Zum Inhalt der Seite

Hochzeitsglocken...

... auf Umwegen
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Die Zeremonie: "Etwas sehr Seltsames ..."

Die Zeremonie:

"Etwas sehr Seltsames geht hier vor ..."
 

Sakura war vollkommen von Glück erfüllt bis ihr auffiel, dass die Hälfte der Trauzeugen und Brautjungfern fehlte.

„Ne-?“ Sie wandte sich um, doch der schweigsame große Mann war auch verschwunden.

„Was geht hier vor?“, flüsterte sie angespannt. Sie ging noch einmal zurück zur Kirche und schnappte sich Kiba beim Kragen. „Wo sind die anderen?“, hauchte sie gefährlich leise.

„Weiß nicht, was du meinst, Sakura“, gab er zurück, machte sich entschieden los und ging seiner Aufgabe weiter nach. Perplex blinzelnd blieb sie kurz stehen.

„Niemand redet so mit mir“, gab sie erstaunt von sich.

Irgendwas wurde vor ihr geheimgehalten. Mit aufsteigender Panik wandte sie sich um und hastete den Kirchengang herunter und wollte so schnell wie möglich zu der Braut und dem Bräutigamm. Während sie so schnell rannte wie der enge Schnitt ihres Kleides es zuließ, fuhren ihr alle möglichen Horrorszenarios durch den Kopf.
 

***
 

„Okay. Bereit?“

„Jup“, gab Jiraiya selbstsicher zurück. Er fühlte sich ausgesprochen wohl in Asumas Anzug. Tenten ging über den Flur hinüber zu Tsunades Zimmer, um sich zu gewissern, dass dort noch alles in Ordnung war. Als sie die Tür öffnete, fand sie eine singende Tsunade vor, die eine Ginflasche mit einem letzten Rest in der Hand hielt und auf einem Drehstuhl mit Rollen durch ihr Ankleidezimmer raste.

Sie blieb zwei Sekunden stocksteif stehen, dann rief sie:

„Leute, wir brauchen Kaffee und Wasser!“

Sogleich stellte sie sich dem Stuhl in den Weg und hielt ihn auf.

„Hey, lasch dasch!“, beschwerte sich Tsunade.

„Ich glaube nicht. Liebe Hokage, du heiratest jetzt!“, teilte sie ihrer Vorgesetzten mit und packte sie so stark beim Arm, dass sie die Betrunkene aus Versehen vom Stuhl riss.

„Woher hast du überhaupt diese Flasche?“, wollte Tenten entnervt wissen. Neji, der gerade mit einer Karaffe Wasser in den Raum treten wollte, drehte sich auf seinem Absatz herum und verließ das Zimmer.

„Ach, hat mir eine gute Fee geschenkt.“

„Das war bestimmt keine gute …“, murmelte Tenten und zog die Hokage hoch, sodass sie sie auf die Füße stellen konnte.

„Die Zeremonie beginnt bald und Sakura wird uns alle umbringen, wenn irgendwas schief geht.“ Sie blickte der älteren Frau so eindringlich ins Antlitz wie ihr nur irgend möglich war. „Wir versuchen schon den ganzen Tag die größeren und kleineren Katastrophern vor ihr geheim zu halten.“

Sie suchte nach Verständnis in den Augen der anderen.

„Tsunade, verstehst du mich!“ Sie schüttelte sie ein bisschen. Jetzt kam Ino mit dem Kaffe. Sie schütteten eine Tasse pechschwarzen Kaffees ein und ließen es Tsunade trinken.

„Danke, Leute, ich glaube, jetzt geht’s mir besser“, seufzte sie. Plötzlich hörten sie Schritte. Sogar sehr hastig näher kommende Schritte.
 

***
 

Sakura sah die Tür zu Tsunades Zimmer offen stehen und riss die Tür beinah aus den Angeln als sie in das Zimmer stürzte. Sie atmete schwer. „Was ist hier los?“

Aber alles, was sie sah, waren zwei Frauen, die ihre Hokage noch einmal mit dem ausgesuchten Parfum einsprühten, während diese eine Beruhigungstasse Kaffee trank. Dass eine der zwei Frauen gerade eine Ginflasche hatte verschwinden lassen, sah sie nicht.

Sie wandte sich um und stürmte in Jiraiyas Zimmer.

Wieder herrschte sie: „Was geht hier vor?“

Doch da traf sie nur einen gut gekleideten Jiraiya mit Neji, der ihm gerade ein Beruhigungsglas Wasser reichte und im Hintergrund ein verliebtes Pärchen an, das sie als Hinata und Naruto identifizierte. Dass Lee sich hinter einem Vorhang versteckt hatte, weil er noch immer keine Zeit gefunden hatte seine alten ausgeleiherten Kleider anzuziehen, fiel ihr nicht auf.

„Etwas sehr Seltsames geht hier vor“, behauptete Sakura misstrauisch.

„Ja, jemand ist so verrückt und heiratet“, stimmte ihr Neji ausdruckslos zu.

Alles schien normal und gesittet. Hatte sie sich etwa vertun können?

„Hmmm …“, machte sie. Vielleicht sah sie Gespenster. Schließlich war schon alles, was hätte schief gehen können, gestern schiefgegangen.

Sakura ließ ihren angehaltenen Atem langsam entweichen.

„Okay, Leute, nehmt eure Sträuße in die Hand. Gleich ist es so weit!“

Als Sakura einigermaßen ruhig die Gemächer verließ, atmeteten alle anderen auch erleichtert auf.

Tenten nahm ihren Brautjungfernstrauß in die Hand und stellte sich neben Neji auf. Sie waren kurz davor herauszugehen als Tenten sich ihrem Kumpel plötzlich zuwandte und fragte: „Wo ist eigentlich Sasuke?“

Gerade in diesem Moment vernahmen sie wiedermal hastige Schritte. Das Geräusch hastiger Schritte schien die Kirche heute nur so auszufüllen.

Sasuke kam angelaufen, drückte Sakura ehrerbietig etwas in die Hand und stellte sich dann mit ihr vorne an die Kolonne hinter Shizune und Naruto. Davor zwinkerte er seinen beiden überraschten Freunden aber noch zu. Abschließend wurden alle noch einmal abgepudert und dann gingen die Türen auf. Jiraiya war durch einen Seiteneingang bereits in die Kirche gelangt und stand schon am Ende des Ganges in seinem tollen Anzug und konnte nicht aufhören schelmische Blicke mit Asuma zu tauschen.

Die Musik begann zu spielen und sie spazierten alle wie geplant dort herunter. Tenten setzte sich auf die Herrenseite neben Neji, weil die Frau mit den Hunden noch immer nicht begriffen hatte, dass Haustiere nichts in einer Kirche mit vorreservierten Plätzen zu suchen hatten.

Sakura fielen gleich mehrer Sachen auf als sie den Flur herunterspazierte und fragte ihre Freundin Hinata sofort danach aus als sie saßen.

„Warum steht Asuma dort vorne im Priestergewandt?“

„Eh … “

„Und ... Und wer hat Lee erlaubt so ein hässliches Ding zu tragen?“ Sakura wandte ihren unglücklichen Blick von Asuma zu Lee.

„Ich bin sicher, er hat gute Gründe … “, machte Hinata vage.

„Ja“, zischte Sakura. „Er benutzt meine Hochzeit für sein Comming-out. Ist das zu fassen!“

Hinata runzelte die Stirn und wollte gerade zu einem „Es ist nicht deine Hochzeit“ ansetzen als schon die nächste Frage anflog:

„Findest du nicht auch, dass die Luft ein bisschen nach Whiskey riecht?“

Hinata wandte ihr Gesicht ab, bevor sie antwortete: „Nein, gar nicht.“

Dann kam die Braut. Tsunade, hochgewachsen, in ihrem schokobraunem Anzug, hielt einen wunderschönen, von Sakura in Karamellfarben ausgesuchten Brautstrauß und lächelte Jiraiyah aufmunternd zu als sie zu ihm schritt.

Sie zwinkerte ihm zu und er zwinkerte zurück.

Der Priester hob gerade zu seiner Ansprache an als ein letzter Gast eintrat. Allerdings war es ein ungebetener.

„Ich erhebe Einspruch!“

Der Mann mit den eingefallenen Wangen und den Schlangenaugen in seinem schmalen Gesicht hob den Finger und wollte auf Tsunade zugehen.

„Tsunade! Ich liebe dich, habe dich schon immer geliebt“, gestand Orochimaru und alle keuchten auf.

„Wirf dein Leben nicht mit dem da weg!“ Er zeigte wütend auf Jiraiya. Fassungslos verfolgten alle seinen Marsch den Gang herab.

Da bekam Sakura zuviel. Sie stand auf und hielt direkt auf den Störenfried zu – Mit erhobenem Finger!

„Ich sag’ dir jetzt ’mal was, du Reptil. Wenn du die Frau gewollt hättest, hättest du dich verdammt noch ’mal früher darum kümmern sollen, z.B. bevor er ihr überhaupt einen Antrag machen konnte und diese riesige, pompöse Hochzeit geplant wurde!“, brüllte sie dem perplexen Bösewicht entgegen.

„Und ich sag’ dir ’mal was, du klei-“ Und dann wurde er von Anko umgehauen, die sich seitlich gegen ihn warf und heute den Part der Security übernahm.

„Er ist am Boden!“, gab Anko Entwarnung und verdrehte ihm den Arm auf den Rücken.

Sakura ging die Puste aus und wie in einem Traumzustand, alle übereifrig anlächelnd kehrte sie schnell, aber ohne zu laufen auf ihren Platz zurück und setzte sich mit hochrotem Kopf hin.

„Sie können jetzt weiter machen“, gab Asuma dem Priester fachmännisch Bescheid als Anko ihm ein Daumenhoch gegeben hatte und Orochimaru aus der Kirche geführt worden war.

Die Zeremonie verlief dann relativ normal. Der Priester sagte, was immer es war, dass er sagen musste, damit die Heirat in Kraft trat und Tsunade und Jiraiya nahmen einander bei den Händen. Naruto hatte Shizune vorher einen Ring gegeben und ihr gesagt, sie solle keine Fragen stellen, wenn ihr an ihm etwas auffiel.

„Ich kann nicht versprechen, der perfekte Gatte zu sein, aber ich verspreche, dich nicht zu betrügen und immer auf dich aufzupassen.“

„Ich verspreche, dass ich dich schon immer geliebt habe und jetzt meinen besten Freund heirate und wir deshalb alles durchstehen werden, was es zu meistern gibt.“ Sie zwinkerte jemandem auf der Herrenbank kurz zu.

„Außerdem will ich immer noch, dass alle Kerle wissen, dass sie dich nicht haben können“, flüsterte er ihr noch zu.

„Gar nicht so schlecht als Gelübde“, lobte seine Braut.

„Deins war auch nicht schlecht“, gab Jiraiya zu und sie ließen sich von Naruto und Shizune die Ringe geben, um sie sich gegenseitig anzustecken.

„Hiermit ernenne ich euch zu Mann und Frau“, murnelte der Priester ehrfürchtig. Viele lächelten, denn die Romantik des Moments erfüllte die Luft. Wie das Licht durch die Fenster schien und die beiden Personen ganz vorne illuminierte, wie sie wie Honigkuchenpferdchen grinsten und die Augen nicht voneinander nahmen, während sie sich die Ringe an die Finger steckten. Ino legte eine Hand auf ihr Herz und Sakura weinte sogar ein bisschen. Hinata dachte an ihre eigene Hochzeit und Neji sagte wie beiläufig: „Lass uns heiraten.“

„Okay“, gab Tenten ebenfalls wie beiläufig zurück.

Dann blinzelten sie plötzlich, sahen sich an und machten: „Was?“

„Was hast du gesgt?“

„Nein, was hast du gesagt?“

Sie runzelten die Stirn und taten so als wäre es nie passiert.

Tsunade und Jiraiya grinsten noch immer und teilten einen leidenschaftlichen Kuss, der auch eine komische Komponente hatte: Jiraiya ließ sich von Tsunade nach hinten biegen als Zeichen seiner neuen Unterwürfigkeit. Nach dem Kuss hoben sie die Arme zu einem beherzten High-Five und einem tief empfundenen „Yeah!“.

Dann begaben sie sich auf ihren Weg und wurden mit Reis überschüttet, die Brautjungfern und Trauzeugen hinterher.

Draußen angekommen, trat das frische Ehepaar ins gleißende Sonnenlicht und die Kutsche wartete bereits. Während alle das Paar veraschiedeten und die ganzen Kages ihre Chance bekamen zu gratulieren, hielt der Kutscher die Tür zum noblen, vor Samt überquellendem Inneren der Kutsche offen.

Hinata umarmte Tsunade stolz und sagte nochmal: „Ich bin so stolz auf dich.“

Dann drehte sich Tsunade um und einige der Mädchen stellten sich auf. Sakura hätte den Strauß gern gefangen genauso wie Lee, Ino war sich nicht sicher, Temari war noch viel zu sehr durch den Wind von ihrem ungeplanten Techtelmechtel, um zu wissen, was sie wollte und Tenten war peinlich berührt, wenn jemand das Wort „heiraten“ erwähnte. Nichtsdestotrotz stellten sich alle Unverheirateten auf und Tsunade warf. Der Strauß legte eine wundervolle Flugbahn hin. Leider hatte Tsunade zu kräftig geworfen und der Strauß flog über die Gruppe der wartenden Mädchen hinweg. Lee legte einen Hechtsprung hin, um ihn noch zu erwischen, doch es schien fast wie Schicksal als Neji, der sich extra weit nach hinten gestellt hatte, weil er eigentlich nichts damit zu tun haben wollte, automatisch die Hände ausstreckte, weil etwas auf ihn zukam, das kein Kunai war und Lee zu seinen Füßen im Staub landete. Überrascht sah sich der Hyugasprössling erst um, dann fiel sein Blick auf seine Hand.

„Oh“, machte er.

Hinata, sonst sehr beherrscht und zurückhalten, brach augenblicklich in schallendes Gelächter aus, obwohl alle anderen betroffen schwiegen.

„Tja“, machte Tsunade. „Dann beeil dich ’mal damit ein nettes Mädchen-„ Hinata lachte noch lauter „-zu finden.“

Neji nickte verdrossen und hielt den Strauß mit spitzen Fingern auf Armeslänge von sich fort.

„Am besten noch einen besten Freund“, grinste Tsunade, was Neji gar nicht witzig fand.

Dann stieg sie hinter Jiraiya in die Kutsche und Sakura als Anstandsdame gleich hinterher.

Als die Tür zugeschlagen wurde und der Kutscher sich auf den Bock setzte, beruhigte Hinata sich langsam und Neji legte den Strauß teilnahmslos auf den Boden.

„Es ist schön wieder durchatmen zu können nach all der Anspannung“, teilte Sasuke mit und Tenten konnte ihm nur zustimmen.

„Allerdings. Aber wir haben die ganze Zeit getrunken, um die Anspannung abzuschütteln“, informierte sie ihren Kumpel.

„Wo warst du eigentlich?“, fragte Neji ihn auf dem Weg zum Wagen.

„Musste eine Besorgung für Sakura machen. Sie konnte es leider nicht mehr abholen. Soll so eine Art Geschenk für die Hochzeitsreise sein, glaub’ ich.“

„Du hast das Beste verpasst“, lachte Ino ironisch.

„Oh ja“, bekräftigten Naruto und Hinata, die beide keine Eheringe mehr trugen.

„Ich glaube, ich lasse den Anzug einfach an. Der gefällt mir“, sagte Lee zusammenhangslos.

Ino ließ sich unter Kibas misstrauischem Blick ein wenig von der Hauptgruppe zurückfallen bis sie neben Shino ging.

„Ich hab’ dich den ganzen Tag lang beobachtet“, gab sie offen zu.

„Ich dich auch.“

Ino seufzte. „Du magst Insekten …“, jammerte sie. „Das passt einfach nicht in meinen Kopf. Macht mich das zu einem schlechten Menschen?“

Er schüttelte den Kopf. „Nur zu einem ehrlichen.“

Dann fügte er hinzu. „Ich sehe, du bist nicht zusammen mit Kiba hier.“

Sie schüttelte den Kopf. „Er hat mich gestern Abend noch angerufen. Ich hab ihm gesagt, dass wir Freunde bleiben können. Er wird eine Weile brauchen, um das verwunden zu haben.“

Shino nickte. Er war gut mit Kiba befreundet und wusste, dass dieser dazu neigte zu schmollen.

„Tanzt du gleich einmal mit mir?“, fragte Ino.

„Klar, gerne.“

„Okay, cool.“ Und damit begab sie sich wieder zu ihren Freundinnen.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  fahnm
2012-11-01T00:56:27+00:00 01.11.2012 01:56
Es waren die Ringe von Naru und Hina?
Wow.
Und dann auch noch Oros auftritt.
Das ist klasse.


Zurück