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Baby, it's cold outside

Ein Adventskalender
von

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13. Dezember - Schneeflocken

Es begann mit einem Klingen, ganz leise, welches einem Windhauch ähnelte, der durch ein Glockenspiel strich. Ein Flirren, das vielleicht in der Luft lag, vielleicht auch nur in den Köpfen der Menschen. Vielleicht begann es auch irgendwo im tiefsten Inneren des Menschen und strebte immer weiter und weiter nach draußen, die Knochen als Resonanzkörper nutzend zum Schwingen brachte. Es drang durch und durch, brachte die Muskeln zum Zittern und kitzelte sie, schlich sich weiter, unaufhaltsam.
 

Vorsichtig tapste der kleine junge mit den großen, dunkelbraunen Augen an den Rand der überdachten Veranda. „Opa!“, sein leiser Ruf verhallte in den weiten Gängen des Dojos. Sein Großvater musste irgendwo in den Trainingshallen sein und trainieren. Man hörte das leise Ächzen und die gedämpften Rufe des alten Mannes.

Der kleine Takao strahlte und streckte seine Hand nach vorne, während er sich mit der anderen Er strahlte, während er sich mit der anderen an einem der Stützbalken für das Dach festhielt, um nicht vornüber in den Garten zu fallen, dessen vereister Boden sehr hart sein konnte. Das hatte er gerade erst geschafft, und die Schramme auf seinem Knie zierte immer noch das Pflaster mit dem Dinosaurier-Muster, das ihm sein Bruder aufgeklebt hatte.

Wie in Zeitlupe beugte sich der kleine Takao vor, um das Wunder, das gerade geschah, nicht zu erschrecken oder gar zu vertreiben.

Es sollte nicht aufhören.

„Opa! Schau mal!“, wieder verhallte sein Ruf ungehört, doch er machte sich nichts daraus. Sobald sein Großvater einmal mit den Übungen angefangen hatte, ging es immer und immer weiter. Das nannte Opa immer 'Konzentration'. Er sah dabei ungeheuer stark aus – so wollte Takao auch sein!

Er lächelte breit, und seine Augen leuchteten, während er die riesigen, weißen Flocken beobachtete, die erst vereinzelt, dann immer dichter zur Erde niedersegelten. Sie tanzten, diese weichen, federleichten Tänzer funkelten silbergolden im Schein der Lampe über der Tür.

Ein leichter Windhauch verwirbelte sie, ließ sie aberwitzige Überschläge und Sprünge schlagen, ehe sie sich endlich auf dem gefrorenen Boden hinsetzen konnten, ganz leicht, ganz langsam. Nicht so, wie Takao es letztens getan hatte, als seine Knie anschließend vollgeklebt waren mit Pflastern.

Die Schneeschicht wurde dichter, und Takaos schokoladenbraune Augen funkelten begeistert, als eine der Flocken direkt auf seinem ausgestreckten Handteller landete.

Er nahm seine kurzen Beine schnell in die Hand und Hastete in Richtung der großen Halle, wo sein Großvater trainierte. „Opa! Opa!“, rief er, „Opaopaopa!“

Der alte Herr strich sich einmal über die Stirn und legte das Übungs-HOlzschwert zur Seite, ehe er sich zu seinem Enkel beugte. „Was ist denn, Grünschnabel?“, fragte er und betrachtete die ihm dargebotene feuchte Hand.

Takao blickte kurz auf seine Hände. Wo war denn die Schneeflocke hin? Sie war doch gerade eben noch dagewesen..!

Er schniefte kurz. War die Flocke denn jetzt weggelaufen?

„Nana“, Großvater Kinomiya legte seinem Enkel die schwere Pranke auf den Kopf und brachte ihn so dazu, aufzusehen, „Was ist denn los, kleiner Mann?“

Takao zeigte seine Handflächen vor. „Da war eine Flocke“, klagte er, „Und die hat Angst gekriegt und ist jetzt weg!“

Großvater Granger ließ ein lautes Lachen hören. „Die ist doch nicht weg!“, erklärte er und wischte sich eine Lachträne aus den Augenwinkeln, „Sie ist geschmolzen. Weil es so warm hier drinnen ist. Da musste sie sich einfach ausziehen!“
 

Takao blickte seinen Großvater mit großen Augen an. „Echt?“, schon war er wieder fröhlich.

„Ja“, bestätigte der Großvater in der Manier eines weisen Mannes, und nahm Takao an der Hand, „Aber lass mich mal sehen, wo du die Flocke her hast. Da sind bestimmt noch mehr..“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  chaoticgirl
2012-02-10T17:33:33+00:00 10.02.2012 18:33
Ja, hallo, mich gibts noch. Und ich finde, obwohl es schon fast zwei Monate her ist, dass Weihnachten war, habe ich jetzt eine passendere Stimmung. Vielleicht, weil es so verdammt KALT ist!
Aber jetzt zu deiner Geschichte:
Meine Knochen vibrieren gerade wirklich. Vor Kälte :D Aber ich find trotzdem, dass das sehr schön und ergreifend beschrieben wurde, wie du das mit dem Klingen beschrieben hast.

Das klang allerdings etwas komisch: "Der kleine Takao strahlte und streckte seine Hand nach vorne, während er sich mit der anderen Er strahlte, während er sich mit der anderen an einem der Stützbalken für das Dach festhielt"

Ehe er sich zu seinem Engel beugte? Seinem ENGEL? Wow, ich hätte nie gedacht, dass Großvater Kinomiya SO über seinen jüngeren Enkel dachte. Einfach nur herzig. Herzerwärmend. Und vollkommen überraschend!
Und du solltest dich unbedingt entscheiden. Entweder Opa Kinomiya ODER Opa Granger. Das ist sonst total verwirrend - finde ich.

Aber einfach nur total goldig. Süüüß! Und mal wieder sehr, sehr autentisch. Bei dir sind die Leute nie Out Of Charakter. Man hat nie das Gefühl: DAS würde er/sie NIEMALS machen.
Immer schön so weiter machen, ja?!
Deine

chao
Von:  kylara_hiku_Lamore
2012-01-03T16:15:19+00:00 03.01.2012 17:15
ach wei lieb takao und sein großvater. T.T ich bin zu trenen geruhrt über die geschmolzene flocke.
Von: abgemeldet
2011-12-30T01:44:15+00:00 30.12.2011 02:44
Ouwwww, das ist SO süß T////T
Takao als Kleines~
Aber das ist so typisch kindlich *lach* Er muss ja ein richtiger Wonneproppen gewesen sein xD
Mir gefällt es sehr, wie du das familiäre gfute Verhältnis in so wenigen Worten beschreibst.
Da hat man irgendwie gleich ein Gefühl von Daheim.


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