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Death of a Vampire

von

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Die Wirklichkeit

Anmerkung:

Es tut mir leid, das ich für diese Kapitel so lange gebraucht habe, aber ich war lange unzufrieden damit und dass bin ich zum Teil leider immer noch. Aber ich wollte es euch nicht länger vorenthalten und vielleicht gefällt es euch ja besser als mir. :)
 

@ haki-pata: So, hier endlich das neue Kapitel und die Frage des Warums wird dieses Mal auch beantwortet. Viel Spaß beim Lesen und vielen Dank für ein Review!
 

Death of a Vampire
 

Kapitel 4

Die Wirklichkeit
 

Unbemerkt lief ein Tropfen Blut an Angelinas Mundwinkel herab zu ihrem Kinn, welchen der Mann vor ihr mit seiner Zunge auffing.

Nur eine Sekunde später lagen Necross‘ Lippen auf denen von Angelina, welche weder zurück zuckte, noch seinen Kuss erwiderte. Erst als der Vampir eine Hand in ihren Nacken legte und sie näher zu sich zog, tat sie dem Mann den Gefallen und erwiderte seine Zärtlichkeit.

Plötzlich sah Angelina ihren Vater vor ihrem inneren Auge. Er lächelte sie an und sagte. „Ich wünsche, dass du niemals Schande über unsere Familie bringen wirst.“

Sie schlug ihre Augen auf und unterbrach den Kuss. Auf dem Boden zwischen ihr und Necross lag der Leichnam des Mannes und der Geschmack seines Blutes lag ihr noch immer auf der Zunge.

Geschockt über sich selbst sah sie kurz zu dem Vampir vor ihr auf, welcher sie nur ruhig ansah, dann drehte sie sich um und lief in die Dunkelheit der Nacht hinein. Geschockt über sich selber fragte sie sich, was in sie gefahren war und was sie zu dieser Tat getrieben haben mochte. Sie hatte diesen Mann getötet, indem sie sein Blut getrunken hatte. Was war nur geschehen, dass sie zu einer solchen Tat fähig war? Was hatte Necross für ein Monster aus ihr gemacht?

Vor ein paar Tagen war sie zu solch Gedanken nicht einmal fähig gewesen und nun tat sie Dinge deren Sinn sie nicht verstand und dir ihr zusätzlich grausam vorkamen.
 

Sie wusste nicht wie lange sie vor sich selbst versuchte davonzulaufen, doch nach einer halben Ewigkeit wie es ihr erschien, stolperte sie über die Wurzel eines Baumes und stürzte. Wimmernd blieb sie am Boden liegen. Ihre Hände krallten sich in den Laubbedeckten Boden. Sie spürte den Schmerz kaum, der von ihren aufgeschrammten Fingerspitzen kam und zog sich nun langsam zu einem Baumstamm um sich daran anzulehnen.

Mit Tränen verschleierten Augen sah sie nach oben, in der Hoffnung ein paar Sterne sehen zu können, doch das dichte Blätterdach verdeckte ihr die Sicht.

Warum musste sie gerade an ihren Vater denken? Hatte sie wirklich Schande über ihre Familie gebracht? Aber wie konnte das sein wenn es sich doch so richtig anfühlte?

Sie erinnerte sich an das befriedigende Gefühl, dass das Blut des Mannes in ihr ausgelöst hatte. Die Ruhe die ihren Magen erfüllte. Es fühlte sich nicht falsch an, obwohl sie zuvor nie das Verlangen nach Blut gespürt hatte. Hing dies auch mit ihrer Veränderung zusammen? Was würde sie noch alles tun, was ihr zuvor widersinnig vorkam?

Verzweifelt versuchte sie sich das Gesicht ihres Opfers in Gedanken zu rufen, doch wollte ihr dies nicht gelingen. Dabei wollte sie sich wenigstens im Stillen bei ihm entschuldigen.

Ergriffen von einer plötzlichen Müdigkeit schloss sie die Augen. Es war zu viel Aufregung auf einmal. Trotz des Schocks der noch immer in ihren Knochen steckte schlief sie bald ein, an den toten Mann denkend.
 

~*~ *~* ~*~
 

Necross blickte Angelina noch einen Moment lang nach, als er Geräusche hinter sich wahrnahm. Jemand lief auf ihn zu. Es musste ein Gefährte des Mannes sein, den sie soeben getötet hatten.

Geräuschlos trat er ins Unterholz und beobachtete die zwei Männer die den Toten fanden. Geschockt schlugen sie Alarm. Offenbar war die Gruppe noch um einige Personen größer.

Er konnte über die Menschen nur den Kopf schütteln. Es gab schreckliche Gerüchte über ihn, sein Schloss und diesen Wald. Immer wieder tötete er Menschen, welche auch gefunden wurden, und doch kamen sie immer wieder hier her. Natürlich wollte er sich nicht beschweren, so war immerhin sein Überleben gesichert und trotzdem konnte er dieses Verhalten nicht verstehen. Die Menschen hatten scheinbar doch keinen Überlebensinstinkt.
 

Als er hörte, wie sich weitere Personen der kleinen Lichtung näherten beschloss er Angelina zu folgen. Er wollte nicht gesehen werden und zudem war es bereits nach Mitternacht. Wenn er zu lange mit der Suche beschäftigt wäre und sie den Weg zurück zum Schloss nicht finden würde, so wäre dies ihr Todesurteil. Dies wollte er auf keinen Fall riskieren.

Hatte er ihr zu viel abverlangt? War sie doch noch nicht bereit dazu gewesen? Ist sie noch nicht bereit für das, was sie nun ist?

Als er sie alleine, nass und durchgefroren in seinem Schloss hat herumlaufen sehen, da konnte er nicht anders als sie zu einem Geschöpf der Nacht zu machen. So lange war er nun schon alleine und er spürte das Verlangen nach einer Gefährtin. Sehnte sich nach körperlicher Nähe, die er nicht von einer Hure im Dorf erkaufte. Sehnte sich nach einer Seelengefährtin die ihm Trost spendete und die Langweile der Ewigkeit vertrieb.

Doch aus welchem Grund war sie nun davon gelaufen?

Hatte er wirklich zu viel in zu kurzer Zeit erwartet, oder nagte ihre Vergangenheit an ihr? Er wusste, dass ihre Vergangenheit sie früher oder später einholen und sie dann angst vor sich selber haben würde. Doch war es nun schon so weit?

Er hoffte, dass dem nicht so wäre. Wenn dies so schnell geschah, so konnte es passieren, dass sie ihn hasste für das, was er aus ihr gemacht hatte. Er musste es unbedingt herausfinden.
 

Da die Nacht nur kürzer, statt länger wurde, beschleunigte er seine Schritte. Er konnte nur hoffen, dass sie schon bald ihre Flucht abbrechen würde, denn sonst würde die Zeit nicht mehr reichen ins Schloss zurück zu kehren.

In Gedanken ging er bereits die einzelnen, kleinen Höhlen hier im Wald durch, die genügend Schutz vor der Sonne bieten würden und stellte fest, dass es sie in diesem Teil des Waldes nicht gibt. Also fiel er in einen Dauerlauf, sich weiterhin sorgen machend.

Bald sah er ein wenig weiter vorne, dass jemand an einem Baum lehnte. Erleichtert stellte er fest, dass es sich dabei um Angelina handelte. Doch über ihren Zustand freute er sich nicht. Sie hatte ihre Beine an die Brust gezogen und ihre Arme darum geschlungen. Ihren Kopf stützte sie auf ihren Knien ab und Tränen liefen aus ihren Blicklosen Augen.

Erst als Necross sich vor ihr auf die Knie sinken ließ klärte sich ihr Blick. Sie blinzelte und wandte ihren Blick ab, doch die Tränen konnte sie nicht stoppen. Unaufhörlich liefen sie ihre Wangen hinunter und vielen in ihren Schoß. Auf dem Stoff ihres Kleides hatte sich bereits ein großer, dunkler, nasser Fleck gebildet.

Sein Blick wanderte weiter über sie; Ihr Kleid war vorne stark verschmutzt und auch im Gesicht hatte sie dunkle Flecken. Sie musste gefallen sein. Sein Blick wanderte zu ihren Händen. Sie waren zerkratzt und aufgescheuert. Eine Kruste aus Blut und Erde überzog sie.
 

Er legte eine Hand an ihre Wange, woraufhin Angelina ihn ansah.

„Ich habe geträumt.“ Sie schien auf eine Antwort von ihm zu warten.

„Was hast du geträumt?“, fragte er.

„Der Mann eben. War er mein Vater?“

„Das weiß ich nicht. Ich kenne deinen Vater nicht. Könnte er es denn gewesen sein?“
 

Erneut drehte sie den Kopf zur Seite und Necross versuchte in ihren Augen zu lesen, was sie fühlte. Er sah Schmerz und Trauer darin, ebenso wie Einsamkeit.

„Es könnte sein, dass er mich hier sucht“, erwiderte sie leise schluchzend.

Seine Hände griffen nach den ihren und zogen sie nach vorne, so, dass sie auf seinem Schoß zu liegen kam. Bevor sie etwas tun konnte legte er seine Arme um sie. Er hatte vergessen was Schmerz und Trauer war, doch er wollte sie wenigsten von der Einsamkeit befreien. Bevor er ein Vampir geworden war hätte er bestimmt mit ihr gefühlt, doch nun konnte er es nicht mehr. Zu sehr hatte er sich an das Töten gewöhnt. Auch er hatte den Menschen, die ihm einst etwas bedeutet hatten das Leben genommen. Doch damit ging er gleichgültig um. Menschen interessierten ihn nicht mehr, sein Interesse galt noch höchstens den Vampiren und dies würde Angelina bald auch so gehen, wenn sie es zuließe.
 

Ende des vierten Kapitels



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: haki-pata
2011-09-05T11:31:54+00:00 05.09.2011 13:31
Was soll ich nur schreiben. Mir fehlen schlicht die Worte.
Ein tolles Kapitel.

Schon habe ich die nächste Frage, die auf dem ersten Blick einfach und einfach zu beantworten scheint.

Ist Necross ein Monster?


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