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Treat Me Like A Stranger

SasuNaru
von

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Sommerfreuden

Titel: Treat Me Like A Stranger
 

Genre: Drama

Warnungen: Drogen, Angst, ShônenAi

Personen: Naruto, Sasuke, Tobi
 

Inhalt: Für Naruto ist es bei der billigen Anmache bereits zu spät und bei Sasuke liegt der Anfang und das Ende unter einem Grabstein.
 

Kommentar: Anlässlich eines Wettbewerbs, der nach Drogen, Drama und ShônenAi verlangte. Ich hoffe, ich werde dem gerecht.
 

mangacrack
 


 

Sommerfreuden
 

18. Juli

09:13 Uhr
 

Nächste Woche wird er vierundzwanzig Jahre alt. Das Datum auf der Zeitung erinnert ihn daran. Aber im Grunde ist es Sasuke egal, denn seine Geburtstage sind ihm schon lange nicht mehr wichtig gewesen. Lediglich seinen 18. hat er ein wenig gefeiert, weil es bedeutete, dass seine Minderjährigkeit endlich vorüber war. Inzwischen gibt es auch sehr viel weniger Menschen mit denen Sasuke hätte feiern können.
 

Sicher finden sich immer ein paar Herumtreiber auf der Straße, doch als Drogendealer erwarteten sie praktisch von ihm, dass er an seinem Geburtstag großzügig war.
 

Die einzigen Personen, die seinen Geburtstag interessant machen könnten, sind im ganzen Land verstreut. Bis zu Karin sind es fünf Stunden mit dem Zug und den Spaß kann er sich im Moment nicht leisten. Tobi will immer noch Geld von ihm, weil er sich um ein paar Angelegenheiten gekümmert hat, während Sasuke im Gefängnis war.
 

Sicherlich könnte er auch trampen gehen, er kennt die geheimen Zeichen der Landstreicher und der Obdachlosen, um auf weiten Strecken über die Runden zu kommen, doch solange er noch Schulden hatte, würde er in der Stadt bleiben. Im Verhältnis zu anderen Arbeitgebern war Tobi ehrlich zu seinen Angestellten und das war ein Vorteil, den Sasuke nicht verlieren wollte. Außerdem wäre es gefährlich, in eine Lage zu geraten, die man als Flucht auslegen konnte.
 


 

23. Juli

21:47 Uhr
 

Die Bar ist voll wie immer. Musik spielt im Hintergrund und Mädchen vergnügen sich mit Cocktails. Sasuke hat sich an einen Tisch verzogen, der dicht in einer Ecke steht und guten Ausblick bietet. Wichtiger ist ihm aber die Nähe zur Ausschenke und zur kleinen Küche. Ganz zu schweigen davon, dass der Hintereingang nicht weit weg ist.
 

„Arbeitest du heute nicht?“, fragt ihn Tobi, als er ihn ein wenig später entdeckt.
 

„Nicht heute.“
 

Tobi nickt verständnisvoll und winkt dem Barkeeper zu, zwei Drinks zu bringen, ehe er sich Sasuke gegenüber niederlässt. Schweigend duldet Sasuke es, denn Tobi ist einer der wenigen, der seine Lebensgeschichte kannte. Außerdem arbeitet Sasuke häufig genug und bringt genügend Stammkunden in die Bar, um sich genau drei Tage Urlaub im Jahr gönnen zu können. Sein Geburtstag ist einer davon, weil doch irgendwann Kindheitserinnerungen in ihm aufstiegen, die ihm eine bessere, glücklichere Zeit vor Augen hielten.
 

Der zweite Urlaubstag, der 9. Juni lag gerade erst zurück. Diesen Tag hatte Sasuke bei Itachi verbracht, bis der Friedhofswärter ihn hinaus geworfen hatte.
 

Der dritte Urlaubstag ist im Winter und daher weit genug entfernt, um nicht ins Gewicht zu fallen.
 

„Bleib heute hier“, meint Tobi und entscheidet sich direkt aus der Flasche zu trinken, als eine hübsche blonde Kellnerin die Drinks mit einem Lächeln serviert. „Du kannst oben schlafen, wenn du genug hast, solange du die Gäste im Auge behältst.“
 

„Hm.“
 

Mehr als diese einsilbige Antwort bekommt Tobi nicht. Sasuke trinkt sein eigenes Bier gedankenverloren bis er bemerkt, dass sein Boss aufgestanden und verschwunden war. Lustlos zuckt er mit den Schultern.
 


 

24. Juli

01:36 Uhr
 

Sasuke bestellt sich ein weiteres Bier. Die blonde Kellnerin kommt wieder und lächelt ihn strahlend an. Ein genauerer Blick verrät ihm, dass die Kellnerin eigentlich ein Mann ist.
 

„Hi“, strahlte der junge Mann. „Bist du öfters hier?“
 

„Hm.“
 

Eigentlich ist ihm diese Anmache zu billig, doch genauso offensichtlich war, dass der blonde Kellner nicht locker lassen wird. Daher zwingt Sasuke sich den Kellner genauer anzusehen. Das Haar ist mehr schmutzig braun als blond, dazu ungekämmt oder es verfehlt halt den derzeitigen ‚Go Wild’ Look um Meilen. Die Augen wirken nicht strahlend blau, wie es in Romanzen und Filmen gerne beschrieben wird. Eher sehen sie müde und abgekämpft aus. Sicherlich begann die Schicht etwa eine Stunde vor Einlass und die Bar öffnet üblich um acht.
 

„Willst du ficken?“, fragt Sasuke direkt.
 

Hätte er Sinn für die ästhetischen Regeln der Gesellschaft würde er mit Mitte Zwanzig mit dem Studium fertig sein und nicht wie ein Ausreißer auf der Straße leben.
 

Der Kellner blinzelt kurz überrascht und stellt dann das Bier vor Sasukes ab.
 

„Eigentlich meinte ein gemeinsamer Freund von uns, dass ich bei dir Stoff kaufen kann. Aber das Angebot schlage ich nicht aus, wenn du warten kannst, bis meine Schicht zu Ende ist.“
 

Ein Schulterzucken kommt als Antwort: „Ich habe Zeit“
 

Wohl wahr. Sasuke treibt nichts, außer den natürlichen Bedürfnissen des Menschen wie Hunger, Durst oder Kälte. An die verächtlichen Seitenblicke, die man als Herumtreiber bekommt, gewöhnt man sich. Zumindest wenn man weiß, wo die eigenen Prioritäten liegen.
 

Der namenlose Kellern verschwindet in der Menge und raunt mir nur kurz: „Warte auf mich.“
 


 

24. Juli

01:45 Uhr
 

Plötzlich taucht Tobi auf. Er kommt aus der Küche geschlendert und wedelt mit einem Zettel vor sich herum. Kurz befürchtet Sasuke, dass er heute doch noch Arbeiten und an der Straße Drogen verkaufen gehen musste. Ihm wird jedoch bloß eine Kopie vorgehalten. In dem schummrigen Licht der Bar ist der Text schwer zu lesen, aber einen Schuldschein erkennt Sasuke nach seiner langen Erfahrung als Drogenkurier auch bei buntem Scheinwerferlicht
 

Er liest den Namen, der auf der Adresszeile eingetragen ist.
 

„Uzumaki Naruto?“
 

„Der Kellner, der eben bei dir war“, erwidert Tobi. „Er schuldet mir Geld und wollte es hier in der Bar arbeiten.“
 

„Ist er dir die nächste Zahlung schuldig?“
 

Das würde bedeuten, dass Sasuke die Aufgabe zugeteilt bekäme, eben diese einzutreiben. In dem leichten Nebel des Alkohols bedauert er kurz, dass sich das auf den Sex auswirken wird, dem man ihm vor ein paar Minuten versprochen hat.
 

„Noch nicht“, grinste Tobi und zupft an seiner orange-schwarz gestreiften Krawatte herum, die ihn eindeutig als Besitzer der Bar identifiziert. „Aber ich wäre erfreut, wenn du dafür sorgst. Bei seinen Einkäufen macht er es sowieso nicht mehr lange und ich würde gerne so viel aus ihm herausbekommen wie möglich.“
 

„Okay.“
 

Ändern kann Sasuke die Situation nicht. Einen Süchtigen zu kurieren ist sowieso unmöglich, das hat er selbst oft genug erlebt. Auch deuten die körperlichen Anzeichen des Kellners auf seinen Drogenkonsum hin, nur hatte Sasuke es zunächst der langen Schicht zugeschrieben.
 

„Wonach ist er den süchtig?“, fragt Sasuke noch, als Tobi wieder gehen will, nur um sicher zu gehen.
 

Gewisse Fälle sind ohnehin hoffnungslos. Sasuke handelt meistens mit den Menschen, die bereits abhängig sind und da Naruto alt genug aussieht, um kein experimentierfreudiger Jugendlicher zu sein, ist es nicht seine Aufgabe den Vernünftigen zu mimen. Die Rolle fällt meist jenen zu, welche die Bar nie von innen sehen, sondern nur die Trinkopfer und Gelegenheitskiffer am nächsten Morgen von ihrem Sofa pflücken.
 

„Opium.“
 


 

24. Juli

02:09 Uhr
 

Naruto schleppte sich müde durch die immer noch volle Bar. Endlich ist seine Schicht zu Ende. Zetsu hat ihn gehen lassen. Oder ihn zumindest nicht daran gehindert. Die Luft ist durch den Nebel auf der Tanzfläche und dem Qualm der Raucher so stickig, dass der frische Luftzug in der Umkleidekabine durch das offene Fenster in seiner Lunge brennt.
 

Der Geruch des alten Fettes aus der Küche ist ihm vertrauter. Ähnlich wie die finstere Gestalt, die inzwischen das Bier ausgetrunken hat und an dem Tisch herumlungert, wo in der Regel nur Tobi und seine Geschäftspartner sitzen. Naruto kennt Sasuke nur vom Hörensagen oder von weitem. An einigen Tagen durchstreift er die Bar, als wenn er ein Teil davon wäre, dann taucht er lange gar nicht auf. Aber man kennt Sasuke in der Szene. Naruto konnte durchaus beobachten wie einige Stammkunden der Bar an dem Tisch in der Ecke stehen geblieben sind.
 

Viele von ihnen sehen schlechter aus als der Mensch, der sie offensichtlich gut kannte und wohl mit Stoff versorgte. Sie wirken dünn und fahl, die Haut ist grau und ungesund. Sasuke hingegen sieht aus wie der Rowdy, den man tagsüber meidet. Viel benutzte und durch das Wetter verdunkelte Kleidung, alles Leder – weil es am längsten hält. Einige Bartstoppeln, die ein Anzeichen dafür sind, dass Rasieren nur drin ist, wenn ein Bad in der Nähe ist. Aber das sind nur äußere Erscheinungsmerkmale.
 

Gefährlicher empfindet es Naruto, dass Sasuke um diese Uhrzeit noch nüchtern ist. Es sind nur zwei oder drei Bier gewesen, die Naruto ihm im Laufe des Abends serviert hatte . Deswegen trifft Naruto jetzt einen sehr wachen und scharfsinnigen Geist, als er durch die Hintertür tritt.
 

Sasuke wartet am Rande eines Lichtkegels, den die nächste Straßenlaterne wirft.
 

„Wo wohnst du?“
 

Er fragt leise und Naruto erzittert ein wenig. Fast hat er mit Sex in einer kleinen Gasse gerechnet, davon gibt es hier genug. Vielleicht ist Sasuke lediglich bequem und zieht das Bett vor.
 

„Folge mir“, sagt Naruto, nicht wissend was das für ihn bedeutet.
 

Sasuke folgt leisen Schrittes. Hin und wieder nickt er einem bekannten Gesicht zu, das sich auf Straße vor der Bar herumtrieb. Er kennt viele dieser Leute, einige besser als andere, jedoch waren es keine Freundschaften. Dafür leben sie einfach nicht lange genug.
 


 

24. Juli

02:28 Uhr
 

Blass leuchten die Lichter der Laternen. Hin und wieder hört man die Autos auf der Hauptstraße. Sanft brummend fährt links ein spärlich besetzter Bus vorbei und biegt zwei Kreuzungen weiter um die Kurve, sodass er aus ihrem Sichtfeld verschwindet und die einzige Bewegung aus den zwei Männern besteht, die ohne Eile schweigend den Gehweg hinunter wandern. Seit ihrem Aufbruch haben sie kaum mehr als ihre Namen ausgetauscht.
 

Als seine Augen auf die erleuchteten Fenster eines Drogeriekette fallen, fummelt Sasuke in seiner Jackentasche nach einem Kondom. Opium ist eine Droge, die geraucht oder flüssig geschluckt wird. Daher ist die Gefahr einer HIV Infektion weniger hoch, dennoch hat Sasuke gelernt vorsichtig zu sein.
 

Es ist eine der wenigen Lektionen, die Itachi ihm hat beibringen können. Es steht außer Frage, dass Sasuke jung sterben wird, aber nicht durch eine Dummheit wie Aids. Das sind die paar Minuten Sex nicht wert.
 


 

24. Juli

06:15 Uhr
 

Ein wenig unausgeschlafen, aber insgesamt zufrieden steigt Sasuke das schmale Treppenhaus hinunter. Der Sex letzte Nacht war nicht berauschend oder tief bewegend, aber allein für das Frühstück würde er wiederkommen. Früchte in einem Obstkorb und ein paar Brötchen an denen er sich bedient hat, dazu der Saft aus dem Kühlschrank.
 

Ebenso annehmbar ist die recht große Dusche, deren warmes Wasser nun leider aufgebraucht war. Für seine üblichen Verhältnisse ist dieser Morgen ein echter Luxus gewesen. Als Gegenleistung wird er Naruto einen guten Preis für die Lieferung des Opiums geben, das nächste Woche fällig ist.
 

Befriedigt schlendert Sasuke die Straße hinunter, auf dem Weg zum Bahnhof. Sicher wartet dort später Arbeit auf ihn. Vielleicht ließe sich zwischendurch in ein paar Geschäften das Mittagessen zusammenstellen, nun wo er sich um den morgendlichen Hunger keine Gedanken mehr machen musste. Mit ein wenig verteiltem Glück bezüglich Narutos Sucht, ließe es sich einrichten, dass er sich sein Winterquartier sichern konnte.
 

Nachts wird es in den kalten Jahreszeit bekanntlich sehr kalt und ungemütlich. Immerhin kann Sasuke von sich behaupten, dass er seit dem Beginn seines Jobs als Drogenlieferant noch nie von einer Tür abgewiesen wurde.
 


 

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  HyakuyaMikaela
2012-06-13T22:14:24+00:00 14.06.2012 00:14
Meep, meep; ich denke, das ist mal endlich wieder eine Geschichte nach meinem Geschmack. :D *_*
Da hat sich der Blick ins Naruto-Archiv heute bzw. gestern Abend doch definitiv gelohnt!

Meiner Meinung nach greifst du da zwei ganz interessante, aber auch schwierige Themen auf, deren Umsetzung bisher jedoch gut gelungen ist.

Dein Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und obwohl die einzelnen Tages- und Uhrzeiten relativ kurz gehalten sind, hat man nicht das Gefühl, etwas zu vermissen, weil du's schaffst, sie mit ausreichend Inhalt zu füllen, der relevant und interessant zugleich scheint.

Jedenfalls ein Auftakt, der Lust auf mehr macht. :)
Von:  Onlyknow3
2012-06-13T21:23:43+00:00 13.06.2012 23:23
Das ist ja mal was ganz anderes wie das was ich bis her gelesen habe,und es hört sich nach mehr an.Weiter so,freu mich auf das nächste Kapitel.



LG
Onlyknow3
Von:  jenny
2012-06-13T13:20:38+00:00 13.06.2012 15:20
Wow ich muss sagen ich bin beeindruckt wie du die Charackter und die Atmosphäre beschreibst.
Vorallem dein Realismus ist gut z.b. hast du Narutos Haar nicht so strahlend Blond und seine Augen nicht strahlen Blau wie der Ocean beschrieben, so wie es in sehr vielen FFs steht.
Einziger Kritikpunkt ist das vergessen/ zuvielschreiben von Worten aber davor hast du uns ja schon am Anfang Gewarnt deshalb ist das kein Problem.

Ich bin gspannt wie es weitergeht.
Von:  Lux09
2012-06-13T11:23:53+00:00 13.06.2012 13:23
Hallo,

der Einstieg gefällt mir.
Die düstere Atmosphäre sowie wie du die Personen beschreibst.
Das ist alles stimmig.

Was mir aufgefallen ist, du hast ab und an Wörter vergessen/ zuviel.

Zum Beispiel:

„Aber ich wäre erfreut, wenn >du< dafür sorgst
„Aber (gegen) das Angebot schlage ich nicht aus“

Das zieht sich durch ganze FF.

Ansonsten super.

@ Bitte nimm mir die Kritik nicht böse.

Gruß Lux


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