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Alea Iacta Est

Partner-FF by Corab & Night_Baroness
von

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Heavy Black Heart

Kapitel 20: Heavy Black Heart ~ by Corab
 

Dieses drohende, gehässige Gefühl, etwas Falsches getan zu haben...

Kudo spürte es seit einiger Zeit. Er kniff die Augen zusammen und versuchte, herauszufinden, woher es kam.

Abgesehen von dem Offensichtlichen natürlich. Dem Gefängnisausbruch.

Er kam nicht darauf, doch es spielte keine Rolle. Vermutlich war es ohnehin nur eine dieser wirren Ahnungen, die man eben so hatte, wenn man ein entflohener Sträfling war. Und in jedem Fall konnte er sich davon nicht ablenken lassen. Schließlich hatte er eine Mission, ein Ziel.
 

Das Haus der Satos observierte er nun bereits seit dreieinhalb Stunden. Seinen Wagen hatte er auf einem nahegelegenen Parkplatz abgestellt und sich dann auf einem Spielplatz in die Büsche geschlagen, von dem er eine gute Sicht bekam. Ein weiteres Mal sah er durch das kleine Fernglas, das er im Rahmen seiner Fluchtvorbereitungen besorgt hatte, und analysierte das Zielobjekt.

Die Satos lebten in einer edlen Gegend, in der einem Prunk und Protzerei aus jeder Ecke entgegen kamen, doch ihre Villa schaffte es trotzdem, hervorzustechen. Wie ein edler Wächter ragte das Bauwerk vier Stockwerke in die Höhe. Es musste bei Tag wohl tiefe Schatten auf seine weitaus kleineren Nachbarn werfen, die jedoch jetzt, in den späten Abendstunden, von alleine in der Unwesentlichkeit des nächtlichen Dunkels verschwanden. Nicht so das Haus der Satos. Die riesigen Fenster gaben den Blick auf das hell erleuchtete Innere frei, sodass die Dunkelheit seine Prominenz nur stützte. Die meisten Gegenstände im Inneren des Hauses glänzten, und jene, die es nicht taten, sahen trotzdem wertvoll aus. Wer hier lebte, hatte Geld. Viel Geld.

Die Villa war in einem zwei Meter hohen Holzzaun eingesperrt, der, soweit Kudo das bisher gesehen hatte, keine Schwachstellen hatte. Direkt vor dem Haus befand sich ein großes stählernes Tor, in dessen Nähe sich auch die Klingel wiederfand. Seufzend massierte Kudo sich die Schläfen und versuchte, die ideale Strategie zu finden. Einfach klingeln?

Eine sehr riskante Taktik. Nicht nur lag sein Einbruch in das Haido-Gefängnis nunmehr fast zehn Stunden zurück, und es war gut möglich, dass sein Gesicht bereits überall die Fernseher der Leute schmückte, selbst, wenn die Frau ihn nicht erkannte, würde sie nichtsdestotrotz sehr leichtsinnig sein müssen, um diese Uhrzeit einen ihr völlig Fremden hereinzulassen. Immerhin war sie wahrscheinlich alleine, zumindest hatte er nur eine weibliche Silhouette durch die Fenster entdecken können. Wahrscheinlich – aber nicht sicher. Noch ein Risiko seiner Mission.

Andererseits habe ich gerade einen Gefängnisausbruch hinter mich gebracht. Man sollte meinen, ich sei an Risikos gewöhnt.

Kudo rollte versehentlich nach links, woraufhin ein Ast ihn in die Seite stach und brennender Schmerz sich in seinem Körper ausbreitete. Er musste einen Fluch unterdrücken. Warum sind Typen mit Ferngläsern auf Kinderspielplätzen verdammt noch mal keine normale Erscheinung, ärgerte er sich. Dann müsste ich wenigstens nicht in diesem dämlichen Gebüsch liegen.

Ursprünglich hatte er erwogen, auf eine Kontaktaufnahme Etsukos mit ihrer Schwester zu warten, doch der Tag war nun fast vorüber und ihm war klar, dass er um eine Offensive nicht herumkommen würde.

Und wenn ein freiwilliger Einlass nicht zu erwarten war, gab es nur noch eine Möglichkeit.

Ein Einbruch. Nach einem Ausbruch der nächste Schritt auf der Karriereleiter des Verbrechens. Obwohl das ja eigentlich andersherum abläuft.

Doch auch ein Einbruch hatte seine problematischen Seiten. Zum einen stand der Zaun im Weg, zum anderen hatten reiche Menschen die unglückliche Angewohnheit, ihre Häuser mit modernen Alarmanlagen auszustatten.

Einbruch und Klingeln. Zwei Optionen. Zwei Optionen, die beide höchstwahrscheinlich scheitern.
 

Aiko Sato seufzte aus zwei Gründen. Zum einen, weil sie gerade die wohltuende Wärme des Duschstrahls versiegen lassen hatte, und zum anderen, weil sie den Abend abermals alleine verbringen musste. Andererseits, überlegte sie, während sie den Bademantel um ihren schlanken Körper schlang. Warum beklage ich mich eigentlich? Wenn Takayuki beruflich zu tun hat, hat er nun einmal beruflich zu tun. Natürlich war sie traurig, wenn er sie alleine zurückließ, aber sie war nicht wie ihre Freundinnen, die wirklich jede Abwesenheit ihres Mannes nutzten, um ihm eine Affäre zu unterstellen.

Aiko strich sich ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht, schlüpfte in ihre weichen Hausschuhe und machte sich auf dem Weg in die Küche. Ein Tee war nach der Dusche genau das richtige.

Ihren Freundinnen mochten sich über ihr Vertrauen in ihren Mann lustig machen, doch Aiko war stolz auf ihre Fähigkeit, an jemanden zu glauben und sich auf ihre Menschenkenntnis zu verlassen.

Ach komm, Aiko, sah sie sich vor ihrem inneren Auge von ihren Freundinnen verspottet, bei deiner Menschenkenntnis würdest du es nicht einmal merken, wenn deine Schwester eine psychopathische Serienmörderin wäre.

Die Dampfschwaden, die von dem kochenden Teewasser aufstiegen, trugen sanfte Gefühle mit sich. Wärme. Geborgenheit. Aiko goss das Wasser in die teure Porzellantasse und beobachtete, wie sich seine Farbe langsam der der dazugehörigen Beutel anglich. Ihre Gedanken schweiften weiter.

Warum konnten Menschen einander heutzutage eigentlich nicht mehr vertrauen? Warum konnten ihre Freundinnen ihrem Ehemann nicht vertrauen? Warum konnte Etsuko ihren Eltern nicht vertrauen? Vertrauen würde die Welt um so vieles unkomplizierter machen.

Sie wollte den fertigen Tee gerade an ihre Lippen führen, als das schrille Klingelgeräusch sie aufschreckte. Für den ersten Moment war es Verwunderung, die sie erfüllte. Wer konnte um diese Zeit etwas von ihr wollen? Dann jedoch hatte sie eine Idee. Eine wirklich schöne Idee. Eine Idee, die bewies, dass sie Recht hatte. Die bewies, dass man vertrauen musste.

Eilig ging sie zu dem Apparat, mit dem sich das Tor öffnen ließ und sah auf den Bildschirm, der die Kameraaufnahmen zeigte, in der Hoffnung, das Gesicht ihres Ehemannes zu erblicken. Doch stattdessen sah sie … nichts.

Nur Rauschen. War die Kamera vielleicht kaputt? Sie drückte den Knopf der Gegensprechanlage und plapperte freudig los.

„Takayuki, bist du das? Bist du vielleicht doch schon fertig?“

Eine Zeit lang hörte sie nichts, doch dann knackte es in der Leitung.

„Ja, ich bins.“, sagte eine kratzige Stimme, die Aiko fremd war. Fast fremd genug, um Misstrauen zu erwecken.

„Takayuki? Was ist denn mit deiner Stimme los?“

„Oh, hört sie sich komisch an? Ist wohl ein Fehler in der Anlage. Die Kamera scheint auch hinüber zu sein, so ein Mist. Wie auch immer, kannst du das Tor aufmachen, Aiko?“

„Was ist denn mit deinem Schlüssel, Schatz?“

„Hab ihn wohl irgendwo verloren. Es geht heute wohl einfach alles schief.“

Aiko lachte freudig.

„Nicht alles, Schatz. Immerhin hast du es früher nach Hause geschafft. Ich hab' dich den ganzen Tag vermisst. Ich mach sofort auf.“

Na also.

Warum können die Menschen einander nicht vertrauen?

Kudo konnte kaum fassen, wie gut sein verzweifelter Bluff geklappt hatte. Kaum zu glauben, dass die Frau so naiv gewesen war, ihn hereinzulassen, wenn er nur die Kamera zerstörte und eine Erkältung vortäuschte. Natürlich wäre eine elegantere Lösung ihm lieber gewesen, doch wegen der Fahndung nach ihm und Agasa bestand fortwährend die Gefahr, dass er erwischt oder Aikos Adresse der Polizei bekannt wurde, weswegen er unter Zeitdruck stand.

Ein lautes Brummen gewährte ihm Einlass. Er öffnete das bis eben noch elektronisch verschlossene Tor und ging langsam über den Kiesweg. Mit jedem Knirschen erlitt sein Gewissen einen Stich.

Was zur Hölle tue ich hier? Ich bin Shinichi Kudo, meines Zeichens Moralapostel. Und jetzt breche ich bei einer womöglich unschuldigen Frau ein. Scheiße.

Auf einmal hörte Kudo ein Geräusch und zuckte zusammen. Er sah nach links und rechts, bis ihm schließlich die Ursache des Geräuschs gewahr wurde: Es war die Klinke der schmuckvollen Eingangstür, die sich langsam nach unten bewegte.

Nochmal Scheiße.

In Sekundenbruchteilen analysierte Shinichi die Situation. Er war noch gut sechs Meter von der Haustür entfernt, was Aiko, sobald sie sie geöffnet hatte, genug Zeit gab, sie wieder zuzuschlagen, abzuschließen und die Polizei zu rufen. Dann blieb ihm nur noch eins. Er warf sich hastig hinter eine der dornigen Hecken, die den Weg umgaben.

Die Tür öffnete sich.

Auf der Schwelle erschien eine junge Frau im Bademantel. Sie sah bezaubernd aus, zierlich, wohlproportioniert, ein ovales Gesicht umrahmt von schwarzen Locken. Doch das war es nicht, was Kudo irritierte. Ihr Aussehen erinnerte ihn auf Anhieb an jemanden.

Er konnte die Ähnlichkeit nicht zuordnen, doch das drohende, geradezu gehässige Gefühl, einen Fehler gemacht zu haben, stieg wieder in ihm auf. Aber was vorhin gegolten hatte, galt auch jetzt: Er durfte sich davon nicht ablenken lassen.

Aiko Sato machte ein paar Schritte und sah sich verwundert um.

„Takayuki, Schatz?“, rief sie mit leicht flehender Stimme. „Das ist doch jetzt nicht wieder einer von deinen schlechten Scherzen? Du weißt doch, wie ich diese Horrorsachen hasse. Bitte, Takayuki!“

Als sie kalten Stahl in ihrem Genick spürte, fuhr Aiko zusammen.

„Keine Sorge, das ist kein Scherz.“, flüsterte Kudo bedrohlich in ihr Ohr. „Gehen Sie jetzt rückwärts zurück in Ihr Haus.“

„Oh, mein Gott, Hil-“, begann sie, doch er drückte seine Hand auf ihren Mund und erstickte den Schrei.

„Das sollten Sie lassen, wenn Sie Morgen noch leben möchten.“

Immer noch die Hand auf ihrem Mund, ging er ein paar Schritte zurück und zog sie in mit sich in das Haus. Mit einem kurzen Ruck warf er Aiko auf den Boden des Eingangsflurs, auf dem sie mit einem kurzen Schrei aufschlug.

Er schloss die Tür und verriegelte sie.

„M-mein Geldbeutel ist im Arbeitszimmer. U-und wir haben einen Safe. Ich kann ihn für Sie öffnen.“

Kudo sah sie finster an.

„Ich suche kein Geld.“

In Reaktion auf diese Enthüllung weiteten sich ihre furchtvollen Augen nur noch mehr. Kein Wunder. Ich will kein Geld und sie liegt hier im Bademantel. Sie muss sonst was denken.

„W-was wollen Sie dann?! Wer sind Sie?“

Er richtete seinen silbernen Revolver auf ihre Stirn.

„Ich suche eine Person. Aber eins nach dem anderen. Haben Sie ein Handy?“

Ihre Stimme zitterte, als sie zu sprechen begann. Kudo konnte sehen, dass sie verzweifelt einen Ausweg suchte. Wenn er alles richtig gemacht hatte, würde sie keinen finden.

„J-ja. Im Arbeitszimmer.“

„Gut. Stehen Sie auf und bringen Sie mich hin.“

Sie tat, wie ihr geheißen. Wie ein gehetztes Tier sah sie sich alle paar Sekunden ängstlich um, als sie ihn die Treppe hinaufführte. Jeder ihrer Blicke versetzte ihm einen Stich.

Was zur Hölle tue ich hier? Ich bin Shinichi Kudo. Ich bin kein Geiselnehmer. Diese Frau hat mir nichts getan. Vielleicht sollte ich, vielleicht sollte ich sie einfach...

Sie waren im zweiten Stockwerk angekommen. Sie führte ihn in einen Raum mit großem Schreibtisch. Auf dem Möbelstück befand sich ein modernes Smartphone in einer Ladestation.

Das Handy. Mein Ziel. Und meine letzte Gelegenheit. Will ich es wirklich an mich nehmen?

Er musterte Aikos Gesicht. Ihre braunen Augen, aus denen große Tränen kullerten, strahlten eine Warmherzigkeit aus, die er nur selten in seinem Leben gesehen hatte.

Kann ich das dieser Frau antun? Es ist gut möglich, dass sie unschuldig ist. Dass sie nichts von dem Treiben ihrer Schwester weiß. Ihre Augen sind wie die von Ran.

Er streckte die Hand nach dem Telefon aus, das sie aus der Station genommen hatte. Öffnete das Menü für Kontakte und scrollte durch die Namen.

Alle möglichen Gedanken schossen ihm durch den Kopf, während er die Namen las.

Vielleicht sollte ich nur dieses Teil hier mitnehmen. Aiko gehen lassen. Sie wirkt so unschuldig. Sie hat Rans Wärme. Ich bin doch kein Entführer. Ich kann doch niemandem etwas antun. Im Handy steht sicher Etsukos Adresse, damit kann ich sie finden und Aiko verschonen.

Doch all diese Gedanken schwanden, als er den entscheidenden Eintrag fand.
 

Etsuko (Schwesterherz )
 

Das, was ihm als erstes auffiel, war das Bild, das dem Namen zugeordnet war.

Chinatsu Sawaguchi... Ich wusste die ganze Zeit, dass mit dir etwas nicht stimmt.

Eigentlich hätte der Fakt, dass die Mörderin seiner Frau sich über eine längere Zeit in einer relativen Nähe zu ihm befunden hatte, Kudo mehr zusetzen müssen, doch etwas anderes erlangte seine Aufmerksamkeit.

Es war das große, schwarze Herz neben dem Namen jener Frau, die sein Leben zerstört hatte. Das Symbol der Liebe neben jener Frau, die ihm seine Liebe genommen hatte.

In diesem Moment waren Aikos Chancen auf eine Freilassung gestorben, Kudos Restmitleid verkümmert und seine Entschlossenheit gestärkt.

Das Gefühl, etwas Falsches zu tun, spielte nicht einmal mehr eine Rolle.

„W-was haben Sie jetzt vor?“, wimmerte Aiko, als sein Blick auf sie fiel.

„Nun,“ Er saugte etwas Luft ein. „wir machen einen Ausflug.“
 

Aiko lag, noch immer im Bademantel, an Händen und Füßen mit Handschellen gefesselt und mit einem Stofftuch geknebelt auf der Rückbank des Audis. Kudo hatte sie noch einen Anruf an ihren Mann tätigen lassen, indem sie ihm erklärte, dass sie noch mit ihren Freundinnen ausging und es etwas länger werden könnte. So würde es keine Probleme geben, falls der Kerl tatsächlich noch auftauchte. Kudo wusste, dass er viel getan hatte, was riskant und, im Falle von Agasa Freilassung, nicht rational begründbar war, doch er hatte nicht vor, sein Glück noch weiter unnötig herauszufordern. Wahrscheinlich wusste Etsuko mittlerweile aus den Nachrichten, dass er geflohen war – und mit wem. Vielleicht wusste sie sogar, welche Informationen Agasa konkret über sie besaß und konnte daraus schließen, dass er ihr Schwester aufsuchen würde. Doch dass sie als Chinatsu Sawaguchi in seiner Nähe gewesen war, bewies, dass sie Nachforschungen angestellt hatte. Und wenn sie seine Vita kannte, dann musste ihr klar sein, dass Shinichi Kudo, seines Zeichens Moralapostel, eins nie tun würde:

Den einzigen Menschen, der ihr etwas bedeutet, als Druckmittel einsetzen.

Diesen Zug kannst du nicht vorhersehen, Etsuko. Mit diesem Zug besiege ich dich.

Das große, schwarze Herz war immer noch auf dem Display zu sehen.

Kudo betätigte den grünen Hörer.

Es piepte nur kurz, bevor Sawaguchis Stimme zu hören war. Du bist scheinbar auf dem Sprung.

„Hallo, Aiko?“

Beim süßlichen Klang der Stimme zog sich Kudos Magen zusammen. Das war sie. Rans Mörderin.

„Auch dir hallo, Chinatsu.“

Er hörte deutlich, wie seine Gesprächspartnerin Luft einsog.

„Wo ist Aiko?“ Deutlich hörte er den Zorn in ihrer Stimme.

„Sie liegt gefesselt hinter mir. Also ganz in meiner Nähe – und in der meiner Dienstwaffe.“

„Oh, dann ist sie dir etwas näher als mir Hattori. Der Gute liegt nämlich noch in meinem Kofferraum.“

Das Blut rauschte beim Klang ihrer Worte durch Kudos Kopf. Was hatte diese Frau getan? Was, verdammt nochmal, hatte diese Frau getan?“

„Ach, mein junger Shinichi, dummer Shinichi, du hast doch nicht wirklich geglaubt, dass ich dich einfach so deine Spielzüge machen lasse? Spätestens nach der Sache mit dem Jungen hättest du dir doch denken müssen, dass Az-zahr bei der Polizei Mäuschen spielt. Deine Besuche im Gefängnis wurden protokolliert, dummer Junge. Dachtest du wirklich, ich würde nicht Eins und Eins zusammenzählen? Wenn du mich so unterschätzt hast, bist du das Spiel wohl doch nicht wert gewesen. Als würde ich einfach so zulassen, dass du Aiko etwas antust.“

Dieses drohende, gehässige Gefühl, etwas Falsches getan zu haben... Jetzt wusste er, woher es kam.

„Ich habe immer noch deine Schwester.“ Das war es, was ihm nach dem Schock über die Lappen kam.

„Und ich habe deinen Freund. Wie wär's, tauschen wir? Ach übrigens: Wenn du nein sagst, töte ich ihn.“

„Ich brauche zuerst ein Lebenszeichen.“

Am anderen Ende der Leitung erklang ein Seufzer.

„Natürlich, natürlich. Ich rufe dich in fünf Minuten zurück, muss den Guten ja noch ausladen. Sieh zu, dass du bis dahin auch eines von Aiko hast.“

Ohne weiteres Wort legte sie auf.

Dieses drohende, gehässige Gefühl, etwas Falsches getan zu haben...

Es war jetzt ganz stark. Es fraß ihn auf. Er konnte es nicht mehr ignorieren. Musste sich seinen Fehler eingestehen. Er hatte unachtsam gespielt. Trauer hatte ihm die Sinne vernebelt. Er hatte Rans Mörderin nicht zwingen können, sich ihm zu stellen. Er hatte schlimme Dinge getan, um so weit zu kommen, und versagt.

Er schluckte.

Sein Herz war schwer.

Sein schwarzes Herz war schwer.

Was zur Hölle tue ich hier?
 

Teaser zu Kapitel 20:
 

Endlich eine Konfrontation! Wie wird Shinichi reagieren, wenn er in die Augen der Mörderin seiner Frau blickt? Und was hat die teuflische Etsuko ausgeheckt? Zwei Geiseln und zwei völlig unterschiedliche Entführer prallen aufeinander - wer wird am Ende als Sieger dastehen?



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