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Moonlight - Neue Wege

Fiktive 2. Staffel
von

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IV. Rainess - 04. Kapitel: Why did you betray us?

IV. Episode

Rainess
 

04. Kapitel: Why did you betray us?  
 

Gabriel hatte sich locker an eine Mauer gelehnt und beobachtete so den nahegelegenen Pub. Der blonde Vampir Thomas tigerte unruhig vor ihm auf und ab.

„Auf was warten wir eigentlich?“, fragte er mit einem Mal nach. Scheinbar war Geduld nicht wirklich eine Stärke von Thomas.

„Darauf, dass es beginnt....“, meinte Gab und schloss ein paar Sekunden seine Augen. Seine Frau als Begleitung war ihm eindeutig lieber, denn sie verstrahlte wenigstens die nötige Ruhe, aber in der Pension war sie eindeutig sicherer.

„Sollten wir dazu nicht viel lieber Patrouille laufen, oder so was? Anstatt hier rum zu stehen und nur zu träumen. Wir müssen doch immerhin was machen.“ Thomas Hände wanderten durch seine Haare, bevor er wieder die Waffe ergriff, die er in der großen Manteltasche verborgen hielt.

„Immer mit der Ruhe.“, sprach Gabriel beschwichtigend. „Wir können nicht wissen was passiert und bevor wir ohne Sinn und Verstand durch die Straßen laufen, können wir auch ebenso gut hier warten und uns ein bisschen in Geduld üben. Außerdem ist unser Hörsinn geschult genug. Also komm wieder runter und warte einfach ein bisschen ab.“

Thomas konnte die Ruhe von Gabriel nicht verstehen und lief erneut die Straße auf und ab.

„Wenn überhaupt etwas passieren sollte. Vermutlich verschwenden wir hier nur unsere Zeit.“, fügte Gabriel hinzu. Er war – wie er schon so oft von sich gegeben hatte – nicht sonderlich überzeugt von diesem ganzen Unterfangen. „Thomas?“

Gabriel öffnete seine Augen und stieß sich von der Mauer ab. “Tom?” Wo war der blonde Vampir hin? „Hey komm schon, lass die Spielchen. Ich komm ja mit auf deine Patrouille.“ Augenblicklich spannte sich Gabriel an, als er in die Stille der Nacht lauschte. Nichts. Kein Atmen. Kein Herzschlag. Nur die leisen Geräusche des Pubs drangen an sein Ohr, aber von Thomas fehlte jegliche Spur.

Er hob seine Arme in die Luft und drehte sich einmal um sich selber. Das Glockenschlagen der Uhren verriet die Uhrzeit. Geisterstunde. „Thomas?“, rief er noch mal, doch anstatt den Blonden zu erblicken, starrte er in das Gesicht von Coraline, die gerade von einer Mauer sprang.

- „Wir haben da was ...“, ertönte die Stimme von Mick, durch das Handy. Gabriel piekte sich das kleine Gerät und hielt es an seine Lippen.

- „Wir auch.“, antwortete er ruhig und steckte das Handy wieder beiseite.

„Coraline...“, grinste er breit. „Es ist eine Weile her.“

„In der Tat, Gabriel... du enttäuscht mich.“, sagte sie mit traurigem Blick. „Du hast uns also verraten.“

Er grinste breit. „Wie du siehst, meine Liebe.“

Sein Blick huschte auf den Boden, als Coraline etwas fallen ließ. „Thomas...“, murmelte Gabriel und betrachtete den Kopf des enthaupteten Vampirs.

„Ich könnte dich ja fragen, warum du uns verraten hast, aber ich kenne die Antwort bereits und sie hat auch nicht mehr zu interessieren, denn jetzt wirst du für deinen Verrat büßen, Gabriel.“, knurrte Coraline und fletschte ihre Zähne.

Gabriel lachte auf, ehe sein Gesichtsausdruck düster wurde und ebenso seine Vampirzüge zum Vorschein kamen. „Das glaube ich nicht.“, gab er zurück und ging in die typische Abwehrhaltung.
 

Josef rannte schweigend durch das Stadtviertel und betrachtete die zahlreichen Fenster hinter denen sich die menschlichen Wesen verbargen und noch keine Ahnung hatten, was sie erwartete. Ein leicht Unwohles Gefühl hatte sich in seine Magengegend geschlichen, während er immer wieder mit dem Griff seines Dolches spielte. Hier und da kreuzte ein Passant seinen Weg und brachte den süßlichen Duft von menschlichem Blut mit sich. Kurz nur kräuselten sich seine Lippen zu einem Lächeln. Immer wieder warf er einen Blick zu Nathan. Seine angespannte Körperhaltung verriet deutlich die Sorge und Angst die ihn gerade befiel. Je mehr Zeit verstrich, desto unruhiger wurde der Vampir, weshalb Josef schließlich stehen blieb.

„Stimmt etwas nicht, Nate?“, fragte er unvermittelt und drehte sich zu dem jungen Mann um.

Nathan hob seinen Blick und schüttelte rasch seinen Kopf. „Alles in Ordnung. Mich macht die Warterei nur nervös.“, erklärte er sich knapp.

„Ja. Du hast wohl Recht. Ist nicht gerade das angenehmste Gefühl, hier herum zu laufen und nicht zu wissen, ob heute wirklich etwas geschieht..“ Josef betrachtete seine Miene noch gespannt.

„Meinst du denn, dass etwas geschehen wird?“

„Oh, ich geh mal fest davon aus.“ Josef nickte und stemmte eine Hand in die Seite. „Immerhin bist du ja bei mir.“ Ein kühles Lächeln schlich sich auf die Züge des Anführers, als Nathan sich zu ihm herum drehte und ihn fragend ansah. „Was meinst du?“  

Josef hob seine Schultern. „Hör auf Spielchen zu spielen, Nate. Ich weiß, dass du es bist. Nur die Frage die sich mir aufdrängt ist folgende.“

„Ich bin gespannt.“ Abwehrend verschränkte Nathan seine Arme vor der Brust und spannte sich augenblicklich noch mehr an.

„Wieso hast du uns verraten?“

In Nathans Zügen blitzte ein paar Sekunden Furcht auf, als die Uhr der St. Mary’s Chatendral zwölf Uhr verkündete: Mitternacht. Sogleich wich der jüngere Vampir einen Schritt zurück. „Woher willst du wissen, dass ich euch verraten habe...“, knurrte er leise und ballte augenblicklich seine Hände zu Fäusten.

Josef schniefte. „Nun. Sagen wir es mal so. Ich war mir nicht ganz sicher, ob es du wirklich bist, aber deine Reaktion ist eindeutig. Ich kann nur nicht ganz verstehen, warum du es getan hast, Nathan.“, sprach Josef und wog den Silberdolch ein wenig in seiner Hand auf und ab. Seine andere Hand tastete in der Hosentasche bereits nach dem Zippo.

Nathan schluckte, als ein Funkspruch die angespannte Stimmung durchbrach.

-„Wir haben da was...“, meldete sich Zaras Stimme und kurz darauf auch die von Gabriel. Josef ließ von seinem Zippo ab und schnappte sich das Handy.

- „Oh, bei uns geht es auch los...“, sprach er hinein und sah dann wieder zu Nate. „Nicht wahr?“, fragte Josef nach und lächelte düster.

„Lass mich raten, Nathan. Du hast den Clan bereits informiert, dass wir in vier Stadtteilen sind und darum werden sie nicht nur an einem Ort zuschlagen.“ Josef wirkte so selbstsicher. Er schritt vor dem Vampir auf und ab und ließ ihn dabei nicht eine Sekunde aus den Augen.

Nathan knirschte mit seinen Zähnen, ehe er sich auf einmal vollkommen entspannte. Es war als ob eine Maske von seinem Gesicht fiel, denn mit einem Mal trat ein kühler, bestialischer Ausdruck in sein Gesicht. Josef jagte ein Schauer über den Rücken, als sich der jüngere Vampir vor ihm aufrichtete.

„Gut geraten. Wir können keinen Clan brauchen, der uns in unsere Pläne pfuscht.“, raunte Nathan und entblößte seine spitzen Fangzähne. „Und darum werdet ihr alle in dieser Nacht sterben, nachdem wir schon all die anderen Vampire vor Tagen ausgelöscht haben.“

Josef traf die Erkenntnis wie ein Blitz! Sie waren zu spät in Edinburgh! Nicht etwa die Menschen von Vampiren waren ausgelöscht worden, sondern die Vampire!!

„Und jetzt, Josef. Wirst du mit ein paar hundert Jahren Verspätung endlich das Zeitliche segnen.“
 

Leslie sog die Nachtluft ein und schüttelte dann seinen Kopf.

„Was ist?“, fragte Guillermo besorgt und warf ihm einen kurzen Blick zu.

„Merkst du das nicht?“, wollte der ehemalige Soldat wissen und wandte sich zu dem wesentlich jüngeren Vampir um, der jetzt auch ein bisschen schnupperte.

„Was?“

„Hier riecht alles so normal.“ Leslie hob seine Schultern. „Die Düfte von Vampiren sind sonst immer allgegenwärtig, beinahe so wie die eines Hundes, der sein Revier markiert, aber hier ist nichts. Zumindest ich kann nichts riechen.“

Guillermo roch noch mal in die Luft und biss sich dann auf die Unterlippe. „Was meinst du, hat das zu bedeuten.“

„Wenn ich raten müsste, dann dass hier gar keine Vampire sind, aber bei einer Großstadt ist das wohl kaum möglich.“, erwiderte Leslie und schritt weiter. Guillermo war bemüht ihm zu folgen. Dabei huschte sein Blick über die einzelnen Passanten, die an ihnen vorüber gingen.

„Darf ich dich mal was fragen?“

„Sicher... nur antworten behalte ich mir vor.“, meinte Leslie mit einem flüchtigen Lächeln in seine Richtung.

„Warum hilfst du uns? Was für Intentionen verfolgst du. Ich meine. Du kommst wunderbar alleine zurück. Mr. Army.“

Ein bitterer Ausdruck trat auf die Züge des sonst so harten, distanzierten Soldaten. „Genau darin liegt das Problem. Ich bin seit Jahrzehnten alleine. Seit jenem Tag im Krieg, als ich zu einem Vampir wurde. Ich wusste zuerst gar nicht wie mir geschieht. Mein Erzeuger hat mich auf dem Schlachtfeld zurück gelassen. Ich wurde von meiner Einheit zurück ins Camp gebracht. Zwanzig Männer zählten zu meiner Truppe. Das war bevor ich dem Blutrausch verfiel.“ Er knirschte mit seinen Zähnen. „Ich hatte Glück, dass mich danach ein einheimischer Vampir fand und sich um mich kümmerte, denn ansonsten hätte ich wohl den Krieg zu meinen Gunsten entschieden.“ Er lachte bitter auf.

„Du hast deine Einheit ausgesaugt?“ Guillermo fröstelte.

„Ja. Und seitdem war ich kein Teil mehr von etwas, das sich eine Truppe nennt.“

„Und warum jetzt?“

Leslie atmete tief durch. „Ich führte eine kleine Selbsthilfegruppe für ehemalige Soldaten, die nach der Rückkehr ins eigene Land an einem Posttraumatischen Stresssyndrom oder am Alkoholismus litten. Jeden Tag versuchte ich jenen zu helfen, die im Irak oder in Afghanistan litten und komplett anders zurück kamen. Ich weiß wie es ist, so verändert zu werden. Ich war nicht mehr der selbe, als ich aus Vietnam zurück kam. Nur war ich ein Vampir und kein Mensch mehr. Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht den Menschen zu helfen. Wie konnte ich auch ahnen, dass diese Bestien alle auslöschen, die mit mir Kontakt hatten... ich dachte ich helfe den Soldaten zurück in ihr normales Leben, doch stattdessen sorgte ich dafür, dass sie nicht auf dem Schlachtfeld, sondern in ihren eigenen vier Wänden getötet wurden.“

Guillermo blieb stehen und betrachtete Leslie. „Deine Selbsthilfegruppe fiel dem Clan zum Opfer.“

“Ja. Jeder Einzelne und das lasse ich nicht ungestraft, denn nun leiden die Familien der Opfer noch viel mehr und das hat keiner verdient.“, antwortete Leslie und sah Guillermo kurz an.

„Ihr vertraut mir nicht, nicht wahr?“

Der Spanier hob seine Schultern. „Es gibt einen Verräter in unseren Reihen und ich wollte einfach wissen, ob ich mich bei dir auf Rückendeckung verlassen kann.“

„Kannst du. Ich habe keinen Grund euch zu verraten.“

Der Geruch von Blut stieg in die Nasen der Vampire und sofort sahen sie sich um. Ein dünner Schrei und schließlich ertönte Micks Stimme durch das Handy.

- „Wir haben da was ...“

Kurz darauf war es Gabriel der sprach. – „Wir auch.“

Und schließlich meldete sich auch Josef. - „Oh, bei uns geht es auch los...“

Aus dem Nahegelegenen Pub stürzten die Menschen, die gerade noch gesunden und gelacht hatten. Schreiend, verzweifelt und panisch rannten sie davon, verteilten sich über die Straßen. Guillermo hob das Handy an seinen Mund. - „Ich enttäusch euch ja nur ungern, aber hier bricht grad eine Panik aus...“, schrie er hinein und schon folgte er Leslie, der auf den Weg zum Pub war.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Luna-Noir
2012-04-16T09:14:15+00:00 16.04.2012 11:14
Mir scheint Thomas ist etwas hyperaktiv und besonders in solchen Situationen… das ist mir sympathisch ich würd wohl auch wie ein Hamster auf Droge im Rad laufen XD ups und schon isser nich mehr am leben…
Okay, interessant, wusste seine Frau darüber denn bescheid? Hm, Fragen über Fragen
Nathan also okay, interessant, in welchem Rang der wohl bei den anderen mitspielt wenn er sich einschleichen musste…
Ich mag Leslie, hat gute Motive der Mann und dann das



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