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Freuden des Alltags

Auch Kleinigkeiten können uns zum Lächeln bringen!
von

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Ein Sitzplatz im überfüllten Bus

Seit ich denken kann – und das kann ich schon seit einer ganzen Weile außerordentlich gut – bin ich ein bekennender Morgenmuffel, Faulpelz und Langschläfer mit Leib und Seele! Nichts ist schöner, als seine freie Zeit mit Nichts-Tun oder dem Beobachten von Wolken zu verbringen. Leider ist diese Charaktereigenschaft nicht gerade hilfreich, wenn man sich tagtäglich zu einer unmenschlichen Zeit aus dem gemütlichen Bett quälen muss, nur um seine Zeit in der Schule abzusitzen. Vollkommen überflüssig, aber meine Mutter lässt sich leider noch immer nicht davon überzeugen, dass ich mir dieses Prozedere ersparen könnte. Wie anstrengend!

 

Jeden Morgen spielt sich bei mir zu Hause das gleiche Drama ab. Egal ob werktags oder am Wochenende. Mein Vater ist in dieser Sache ebenso wie ich, doch in diesem Haushalt ist Schlaf Mangelware und deshalb der Ärger vorprogrammiert.

Um 06:35 Uhr klingelt zum ersten Mal mein Wecker und spielt mir eine überaus penetrante Melodie vor. Fünf Minuten später kommt auch mein Vater in den Genuss der Horror-Melodie.

Ein Einfall meiner überaus netten Mutter. Diese ist zu dieser Zeit bestimmt schon eine halbe Stunde wach und in der Küche beschäftigt. Deshalb wird der Wecker erstmals guten Gewissens ignoriert.

Die Ruhe vor dem Sturm…

 

Dieser zieht exakt zwanzig Minuten später auf. Um genau 06:55 Uhr. In dieser Zeit haben mein Vater und ich bestimmt zehn Mal auf unsere geliebte Schlummer-Taste gedrückt.

Ein Königreich für ein paar Minuten extra Schlaf!

Doch damit ist jetzt endgültig Schluss. Tobend und schreiend kommt meine Mutter in das obere Stockwerk gestampft und schmeißt uns mit einem gewaltigen Schrei »Aufstehen ihr Faulpelze!« aus dem Bett.

Doch wenn wir dann nicht spurten wird das Ganze unschön – und wenn ich unschön sage, dann meine ich das auch wirklich so. Meine Mutter wird zum Tier und dann sollte sich ihr wirklich niemand mehr in den Weg stellen. Außer man möchte sein Leben auf äußerst schmerzhafte und unschöne Art und Weise verlieren.

 

Herzlos. Und unsagbar anstrengend!

 

Selbst am Frühstückstisch haben wir keine Ruhe. Netterweise bekommen wir noch eine Tasse Kaffee vor uns auf den Tisch geknallt und danach werden wir beschimpft und angemeckert, warum wir denn so faul wären. Weshalb irgendwelche anstehenden Arbeiten im Haus und Garten noch nicht nach ihrer vollsten Zufriedenheit erledigt wurden.

Die reinste Sklaventreiberei und unsagbar nervenaufreibend!

Was kann ich denn bitte dafür, dass sie so ein nerv tötender Frühaufsteher war und den ganzen Tag in irgendeiner Weise in Bewegung sein musste.

Richtig, Nichts!

 

Deswegen flüchten wir auch schnellstmöglich aus dem Haus um uns auf den Weg zur Arbeit und in meinem Fall die Schule zu machen. Ich wohne nicht weit davon entfernt und könnte eigentlich auch mit dem Fahrrad fahren, wenn das nicht mit einer Aktivität verbunden wäre. So nehme ich jeden Morgen den Bus und fahre die drei Stationen zur Schule. Ist viel bequemer!

 

Doch auch dabei gibt es wieder einen Haken. Dadurch, dass ich erst bei der viertletzten Haltestelle einsteige ist der Bus jeden Tag überfüllt, sodass man kaum noch einsteigen kann.

Furchtbar!

Umgeben von schreienden Grundschülern, die sich quer durch den Bus miteinander unterhalten müssen, Mädchen die quasselnd und kichernd beieinanderstanden… Es ist jeden Tag das Gleiche. Laut und stickig und unsagbar Eng!

Doch ich habe Glück. Wenn ich es geschafft habe, mich in den hinteren Teil des Busses durchzukämpfen, dann wartet dort eine vor sich hin schlummernde Sakura, die mir einen Platz freigehalten hat. Mein Glück, dass sie an der ersten Haltestelle einsteigen muss und sich mittlerweile so viel Respekt verschafft hat, dass sich auch keiner mehr traut ihr den Platz streitig zu machen. Sie kann selbst im Halbschlaf noch furchteinflößend sein!

Als Dankeschön werde ich ihr in der Schule einen Kaffee kaufen.

Doch erst mal lasse ich mich in den Sitz fallen und versuche noch etwas zu Dösen, bevor das Drama mit dem Aussteigen beginnt…

 

Geheiligt sei ein Sitzplatz im Überfüllten Bus, meine Alltagsfreude!

 

- Shikamaru



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Annis
2012-08-18T21:43:23+00:00 18.08.2012 23:43
Oh, wie Recht du doch damit hast.
Ich kenn das auch nur zu gut. Jeden Morgen das gleiche Drama in Bus und Bahn. Ich bin schon froh, wenn ich es einmal schaffe, dass mir niemand auf dem Fuß getreten ist!!

Das Kapitel ist sehr schön geschrieben und ich muss ehrlich sagen, dass auch mich diese Situationen glücklich machen ;)

Viele liebe Grüße
Annis


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