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Moonlight - Änderung des Daseins

Fiktive 3. Staffel
von

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I. Zwei Welten - Zukunft

„Zara... bist du schwanger?“, wiederholte Josef und tat einen Schritt auf sie zu. Der leise Herzschlag war nicht zu überhören und somit ließ sich das Kind in ihrem Leib auch nicht leugnen.

„Ich bin mir nicht sicher.“, murmelte die junge Frau und ließ sich auf einen Stuhl sinken.

Logan und Josef standen wie vom Donner gerührt vor ihr. So viele Fragen. So wenig Antworten.

„Wie ... wie kannst du ... dir nicht sicher sein. Hörst du den Herzschlag nicht?“, fragte Josef nach und deutete auf ihren Bauch.

„Und was noch viel wichtiger ist, wie kannst du schwanger sein?“, fügte Logan hinzu.

„Ich weiß es doch auch nicht.“, seufzte sie auf.

„Vampire können nicht schwanger werden.“, sagte Logan matt.

„Na, aber scheinbar bin ich es und mein Vampirdasein willst du auch nicht anzweifeln oder?!“, keifte Zara wütend.

„Moment!“, brachte Josef die beiden mit einer gebietenden Handbewegung zum Schweigen. „Das Präparat?“ Seine Stimme war leise, fast schon scheu, doch die Erkenntnis lag förmlich vor ihnen.

„Das wovon der König gesprochen hat...?“, runzelte Zara ihre Stirn.

„Es klingt logisch. Mick soll angeblich dazu in der Lage sein Kinder zu zeugen. Gesetz dem Fall, es ist von Mick.“, erklärte Josef und schürzte seine Lippen. Er hatte sich an die Küchenzeile gelehnt und tippte seine Fingerspitzen beider Hände aneinander. Immer wieder huschte sein aufmerksamer Blick über Zara, besser gesagt ihren Bauch. Der Herzschlag des Ungeborenen brachte den Vampir sichtlich aus dem Konzept.

„Aber ich habe dieses Präparat nie genommen.“, wehrte sich Zara gegen die Erkenntnis. „Und ja, es ist von Mick!“, keifte sie und schüttelte energisch ihren Kopf! Ihre schmalen Hände fuhren sich durch das Gesicht und zeigten einmal mehr, wie angreifbar Zara geworden war. Schon jetzt zeigte die Schwangerschaft erste Wirkungen. Sie war viel weicher im Gesicht.

„Wir können ja wohl schlecht nach Frankreich fahren und den König fragen, falls er diesen Palastbrand überlebt hat und ich hoffe nach wie vor, dass dem nicht so ist.“, seufzte Josef auf.

„Ich halte Frankreich für keine schlechte Idee, dann können wir endlich nach Mick suchen.“, flüsterte Zara traurig.

Sie schwiegen und starrten frustriert zu Boden. Nur das leise Pochen des Kinderherzens war unignorierbar für die Vampire geworden. Josef’ Blick war starr geworden und er versuchte eine Lösung auf dieses neue, ungewohnte Problem zu finden. Dabei konnte er nicht verhindern, dass seine Gedanken ein wenig abdrifteten.
 

Drei Monate früher
 

Das Flugzeug setzte mit einem sanften ruckeln auf und fuhr das letzte Stückchen zum Tower. Die Passagiere waren schnell entladen und so ging es für fünf niedergeschlagene Gestalten über den Flughafen durch das Menschengedränge. Josef hielt die Hand von Zara fest umschlossen, sie ihren Blick gesenkt.

„Wir hätten ihn nicht einfach zurück lassen dürfen.“, flüsterte Zara leise.

“Uns blieb keine andere Wahl als den strategischen Rückzug anzutreten“, erwiderte Josef leise.

„Wir haben Mick einfach so in der Gewalt des verrückten Königs gelassen und du sagst mir allen ernstes, es war das Richtige? Ich dachte er war dein bester Freund?!“, knurrte sie ihn an.

„Er ist mein bester Freund und jetzt reiß dich zusammen, Zara. Nur weil du Durst hast, brauchst du deine schlechte Laune nicht an mir aus lassen, oder glaubst du wirklich, dass es mir leicht gefallen ist, einfach so wie ein verschreckter Hase davon zu laufen? Ich weiß, dass wir Mick zurückgelassen haben, aber das ist jetzt unabänderbar. Wir werden es schaffen ihn zu befreien, das habe ich dir schon mehrmals gesagt.“, seufzte er resigniert auf. Die Latina riss ihre Hand los und strich sich fahrig durch ihre Haare.

Ihr fehlte Mick so schrecklich. Noch immer fühlte sie seine Lippen auf den ihrigen, spürte seine sanften, aber fordernden Berührungen und schmeckte sein Blut. Er war verschwunden. Wurde von deinem verrückten König, seiner Exfrau und ihrem cholerischen Bruder gefangen gehalten und wo waren sie? In Los Angeles!! Zara seufzte auf und warf einen Blick zu Lisa, Logan und Guillermo, die ihnen folgten.

„Wir treffen uns heute Abend.“, stieß Josef aus und riss somit alle aus den Gedanken.

„Bei mir und dann überlegen wir uns, wie wir weiter verfahren um Mick aus den Klauen dieser Wahnsinnigen zu holen. In Ordnung.“

Guillermo nickte. Seine Hand lag auf dem Rücken von Lisa und so schob er sie ein bisschen voran zu den Taxiständen. Logan folgte ihnen. Zurück blieben Zara und Josef, die sich lange Zeit schweigend anblickten.

„Ich weiß nicht, wo ich hin soll.“, nuschelte Zara mit einem Mal.

Ein leises Aufseufzen verließ ihre Lippen. „Na dann komm.“, murmelte Josef und winkte sie mit sich.
 

LA hatte sich in den Wochen ihrer Abwesenheit verändert. Die Cleaner kontrollierten die ganze Stadt genau und somit blieb auch die Rückkehr des geschrumpften Vampirclans nicht unbemerkt. Schon als Zara und Josef den Flughafen verließen, konnten sie die beiden rothaarigen Cleanerinnen entdecken. Sie blickte schweigend zu ihnen herüber, wandten sich ab und verschwanden in der Menge.

Josef schob sich eine Sonnenbrille auf die Nase und öffnete Zara die Tür der Limousine. Er stieg nach ihr ein.

„Nach Hause, Jeffrey.“, bat er seinen Chauffeur – ebenfalls ein Vampir. Dieser nickte und schon fuhr er los.

Seit zwei Tagen war Mick nun schon in der Gewalt von Coraline und ihrem Vater.

Er kniff seine Augen zusammen und starrte nach draußen. Ebenso wie Zara.

Den restlichen Tag kommunizierten die beiden Vampire nicht miteinander. Josef lenkte sich mit seinen Geschäften ab und Zara lag die ganze Zeit schweigend in dem Gästezimmer von Josef’ Anwesen. Sie dachte an Mick und versuchte ihre Sehnsucht nicht allzu groß werden zu lassen. Leider war das gar nicht so einfach. Sie seufzte tonlos auf.
 

So verstrichen die Stunden. Die Tage. Nichts passierte. Josef hatte einen Spion angeheuert und nach Frankreich geschickt. Doch bislang ohne Ergebnisse. Von Tag zu Tag machte sich mehr Frustration breit. Zara resignierte. Guillermo, Lisa und Logan wandten sich ihrem alten Leben wieder zu und beschäftigten sich nur noch mit der Verdrängungsarbeit. Josef war der Einzige, der immer wieder neue Pläne schmiedete, die aber jedes Mal ins Leere liefen. Es war so schrecklich deprimierend.

Genau acht Tage waren seit Micks Gefangennahme vergangen, als Logan auf das Anwesen von Josef stürmte. Er stürzte durch die Tür und blieb vor Josef und Zara stehen. Beide saßen im Wohnzimmer und tranken ein Gläschen A-positiv.

„Was ist?“, fragte Josef.

„Das Schloss ist niedergebrannt!“, stieß Logan aus und wedelte mit seinem iPad. „Großbrand in Frankreich!! Nach einem Unwetter, der einen Blitzschlag zu folge hatte, begann das Château de Versaille in Flammen aufzugehen! Die Feuerwehr hatte trotz des heftigen Regens Mühe die Flammen einzudämmen. Die Windböen waren unberechenbar. Noch immer brennt das Gebäude. Beten wir zu Gott, dass kein Mensch zu dem Zeitpunkt des Unglücks im Gebäude war ...“, las Logan die Breaking News vor.

Zara und Josef waren aufgesprungen.

„Mick?“, fragte Zara heißer.

„In dem Schloss war sicher kein Mensch. Nur sehr viele Vampire“, murmelte er und strich sich besorgt über die Haare.

„Es brennt. Das Schloss brennt und du weißt genau, was Flammen mit Vampiren machen....“, schluckte Logan schwer.

Zara ließ sich auf das Sofa zurück fallen und murmelte erneut „Mick..?“

Josef kniff seine Augen zu und zückte sein Handy. „Ich las nach ihm suchen. Vielleicht besteht die Chance, dass er es unverletzt geschafft hat.... was ist Logan? Sag schon!“

„Der Blitz hat in dem Turm eingeschlagen ... du weißt wo die Gefangenen festgehalten werden.“, flüsterte er leise.

„Mick ist nicht Tod!“, stieß Josef erbost aus. „Und jetzt hör ja auf dir darüber solche Gedanken zu machen! Er ist nicht Tod und wir werden ihn verdammt noch mal finden! Sieh zu das du mir aus den Augen gehst, bevor ich mich vergesse!!“

Logan wich vor dem Mann zurück.

„... aber was ist wenn...?“, murmelte er leise.

„Dann ist es unsere Schuld, denn wir haben ihn zurück gelassen.“, sagte Zara und blickte Vorwurfsvoll hinüber zu Josef, der ihrem Blick gekonnt auswich. „Er ist nicht gestorben.“, trotzte dieser energisch den ganzen bedrückenden Worten, die auf ihn einregneten. Ein Leben ohne Mick war schwer auszuhalten und so wollte er dem ganzen gar keinen weiteren Gedanken beimessen.
 

„Ich hab da gestern was gefunden.“, riss Logan Zara und Josef aus ihren Gedanken.

“Muss ich dich erst lange bitten, bevor du uns erzählst, was du gefunden hast?“, fragte Josef seufzend nach.

„In Plymouth ist ein Mann angeschwemmt worden. Schwere Verbrennungen und mit Gedächtnisverlust, direkt am Tag nach dem Brand. Das Jagdschloss befand sich in der Nähe des Meeres. Vielleicht konnte sich Mick dorthin retten...“, erzählte Logan leise.

Ein kleiner Hoffnungsschimmer blitzte auf den Zügen von Zara auf.

„Ein Mann?“, wiederholte Josef. „Du vergisst wohl, dass Mick nicht einfach mit schweren Verbrennungen in einem Krankenhaus landen kann. Er würde verbrennen, wie jeder andere Vampir.“

„Es sei denn, er ist kein Vampir mehr.“, warf Zara ein.

„Das Präparat.“, murmelte Josef und schloss nachdenklich seine Augen.

“Was haben wir zu verlieren?“, fragte Zara und legte eine Hand auf den Unterarm von Josef.

„England?“, fragte er nach.

Als er in das Gesicht von Zara blickte konnte er gar nicht anders. Er musste sich ihrem Blick geschlagen zu geben. Sie sah so voller Hoffnung aus und wünschte sich wohl nichts sehnlicher, als den Vater ihres Kindes wieder bei sich zu haben.

„Ja.“, grinste sie breit

„Dir muss klar sein, Zara, dass du dich in große Gefahr begibst.“

„Was meinst du?“, blinzelte sie irritiert.

„Du bist der erste Vampir, der schwanger ist... wenn das andere Vampire herausfinden, kann es passieren das zu zur Beute wirst. Das was du hast, wollen sehr viele und ich muss zugeben, ich bin ein bisschen neidisch. Wenn es etwas gibt, das ich mir in meinem langen Leben als Vampir gewünscht habe, dann war es die Zeugung eines eigenen Kindes und nicht das Erschaffen von anderen Vampiren.“, lächelte er rasch und warf eine Blick auf ihren Bauch.

„Sein wir froh, dass es nie lauter kleine Josef Kostans gibt...“, murmelte Logan. „Ansonsten hätte ich ja noch mehr Vampire, die mir in den Hinter treten.“

Die Drei lachten auf.

„Soll ich Guillermo und Lisa informieren?“, fragte Zara nach, doch Josef schüttelte seinen Kopf.

„Je weniger wir sind, desto unauffälliger können wir agieren. Logan, du bleibst hier und hältst die Stellung. Ich und Zara fliegen nach London und von dort aus erkunden wir die Umgebung.“, befahl Josef ruhig.

Die Beiden Vampire nickte.

„Glaubst du wir finden ihn?“, fragte Zara leise.

„Wenn er es ist, dann werden wir ihn aufspüren.“, zwinkerte Josef ihr zu.

So war es beschlossene Sache.



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