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Mick St. John's - Life before -

Moonlight
von

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09. September 1918 – Beginn [Prolog]

▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬Prolog▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬
 

Sein Blick ruhte starr auf der Sonne, die sich langsam dem Horizont näherte und die Stadt in ein angenehmes rot tauchte. Los Angeles war schon immer seine Heimat. Hier lebte er, liebte und genoss er einfach das, was er als zweites Leben ansah.

Der Vampir Mick St. John stand auf dem Dach seines Appartementhauses und betrachtete stumm und schweigend die Stadt, die von oben so friedlich aussah. Ein leises Seufzen, aus der Tiefe seiner Seele verließ seine Lippen. In der ferne hupten ein paar Autos und auch die ein oder andere Party konnte er von hier oben hören. Seine Sinne waren die eines Vampirs. Unglaublich geschärft und sensibel, sodass er manchmal selbst das Gras wachsen hören konnte. Locker verschränkte er die Arme vor seiner Brust und beobachtete die Sonne die ihm ein paar letzte Sonnenstrahlen schenkte. Ein leichtes, schmerzhaftes Kribbeln bildete sich sogleich auf der Haut des Vampirs, doch er ignorierte den Schmerz gekonnt. Er atmete die Nachtluft ein. Ganz leicht nur hob sich ein Mundwinkel an, als er eine Hand, wie einen Schirm über seine Augen hob und in die Sonne blinzelte. Bald begann sie. Die lang ersehnte Nacht. Jagdzeit für Monster. Was für ihn aber nichts anderes als Arbeit bedeutete. Immerhin musste irgendwer die ahnungslosen Menschen vor den Bestien beschützen, die hier in der Stadt lebten. Nicht alle Vampire waren so zivilisiert wie er. Es gab genügend, die Menschen nur als Beute sahen.

Mick wanderte langsam weiter Richtung Dachrand und sah das hohe Gebäude hinab, beobachtete hier und da einzelne Lichter von Autos. Immer mehr senkte sich die Dunkelheit über die Stadt, doch Los Angeles erstrahlte durch die vielen Häuser in einem angenehmen, aber künstlichen Licht.

Erneut atmete der Vampir tief durch und schloss seine blauen Augen einen Moment lang. Das hier war sein Leben und im Moment lief alles gut. Er hatte eine Heimat, Freunde, hatte sogar die Liebe gefunden. Aber sein Leben war nicht immer so. So viele Höhen und Tiefen hatte er ertragen müssen. Nicht nur in seinem Leben als Vampir. Die Briese eines frischen Windes kitzelte ihn an der Nase, wehte durch seine dunkelbraunen Locken, während Mick die Augen schloss und den Kopf in den Nacken legte.

Jede Geschichte hat einen Anfang.

Auch seine Geschichte. Sein Leben. Manch ein Philosoph sagte, dass der, der keine Vergangenheit hat, eine glückliche Zukunft haben kann. Doch das stimmte nicht, denn die Vergangenheit hat Mick St. John zu dem gemacht, was er heute war.

Um die Gegenwart zu verstehen, muss man in der Vergangenheit lesen.

Schweigend ließ er sich am Rand des Hochhauses nieder, die Füße ließ er baumeln. So wanderte sein Blick gen Himmel und er betrachtete den dunklen Himmel. Der Abendstern erstrahlte bereits und nach und nach erschienen auch die anderen Sterne am Firmament. Mick atmete tief durch.
 

Seine Geschichte begann vor vielen Jahrzehnten. Damals, als die Stadt noch eine andere war. Damals, als nichts und niemand in seinem Umfeld etwas von seinem Schicksal und Weg ahnte. Vampire waren Schreckensmärchen aus dem finsteren Mittelalter.

„Um mich zu verstehen, sollst du die ganze Geschichte erfahren... meine Geschichte.“, flüsterte er leise und warf einen Blick über seine Schulter.

„Das ist meine Geschichte und sie begann vor 89 Jahren, 7 Monaten, 4 Tagen und 8 Stunden...
 


 

▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬09. September 1918 – Beginn▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬
 

Es war ein wunderschöner Herbsttag, an dem Mary St. John – geborene Winchester – in den Wehen lag. Das erste Kind, der gut bürgerlichen Familie sollte nun endlich das Licht des Lebens erblicken und natürlich waren schon alle Bewohner des kleinen Hauses in heller Aufregung. Mary lebte gemeinsam mit ihrem Mann Michael St. John auf einer Farm, etwas außerhalb der Großstadt Los Angeles, gemeinsam mit seinen Geschwistern und seinen Eltern. Das Leben auf der Farm war anstrengend und schweißtreibend. Selbst sie als Frau musste auf dem Feld mithelfen, denn sie brauchten das Geld, das sie aus den Erträgen bekamen, um über die Runden zu kommen.

Immer mehr Farmer zog es in die Stadt und die Industrie nahm immer mehr zu. So war es schwer geworden für die Familie. Der erste Weltkrieg war überstanden, doch die Furcht vor der antikommunistischen Welle unter dem Eindruck der russischen Revolution nahm immer mehr zu. Es waren dunkle Wolken für die normalen Bewohner Amerikas, die einfach nur versuchten zu überleben. Doch heute war alles anders. Heute waren die dunklen Wolken wie verschwunden, denn der Familie St. John stand ein freudiges Ereignis bevor. Das erste Kind der Familie sollte das Licht der Welt erblicken!

Schon seit Jahren warteten Samuel und Claire St. John auf diesen Tag, an dem sie endlich zu Großeltern wurden. Voller Spannung saßen die drei Farmer – darunter auch der junge, werdende Vater – am Küchentisch und lauschten angespannt den Schreien der Frau, die gerade das Kind auf die Welt brachte.

Es war üblich ein Kind zu Hause zu bekommen und eigentlich auch nichts besonders. Michael saß aber wie auf glühenden Kohlen und betete wie so oft zu Gott, dass er ihm doch einen Jungen schenkte. Es war sein sehnlichster Wunsch einen Stammhalter für die Familie St. John in die Welt zu setzen.

Stille.

Die Farmer hielten die Luft an und starrten angestrengt auf die Tür hinter der sich die Szene der Geburt abspielte. Mit angespannten Mienen lauschten sie in die dumpfe Ruhe, die sich über sie legte. Michael hielt seinen Atem an, ehe ein dünner Schrei eines Säuglings durch die Wände drang. Er atmete durch, sprang auf, wodurch der Stuhl polternd nach hinten fiel und lief in Richtung Tür.

Die dunkelhäutige Hausangestellte öffnete ihm und trat hinaus.

„Es ist ein Junge, Sir.“, verkündete sie stolz.

Die Farmer lachten, jubelten und umarmten sich gegenseitig. Der raubeinige Michael unterdrückte eine kleine Freundenträne und schob sich an der Magd vorbei in das Innere des Wohnraums. Auf einem schlichten Bett lag sie. Seine Mary. Ihre braunen, langen Locken klebten teilweise nass an ihrer verschwitzen Schläfe. Ihre grünen Augen glitzerten vor Freude, genauso wie die tiefen, dunkelblauen von Michael. Langsam und ein wenig zittrig näherte er sich seiner Frau. Sein Blick ruhte auf dem kleinen Bündel, dass sie in ihren Armen hielt.

Noch ganz zerknittert war das Gesicht des Neugeborenen und es schien noch gar nicht recht zu wissen, was auf dieser Welt eigentlich los war, noch, was ihn erwartete.

„Das ist dein Sohn.“, stellte Mary mit einem sanften Lächeln fest.

Michael ließ sich neben ihr nieder und berührte die Wange des Jungen ganz vorsichtig, beinahe so, als könne er jeden Moment zerbrechen.

„Willkommen in der Welt .... Mick.“

Der Säugling gähnte und blinzelte in diese neue Welt hinaus, während seine Eltern ihn glückselig betrachteten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Luna-Noir
2012-03-05T22:17:56+00:00 05.03.2012 23:17
sehr süß :) hast du echt schön beschrieben
und wem erzählt er das ganze? Hab zwar ne Vermutung, aber ob ich recht habe wirst du mir wohl erst sagen müssen ^^


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