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La catastrophe blanche

Die Weiße Katastrophe
von

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Die Sache mit dem Fliegen

Normalerweise, hätten Fran nun Messer getroffen.

Normalerweise, würde das Flugzeug vermutlich großen Schaden nehmen, mit den beiden Variaoffizieren in seinem Inneren. Ganz zu Schweigen von den Passanten.

Normalerweise, würde es Verletzte geben, wenn Bel und Fran solange auf engem Raum zusammengepfercht waren. Und wenn der Verletzte auch nur ein als Kaktus verkleideter Frosch war.
 

Nur Flüge galten nicht als normalerweise, das hatte Fran schon seit einigen Jahren gelernt. Er erinnerte sich noch gut an das Erste Mal, als er mit den anderen Offizieren mitflog.
 


 

Damals war er gerade mal vierzehn gewesen. Ein geradezu lächerliches Alter um einer Truppe, wie der Varia beizutreten. Noch lächerlicher, wenn man bedachte, dass er ein Offizier war. Ein kleiner grünhaariger Junge mit einem überdimensionalen Froschhut. Keiner nahm ihn so wirklich ernst, und am allerwenigsten Belphegor.

Obwohl dieser, wie Fran im Nachhinein erfahren hatte, noch jünger der Varia beigetreten war.

Natürlich war Bel nicht erfreut gewesen auf den Neuling aufpassen zu müssen, er quälte ihn lieber unaufhörlich auf alle erdenklichen Weisen.

So war der Blonde natürlich noch weniger erfreut, als er mit Fran für einen Auftrag nach Japan fliegen musste.

Ehrlich gesagt, hatte Fran damals mit der schlimmsten Zeit seines Lebens gerechnet. Nun gut, dass war es auch so ziemlich gewesen.

Aber das Faszinierendste war der Flug gewesen.
 

Denn kaum hatte das Flugzeug den Erdboden verlassen, war der irre Prinz plötzlich ruhiger geworden. Im ersten Moment hätte Fran sich beinahe vor Angst in die Hosen gemacht. Und das nicht nur sprichwörtlich. Er hatte damals wirklich große Angst vor dem Sturmwächter gehabt.

Ruhe bedeutete bei Bel meistens nur die Ruhe vor dem Sturm.

Je ruhiger er wurde, um so grausamer wurde er oft. Eigentlich genau dasselbe Prinzip, wie wenn er komplett durchdrehte. Ein Glück gab es diese Momente eher selten, sowohl die ruhigen, als auch die völlig außer Kontrolle.

Jedenfalls, hatte Fran tierische, oder vielleicht auch froschige, Angst gehabt, bis er bemerkt hatte, dass irgendetwas mit seinem Senpai nicht stimmte.

Weder blaffte er jemanden an, noch ging er auf seine, Frans, Kommentare ein. Es war als hätte jemand Belphegor zu verstummen gebracht.

In diesem Moment verstand Fran.

Ein verzweifeltes, wildes Lachen drückte in seiner Kehle, als er erkannte, dass Bel nicht fliegen konnte. Also...Fran konnte auch nicht fliegen, aber bei dem Messerkünstler schien es beinahe so, als hätte er Angst vor dem Fliegen. Oder er vertrug es nicht.

Fran fand es auf jeden Fall amüsant, um nicht zu sagen lachhaft.

Natürlich kicherte er nicht los, wie sein gestörter Aufpasser. Er lachte auch nicht wild, wie diese bösen Superschurken, gegen die Helden immer kämpfen musste.

Der Grünhaarige blieb völlig ruhig und emotionslos. Vielleicht, wenn Belphegor in diesem Moment nicht zu abwesend gewesen wäre, hätte er das amüsierte Funkeln tief in den Augen seines Kohais bemerkt.
 


 

Insgeheim freute sich Fran schon diebisch, als sie in des Flugzeug stiegen. Gerade zog er sich die letzen drei Messer aus dem Hut, kickte sie in der Mitte und ließ sie beiläufig in den Mülleimer fallen.

Das Gute?

Richtig, Bel sagte nicht einmal etwas dazu, sondern schob sich unwirsch an ihm vorbei um sich den Platz am Fenster zu sichern. Prinzen verdienten eine gute Aussicht.

Nagut, das kümmerte Fran nicht sonderlich. Denn Frösche verdienten einen leidenden Prinz. Für einen kurzen Moment zuckten Frans Mundwinkel nach oben.

Zum Glück hatte er niemand gesehen. In gut gelaunter Gefühlskälte setze er sich neben den Blonden und wartete auf den Beginn der Reise.
 

Als sie ungefähr die Hälfte ihrer Reise hinter sich hatten, Fran von dem Film ziemlich gelangweilt war und Bel immer noch schwieg, drehte der Illusionist sich nur Seite um seinen Senpai näher zu betrachten. Eigentlich könnte er ja netter sein, dachte Fran mit einem Hauch von schlechten Gewissen.

Immerhin war Bel ja sogar zu ihm ins Bett gekrochen um ihn zu trösten. Wobei der Blonde eigentlich klargemacht hatte, dass das quasi nie geschehen war.

Fran seufzte lautlos. Schwierig sowas. Bel machte ja nichtmal den Anschein, dass er Hilfe brauchte. Genaugenommen, schien er so weniger Hilfe zu brauchen, als wenn er sich normal benahm. Wobei normal, bei ihm ja psychopathisch, egoistisch und selbstverliebt hieß.
 

Fran drehte sich wieder nach vorne und sah sich gelangweilt den Film an. Zumindest sah es auf den ersten Blick so aus. Und auf den zweiten. Und auf den dritten.

Es sah eigentlich immer so aus, es sei denn man würde mit Daemon Spades Linsen hinschauen.

Wenn man dennoch irgendwie durch die Illusion sah man, dass Fran langsam nach Bels Hand griff und diese kurz drückte.

Das Herz schlug Fran bis zum Hals. Bel erwiderte den Händedruck leicht, er zog seine Hand nicht weg. Aber ansonsten zeigte der Prinz keine Reaktion.
 

Einige Stunden später verließen die beiden Variaoffiziere in einvernehmlichen Nicht-Mögen das Innere des Flugzeugs und sahen sich auf dem großen Flugplatz um. Schnell hatten sie ihren Weg gefunden und verließen den Flughafen.
 

Um ehrlich zu sein, hatte Fran keine Ahnung, wo genau sie waren. Nur dass es Frankreich war, und da nirgendwo ein Eiffelturm war wohl nicht Paris.

„Senpai? Wo sind wir?“, fragte er darum gutgelaunt, zumindest konnte man vermuten, dass er gut gelaunt war. „Frankreich~ shishishis~“,erwiderte Bel munter, froh wieder Boden unter den Füßen zu haben. Innerlich schlug Fran seine Hand gegen die Stirn; also hatte der selbsterklärte Prinz auch keine Ahnung.

Suchend sah der Grünhaarige sich nach irgendeinem Zeichen um.
 

Und tatsächlich, irgendeine höhere Macht hatte ihn erhört. Dort stand unweit von ihnen entfernt ein schwarzes teueraussehendes Auto, und an dieses protzige Auto gelehnt stand der weißhaarige Engel ihrer Rettung.

Nun gut, das war vielleicht übertrieben; aber ihre Rettung war Squalo alle mal. „Oi~ Captain Squalo!~“, rief Fran über die Menge hinweg und fuchtelte wild mit seinen Arm.

„HEY! Du verdammter Abschaum! Das ist eine Undercover-Mission! Sei nicht so auffällig!“, brüllte Squalo zurück und Fran erahnte schon von weitem, dass die Wutader auf Squalo Stirn munter vor sich hin pochte.

Glücklich und sich der Aufmerksamkeit vieler verwirrte Verreisenden bewusst, ging Fran zu dem Auto.

Während Squalo sich wieder auf den Fahrersitz setze, ließen Bel und Fran sich auf der Rückbank nieder. Der Blonde starrte gelangweilt aus dem Fenster.

Fran jedoch starrte fasziniert auf das Navigationssytem.

Sie waren in Falaise.

Nur ...wo lag Falaise?



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