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Minor Child

von

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Terroristen

Weltkonferenz.

New York.

Wenn Amerika zu Hause war, schien er eine noch größere Klappe zu riskieren als sowieso schon. So kam es zumindest den anderen Ländern vor, die über die kuriosen Vorstellungen nicht mal mehr lachen konnten.

Englands ehemaliger Schützling hatte Mist verzapft und sah dies gar nicht ein. Er spielte die heile Welt und Kontrolle über die Situation vor, doch sämtliche Beteiligten wussten, dass dem nicht so war.

Sie waren sich nicht sicher, ob man ihm helfen sollte oder überhaupt könnte, aber irgendwas sollte möglichst bald passieren, sonst würde England ihm sicher noch den Hals umdrehen.
 

Gelangweilt von dem Gelaber wanderte Ungarns Blick über die Zahlen auf dem Bildschirm vor sich. Wenn es so weiter ginge, würden sie nie eine Lösung finden und auch Österreich schien dies schon bemerkt zu haben und hatte bereits aufgehört dem selbsternannten Helden unter den Nationen zuzuhören.

Ihr Ita-chan hatte natürlich schon lange kein Interesse mehr am Geschehen. Lange war es her, seid sie ihn noch in traditionelle Kleider ihres Hauses gesteckt hatte. Aber einige Dinge änderten sich nie wie zum Beispiel sein großer Appetit und die damit verbundene Leidenschaft für Pasta.

Der Regen klatschte an die Scheiben.

Was für ein Unwetter, zum Glück müssten sie da nicht so schnell raus.

Ein Gewitter sollte sich laut Nachrichten auch noch anbahnen, aber darum brauchte sich hier keiner Sorgen zu machen.

Mehr Sorgen sollte einem England machen, dem so langsam die Hutschnur hoch ging und ein Gewitter innerhalb des Saales wortlos ankündigte.

Russland hatte vielleicht den bedrohlichsten Blick, aber der Brite war in diesem Augenblick die größte Quelle negativer Ausstrahlung im Raum. Zu schade nur, das Amerika dies gekonnt zu ignorieren schien.

Es donnerte.

Moment. War da nicht was?

Ungarn wendete sich dem Fenster zu und wurde dabei von Österreich beobachtet. Auch Preußen, der bis eben noch seinen Kugelschreiber als ein interessantes Spielzeug ansah schien von diesem Kenntnis zu nehmen.

Vermutlich hatte sie es sich nur eingebildet, also bemühte sie sich, sich wieder auf die Fakten zu konzentrieren.

Ein Stuhl schabte unsanft über den Boden, was einen quälenden Laut von sich gab.

„Du Vollidiot!“

Ein weiterer Donner unterstützte die Aussage des ehemaligen Kolonialherren.

Doch Amerika schien gar nicht wahrzunehmen, was ihm grade vorgeworfen wurde. Für ihn war das britische Englisch anscheinend ein reines Bla-bla-bla.

Mit weit aufgerissenen Augen stand er da und schien etwas anderes wahrzunehmen als das Gezäter und auch wie sich weitere Mitglieder einmischten schien an ihm vorbeizugehen. Das Gespräch fixierte sich so schnell auf England, dass es auch kaum einem auffiel, wie er zu einem Fenster in seiner Nähe ging und durch den Regenschleier ins Dunkle starrte.

Ungarn selber kam diese Reaktion spanisch vor, allerdings schien es doch recht unwichtig zu sein, bis der blonde Brillenträger wie von der Tarantel gestochen aus dem Raum stürmte und dabei einen Lärm machte, wie eine Horde wild gewordener Affen.

„Was zum Teufel“, England fehlten die Worte und auch Frankreich, mit dem er sich grade wieder anlegte, sah verwirrt hinterher.

Durch die Stille im Raum konnte Ungarn sich nun auf das unbekannte Geräusch konzentrieren und es sogar erneut wahrnehmen.

„Und der Held verlässt fluchtartig den Raum“, spottete Österreich nun und lehnte sich in seinen Stuhl zurück.

„Sei mal leise.“

Durch diese Aussage gewann Ungarn nun doch etwas Aufmerksamkeit. Der deutschsprachige Mann neben ihr bemerkte, dass sie auf irgendetwas lauschte, doch ehe er es ihr gleichtun konnte, knallte ihr Stuhl um und auch sie rannte aus dem Raum und ließ einen sichtlich verwirrten Österreich zurück.
 

Er hatte dieses gequälte Schreien vernommen und dann mischte sich auch schon England ein. Sollte er doch, aber was da draußen los ist, wüsste er doch gerne. Vielleicht würde jemand seine Hilfe brauchen.

Nach dem Amerika erkannte, was sich in der Dunkelheit verbarg, musste er doch etwas tun. Schließlich war er der Held.

Somit stürzte er aus dem Raum und nahm von der Treppe zum nächsten Ausgang zwei Stufen auf einmal, weshalb er an einer Stelle doch beinahe ins Trudeln gekommen wäre.

Der Donner krachte, aber der Wagen würde noch da sein.

Diese Straße führte nur in eine Richtung.

Wenn er sich beeilen würde, könnte er ihn noch einholen.

Schon stieß er die Tür auf, dass sie anscheinend fast aus den Angeln fiel, als nächstes durfte dann der Sicherheitszaun dran glauben und schließlich lief an etwas kleinem vorbei – er würde sich nachher drum kümmern.

Jetzt erst einmal das Auto einholen.

Er war ein Held.

Wer sollte so etwas können, wenn nicht er?

Er hatte zwei Kilometer um das Taxi einzuholen.

Wenn es den Berufsverkehr erreichen würde, würde er es nichtmehr ausfindig machen können. Also hinterher und diesen Terroristen einfangen.

War es überhaupt ein Terrorist?

Eine vermummte Gestalt, die irgendwie unerkannt vom Sicherheitsdienst mit einem Taxi bis zum Konferenzgebäude gekommen war und ihnen etwas daließ?

Was soll es sonst sein!

England wird sich schon um das unidentifizierte Etwas kümmern, aber wenn er genau zurückdachte - hat es sich vielleicht bewegt?

Bestimmt eine lebendige Bombe.

Darüber konnte er sich jetzt aber keine Gedanken machen.

So viele Terroristen hatten ihn schon geärgert, nun würde er es ihnen heimzahlen – zumindest einem.

Da war das Taxi.

Direkt vor ihm.

Er würde es noch schaffen.

Es waren keine hundert Meter mehr, doch wurde er anscheinend bemerkt und der Wagen beschleunigte.

Sie hatten wohl Angst vor ihm.

Das mussten Terroristen sein!

Er würde es noch rechtzeitig schaffen.

Er würde sie vor der Ampel zur Hauptstraße abfangen.

So könnte er wenigstens einen Teil seiner aufgestauten Wut besänftigen.

Ein weiterer Donner ertönte und der helle Blitz spiegelte sich in den Pfützen. Der Regen schien noch stärker geworden zu sein.

Noch wenige Meter, dann würde er es haben.

Er streckte schon grinsend den Arm aus, um das Auto zu erreichen.

Sollte es doch Stürmen, er würde gleich als strahlender Held dastehen und der ganzen Welt beweisen wie toll er war.

Er würde dem Terrorismus ein Ende setzen und damit nicht nur ein Lob von England bekommen.

Der Regen füllte Pfützen und das Herbstlaub auf der Straße war nass und glitschig.

Noch wenige Zentimeter – der Sieg ist sicher.

Von einem Moment auf dem anderen kam der junge Mann ins rutschen und verlor die Bodenhaftung.

In den nächsten Sekunden konnte er nur sehen, wie das Taxi bei rot über die Ampel knallte und in die Hauptstraße einbog.
 

Der Regen prasselte auf ihn nieder, während er sich aufsetzte.

Die Chance war zum greifen nahe und nun einfach verpufft.

Einen Augenblick konnte er nur ausharren und musste unwillkürlich an seinen Unabhängigkeitskrieg denken. Sicher sah er nun genauso aus wie England, als er auf dem Schlachtfeld zusammenbrach, nur wurde er nicht von Verzweiflung, sondern von Wut und Rachelust gestürzt.
 

Als Ungarn den Notausgang erreichte, erkannte sie, dass Amerika ebenfalls diesen Weg genommen haben musste. Hier würden wohl eine neue Tür eingesetzt werden müssen, denn der Held hatte reife Arbeit geleistet.

An dieser Stelle hörte sie jenes Geräusch deutlicher. Es kam vom Tor, wo ebenfalls Amerikas Spuren zu erkennen waren und der Sicherheitsdienst würde auch nicht mehr lange auf sich warten lassen, wie ihr ihre Ohren verrieten.

Ihr Blick fiel tastete die Absperrung ab. An diesem schien etwas angebunden zu sein. Ungarn zog sich das Jackett ihrer Uniform aus und zog es sich über den Kopf um nicht zu viel vom Regen abzubekommen.

Mit vorsichtigen Schritten näherte sie sich dem Etwas. Die Geräusche kamen anscheinend von dort und Ungarn war sich sicher, als sie es als ein verängstigtes Schluchzen wahrnahm. Schließlich angekommen betrachtet sie mit ungläubigen Blicken und weit aufgerissenen Augen von wem dieses Schluchzen kam.

An zwei Zaungliedern hing die eine Seite von Handschellen während die andere Seite eng um ein kleines Handgelenk griff.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2011-08-10T09:46:59+00:00 10.08.2011 11:46
wow. das ist spannend. vorallem so viel ungarn *w*
ich würde sehr gerne weiterlesen.
ich mags und das ami die anderen so stehen lässt ist echt lustig xD
super gemacht! du schaffst das!


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