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Katastrophenschüler die Dritte

von

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Eine Busfahrt die ist lustig...

Aufgereg und noch etwas neben der Spur laufen die Schüler scheinbar gehetzt vor der Schule hin und her, auf der Suche nach ihren Klassen. Alle bewaffnet mit großen Koffern, Rucksäcken und noch die ein oder andere zusätzliche Tasche. Gerade fahren zwei große Reisebusse vor die Schule, begleitet von leichtem Nieselregen, wie es der Herbst so an sich hat. Mitten in diesem Chaos befinden sich auch Ryuuga und Tsubasa, die ihre Klasse bereits gefunden haben.

„Wieso muss ich an dieser albernen Klassenfahrt bloß teilnehmen?“

Ziemlich genervt setzt sich Ryuuga auf seinen Koffer und sieht sich etwas angewidert um. Er hasst dieses Wetter, kalt und nass und noch dazu nicht mal ein vernünftiges Unwetter.

„Ich weiß nicht, was daran albern sein soll. Ich finde es toll, mal was anderes als immer nur die Großstadt zu sehen.“

Tsubasa dagegen konnte nicht mal das schlechte Wetter die gute Laune wegspülen. Schon seit der Planung freut er sich auf diese Klassenfahrt und das würde er sich auch nicht von diesem Morgenmuffel schlecht machen lassen.

„Aber warum fahren wir auf's Land? Da gibt es nichts zu sehen.“

„Ach komm schon. Das ist doch gerade das schöne daran. Mal raus aus der Großstadt.“

„Du hast gut reden, immerhin hast du mal mit deinen Eltern auf dem Land gelebt.“

Nicht von seiner Meinung abzubringen demonstriert er dies damit, dass er seine Arme vor der Brust verschränkt.

„Jetzt fang nicht wieder damit an. Ich hab dir doch gesagt, ich war noch ganz klein, als wir in die Stadt zogen. Ich kann mich nur an ganz wenige Bruchstücke erinnern. Und gerade deinem Hirn sollte die frische Luft gut tun.“

„Wie meinst du das wieder, he?“

Etwas wütend sieht er Tsubasa na, nur um dann beleidigt woanders hin zu sehen. Tsubasa kann nur den Kopf schütteln. Warum muss dieser Kerl auch so unglaublich vertrottelt sein? Das würde er ihm natürlich niemals ins Gesicht sage, außer er ist scharf auf einen Krankenhausbesuch.
 

Mit etwas Verspätung ging es dann auch endlich los. Leider hat der Regen inzwischen stark zugenommen. Es gießt förmlich und das Trommeln des Regens auf das Dach des Busses ist im Innenraum deutlich zu hören. Die Stimmung ist auf Grund des zunehmend schlechtem Wetter leider in den Keller gesackt. Es ist für eine Schulklasse ungewöhnlich ruhig im Bus. Hier und da hört jemand mit seinem Media Player Musik hören oder auf seinem Handy oder auf seiner Spielekonsole spielen. Manche haben sich etwas schlafen gelegt und aus der ein oder anderen Ecke hört man tatsächlich leises Schnarchen. Ryuuga schaut mit einem grimmigen Gesicht aus dem Fenster während Tsubasa neben ihm an irgendwas schreibt, das er aus irgendeinem Grund nicht lesen durfte. Vielleicht ist es ja ein Liebesbrief. Andererseits handelt es sich um Tsubasa. Kaum merklich schüttel Ryuuga kurz den Kopf. Die ist mitlerweile so nass, dass man alles nur noch durch einen stark verschwommenen Film warnehmen kann. Seit geschlagenen zwei Stunden fahren sie nun auf der Autobahn stur geraudeaus und weitere zwei Stunden erwarten ihn noch. Nein, das würde er mit Sicherheit nicht mehr lange durchhalten. Vielleicht sollte er Zuhause anrufen und bescheid sagen, dass sie sich schonmal für einen Grabstein für ihn entscheiden sollten, denn er würde sich hier zu tode langweilen. Wenn wenigstens die Lehrer nicht direkt vor ihnen sitzen würden. Dann könnte er zumindest Tsubasa ärgern. Vermutlich hat dieser genau das schon vorhergesehen und sich deshalb hierher gesetzt. Warum hat er sich eigentlich zu Tsubasa gesetzt anstatt zu seinen Kumpels? Er kommt zu keiner Antwort, egal wie lange er darüber nachdenkt.
 

Nach zwei weiteren quälenden Stunden in denen Ryuuga keine Sekunde Ruhe gefunden hat, beginnt der Bus plötzlich mitten auf der Autobahn zu bremsen. Ein Raunen geht durch den Bus und einige wachen aus ihrem Schlaf oder hören auf so zu tun als würden sie schlafe, weil sie ihrem Sitznachbarn entkommen wollten. Kurz darauf kommen sie zum Stehen und die Schüler versuchen alle einen Blick nach vorne zu erhaschen während die Lehrer nach vorne gehen um nachzusehen. Einer der Lehrer nimmt das Mikro vom Fahrer in die Hand.

„Scheinbar stehen wir in einem Stau. Es lässt sich nicht sagen wann wir wieder vorwärts kommen. Wir werden so bald wie möglich eine Alternativstrecke suchen.“

Ein gequältes Stöhnen erfüllt den Bus. Mittlerweile haben sie alle genug von der langen Fahrt und eigentlich wollen alle nur noch ankommen. Nun ist es doch tatsächlich ungewiss wann und ob sie heute dort ankommen würden. Noch dazu regnet es draußen in strömen und um dem ganzen die Krone aufzusetzten fängt es nun an zu donnern. Nur einer hat nun zumindest etwas bessere Laune. Ryuuga liebt Gewitter und hat wenigstens eine kleine Freude an dieser total bescheuerten Busfahrt. Die Woche würde schon schlimm genug werden.
 

Eine Stunde lang passiert nichts. Eine Stunde in der ein kräftiges Gewitter über ihnen vorbeizieht. Eine Stunde in der es noch heftiger zu regnen beginnt. Eine Stunde in der einige vor und hinter ihnen kräftig Hupen, bevor sie es dann doch aufgebene und sich ihrem Schicksal fügen. Eine Stunde in der sie erfahren, dass der Autobahnabschnitt vor ihnen wegen Bombenalarm gesperrt ist. Eine Stunde die dazu gereicht hat einen 30 Kilometer langen Stau auszulösen, jedenfalls laut den Nachrichten aus dem Radio. Eine Stunde... In denen die Schüler angefangen haben wegen den kleinsten Kleinigkeiten zu nerven. Und dann, nach einer Stunde setzt sich endlich zumindest die äußerste Reihe langsam in Bewegung. Allerdings nur um nach fünf Minuten wieder stehen zu bleiben und bei den Schülern unerträgliches Gejammer auszulösen.

„Ich hätte heute Morgen im Bett bleiben sollen...“

Tsubasa ignoriert diesen Kommentar gekonnt und schreibt an seinem „Wasauchimmer“ weiter. Ein Brief kann es nicht sein, denn wer braucht bitteschön vier Stunden um einen Brief zu schreibe? Nein, stimmt nicht. Mittlerweile sind es ja schon fünf.

„Du scheinst ja immer noch keine schlechte Laune zu haben“, stellt Ryuuga mit einem Seitenblick fest.

„Im Gegensatz zu dir hab ich mich auf sowas vorbereitet“, meint dieser nur beiläufig ohne aufzusehen.

„Klar, du hast schon geahnt, dass es einen Bombenalarm gibt.“

„Ich hab den Stau gemeint, du Leuchte. Sowas kann viele Gründe haben. Es hätte ja auch ein Unfall sein könne, oder eine Baustelle.“

„Was treibst du da eigentlich die ganze Zeit?“

Tsubasa klappt den Schreibblock zu und sieht in eine andere Richtung.

„Nichts, das dich interessieren würde.“

„Machst du etwa Hausaufgaben?“

„Natürlich nicht.“

Dieser Kerl würde ihn nochmal ins Grab bringen. Doch nun ist Ryuugas Neugier geweckt und so schnell würde er nicht aufgeben. Mit einer schnellen Handbewegung schnappt er sich den Block.

„Jetzt zeig schon her!“

„Nein! Gib den wieder her!“

Ryuuga schafft es geschickt Tsubasa in schach zu halten während er den Block aufklappt. Durch die sowieso gehobene Geräuschkulisse um sie herum und die Tatsache, dass die Lehrer nochmal nach vorne gegangen sind, geht das Geschrei der beiden ein bisschen unter.

„Hä? Was soll das bitte heißen?“

Scheinbar wird Ryuuga nicht so ganz schlau aus dem, was Tsubasa geschrieben hat. Vielleicht, weil er ziemlich in der Mitte aufgeschlagen hat. Einen kurzen, unachtsamen Moment von Ryuuga nutzt Tusbasa aus um sich seinen Block zurück zu erobern.

„He!“

„Ich hab dir doch gesagt, das wird dich nicht interessieren.“

„Tzz...“

Etwas beleidigt schaut Ryuuga wieder aus dem Fenster und bekommt nicht mit wie Tsubasa erleichtert aufatmet.
 

Es dauert noch eine weitere Stunde, bis sich endlich wieder etwas tut. Zur Freude der Schüler und Erleichterung der Lehrer geht es auf ihrem Fahrstreifen weiter, wenn auch nur sehr langsam. Aber sie rollen. Nach einer weitere Stunden erreichen sie dann endlich eine Ausfahrt. Als einzige hatten sie diese Idee natürlich nicht. So geht es nur stockend vorran. Doch danach haben sie freie Fahrt auf der Landstraße. Zur Begeisterung aller kommt nun auch noch die Sonne raus. Die dunklen Wolken verschwinden schnell und bald zeugt nur noch die total nasse Fahrbahn davon, dass es überhaupt geregnet hat. Es dauert nicht lange bis sie nur noch einen Feldweg üerqueren müssen um ans Ziel zu kommen. So breitet sich großer Jubel aus, als der Bus in den Feldweg einbiegt, der sie entgültig zu ihrem Ziel bringen würde. Nur haben alle bei der Erleichterung eins vergessen. Dass das ein vollbelandener Reisebus ist und der Feldweg durch den langen Starkregen völlig aufgeweicht ist. Es kommt, was kommen muss, der Bus bleibt stecken.
 

„Mir bleibt heute auch nichts erspart...“

Ryuuga sieht etwas verzweifelt nach draußen, als er die Räder durchdrehen hört. Auch Tsubasa macht jetzt eher einen besorgten Gesichtesausdruckt.

„Das hätte jetzt wirklich nicht sein müssen.“

„Da sind wir uns ja zur Abwechslung Mal einer Meinung.“

Nur kurz darauf ist die Stimme eines Lehrers zu hören, der sich wieder das Mikro genommen hat.

„Wie es aussieht haben wir uns festgefahren und kommen auch so schnell nicht wieder frei. Darum werden wir den Rest der Strecke laufen. Wir werden gleich alle Aussteigen und die Koffer holen. Vergesst nichts im Bus.“

Mit gequälten Lauten macht sich der gesamte Bus nun daran alle Sachen zusammen zupacken. Das würde bestimmt lustig durch den Matsch zu laufen während sie ihre schweren Koffer Taschen tragen.
 

Es ist schon ein lustiger Anblick wie alle mit ihren Sachen Richtung Jugendherberge watscheln. Normales Laufen ist nicht möglich, dafür ist der Matsch viel zu glitschig. Nicht wenige sinken auch ein bisschen ein. In diesem Moment geht wohl allen das gleiche durch den Kopf. Wie kann man nur so dämlich sein nur einen Feldweg hier anzulegen, wo doch sicher regelmäßig hier Busse hin und her fahren. Tsubasa und Ryuuga, die wohl so ziemlich in der Mitte der Wandergruppe sind, haben es auch nicht leicht. Während Tsubasa bereits ein kleines Stück versunken ist und sich langsam weiter vorkämpft, ist Ryuuga noch ein kleines Stück hinter ihm. Er hält sich verzweifelt den Koffer über den Kopf und versucht nicht auszurutschen. Was sich nach jedem weiteren Schritt als immer schwieriger erweißt. Heute Abend würden auf jedenfall noch Köpfe rollen. Kurz darauf holt er auch Tsubasa ein.

„Noch nicht auf die Nase geflogen, Tsubasa?“

„Das fragt der Richtige.“

Etwas skeptisch sieht Tsubasa mit an wie Ryuuga seinen Koffer über seinem Kopf hält um gut sehen zu können, wo er hinläuft. Ein Wunder, dass er so noch nicht hingefallen ist. Aber Ryuuga währe ja nicht Ryuuga, wenn er nicht die unmöglichsten Sachen am Ende doch unbeschadet überstehen würde. Hinter ihnen fiel gerade jemand der Länge nach auf die Schnautze. Es dauert allerdings wirklich nicht lange, bis beide ebenfalls den Abflug machen. Das es dabei Ryuugas Schuld ist, dass sie sich auch auf die Nase gelegt haben, überschaut Tsubasa mal großzügig. Wenigstens hatten sie nach diesem langen Tag doch noch was zu lachen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  darkdanna
2012-09-21T22:22:37+00:00 22.09.2012 00:22
Deine FF`s gefallen mir sehrgut!
Du hast meine Lieblings Charackter getroffen!


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