Zum Inhalt der Seite

It starts with a game...

Wer eine Wette verliert, muss mit den Folgen leben...
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

I need distance

Man o man, ihr haut mich echt um!!!! So viele produktive Kommis ü.ü

Das freut mich total!!!!
 

Hier gehts auch gleich weiter....
 

*******************************************************
 

19. Kapitel: I need distance
 

Auf der Heimfahrt war ich körperlich wieder fit. Physisch machte ich jedoch mal wieder, oder womöglich noch immer, eine Krise durch. Die eine Seite meines mehr als verwirrten Ichs wollte sich zu Takanori setzen, der ganz hinten im Wagon alleine an einem Vierertisch sass, auf einem Bleistift herum kaute und stur auf den Schreibblock vor ihm starrte. Die andere Seite war nach wie vor wütend, verletzt und zugegeben auch eifersüchtig wegen Kai. Dieser sass neben einem seiner Klassenkameraden und sah gelangweilt aus dem Fenster, wobei jener verzweifelt versuchte, mit ihm ein Gespräch anzufangen. Ich sass weit weg von beiden auf einem Einzelsitz, während mein iPod ‚Smells Like Teen Spirit‘ von Nirvana spielte.
 

Als der Zug in unseren Bahnhof einlief, war ich der Erste, der vor dem Ausgang stand und darauf wartete, dass er zum stehen kam. Yuki stand auf dem Bahnsteig und winkte schon von Weitem. Es war sicher eine nett gemeinte Geste von ihr, uns abholen zu wollen, aber im Moment brauchte ich Abstand von jedem, der mir irgendwelche Ratschläge aufbrummen könnte. Daher gab ich ihr Bescheid, dass ich mit der U-Bahn nach Hause fahren würde und ging mit meiner Reisetasche auf der rechten Schulte Richtung Ausgang.

Takanoris trauriger Blick entging mir dabei natürlich nicht.

Aus dem Bahnhofgebäude draussen, empfing mich ein nicht enden wollender Regen. Passte ja perfekt zu meiner miesen Laune. In kürzester Zeit war ich klatschnass, was mir jedoch nicht das Geringste ausmachte. Die U-Bahn war zudem rappel voll, doch auch davon konnte meine Stimmung sich nicht verschlechtern, da sie den Tiefpunkt bereits vor Stunden erreicht hatte. Lange nach den anderen kam ich zuhause an. Sofort begrüsste mich meine Mutter mit einer glücklichen Umarmung. Stumm liess ich sie über mich ergehen. „Warum bist du bei dem Mistwetter denn nicht bei deiner Schwester mitgefahren? Ich habe sie doch extra darum gebeten, dich abzuholen.“

„Mir war nicht danach. Ich geh für ein paar Tage zu Dad. Das macht dir doch nichts aus, oder?“, brummte ich, schnappte mir eines von den Sandwichen auf dem Küchentresen und war schon wieder an der Haustür angekommen, als Mum meinte: „Nein, natürlich nicht. Aber willst du Takanori nicht mitnehmen?“

„Lieber nicht. Wir haben uns ein Bisschen gestritten und ich brauche meinen Abstand. Bis in ein paar Tagen.“

Damit ging ich wieder raus in den Regen und fuhr mit der nächsten Bahn zu Dad’s neuer Adresse. Als er mir die Tür öffnete, lag Verwunderung und Freude in seinem Blick. „Mit dir hätte ich jetzt nicht gerechnet, Akira. Komm doch rein!“

Ich betrat die kleine Zweizimmerwohnung und sah mich um. Gemütlich war es ja.

„Dad, kann ich vielleicht ein paar Nächte bei dir schlafen?“, fragte ich, nachdem er mir eine Flasche Bier gereicht hatte, mit dem Kommentar, ich solle meiner Mutter nichts davon sagen.

„Aber natürlich. Hast du dich mit Mama gestritten?“

„Nein, ich brauch nur Abstand von Zuhause.“

Wir tauschten noch ein paar Sätze, dann gab er mir Decken und Kissen und verliess das Wohnzimmer mit einem „Gute Nacht.“

Ich löschte das Licht, legte mich aufs Sofa und viel auch schon bald in einen unruhigen Schlaf.
 

Auch wenn die Semesterferien bald anstanden, gaben die Lehrer massenhaft Aufgaben auf und wollten uns vor dem Jahreswechsel nochmal so richtig nerven. Schnell verfiel ich in den alten Trott, kam jeden Tag zu spät und passte noch weniger auf als früher. In den Pausen verzog ich mich hinter die Turnhalle, um eine zu rauchen, oder blieb gleich im Klassenzimmer, damit ich den anderen nicht begegnen musste.
 

Die eingegangenen Anrufe auf meinem Handy steigerten sich von Tag zu Tag. Meistens waren es Aoi oder Uruha, aber ein paar Mal erschien auch Takanoris Nummer auf dem Display. Jedes Mal drückte ich weg, wollte mit keinem von denen reden und einfach nur meine Ruhe haben.

Mit Dad wechselte ich nur wenige Worte. Eine der seltenen Eigenschaften, die ich an ihm mochte. Er bohrte nicht nach, sondern liess die Menschen von sich aus anfangen zu sprechen.
 

„Wenn jemand reden will, wird er schon kommen.“ Das war sein Motto.

Ich wollte definitiv nicht reden und war ihm dafür dankbar, dass er mir meine Ruhe liess, morgens Geld auf den Tisch legte und sich abends in sein Zimmer verzog. Schon bald kam es mir vor, als würden wir in einer WG wohnen.

Der letzte Tag vor den Ferien stand an und ich hatte Mühe, vom Sofa hoch zu kommen, wie eigentlich immer. Nur mit viel Kraft schafte ich es, die Decke zurück zu werfen, aufzustehen und mich unter die Dusche zu begeben. Das sanft herab prasselnde Wasser stimmte mich zudem gleich erneut müde und ich wäre am liebsten wieder dorthin gekrochen, wo ich gerade her kam.

Aber ich konnte der Versuchung wiederstehen.

Nach dem Anziehen und Haare föhnen war ich auch nicht mehr ganz so müde und schaffte es, mit durchgehend geöffneten Augen den Weg von Dad’s Wohnung zur Schule zurück zu legen, auch wenn dieser wesentlich weiter war, als von uns zuhause aus.
 

Als ich das Schulgebäude betrat, kam mir sofort die gute Laune der anderen Schüler entgegen. Alle freuten sich auf das anstehende Abschiedsfest und die Ferien.

Alle ausser mir.

Ich sass ausdruckslos auf meinem Stuhl und hörte mir an, wie der heutige Tag ablaufen würde.

Klassenzimmer putzen, Schulbücher abgeben und dann das Fest.

Einige der Schüler grummelten bei dem Wort „putzen“ und verfielen in Getuschel, wurden von Hoshiku aber gleich wieder ruhig gestellt, dem das genau so wenig zu gefallen schien.
 

Weil die meisten ihre Arbeit nur halbwegs erledigten, war unsere Klasse die letzte, die mit dem Putzen fertig war.

Die Sprüche von unserem Lehrer, dass ich als Einziger meine Arbeit korrekt machte, ohne von Plaudereien oder sonstigem Kram abgelenkt zu sein, ignorierte ich gekonnt.

Diesen Kerl würde ich jetzt ohnehin zwei Wochen nicht mehr sehen, daher konnte er mich mal kreuzweise.

Die Abgabe der Schulbücher verlief hingegen ziemlich reibungslos. Ich hatte einiges an Schulmaterial nicht dabei, weil das ja noch bei uns zuhause lag, aber die Verwaltung meinte grosszügig, dass ich es auch nach den Ferien noch bringen könnte.

Dann stand die Abschlussfeier an.

Leider herrschte dort Anwesenheitspflicht, sodass ich mich nicht davor drücken konnte. Während die anderen Schüler sich mit ihren Freunden über die Ferien, das Schuljahr oder sonst irgendwas unterhielten, versuchte ich Aoi und Kai aus dem Weg zu gehen, was mir anfangs auch ziemlich gut gelang.

Ich verkroch mich in der hintersten Ecke des Schulhofes, um ungesehen zu bleiben.

Die Anwesenheitspflicht hielt bis drei Uhr, da wir an einem normalen Schultag auch dann aus hatten, aber meistens blieben fast alle noch länger.

Ich würde dieses Jahr sicher nicht zu denen gehören! Im Minutentakt schaute ich auf die grosse Uhr, die an der Aussenseite des Schulgebäudes befestigt war. Noch zwanzig Minuten. Dann hatte ich es geschafft.
 

Doch bevor ich mich freuen konnte, kam Aoi auf mich zugelaufen. Links und rechts von mir endete das Schulareal mit einer zwei Meter hohen Mauer. Ich hatte keine Chance zu flüchten!

„Mann, Akira! Ich hab dich überall gesucht!! Wo warst du?“, rief er mir bereits von weitem zu.

„Ich habe mich vor dir versteckt“, murmelte ich leise, sodass mein bester Freund mich nicht hören konnte, antwortete ihm dann aber mit einem: „Stand die ganze Zeit hier.“

Das war ja nicht einmal gelogen! Dass ich mich aber hinter einem Baum versteckt hatte, sobald jemand, den ich kannte, aufkreuzte, musste ich nicht unbedingt erwähnen.

Mittlerweile war Aoi bei mir angekommen und sah ziemlich aufgekratzt aus.

„Weisst du, dass wir uns alle Sorgen um dich machen? Du gehst seit einer Woche nicht an dein Telefon und Takanori weint sich jeden Tag die Augen aus!“

„Mein Akku ist alle“, log ich, die letzte Bemerkung ignorierend. Sollte er doch weinen! War ja nicht mein Problem.

„Was ist da zwischen euch vorgefallen?“

„Gar nichts! Wenn er weint, ist das nicht mein Problem. Und meine Schuld erst recht nicht!“

„Akira, du bist doch sonst nicht so! Irgendwas muss da gewesen sein, sonst würde er nicht solche Schuldgefühle haben!“

Jetzt wurde ich langsam wirklich sauer! Mich hier dumm anzulabern, obwohl ich gar nichts getan hatte! Wenn er sich Sorgen machte, konnte er ja Takanori oder Kai fragen, was passiert war. Ich hatte jedenfalls die Schnauze voll!

„Ich bin es einfach leid, diesem Kerl ständig helfen zu müssen, mir sein Geschwafel über Liebe und solchen Quatsch anzuhören und dann auch noch knallhart belogen zu werden! Diesmal hat er sich die Scheisse selber eingebrockt, dann kann er auch selber schauen, wo er bleibt! Aber ich hab darauf keinen Bock mehr. Und wenn du lieber zu diesem kleinen Scheisser da halten willst, fein. Dann ist unsere Freundschaft wohl vorbei, ciao!“

Wütend stampfte ich davon und liess einen verdatterten Aoi stehen, aber das war mir in dem Moment sowas von egal! Mich ging das von nun an nichts mehr an!
 

Auf dem Weg ins Schulgebäude lief ich Kai über den Weg. Da ich eh schon auf hundertachtzig war, konnte ich ihm auch endlich die Meinung geigen!

„Hör mal gut zu, du miese Ratte!“, fuhr ich ihn wütend an. Erschrocken und auch ein kleines Bisschen eingeschüchtert schaute er zu mir hoch, die Hände vor der Brust verschränkt.

Ich hatte jetzt wirklich keinen Nerv dafür, auf irgendwelche Gefühle Rücksicht zu nehmen und eröffnete ihm daher mein ganzes Repertoire an Beleidigungen, indem ich sagte: „Nichts dagegen, dass du diesem Arschloch von Takanori deine widerliche Zunge in den Hals steckst, aber sei das nächste Mal nicht so scheisse frech und spiel uns anderen den glücklichen Hetero vor. Wenn du scharf auf ihn bist, schön. Du kannst ihn von mir aus Tag und Nacht vögeln, es interessiert mich einen Scheiss! Aber nur damit dir eines klar ist! Wir sind die längste Zeit Freunde gewesen! Und das kannst du diesem verfickten Pisser auch gleich ausrichten!!“

Dass die anderen sich zu uns umdrehten und einige auch erschrocken die Hand vors Maul hielten, als sie meinen Schwall an Flüchen zu hören bekamen, ging mir zu diesem Zeitpunkt so ziemlich am Arsch vorbei! Bevor ich mich vergass und diesem Mistkerl noch eine rein haute, liess ich auch ihn stehen und verliess die Feier. Die Ferien wurden mir sowieso gründlich vermiest!
 

In der Bude von Dad packte ich meine Sachen zusammen, hinterliess ein Brief indem ich ihm für die Gastfreundschaft dankte und machte mich auf den Weg nach Hause. Natürlich hoffte ich, dort auf Takanori zu treffen. Dann konnte ich ihm auch gleich ins Gesicht sagen, dass er sich gefälligst ein anderes Arschloch suchen sollte, das ihm hinterher rannte! Aber ich liess mir das nicht mehr gefallen!

Wie ich jedoch erfahren durfte, wohnte diese Pissnelke seit gut zwei Tagen gar nicht mehr hier. Auch wenn es mich nicht sonderlich interessierte, berichtete Yuki ausführlich von ihrem Gespräch mit ihm und wie diese kleine, nervigen Tussen das nun mal so an sich hatten, tratschten sie viel zu viel Demnach wusste sie, was auf der Klassenfahrt zwischen uns vorgefallen war. Doch bevor meine ‘verantwortungsbewusste und erwachsene‘ Schwester einen weisen Rat von sich geben konnte, würgte ich sie gleich ab.

„Nichts für ungut, aber das ist eine Sache zwischen mir und dieser Giftratte. Es geht dich nichts an und ich will auch nicht, dass du dich einmischt, verstanden?“

„Aber Akira, du bist doch in den Kleinen verliebt. Warum tust du sowas?

„Das war eine fatale Fehlinterpretation meinerseits, also vergiss es gleich wieder!“
 

Damit verschanzte ich mich in mein Zimmer und hatte auch nicht vor, es so schnell wieder zu verlassen. Kurz darauf verliess Yuki das Haus, weil sie noch wichtige Hochzeitsvorbereitungen treffen musste.
 

Diese verdammte Hochzeit war doch erst im Juni! Oder war es Juli? Ich wusste es nicht mehr. Auf jeden Fall blieb noch genügend Zeit, warum machten die sich also jetzt schon so verrückt damit? Etwas, das ich bei anstehenden Bräuten wirklich nicht verstehen konnte! Aber wenn es hiess, dass ich für den Moment das Haus für mich hatte, konnte mir dieses Getue auch ziemlich egal sein.

Mit Popcorn warf ich mich vor den Fernseher und wollte mir gerade meinen Lieblingsfilm rein ziehen, als es an der Tür klingelte.

Na sowas, wer das wohl sein konnte? Wenn Takanori jetzt da vorne dran stand, würde ich ihm die Türe definitiv vor der Nase zu knallen.

Doch es war nicht Takanori, sondern ein Polizist.

Mir blieb die Spucke weg. Ich hatte in letzter Zeit doch keinen Mist verzapft, oder? Das wüsste ich ja wohl am besten!

„Guten Tag, junger Herr. Sind Sie Suzuki Akira, der Freund von Matsumoto Takanori?“, begrüsste mich der Kerl in dieser schicken Uniform.
 

Okay, was hatte dieser Idiot angestellt????
 

„Ehm, na ja wir haben gerade ein paar Defizite, aber ja, ich bin Suzuki Akira. Worum geht es denn, Sir?“, fragte ich ziemlich nervös. Sobald ich diesen Zwerg in die Finger bekam, würde ich ihn massakrieren, das schwor ich!

Natürlich nur gedanklich. Macht sich ja nicht gerade gut, sowas in der Nähe eines Gesetzeshüters zu erwähnen.

„Ich wurde informiert, dass Sie Zeuge waren, wie Takanori von seinem Vater misshandelt wurde. Könnten Sie mir bei einer Tasse Tee vielleicht genaueres darüber erläutern?“

Ach so, darum ging es also!

Na toll! Da beschliesst man, den Kerl vergessen zu wollen und dann geschah sowas!

War hier vielleicht irgendeine göttliche Verschwörung gegen mich im Gange?

Wie dem auch sei, ich hatte damals versprochen, ihm zu helfen und auch wenn wir jetzt nicht mehr befreundet waren, zumindest aus meiner Sicht, wollte ich hier keineswegs einen Beamten belügen. Deswegen bat ich ihn freundlich ins Haus und bot mehr oder weniger freiwillig eine Tasse Tee an. Dass er sie annehmen würde, war ja klar.

„Wollen Sie vielleicht noch einen Donut?“, versuchte ich, die Stimmung zu lockern, doch dieser Kerl verzog keine Miene und fand das offenbar alles andere als komisch. Na dann eben nicht!

„Also, Herr Suzuki. Laut Aussagen von Takanori wissen Sie, wie es um die Familie Matsumoto aussieht und sind somit als Zeuge in diesem Fall. Sie müssen auf alle Fragen ehrlich antworten, können aber von Ihrem Recht zu Schweigen Gebrauch machen, falls Sie selbst oder Angehörige belasten könnten. Haben Sie das soweit verstanden?“

„Ja, Sir“, antwortete ich laut und deutlich.

„Bitte, wir sind hier nicht im Militär. Ein einfaches ‚Ja‘ reicht mir vollkommen.“

„‘tschuldigung“, nuschelte ich nun wesentlich leiser.

„Nun gut. Schildern Sie mir doch bitte, wie Sie die Familie Matsumoto erlebt haben.“

„Um ehrlich zu sein, habe ich die Eltern erst ein oder zwei Mal zu Gesicht bekommen. Aber vor ein paar Wochen hatte Takanori immer öfters blaue Flecken oder Schnittwunden an seinem Körper. Auf seinem Rücken ist eine grosse Narbe von einem Nietengürtel, mit dem sein Vater ihn geschlagen hat. Anscheinend hat er seinen Sohn auch vergewaltigt. Natürlich war ich dabei nicht Zeuge, sonst würde dieser Kerl heute nicht mehr gerade gehen können, aber wie Takanori mir das erzählt hat, war es sehr überzeugend“, erzählte ich wahrheitsgemäss, wie dieser Flachwichser (nein damit meinte ich nicht Takanori sondern seinen Vater) auf mich wirkte.

„Halten Sie es für möglich, dass Takanori sich selber verletzt hat, um die Geschichte glaubhafter darzustellen?“

„Nein, Sir. Momentan bin ich wirklich wütend auf ihn, aber bei allem Respekt, Sir, sowas macht er nicht. Ich habe Takanori oft weinen gesehen. Sehr oft. Glauben Sie mir, den Gesichtsausdruck, wie er mich angesehen hat, den kann man nicht vortäuschen. Takanori wird von seinem Vater misshandelt, da bin ich mir absolut sicher!“

Nach dem Gespräch bedankte sich der Beamte und ich brachte ihn noch zur Haustür. „Bei der Gerichtsverhandlung könnte es sein, dass Sie nochmal als Zeuge geladen sind, aber da müssen Sie lediglich die heutige Aussage bestätigen und vielleicht etwas hinzufügen, wenn Ihnen noch etwas einfällt. Ansonsten können Sie mich auch gerne anrufen.“

Er reichte mir eine Visitenkarte, die ich dankend annahm und mich schliesslich verabschiedete.
 

Wenigstens hatte ich diesen Mist nun hinter mir!
 

Genervt verdrückte ich mich wieder vor die Glotze.

Weil ich Dummkopf vergessen hatte, auf Pause zu drücken, waren jedoch gute dreissig Minuten des Filmes schon vorbei und meine Lust somit vergangen. Ich schaltete den Fernseher aus und ging eine Runde spazieren.

Soll ja ganz gut sein, bei angestautem Frust.
 

Als ich aber bemerkte, wo mein Weg mich hingebracht hatte, war ich noch genervter als eh schon. Wie der Zufall es so wollte, stand ich direkt vor Takanoris Haustür.

Mir den Kerl aus dem Kopf zu schlagen, würde wohl schwieriger werden, als angenommen!

Eine Sekunde lang zögerte ich.

Sollte ich klingeln?

Die Entscheidung wurde mir abgenommen, als die Türe sich öffnete. Im letzten Augenblick konnte ich mich noch ins Gebüsch werfen, welches die Häuserreihe von der Strasse trennte.

Leidend verzog ich das Gesicht.

Scheisse tat das weh!! Wie Nicolas Cage das wohl schaffte, sich einfach so von Motorrädern oder solchem Zeugs zu werfen??

Dieser kleine Sprung und die harte Landung auf Abertausenden von Kieselsteinen tat schon verflucht weh und trieb mir die Tränen in die Augen! Ausserdem gefiel mir das bedrohende Summen direkt neben meinem Ohr ganz und gar nicht!

War ich zufälligerweise in ein Bienennest oder Ähnliches gefallen? Bei meinem Glück zur Zeit könnte ich mir das durchaus vorstellen!
 

Doch die Schmerzen waren schnell vergessen, als ich hörte, wer da aus der Tür getreten war.

Diese Stimme gehörte eindeutig Takanori!

Aber mit wem redete er? Und über was?
 

Mühsam versuchte ich, durch die ganzen Äste, Zweige und Blätter etwas zu sehen und konnte schliesslich auch den Zwerg ausmachen, wie er vor der Haustür stand und wild gestikulierte, wie er das beim Sprechen für Gewöhnlich immer tat.
 

Na toll. Da will ich von diesem Kerl los kommen und befinde mich eines schönen Nachmittags im Gebüsch vor seinem Haus. Geht’s noch dämlicher?

Wenn ich nur wüsste, mit wem der sich da unterhielt!

Ich verrenkte meinen Hals noch ein bisschen mehr, um durch dieses Gestrüpp seinen Gesprächspartner zu erkennen und hatte plötzlich das dringende Bedürfnis, laut zu schreien, weil ich mich auf einer ziemlich stachligen Pflanze abstützte.

Scheisse, wie das weh tat!!!!

Meine Anstrengung und Schmerzen hatten sich aber gelohnt, denn so konnte ich endlich die Person ausmachen, mit der Takanori sprach, und mir fiel die Kinnlade beinahe runter.
 

Yuki???
 

Was zum Teufel suchte meine Schwester bei diesem Vollhorsten???? Hatte sie nicht gesagt, dass sie den Catering-Service für die Hochzeit testen wollte???

Ich bezweifelte doch stark, dass Takanoris Familie seit Neustem einen Catering-Service führten!!
 

Jetzt wollte ich natürlich umso mehr wissen, was die da quatschten und reckte mich ihnen noch mehr entgegen. Hoffentlich sahen die mich nicht!!

Aus einer solchen Situation war es wirklich äusserst schwer, sich heraus zu reden.

„Ach, ich interessiere mich in letzter Zeit so für stachlige Pflanzen, die sich in meine Handinnenfläche bohren“ war wohl eine eher weniger sinnvolle Ausrede.
 

„Ich weiss es auch nicht. Ich wollte mit ihm reden, aber du kennst ja meinen Bruder“, hörte ich Yuki sagen.
 

Meinen Bruder???? Unterhielten die sich über mich???

Warum unterhielten die sich über mich????

Was zum Teufel ging hier ab??!!
 

Was Takanori sagte, konnte ich leider nicht verstehen, weil dieser Idiot zu leise redete, aber Yukis Antwort darauf war: „Verstehe. Ich muss jetzt auch los, hab noch einen Termin. Ich werde versuchen, nochmal mit Akira zu reden, aber ich glaube, da kann ich dir auch nicht helfen, Takanori. Was du getan hast, war schliesslich auch nicht ohne. Also bis dann.“
 

Die beiden umarmten sich, Yuki setzte sich in ihr Auto und fuhr schliesslich davon, ehe Takanori die Türe hinter sich schloss. Ich verweilte noch einen Moment in dieser Position, auch wenn mein gesamter Körper vor Schmerz nur so schrie, und erhob mich schliesslich wieder aus dem Gestrüpp heraus.

An meinen Kleidern hingen überall Blätter und Zweige. Selbst in den Haaren hatte ich welche. Doch das war im Moment meine kleinste Sorge.

Yuki hatte ganz deutlich gesagt, dass sie den Kuss zwischen Takanori und Kai auch nicht toll fand. Warum war sie also überhaupt erst zu diesem Giftzwerg gegangen, wenn sie sich doch eigentlich meiner Meinung anschloss?

Und warum hatten Takanoris Augen so verheult ausgesehen? Der weinte doch nicht wirklich wegen diesem Scheiss!
 

Ich beschloss, erst einmal nach Hause zu gehen, mich gründlich zu waschen und anschliessend in mein Bett zu werfen.

So viele Ereignisse an einem Tag waren selbst für mich zu viel des Guten!!
 

****************************************************
 

Soo das war's auch schon wieder ^__^
 

Kommentare sind wie immer gerne gesehen und Fehlerchen dürft ihr behalten.....aber sie sind schwer erziehbar, also entscheidet euch gut, ob ihr sie aufnehmen wollt oder nicht.....Manche können wirklich ansträngend sein!!!
 

Bis denne
 

xoxo TSC



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (5)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  _kiru_
2013-07-10T19:56:04+00:00 10.07.2013 21:56
*rein getänzelt komm*
palim palim xd wie immer sehr nettes pitelchen^-^

richtig schön, dass er kai mal so angeschnauzt hat... den sein gesichtsausdruck hätte ich gerne mal gesehen xD

„Weisst du, dass wir uns alle Sorgen um dich machen? Du gehst seit einer Woche nicht an dein Telefon und Takanori weint sich jeden Tag die Augen aus!“<--- muss man jetzt irgendwie mitleid mit taka haben? ó.ô wenn ja dann... kriegt er trotzdem nich von mir xD selber schuld!!

Ich schaltete den Fernseher aus und ging eine Runde spazieren.<--- beste methode ever^^ am besten noch im regen und übern friedhof... das wär perfekt :D

„Ach, ich interessiere mich in letzter Zeit so für stachlige Pflanzen, die sich in meine Handinnenfläche bohren“ war wohl eine eher weniger sinnvolle Ausrede.<--- na ja... ich wäre ja mit einem bio-projekt-was-wir-über-die-ferien-auf-bekommen-haben gekommen... aber ich glaub das kann man von akira nich verlangen xD er und schule...? ein ding der unmöglichkeit(?) xD

Meinen Bruder???? Unterhielten die sich über mich???<--- neeeein, das bildest du dir ein, akilein^^ is ja nur DEINE schwester(ich sollte eher in der dritten person schreiben) also... SEINE schwester vor dem haus SEINES... äh... was für ne beziehung hätten sie noch mal, wenn sie sich nich in den haaren hätten? ich wollte das wort 'Freund' im sinne von festen freund noch nich aussprechen... oder in diesem falle schreiben... aber eh zu spät xd

so, ich gehe mich jetzt weiter nach einer geeigneten bratpfanne für das konzert umsehen, damit unsere imaginäre prügelattacke auf ruki in*aufs datum schau* zwei monaten und siebzehn tagen beginnen kann... oder ich nehm ne kettensäge... mal sehen was sich machen lässt xd wird n totaler spaß.... heheheheheheheeeee... heheheheh....MUHAHAHAHAH!! *kranke psycho lache ála shion aus higurashi* xD

ach ja, und ich freu mich aufs nächste kap ^.^
lg
Von:  MikaChan88
2013-07-09T20:34:08+00:00 09.07.2013 22:34
total super kapi
freu mich schon aufs nächste
Von:  Hira
2013-07-09T16:38:46+00:00 09.07.2013 18:38
Ich will jetzt nicht gemein sein oder so aber.. TAKANORI DU VOLLPFOSTEN! *hust sorry capslock*
Ich sehe das Gleich wie Rei nur würde ich Taka noch odentlich eine reinhauen
Kann es wie immer gar nicht abwarten bis du wieder ein neues Kapi reinstellst! ^^
LG Hira
Von:  Daisuke_Andou
2013-07-08T19:20:51+00:00 08.07.2013 21:20
So, nun komm ich auch zum Kommischreiben, nachdem ich das Lesen heute morgen dazwischen gequetscht habe ^^°°°

Du hast, glaube ich, einen ganz miesen Fehler drin. Wegen "physisch" und "psychisch"... *raussuch*
Auf der Heimfahrt war ich körperlich wieder fit. Physisch machte ich jedoch mal wieder, oder womöglich noch immer, eine Krise durch.
-> Das wäre in dem Fall dann psychisch ^^°

Und ehrlich... Hätte Aki noch einmal mehr gelabert, dass er "Abstand braucht".... dann hätte ich ihm eine gebatscht.... Die immer wiederkehrende Formulierung war etwas belastend ^^°°°

Aber sonst ist es schon interessant zu erfahren, was Akis schwester denn nun mit Taka zu Schaffen hat und so. Und warum Taka die ganze Zeit heult. Der soll es wie ein Mann tragen und selbst auch mal aktiv werden. (Wobei ich es gut finde, wenn Aki meckert ^.~)... Haben wir noch jemanden, den er die Freundschaft kündigen kann? ...oder noch besser.... er nimmt sich nun einen Lover und stellt den knallhart Takanori vor >DDDDDDD
Aber du machst das schon ^^ Hoffe nächstes Wochenende gibt es wieder Lesestoff ^.~
Von:  -ayu-
2013-07-08T10:12:01+00:00 08.07.2013 12:12
Irgendwie hab ich mittleid mit takanori auch wenn er mist gebaut hat mit Kai und versteht irgendwie auch nicht warum er es getan hat außer reita eifersüchtig zu machen. Bin gespannt wie es weiter geht :>


Zurück