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Nightmares of this day

-make me wanna see your smile-
von

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Glück und Freude

Kapitel 11: Glück und Freude
 

Mit dem Gefühl das nun nicht nur ihre Familie, sondern auch alle ihre Freunde hinter ihr standen konnte sie letztendlich in Frieden einschlafen und ersehnte bereits den nächsten Morgen.

Sie wussten Bescheid und würden sich alle erdenkliche Mühe geben, um Yuri das Glück in der Liebe zu ermöglichen.

Aber eines würde sie sich für den nächsten Tag als Ziel machen und es hoffentlich auch erreichen.

Seto musste ein einziges mal an das Grab seiner Eltern.

Ob er sie danach hassen würde oder sich erleichtert fühlte war nicht abzusehen und dennoch, es war wichtig.

Würde er es als „Einmischen in seine Privatsphäre“ deuten und nichts mehr mit ihr zu tun haben wollen.

Beim letzten mal wo sie ihm gesagt hatte, dass sie ihm sein Lächeln zurück bringen wollen würde, da war er maßlos sauer geworden und dieser Wut hielt einige Zeit an.
 

Der nächste Morgen rollte in den Tag und wir wurden alle bereits um 5 Uhr 30 aus dem Bett gefegt, wie es sich keiner wünschen würde.

Michelle war von Zimmer zu Zimmer geeilt und hatte sie unsanft geweckt.

Bei Michelle hieß wecken nämlich: Decke und Kissen kommen weg und wer nach einem „guten Morgen“ nicht aufstehen wollte, dem wurde die Blumenvase über dem Kopf ausgeschüttet und er durfte das Bett neu beziehen, bevor er zum Frühstückstisch eilte.

Diese Methode bekamen Jounouchi und Tristan zu spüren und ihr Geschrei weckte Bakura rechtzeitig aus.

Tomomi hatte übelst schlechte Laune als sie davon wach wurde und sich denken konnte, dass was ich ihr erzählt habe war sein musste und sie rüttelte schnell an Mayumi und Anzu.

Noch mehr Geschrei und sie würde an die Decke gehen.

Aber das machte mir weniger sorgen, wie wenn Seto-sama an die Decke ging.

Zugegeben war Tomomi gefährlich, aber nichts war gefährlicher als Kaiba und so huschte ich noch im Pyjama aus dem Zimmer und an Miharu vorbei die Gähnend vor ihrem Zimmer stand und mich mit süßen Kulleraugen ansah.

„Gut geschlafen, nee-chan?“, fragte ich und wuschelte ihr durch die Haare.

Sie nickte, bevor sie sich auf ins Bad machte.

An Setos Zimmer angekommen, atmete ich noch einmal durch und dachte mir, dass keine Zeit zum zögern bliebe.

Also öffnete ich die Tür zunächst ein mal einen Spalt breit und lukte.

Erleichtert atmete ich auf, als ich feststellte, dass er nicht mehr im Bett lag.

„Ja?“, kam es aus dem Zimmer und erschrocken ließ ich den Türgriff los, woraufhin die Tür etwas weiter aufschwang.

Seto stand vorm Spiegel.

Seine Haare waren feucht und zerzaust.

Und er war gerade damit bemüht sie sich trocken zu rubbeln.

Sein Oberkörper war noch unbekleidet und der Hosenstall war unverschlossen.

„Uhm, ich wollte nur nicht, dass mein Onkel dich weckt. I-ich dachte du schläfst um die Uhrzeit noch.“, stammelte ich und machte mich für die Schellte bereit.

„Nein, der war nicht hier.“, erwähnte er nüchtern und sah mich dabei verschmitzt an.

WIE!?

„S-seto du lächelst!!!“, rief ich und er kann sich einen Lachanfall kaum noch mit aufgeblasenen Wangen und vorgehaltener Hand verkneifen.

„Und du siehst mich verträumt und rot im Gesicht an, während dein Hemd halb unter deinen BH hängt, Yuri-chan!“

Kreischend und nicht bemerkend, dass er eben -chan gesagt hatte, klatsche ich die Türe wieder zu und renne zurück in mein Zimmer, wo ich hinter der Türe zusammen sinke.

„E-er hat fast gelacht!“, flüstere ich außer Atem und kann die aufkommenden Freudentränen nicht verkneifen.

Am Frühstückstisch werde ich dann gefragt, wieso ich denn geschrieben habe, da Michelle ihnen versicherte, dass er noch nicht bei mir war.

„S-seto ist ein Perverser!!!!“, erwidere ich daraufhin und alle bis aus Seto verlieren ihren Kaffee wieder oder verschlucken sich an ihren Sandwichs.

Besagter junger Mann nickte aber völlig unberührt an seinem Getränk und machte keine Anstalten darauf zu reagieren.

Nach einem Seitenblick zu mir jedoch lächelte er dann noch ein mal und konterte auf die Blicke der anderer nur:

„Das sagst gerade du, nachdem du ohne zu klopfen in mein Zimmer guckst, als ich gerade aus der Dusche kam?“

Ich, die ich mich gerade auf meinen Stuhl setzen wollte, falle mit samt dem Stuhl beinahe um.

Gut das Tomomi und Mayumi mich rechtzeitig mitsamt dem Stuhl stabilisieren.

„I-ich hatte nichts gesehen, bis du ,herein' gesagt hast!“, verteidige ich mich.

Die anderen sehen nur noch verdutzt hin und her.

„Du wirst schon wieder rot, Yuri- chan.“

Ertappt und teils wütend beiße ich in meinen Sandwich und beruhige mich erst wieder, als sich Jounouchi nach dem -chan erkundigt.

„Jetzt nicht nur Yuri, sondern auch -chan?“

Ich verschlucke mich nun auch fast an meinem Essen und sehe ihn mit Tränen in den Augen an.

Krümmel in der Lunge, wie eklig.

„Das ist die Schuld ihrer Mutter, die nennt mich Set-Chan.“

„Woher weißt du das denn?“, wollte ich wissen, während ich mir meine Tränen wegwischte.

„Na, weil sie mir heute das Handtuch ins Zimmer gebracht hat.“

Ich überlegte kurz.

Dann hatte Mama also die selbe Idee wie ich und wollte nicht, dass Michelle diese Arbeit erledigte.

Klar wer außer Jounou wollte das schon, der sich nach Herzenslust danach hätte über ihn lustig machen können.

„Dann nenn doch Mama Honoka- chan! Sonst versuche ich mich auch an deinem Namen!“, drohe ich ihm, worauf er mich mit diabolischem Grinsen bedeckt und herausfordert.

„Wieso probierst du es nicht?“

Der unterschätzte mich, wenn er dachte das ich mich einschüchtern ließ.

„S-set- chama!!“

Nun legen die anderen endgültig ihr Frühstück zur Seite, um vorzubeugen sich letzten Endes doch noch zu ersticken.

Setos Kaffee zittert leicht in der Hand.

„Mutig Yuri. Äußerst mutig.“

Ich sehe ihn mit zittriger Augenbraue an.

„Das klingt so scheiße. Ich bleibe bei Set-Chan. Das klingt viel knuffiger.“

Nun bebten etwas in seinem Gesichtsausdruck aber deutlich und ich kriege es vielleicht ein bisschen mit der Angst zu tun.

Als meine Schwester mir aber zur Hilfe kommt.

„Yuri-nee-chan, Seto-nii-chan möchte vielleicht lieber Darling oder so von dir genannt werden.“

Zunächst einmal herrscht Stille in der sich Miharu und Seto beide vernichtende Blicke zuwerfen.

„Irgendwie glaube ich, dass Miharu Seto nicht ausstehen kann.“, wirft Anzu ein und erntet einen fragenden Blick meinerseits.

„Wie? Niemals, eigentlich mag sie ihn sogar sehr gerne. Miharu hat ihn immerhin durch die Zeremonie gelassen. Und das mit Sicherheit nicht nur euretwegen.“

„Ach was, dann hat sie nicht mit Absicht ein Gläschen hingestellt?“, konterte Seto.

„Nö, dass war ich gewesen. Ich hab es wegnehmen lassen.“

Mit dieser Antwort hatte nun niemand gerechnet und sie sahen alle gespannt zu Kaiba.

Was für eine Rechtfertigung sie jetzt nun von mir erwarteten.

„Ich hatte ursprünglich geplant gehabt euch die Tropfen der Orangenblüte zu geben, die wir als passender empfunden haben und wollte sie deswegen Austauschen, aber dann dachte ich, dass Miharu sich bestimmt etwas gedacht habe und die Pfirsichblüten waren auch nicht verkehrt, außerdem war ich da bereits zu spät, also bin ich unter Zeitdruck zurück und hab dabei das Fläschchen was ich schon in der Hand hielt nicht mehr hingestellt.“

„Und wieso hast du es nicht einfach wieder mitgenommen?“, hakte Seto weiterhin nach.

„Weil ich es beim austeilen gemerkt habe und da hatte ich es bereits in der Umkleide gelassen. Die Rosentropfen sind die einzigen, die eine Meisterin immer dabei hat. Sie sind die Ausnahme Tropfen.“

„Für welche Ausnahme?“

Langsam bildete sich Schweiß auf den Gesichtern der anwesenden.

Nur Miharu und Michelle genossen entweder genüsslich ihr Frühstück oder wuschen Geschirr.

Michelle wagte sogar ein Grinsen.

„Welche Ausnahme? Eine gute Frage um ehrlich zu sein. Es ist normal verboten verschiedene Tropfen in einer Teezeremonie zu verwenden. Und gelbe Rosen heißen Versöhnung, die traf gut auf dich!“

Ich war mir sicher das Fläschchen so gehalten zu haben, dass das Bild darauf nicht erkennbar war.

„Und da hattest du ausgerechnet gelbe dabei?“

„Ich hatte sie alle dabei. Eins in je einem Ärmel und die weiteren in dem Tuch, dass um die Taille geschwungen ist. Zufrieden?“

Damit gab er sich letztendlich zu Frieden.

Und alle außer zuvor erwähnte Personen versuchten sich die Erleichterung nicht anmerken zu lassen.

Andernfalls bedeutete die gelbe Rose auch, dass es trotz der Versöhnung aus ist, in der Liebe.

Wenn er sie im Internet nachschlug, dann würde er das herausfinden und sich was falsches denken.

Nicht das ich glaubte, dass es ihn störte, aber es machte die Dinge für mich wesentlich komplizierter.

„Allerdings. Möchte ich dich darum bitten die weitere Bedeutung außer acht zu lassen. Da es immer noch eine Rose ist, steht sie nebenbei auch für die Versöhnung nach einem Streit in der Liebe und zudem den Verlust der vor dem Streit vorhandenen Liebe, das konnte ich schlecht vermeiden.

Es passte dennoch um einiges besser als leidenschaftliche Liebe und ähnliches. Immerhin sind diese Tropfen auch immer ein Zeichen an das Podium, da konnte ich schlecht was anderes probieren.“

Das verstand selbst er.

Dennoch hatte ich das bedenken, dass er mir nicht glaubte und trotzdem dachte ich, dass es besser so war.

„Na gut, wollen wir dann mal auf zum Tonstudio. Ich muss euch ja noch was beibringen.“, erinnerte uns Michelle und zwinkerte Seto zu, was ihm einen eiskalten Schauer über den Rücken laufen ließ.

„Michelle! Lass dass, er ist doch nicht schwul!“, wies ich ihn zurecht, was uns allen ein Lachen kostete.

Nebenbei fiel mir auf, dass Seto heute schon viel gelächelt hatte und dennoch hatte ich mein Ziel noch nicht erreicht, wo ich ihm doch eigentlich die roten Tropfen gegeben hatte.

Um sieben Uhr waren wir schlussendlich im Studio und konnten zu proben anfangen.

Mit wir waren Tomomi, Mayumi, Seto, Anzu und ich gemeint, da die anderen mit Mama im Wintergarten die theaterrelevanten Aspekte probten.

„Also Mayumi braucht etwas auffrischenden Gitarrenunterricht, während sämtliche Klänge ihrem Gesang angepasst werden sollten und Tomomi..., dass ist die Frage. Wollt ihr nun mit drei oder zwei Keyboards spielen. Ich war mir sicher, dass Yuri und Seto das übernehmen würden.“, überlegte Michelle laut, als ich ihm dann jedoch erklärte, dass ich zu Mayumis Gitarre Bass spielen wollte, da es einfach besser aussehen würde und Anzu die ja auch mehr Musikinstrumente spielen muss, um auf eine gute Note zu kommen, dann etwas übernimmt, was uns jetzt noch einfällt.

Michelle war doch gut in so was, ihm musste was einfallen!

„Anzu, welche Instrumente spielst du normal?“

„Flöte und Klavier, aber letzteres nicht sonderlich gut.“

Flöte...

„Hmm, gut, dann lass mal sehen! Wie viele Jahre?“

„3...“

In den Übungsphasen bekomme ich erst mal ganz schön viel Kritik.

Eigentlich die meiste von allen.

Außer der Hafe, der Leier und meinen Streichinstrumenten habe ich nämlich nie etwas mit Seiten gespielt und bin sichtlich überfordert. So schnell dass ich es in ein bis zwei Tagen lerne bin ich dann doch nicht und irgendwann kommen mir dann auch die ersten Tränen, worauf hin ich auf Violine umsteigen soll, dass passt mir aber nicht und Seto versucht mich einfach mit dem Synthesizer zu unterstützen indem er mir ein Paar Töne abnimmt.

„Nach wie vor, auch wenn du nur noch die Basisakorde spielen musst. Dir fehlt die Performance Yuri. Dein Körper ist zu steif. Versuch mehr in die Musik zu gehen, beweg dich dazu. Uhm, komm mal her!“, weist er mich an und so lehne ich jetzt gegen die Wand und kann ihnen zu sehen.

Mayumi beeindruckt durch ihre Begabung blind spielen zu können und dabei jeden Ton zu treffen.

Sie entlastet Tomomi damit ungemein, der mehr von den Effektknöpfen erspart bleiben. Beide wippen mit dem Füßen im Takt. Tomomis Finger tanzen auf den Tasten.

Für mich sieht es erst wie unnötige Bewegungen aus, aber mit dem zweiten Blick sehe ich es als sehr entspannend.

Man gleitet in die Musik ein.

Mayumi bewegt ihren Kopf weiter zu den Tönen, während sie dabei leidenschaftlich alles ins Mikrofon singt.

Anzu kann nicht still mit der Flöte spielen.

Sie benutzt ihre Füße um zu der Musik zu tanzen. Sie dreht sich und schwingt ihren kompletten Körper komplett zur Musik.

Am meisten bewundere ich aber Seto, dem ich verträumt dabei zu sehe wie er sämtliche fehlenden Effekte ergänzt. Er spielt verzerrt einige Flötentöne, die Anzus Basisspiel verstärken und ergänzend mein fehlendes Bass.

Und da wir gerade keinen Schlagzeuger haben spielt er die auch noch.

Während er mit der einen Hand über die Effektfelder rennt spielt die andere seinen Teil.

Man sieht, dass er begabt ist.

Auch seine Performance stimmt.

Hin und wieder schließt er die Augen, sein Körper zuckt zur Melodie.

Seine Füße wippen.

Er hat sich einen zweiten Synthesizer an den ersten gestellt, so dass sie jetzt zueinander laufen.

So kommt er an die alle Töne um sich groß zu verkrümmen.

„Wahnsinn. Dabei spielen wir mit Anfängern.“, flüstere ich.

„Seto ist sehr gut, er sollte vielleicht sogar mitsingen.“

Sobald das Lied zu ende nimmt, seufzt er und blickt in unsere Richtung.

„Und das zu dem Aspekt, dass die grafischen Aspekte noch nicht ausgearbeitet sind?“

„Naja, wir wollten ja das anziehen, was Mama sich nun ausgedacht hat und wenn du nicht singen willst, können wir auch auf nen männlichen Vokalisten verzichten.“, starte ich einen Beschwichtigungsversuch auf den er eingeht und sich davor drückt.

In unserer Pause versuche ich mich dann an meiner fehlenden Performance, was sich aber als schwierig gestaltet.

Als mich mein Onkel daraufhin zur Erholung nach draußen schickt, merke ich wie mir gar nicht aufgefallen war, dass es bereits so spät geworden ist.

Es ist 19:37.

An der frischen Luft erinnere ich mich dann daran, dass ich ja noch das Grab von Setos Eltern besuchen wollte und daran, dass es gar nicht so weit weg war.

Also machte ich mich auf den Weg dahin.

*

Nachdem ich nach einiger Zeit dann immer noch nicht zurück war, regte sich etwas in meinem Onkel, nämlich sorge und er dachte bereits darüber nach, mich suchen zu gehen, als knurrende Mägen ihn ablenkten.

„Ah, außer der kleinen Pause hattet ihr nicht wirklich Zeit was zu essen.“, merkte er.

Wir hatten uns Pizzas ins Studio liefern lassen, aber das war nun schon etwas her und in Anbetracht dessen, dass wir schon über 12 Stunden am Stück probten, wenig.

„Einverstanden. Seto du gehst Yuri suchen, sie hat sich in ihrem Zustand vermutlich irgendwo versteckt und wir anderen suchen uns ein schönes Lokal aus, bevor ich mit Honoka und Jun ausmache, dass wir uns mit dem Rest treffen und uns etwas erholen. Morgen geht es dann weiter.“

Seto fragte gar nicht erst warum ausgerechnet er, denn wie ich richtig vermutet hatte und ohne dass ich es wusste, ist ihm die löchrige Erklärung doch Spanisch vorgekommen und diese Rosentropfen hatten etwas anderes anderes zu bedeuten.

Es war die Wahrheit, die er vielleicht kannte und die ihn etwas fröhlich stimmte.

Denn die Nacht über hatte er einen wunderschönen Traum.

Einen, in dem ich ihm meine Liebe gestand.

Er wusste nicht, dass es nur zur Hälfte ein Traum war und deswegen hatte er noch daran gezweifelt, als er unter der Dusche stand und sich versuchte wieder zu fangen.

Doch wie ich dann vor ihm stand und mein Gesicht eine andere Farbe annahm, da glaubte er plötzlich etwas zu wissen.

Er hatte meine Blicke auf sich gespürt, als ich ihm beim Spielen zusah.

Unsicherheit wie auch ein Glücksgefühl hatten sich in ihm breit gemacht und ihn zu noch mehr angespornt.

Suchend blickte er nun durch die Gassen und Wege, während die Sonne orange-rote Strahlen entsandte um den Himmel zu spalten, während sie unterging.

Sie sagte den Menschen die zu dieser Zeit noch auf der Straße waren gute Nacht.

Ein nostalgisches Gefühl machte sich in ihm breit, denn er wusste, er war schon ein mal hier.

Erinnerungen, die er längst verdrängt hatte, wurden wach und trieben ihn ahnungslos voran.

Er wusste was ihn am Ende seines Weges erwarten würde.

Nur mit mir hatte er nicht gerechnet.

Und nicht damit, dass ich mich vor dem Grab seiner Eltern hinknien würde und unter Tränen ein Gebet sprechen würde.

„Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als dass ich sein Engel sein kann. Dem Mann den ihr zur Welt gebracht habt und den ich so sehr -“

Reflexartig versteckte er sich hinter einem der herumstehenden Bäume.

Das letzte Wort wollte er trotz seines Verdachtes nicht glauben.

Er lehnte dort und wartete einige Minuten.

Denn obwohl er nun die Wahrheit wusste, empfand er sich nicht im Stande dazu mich damit zu konfrontieren.

Zumal er sich erst recht nicht dazu durchringen könnte, mir zu sagen wie er darüber dachte und was er fühlte...

Hätte ich damals zu reagieren gewusst.

Vermutlich nicht.

Und so wartete dieses Gespräch auf einen anderen Zeitpunkt.

Nun lauschte er zunächst einer ahnungslos weiter betenden Yuri, mir.

„Ganz egal was es mich kosten mag, auch wenn ich vielleicht niemals heiraten werde, ich werde es nie bereuen ihm die roten Tropfen gegeben zu haben. Mit dem Versprechen ihn oder keinen zu heiraten möchte ich mich ihm nähern, wenn ihr es mir in der Zukunft gestattet. Und irgendwann...“

Etwas in seiner Brust hat sich vielleicht zusammen gezogen.

Etwas verunsicherte ihn vielleicht noch mehr.

Etwas hatte ihn vielleicht so stark angestupst, dass er hinter dem Baum hervor kam und sich auf das Pflaster stellte.

Er wartete bis meine Worte mit einem Amen geendigt und ich mich erhoben hatte.

„Yuri.“, sprach er mit weicher und sehr leiser Stimme.

Doch sie war laut genug für mich um sie zu vernehmen.

Erschrocken fuhr ich herum.

Mein Körper bebte vor Angst und meine Knie gaben beinahe unter dem Schock nach.

Nur mit viel Mühe konnte ich einen Schritt zurück wagen.

Ich wollte fliehen.

Dieser ungewollten Situation entfliehen.

Wie würde er reagieren?

Wie könnte ich reagieren?

„Du bist nicht wie die anderen. Nicht wie die, die ich dachte ausnahmslos auf Domino High zu treffen. Weder bist du oberflächlich noch eingebildet. Sondern ehrlich und aufrichtig. Und trotzdem hätte ich niemals gedacht, dass du so weit gehen würdest!“

Einige stille Tränen wichen von meinen Wangen.

Ich blieb stumm.

„Was wirst du tun, wenn ich dich nicht...“, fragte er.

„Du hast deine Zukunft vielleicht ein für alle mal weggeworfen.“

Ich schloss die Augen.

Gewährte den letzten Tränen den Weg über meine Wangen, bevor ich ihn entschlossen ansah.

„Ich werde diese Entscheidung niemals bereuen. Ich liebe dich! Mehr als alles andere. Und egal was passiert, den Wunsch dich glücklich zu machen, er wird immer in meinem Herzen bleiben.

Denn das heißt liebe. Und wenn du glücklich mit wem anders wärst, dann würde ich es akzeptieren, aber mein Herz würde nie aufhören dich zu lieben. Wenn es sein muss warte ich auf dich. Bis zum meinem Tod!!“, gestand ich.

Ich wandte mich erneut diesem Grab zu.

„Einmal dachte ich, dass ich dich glücklich machen wollte, weil ich Mitleid hatte, dann weil ich mich verfluchte, weil ich als einzige mein lebenlang unfähig geblieben war, jemanden glücklich zu machen, während mir alles zufiel. Dann aber wurde mir irgendwann klar, dass dies alles nicht stark genug war. Es gab andere Gründe, dich glücklich machen zu wollen. Als ich dir begegnet war und deine Augen sah, da wusste ich es.

Ich bewundere den Mann, der so stark blieb.

Den der alles erreichen konnte, was er wollte.

Dich Seto, ich bewundere dich dafür dass du stark bliebst und dabei dein Herz nie verloren hast.

Vielleicht vergräbst du es unter deinem Leid und deiner Enttäuschung, aber du fühlst dich dennoch dazu verpflichtet, anderen zu Helfen, die unter Gozaburo gelitten haben.“

Mit diesen Worten und einem breiten Grinsen wandte ich mich ihm zu.

„Du bist du. Und du bist perfekt, genau so wie du bist. Deine Art arrogant und unnahbar, vielleicht sogar unfreundlich zu wirken, selbst die finde ich einfach nur wunderbar, denn hinter ihr versteckt sich jemand, der durch das ganze Leid ging ohne dabei sein Liebe zu verlieren. Du bist nicht wie er. Du bist nicht wie Gozaburo Kaiba. Denn du kannst noch lieben. Deinen Bruder! Und bestimmt auch viele andere Leute.“

Ich hegte keinen Zweifel an meinen Worten.

Nicht einen.

Und wie ich die Augen noch einmal schloss, um den Mut zu suchen um weiter zu machen, um vielleicht anzubieten zurück zu gehen -

um die Stille einmal mehr zu brechen -

schlangen sich zwei lange Arme um meinen Körper, die mich an seinen Oberkörper drückten.

„Ai shite iru yo..., wenn ich darf, dann will ich die Bedeutung dieser Worte mit dir lernen. Ich will sie kennen lernen, so wie du sie kennst. Niemand käme dir je gleich.“

Meine Augen weiteten sich und als ich zu ihm nach oben schauen wollte, so langen seine Lippen bereits auf meinen.

Ich könnte nie sagen, wie lange der Kuss nun tatsächlich war.

Doch angefüllt hat er sich wie die Ewigkeit selbst.

Die Ewigkeit, die von vielen kleinen Glühwürmchen beobachtet und umtanzt wurde.

„Man wird die Möglichkeit bekommen, eine große Freundlichkeit zu erweisen, die sich für einem später sehr bezahlt machen wird.“

Fragenden Blickes sah ich ihn an.

„Das ist die Bedeutung von Glühwürmchen in Europa.“

Lächeln entgegne ich ihm.

„Die kommen zu spät.“

Auch er musste grinsen.

„Vielleicht tun sie das für dich, denn ich habe alles an Freundlichkeit bereits von dir bekommen und dennoch, habe ich dir noch nichts von allem wiedergegeben.“

„Du hast dich an mich erinnert. Über 10 Jahre.“

„Woher-“

„Du nanntest mich ,Yuri'.“

Mit einem schmollendem Blick besetzte er mich.

„Und du hast gelogen, was die Rosentropfen angeht. Und das nicht besonders gut.“

„Kann auch nicht sagen, dass es eines meiner Talente wäre.“

Er drückte mich fester an sich.

„Yuri, irgendwann bin ich bestimmt in der Lage dazu so etwas zu zeigen oder zuzugeben. Aber bitte,-“
 

Fortsetzung folgt...

Na, seid ihr schon gespannt?

Die Fanfiction ist geschätzt vielleicht noch nicht ein mal bei der Hälfte :D.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Lunata79
2013-12-07T11:22:40+00:00 07.12.2013 12:22
'Aishiteru' heißt auf japanisch 'ich liebe dich'. Aber, was soll 'Ai shite iru yo' heißen? Kann mir zwar denken, dass dasselbe gemeint ist, aber sicher ist sicher. Bei den anderen Sprachen wäre es überhaupt sinnvoll in Klammer die Übersetzung zu schreiben, nicht jeder kann französisch oder japanisch. Ich z.B. nicht, auch wenn ich mich mit Japanisch etwas beschäftigt habe. Und kein Leser wird sich die Mühe machen, extra im Wörterbuch nachzuschlagen.
Antwort von:  DreamingAngel
07.12.2013 13:12
Das stimmt.
Aber ja es ist das selbe.
Und das französische war nicht wichtig.
Ich wollte, damit nur zeigen, dass Yuri eben sehr gebildet ist. Du hast aber natürlich recht :D


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