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Fairytale

Eine KPop Girlgroup geht ihren Weg
von

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Ein kleines, schlankes Mädchen, kaum älter als sechzehn Jahre, ging unsicher den Korridor entlang. Sie trug noch ihre dunkelblaue Schuluniform mit dem rot karierten Rock dazu. Ihr Blick haftete an den metallenen Raumschildern, die an ihr vorbei flogen.
 

„Raum 010… Raum 010“, murmelte sie immer und immer wieder.
 

Auf einmal erstarrte ihr Gesicht. Sie stand vor einer grossen, grauen Tür auf der ein riesiges Poster aufgehängt war. Mit grossen goldenen Buchstaben stand auf dem schwarz- dunkelviolettem Hintergrund „SerKore Media Audition – Wir suchen nach Talenten die in Asien und auf der Welt scheinen können“.
 

Das Mädchen nahm tief Luft, rückte ihren Rock und ihre Jacke zurecht, nahm all ihren Mut zusammen und drückte die Klinke nach unten.
 


 

„Ha Woo? Ha Woo! Antworte mir!“

Ha Woo schreckte aus ihren Gedanken auf. „Hä? Was? Hab ich was verpasst?“, fragte sie und blinzelte um wieder in die Realität zurück zu gelangen. Sie sassen in einem kleinen Lokal auf rotgepolsterten Bänken. Ihr Tisch stand genau neben dem Fenster. Im Lokal herrschte ein reges Treiben. Zu dieser Tageszeit war nur eine Kellnerin anwesend, die alle Kunden bedienen musste.
 

Das gerade Geschehene kam ihr wie ein Traum vor. Noch immer spürte sie, wie ihr Herz das Adrenalin durch ihren Körper pumpte.
 

„Na toll. Ich frag dich ob du schon etwas gehört hast und du bist wieder total woanders“, mauzte ihre Freundin die gegenüber von ihr sass. „Du bist typisch 4D.“ Sie war eben gerade von der Toilette zurückgekommen und hat sich wieder auf ihren Platz gesetzt.
 

Ha Woo sah sie nur an. „Bae Ah…“ Sie musste lächeln. „Du weisst doch, dass ich eine der ersten war und dir ist hoffentlich klar, dass ich nicht die Einzige bin, die ein Idol sein möchte. Ich erfahre es spätestens am Abend.“
 

„Na gut“, gab Bae Ah widerwillig zu, „hast ja recht. Aber erzähl doch mal. Wie war es? War der CEO wirklich so streng wie man sagt?“, fragte sie neugierig. Dabei leuchteten ihre Augen. Bae Ah war eine Wundernase. Sie wollte über alles und jeden wissen. Und meistens erreichte sie, dass sie die gewünschten Informationen erhielt.
 

„Bae Ah! Ich hab es dir doch schon erzählt! Wie oft willst du es denn noch hören?“, protestierte Ha Woo. Bae Ah gab zurück: „Ach komm schon! Du wirst vielleicht ein Idol und möchtest nicht mal deiner besten Freundin erzählen wie es war! Erzähl mir noch einmal alles ganz genau. Ab dem Zeitpunkt als du aufgerufen wurdest.“
 

„Na gut“, Ha Woo willigte widerwillig ein. Sie weiss gar nicht mehr, wie oft sie ihr die Geschichte erzählt hat, seit sie wieder aus dem Raum zurück kam und sie hier in das Lokal kamen, um etwas zu trinken und die Nerven zu entspannen. „Also. Nachdem ich aufgerufen worden war, musste ich durch diesen Korridor gehen. Er erschien mir endlos. Das fand ich unfair. Weshalb sperrt man einen ganzen Korridor ab? Es war wie ausgestorben“, Ha Woo schnaubte. „Jedenfalls kam mir meine Vorgängerin entgegen. Sie sah ziemlich fertig aus. Aber vielleicht sah ich ja auch nicht besser aus“, Ha Woo lachte kurz. „Sie wünschte mir viel Glück und schon stand ich vor 010. Ich ging durch die Tür und vor mir standen vier Personen: Hwang Dong Seok, der Präsident, Lee Hye Mi, der Talentscout, Shin Jae Ra, die Gesangslehrerin und der Choreograf David Kim. Er kommt aus den USA. Ich habe vorgesungen, ich habe vorgetanzt, musste beantworten weshalb ich mich beworben habe und weshalb sie gerade mich nehmen sollten, und dann wurde ich auch schon nach draussen begleitet.“ Ha Woo nahm ihr Glas und nahm einen Schluck daraus, dabei warf sie einen kurzen Blick auf ihr Handy.
 

„Und wie waren die vier?“, fragte Bae Ah aufgeregt.
 

„Die Frauen schienen freundlich. Sie lächelten immer aufmunternd. Doch die Männer“, Ha Woo schüttelte es, „sie schauten nur grimmig. Also Hwang Dong Seok schaute gelangweilt, so als ob er gar nicht hier sein wollte und der Choreograf der beobachtete mich haargenau. Er war mir am unheimlichsten.“ Ha Woo nahm noch einen Schluck. Sie warf wieder einen Blick auf ihr Handy.
 

„Ach, papperlapapp. Er ist Amerikaner. Er weiss gar nicht wie man anders schaut“, widersprach ihr Bae Ah. „Aber keine Sorge, ist ja gut gelaufen.“

Ha Woo streckt sich auf dem Tisch aus. „Haaach… das glaub ich kaum“, seufzte Ha Woo. „Es ist eben nicht so gut gelaufen. Ich war so nervös. Viel zu nervös. Ich glaube einmal habe ich eine falsche Note gesungen und beim Tanzen… Ich bin kurz umgeknickt.“ Sie richtete sich wieder auf, strich sich ihre langen schwarzen Haare aus dem Gesicht und fügte etwas entschlossener: „Aber jetzt ist es vorbei. Ich werde es nächstens erfahren, ob ich gut genug war.“
 

Bae Ah lächelt sie mitleidig an. „Es war sicher nicht so schlimm wie du denkst. Weisst du was? Wir müssen ja sowieso warten. Lass uns etwas essen. Ich habe nämlich langsam Hunger“, verkündete Bae Ah. Sie stand auf und suchte nach der Kellnerin.
 

Ha Woo lächelte. Sie nahm ihr Handy, löste die Displaysperre auf und spielte ein bisschen darauf herum.
 


 

***

4D: steht für 4 dimensional und bezeichnet Personen, die gerne in ihrer eigenen Welt sind.



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