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the GazettE & SuG

-Wege zum Glück-
von

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Reita und Yuji - Stammkunde

"Ist es so angenehm?", fragte Yuji die alte Dame, der er gerade die Haare einshampoonierte und die Kopfhaut sanft massierte.

Er arbeitete nun schon zwei Monate in diesem Frisörladen. Eigentlich mochte er den Job ja... Aber er würde ihn noch mehr mögen, wenn der Grund, weshalb er hier überhaupt angefangen hatte, sich endlich mal blicken lassen würde.

Ja, er war tatsächlich nur aus einem Grund hier. Nicht unbedingt, weil er Geldprobleme hatte, die hatte er als Gitarrist von SuG nämlich nicht gerade. Viel mehr war der Grund, weshalb er hier angefangen hatte zu arbeiten, ein Mann. Um noch genauer zu werden, der Bassist, der erfolgreichen Band the GazettE. Reita. Ja, Reita!
 

Yuji seufzte, als die alte Dame, deren Kopfhaut er soeben viel mehr geknetet als massiert hatte, zusammen zuckte.

"Ah! Entschuldigen Sie!", rief der Gitarrist aus. Er machte sich schnell daran, das Shampoo aus den Haaren zu waschen und versuchte, sich ein bisschen mehr auf die Arbeit zu konzentrieren.
 

Der Frisörladen hat viele Stammgäste. Unter anderen die Dame, der er gerade die Haare machte. Und einer der vielen Stammgäste war Reita.

Yuji wusste das und hatte sich nur deswegen hier beworben und mit Glück den Job auch bekommen.

Nur leider hatte man ihm gesagt, dass der Bassist etwa alle zwei bis drei Monate hier auftauchte. Konnte man ihn denn überhaupt als Stammgast bezeichen, wenn er sich doch nur alle zwei Monate blicken ließ? Aber solange er überhaupt kommen würde, war das für ihn genug.
 

Die Tür gab ein quietschendes Geräusch von sich und Yuji sah angespannt zu dem eintretenden Gast.

Seine Augen blitzten auf, als er ihn sah. Wie heißt es so schön? 'Wenn man vom Teufel spricht.' Wobei er den Bassisten nicht gerade als Teufel bezeichnen wollte.
 

Er winkte mit seiner Hand seine Kollegin zu sich und bat diese, sich weiter um die alte Frau zu kümmern. Er lief ohne Erklärung an seiner Kollegin vorbei und blieb vor Reita stehen. Er wusste nicht genau, ob dieser ihn noch kannte. Schließlich hatten sie sich schon ein paar Mal durch Freunde gesehen, aber so richtig kennengelernt hatten sie sich noch nicht.
 

"Guten Tag!", Yuji versuchte möglichst höflich zu klingen und beugte seinen Kopf leicht. Hoffentlich bemerkte der Bassist nicht, wie nervös er wurde. Vielleicht würde Reita ihn ja erkennen, wenn sie ein Gespräch anfangen würden und er dabei rein 'zufällig' seinen Job als Gitarristen bei SuG erwähnen würde. Also wäre es am Besten, er würde ihm erstmal einen Platz anbieten.

Er sah sich um und lief zu dem zweiten Platz rechts, von dem sich gerade ein junger Mann erhob.

"Bitte.", Yuji schob den Stuhl ein Stück weiter nach hinten und zeigte mit der Hand auf diesen. Reita setzte sich sofort.
 

"Also, was kann ich für Sie tun?" Yuji atmete tief durch und versuchte sich wieder zu beruhigend. Er hätte nicht gedacht, dass er sich so sehr freuen würde. Klar, er wusste bereits, dass er sich in den vor ihm Sitzenden verliebt hatte, doch dass er gleich so durchdrehen würde vor Freude... Wobei Freude gar kein passender Ausdruck war. Er grinste gerade übertrieben dämlich in das Spiegelbild Reitas und fummelte angeregt an seiner Schürze rum.
 

Während Reita dabei war, ihm zu erklären, was genau er an seiner Frisur geändert haben möchte, starrte Yuji wie gebannt auf seine Lippen, die er zuvor noch nie so nah vor sich hatte. Sein ganzes Gesicht wirkte irgendwie so berauschend auf ihn und er vergaß völlig, dass Reita sein Kunde war und er ihn eigentlich nicht so faszinierend anstarren dürfte. Außerdem müsste er ihm eigentlich zuhören, aber seine Haut war nun mal so unglaublich schö...

"Verstehen Sie, was ich meine?"

Huch? War er etwa schon fertig mit reden? Der Gitarrist kam doch noch gar nicht dazu, dem Bassisten zu zuhören.

"N-Natürlich...", Yuji nickte eilig und machte sich nervös ans Werk. Er würde ihm einfach zuerst die Spitzen schneiden und abwarten, was passiert. Ja, so würde er es machen. Reita würde dann sicher noch mal sagen, wie genau er sich seinen neuen Haarschnitt vorstellte.
 

Als Yuji damit begann, die Haare seines heiß ersehnten Kunden zu schneiden, versuchte er es mit Small Talk, um endlich auf seinen Beruf als Gitarrist sprechen zu kommen.

"Irgendwie kommen Sie mir bekannt vor. Kann es sein, dass wir uns schon einmal begegnet sind?", er lachte übertrieben gespielt und achtete dabei sorgfältig auf seine Finger.

"Hm. Das dachte ich auch schon. Aber mir fällt nichts ein." Komischer Weise bemerkte der Jüngere, dass Reita leicht beschämt seinen Blick abwendete.

"Also, ich bin Gitarrist. Ich mache den Job hier nur so aus Spaß und zum Zeitvertreib.", sagte Yuji, der spontan entschlossen hatte, nicht allzu sehr um den heißen Brei herumzureden.

"Ach wirklich?" Reita blieb ernst und versuchte desinteresse zu zeigen, was ihm nicht ganz gelang.

"Ja." Da Yuji keine Anstalten machte weiter zureden, beschloss der Blonde von sich zu erzählen.

"Ich bin Bassist."

"Ach wirklich?", tat Yuji es dem anderen gleich, was diesen kurz auflachen ließ. Ein schönes Lachen. Vielleicht sollte er es mal öfter zeigen. Obwohl Yuji sich auch gut mit dem Gedanken anfreunden konnte, der Einzige zu sein, dem Reita sein Lächeln zeigen würde.
 

Eine Weile war Stille zwischen den beiden und der Gitarrist merkte, dass er immer noch nicht genau wusste, was Reita an seinen Haaren verändert haben wollte. Denn mittlerweile war er mit Spitzenschneiden fertig.

"Gut. Die Spitzen hab ich dann schon mal geschnitten!" Yuji kratzte sich verwirrt am Kopf und fragte sich, wie er jetzt weiter machen sollte. Färben? Oder an der linken Seite etwas kürzer? Oder doch lieber die rechte Seite kürzen?

"Super. Danke." Reita sprang auf und bedankte sich höflich. Er lief zur Tür und bezahlte schnell seinen endstandenen Betrag. Dann drehte er sich noch einmal um, lächelte und verschwand aus der Tür. Zurück blieb ein verwirrter Yuji, der gerade noch Zeit hatte, um seine Hand zum Abschied zu heben. Wieso hatte Reita es so eilig?
 

Einige Sekunden später kam der Salonchef auf den Gitarristen zu.

"Hey, hast du den Kunden verschreckt oder was?", fragte dieser und blickte in Richtung Tür.

"Was? Nein, er... er wollte nur seine Spitzen geschnitten haben, denke ich."

"Achso? Hm... Komisch, eigentlich lässt er nur mich an seine Haare. Haha!", der Salonchef lachte und fasste sich an den Kopf.

"Dann mochte er dich wohl.", meinte er schulterzuckend und verschwand wieder hinter dem Eingangsbereich in den Aufenthaltsraum.

Yuji schlug verwundert seine Augen auf und beschloss für heute Feierabend zu machen. Er fegte noch einmal die Haare auf dem Boden zusammen und machte sich dann auf in den hinteren Teil des Ladens.
 

Er packte seine Tasche zusammen und zog sich seine Jacke über. Dann verabschiedete er sich von seinen Kollegen und verließ endlich seinen Arbeitsplatz.

"Das war was.", sagte der Gitarrist leise vor sich hin und schaltete sein Handy ein. Den Tag, an dem er Reita sehen würde, hatte er sich eigentlich anders vorgestellt. Er hätte sich mit ihm verabreden oder sich zumindest für längere Zeit mit ihm unterhalten wollen. Aber der Bassist war ja so schnell verschwunden. Nun hatte er nicht einmal seine Handynummer. Vielleicht sollte er mal die Auskunft anrufen. Oder er würde einfach Masato fragen. Der hatte ja irgendwie Kontakt zu GazettE.
 

Abwesend lief Yuji durch die Straßen und starrte auf die rote Ampel vor ihm, die ihn zum Stehen brachte. Plötzlich vibrierte sein Handy und er holte es aus seiner Hosentasche.

"Unbekannt?", neugierig öffnete er die empfangene Nachricht und laß diese laut vor: "Klar, erinnere ich mich an dich. Treffen wir uns morgen in dem Cafe gegenüber des Salons? Reita."

Es dauerte einige Sekunden, bis Yujis Gehirn die eben gelesenen Worte verarbeitete. "Reita?!", mit weit aufgerissenen Augen brüllte er sein Handy an und bekam sich kaum ein vor lauter Aufregung. Und ob er sich morgen mit seinem heimlichen Schwarm treffen wollte!

Schnell tippte er ein "Na klar!" auf den Display und sendete die Antwort an Reita zurück. Morgen würde er sich nicht so dämlich wie heute anstellen! Das war sicher. Mit diesem Gedanken überquerte Yuji die Straße und lief zufrieden nach Hause.

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Vielen Dank fürs Lesen! Ich hoffe, Kapitel 2 gefällt euch, ich freue mich über jedes Kommi! :)



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  YuiMadao
2012-07-26T08:37:19+00:00 26.07.2012 10:37
Hatte was von einem Rollenspiel :)
Das erinnert mich wie ich nem Typen hinterher geschmachtet habe... Ich kannte ihn von ner Freundin und ich bin so oft an ihm vorbei aber wir haben nur geschrieben er wusste nicht mal wie ich aussehe..und ich habe ihm erzählt wie ich ihn immer in der Pause gesehn habe...das waren nähmlich zwei schulen und ein schulhof :)


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