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Ne Leiche

Oder:Wie man Leichen los wird
von

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Ne Leiche

Scheiße! In meinem Keller liegt ne Leiche.

Ich bin’s nich gewesen, doch ich kann es nich beweisen.

Scheiße! Überall ist Blut, doch ich hab es nich getan.

Wie werde ich sie los, hat da jemand einen Plan?
 

Ein Liedchen dass inzwischen in Deutschland und auch sonst in vielen Ländern ein richtiger Renner war.

Trällernd zog er den trägen Körper mit sich, lächelte unbekümmert in sich hinein. Der verwundete Schädel des Toten zog eine rote Spur über den Boden und die einzelnen Treppenstufen, doch das war einfacher verschwinden zu lassen als der Tote selbst.
 

Auf meinem Sofa liegt ein Toter.

Ich bin’s nich gewesen und es ist auch nich mein Opa.

Scheiße! Überall ist Blut, doch ich hab es nich getan.

Wie werde ich sie los, hat da jemand einen Plan?
 

Die letzten Treppenstufen quietschten leicht unter seinen großen Stiefeln. Das mochte aber auch daran liegen, dass dieses Haus alt war und er sich nicht die geringste Mühe geben musste um leise zu sein. Er lebte hier inzwischen ganz allein.

Weiter zog er den Toten an dessen Füßen durch den Gang. Er wusste aus Erfahrung wie schwer es sein konnte Blutflecken aus der Alltagskleidung zu bekommen. Deswegen zog er ihn auch an seinen Füßen durch die Wohnung.

Unten im Flur ließ er ihn liegen und betrachtete ihn. Was sollte man nur mit einer Leiche machen? Weiterhin das Lied vor sich hinsummend hockte er sich vor den Toten und spielte an einer seiner Haarsträhnen. Der Ärmste war ja furchtbar zugerichtet worden, so wie Ivan das betrachten mochte. An seinem Kopf befand sich eine deutlich zu sehende Platzwunde, also war er wohl niedergeschlagen worden. Mit einem dumpfen Gegestand, dachte sich Ivan und schmunzelte, weil er Glasscherben in der Wunde bemerkte.

Jemand hatte das Kerlchen also mit einer Glasflasche niedergeschlagen. Er wäre ein fabelhafter Polizist, dachte er sich kichernd und untersuchte die Leiche weiter.

Sie hatte viele blau Flecken, war von Stichwunden übersäht und das rechte Handgelenk war eindeutig gebrochen. Eine auffällige Wunde zierte die Stirn des Leichnahms, doch Ivan beeindruckte das auch nicht mehr als das was er früher so gesehen hatte.

"Das kann ich nicht gewesen sein~", murmelte er gedankenverloren und unterbrach sein Lied kurz dafür: "Wenn ich es gewesen wäre- was ich nicht war- sähe er schlimmer aus. Er hätte wohl...", den Satz musste er nicht aussprechen. Von Lust gepackt und angesichts dessen, dass derjenige vor ihm schon tot war und nicht schreien würde, griff er nach dem gebrochenem Handgelenk. Er musterte es kritisch, als sei es ein Kunstwerk dass Fälschlicherweise gelobt worden war.

Mit den Fingerspitzen nahm er den Ärmel und krempelte ihn herunter damit man besser erkennen konnte was man tat. Durch dass rot, das den Ärmel inzwischen bis zum Ellbogen hinauf gefärbt hatte, erkannte man etwas weiß Schimmerndes. Wahrscheinlich den Knochen, dachte sich Ivan schmunzelt und brach die Hand kurzerhand ab. Nicht Etwa, weil er stark war und das mit bloßen Händen ging... sondern weil die Hand demoliert gewesen war.

Dennoch stellte sich hier immer noch die Frage: Wie wurde er ihn und somit die Schuld los?

Wieder packte er ihn an seinen Schuhen, nachdem er die nur noch an Hautfetzen baumelnden Hand auf seine Brust zurück gelegt hatte, und zog ihn weiter durch den Flur.
 

Ich war im Baumarkt, denn ich will da ma‘ nachfragen,

ob sie nich ne große Kiste, sowas wie ‘nen Sarg haben.

Oder ob es reicht wenn ich sie bloß zerlege,

mit dem Häcksler im Garten oder der Motorsäge.

Und dann lad‘ ich meine Freunde ein, zum Barbecue.

Es gibt Fleisch für alle, komm – schlag ruhig zu.

Oder ich bau ein Wintergarten und gieß sie in Beton.

Oder baue ‘ne Rakete und schieße sie zum Mond.

Ey ich leg sie in die Tiefkühltruhe, weil sie da keiner sehen kann.

Und ich hol sie raus, im Winter, und bau daraus ‘en Schneemann.
 

Er sang amüsiert weiter, pfiff einige Teile des Textes irritiert weil er sich nicht an den ganzen Text erinnerte. Leider war sein Deutsch nicht das flüssigste von allen.

Und leider kamen auch keine dieser Methoden die Leiche verschwinden zu lassen in Frage... bis auf die letzte. Eventuell. Aber sie war zu riskant um es auszuprobieren. Ja, er dachte ernsthaft darüber nach den Leichnahm in Schnee einzubauen! So würde sie nicht sofort gefunden werden, oder?

Er grinste in seinen Liedtext:
 

Scheiße! In meinem Keller liegt ne Leiche.

Ich bin’s nich gewesen, doch ich kann es nich beweisen.

Scheiße! Überall ist Blut, doch ich hab es nich getan.

Wie werde ich sie los, hat da jemand einen Plan?

Auf meinem Sofa liegt ein Toter.

Ich bin’s nich gewesen und es ist auch nich mein Opa.

Scheiße! Überall ist Blut, doch ich hab es nich getan.

Wie werde ich sie los, hat da jemand einen Plan?
 

Womit er wieder auf den Gedanken kam, dass er einen Plan brauchte. Er musterte die Leiche eindringlich...

Zu groß für einen Schneemann, beschloss er Kopfschüttelnd und sah sich gedankenverloren um. Das Blut, dass sich hinter dem Toten als Schleimspur zur Treppe des Hauses rauf schlängelte, glitzerte zauberhaft im Mondlicht. Der Schnee und der Mond sorgten dafür, dass die inzwischen bleiche Haut des Mannes noch heller wurde und ihm den letzten "toten Touch" gab.

"Mh...", machte er nachdenklich und legte den zeigefinger an sein Kinn. Unwissentlich, dass er eine kleine Blutspur über sein Gesicht zog.

Wie... war das alles nur passiert? Er konnte sich wirklich nicht entsinnen jemanden getötet zu haben...
 

Mit ‘nem dicken Schädel wach ich auf,

mein ganzes Bett ist nass.

Ich weiß nichts mehr,

ich glaub ich hab die letzte Nacht komplett verpasst.

Ich sag: Lieber Tag wird bitte nich schlimmer.

Doch aufm Weg ins Bad, liegt da ne Leiche mitt’n im Zimmer.

Was soll’n das jetzt? Kommt der klar?

Was denkt dieser Arsch sich?

Liegt hier rum als hätte ich ihn umgebracht, doch ich war‘s nich.

Sag ma, muss er unbedingt mit seinem Blut den Boden rot färben?

Wie konnte er bloß sterben? Ich muss ihn los werden.

So, zurück zum Sender, ihrem Schreiben liegt ne Leiche bei.

Oder schneid dir ne Scheibe von ihm ab, in meiner Fleischerei.

Ich leg zu den Pennern unter die Brücke, die stört das selten.

Oder ich stell sie zu diesen Statuen bei Körperwelten.

Ich glaub da hilft kein Copperfield und auch kein Uri Geller.

Nein, ich pack sie einfach zu den anderen in meinem Keller.

Die Leute kommen, die Leichen gehen, wie das so ist im Leben.

Und dann zurück an den Tresen, so als wär nichts gewesen.
 

Der Keller, ja. Der wäre auch noch eine Alternative. Aber irgendwann würden die Leute den Gestank bemerken und... sie meckerten ja jetzt schon.

Er schüttelte den Kopf. Dieses Lied brachte ihn tatsächlich dazu sich ein wenig zu erinnern...

Er erinnerte sich nicht direkt daran was letzte Nacht passiert war. Aber ihm kam in den Sinn, wie er den Toten gefunden hatte.

Normale Menschen hätten sich wohl erschrocken. Aber er war nicht normal, das bekam er ja oft genug gesagt. So hatte er heute Abend, als er aufgewacht war, zum Bad gehen wollen, stolperte und wäre beinahe mit seinem schönen Mantel in die blutige Pfütze am Boden geklatscht. Als er sich umgedreht und die leeren Augen des Mannes sah, hatte er nur geseufzt.

"Nicht schon wieder.", hatte er gemurmelt. Es schien ja häufiger zu passieren dass die Menschen Ivan etwas unterstellen wollten. Also hatte er beschlossen ihn loszuwerden- irgendwie.

Und dabei lag nun das Problem...
 

Ich weiß ich hab es nich getan, aber keiner wird mir glauben,

also mache ich ‘nen Plan.

Ich schick sie nach Afghanistan, ab in den Irak.

Das fällt da garnich auf, da sterben Massen jeden Tag.

Ich schick sie in den Bundestag, mit dem Paketzusteller,

denn jeder Politiker hat Leichen in seinem Keller.

Ich warte bis zum nächsten Amoklauf und deponier sie in der Aula.

Das fällt da garnich auf zwischen Max und der Laura.

Und dann hab ich ma geGooglet, Organe bringen Geld ein.

Ich verkauf die Einzelteile, aus jedem Teil mach ich ‘nen Geldschein.
 

Aber andere Nationen darin einzubeziehen kam nicht infrage. Am Ende hatte er nur noch ungewollten Krieg...

Und das mit der Schule brauchte er gar nicht erst zu versuchen.

Aber wo er schon bei Nationen war... einen gab es, dem er gerne eine Leiche unterjubeln wollte. Und dieser Jemand war keine Nation... zumindest nicht mehr.

Er grinst breit, stand wieder auf und packte sich den Toten nochmal. Der Plan würde perfekt sein, wenn er noch die Spuren verwischen würde...

Um nicht noch mehr zu machen, sollte er wohl lieber einen Sack oder etwas Ähnliches suchen.

Er ließ die Leiche unbeachtet liegen, hier würde sich sowieso niemand blicken lassen. Und als sei es selbstverständlich, nähm er sich einen Kartoffelsack aus dem Schuppen.

Doch als er damit zurück kahm... stellte er fest dass er zu klein war.

"Das gibts doch nicht", murmelte er ein wenig enttäuscht und verschwand wieder im Schuppen. Als er mit der Axt wiederkehrte, überkam ihn wieder die plötzliche Lust zu singen... er holte aus, und sang:
 

Scheiße! In meinem Keller liegt ne Leiche.

Ich bin’s nich gewesen, doch ich kann es nich beweisen.

Scheiße! Überall ist Blut, doch ich hab es nich getan.

Wie werde ich sie los, hat da jemand einen Plan?

Auf meinem Sofa liegt ein Toter.

Ich bin’s nich gewesen und es ist auch nich mein Opa.

Scheiße! Überall ist Blut, doch ich hab es nich getan.

Wie werde ich sie los, hat da jemand einen Plan?
 

Erschöpft wischte er sich die Blutspritzer aus dem Gesicht. Kleine Gaswölkchen entflohen unter seinem Keuchen in die finstre Nacht und verschwanden wieder, als sie an genügend an Höhe erreicht hatten. Es hatte auch nicht lange gedauert das Problemchen zu lösen und in den Kartoffelsack zu stopfen. Er hatte ihn nicht durchgehakt, nein wie gemein wäre das denn gewesen...

Er hatte ihn lediglich etwas präpariert, damit er sich besser falten ließ um in den Sack zu passen. Ein paar Knirscher und Knackser später hatte er den kerl im Sack soweit, dass er ihn bequem über seine Schultern tragen konnte.

Als habe er eben einen ganzen Tag gearbeitet und erwarte ein frisches Abendbrot zu Hause, grinste er und stapfte immer der Nase nach. Schließlich war es bei weitem kein Problem mitten in der Nacht irgendwie über die Grenze zu kommen... nicht für ihn.

Und er sang weiter und lachte kindlich in seinen Text.
 

Doch die Lösung liegt viel näher als man denkt...

Er knackte das Schloss mühelos und leise...

Ich warte einfach bis mein Nachbar pennt.

Vorsichtig schlich er in das Wohnzimmer. Auf dem Couchtisch standen einige leere Bierflaschen...

Dann schleiche ich mich heimlich in sein Haus

Er schmunzelte als er den toten Körper plaziert hatte. Den Kartoffelsack warf er achtlos hinfort ohne Scheu man könne seine DNS entziffern ...

Und lege ich ihm die Leiche einfach auf die Couch.

Schließlich trug er Handschuhe.

Und als sei nichts geschehen verschwand er wieder aus Gilberts Haus. Ging in sein Land zurück, als wäre es eine Sache von Sekunden. Und entfernte, was darauf hindeuten könnte dass er jemanden umgebracht hatte. Und trällerte dabei ein Liedchen:
 

Scheiße! In meinem Keller liegt ne Leiche.

Ich bin’s nich gewesen, doch ich kann es nich beweisen.

Scheiße! Überall ist Blut, doch ich hab es nich getan.

Wie werde ich sie los, hat da jemand einen Plan?

Auf meinem Sofa liegt ein Toter.

Ich bin’s nich gewesen und es ist auch nich mein Opa.

Scheiße! Überall ist Blut, doch ich hab es nich getan.

Wie werde ich sie los, hat da jemand einen Plan?
 

Autorenbla

Verurteilt mich nicht dafür, dass Ivan anscheinend wahnsinnig schnell rennen kann und mal eben von Russland nach Deutschland rennt! Letzten Endes... fliegen mir die Geschichten auch nicht aus den Fingernagelspitzen...

Und ich weiß dass Ivan in Anbetracht seines "genialen" Plans sofort geschnappt werden könnte. Aber hey, ich habe noch nie jemanden umgebracht... Also auch keine Erfahrung. Tut mir Leid, wenn ich einigen Amateurmördern also einen Dolch in's Herz gerammt habe...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  ludapommes
2011-11-09T11:07:27+00:00 09.11.2011 12:07
wuah als ich schon den titel ne leiche gesehen hab musst ich an das lied denken,keine ahnung warum aber es kam mir sofort in den kopf XDDD

naja..okee...
ich finde du hast deine ff super geschrieben...
und*hust*
du arsch
*hust*
lässt einfach die leiche zu gilbert bringen XDDD
aber trotzdem ist deine ff geil :D
was ich soo eklig aber auch einfach genial finde ist das mit den knochen knacksen lassen XDD
mach weiter so!:)
lg sasupommes <3



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