Zum Inhalt der Seite

Zu Spät

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Zu spät
 


 

Es ist Nacht,
 

am Himmel funkeln die Sterne.
 

Der Mond begleitet meinen Weg.
 

Mein stummer Weggefährte und Wächter.
 


 

Ich treibe mein Pferd noch schneller an.
 

Eile ist geboten.
 

Die Zeit rinnt mir davon.
 

Darf nicht rasten oder mich ablenken lassen.
 


 

Du wartest schon zulange.
 

Der Weg ist noch weit.
 

Und doch bleibt mir nur heute Nacht.
 

Für unser Wiedersehen.
 


 

Spute dich mein stolzes Ross.
 

Ich muss mein Versprechen halten.
 

Nur dafür hatte ich überlebt.
 

Meine ganze Hoffnung liegt darin.
 


 

In der Ferne tauchen die ersten Lichter auf.
 

Bald bin ich bei dir.
 

Schneller und Schneller treibe ich mein Pferd an.
 

Bitte schenkt mir noch etwas Zeit.
 


 

Die Minuten ziehen dahin.
 

Sie kamen mir wie Stunden vor.
 

Mein Blick wandert zum Firmament.
 

Leichte Morgenröte ist bereits zuerkennen.
 


 

Nein, nein bitte lasst mir noch etwas Zeit.
 

Lauf schneller, bitte lauf noch etwas schneller.
 

Ich darf sie nicht allein lassen.
 

Bitte Gott lass die Nacht länger andauern.
 


 

Halt die Zeit an, damit ich mein Versprechen erfüllen kann.
 

Mein Ziel kommt näher und näher.
 

Mit den ersten Sonnenstrahlen durch ritt ich die Schlosstore.
 

Ich sprang vom Pferd und eilte die Stufen hinauf zu deinem Gemach.
 


 

Nichts hält mich auf.
 

Dar von ist die Türe.
 

Ich reiße sie auf.
 

Und muss meine Augen schließen.
 


 

Der Sonnenaufgang blendet mich.
 

Vorsichtig öffne ich meine Augen und suche nach dir.
 


 

Da, dort liegst du.
 

So friedlich und ruhig.
 

Mit dem Gesicht zum Fenster gewandt.
 

Dich irgendetwas stimmte nicht in diesem Bild.
 


 

Je näher ich komme umso mehr fallen mir die Kleinigkeiten auf.
 

Ein Messer liegt in deiner Hand.
 

Die Bettlaken darunter rot verfärbt.
 

Ich laufe zu dir, ziehe dich in meine Arme.
 


 

Doch dein Körper rührt sich nicht.
 

Das letzte Lebenslicht ist erloschen.
 

Noch heute höre ich die Worte meines Versprechens,
 

dass ich dir gab
 


 

„Warte auf mich meine Liebste.
 

Sieh zum Horizont.
 

Noch vor dem ersten Sonnenstrahl werde ich bei dir sein.
 

Nur der Tod könnte uns trennen.“
 


 

Du hast es wörtlich genommen.
 

Tränen fließen über mein Gesicht.
 

Tropfen auf deinen leblosen Körper.
 


 

Nein, nein bitte öffne deine Augen.
 

Ich bin doch hier.
 

Nur ein paar Minuten zu spät.
 


 

Meine Schreie hallten im Schloss wieder.
 

Aber du bleibst reglos in meinen Armen liegen.
 

Ein einziger Gedanke beherrscht mich.
 

Wird mich nie wieder verlassen.
 


 

Zu spät. Ich bin zu spät.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück