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Baby, it's cold outside

Ein Adventskalender
von

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22. Dezember - Das richtige Geschenk

„Ach du heilige Scheiße!“, Kenny war aufgesprungen, so heftig, dass seine Brille ihm von der Nase gefallen war, geradewegs auf die Tastatur des Laptops, die leise klapperte. Ein protestierendes „Hey!“ von Seiten Dizzys ignorierte er, genauso wie sein Team, welches sich in der Küche versammelte – und er fluchte, die aberwitzigsten Begriffe verwendend, die ihm einfielen.

„Chef?“, Tyson näherte sich ihm vorsichtig, als könne er beißen, „Alles okay?“

Doch er antwortete nicht darauf. Die Flüche nahmen ihn zu sehr in Anspruch, und Tyson warf einen Hilfe suchenden Blick in Richtung von Ray und Kai, die noch am Türrahmen festhingen. Kai schien beschlossen zu haben, die ganze Angelegenheit mit verschränkten Armen zu beobachten. Vielleicht wollte er Kennys Blog mal wieder ergänzen. Dizzy hatte dem Brillenträger das letztens gebeichtet.

Doch das war nicht der Grund für Kennys Ausbruch. Der braunhaarige Japaner hielt inne, als ihm kurzzeitig keine neue Variation der Flüche mehr einfiel – er hatte inzwischen sogar andere Sprachen, wie etwa Russisch und Chinesisch, durch – und atmete einmal tief durch.

„Was ist denn los, Chef?“, erkundigte sich Tyson abermals – augenscheinlich war er heute mutig. Kenny murmelte bloß Unverstänliches in seinen nicht vorhandenen Bart hinein.

„Er hat den Albtraum schlechthin erlebt!“, verkündete Dizzy vergleichsweise fröhlich, was dem Brillenträger nur wieder ein Beweis mehr dafür war, dass sein Bitbeast eigentlich wunderbar zum Teamkapitän passte. Der Sklaventreiber – mit dieser Bezeichnung hatte Kenny begonnen, seit er am Training teilnehmen musste – und das Biest..

Kenny schmunzelte schief, wofür ihn nun sein ganzes Team für vollkommen durchgeknallt halten musste, und seufzte abgrundtief.

„Ich hab' ein Problem!“, verriet er, während er Dizzy vorsorglich zuklappte. Sie sollte nicht schon wieder alles ausplaudern; die kleine Blog-Verschwörung mit Kai reichte für Kennys Geschmack bereits vollkommen aus.

Während Kai nur unbeteiligt tat und wahrscheinlich im Kopf schon wieder neue Gräueltaten fürs Training ausheckte, blickten Ray, Max und Tyson ihn nun interessiert an. Hillary hatte sich – Gottlob! - irgendwo mit irdenwem verabredet. Ansonsten wäre die Konversation wohl etwas.. peinlich geworden, wie der Brillenträger fürchtete.

„Könntet ihr mir helfen?“; beinahe flehend sah er dabei zu Ray; Max und Tyson in allen Ehren, doch die beiden waren mindestens genauso jungfräulich wie er – wenn er etwas brauchte, dann professionelle Hilfe!

Ray hob verwirrt eine Augenbraue in die Höhe. „Was hast du denn für ein Problem?“, erkundigte er sich vorsichtig. Wahrscheinlich ahnte er, worauf es hinauslief. Kai an seinem Türrahmen grinste schief. Oh je, das konnte ja was werden..

„Was schenke ich einer Frau am besten zu Weihnachten?“, Kenny tippte verlegen die Finger aneinander, während Ray, Tyson und Max nur erleichtert auflachten. Insgeheim fragte Kenny sich, ob er tatsächlich wissen wollte, was sie gerade gedacht hatten.
 

„Wie wär's denn mit Blumen?“, Tyson strahlte ihn an wie ein Honigkuchenpferd, „Darüber freut sich doch jede Frau!“ - „Dumme Idee“, wandte Max ein, „Du musst ungeheuer aufpassen, was die Blumensprache sagt. Meine Ex war nicht gerade begeistert über die gelben Rosen, weiß der Teufel warum.“

Blumensprache..? Was sollte denn das sein? Kenny hatte – so gebildet er auch sonst war – leider überhaupt keine Ahnung, was er mit dem gerade errungenen Wissen anfangen sollte. Verdammt. Seine Hoffnungen setzten sich nun auf Ray, welcher die Hand ans Kinn gelegt hatte und offensichtlich überlegte. „Schokolade..?“, schlug er schließlich vor, „Oder Reizwäsche? Hängt aber immer davon ab, was für ein Mädchen das ist. Für deine Freundin wäre das bestimmt eine gute Idee..“

Kenny wusste nicht, ob er lachen oder weinen sollte. Die anderen gingen selbstverständlich davon aus, dass er eine junge Dame meinte..

„Leute“, meinte er duster, „Euch ist schon klar, dass ich vorhin meine Oma meinte? Sie kommt übers Wochenende, und meine Mutter meinte, ich soll ihr was Schönes schenken..“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  chaoticgirl
2012-10-30T18:52:32+00:00 30.10.2012 19:52
Das mit dem Blog ergänzen versteh ich jetzt nicht ganz... aber egal :D
Und das Kenny solche Ausdrücke benutzt - KENNT! Und das multilingual!! Da bin ich fast schon wieder versucht mein Freud-Buch rauszuholen... aber ich lass es stecken :D

Auch Omas freuen sich BESTIMMT über Reizwäsche *sich totlach*!
Aber warum zum Teufel sind Tyson und Max außen vor? Im Gegensatz zu Ray haben die Opa bzw. Mutter, der sie sicherlich hin und wieder etwas schenken. Dass er Kai nicht fragt, kann ich ja noch verstehen, aber Ray... der hat weder Oma noch Mutter noch Schwester (jedenfalls nicht, dass ICH jetzt wüsste).
Und ich glaube, Maria freut sich über ganz andere Sachen, als Kennys Oma :D
Aber sonst mal wieder eine supertolle Kurzgeschichte :D
Deine

chao
Von:  kylara_hiku_Lamore
2012-01-03T17:45:24+00:00 03.01.2012 18:45
ja dass ist dan wohl ein cooles missverständnis! lol


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