gewesen, dass ihr das nicht aufgefallen war. Mondlicht schnippte mit dem Schwanz und deutete auf einen kleinen Staren: „Ich hatte auch Hunger, also war ich so frei und habe dir etwas ausgesucht. Iss und leg dich dann hin. Ich gehe solange durchs Lager und schaue ob jemand etwas braucht“ Mit diesen Worten verschwand er Richtung Lagerlichtung. „Danke!“, rief ihm Sternenklang etwas kleinlaut hinterher. Hungrig setzte sie sich vor den Staren und hatte ihn mit wenigen hungrigen Bissen herunter geschlungen. Sie leckte sich ihr Maul und putze sich schnell das Gesicht. Danach gähnte sie herzhaft. Dankbar trottete sie zurück zu ihrem Farnnest und bevor sie sich einmal ganz um sich selbst gedreht und den Kopf unter den Schwanz gelegt hatte, war sie schon eingeschlafen.
 

Die Sonne war noch nicht untergegangen, als Sternenklang durch eine ungewohnte Betriebsamkeit und Aufregung im Lager geweckt wurde. Sie fühlte sich nach diesem kurzen, aber Traumlosen Schlaf nun wieder viel besser. Sogleich trottete sie zur Lagerlichtung, wo sie beinahe mit einigen Kriegern zusammen stieß, die gerade zum Ausgang rannten. Nach kurzem Suchen entdeckte sie Mondlicht neben einem Schüler. Gerade schmierte er etwas Pflanzenbrei auf eine Wunde an dessen Schulter. Schnell rannte sie zu ihnen. „Was ist mit Buchenpfote passiert?“, begrüßte sie Mondlicht. Dieser fuhr mit seiner Arbeit fort und erklärte: „Die Jagdpatrouille ist auf einen Dachs gestoßen. Der hat sie sofort angegriffen. Buchenpfote wurde im Kampf verletzt und sollte Verstärkung holen gehen. Es gab eine große Aufregung, da der Dachs dem Lager sehr nahe gekommen ist. Dunststern ist mit nahezu allen seinen Kriegern los gerannt“ Sternenklang sah sich die Kratzspur auf der Schulter der Schülerin an. „Es scheint zum Glück nicht sehr tief zu sein. Möchtest du ihr trotzdem etwas gegen die Schmerzen geben? Ich könnte es dir bringen“, bot sie sich an. Doch Mondlicht schüttelte den Kopf: „Es ist nicht so schlimm wie es aussieht und Buchenpfote hat tapfer ausgehalten. Sie sollte heute Nacht bei uns im Heilerbau übernachten und sich Morgen ausruhen. Doch ich denke, dass sie dann bereits wieder an ihrem Training teilnehmen kann“ Sternenklang nickte und setzte sich neben ihn um ihm bei der Behandlung zuzusehen. Als er fast fertig war stand sie auf und trottete zum Heilerbau. Sie suchte sich eine geeignete Stelle im Farn und drehte sich mehrmals um sich selbst um der kleinen Patientin ein Nest zu formen. Gerade als sie fertig war kam Mondlicht mit ihr und sie legte sich zufrieden hinein. „Mondlicht, soll ich bereits einige Spinnweben bereitlegen und etwas Schafgarbe vorkauen? Es kommen sicher gleich noch mehr verletzte Katzen zurück. Der Sternenclan möge uns davor bewahren, dass es schlimme Verletzungen sind, aber es wäre gut wenn wir vorbereitet sind“, schlug sie ihm vor. Mondlicht nickte: „Das ist eine gute Idee. Fang bitte damit an. Ich werde hier draußen auch einige Kräuter bereitlegen, dass ich sie schneller nehmen und benutzen kann“, mit diesen Worten ging er in die Höhle und sucht in seinen Kräutern. Sternenklang tat es ihm nach. Sie wickelte sich eine Lage Spinnweben um ihren Schwanz und nahm ein gutes Maulvoll Schafgarbe mit auf die Heilerlichtung, wo sie die Spinnweben zu den anderen Kräutern in Mondlichts Nähe legte. Danach setzte sie sich hin und kaute gewissenhaft die Schafgarbe zu einem gleichmäßigen Brei. Danach konnten sie nur noch warten. Die Sonne war gerade untergegangen als der Klang vieler Pfoten die Ankunft der Krieger verkündete. Sternenklang rappelte sich auf und begab sich zusammen mit Mondlicht zur Lichtung. Dunststern sprang sofort auf die Hochnase. Eine Versammlung musste er nicht einberufen, da der Clan bereits anwesend war. Mit einem Blick über seinen Clan erklärte er: „Ein Dachs war ganz in der Nähe des Lagers. Er muss nahezu zielstrebig hierher gelaufen sein um unseren Grenzpatrouillen entgangen zu sein. Doch wir konnten ihn verjagen. Wie verfolgten ihn bis er auf das Schattenclan Territorium überwechselte. Dort konnten wir ihn nicht mehr verfolgen. Falls er noch einmal zurückkommt möchte ich nicht das sich Junge außerhalb des Lagers aufhalten. Auch Schüler dürfen nur in Begleitung ihres Mentors das Lager verlassen. Zur Sicherheit werden auch alle Krieger zu zweit das Lager verlassen. Des weiteren sind alle Patrouillen dazu angehalten nach dem Dachs Ausschau zu halten. Auch die Jagdpatrouillen. Ich selbst werde die Morgenpatrouille zur Schattenclangrenze anführen. Mit etwas Glück treffen wir dort eine Schattenclan Patrouille und können sie vor dem Dachs warnen“, damit beendete er die Clan-Versammlung, sprang von der Hochnase und lief zu Kleeblüte um alles weitere mit ihr zu besprechen. Sternenklang und Mondlicht liefen unterdessen durch die Krieger und besahen die Verletzungen. Zum Glück waren die meisten mit kleinen Kratzern davon gekommen die keine weitere Behandlung bedurfte. Die Katzen mit größeren Wunden schickten sie zum Heilerbau wo sie sie behandelten. Bei Mondhoch war wieder Ruhe im Lager eingekehrt und alle schliefen friedlich. Bis auf zwei Krieger, die vor dem Lager Wache hielten.
 

Es waren einige Tage vergangen und der Dachs kehrte zum Glück nicht mehr zurück. Wieder einmal war es an der Zeit für eine Große Versammlung. Sternenklang brachte die frische Schafgarbe in die Heilerhöhle. Sie hatten nach dem Angriff einige Kräuter verbraucht und hatten sie nun wieder aufgefüllt. Die meisten Verletzungen waren wieder verheilt. Nur ein oder zwei Katzen sah man den Kampf noch an. Auf der Großen Versammlung angekommen wollte sich Sternenklang wieder zu den Ältesten setzen, als der Kater vom letzten Mal auf sie zukam. Sonnensturm war sein Name, erinnerte sie sich. „Hallo Sternenklang. Wie war dein erster Mond als Heilerkatze? Hattest du viel zu tun?“, fragte er sie freundlich. „Danke“, erwiderte sie: „Hallo Sonnensturm. Ich habe mich langsam an den Gedanken gewöhnt nun eine vollwertige Heilerkatze zu sein. Ich habe Kräuter gesammelt und den Rest wirst du wohl später noch hören. Wie war denn dein erster Mond als Krieger?“ „Super. Ich durfte sogar eine Patrouille anführen. Das war sozusagen eine Belohnung von meinem Mentor. Sprintstern meinte nach so einer langen Schülerzeit dürfte ich dafür vor meinem Bruder einmal ausnahmsweise eine Patrouille anführen“, antwortete er und lachte dabei. Hinter ihm stand noch eine andere Windclankriegerin. Sie war älter als Sonnensturm. In ein paar Blattwechseln würde sie wohl zu den Ältesten gehen. „Das ist Polarträne“, stellte er noch einmal seine Mentorin vor. „Sie ist zwar um einiges Älter als ich, aber wir sind trotzdem gute Freunde. Ich glaube ihr werdet sie auch mögen“, fügte er schelmisch hinzu. Sie unterhielten sich noch eine Weile bis sich ein weiterer Junger Kater zu ihnen gesellte. „Hallo Sturmpfote“, begrüßte ihn Sonnensturm. Der Name kam ihr bekannt vor. Nach einigen Augenblicken fiel ihr auch wieder ein woher. Das war der Schüler der wegen der Verletzung nicht zum Krieger ernannt werden konnte. Stolz erwiderte er Sonnensturms Begrüßung: „Nicht Sturmpfote. Ich heiße nun Sturmkralle“ „Herzlichen Glückwunsch zu deiner Kriegerzeremonie“, miaute Sonnensturm fröhlich. Auch Sternenklang stimmte mit ein. Sie zuckte leicht zusammen als eine Stimme hinter ihr ebenfalls gratulierte. Sie schaute sich um. Dort saß eine junge Flussclankatze. Ich bin auch diesen Mond zur Kriegerin ernannt worden“, grüßte sie freundlich: „Ich bin Wolkenspiel“ Die fünf Katzen unterhielten sich noch eine Weile, bis die Große Versammlung begann. Diesmal war es Dunststern der sie eröffnete. Er trat nach vorne und berichtete sogleich: „In diesem Mond hatte der Donnerclan Ärger mit einem Dachs. Einige unserer Krieger wurden leicht verletzt. Die Wunden sind allerdings bereits wieder so gut wie verheilt und allen geht es gut. Der Dachs floh in Richtung des Schattenclans“ Bei den letzten Worten seines Berichts hatte er zu Narbenstern geschaut der nun auch vortrat und ergänzte: „Wir haben ihn gefunden und verjagt. Er ist nun außerhalb der Clanterritorien und wird sich so schnell auch nicht mehr Blicken lassen“ Mit einem Blick zu Dunststern fügte er ungeduldig hinzu: „Der Schattenclan dankt dem Donnerclan, dass er uns über den Dachs unterrichtet hat. Auch haben wir einen neuen Krieger. Sturmpfote konnte nach seiner Verletzung nun seinen Kriegernamen erhalten und heißt nun Sturmkralle“ Damit trat er zurück und bereitete Sprintstern den Platz. „Dem Windclan geht es gut“, eröffnete sie ihren Bericht: „Allen Katzen geht es gut und wir haben keine Probleme. Des weiteren hat sich Staubfell entschlossen den Ältesten anzuschließen. Der Clan dankt ihr für all die Zeit die sie ihm treu gedient hat und sie wird uns nun mit ihrer Weisheit zur Seite stehen“ Nun war Sprintstern an der Reihe. Er trat nach vorn und miaute: „Auch der Flussclan durfte diesen Mond einen neuen Krieger begrüßen. Wolkenpfote wurde zum Krieger ernannt und heißt nun Wolkenspiel. Die Zweibeiner sind nun vollkommen aus unserem Territorium verschwunden und werden wohl erst in der Blattfrische wieder kommen“ Damit beendete Sprintstern die Große Versammlung und die fünf Katzen verabschiedeten sich noch einmal und schlossen sich wieder ihren Clans an. Sternenklang freute sich. Wie es schien hatte sie heute ein paar neue Freunde dazugewonnen.



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