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Fairytale

Eine KPop Girlgroup geht ihren Weg
von

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„One- two- three- four…“ Der Choreograf klatschte im Takt mit während er immer weiter zählte.
 

Ein Mädchen, sie war siebzehn und gross, weshalb sie in der hintersten Reihe tanzte, heftete ihren Blick auf ihr Spiegelbild. Ihr Blick war starr und sie sah nur sich, aber sie rempelte niemanden an. Sie gab sich die grösste Mühe, damit ihre Bewegungen geschmeidig wurden wie derer die in der ersten Reihe tanzten.

Der Tanzraum war genug gross für die zehn Mädchen, die darin trainierten. Sie waren ein bunter Haufen. Sie alle waren unterschiedlich alt und jede hatte andere Tanzerfahrung. Die Jüngste war vielleicht fünfzehn und die Älteste war über zwanzig. Manche kamen aus dem Hip Hop, andere haben in ihrer Vergangenheit hauptsächlich Ballett getanzt.
 

„Stopp, stopp, stopp. Girls, kommt bitte alle näher“, rief David. Er war der einzige Mann in diesem Raum und das eine oder andere Mädchen schwärmte für ihn.

Die Mädchen kamen bereitwillig näher. Einige setzten sich auf den hellen Parkettboden, andere lehnten sich an die Wand. Manche richteten ihre Frisuren, die während dem Tanzen verrutscht waren, manche nahmen einen Schluck aus ihren Wasserflaschen.
 

„Hört mal zu. Erstens, der Move geht nicht so“, David zeigte eine Abfolge von Bewegungen, wobei die Arme über dem Kopf sich überkreuzten und ein Schritt nach rechts gemacht wurde. Während das andere Bein nachgezogen wurde, wanderten die die Arme immer noch überkreuzt nach vorne, der Körper dreht sich dann nach links ab und während er in die Hocke ging, kreiste er sein Hinterteil. „Nein, ihr habt vergessen die Hand auf die rechte Hüfte zu tun und mit der linken Hand auf das Publikum zu zeigen.“ Er zeigte noch einmal die gleiche Abfolge bis auf den Schluss, bei dem als er sich abdrehte, die rechte Hand zur rechten Hüfte glitt, so dass die linke ausgestreckt zum Publikum war und so hüftkreisend in die Hocke ging. „Und dann wäre noch eure Attitude. Schaut nicht so ernst! Befreit euren Geist und habt einfach Spass!“, fügte er hinzu. Dabei schaute er das Mädchen an, das so konzentriert und nur in den Spiegel starrte. „Ich meine speziell dich, Eun Sun.“
 

Eun Sun zuckte kurz zusammen, als er ihren Namen aussprach. Sie mochte es nicht wenn sie so in den Mittelpunkt gedrängt wurde und das wegen ihrer Schwäche. Sie fühlte sich bloss gestellt. Aber dann besann sie sich wieder. Sie konnte ja keine Szene machen. Sie nickte nur und sagte, wobei sie versuchte zu lächeln: „Oke, ich versuche das nächste Mal nicht so ernst zu gucken.“ Der Choreograf stiess einen kleinen Seufzer aus.
 

„Ladies, auf eure Plätze“, rief David und begann wieder mit dem Klatschen und dem Zählen. Die Mädchen stellten sich auf und begannen zu tanzen. Dieses Mal tanzten sie die richtigen Bewegungen und der Choreograf lächelte zufrieden.
 

Nach dem Training packte Eun Sun ihre Wasserflasche, wischte sich den Schweiss von der Stirn mit ihrem Frottiertuch ab und dehnte sich aus.
 

„Wir gehen noch etwas Trinken, Eunsun. Kommst du auch mit?“ Ein paar Mädchen in Eun Suns Alter oder etwas älter standen bei der Türe und wollten schon hinaus gehen, als eine kleine von ihnen, die sehr hübsch und viel jünger aussah als sie in Wirklichkeit war, sich umdrehte und Eun Sun diese Frage stellte. Die anderen schauten die Kleine mit grossen Augen an, als würden sie sagen „Wieso die? Wieso fragst du ausgerechnet die? Bitte, sie soll nicht mitkommen.“
 

„Nein danke, ich werde heute rechtzeitig ins Bett gehen. Ich habe morgen Schule und muss fit sein“, antwortete Eun Sun und lächelte entschuldigend.
 

Sobald die anderen Mädchen gegangen waren, war Eun Sun noch die Einzige, die noch im Tanzraum war. Sie nahm ihren Music Player, wählte das Lied, an dem sie gerade arbeiteten und trainierte weiter. Eigentlich war es verboten noch zu so später Stunde hier zu sein und zu trainieren, aber Eun Sun wusste inzwischen wann der Hausmeister seine Runden machte und wann er hier sein würde. Und bis dahin hatte sie Zeit.
 

Sie tanzte das Lied noch einmal durch, dann setzte sie sich auf den Boden und trank einen Schluck Wasser. Sie schwenkte gedankenverloren ihre Wasserflasche auf dem Boden. Was denken die sich eigentlich?! ‚Kommst du auch mit?‘ Als ob ich Zeit dafür hätte! Nicht jeder hat solche Beine, wie du sie hast. Sie legte sich auf den Rücken und legte ihren Arm über die Augen. Aber geht ja nur was trinken. Morgen bin ich besser… Besser als ihr alle…
 

Auf einmal ging die Tür hinter Eun Sun auf. Sie schreckte hoch. Mist! Ist das schon der Hausmeister? Nein! Zu früh! Sie starrte gespannt auf das Spiegelbild der Tür, die sich langsam öffnete. Sie suchte nach einer Ausrede. „Ich habe noch etwas vergessen“, rief sie.
 

„Nur etwas vergessen? Ich dachte, du würdest trainieren“, sagte David als er den Raum betrat.
 

„David!“ Eun Sun sprang hoch und verneigte sich.
 

„Der Hausmeister hat seine Runde wohl noch nicht begonnen. Er ist heute ungewöhnlich spät dran“, gab er als beiläufige Bemerkung.
 

Eun Sun wusste nicht was sie sagen sollte. Sie fragte sich, was er jetzt noch hier suchte. Normalerweise verschwindet er nach dem Training nach Hause zu seiner Freundin, wie die meisten vermuteten. Sie brachte nur ein kleinlautes Ja“ hervor. Bitte. Lass ihn mich nicht verpfeifen!
 

„Ich möchte mit dir reden“, sagte er mit seiner ruhigen Stimme. Er setzte sich auf den Boden und zeigte Eun Sun, dass sie sich auch setzen sollte. Sie tat es. „So kann es nicht weiter gehen.“
 

Eun Sun schluckte.
 

David schaute sie eindringlich an. Er fuhr fort: „Ehrlich gesagt, ich mache mir Sorgen um dich und deine Karriere. Ich habe bemerkt, wie du dich immer mehr abschottest. In dieser Branche kann das dein Aus bedeuten. Du trainierst hier darauf hin, dass du mit verschiedenen Mädchen zusammen arbeiten und zusammen leben wirst.“
 

Eun Sun schaute ihn perplex an. Sie hörte die Worte, die aus seinem Mund kamen, aber irgendwie konnte sie sie nicht verstehen. Langsam dämmerte es ihr, dass er sie nicht beim Hausmeister vorführen wollte oder dem Präsident berichten, dass sie unerlaubt trainierte, sodass sie als Trainee entlassen werden würde. Nein, er wollte ihr helfen. „A-aber ich dachte, w-wenn ich etwas besser…“, brachte sie mühsam hervor.
 

„Man gewinnt keine Freunde durch Bewunderung. Man muss mit ihnen reden, mit ihnen vielleicht etwas Trinken gehen“, unterbrach er sie. „Hast du mich verstanden?“
 

Eun Sun nickte langsam.
 

„Gut.“ David schien es zu freuen. „Hmm… es ist schon ziemlich spät geworden. Du solltest nach Hause gehen und dich ausruhen. Wir sehen uns morgen.“ Sie beide standen auf und Eun Sun verneigte sich, nahm ihre Sachen, eilte zur Tür und verneigte sich noch einmal. „Gute Nacht!“, rief sie und verschwand.
 

David schaute ihr besorgt nach. Er fragte sich, ob sie seinen Rat befolgen würde. Wäre es ein anderes Mädchen, das würde sich gleich um 180 Grad für ihn drehen. Aber nicht Eun Sun. Sie interessierte sich nur dafür, wie sie besser sein könnte. Besser als jeder andere. Was an sich keine schlechte Eigenschaft war. Aber das machte sie auch arrogant und erschwerte den Umgang mit ihr.



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