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Moonlight - Neue Wege

Fiktive 2. Staffel
von

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II. Der Vampirclan - 02. Kapitel: Eine weitere Lüge ...

II. Episode

Der Vampirclan

 
 

02. Kapitel: Eine weitere Lüge....
 

Viele Stunden, ja gar viele Tage saß er einfach nur auf seinem Sofa, wanderte von einem Eck der Wohnung zum nächsten, schlief in der Kühltruhe und manchmal auf dem Fußboden neben der Latina und beobachtete sie. Immer wieder fragte er sich, wodurch sie ihn so faszinierte. Etwas an ihr war anders. Fremd und interessant. Er gab ihr zu trinken, lockerte hier und da den Pfahl der ihren Körper durchbohrt hielt, doch bekam er immer nur stichelnde Kommentare von wegen er solle duschen, sich rasieren, die Haare schneiden und sich mal etwas Neumodischeres anziehen. Diese Frau war die pure Provokation.

Er stand über ihr und sah ihr in die starren, blauen Vampiraugen, wanderte aber weiter. Das einzige, was ihn mittlerweile am Leben hielt war seine tägliche Ration Blut. Mick stieg über die Trümmer seines Regals weg und ließ seinen Blick durch die verwüstete Wohnung schweifen. Wie so oft klingelte es an der Tür. Ein Vertreter, oder einer der Staatsanwaltschaft, manchmal auch ein Verwandter von Beth, doch niemanden wurde Zutritt in seine kleine, private Hölle gewährt.

Mick schlurfte zurück und blickte auf die Vampirin hinab. Die Beerdigung lag nun fünf Tage und Beth Tod zwölf Tage zurück. Ihm kam es vor wie eine halbe Ewigkeit, dass er das letzte Mal das strahlen, seiner Geliebten gesehen hatte. Sie hatte sich so weit von ihm entfernt und langsam akzeptierte er den Schmerz, der in seinem Herzen wohnte. Mick legte die Hand auf das Holzstück und riss es mit einem Ruck aus dem Körper der Latina. Sie krümmte sich vor Schmerzen, schien die Luft einzusaugen und drehte sich zur Seite. Ihre braunen Augen kehrten zurück in ihr Gesicht, während sie sich das erste Mal seit so vielen Tagen bewegte. Mick erhob sich und betrachtete den Holzpfahl, der ihr so viel Pein beschert hatte und warf ihn beiseite. „Du kannst gehen. Einen Nutzen scheinst du nicht zu haben.“

Sie war es nicht, der Beth getötet hatte, denn sie war zeitgleich bei Josef und mittlerweile hatte Mick erkannt, dass sie ersetzbar war. Niemand suchte nach ihr und somit hatte es keinen Sinn sie weiter bei sich zu behalten. Sie verriet ihm ja doch nichts. Mick schritt die Stufen nach oben und sah noch einen Moment zurück. Die Latina saß auf dem Boden und sah ihm mit fragendem Ausdruck auf den Zügen nach.

„Ich sagte doch. Du kannst gehen…“ Ihre Hand ruhte auf der Stelle, die gerade noch von dem Pfahl durchbohrt war.

„Warum?“

„Weil ich es sage.“ Mick blieb am oberen Absatz der Treppe stehen.

„Du machst doch auch nicht, was ich dir sage….“, erwiderte sie und legte ihren Kopf etwas in den Nacken, um ihm nachzuschauen.

„Ich versteh nicht…“

Sie rappelte sich langsam und schwach, noch mit vollkommen zittrigen Knien auf. „Du sollst dich rasieren, ein neuer Haarschnitt würde nicht schaden und um Himmels willen, du solltest duschen und dir mal ein bisschen was Anständigeres anziehen. Das sind ganz simple Forderungen. Weißt du.“ Ein kurzes Lächeln blitzte auf ihren Zügen auf. Kopfschüttelnd drehte sie sich um und wanderte wie selbstverständlich zu seinem verborgenen Kühlschrank.

„Das ist hier kein Selbstbedienungsladen.“, knurrte Mick. „Du solltest gehen, solange du die Chance dazu hast!“ Ihre anmaßende Art machte ihn fast ein bisschen zornig, aber auf eine sehr absurde Art und Weise tat es gut mit ihr zu reden. Überhaupt wieder zu sprechen, nachdem er in letzter Zeit so sehr ins Schweigen gefallen war.

„Wer sagt, dass ich gehen will….“

Mick sprang die Stufen nach unten und deutete in Richtung der Tür. Auffordernd, dass sie besser seine Wohnung verlassen hatte. „Na na“, tadelte sie mit erhobenen Finger. „So solltest du mit keiner Lady umgehen.“

„Eine Lady? Dir könnte genauso wenig eine Dusche schaden.“

Sie streckte sich ausgiebig. „Ich weiß….“, sprach sie ihre Worte sehr gedehnt und langsam kehrte das Leben in ihr Gesicht zurück. Auch wenn sie wohl genauso Blutverschmiert war wie er konnte Mick keinen Geruch der Fäulnis riechen. Da war nur dieser Hauch Kokos und Jasmin.

Geschickt setzte sie sich auf die Küchenablade und holte sich ein unbenutztes Glas aus dem Schrank um das Päckchen Blut in diese zu leeren. Dabei schlug sie ihre langen Beine übereinander und betrachtete Mick abschätzend. „Ich bin Zara.“, lächelte sie Mick entgegen. Es war wohl unübersehbar, wie sehr sie ihn gerade aus der Fassung brachte und wie wenig er sich gerade zu artikulieren wusste. Er stand einfach nur fassungslos vor ihr und wusste nicht, was er von ihrer doch sehr aufdringlichen Art halten sollte. Tage lang hatte er sie gefangen gehalten und sie tat gerade so, als wäre sie zum Brunch eingeladen. „… und du solltest wirklich duschen.“ Sie nippte an ihrem Blut und leckte es sich eine Spur provokanter von den Lippen. Mick wich irritiert einen Schritt zurück und sah ihr aus großen, fragenden Augen entgegen.  

„Du gehst, während ich duschen bin…“, knurrte er ihr dann zu.

„Ach, Love, das willst du doch nicht wirklich.“, kam mit einem kleinen Kichern über ihre vollen Lippen. Perplex wanderte Mick die Treppen nach oben. „Und ob ich das möchte.“, murmelte er leise.

Sie sollte verschwinden und ihn alleine lassen! Er wollte von niemand weiter belästigt werden. Weder von ihr,  noch von seinen vermeidlichen Freunden. Mick betrat das Badezimmer und stellte die Dusche an. Eigentlich lächerlich, was sie von ihm forderte! Der Vampir streckte seine Hand aus und ließ die tausenden feinen Tropfen über die Fläche rinnen. Ein sanftes Kribbeln breitete sich aus, das Wasser erquickte seine Seele, seinen Körper und so zog er sich sein Shirt über den Kopf, schlüpfte aus der restlichen Kleidung und stand wenige Sekunden später unter dem Wasserstrahl, der über seinen Körper ran. Mick atmete tief durch und stützte seine Hände gegen die kühle Glasfassade der Dusche, seinen Blick auf den Boden gerichtet.

Das Wasser bahnte sich seinen Weg durch seine halblangen, dunkelbraunen Locken und nahm Schweiß und etwas Blut mit sich. Kühl benetzte es seine Haut und wirkte klärend auf seine Gedanken. Mick atmete tief durch und griff nach seinem Duschgel. Lange war es her, dass er nicht mehr geduscht hatte. Er rieb sich sein Gesicht, spannte seine Muskeln an und ließ die Hände durch seine verklebten Hände wandern.

„Hmm .“ Mick öffnete seine Augen und warf einen Blick über seine Schulter.

„Habe ich nicht gesagt du sollst verschwinden, wenn ich duschen war....“

Zara hatte das Badezimmer betreten. Sie schlenderte mit wippenden Schritten durch das Badezimmer und ließ ihre Fingerspitzen über die Armaturen wandern. „... aber im Moment bist du ja noch nicht fertig, also habe ich keinen Grund zu verschwinden.“

„Ist das mein Hemd?“, fragte Mick fast schon entrüstet. Aber warum sollte er sich über die junge Frau noch wundern. Sie war die Dreistigkeit in Person!

„Nun ja“, sprach Zara mit einem kleinen Schmunzeln. „Du hast meine Kleidung ja vollkommen ruiniert und etwas anderes habe ich in deinem Kleiderschrank nicht gefunden.“ Sie kicherte ein wenig und hockte sich auf den Badewannenrand. Leise summend streckte sie ihre langen Beine aus und kommentierte Micks genervtes Seufzen mit einem erneuten Kichern.

„Ich dusche. Okay? Du wolltest, dass ich dusche, also kannst du mich jetzt wenigstens alleine lassen.“, bat er innständig und betrachtete das Duschgel in seiner Hand, das sich jetzt langsam auflöste.

„Wieso?“, fragte sie leise nach. „Nur um das klar zu stellen: Du hast mich gepfählt und noch dazu mehrere Tage auf deinem Fußboden gefangen gehalten ohne darauf Rücksicht zu nehmen, wie es mir geht.“

„Ich hab dir Blut gegeben... ein netter Zug, zumal ich dich frei gelassen habe. Mir ist das nicht ganz klar, warum ich das überhaupt mache, nach allem was du mir angetan hast.“, knurrte Mick.

„Was habe ich dir angetan?“ Hellhörig geworden hob sie ihren Blick.

„Du bist dafür verantwortlich, das Beth getötet wurde.“

Die Latina legte ihren Kopf schief und hüpfte wieder auf die Füße. „Bin ich nicht. Ich bin nur da gewesen um zu verhindern, dass du ihnen in die Fänge gerätst und genauso war es bei Josef. Ich habe niemanden etwas getan. Ich bin hier um zu helfen.“

„Helfen? Wobei?“

„Zu überleben.“

„Das hättest du mal besser den Menschen gesagt, die getötet wurden.“, fauchte Mick sie an.

„Das hat doch... gar nichts mit den Menschen zu tun. Sie wären so oder so gestorben. Jeder von ihnen. So war es bereits in Paris, in London, in Madrid und auch in Berlin, Bern, Chicago beinahe und zuletzt sogar in New York. Überall werden die menschlichen Opfer der Vampire getötet um klare Verhältnisse zu schaffen, aber das kannst du nicht verstehen Mick! Du hast es nicht miterlebt. Ich habe es in fünf Städten gesehen und ich weiß, wie Vampire zugerichtet wurden, die sich seinen Leuten in den Weg stellten.“, erklärte sie und schüttelte dabei deutlich ihren Kopf.

„Wer ist er?“

„Das weiß ich nicht. Das weiß keiner... aber er hat mit Lance zu tun und diesen dürftest du ja wohl kennen.“ Mick richtete seinen Blick wieder auf die Steinmauer. Der Bruder von Coraline. Warum war sie nur für alles schlechte in seinem Leben verantwortlich.

„Du arbeitest auch für ihn.“, stellte er matt fest.

„Nein, also ...“ Sie biss sich auf ihre Unterlippe.

„Versuch es zur Abwechslung mal mit der Wahrheit.“, fuhr Mick sie an und wirbelte zu ihr herum. Nur die Glaswand trennte die beiden Vampir. Zara kaute auf ihrer Unterlippe herum und starrte Mick dabei in die Augen.

„Ich wurde erwischt ... in New York, als ich den Vampiren geholfen habe ... aber sie haben mich gehen lassen, aber ich soll dir etwas ausrichten: Er will dich sehen. Du sollst nach Frankreich kommen und ich soll dafür sorgen, dass du diesem Wunsch auch nach kommst... ansonsten hätten sie mich getötet und ich hätte nicht mehr weiter machen können.“, versuchte sie ihm zu erklärten und ignorierte dabei den Umstand, dass einige Tropfen der Dusche über seine nackten Haut perlten, die natürlich alles andere als unattraktiv war. Bis vor kurzem hatte sie ja gar nicht geahnt, welch ein attraktiver Mann sich in ihrem Auftrag verbarg.  

Mick nickte leicht. „Das ist der Grund... warum dich keiner von ihnen sucht....“

„... ich gehöre nicht dazu und vermutlich sind sie längst weiter gezogen um in einer weiteren Stadt den menschlichen Freunden der Vampire den Tod und den Vampiren das Misstrauen zu bringen.“

Sie sahen einander wieder in die Augen, bevor Mick sich demonstrativ umdrehte.

„Lass mich zu Ende duschen...“, murmelte er vollends verwirrt vor sich hin.

Als er wieder über seine Schulter sah, war Zara aus dem Bad verschwunden. Die Vampírica gab ihm nun noch ein Rätsel mehr auf...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Luna-Noir
2012-02-27T13:40:08+00:00 27.02.2012 14:40
Kapitel 2.2:

Ja, dreist das ist sie in der Tat... aber mal ehrlich, wer würde das bei so einem Kerl nicht auch gern machen, einfach ins Bad tapsen während er duscht, oder lieber noch mit drunter steigen XD
nun ich bleibe ganz doll gespannt, wer dieser Typ is zu dem er da hin soll, so im allgeimeinen würd ich bis jetzt sagen mag ich ihn schon mal nicht.


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