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DBZ: The Saga Continues

von

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"Watch out, Gohan!" - Nano, the dangerous guy!

Kapitel VII: "Watch out, Gohan!" - Nano, the dangerous guy!
 

"Mit dir kenne ich kein Mitleid!"
 

"Wie du meinst!"
 

Gohan und Nano standen sich in Kampfstellung gegenüber und beäugten sich misstrauisch. Gohan wusste nicht, was er von seinem Gegner halten sollte. Er war zornig und verspürte den Drang ihn einfach anzugreifen: der Mistkerl hatte seine Familie angegriffen und Piccolo, Kuririn und C18 halb zu Tode geprügelt. Trotzdem hielt er sich etwas zurück. Jähzorn konnte ein gefährlicher Verbündeter sein - das hatte er schon mehrfach erlebt, genauso gefährlich aber war es, seinen Gegner zu unterschätzen. Also studierte er den Seinigen.
 

Nano - so hatte Videl ihn genannt - war etwa so groß wie er selbst. Seine Aura kam Gohan irgendwie bekannt vor und trotzdem war sie fremd.
 

Bevor Gohan dieses Paradoxon in seinen Gedanken auflösen konnte, wurde Nano der Warterei überdrüssig und griff an. Gohan wurde davon jedoch nicht überrascht; hatte er doch jeden Moment mit einem Angriff gerechnet. Er stieß sich vom Boden ab und sprintete Nano entgegen. Auf halbem Weg trafen sich die beiden und begannen einen wilden Schlagabtausch.
 

Gohan wollte seinen Gegner austesten und hielt sich zurück. Er beschränkte sich einzig darauf Nano's Schläge abzuwehren beziehungsweise ihnen auszuweichen. Schließlich hatte er genug gesehen und begann seinerseits Schläge und Tritte auszuteilen, doch auch sein Gegner konterte diese geschickt und ließ keine einzige Attacke zu sich durchdringen.
 

*Verdammt! Er testet mich ebenfalls!* bemerkte Gohan.
 

Er knirschte zornig mit den Zähnen und erhöhte das Tempo und die Kraft hinter seinen Schlägen. Nano schaffte es noch eine kurze Zeit lang mitzuhalten, dann landete Gohan einen Treffer in Nano's Seite, unterhalb seiner Rippen, woraufhin Nano einen zornigen Schmerzensschrei ausstieß. Gohan versuchte Nano ein weiteres Mal zu treffen und ließ sich zu Boden fallen, während er aus der Drehung heraus versuchte, die Beine seines Gegners wegzufegen. Nano reagierte jedoch schnell genug: er hechte nach hinten und brachte seine Füße damit vor Gohans Angriff in Sicherheit. Er landete auf den Händen, stieß sich mit diesen vom Boden ab und kam ein kleines Stück von Gohan entfernt wieder auf die Beine. Nano wiederholte das Manöver ein paar Mal, bis er mit der Entfernung zwischen sich und Gohan zufrieden war.
 

"Du bist gut", meinte er und gab sich keine Mühe zu verbergen, dass er die Anerkennung nur vortäuschte. "Der Kampf könnte richtig interessant werden. Ich sollte wohl doch mit aller Kraft kämpfen."
 

Gohan antwortete nicht darauf, sondern wartete die nächsten Schritte seines Kontrahenten ab. Mit einem lauten Schrei erhöhte Nano seine Kraft und ließ die Marmorplatten unter ihm zersplittern. Ein weißes Flackern bildete sich um ihn herum, das stetig an Intensität zunahm. Die ersten Brocken begannen aus dem bereits halb eingestürzten Palastgebäude zu brechen. Einige Bodenplatten lösten sich aus ihrer Verankerung und wurden von dem Wind, den Nano's Aura verströmte, von der Plattform geweht. Der Cyborg krampfte sich kurz zusammen und bäumte sich plötzlich mit einem Aufschrei wieder auf. Eine letzte starke Böe rauschte über die Plattform, auf der der Palast Gottes stand. Ein paar der Büsche und Palmen knickten um, während die am Kampf unbeteiligten Zuschauer Mühe hatten sich auf den Beinen zu halten.
 

Gohan stand während der ganzen Prozedur unbeeindruckt da, er versuchte sogar ein siegessicheres Grinsen zu unterdrücken. Wenn dies wirklich die volle Kraft seines Gegners war - was sie allem Anschein nach war - gab es eigentlich keinen wirklichen Grund zur Sorge. Nano war gerade mal so stark wie Cell. Gohan war froh darüber. So würde er den Kampf beenden können, ohne sein Versprechen gegenüber Videl brechen zu müssen. Sie hasste es, wenn er sein mystisches Talent anwendete. Er selbst hasste es auch. Er hasste die Veränderungen, die er dann durchmachte. Er wusste nicht, was der alte Kaioshin damals wirklich mit ihm angestellt hatte. Zuerst war dankbar für diese Kraft gewesen. Aber bald hatte er gemerkt, dass sie etwas mit ihm anstellte; etwas, das er nicht beschreiben konnte, aber etwas, das er hasste.
 

Nano riss Gohan aus seinen Gedanken.
 

"So nun können wir. Mach dich bereit zu sterben!"
 

Nano stürzte sich auf Gohan, wobei er beim Absprung soviel Energie freisetzte, dass er einen kleinen Krater in den Boden sprengte. Gohan spannte seinen Muskeln an und erwartete den Angriff. Er blockte Nano's ersten Schlag locker ab, was diesen sehr überraschte, und konterte mit einem Rundumkick, der Nano am Hals traf und ihn wieder von Gohan wegschleuderte.
 

Nano katapultierte sich wieder auf die Beine und rieb sich den Hals. Er kicherte leicht, klang aber etwas verunsichert. "Hehe, genau das habe ich von dem mächtigen Son Gohan erwartet, aber nun... STIRB!"
 

Der Cyborg sprang in die Luft und Gohan rechnete auch mit einem Angriff aus dieser Richtung, aber sein Gegner berührte den Boden nur ein kleines Stück von seiner ursprünglichen Position entfernt wieder - und durchschlug ihn an dieser Stelle. Er verschwand in den Räumen, die sich unter der Oberfläche von Gottes Palast befanden.
 

*Was?!* Gohan hatte diese Aktion nicht erwartet. Er war noch zu überrascht, als dass er hätte reagieren können, als Nano plötzlich direkt vor ihm wieder aus dem Boden hervorbrach und ihm einen Kinnhaken versetzte. Gohan taumelte ein paar Schritte zurück, während Nano weiter in die Luft emporstieg und schließlich wieder neben dem Loch landete, das er verursacht hatte.
 

"Ha! Damit hattest du nicht gerechnet! Du kannst schon mal dein Testament machen! Du hast keine Chance gegen mich!" triumphierte Nano.
 

"Getroffen hast du mich, das gebe ich zu", sagte Gohan ruhig, seinen Kopf von Nano weggewandt. Er drehte seinen Kopf langsam wieder in Nano's Richtung und begann zu grinsen. "Gewirkt hat es aber nicht!"
 

"WAS!?"
 

Gohan hatte sich, seiner Meinung nach, lange genug zurückgehalten und griff nun seinerseits an. Er schoss mit für die meisten Anwesenden nicht mehr nachvollziehbarer Geschwindigkeit knapp über den Boden dahin und traf den überraschten Nano mit seinem rechten Ellenbogen direkt am Solarplexus, was diesem den Atem raubte. Gohan ließ seinem Gegner keine Zeit zum Verschnaufen und versetzte ihm mehrere Schläge ins Gesicht. Nano taumelte immer weiter zurück und versuchte sein Möglichstes, um die Schläge abzuwehren. Schließlich gelang es ihm, einen Tritt, der auf seinen Hals gezielt hatte, zu blocken, doch genau das hatte Gohan von ihm gewollt. Entsetzt erkannte auch Nano, dass er auf eine Finte hereingefallen war, aber es war zu spät. Er hatte den Fuß mit seinem rechten Arm geblockt, und sein Gesicht war nun ungeschützt. Gohan nutzte dies sofort aus und Nano musste weitere direkte Treffer im Gesicht einstecken. Der Halb-Saiyajin fegte mit seinem Fuß Nano's rechtes Bein vom Boden, wodurch dieser ins Straucheln geriet und Gohan weitere Schläge ungehindert ins Ziel bringen konnte.
 

Schließlich hatte Gohan seinen Gegner an den Rand des Palastes gedrängt. Er führte seine Hände zusammen und presste die Handflächen auf Nano's Brustkorb, der zu geschwächt war um etwas zu unternehmen. Mit einem Schrei feuerte er einen Ki-Blast ab und fegte Nano von der Plattform.
 

"Das war's dann wohl", sagte Gohan und war gerade im Begriff sich umzudrehen, als er Nano's Aura spürte. Ruckartig wirbelte er herum. Gerade rechtzeitig, um Nano's Ki-Blast abzuwehren, den dieser in dem Moment abgefeuert hatte, als am gegenüberliegenden Rand aufgetaucht war.
 

"Er ist zäher als ich gedacht hatte", meinte Gohan und blickte zum Himmel, wo er Nano, der nach seinem Angriff weiter empor geflogen war, ausmachen konnte. Gohan erkannte entsetzt, dass Nano im Begriff war den ganzen Palast mit einem Bombardement aus Ki-Blasts einzudecken. Mit einem zornigen Fluchen stieß auch Gohan himmelwärts. Dem Bastard war es absolut egal, dass sich Unbeteiligte auf der Plattform befanden! Gohan würde ihm das nicht verzeihen.
 

Videl verfolgte besorgt, wie ihr Mann hoch in die Luft über Gottes Palast flog und dort den Kampf gegen Nano wieder aufnahm. Sie hoffte, dass er vorsichtig sein würde. Der unheimliche Fremdling war gefährlicher, als es den Anschein hatte, das fühlte sie instinktiv. Sie schloss ihre Arme fester um Pans bewusstlosen Körper, der auf ihrem Schoß lag. Sie hoffte, dass Gohan dieses Monster erledigen würde und dass sie dann alle wieder ihren Frieden haben würden.
 

"Mit wem kämpft Gohan da?"
 

Videl sah - aus ihren Gedanken gerissen - erschrocken auf. Sie hatte den Neuankömmling, der neben ihr stand, zuerst gar nicht bemerkt.
 

"Goku", sagte ChiChi überrascht, bevor es Videl selbst tun konnte.
 

"Seit wann bist du hier?" ChiChi fiel ihrem Mann glücklich um den Hals, doch dann nahm sie etwas Abstand und sah ihn vorwurfsvoll an. "Wo hast du dich die letzten Monate herumgetrieben? Hast du uns vollkommen vergessen? Du könntest uns doch wenigsten öfters besuchen..."
 

"ChiChi", Goku hielt seine Hände abwehrend vor sich und sah etwas verlegen aus, "Du weißt doch wo ich..."
 

"Keine Ausreden, mein Lieber!" keifte ChiChi. "Wenn irgendwo ein Kampf ist teleportierst du dich auch in Nullkommanichts dorthin. Du kannst mir nicht erzählen, dass es dir unmöglich ist diese Technik auch für Familienbesuche zu verwenden!"
 

Videl begann zu schmunzeln. Der große Krieger unter dem Pantoffel. Sie fragte sich, ob sie auch einmal gezwungen sein würde, Gohan zusammenzustauchen. Sie stand auf und ging zu den beiden hinüber. Pan hielt sie dabei immer noch im Arm.
 

"ChiChi, bitte", meinte Goku ruhig und legte seiner Frau die Hände auf die Schultern. "Können wir das später regeln?" Sein Blick wanderte von Dende, über Piccolo, Kuririn und C18 auf Pan in Videls Armen. "Es gibt jetzt Wichtigeres zu tun."
 

"Immer gibt es Wichtigeres", schimpfte ChiChi, ließ aber davon ab ihre Standpauke fortzusetzen. Goku nahm die Hände wieder von ihrer Schulter.
 

"Also, wer ist das?" fragte Goku abermals mit Blick zum Himmel wo sich Gohan und Nano ihr Duell lieferten.
 

"Das wissen wir nicht", mischte Bulma sich ein. "Er nennt sich Nano. Er war plötzlich hier oben und hat uns angegriffen."
 

"Er hat Mama und Papa zusammengeschlagen", sagte Marron. Es war deutlich zuhören, dass sie noch bis vor kurzem geweint hatte.
 

"Aber er hat niemanden getötet. Gohan war gerade rechtzeitig zur Stelle", fügte Bulma hinzu.
 

"So sicher wäre ich mir da nicht", sagte Muten-Roshi mit betrübter Stimme. "Wir wissen nicht, was mit Meister Quitte und Yajirobi ist, aber als dieser Typ hier oben aufgetaucht ist, war er mit Blut besudelt."
 

Videl stellte entsetzt fest, dass der Alte Recht hatte. Sie hatte wirklich nicht an die Bewohner des Turmes gedacht. Sie hatte zwar nie viel mit ihnen zu tun gehabt, aber trotzdem handelte es sich bei ihnen um so etwas wie Freunden. Sie blickte wieder zum Himmel. *Gohan, bitte beeil dich und vernichte dieses Monster.*
 

"Ihre Auren sind nicht zu spüren", sagte Goku ernst. "Von den Wächtern am Fuße des Turms ist auch nichts zu spüren."
 

"Und die Dragon Balls können wir frühestens in einem Jahr wieder verwenden", stellte Bulma fest.
 

"Das können wir nicht ändern", meinte Goku und löste seinen Beutel mit den magischen Bohnen von seinem Gürtel. "Kümmern wir uns um die, die noch am Leben sind."
 

Goku trat zu Dende und kniete neben dem bewusstlosen Namekianer nieder. Er fischte eine Bohne aus dem Beutel und steckte sie Dende tief genug in Mund, so dass der Schluckreflex ausgelöst wurde. Es brauchte nicht lange, dann zeigte die Bohne Wirkung und Dende schlug die Augen auf.
 

"Was ist..." Dende erhob langsam seinen Oberkörper, dann erkannte er, wer neben ihm kniete. "Goku! Gut, dass du hier bist. Jemand..."
 

"Ich weiß bereits Bescheid, Dende", sagte Goku und stand auf. Er half Dende auf die Beine und deutete dann auf den Himmel, wo gerade zwei Ki-Blast aufeinander trafen, was zu einer grellen Explosion führte. "Gohan kümmert sich bereits darum."
 

"Gut. Ich dachte bereits, wir seien verloren. Ich..."
 

"Später, Dende! Wir müssen erst den anderen helfen. Heile bitte Kuririn. Er liegt gleich da drüben. Ich hole Piccolo und C18."
 

Videl sah zu, wie Goku auf die andere Seite der Plattform zu C18 eilte. Sie beneidete ihn nicht um diese Aufgabe. Der Kampf konnte jeden Moment wieder hier unten stattfinden und dann würde er sich direkt im Krisengebiet befinden, was wohl niemand - außer Goku - überstehen würde.
 

Videl war erleichtert, als Kuririn seinen Kopf wieder hob, nachdem er von Dende geheilt worden war. Es hätte sicher nicht viel gefehlt und er wäre gestorben. Marron lief zu ihrem Vater und fiel ihm um den Hals. Freudentränen liefen ihr die Wangen herunter und sie war sichtlich froh, dass ihrem Vater nichts weiter fehlte.
 

Am anderen Ende konnte Videl sehen, wie C18, ebenfalls geheilt von einer Bohne, wieder auf die Beine kam. Sie schien sich nicht bei Goku zu bedanken und marschierte schnellen Schrittes auf ihren Mann und ihre Tochter zu. Goku eilte währenddessen zu Piccolo, der immer noch in den Trümmern des Palastes lag.
 

"Soll ich Pan auch heilen?" fragte Dende, der neben Videl getreten war.
 

"Nein, danke", meinte Videl höflich. "Lassen wir sie schlafen. Sie muss nicht unbedingt dabei zusehen, wie ihr Vater jemanden umbringt. Auch wenn es ein Monster ist."
 

Dende nickte zustimmend. Gemeinsam warteten sie, bis Goku und der geheilte Piccolo bei ihnen ankamen.
 

"Danke, Piccolo!" empfing ihn Videl. Ihr war Gohans außerirdischer Freund eigentlich immer etwas unheimlich gewesen, aber heute war sie ihm zutiefst dankbar. Sie konnte nun endlich verstehen was ihr Mann an ihm fand. "Du hast uns alle gerettet! Du hast dieses Monster davon abgehalten uns umzubringen."
 

"Na ja", meinte Piccolo mit einem unsicheren Lächeln. "Soviel konnte ich auch wieder nicht ausrichten. Gohan habt ihr mehr zu verdanken." Damit richtete Piccolo seinen Blick zum Himmel und begann den Kampf dort oben zu verfolgen.
 

"Bescheiden wie immer, Piccolo" merkte Goku an und beobachtete ebenfalls den Kampf seines Sohnes. "Wenn Gohan mit diesem Wie-auch-immer-er-heißt fertig ist, fehlen nur noch Cell und Zarbon. Obwohl du Zarbon schon einen Besuch abgestattet hast. Verschweigst du mir etwas?"
 

"Ja, ich hab ihn laufen lassen. Ich weiß nicht warum, aber ich hatte das Gefühl er verdient es sich zu bessern."
 

"Auf dein Urteil kann man sich normalerweise verlassen, Piccolo. Und mit Cell dürften wir im Normalfall auch keine großen Probleme mehr haben."
 

"Ich glaube, dass wir mit Cell überhaupt keine Probleme haben werden."
 

"Huh?", stutzte Goku. "Wie meinst du das?"
 

"Dieser Kerl, Nano, hat behauptet er habe Cell absorbiert. Ob es stimmt weiß ich nicht, aber warum sollte er lügen? Außerdem fühlt sich seine Aura durchaus etwas wie die von Cell an."
 

"Du hast recht", meinte Goku. "Das nennt man dann wohl 'Zwei Fliegen mit einer Klappe erschlagen'. Glaubst du Gohan braucht unsere Hilfe?"
 

Wie als Antwort darauf stürzte Nano mit einem Schrei auf die Plattform zurück, wodurch weitere Fließen zerschmettert wurden. Ein zweiter Schrei blieb Nano im Hals stecken, als Gohan, der sich hinterher gestürzt hatte, sein Knie in Nano's Magen rammte. Die Augen des (Halb-)Cyborgs traten hervor und er stieß ein Gemisch aus Blut und Speichel aus. Videl wandte ihren Blick ab. Ein Schauder lief ihr über den Rücken. Auch wenn es das Monster gewesen war, das diesen Treffer einstecken hatte müssen, sah dieser Angriff doch sehr unangenehm aus.
 

"Ich glaube nicht", sagte Piccolo trocken.
 


 

* * *
 


 

"Warte!" schrie Uubu und hielt eine Hand vor sich gestreckt. Goten stieß ein wütendes Schnaufen aus, ließ aber von seinem Angriff ab und blieb in einiger Entfernung zu Uubu stehen.
 

"Was ist jetzt schon wieder?" fragte er genervt. Er nutzte die Pause um seine Handgelenke etwas zu lockern. Der Kampf war sehr viel anstrengender, als Goten gedacht hatte. Der Kleine war so unglaublich stark. Er hatte es mehrmals geschafft Goten in Bedrängnis zu bringen, jedoch fehlte es ihm eindeutig an Erfahrung, was Gotens Vorteil war. *Kein Wunder, dass Dad ihn trainieren wollte.*
 

"Spürst du diese Kraft nicht? Wer ist das?" antwortete Uubu mit einer Gegenfrage und blickte in die Richtung, in der er die Auren fühlte. Gohan tat es ihm gleich. Er erkannte eine der beiden aktiven Auren sofort.
 

"Das ist Gohan. Mein Bruder." Goten nahm wieder seine Kampfhaltung ein. "Und nun hör auf abzulenken! Wehr dich!"
 

"Und wer ist der andere? Sollten wir nicht auch dorthin fliegen?"
 

"Nein! Gohan schafft das ohne uns. Vor allem ohne dich!"
 

Goten stieß sich vom Boden ab und sprang auf Uubu zu. Sofort begann er den Schüler seines Vaters mit einer Serie aus Schlägen einzudecken, aber der war in der Lage auszuweichen. Schließlich gelang es Uubu Gotens rechte Faust zu fangen und sie festzuhalten. Goten versuchte seinen Gegner daraufhin mit der linken Faust im Gesicht zu treffen, aber auch die wurde von Uubu abgefangen. Goten knurrte wütend und versuchte verbissen sich aus dem Griff zu befreien, doch Uubu war stark genug ihn festzuhalten. Goten erhöhte seine Anstrengungen. Der Schweiß lief ihm in Strömen das Gesicht herab.
 

"Ich will nicht mehr! Hören wir endlich auf!" forderte Uubu.
 

"Aufhören? Niemals!" Mit einem wütenden Schrei warf Goten seinen Kopf in den Nacken und ließ ihn wieder nach vorne schnellen. Er traf den überraschten Uubu mit seiner Stirn genau zwischen die Augen. Uubu taumelte benommen zurück, was Goten ausnützte. Er sprang ab und donnerte dem kleinen Insulaner beide Füße gegen den Brustkorb. Uubu stieß einen schmerzvollen Aufschrei aus und flog rückwärts. Er prallte auf den Boden und blieb liegen.
 

Goten war außer Atem. Teils aus er Erschöpfung, teils aus Wut. Dieser kleine Kerl nahm ihn einfach nicht ernst. Was dachte der sich dabei? Mit einem Stöhnen kam Uubu wieder auf die Beine. Auch er atmete schwer - nicht nur wegen dem Treffer auf die Brust. Die Stelle, wo Goten ihn mit dem Kopf getroffen hatte, war gerötet und ein dünner Strom Blut lief ihm aus der Nase.
 

"Schluss...", keuchte Uubu. "Das ist kein Sparring mehr! Das macht keinen Spaß mehr!"
 

Goten traute seinen Ohren nicht. Sparring? Spaß? Natürlich war es das nicht! Das hier war tödlicher Ernst. Er verkrampfte seine Fäuste so sehr, dass bereits Adern auf der Haut zum Vorschein traten. Er spannte seinen ganzen Körper an und seine Muskeln verhärteten sich. So eine Wut hatte er schon lange nicht mehr verspürt. Das letzte bisschen Kontrolle, das er noch besessen hatte, verschwand endgültig. Es war als stürzte in seinem Kopf eine Mauer ein.
 

"DU WILLST MICH WOHL VERARSCHEN, KLEINER BENGEL!" Während Goten das schrie, platzte der Boden unter ihm auf. Die losen Erdbrocken und Grasbüschel wurden beiseite gefegt. Es gab ein leises Krachen und die Luft um ihn herum begann gelblich zu brennen. Seine Pupillen blitzten kurz auf und änderten ihre Farbe nach türkis, während seine Haare sich aufstellten und sich unter einem leichten Funkennebel golden färbten.
 

"Jetzt bist du endgültig fällig, du kleiner Scheißer!" sagte Goten mit drohender Stimme. Uubu wich erschrocken einen ein Schritt zurück.
 

"Wa... Was ist das? Goku-Sensei konnte das auch..." stotterte Uubu.
 

"Ja, ich bin mir ziemlich sicher, dass 'Goku-Sensei' das auch konnte", äffte Goten Uubu spöttisch nach, während er langsam auf ihn zuging. "Von ihm hab ich das."
 

Gotens Gestalt verschwamm. Eine Millisekunde später tauchte er direkt vor Uubu auf. Mit voller Kraft verpasste er dem kleinen Kämpfer einen Tritt, der ihn noch weiter zurückschleuderte. Dann marschierte er langsam weiter, immer in Uubus Richtung.
 

"Warum hasst du mich so?" fragte Uubu, während er mit schmerzverzerrtem Gesicht wieder auf die Beine kam.
 

"Das fragst du noch, du kleiner Dieb? Du hast mir etwas gestohlen!" antwortete Goten. Er war sich nicht einmal bewusst, was er eigentlich gerade gesagt hatte. Ein anderes Bewusstsein erfüllte zur Zeit sein Denken. Mit einem Schrei stürzte er sich wieder auf Uubu. Doch diesmal traf er nicht. Uubu hatte seinen Schlag abgefangen - was Goten außerordentlich überraschte - und hielt den Kopf gesenkt.
 

"Ich kann damit leben, dass du mich nicht magst", sagte er leise, dann hob er seinen Kopf. "Aber ich bin kein Dieb! AHHHHHHHHHHHHHHHHHH!"
 

Mit einem zornigen Schrei setzte Uubu mehr Kraft frei, als jemals zuvor in seinem Leben. Noch während er sich aufpowerte, versetzte er Goten einen Kniestoß, der dadurch überrascht zurück taumelte. Goten fand jedoch sogleich wieder festen Stand. Mit finsterer Miene betrachtete er Uubu, um den nun ein Kranz aus weißem Feuer brannte.
 

"So du glaubst also es mit einem Super Saiyajin aufnehmen zu können. Ich hoffe für dich, du übernimmst dich damit nicht."
 

Uubu antwortete nicht. Der Kampf zwischen den beiden ging in die nächste Runde.
 


 

* * *
 


 

Mit einem Krachen schlug Nano am Boden auf und blieb dort auf dem Bauch liegen. Er blutete aus mehreren Wunden und atmete schwer. Er hob sich auf die Knie und stützte seinen Oberkörper mit den Armen am Boden ab. Nano blickte fassungslos zu Boden: Unter ihm sammelte sich bereits eine Pfütze aus Blut und Schweiß. Beides tropfte aus seinem Gesicht.
 

"Das war's für dich!" sagte Gohan als er neben Nano landete. Es verwunderte ihn sowieso, dass sein Gegner immer noch die Kraft fand sich aufzurichten. Was ihn noch mehr verwunderte war, dass Nano plötzlich zu kichern begann. Gohans innerer Instinkt versetzte ihn Alarmbereitschaft. Sein Gegner schien noch etwas planen; aber was?
 

"Was gibt es für dich noch zu lachen?" fragte Gohan vorsichtig. Er näherte sich Nano nicht. Was immer er plante, er schien sich sicher zu sein, dass es funktionieren würde. "Du bist am Ende! Und glaub bloß nicht, dass ich dich verschonen werde."
 

"Ich lache", erklärte Nano, während er sich aufrichtete und wieder auf die Beine kam, "weil du viel stärker bist als ich es bin. Man könnte sagen, ich bin neidisch auf deine Kraft. ICH WILL DEINE KRAFT!"
 

Mit einem Aufschrei stürzte sich Nano auf Gohan und holte mit seinem rechten Arm aus. Gohan legte verwirrt seine Stirn in Falten. War sein Gegner wahnsinnig geworden? Er hatte bei Weitem nicht mehr genug Kraft, um ihn mit einem Schlag zu verletzten. Nano ließ seinen Faust auf Gohan niederfahren.
 

Im letzten Moment bemerkte Gohan, wie etwas Dunkles an der Faust seines Gegners aufblitzte. Nur seinen Reflexen hatte er es zu verdanken, dass er gerade noch einen Zoll zurückweichen konnte. Somit ging der Schlag, der ihn ansonsten am Hals oder am Brustkorb getroffen hätte, ins Leere. Er spürte einen Luftzug, als etwas sein Hemd aufriss.
 

Erschrocken blickte Gohan an sich herab. Sein Hemd hatte drei parallele Risse, er selbst war jedoch unversehrt. Der Angriff hatte ihn um Haaresbreite verfehlt. Aber womit hatte Nano ihn angegriffen? Er hob seinen Kopf. Nano stand da und atmete schwer. Es war deutlich zu erkennen, dass er am Ende seiner Kräfte war. Gohans Blick fiel auf die Faust, mit der Nano nach ihm geschlagen hatte. Drei dünne, schwarze Dornen ragten zwischen den Knöcheln hervor und bildeten eine Klaue.
 

"Was sollte das?" fragte Gohan. "Glaubst du, damit gewinnst du gegen mich?"
 

Nano antwortete nicht. Er starrte Gohan nur zornig an. Es war zu hören wie seinen Atem immer schneller wurde.
 

"VERDAMMT!" schrie Nano frustriert und stürzte sich wieder auf Gohan. Diesmal holte er mit seiner linken Faust aus und zielte genau auf Gohans Gesicht.
 

Aber auch dieser Schlag traf nicht. Gohan hatte Nano's Handgelenk gepackt und die Faust knapp zehn Zentimeter vor seinem Gesicht gestoppt. Gohan schätzte seinen Gegner richtig ein und warf den Kopf in den Nacken. Die Stacheln, die aus Nano's linker Hand hervor schossen, verfehlten gerade noch seine Nasenspitze. Bevor Nano zu einem weiteren Angriff mit seiner freien Hand ansetzen konnte, trat Gohan ihn in den Bauch und schleuderte ihn wieder von sich weg.
 

"Ich weiß nicht, was das eben sollte, aber das war eines meiner Lieblingshemden." Gohan riss sich sein zerfetztes Hemd vom Körper. Mit nacktem Oberkörper stand er da und lockerte seine Hände. "Du hättest dir zweimal überlegen sollen, ob du meine Familie angreifst. Entschuldigungen werden keine mehr angenommen. Sag 'Leb wohl'!"
 

Nano war anzumerken, dass er panisch wurde. Er sah sich um und suchte nach einem Ausweg. Mit dem Mut seiner Verzweiflung wandte er sich zum letzten Angriff. Mit einem Kampfschrei stürzte er sich ein weiteres Mal auf Gohan und versuchte ihm seine Klauen in den Körper zu rammen. Gohan wich den Attacken problemlos, bis er beschloss, dass es Zeit war, den Kampf zu beenden.
 

"Jetzt ist Schluss!" Mit einem Schlag seiner Handkante säbelte er Nano's rechte Hand ab. Nano schrie vor Schmerz auf, während seine abgeschlagene Hand davon flog und zwischen den Büschen vor Gottes Palast liegen blieb. Gohan wirbelte herum und verpasste Nano einen Tritt gegen den Hals, wodurch dieser hustend einige Schritte zurückstolperte. Gohan setzte sofort hinterher.
 

"KAME.. Das ist für Piccolo!" schrie Goku's ältester Sohn und verpasste Nano weitere Tritte, mit denen er seinen Gegner vor sich her trieb, während er die fast schon patentierte Familienattacke vorbereitete.
 

"HAME... Das ist für Kuririn und C18!" Gohan verpasste Nano einen Kopfstoss der ihn bis an den Rand der Plattform zurücktaumeln ließ.
 

"Und das ist für Pan! HAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA!"
 

Gohan riss seine Arme nach vorne und presste sie beinahe auf Nano's Brustkorb. Mit einer gewaltigen Explosion schoss ein gewaltiger Ki-Blast aus Gohans Handflächen hervor, der Nano komplett einhüllte. Der Cyborg schrie aus Leibeskräften, als die pure Energie ihn zu zersetzen begann. Sein Stachelkamm begann sich als erstes aufzulösen, dann lösten sich nach und nach mehr Stücke aus seinem Körper und verbrannten. Schließlich war Nano nicht mehr.
 

Gohans Kamehameha flog über den Horizont hinaus, bis es der Erdkrümmung nicht mehr folgte, die Atmosphäre durchschlug und sich im Weltraum schließlich in Wohlgefallen auflöste.
 

Gohan atmete einmal tief durch. Es war für ihn, als würde er damit seinen ganzen Zorn aus seinem Körper blasen. Er drehte sich um und ging zu den anderen, die ihm bereits entgegen gingen - oder in Videls Fall: entgegen liefen. Zu seiner Überraschung sah er, dass sein Vater auch hier war. Er hatte ihn während des Kampfes gar nicht bemerkt.
 

Videl - sie hatte Pan an ChiChi weitergegeben - fiel ihm überglücklich um den Hals und bedachte ihn erst einmal mit einem langen Kuss. Die beiden ließen erst wieder von einander ab, als sie ein Räuspern vernahmen. Die anderen hatten sich bereits um sie versammelt.
 

"Ist dir nichts passiert?" fragte Videl besorgt.
 

"Bist du verletzt, Gohan?" hakte ChiChi nach.
 

"Hallo, Dad!" begrüßte Gohan seinen Vater, nachdem er seiner Frau und seiner Mutter mehrmals versichert hatte, dass er wirklich nicht verletzt war. "Lange nicht gesehen."
 

"Es waren doch nur zwei Wochen", meinte Goku.
 

"Du meinst wohl eher zwei Monate", warf ChiChi vorwurfsvoll ein.
 

"So lange schon?" fragte Goku und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Dann wandte er sich wieder Gohan zu. "Ich bin stolz auf dich, Gohan. Du bist immer noch so stark wie früher. Auch wenn das nicht deine volle Kraft war."
 

"Danke, Dad. Meine volle Kraft war nicht nötig, warum sie also anwenden?"
 

*...und mein Versprechen brechen?* fügte er Gedanken hinzu.
 

"Ja, du hast Recht", antwortete Goku darauf. Die Gruppe machte sich langsam auf den Weg zur Mitte der Plattform. "Aber ich hätte zu gerne noch gewusst, wer dieser Nano war."
 

"Ich glaube, er war derjenige, der die Dragon Balls gestohlen hat", meinte Bulma.
 

"Der Meinung bin ich auch", fügte Piccolo hinzu. "Er hat wahrscheinlich Cell und die anderen zurückgeholt."
 

"Warum sollte jemand so etwas tun?" fragte Bulma besorgt. Ihr Blick fiel auf den zerstörten Palast.
 

"Keine Ahnung, aber er hat gesagt, dass er Cell absorbiert hat, wie auch immer er das angestellt haben mag. Vielleicht hatte er das auch mit den anderen vor", überlegte Piccolo laut weiter.
 

"Möglich", meinte Kuririn. "Aber er ist tot. Was kümmert es uns noch?"
 

"Es könnte mehr von seiner Sorte geben", sagte Gohan besorgt. "Oder, was meinst du, Dad?"
 

"Hmm... Ich kann ihn nicht wirklich einschätzen. Piccolo?"
 

"Ich halte ihn eher für einen Einzelgänger. Das erklärt aber trotzdem nicht, woher er plötzlich kam."
 

"Vielleicht war er auch eine vergessene Schöpfung von Dr. Gero, so wie C21 und C22. Die beiden sind auch ganz plötzlich aufgetaucht."
 

"Machen wir uns ein anderes Mal darüber Sorgen", schlug Gohan vor und ging zu ChiChi. "Wie geht es Pan?"
 

"Sie ist nicht verletzt, nur bewusstlos."
 

"Gib sie mir bitte." Gohan nahm seine Tochter aus ChiChi's Armen und legte sie vorsichtig auf den Boden, dann kniete er neben ihr nieder. "Dad, hast du noch magische Bohnen?"
 

"Sicher!" Goku öffnete den Beutel, fischte eine Bohne heraus und reichte sie Gohan, der sie Pan vorsichtig zwischen Lippen schob. Es dauerte ein paar Sekunden, dann begann die Bohne zu wirken und Pan schlug die Augen auf. Sie blickte kurz verwirrt um sich, dann bemerkte sie, wessen Gesicht sich über ihr befand.
 

"Papa!" Mit einem glücklichen Jauchzen schlang sie ihre Arme um Gohan, der mit seiner Tochter im Arm wieder aufstand. "Wo ist das Monster, Papa?"
 

"Weg. Du musst dir keine Sorgen mehr darüber machen."
 

"Hast du es besiegt, Papa?"
 

Gohan schluckte. Er gab vor Pan ungern zu, dass er jemanden getötet hatte. Aber bevor er etwas sagen konnte, fiel ihm sein Vater ins Wort.
 

"Ja, hat er! Dein Vater ist ein starker Kämpfer", sagte Goku überstolz und klopfte seinem Sohn auf die Schulter. Den unzufriedenen mürrischen Seitenblick von Gohan übersah er.
 

Dende ging ein paar Schritt auf den Palast zu und seufzte. Bulma bemerkte das.
 

"Der Palast hat ganz schön was abgekriegt", sagte sie mitfühlend. "Bis die Dragon Balls wieder einsatzfähig sind, könnt ihr bei uns wohnen."
 

"Nein, danke. Wir kommen schon klar, Bulma. Was mich mehr betrübt, ist die Tatsache, dass die Menschen, die gestorben sind, ein ganzes Jahr lang tot bleiben. Für die beiden Städte, die zerstört wurden gilt das ebenfalls."
 

"Ja, leider. Ich dachte wirklich, die Dragon Balls seien bei uns sicher. Ich hätte nie mit so einem dreisten Einbruch gerechnet."
 

"Wir können es nicht mehr ändern", meinte Goku. "Aber was soll's. Ein Jahr geht schnell vorbei. Freuen wir uns, dass wir Schlimmeres verhindert haben."
 

"Deinen Optimismus möchte ich haben", sagte Bulma, begann dann aber zu lächeln. "Aber du hast Recht. Wir sollten die erneute Rettung der Erde feiern!" Die anderen stimmten ihr zu.
 

"So gefallt ihr mir besser", meinte Goku mit einem Grinsen.
 

"Kommt alle mit zu uns. Ich koche ein Festessen." ChiChi's Einladung steigerte die allgemeine Stimmung ein weiteres Mal und die Gruppe aus vierzehn Person schlenderte langsam zwischen den Palmen auf den Rand der Plattform zu.
 

"Mein Gleiter ist beschädigt", stellte Bulma fest. "Kann einer von euch Bra und mich mitnehmen?"
 

"Sicher, Bulma. Kein Problem. Wir tragen euch", bot Kuririn an.
 

"Danke."
 

"Papa!" beschwerte sich Pan. "Lass mich los! Ich will alleine fliegen!"
 

"Wie du wünschst", grinste Gohan und ließ Pan von seinem Arm aus auf den Boden springen. Die anderen machten sich gerade bereit aufzubrechen, als Bra an Bulmas Kleid zupfte.
 

"Mama! Wo sind eigentlich Papa und Trunks?"
 

"Hmm... gute Frage."
 

"Ich spüre ihre Auren. Ich kann einen Umweg machen und sie abholen", schlug Goku vor. "Ich muss Goten und Uubu ja auch noch Bescheid sagen."
 

"Oh nein! Das machst du nicht!" schimpfte ChiChi und stampfte auf Goku zu. "Erst sieht man dich ewig nicht und dann willst du einfach wieder abhauen."
 

"ChiChi... ich..."
 

"Keine Ausreden! Du kommst gleich mit! Lass Gohan die anderen abholen. Von ihm weiß ich wenigstens, dass er wieder nach Hause kommt."
 

Goku kratzte sich ein weiteres Mal verlegen am Hinterkopf, während unter den anderen ein allgemeines Gelächter ausbrach.
 

"Sicher, Mum", sagte Gohan schließlich, als er sich etwas beruhigt hatte. "Ich hol die a... AHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH!"
 

Gohan warf auf einmal den Kopf in den Nacken und bäumte sich auf. Er schloss die Augen und verzog sein Gesicht vor Schmerzen. Sein Schrei verstummte jedoch sehr schnell und er röchelte nur noch. Diejenigen, die nahe bei ihm gestanden hatten, wurden von einem Schild weggeschubst, das sich plötzlich um Gohan gebildet hatte.
 

"GOHAN!"
 

"PAPA!"
 

Videl stürzte vorwärts und prallte gegen den Schutzschild. Mit Tränen in den Augen begann sie mit beiden Fäusten auf die unsichtbare Barriere einzuprügeln.
 

"Aus dem Weg!" Goku schob Videl beiseite und schlug mit voller Kraft auf das Schild, ohne jedoch eine Wirkung zu erzielen. Mit Entsetzen mussten sie mit ansehen, wie Gohans Körper sich veränderte. Zuerst sah es so aus, als würde er altern. Seine Gliedmaßen wurden dünner und sein Gesicht begann faltig werden. Aber dabei blieb es nicht. Seine Augäpfel verschwanden in die Aughöhlen. Sein Haar schien zurück in den Kopf zu wachsen.
 

Piccolo umrundete Gohan schnell. Seine Befürchtung bestätigte sich. Die Dornen, die sich an Nano's Hand befanden, steckten in Gohans Rücken. Es war die Hand, die Gohan Nano vor seinem Tod abgeschlagen hatte. Nur war es keine Hand mehr. Es war bereits ein ganzer Arm und er wuchs stetig weiter. Bald schon schwebte eine ganze Schulter hinter Gohan. Vom Boden aus schien der Masse aus Fleisch und Blut ein Skelett entgegen zuwachsen. Piccolo feuerte einen Ki-Blast mit aller Kraft ab, aber konnte das Schild nicht durchdringen.
 

Videl war auf die Knie gefallen, schlug aber weiterhin auf die Barriere ein. Pan tat neben ihr dasselbe. ChiChi war bereits in Ohnmacht gefallen. Goku starrte - genauso wie die übrigen - schockiert auf das, was sich vor ihm abspielte.
 

Von Gohan war nur noch seine Haut, die zusammengefallen war, und seine Kleidung übrig. Beides hing als unförmiger Klumpen an Nano's Hand und wurde immer weniger bis es schließlich ganz verschwunden war, sogar seine Kleidung.
 

Die Gestalt, die hinter Gohan entstanden war, konnte man als grob menschlich beschreiben. Sie hatte zwei Arme, zwei Beine, einen Kopf, aber ansonsten bestand sie nur aus einem wabernden Gemisch aus Blut, Fleisch, Organen und Drähten. Einzelne Muskelgruppen blähten sich kurz auf und erschlafften dann wieder. Die Gestalt begann sich zusammenzuziehen und zu verkrampfen. Schließlich tat sich am Kopf der Gestalt so etwas wie ein Mund auf und stieß einen gellenden Schrei aus. Dann wurde die ganze Gestalt von einem grellen Licht eingehüllt, das allen Anwesenden die Sicht raubte. Ein leises Knistern war zu vernehmen.
 

Schließlich ebbte das Licht langsam wieder ab. Jeder versuchte etwas durch ihre zusammengekniffenen Augen zu erkennen. Das erste worauf ihr Blick fiel war ein Paar schwarze Stiefel und weiße Pluderhose. Schließlich konnten sie die Gestalt ganz erkennen. Es war Nano. Obwohl er sich verändert hatte, war deutlich zu erkennen, dass er es war.
 

Seine Hautfarbe war beinahe wieder normal und besaß nur einen leichten Grünstich. Die beiden Auswucherungen an seinem Schädel waren nun nach hinten gebogen. Aus dem schwarzen Panzer, der um seinen Hals und über seinen Schultern lag, waren über den Schultern zwei dicke schwarze Dornen gewachsen, ebenso aus seinen Ellenbogen. Sein Gesicht wies nun eine Spur von Gohans Gesichtszügen auf und sein Stachelkamm besaß eine weitere 'Strähne', die ihm ins Gesicht hing - wie eine ironische Anspielung auf die Strähne die Gohan in seiner Jugend immer im Gesicht hängen gehabt hatte. Seine Augäpfel waren nicht mehr weiß, sondern schwarz mit bösartig funkelnden, weißen Pupillen darin. Ein siegessicheres, maliziöses Grinsen lag auf seinem Gesicht.
 

Die Zeugen von Gohans Absorbierung und Nano's Wiedergeburt waren zu geschockt, um irgendetwas zu unternehmen, als Nano plötzlich vorwärts schoss und dem überraschten Goku seine Faust in den Magen grub. Mit einem Röcheln ging der Saiyajin zu Boden. Der Schlag hatte ihn überrascht und er hatte keine Zeit gehabt genug Kraft zu sammeln um ihn wegzustecken. Mit einem bösartigen Grinsen hob Nano seine Hand und ließ seine Klaue daraus hervor gleiten.
 

"Zwei der mächtigen Sons an einem Tag. Wenn das nicht ein Geschenk der Götter ist!" Er machte eine kurze Pause, dann fuhr er fort. "Aber wer braucht schon Götter? Sobald ich dich absorbiert habe, bin ich mein eigener Gott!"
 

"NEEEEEEEEEEEEIIIN!"
 

Piccolo, der immer noch hinter Nano gestanden hatte, war vorwärts gesprungen und hatte Nano mit aller Wucht gegen Hals getreten. Die Wirkung war, dass Nano den Kopf schief legte, Piccolos Fuß weg schob und sich dann umdrehte.
 

"Piccolo, Piccolo, Piccolo." Nano schüttelte zynisch den Kopf. "Du hattest doch vorher schon keine Chance. Glaubst du wirklich du könntest jetzt noch etwas gegen mich ausrichten?" Nano hob seine andere Hand. Die Luft zwischen ihm und Piccolo flimmerte kurz, dann wurde der überraschte Namekianer meterweit zurück geschleudert. Nano stapfte langsam hinter seinem Opfer her. Die Klaue glitt mit einem schmatzenden Geräusch wieder zurück.
 

"Ihr seid meine Zeit eigentlich gar nicht mehr wert. Ich lösche euch jetzt alle aus!" lachte Nano.
 

Piccolo, der immer noch am Boden lag, antwortete darauf, indem er zwei Finger an seine Stirn presste und seine gesamte Kraft dorthin zu leiten begann. Nano bemerkte das zwar, erhöhte aber das Tempo, mit dem er auf Piccolo zu marschierte nicht.
 

"MAKANKO SAPPO!"
 

Piccolos Energiespirale traf Nano mitten auf die Brust und explodierte. Doch Nano schritt aus der entstandenen Rauchwolke unverletzt hervor und näherte sich unbeeindruckt seinem Ziel. Piccolo standen die Schweißperlen auf der Stirn und er hatte - auch wenn er es hasste, es zugeben zu müssen - Angst.
 

"Ein lächerlicher Versuch, Oberteufelchen!"
 

Piccolo schloss die Augen und bereitete sich auf sein Ende vor. Ein unglaublich wütender Schrei und ein enorme Aura - eine Aura die nur einem gehören konnte - ließen ihn die Augen wieder öffnen.
 

Goku war wieder auf den Beinen und die anderen hatten Abstand von ihm genommen. Den Kopf in den Nacken geworfen und die Augen geschlossen stand er da. Piccolo konnte die Zornestränen noch aus seiner Entfernung zu Goku erkennen. Der Saiyajin schrie aus Leibeskräften und befand sich bereits auf der zweiten Stufe seiner Verwandlung. Grelle Entladungen zuckten um ihn herum. Die beiden Palmen, denen er am nächsten war, fingen Feuer. Sämtliche Bodenplatten im Umkreis von gut zehn Metern zerbarsten noch bevor sie aus ihrer Verankerung gerissen wurden unter dem Druck von Goku's Aura. Ein goldener Schimmer umschloss seinen Körper und verschwand explosionsartig wieder. Ohne Augenbrauen und mit langer goldener Mähne stand Goku nun wortlos da. Der grenzenlos zornige Blick des dreifachen Super Saiyajin fixierte Nano.
 

"Oha!" war Nano's einziger Kommentar zu Goku's Verwandlung.
 


 

* * *
 


 

"Kakarott?!" Vegeta sprang überrascht auf. Auch wenn der andere Saiyajin sehr weit entfernt war, die Aura, die er in diesem Zustand verströmte, konnte man nicht übersehen. Vegeta wusste, dass Kakarott diese Kraft nicht einfach so einsetzte. Irgendetwas musste ihn dazu gebracht haben.
 

"Das ist Goku... Als dreifacher Super Saiyajin", stellte Trunks fest und stand ebenfalls auf.
 

Vegeta antwortete nichts darauf. Er konzentrierte seine feinen Sinne auf die Aura in der Ferne. Er entdeckte eine Aura, die er noch nie zuvor gespürt hatte, aber sie fühlte sich stark an. Sehr stark. Er versuchte einzuschätzen, wo der Kampf stattfand. Die Erkenntnis traf Vegeta wie ein Blitz.
 

Gottes Palast!
 

Bulma und Bra waren dort.
 

"Die Geschichtsstunde ist beendet, Trunks!" rief Vegeta und erhöhte seine Kraft im selben Moment explosionsartig. Der Boden unter ihm zersplitterte und er schoss ohne eine weitere Erklärung für Trunks davon, immer auf die beiden kräftigen Auren zu.
 

"Warte!" Trunks powerte sich ebenfalls auf und folgte seinem Vater. Die beiden großen Auren in der Ferne beunruhigten auch ihn, zumindest die Unbekannte.
 


 

* * *
 


 

"Warte!" Uubu sprang von Goten zurück und streckte beiden Arme vor sich. Seine Lippe war aufgeplatzt, ein Auge halb zugeschwollen. Sein ganzer Körper war mit blauen Flecken und Kratzer übersät. Das Oberteil seines graublauen Kampfanzuges war zerrissen und hing nur noch in Fetzen an seinem Gürtel.
 

"Was ist jetzt schon wieder, du kleiner Drückeberger?!" fluchte Goten. Er sah ebenfalls nicht besser aus als Uubu. Ihr Match war, obwohl Goten als Super Saiyajin gekämpft hatte, sehr ausgeglichen verlaufen.
 

"Spürst du das nicht?"
 

"Das hatten wir vorhin schon einmal!"
 

"Aber jetzt ist es anders!"
 

Goten drehte den Kopf in die Richtung, in der er vorher seinen Bruder kämpfen gespürt hatte, und konzentrierte sich. Uubu hatte Recht. Etwas war anders. Gohan war nicht mehr zu spüren, dafür sein Vater. Goten erschrak als er erkannte, dass sein Vater seine maximale Kraft aktiviert hatte. Zum einen, weil die Kraft so gewaltig war, dass Goten sich fragte, wie er sie übersehen hatte können und zum anderen, weil sein Vater diese Kraft nur sehr selten benutzte. Mit Ausnahme des heutigen Tages, hatte Goten diese Aura zehn Jahre lang nicht mehr gespürt. Dort oben musste etwas Ungewöhnliches passiert sein. Die Kraft, gegen die Gohan vorher gekämpft hatte, hatte zugenommen. Unglaublich zugenommen.
 

Goten ließ seine Kraft sinken und seine Haare nahmen wieder ihre ursprüngliche Farbe an.
 

"Okay, Schluss für heute! Wir sehen nach, was da los ist!"
 

Uubu nickte zustimmend. Die beiden erhoben sich in die Luft und flogen keuchend in Richtung Quittenturm. Goten verfluchte sich selbst dafür keine Bohnen mitgenommen zu haben. So erschöpft wie sie beide waren, würden sie für den Flug sicher eine Viertelstunde benötigen.
 


 

* * *
 


 

Piccolo richtete sich langsam auf, seinen Blick auf Nano geheftet, hinter dessen Rücken er sich befand. Er konnte immer noch nicht fassen, was gerade vor seinen Augen aufgelaufen war. Hatte dieses Ding Gohan wirklich absorbiert? Wie hatte es das gemacht? Allem Anschein nach mit den Klauen in seiner Hand. Warum konnte er das? War Nano so etwas wie ein zweiter Cell? Oder hatte er diese Fähigkeit erst von Cell geerbt? Nein, irgendwie musste er auch Cell absorbiert haben.
 

Piccolo wich langsam zur Seite der Plattform aus. Der Kampf, der jeden Moment ausbrechen würde, würde sehr ungemütlich werden und weit über seinem eigenen Level stattfinden. Er ging langsam, mit genügend Abstand an Nano vorbei und zu den anderen. Videl kauerte am Boden, Pan in ihren Armen, und zitterte. Piccolo konnte ganze Ströme aus Tränen ihre Wangen hinab fließen sehen. Pans Gesicht konnte er nicht sehen, aber er vermutete, dass es bei ihr ähnlich war.
 

ChiChi war bewusstlos. Mit anzusehen, was mit Gohan geschehen war, war zuviel für sie gewesen. Bulma hatte ChiChi's Kopf auf ihren Schoss gebettet und streichelte ihrer Freundin durchs Haar, während sie ebenfalls kurz davor war in Tränen auszubrechen. Bra klammerte sich verkrampft an das Kleid ihrer Mutter und schluchzte. Die übrigen starrten auf Goku und Nano, mit Ausnahme von Marron, die ebenfalls zusammengebrochen war und sich an ihre Mutter klammerte, den Blick vom Palast weggerichtet.
 

Piccolo konnte ihnen ihre Trauer nachfühlen. Ihn selbst plagte ebenfalls ein unangenehmes Gefühl. Gohan war sein erster Freund gewesen und war immer noch sein bester. Auch wenn der kleine Junge von damals schon längst erwachsen war, so er war immer noch sein ehemaliger Schüler und er fühlte sich irgendwie verantwortlich für ihn. Dass Gohan jetzt tot war, konnte er einfach nicht glauben.
 

Piccolo blieb stehen. Er hielt zu den anderen genauso viel Abstand wie zu Nano. Er brauchte jetzt niemand anderen; er musste erst einmal verdauen, was passiert war.
 

Sein Blick fiel auf Goku. Er hatte seinen alten Erzfeind und mittlerweile langjährigen Freund noch nie so wütend erlebt. Er hatte die erste Verwandlung zum Super Saiyajin damals nicht miterlebt. Freezers Attacke hatte ihn bewusstlos werden lassen, aber er konnte sich nicht vorstellen, dass sein Zorn so enorm gewesen war wie jetzt gerade. Goku's Augen jagten ihm Angst ein. Die normalerweise warmherzigen Augen des Saiyajins, waren nicht einfach zu den zornigen Augen eines Super Saiyajins geworden. Sie waren nur noch weiß, Piccolo konnte keine Pupillen erkennen. Im Moment erinnerte Goku ihn sehr stark an Broli.
 

Schließlich begann der Kampf der beiden Giganten. Mit einem wütenden, unmenschlichen Schrei bäumte Goku sich auf und stürzte sich auf Nano. Der stieß ebenfalls einen Kampfschrei aus und stürmte Goku entgegen. Die Druckwelle, die entstand als die beiden aufeinander trafen, war so stark, dass die Zuschauer Schwierigkeiten hatten sich auf den Beinen zu halten.
 

Die beiden Krieger tauschten ihre Schläge mit soviel Kraft aus, dass wahrscheinlich keiner der anderen Anwesenden auch nur einen davon überlebt hätte. Piccolo konnte jedoch bald erleichtert feststellen, dass Nano sich ganz offensichtlich überschätzt hatte. Zuerst konnte er zwar noch mit Goku mithalten, aber es war deutlich zusehen, dass ihm die Puste ausging. Immer mehr Schläge von Goku trafen ihn und immer weniger Attacken von Nano fanden ihr Ziel. Schließlich war es nur noch Goku, der austeilte und er erhöhte das Tempo und die Kraft mit der er zuschlug immer mehr. Seine Unterarme waren in Flammen aus purer Energie gehüllt. Wieder und wieder gruben sie sich in Nano's Körper.
 

Piccolo stand zwar in einiger Entfernung, aber trotzdem konnte er die ungesunden Geräusche vernehmen, die von Nano's Körper ausgingen. Es musste schon um einiges mehr als ein Knochen geborsten sein. Nano rechter Arm hing schlaff an seiner Seite. Er musste mehrfach gebrochen sein. Ein Tritt von Goku schleuderte Nano weiter in die Mitte der Plattform. Nano kam zwar schnell wieder auf die Beine, aber es war für Piccolo deutlich zu erkennen, dass er keine Kraft mehr hatte.
 

Dann bemerkte Piccolo, wie Nano's Arm zuckte und sich wieder straffte. Der Arm schien geheilt. Die Stacheln am Kopf von Nano, sowie die an den Schultern und Ellenbogen, welche abgebrochen waren, wuchsen ebenfalls wieder nach.
 

Der Kerl war also tatsächlich dazu fähig, sich zu regenerieren. Piccolo spuckte zornig aus. Damit hätten sie eigentlich rechnen müssen, denn dann wäre Gohan jetzt noch am Leben. Piccolo bemerkte jedoch, dass Nano sich zwar regenerieren konnte, aber immer noch außer Atem war.
 

*Erholen tut er sich also auf diesen Weg nicht. Ein Vorteil für Goku.*
 

Wie aufs Stichwort stürzte sich Goku wieder auf Nano. Der versuchte zwar ein weiteres Mal die Schläge abzuwehren, scheiterte aber kläglich. Goku versetzte ihn in seiner Raserei sofort wieder in den Zustand, den Nano gerade auskuriert hatte. Schließlich grub sich Goku's Faust mit voller Wucht in Nano's Magen und durchschlug die Bauchdecke. Blut floss an Goku's Arm entlang und tropfte zu Boden. Nano hatte fassungslos seinen Mund geöffnet; ein kleiner Schwall Blut lief aus seinem Mund und seine Augen waren aus ihren Höhlen hervorgetreten.
 

Piccolo wusste, was als nächste passieren würde. Mit einem Aufschrei explodierte Nano's Oberkörper, als Goku einen Ki-Blast aus der Hand, die er in Nano versenkt hatte, abfeuerte.
 

Nano's Beine stürzten um und ein Regen aus verbrannten Knochen, Fleisch und auch mechanischen Komponenten ging ringsherum nieder.
 

*Also doch ein Cyborg*, dachte Piccolo.
 

"Goku! Er kann sich regenerieren. Gib ihm den Rest!" rief Piccolo dem tobenden Saiyajin zu. Goku reagierte nicht. Er starrte nur auf die Überreste von Nano. Dann auf einmal begann Goku in den Himmel aufzusteigen, den Blick starr nach oben gerichtet.
 

"Was macht er?" hörte Piccolo Kuririn fragen. Der Namekianer strengte seine Ohren an. Dann - Goku schien es nur zu flüstern, den selbst Piccolos feines Gehör nahm es kaum wahr - hörte er es.
 

"Ka... Me... Ha... Me..."
 

"RUNTER VOM PALAST!" rief Piccolo den anderen entsetzt zu. Dann schoss er, noch bevor einer der anderen reagierte, auf Videl und Pan zu, die beide immer noch am Boden kauerten. Er schnappte sich die beiden, packte im Vorbeiflug noch Bra am Arm, die zwar kreischend protestierte, und nahm Abstand von der Plattform.
 

Als sich um Goku eine riesige Kugel aus Ki bildete, erkannten auch die anderen, was Piccolo zu seiner Evakuierung gebracht hatte. C18 flog mit Marron auf dem Arm davon, Dende packte Popo bei den Schultern und Kuririn nahm ChiChi und Bulma ihn seine Arme. Gerade als er davonfliegen wollte, hechtete sich Muten-Roshi noch hinterher und hielt sich an den Beinen seines Schülers fest. Wegen seiner Überladung am langsamsten - aber immer noch rechtzeitig - erreichte Kuririn die anderen, die neben dem Palast in sicherer Entfernung schwebten.
 

"HAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA!!!"
 


 

* * *
 


 

Nano's Beine zuckten kurz, dann sprangen sie auf. Eine kaum erkennbare, dunkle Wolke bildete sich um Nano, als die Millionen von Nanoiden begannen das Material zur Wiederherstellung seines Körpers herbei zuschaffen. Seine Wirbelsäule wuchs aus seiner Hüfte hervor, bald darauf sprossen seine Rippen wie Zweige daraus hervor. Seine Arme, sein Kopf, sein schwarzer Hornpanzer, sowie sein Stachelkamm wuchsen nach, während sein Inneres sich mit einem Gemisch aus Drähten, Apparaturen, Organen, Blutgefäßen und Muskeln füllte. Die Tatsache, dass nicht viel organisches Material - zu Verfügung waren nur ein paar Büsche und Palmen - vorhanden war, sorgte dafür, dass seine Haut nur langsam zu wachsen begann.
 

"Wo sind den alle?" Nano blickte sich verwirrt um. Dann fiel ihm auf, dass die gesamte Umgebung in hellblaues Licht getaucht war. Erschrocken blickte er nach oben. Nano's Augen weiteten sich entsetzt, als er den gewaltigen Ki-Blast auf sich zukommen sah. Seine Abwehrreaktion ließ ihn die Arme hochreißen. Natürlich richtete er damit nichts aus. Der Ki-Blast traf ihn und begann sofort ihn zu zersetzten.
 

Das gewaltige Kamehameha, welches das damals von Cell auf die Erde abgefeuerte in den Schatten stellte, schlug in Gottes Palast ein. Mit einem Krachen, das an Lautstärke kaum von etwas zu überbieten war, wurde das gigantische schwebende Gebäude zerrissen. Die Einzelteile wurden fast auf der Stelle vollständig zu Staub verbrannt, mit Ausnahme von ein paar Randteilen, die zu Boden bröckelten.
 

Der Ki-Blast setzte unbeeindruckt seinen Weg zur Erde fort, sprengte lautstark die Kanzel des Quittenturms und 'fraß' sich den Turm entlang weiter auf den Boden zu. Das äonenalte Gebäude zerbröckelte, ohne den Abstieg des Kamehamehas auch nur irgendwie zu bremsen.
 

"GOKU! HÖR AUF! DU VERNICHTEST DIE ERDE!" schrie Piccolo verzweifelt. Wenn er Goku ansah, hatte er das Gefühl, der Saiyajin habe den Verstand verloren. Goku starrte verbittert hinter dem Ki-Blast her, der aus seinen Händen strömte und schien immer mehr Energie hinterher zu pumpen. Dann jedoch riss Goku - zu Piccolos Erleichterung - seine Hände auseinander. Als Folge darauf explodierte das Kamehameha ein paar hundert Meter über dem Boden. Ein grelles Licht raubte allen Anwesenden die Sicht.
 


 

* * *
 


 

Kuririn begann langsam wieder etwas zu erkennen. Vor ihm schwebte Goku in der Luft über der Stelle, wo sich eben noch Gottes Palast und der Quittenturm befunden hatten. Der Saiyajin war schwer außer Atem. Er schien seinen ganze Energie in den Angriff gesteckt zu haben. Goku's lange Haare gingen zurück und wurden wieder schwarz. Seine Augen fielen zu und er begann abzustürzen. Er war bewusstlos.
 

"Hat jemand einen Arm frei, um Goku aufzufangen?" fragte Kuririn aufgeregt. Bewusstlos würde Goku einen Sturz aus dieser Höhe nicht überleben. Zu seinem Entsetzen musste er jedoch feststellen, dass niemand mehr dazu in der Lage war den Sturz seines Freundes abzufangen. Dann spürte er einen Windzug.
 

"Was zum Teufel ist hier los?" fragte Vegeta verärgert. Er hatte Goku beim Kragen gepackt und damit verhindert, dass der bewusstlose Saiyajin abstürzte.
 

"Vegeta! Trunks!" rief Bulma überrascht.
 

"Alles in Ordnung mit dir, Mum?" fragte Trunks besorgt, der neben Kuririn schwebte. Bulma nickte als Antwort.
 

"Ihr sollt mir sagen, was hier passiert ist! Was ist mit dem Palast und warum hat Kakarott seine volle Kraft eingesetzt?"
 

"Später, Vegeta", sagte Piccolo. "Jemand sollte überprüfen, ob Nano überlebt hat."
 

"Wer ist Nano?" Niemand antwortete auf Trunks' Frage.
 

"Ich seh nach!", bot Kuririn an. "Trunks, nimmst du mal bitte deine Mutter und ChiChi?"
 

"Hey! Vergiss deinen alten Meister nicht!" beschwerte sich Muten-Roshi, während Trunks seine Mutter und die immer noch bewusstlose ChiChi aufnahm. Kuririn hielt seinem Meister eine Hand hin, zog ihn hoch und ließ ebenfalls zu Trunks klettern, der etwas pikiert dreinblickte, als sich der alte Mann an ihn klammerte.
 

"Bin gleich wieder da!" sagte Kuririn und schoss auf die Erde zu.
 

"Pass auf dich auf, Papa!" rief Marron ihm noch hinterher.
 

Vegeta schwebte währenddessen vor Piccolo und sah den Namekianer finster an.
 

"Gib mir meine Tochter, Piccolo, und dann sag mir endlich was sich hier abgespielt hat!"
 

"Später!" antwortete Piccolo während er Bra zu Vegeta klettern ließ, die sich sofort ängstlich an ihren Vater klammerte. "Hier ist es etwas ungünstig um zu Reden. Wir warten auf Kuririn, dann fliegen wir zu euch. Dann erfährst du alles."
 

Vegeta stieß ein verächtliches Schnauben aus, hakte aber nicht weiter nach.
 

"Ähm... Bulma?"
 

"Was ist, Dende?"
 

"Ich glaube, ich und Popo müssen nun doch auf dein freundliches Angebot zurückgreifen", sagte der Hüter der Erde mit einem Blick auf den leeren Fleck, wo sich zuvor noch sein göttlicher Palast befunden hatte.
 

"Sicher, das Haus ist groß genug."
 


 

* * *
 


 

Als Kuririn den Fuß des Turms, von dem immer noch etwa hundert Meter erhalten waren, erreicht hatte, musste er erst einmal feststellen, dass Goku Recht gehabt hatte. Nano hatte die Wächter des Turms tatsächlich umgebracht. Ihre Leichen lagen im Gras der Lichtung um den Turm herum. Kuririn sah sich um. Die Druckwelle von Goku's Ki-Blast hatte in knapp einem Kilometer Umkreis beinahe sämtliche Bäume entwurzelt.
 

*Noch ein Job mehr für die Dragon Balls*, dachte sich Kuririn, dann wandte er sich der Aufgabe zu, wegen der er ursprünglich herunter gekommen war. Gründlich suchte er die ganze Lichtung ab, ob von Nano irgendwelche Körperteile liegen geblieben waren. Schließlich hatten sie schmerzhaft feststellen müssen, dass für ihn selbst eine Hand reichte, um sich zu regenerieren.
 

"Nichts zu finden", sagte er schließlich zu sich selbst, nachdem er fünf Minuten lang gesucht hatte. "Den sind wir wohl los." Erleichtert begann Kuririn wieder an Höhe zu gewinnen, um zu seinen Freunden zurückzukehren.
 

Minuten lang geschah nichts auf der Lichtung. Kein Geräusch war zu hören, da sämtliche Tiere das Weite gesucht hatten. Dann begann sich ein dunkler Nebel knapp über dem Boden zu bilden. Das Gras schien zurück zu gehen und auch aus dem Turm schien eine unsichtbare Kraft kleine Teile heraus zu fressen. Wie aus dem nichts erschien plötzlich ein einzelner, glänzender Draht, der immer länger wurde. Schon bald gesellte sich ein weiterer Draht dazu. Dann noch einer. Schließlich lag ein ganzes Bündel aus Drähten im Gras, das sich wie eine Schlange hin und her wand. Metallisch glänzende Ringe schienen aus dem Nichts um das Bündel zu wachsen, und bald war es als das zu erkennen, was es war: Eine Wirbelsäule.
 

Das Wachstum dehnte sich nach alle Seiten aus. An einem Ende begann ein Becken zu wachsen, während auf der anderen Seite Rippen daraus hervor wucherten und schon bald einen kompletten Brustkorb bildeten. Kurz darauf begannen Arm- und Beinkochen aus dem Torso zu wachsen, schließlich auch ein Schädel. Das metallische Skelett wand sich auf dem Boden, als hätte es unerträgliche Schmerzen. Als das Knochenwachstum abgeschlossen war, begannen sich Blutgefäße, weitere Drähte, Muskeln und Organe im Körper auszubreiten. Kurz darauf wucherte Haut über den ganzen Körper.
 

Zum Abschluss entstand ein Paar schwarze Stiefel an den Füßen der Gestalt und ein breiter, schwarzer Armreif legte sich um jedes seiner Handgelenke. Von den Stiefeln an aufwärts begann eine weiße Pluderhose zu entstehen, die sich um die Beine der Gestalt legte. Zu guter Letzt wuchs ein schwarzer Kamm aus Stacheln aus dem Schädel und ein schwarzer Panzer legte sich um den Nacken der Gestalt. Aus seinen Schultern und Ellenbogen sprossen ebenfalls schwarze Stacheln hervor.
 

Mit einem erschrockenen Keuchen setzte Nano sich auf. Schweiß stand auf seiner Stirn und ein schockierter Ausdruck lag auf seinem Gesicht. Das war knapp gewesen! Viel zu knapp! Hätten sich nicht noch ein paar seiner kleinen Helfer an den Leichen der Wächter befunden, so wäre es aus mit ihm gewesen.
 

Er knurrte zornig. Es war nicht so verlaufen wie er es geplant hatte. Piccolo hätte gar nicht oben sein dürfen. Auch hätte er sich nicht so lange mit ihm aufhalten dürfen. Wenigstens hatte er nun Gohans Kraft. Er sah auf seine Hände, schloss und öffnete sie ein paar Mal. Aber damit war auch das nächste Ärgernis verbunden. Wieso konnte ihn Goku so fertig machen? Mit der Kraft von Cell und Gohan sollte er eigentlich unbesiegbar sein. Er war zwar erschöpft gewesen, aber trotzdem hätte es nicht in so einer Katastrophe enden dürfen.
 

Frustriert schlug er mit seinen Fäusten auf den Boden neben sich. Er musste in Zukunft vorsichtiger sein. Er war noch weit davon entfernt, einfach herumlaufen zu können und anzugreifen, wen er wollte. Goku war noch zu stark für ihn. Und eine größere Gruppe der anderen konnte ihm sicher auch Schwierigkeiten bereiten.
 

Nano stand auf und rieb sich die Handgelenke. Er musste stärker werden. Aber wie? Sollte er so wie Cell Hunderttausende von Menschen absorbieren? Einen Versuch war es wert, aber er musste vorsichtiger vorgehen als Cell. Sollten sie ihn stellen, konnte es gefährlich für ihn werden.
 

Er begann langsam davon zu marschieren. Er hatte es nicht eilig. Er hatte zehn Jahre im Verborgenen gewartet. Er konnte auch locker weitere zehn Jahre warten. Aber ganz so weit musste es ja nicht kommen.
 

"Wenigstens", stellte er zufrieden fest, "sehe ich jetzt wieder etwas besser aus. Das was Cell mit meinem Äußeren angestellt hatte, war ja fast unerträglich. Ich hätte ein zusätzliches Jahr darin investieren sollen, die Verwandlung besser zu kontrollieren..."



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