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Betrayal

Für LadyReyna
von

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Betrayal - One book, many opportunities

Doch was er da sah hätte er sich nie zu träumen gewagt…
 

Meine Fortsetzung:
 

Rufus beugte sich vorsichtig über die Truhe und hob ein schweres Buch hervor. Tiefe Zeichen aus schwarzer Tinte verzierten den ledernen Einband.

Als sich der Junge wieder auf seine Knie niederließ, knirschten die alten, grauen Dielen des Boden verräterisch. Sofort verharrte er in seiner Position und lauschte in die Stille.

Sein Herz klopfte vor Aufregung so schnell und laut, dass er fürchtete, man könnte es durch das gesamte Haus hören.

Doch nichts regte sich. Nicht einmal die Wachhunde seines Stiefvaters hatten etwas gehört. Nur der Wind pfiff ab und an durch die gespenstisch leeren Gänge der Villa.

Als Rufus sich sicher war, dass seine Nachtwanderung nicht aufgefallen war, widmete er sich wieder dem schweren Buch in seinen Händen.

Vorsichtig strich er über die Symbole, die in das Leder eingraviert waren. Zwar war ihm Lesen und Schreiben gelehrt worden, doch diese Zeichen konnte er nicht entziffern.

Wie Ranken zogen sich die feinen Linien über den Einband und mündeten in dem Buchrücken. Rufus betrachtete ihn.

Selbst, wenn die fremden Zeichen aus einer anderen Sprache stammten, so war der Titel auf dem Buchrücken in der ihm vertrauten Schrift geschrieben: Betrayal...

Der Titel des Buches war also Betrayal. Obwohl Rufus nun diese Buchstaben erkannte und lesen konnte, verstand er ihre Bedeutung nicht.

Der Junge drehte das Buch noch einmal in seinen Händen. Er hatte es aufschlagen wollen, doch ein glänzendes Schloss verwehrte ihm einen Blick.

Ein paar Sekunden verstrichen, in denen Rufus auf den Knien saß und das Buch gedankenverloren ansah. Es war, als hätte es ihn in einen Bann gezogen, dem er nicht entfliehen konnte.

Ihn drängte es, mehr über den ungewissen Inhalt des Werkes „Betrayal“ zu erfahren.

Wenige Atemzüge saß Rufus noch da, bis er das Buch neben sich legte und erneut die Truhe erkundete. Vielleicht gab es einen Schlüssel?

Er tastete über den nachtschwarzen Boden. Auch hier waren Gravuren, doch Rufus Fingerspitzen waren nicht geschult genug, um aus ihnen eine Form zu ertasten und sie mit denen des Buches zu vergleichen. Nicht, dass er es versucht hätte.

Sein kindliches Gemüt war von der Neugierde angelockt und maß dem Drumherum keine Bedeutung bei.

Etwas klirrte leise. Der Schlüssel unter Rufus Fingern schabte leise über den Boden der Truhe, als fliehe er vor seinem Griff. Der Junge schnappte noch einmal zu und angelte schließlich einen kleinen, verrosteten Schlüssel hervor.

Rufus legte ihn sich auf die Hand und fuhr über das ineinander verwobene Muster des Schlüsselkopfes. Das Metall fühlte sich kalt an und hatte durch den Rost eine raue Oberfläche.

Vielleicht war das der Grund für Rufus aufkommende Gänsehaut?

Ungeduldig legte er das Buch auf seinen Schoß und führte den Schlüssel zu dem Verschluss, der seltsamerweise vollkommen frei von Rost und Nutzspuren war.

Mit pochendem Herzen und schweißnassen Händen schob er den Schlüssel in das Schloss. Trotz der unterschiedlichen Korrosion schien es die gleiche Größe zu sein.

Ein leises Kratzen ertönte, als Rufus den Schlüssel tiefer einsteckte.

Etwas dunkler Rost rieselte auf seine Finger und blieb an den feinen Schweißperlen hängen.

Es passte tatsächlich zueinander!

Doch als Rufus aufschließen wollte, regte sich nichts. Er versuchte es noch einmal mit mehr Kraft. Kein Ergebnis.

Der Junge dachte schon, es hätte sich etwas verklemmt, da erkannte er im dunklen Schein der Nacht, dass sich die Linien und Symbole auf dem Einband bewegten; sich verformten!

Auf dem Einband waren nun feine Buchstaben. Sie sagten dem Jungen etwas und er las flüsternd die Worte vor:

„Heute nicht.“

Verängstigt wollte er das Buch von sich werfen und schob es instinkthalber von seinem Schoß. Es hallte leise und tief, als der schwere Gegenstand auf die Dielen fiel und funkelnden, feinen Staub aufwirbelte.

Doch Rufus machte sich nichts daraus. Selbst die Strafen seines Stiefvaters wollte er auf sich nehmen, solange er von diesem Buch fort kam.

Dann allerdings verschoben sich die Linien erneut und Rufus konnte nicht anders, als mit vor Schrecken aufgerissenen Augen die nächsten Worte zu lesen...
 

Danke an _-THE_JOKER-_ für die Fehlersuche! Ich hoffe, die meisten Fehler sind jetzt raus. °////°



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  Trollfrau
2012-10-09T10:18:59+00:00 09.10.2012 12:18
Mit Recht als erster Teil der Geschichte gewonnen. Ich mag alte Bücher. ^^
Von: abgemeldet
2011-11-13T04:35:53+00:00 13.11.2011 05:35
hallo!
ich muss schon sagen, du hattest harte konkurrenz :)
mir gefällt deine fortsetzung gut, aber es waren einige gute ideen dabei, wie ich inzwischen herausgefunden habe. ich war zuerst auch ein wenig verwundert, dass rufus recht kindlich wirkt, aber erstens entwickelt sich ja nicht jeder gleich schnell und es kommt immer auf die zeit an, in der das ganze spielt... naja, es wäre nichts, mit dem ich nicht leben könnte. dein text ist auf jeden fall spannend und mit dem buch hast du ein schönes mysterium eingeführt, das uns allen noch lange zu schaffen machen wird. entsprechend sage ich mal danke für diesen anfang ;)
ein kleiner fehler ist mir noch aufgefallen, _-THE_JOKER-_ hat ihn zwar schon erwähnt, aber ich nehme an du hast ihn einfach übersehen:
Als sich der Junge wieder auf seine Knie niederließ, knirschten die alten, grauen Dielen des Boden verräterisch.
-> des Bodens
ansonsten aber gut und ein schöner stil ^^
lg
cyre
Von:  Lianait
2011-09-16T14:10:58+00:00 16.09.2011 16:10
Herzlichen Glückwunsch! :)
Ein schönes Ende wirklich. Ich musste auch sehr lachen, als auf dem Buch stand 'Heute nicht.' xD Die Idee mit dem verrosteten Schlüssel, aber dem blanken Schloss fand ich sehr gut. Ich hoffe, dass das irgendwer auch nochmal aufgreift :)
Aber sehr schön und durchaus amüsant geschrieben; weiter so :D
LG, Lianait
Von:  zeusy
2011-08-19T14:44:41+00:00 19.08.2011 16:44
glückwunsch zum Sieg.

Ich bin richtig begeistert. du hälst die Stimmung aufrecht und das gefällt mir ausgesprochen gut. ein schöner Schreibstil von dir. Besonders deine Vergleiche und Metaphern.
Mehrere Fragen bezüglich des Charas sind mir aufgefallen. Aber da muss ich wohl ehr LAdy fragen. Für mich interessant wäre es zu wisse, in welcher Zeit ungefähr das ganze spielt. Denn so wirklich kindisch finde ich das verhalten von Rufus gar nicht. wenn er eher sehr konservativ erzogen wurde, ist seine furcht vor dem unbekannten, besonders anscheind magischen Buch, verständlich.

Das einzige was mir nicht gefällt ist, das die nächste Seite fehlt. Ich wollte weiterlesen. Mist!

LG dein klein zeusylein
Von:  _-THE_JOKER-_
2011-08-16T11:15:39+00:00 16.08.2011 13:15
Also,
erstmal meine herzlichsten Glückwünsche zum Sieg.
Aber nun zur Geschichte.
Dieser kleine Ausschnitt gefällt mir recht gut, er hört auch genau passend auf, sodass man sehr gut weiter schreiben kann und schön Spannung erzeugt wird.
Dein Schreibstil gefällt mir ganz gut,leider huckelt es irgendwie sehr an manchen Stellen.
Die Beschreibungen,Metaphern udn Vergleiche die du benutzt sind auch sehr gut gewählt und tragen zu der insgesamt guten Atmosphäre bei.
Auch deine Idee für die Weiterführung gefällt mir gut, es hat was udn man kann da noch richtig was draus machen.


So und nun komme ich zu den unangenehmen Fehlerchen:

Als sich der Junge wieder auf seine Knie niederließ, knirschten die alten, grauen Dielen des Bodens verräterisch.

doch diese Zeichen konnte er dennoch nicht entziffern.

Ich würde das dennoch weglassen klingt ohne einfach besser.

über den Einband und mündeten in dem oder im muss hier hin Buchrücken.

aus einer anderen Sprache stammten,

In einer anderen Sprache geschrieben waren, passt hier besser.

Ein kleines Kratzen ertönte,

Leises hört sich besser an als kleines, Geräusche sind ja nicht groß oder klein.

Mehr habe ich aber nicht gefunden.
Alles in allem mag ich die Story recht gerne.
Mach schön weiter so.

lg joker
Von:  Sotar
2011-08-15T20:29:01+00:00 15.08.2011 22:29
erst einmal glückwunsch :)
ein würdiger gewinner, auch wenn es nicht meine favorisierte geschichte war^^

die geschichte ist aber dennoch super geschrieben und ich finde es gelingt dir auch wirklich gut die spannung aufrecht zu halten und an das ende kann man bestimmt sehr gut anknüpfen.
einziger kritikpunkt: ich finde du stellst rufus etwas zu kindlich da. das er neugierig ist ist nachvollziehbar aber das er angst vor dem buch hat finde ich ein wenig... unglaubwürdig. der gute ist immerhin schon 15. naja, geschmackssache/ansichtssache^^
dennoch beide daumen hoch :)
Von:  SMB
2011-08-15T17:42:25+00:00 15.08.2011 19:42
hey!!!!! O__O was stand da geschrieben"!!!!!!!! WAAAAHHHHHH!!! ich wills wissen... ~_~" menooooo~ ich will weiterlesen.


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