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Innocent Rabbit

von

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Seit diesem Vorfall waren einige Tage vergangen. Den Tag nach dieser Nacht hatte ich zuhause verbracht, da ich dank Aki einen Muskelkater hatte, doch danach war ich wieder zur Schule gegangen. Ärger hatte ich keinen mehr, nervige Fragen aber umso mehr. Alle hatten wissen wollen, wieso ich so sehr an meinem Bodyguard hing und als ich antwortete „Ich bin in ihn verknallt und jetzt ist er mein Lover“, hatten alle gelacht und ich hatte es ihnen überlassen, sich eine Meinung zu bilden.

Wenn ich so darüber nachdachte, hatte Aki mich ziemlich verändert. Ich war ein wenig offener und auch selbstbewusster, doch still und zurückgezogen trotz allem. Anderseits hatte ich die letzten Wochen mehr durchgemacht, gelernt und an Fürsorge bekommen, als in den letzten zehn Jahren.

Akira, also mein Hase, biss mich in den Finger, als ich aufhörte, ihn zu streicheln. Um einer neuen Attacke durch die viel zu spitzen Zähne zu entgehen, streichelte ich ihn brav weiter und setzte meinen Gedankengang fort.

Heute in der Schule war etwas Ungewöhnliches passiert. Yumi hatte sich in der Mittagspause mal wieder zu mir gesetzt und gefragt, was dahinter war, dass ich Aki als meinen Lover bezeichnet hatte. Also erzählte ich ihr, dass wir einmal miteinander geschlafen hatten und ich ihn liebte. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich es mir selbst eingestanden. Ich liebte Aki nun einmal. Im Anschluss hatte ich ihr das Versprochen abgenommen, dass sie niemandem davon erzählen sollte und dann haben wir noch eine Weile über meine Gefühle geredet. Inzwischen hatte ich Yumi richtig gerne.

Vorsichtig hob ich Akira von der Matratze und stand auf, um das schwarze Tierchen in seinen Käfig zu bekommen. Danach ging ich hinunter in die Küche und holte mir ein Glas Cola. Die Tür zur Terrasse stand offen, also ging ich hinaus und wie erwartet stand Aki mit der Hüfte an die Brüstung gelehnt dort und rauchte eine Zigarette.

„Ist irgendwas passiert?“, fragte ich leise und stützte mich mit den Fersen am Rand des Stuhls ab, da ich die Beine angezogen hatte, sie jedoch nicht mehr Platz hatten. Sachte nippte ich an der Cola und betrachtete Akis Rücken.

„Dein Vater kommt wohl bald wieder. Er hat nichts Genaues gesagt, aber ich mache mir Sorgen“, erklärte der Schwarzhaarige und drückte seine Zigarette auf der Balustrade aus, bevor er sich umdrehte und zu mir ging.

„Einhorn“, murrte ich nur und nuckelte weiter an der koffeinhaltigen Zuckerlösung. Ruhig folgte ich mit dem Blick Akis Hand, als er sie auf meinem Knie ablegte und weiter nach unten rutschen ließ.

„Einhorn?“, wiederholte er ruhig und spielte an meiner Hüfte mit der Stoffschleife, die den Gürtel an Ort und Stelle hielt, welcher wiederum meine Hose hielt. Blöderweise war die Schuluniform nicht für meine schmalen Hüften gedacht, weshalb ich immer mit einem Gürtel herumlief.

„Keine Ahnung, ist mir so rausgerutscht“, murmelte ich verlegen und senkte den Kopf leicht, um ihm nicht mein beschämtes Gesicht zeigen zu müssen. Ich wusste ja selber nicht, wie ich auf diese Fabelwesen kam.

„Niedlich“, flüsterte Aki in mein Ohr, bevor er an meinem Hals zu knabbern begann, woraufhin ich den Kopf automatisch leicht neigte und gleichzeitig versuchte, nicht den Kontakt zu meinem Suchtmittel zu verlieren.

„Stell das Glas weg, Yuki“, schnurrte Aki und leckte kurz an meinem Unterkieferknochen.

„Nein“, meinte ich und zog einen leichten Schmollmund. Ich mochte Aki und seine Liebkosungen, auch wenn wir nur einmal miteinander geschlafen hatten, aber meiner Cola gab ich in solchen Momenten doch den Vorzug.

„Kleiner Idiot“, sagte Aki, wuschelte mir kurz durch die Haare und verschwand dann nach drinnen. Ich blieb noch auf meinem Platz sitzen und trank aus, bevor ich ihm folgte.

Ich fand ihn auf der Couch im Wohnzimmer, wo er wieder am Fernsehen war. Ohne Rücksicht darauf zu nehmen, dass er eigentlich einen Film ansah, setzte ich mich auch seinen Schoß und blinzelte ihn aus großen Augen an.

„Also die Cola hat Vorrang, aber wenn sie alle ist, kommst du nach Vergebung heischend zu mir?“, brachte er die Situation auf den Punkt und obwohl seine Worte wohl als Frage gedacht waren, kamen sie eher wie eine Feststellung heraus.

„Genau“, nuschelte ich und wollte schon nach seinen Lippen schnappen, als er mich an den Haaren zurückzog und ich ein leises „Itai!“ jammerte ich, als er mir den Kopf in den Nacken zog, um kurz darauf in meinen Hals zu beißen.

„Eine Bestrafung muss schon sein, Kleiner“, flüsterte er leise, bevor er sanft mit der Zunge über die Stelle leckte, an der eben noch seine Zähne gewesen waren.

Ein ersticktes Keuchen kam mir über die Lippen, als er kurz über meinen Schritt strich, bevor die Hand an meinen Rücken wanderte und festhielt, während er mit seinem Mund immer wieder die Prozedur von Zubeißen und Lecken wiederholte.

„Aki“, japste ich leise und wollte nach seinen Schultern greifen, jedoch wurden meine Hände gnadenlos abgewehrt und am Ende hielt er sie mir auf dem Rücken fest.

„Leise sein, sonst wird die Strafe schlimmer“, murmelte er gegen meinen Hals, bevor er langsam eine Spur aus brennenden Küssen in Richtung meiner Schultern zog.

Ich unterdrückte das Stöhnen, das sich langsam anbahnte, konnte jedoch nichts dagegen tun, dass es zu einem Wimmern nach mehr wurde.

„Leise sein“, wiederholte Aki und ließ von meinem Hals ab, um mich endlich richtig zu küssen. Seufzend erwiderte ich diesen und lehnte mich an ihn, ließ mich auch in die Rolle der gebenden Person versetzen.

„So ist das schon besser“, meinte der Schwarzhaarige, nachdem er sich aus dem Kuss zurückgezogen hatte. Dann hob er mich von seinem Schoß und stand auf. Verwirrt sah ich ihn an und sah zu, wie er in die Küche verschwand. Schnell krabbelte ich auf die andere Seite der Couch, um einen besseren Blick auf das, was er machte, zu haben.

Doch da er mit dem Rücken zur Tür stand, konnte ich nur raten, was er so trieb. Also legte ich mich auf den Bauch, stellte die Ellbogen auf, stützte mein Kopf darauf und begann mit den Beinen in der Luft zu fächern, während ich den athletischen Körper bei seinen Bewegungen beobachtete.

Beinahe hätte ich gefragt, was er da überhaupt machte, doch das Schweigegebot war noch nicht aufgehoben worden. Wäre ich ein Hund, hätte ich inzwischen schon ein Leckerli bekommen, weil ich so brav war. Vielleicht hatte ich ja Glück und Aki gab mir eine Belohnung.

Mir war schon klar, dass ich ein fettes Grinsen im Gesicht hatte, während ich mir ausmalte, was der Schwarzhaarige wohl so anstellen würde. Noch eine Veränderung, die ich durch meinen Betreuer erlitten hatte: Ich war eindeutig versauter geworden. Aber wer würde das nicht werden, wenn man schon mal diese starken Finger auf seinem Bauch gespürt hatte oder auf den Beinen, wobei hin und wieder die Nägel-

Ich schlug mir innerlich selbst gegen den Kopf, da ich gedanklich schon wieder abrutschte und begnügte mich wieder damit, ihn einfach zu beobachten. Schade, denn ich würde ihn gerne fragen, was seine Lieblingsfarbe war, sein Lieblingstier, bevorzugte Musik und favorisierte Bands. Schon verdreht, dass wir seit drei Wochen zusammenlebten und ich nicht einmal diese einfachen Dinge von ihm wusste.

„Hast du Hunger, Kleiner?“, fragte Aki und erschien mit einer Schüssel, deren Inhalt ich nicht sehen konnte, im Türrahmen zwischen Küche und Wohnzimmer. Hastig nickte ich und setzte mich auf, um mit neugierigen Blicken zu dem Porzellangefäß zu sehen.

Ich nickte nur, war immerhin ein braves Haustier. Ich könnte mich dafür schlagen, dass gedacht zu haben. Interessiert beobachte ich, wie Aki sich neben mir nieder ließ und aus dem Nichts (wirklich, er hatte sie nirgends) ein paar Stäbchen zog. Schnell rutschte näher zu meinem Bodyguard und wollte in die Schüssel spähen.

„Mund auf, Augen zu“, war nur der Kommentar darauf, so wie dass er die Schüssel über seinen Kopf hob, so dass ich nicht hineinsehen konnte. Also folgte ich der Anweisung, schloss die Augen und öffnete den Mund leicht. Nur wenige Sekunden später spürte ich das Essen und nahm es von den Stäbchen. Zuerst vorsichtig biss ich zu, bis klar war, dass es nichts Schlimmes war, sondern einfach nur ein Stückchen Fleisch. Zufrieden schluckte ich und machte den Mund dann erneut auf.

Das war eindeutig eine angenehme Belohnung, befand ich, während ich mich von Aki füttern ließ. Und beim Teufel, er konnte einfach genial kochen. Alles, was er zubereitete, war ein Höhepunkt für die Geschmacksknospen.

Ich wartete bereits auf das neue Häppchen, als ich Akis Zunge spürte, die mir einen Tropfen Sauce von der Unterlippe leckte. Überrascht keuchte ich auf und legte meinen Hand in seinen Nacken, damit er sich nicht erneut zurückziehen konnte.

„Du wirst gierig, Kleiner“, murmelte Aki und drückte mich nach hinten, so dass ich auf dem Rücken lag und er mir gnadenlos den Verstand ins Nirvana küssen konnte. Gleichzeitig zogen seine Hände mein Hemd aus der Hose, um dann über meinen Bauch zu fahren.

Leise murrte ich, da eigentlich er derjenige war, der immer anfing, doch ich war eindeutig zu artig, wenn er etwas sagte. Selbst wenn er sagte, ich solle aus dem Fenster in meinem Zimmer springen, würde ich es wahrscheinlich machen. Einfach nur, weil ich ihm vertraute und das wusste er nur zu gut. Die einfachste Erklärung war immer noch die Wahrheit, doch bisher hatte ich Aki nicht gesagt, was ich für ihn empfand. Ich sah auch keinen Grund dazu, da er selbst nie etwas sagte. Also schwieg ich über meine Gefühle.

„Wirst du den ganzen Abend nichts mehr sagen?“, fragte der Schwarzhaarige leise und sah mich aus seinen dunklen Augen ruhig an. Ich erwiderte den Blick, schaute ihn jedoch anklagend an.

„Ach, du redest nicht, weil du leise sein sollst?“, hakte Aki nach, wobei ein amüsiertes Funkeln in seinem Blick lag. Meine Antwort bestand aus einem Nicken, Akis Erwiderung ein Kopfschütteln. „Red wieder, Kleiner. Deine Stimme ist zu angenehm, als dass du schweigen solltest.“

„Sadist“, murmelte ich leise und wollte erneut von dem Schwarzhaarigen geküsst worden, doch er setzte sich einfach auf, als ich mich nach oben beugte. Also tat ich es ihm gleich und setzte mich mit angezogenen Beinen vor ihn.

„Was ist deine Lieblingsfarbe?“, fragte ich neugierig und legte mein Kinn auf meine Knie, was hieß, dass ich nur mit den Wangen auf meinen Kniescheiben lag und mein Kinn dazwischen ruhte.

„Schwarz, aber-“, setzte Aki an, doch ich unterbrach ihn einfach, um ihm die Fragen zu stellen, die mir auf der Zunge brannten. Ich wollte einfach nur wissen, was er mochte und was nicht.

„Lieblingstier?“, fragte ich weiter und musterte dabei das Lichtspiel, das auf seinen Haaren entstand, als er mir den Kopf zuwandte.

„Du“, antwortete er, woraufhin ich ihn finster anblickte. Ich war doch kein Tier, sondern ein Mensch. Wobei der Mensch ja eigentlich auch nur ein Tier war, nur eben höher entwickelt. Somit hatte er eigentlich in seiner Aussage Recht, doch ich war kein Haustier, weshalb ich ihn in den Arm kniff.

„Was kannst du überhaupt nicht leiden?“, erkundigte ich mich weiter und richtete diesmal den Blick auf die Kette, die leicht zu schwingen begann, als sich Akis Lippen bewegten.

„Pink“, war die schnelle Antwort. Fragend hob ich eine Augenbraue. Logisch betrachtete war es jedoch offensichtlich. Aki war ruhig, gelassen und ernst, da fing er mit einer bunten Farbe wie Pink wohl nicht viel an.

„Eh?“, machte ich einige Sekunden verspätet und sah ihn verletzt an. Vorsichtig griff ich mir in die Haare, die ich immerhin monatlich knallpink färbte. Demnach konnte Aki meine Haare nicht ausstehen. Das war verletzend, da ich immer sehr stolz auf meine auffällige Haarfarbe war.

Doch der Schwarzhaarige zog meine Hand wieder nach unten und hauchte einen Kuss auf die Fingerspitzen, bevor er sie losließ. „Deine Haare mag ich.“

Puff! Alle Zweifel waren mit diesen vier Worten weggeblasen und befriedigt sah ihn zu ihm, bevor ich aufstand und ihm einen leichten Kuss auf die Lippen hauchte. „Ich geh jetzt schlafen. Morgen ist Schule und ich wollte noch ein bisschen spielen.“

„Aber nicht mit mir“, stellte Aki fest und zog kurz an den Haaren in meinem Nacken, was ich mit einem Kopfschütteln und einem Lächeln bemerkte. Noch einmal drückte ich ihm einen kurzen Kuss auf, bevor ich den Raum verließ und über die Treppe nach oben ging.

Zuerst ging ich ins Bad, wo ich mich unter die Dusche stellte und einfach nur das warme Wasser spürte, das auf meinen Kopf und meine Schultern prasselte, bevor es sich in Bahnen über meinen Körper nach unten ergoss. Lange stand ich unter der Dusche, wusch dabei meine Haare und meine Haut, bevor ich hinausging und die pinken Strähnen trockenrieb und kurz frisierte.

Nur mit einem Tuch um die Hüften ging ich in mein Zimmer, zog mir einen Pyjama an und setzte mich dann auf mein Sofa. Geübt griff ich nach meiner Gitarre und steckte sie an. Sie war gerade mal ein Jahr alt und das schwarze Holz wurde durch Goldspuren verziert.

Langsam ließ ich meine Finger darüber gleiten und stimmte eine sanfte Melodie an. Dabei ließ ich meine Gedanken schweifen, doch ich fand keine Themen, über die ich nachdenken musste. Also spielte ich einfach gedankenlos vor mich hin, bis meine Finger zu schmerzen begannen und ich bei einem Blick auf die Uhr feststellte, dass ich viel zu lange gespielt hatte.

Eilig räumte ich das Instrument weg und kuschelte mich unter die Decke. Doch zum Schlafen kam ich nicht. Es waren keine Gedanken, die mich wach hielten, ich konnte einfach nicht einschlafen. Immer wieder drehte ich mich unter der Decke um, doch es half nichts. Eine gefühlte Ewigkeit verging, bis es mir endlich vergönnt war, dass ich ins Traumreich sank.

Ich träumte irgendwas Verstörendes und dennoch konnte ich mich am nächsten Morgen nicht daran erinnern, um was es in dem Traum ging, obwohl ich ziemlich aufgewühlt war.
 


 

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Hai, ein eher erigenisloses Kapitel, würde ich sagen "XD

Aber es beschreibt den jetzigen Stand der Beziehung ganz gut ^^

Wäre Yuki nur nicht wirklich ein süßes Haustier? :3
 

Achja, für die, die jetzt hier das Nachwort lesen: Das letzte Kapitel war nicht meine Schuld!

Normalerweise übergeh ich solche Sachen, aber ich wollts einmal probieren, dann hat mir meine beste Freundin gesagt, dass ichs machen soll, da ich Zweifel hatte und eigentlich ist es doch etwas schlechter als ich dachte - und harmloser (laut Freischalter XD)
 

Naja, was noch... Der Häschenname ist veröffentlicht und ich bin echt froh, dass die Geschichte fertig geschrieben ist, weils mir gerade wieder schlechter geht (heil auf den Zusammebruch der Psyche! yay -.-)
 

Also ich hoffe, es hat doch einigen Leuten gefallen ^^

LG und bis Samstag/Sonntag



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