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Moonlight - Änderung des Daseins

Fiktive 3. Staffel
von

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II. Mick St. John - Fremde

Mick konnte nicht schlafen. Andauernd sah er nur so viele Bilder vor seinem inneren Auge und so wälzte er sich von seiner Seite auf die andere. Josef seufzte genervt. „Kannst du vielleicht mal still liegen? Ich versuche hier nachzudenken!“, raunte der ältere Vampir genervt. Im Badezimmer erwachte Henry wieder zum Leben, polterte gegen die Tür und schrie laut vor sich hin. Natürlich entlockte das Josef ein weiteres Seufzen. Schon jetzt war er froh, wenn er endlich wieder in seiner Villa war und dort ein bisschen Abstand zu den Beiden hatte.

„Ich kann nicht... ich mache mir Sorgen und Vorwürfe und Gedanken. Ich will wissen wer ich bin, doch ich komme zu keiner Lösung.“, erklärte Mick und stemmte seine Unterarme ins Bett. So hob er seinen Oberkörper ein bisschen an und ließ seinen Blick schweifen.

„Erzähl mir wer ich bin!“, bat er dann innständig und zupfte an seinem Oberteil herum, das inzwischen klatsch nass an seinem Körper klebte. Immer wieder litt er unter einem massiven Schweißausbruch. Sein Körper schien mit einem Infekt zu kämpfen. Vielleicht brütete er lediglich eine Erkältung aus.

„Ich kann dir nicht erzählen wer du bist.“

„Wieso?“, fragte Mick nach.

“Weil du immer dein Leben vergessen und als Mensch glücklich werden wolltest. Hätte ich gewusst, dass du dich an nichts mehr erinnern kannst, hätte ich gar nicht erst nach dir gesucht.“, knurrte Josef und trat auf das Fenster zu. Er schob den Vorhang zur Seite und sah auf den Hof des Hotels herab. Von Zara fehlte nach wie vor jede Spur und auch auf ihrem Handy war sie nicht erreichbar. Langsam machte sich Josef ernstliche Sorgen um sie. Wäre der Zustand von Mick nicht so labil würde er sie sofort suchen.

„Aber du hast mich gefunden und ich will wissen wer ich bin, wer Zara ist und wer du bist ... ich will einfach nur mein Leben zurück, anstatt diese unglaubliche Leere in meinem Inneren zu haben.“, flehte Mick und schwang seine Beine aus dem Bett. Viel zu schnell stand er auf den Füßen und das dankte ihm sein Kopf, indem ihm furchtbar schwindlig wurde. Mick taumelte nach hinten und landete wieder rittlings auf dem Bett. „Autsch.“, murmelte er nach und fühlte wieder das brennende Verlangen in sich aufsteigen. Den Hunger nach Blut. Josef drehte sich zu ihm um und beobachtete die Veränderung auf Micks ausgemergelten Gesicht.

„Hmm, langsam glaube ich, dass das Präparat seine Wirkung verliert.“, mutmaßte er leise.

„Was für ein Präparat?“, fragte Mick und massierte sich seine Nasenwurzel.

„Unwichtig.“

„Jetzt spann mich nicht auf die Folter... Josef.“, raunte er und hockte sich im Schneidersitz auf sein Bett. Nachdenklich zog er seine Augenbrauen zusammen und versuchte das Hungergefühl tief in sich zu vergraben.

„Mick.“

“Josef... wer ist Beth?“, fragte er mit einem Mal nach.

Scharf zog Josef die Luft zwischen seinen Zähnen ein. Auch nach all den Monaten hatte er Beth noch nicht überwunden. Egal ob er alles vergessen hatte, sie drängte sich wieder von seinem Unterbewusstsein nach oben. Ein wenig hartnäckig wie eine Zecke.

„Du hast sie Jahrzehnte lang beschützt. Sie starb vor fast einem Jahr.“, brachte Josef es sehr knapp aber durchaus treffend auf den Punkt.

„Sie war ein Schützling?“, fragte Mick nach und schloss seine Augen.

Wieder tauchten so viele Bilder auf. Eine wunderhübsche Blondhaarige Frau, die ihn mit ihren großen, blauen Augen fast schon durchdringend anblickte und dessen Nähe er brauchte. Da war mehr, doch scheinbar wollte Josef ihm es nicht sagen. Viele kleine Falten bildeten sich auf seinem ganzen Gesicht, als er eine kleine Grimasse schnitt.

„Dann rede halt nicht mit mir darüber! Ich will doch nur wissen wer ich bin... wer ist Mick St. John? Wer? Josef??!“, schrie er los. Ein unglaublicher Schub an Aggression und unglaublicher Wut führte dazu, dass er auf seine Füße sprang und sicher auf diesen stehen blieb. Mick und Josef funkelten sich sekundenlang an.

„Wer du bist, wirst du letzenendlich selbst bestimmen. Im Moment bist du erbärmlich ...“, zuckte Josef dann auch schon mit den Schultern und sah bereits wieder nach draußen. Mit einem Mal verfinsterte sich der Blick des älteren Vampirs gehörig. Düster starrte er nach draußen. Die Nacht neigte sich zwar dem Ende zu, das hinderte den Vampir nicht daran die Badezimmertür verfrüht aufzureißen.

„Na komm schon mit!“, fuhr er den neugeborenen Vampir an. Er hatte das Badezimmer in Schutt und Asche gelegt, die Teppiche zerrissen und überall seine Blutbeutel zerfetzt. Es sah aus als ob sich ein Tier in seiner Beute gesuhlt hätte.

„Wohin gehen wir?“, schaltete sich Mick ein.

“Weg von hier. Wir werden beobachtet und wir müssen Zara finden, bevor ihr was geschieht.“

Josef präsentierte seine perfekten, weißen Fangzähne und beobachtete Henry, der sich brav wie ein Hund neben ihm her drückte.

„Von wem beobachtet?“, fragte Mick nach und augenblicklich machte sich ein mulmiges Gefühl in ihm breit.

„Ich glaube, das will ich nicht wissen.... zumindest nicht im Moment.“, raunte Josef.

Irgendwas stimmte hier nicht. Absolut nicht. Blieb nur zu hoffen, dass es Zara gut ging und sie nicht bereits gefunden worden war.
 

Die Latina rannte, rannte und rannte. Ohne zurück zu schauen, getrieben von der Furcht und der Angst. Erst nach einer ganzen Weile wurden ihre Schritte langsamer. Sie lehnte sich an eine Hausmauer und atmete noch einmal tief durch. „Warum tust du mir das nur an, Mick?“, fragte sie leise nach und zitterte ein bisschen. Traurig glitt ihr Blick gen Himmel. Die Sonne bahnte sich ihren Weg nach oben und die ersten, orangenen Sonnenstrahlen erklommen den dunklen Himmel.

„Alles okay?“, drang eine melodische, weibliche Stimme an Zara’s Ohren.

Sie holte tief Luft und schon stieg ihr der wohl bekannte Duft einer Vampirin in die Nase. Ihre Muskeln spannten sich an und augenblicklich fuhr sie herum. Ihr Blick traf auf den eines jungen Mannes. Wobei jung bei dem Geruch relativ war. Je älter ein Vampir wurde, desto prägnanter und aufdringlicher wurde der Fäulnis Geruch. Sie hob ihre Hände um zu signalisieren, dass von ihr keine Gefahr aus ging.

Zara wich nichts desto trotz etwas zurück. Ein strahlendes paar blauer Augen sah ihr entgegen und mit einem Mal roch sie eine weitere Gestalt. Zara sah über ihren Rücken. Ein dunkelhaariger Mann versperrte ihr den Weg durch die Gasse.

„Wer seit ihr?“, stieß Zara auf und sah von einem zum anderen.

Eine dritte Gestalt geriet in ihr Blickfeld und langsam wurde ihr richtig mulmig zu Mute. Die Angst stieg in der Latina auf und sie versuchte das Zittern zu unterdrücken.

„Wir tun dir nichts.“, antwortete Gestalt Nummer Drei. Eine weitere Frau, oder noch viel eher ein Kind. Ihrem Aussehen zu folge war sie zirka 20 Jahre.

Wieder sah Zara zu dem Mann in der Gasse. Von ihm ging eine unheimliche Ausstrahlung aus. Seine stechend, hellblauen Augen lasteten auf Zaras ... Bauch. Augenblicklich schlug Zara ihre Hände darauf und entblößte ihre Fangzähne. „Verschwindet!“, knurrte die Spanierin.

„Ich denke nicht.“, antwortete die erste Vampirin. „Wir wollen dir wirklich nichts böses. Aber die, die dich verfolgen sehr wohl... du weißt wer das Vampirkind will, nicht wahr?“ Die Frau strich sich durch ihre langen blonden Haare. Das Mädchen trat nervös von einem Fuß auf den anderen.

„Leute, wir haben es eilig!“, stieß sie aus.

„Ja, ich weiß.“, antwortete die Blonde.

„Warum?“, fragte Zara.

„Lance.“

Der Name jagte Zara einen Schauer über den Rücken und sogleich taumelte sie noch einen Schritt mehr zurück. „Ich ... ich kann ... Mick nicht hier zurücklassen.“, nuschelte die Vampirica. „... bitte... wenn ihr mir helfen wollt, dann ...“

„Was dann?“, durchschnitt eine kühle Stimme die Dunkelheit. Schritte hallten in der Gasse wieder und eine Silhouette erschien in der Finsternis.  



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