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Geschichte außer Kontrolle

Sasuke x Shizuka / Kakashi x Shizuka
von

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Bruchstück einer Erinnerung

Seufzend starrte Shizuka aus dem Fenster und versuchte ihre wirren Gedanken zu ordnen. Eine seltsame Stille war eingetreten, aber vielleicht auch nur, weil Sasuke vor wenigen Minuten eingeschlafen war. Auf dem Rückweg hatte er kein einziges Wort mehr verloren, aber auf seinen Lippen hatte sich ein kaum merkliches Lächeln befunden, weswegen die junge Dame vermutete, dass er keineswegs böse auf sie war. Wenn sie doch nur wüsste, was er dachte, aber nach wie vor meldete sich Malin nicht bei ihr und allmählich bestärkte sich ihre Vermutung, dass der Kontakt zur Außenwelt abgeschnitten worden war. Ob diese mysteriöse Person etwas damit zutun hatte, welche dreist ihren Account benutzte? Möglich, doch sicher war sich Shizuka nicht und lief zum jungen Uchiha, um sich auf eines der Sitzkissen neben dem Futon zu setzen.
 

Lächelnd betrachtete sie das Gesicht des Schwarzhaarigen, dessen Atmung sich deutlich beruhigt hatte und befühlte erneut seine Stirn. Das Fieber schien gestiegen zu sein und allmählich machte sie sich schon Sorgen, denn Suigetsu hatte keinerlei Nebenwirkungen des Giftes erwähnt. Seufzend erhob sie sich wieder, um ein Tuch und um eine Schüssel mit kaltem Wasser zu holen. In dem Schränken suchend, denn im jeden Zimmer musste es doch zumindest Hilfsmittel geben, hielt sie plötzlich inne, als sie ihren Namen flüstern hörte. Augenblicklich sah sie über ihre Schulter zu Sasuke, welcher sich auf die Seite gedreht hatte und den Boden mit der rechten Hand abtastete. "Shizuka..." wisperte er erneut und nun erst öffneten sich die schwarzen Augen, sahen sich müde um und erhellten sich, als er die junge Dame bei den Schränken erkennen konnte.
 

"Ich wollte nur...". "Hilf mir hoch, Shizuka. Ich glaube, ich..." unterbrach Sasuke die Schwarzhaarige, hielt im nächsten Moment die Luft an und presste sich die linke Hand auf seinen Mund. Dieses Zeichen alarmierte Shizuka und noch bevor wirklich ein Missgeschick geschehen konnte, lief sie eiligen Schrittes zu ihm, half ihm auf die Beine und eilte mit ihm zum angrenzenden Badezimmer. Den Klodeckel kaum geöffnet, hatte sie eigentlich gedacht, sie würde bei ihm bleiben, zeigte er auf die offene Tür. Nur noch das würgende Geräusch ertönte, als sie die Tür hinter sich ins Schloss gezogen hatte und seufzte leise aus. Das es ihm unangehem war, beim Erbrechen beobachtet zu werden, kam ihr erst jetzt in den Sinn, aber er brauchte sich doch nicht zu schämen, nur weil es ihm schlecht ging. Sasuke war schon ein sonderbarer Kerl mit ebenso sonderbaren Macken, doch weitere Gedanken konnte sie sich nicht machen, weil sie die Klospülung hören konnte.
 

Erst nach weiteren Minuten öffnete sich die Badezimmertür und noch bevor der junge Uchiha seine Stimme erheben musste, legte sie dessen Arm um ihre Schultern und führte ihn zurück zum Futon. Sein Gesicht und seine Haarspitzen waren feucht, weswegen sie vermutete, dass er sich nicht nur den Mund ausgespült, sondern auch sein überhitztes Gemüt abgekühlt hatte.
 

"Sasuke, vielleicht sollte ich einen Arzt holen. Ich... Ich mache mir wirklich Sorgen um dich und...". "Nein..." unterbrach er sie, drehte sich auf die Seite und sah aus müden Augen zu ihr auf. "Ich muss mich nur ausruhen" fuhr Sasuke leise fort, zog die Zudecke höher und versuchte das beständige Zittern seiner Glieder durch seine Willenskraft zu stoppen. Verdammt, er war im seinen bisherigen Leben so selten krank geworden und nun lag er vollkommen hilflos neben Shizuka, konnte sich kaum allein vom Fleck bewegen und fühlte sich zudem auch noch mies.
 

Shizuka seufzte, erhob sich ein weiteres Mal und lief zum angrenzenden Badezimmer. Ein großes Handtuch befeuchtete sie mit eiskaltem Wasser, wrang es aus und hielt einen Waschlappen unter das fließende Wasser. Wenn Sasuke keinen Arzt zu sich kommen lassen wollte, würde Shizuka wohl auf ihre Art und Weise etwas gegen das hohe Fieber tun müssen. Noch ein trockenes Handtuch nehmend ging sie zurück zu Sasuke, zog die Bettdecke zur Seite und erntete einen fragenden Blick von ihm. "Dreh dich bitte auf den Rücken" wies sie ihn an und im Moment war sie einfach nur froh, dass er sich zuvor selbst ausgezogen hatte und begann nun damit, seine Waden mit dem feuchten Handtuch zu umwickeln. Anschließend folgte das trockene Handtuch, damit die Decke nicht unnötig nass wurde und deckte ihn wieder zu.
 

"Du erinnerst mich gerade sehr an meine Mutter" gestand Sasuke und ließ seine Augenlider wieder sinken, als sie den kalten Waschlappen auf seine Stirn legte. "Na ja... Wenn ich keinen Arzt holen darf... Irgendwie muss ich das Fieber bekämpfen, auch wenn ich diese Methode selbst nicht so gern habe" entgegnete sie ihm lächelnd, denn sie selbst war auch oft genug krank gewesen und natürlich hatte ihre Mutter bei hohem Fieber stets Wadenwickel bei ihr gemacht, um eben das Fieber zu senken.
 

Sasuke schmunzelte bei ihren letzten Worten und konnte sehr wohl verstehen, dass diese Methode unangenehm war, vor allem wenn die kranke Person auch noch Schüttelfrost hatte, wie es bei ihm nun mal der Fall war. "Es ist und bleibt aber trotzdem die einfachste Methode, um hohes Fieber zu senken. Ich war damals noch zu klein gewesen, um das zu verstehen, aber ich weiß, dass es meine Mutter immer nur gut mit mir gemeint hat" erklärte er ihr und öffnete seine Augen wieder, um ihre Reaktion zu erfahren. Ihre Augen spiegelten deutlich Trauer wieder, weswegen er ihre linke Hand ergriff und einen leisen Seufzer ausstieß. "Deine richtigen Eltern leben noch, oder?" wollte er in Erfahrung bringen und blickte ihr weiterhin in die Augen.
 

"Ja... Das heißt aber nicht, dass ich deinen Schmerz nicht nachvollziehen kann. Vor einigen Jahren ist mein Großvater an einer Krankheit gestorben und zu ihm hatte ich eine besondere Bindung. Ich war zwar noch sehr jung gewesen, als er gestorben ist, aber... Es war ein grausames Gefühl zu wissen, dass ich nie wieder Zeit mit ihm verbringen kann" erzählte sie ihm und bemerkte den leichten Druck, den er auf ihre Hand ausübte. Natürlich war ihr Großvater nicht umgebracht worden, aber dennoch hatte sie einen geliebten Menschen aus ihrer Familie verloren.
 

"Ich weiß, dieser Vergleich ist... Ich verstehe sehr wohl, dass du deinen großen Bruder hasst, aber... Vielleicht hatte er einen triftigen Grund. Niemand würde seine Eltern und seine Verwandten ohne einen triftigen Grund umbringen, denkst du nicht auch?" fuhr Shizuka fort und senkte ihren Blick auf ihren Schoß. Ihre Hand zitterte leicht, denn sie hatte sich nun auf eine dünne Eisschicht gewagt und obwohl sie mit einer lauten Reaktion von ihm rechnete, kehrte Stille im Zimmer ein. Warum brüllte er sie denn nicht an? Wieso schwieg er, obwohl sie eine waghalsige Behauptung in den Raum geworfen hatte? Neugierig blickten ihre dunkelgrünen Augen wieder zu ihm hinab und studierten seine schwarzen Tiefen. Was ging ihm nur durch den Kopf?
 

"Itachi... Er hat gesagt, er wollte seine Fähigkeiten testen. Ich... Ich wurde nur von ihm verschont, weil ich in seinen Augen unwürdig war, um von ihm getötet zu werden" erzählte Sasuke ruhig, denn warum hätte er sich wegen ihren Worten aufregen sollen? Shizuka versuchte eben eine logische Erklärung zu finden. Er konnte ihr wohl schlecht verbieten, über seine Angelegenheit zu grübeln, obwohl er ihr schon einmal nahe gelegt hatte, dass sie sich nicht mit seinen Problemen befassen musste.
 

"Vielleicht..." begann Shizuka und überlegte sich ihre nächsten Worte gründlich. "Vielleicht hat er dich belogen, Sasuke. Vielleicht war er nicht in der Lage, seinen kleinen Bruder zu töten. Ich... Vielleicht... Nein, ich bin mir sicher, dass er dich liebt". Zum Ende hin war die junge Dame leiser geworden, befürchtete schon ein Drama, aber auch in den nächsten Sekunden blieb der junge Uchiha gelassen und vor allem ruhig. Wieso? Er durfte sie ruhig beschimpfen, seine Wut über ihre Worte an ihr auslassen und ihr Vorwürfe machen. Warum nahm er ihre Worte einfach hin, ohne eine Regung zu zeigen?
 

"Ich ahnte es schon länger. Du willst mich von meinen Racheplänen abbringen, weil du etwas weißt, nicht wahr? Die Tatsache, dass du nicht aus unserer Welt zu kommen scheinst, bestätigt meine Vermutung" entgegnete er ihr sachlich, nahm den bereits warmen Waschlappen von seiner Stirn und setzte sich langsam auf. "Du sagst, mein Bruder würde mich lieben. Wenn dem so ist, dann nenne mir die Gründe, warum er unseren Clan ausgelöscht hat und ich... Warum hat er mich verschont?" fuhr er fragend fort, denn er konnte und wollte einfach nicht glauben, dass es einen triftigen Grund geben könnte. Itachi hatte ihn doch nur nicht getötet, weil er schwach gewesen war. Mit Wut und Hass war er aufgewachsen, hatte an Stärke gewonnen und nun konnte er endlich seine Rache nehmen. Jedoch hatten ihn die Worte der Schwarzhaarigen verunsichert, denn sie schien wirklich über ein Wissen zu verfügen, welches er sich auch unbedingt aneignen sollte.
 

"Ich... Ich kann nicht. Wenn ich dir die Wahrheit erzähle, dann... Ich will nicht, dass du... Ich will nicht zusehen müssen, wie sehr du dich veränderst. Dein großer Bruder verschweigt dir die Wahrheit, weil er nicht will, dass du... Bitte... Wenn du die Wahrheit wirklich wissen will, dann solltest du mit Itachi reden" entgegnete Shizuka, fühlte sich nun wahrlich unwohl in ihrer Haut, doch noch bevor sie sich hätte erheben können, verspürte sie einen enormen Druck in ihrem Kopf. Sofort legte sie ihre Hände an ihren Kopf, kniff ihre Augen vor Schmerz zusammen und gab einen gequälten Laut von sich.
 

"Shizuka?" fragte Sasuke irritiert, legte seine Hände auf ihre Schultern und konnte deutlich spüren, wie aufgewühlt ihr Chakra war. Noch bevor er nach ihrem Befinden hätte fragen können, denn offensichtlich hatte sie sehr starke Schmerzen, fiel ihm die junge Dame in die Arme. "Shizuka... Hey, was ist mit dir?" rief er und befühlte ihren Puls. Erleichtert atmete er aus, denn sie war nur ohnmächtig geworden, aber dennoch fragte er sich natürlich insgeheim, was eben noch in ihrem Kopf vorgegangen sein musste. Hoffentlich hatte er Shizuka nicht unter Druck gesetzt, denn er hatte es wohl doch ein wenig übertrieben, obwohl er natürlich die Wahrheit von ihr erfahren wollte.
 

"Wo bin ich?" fragte sich die junge Dame und sah sich auf der großen Wiese mit etlichen Blumen um, auf welche sie stand. Ihre Hände betrachtete sie eingehend, ging in die Hocke, um einen Löwenzahn zu pflücken, doch ihre rechte Hand ging durch die gelbe Blume durch. Bevor sie sich hätte fragen können, was hier vor sich ging, ertönte das Lachen eines Mädchen, weswegen sie ihren Kopf hob und sich auf der Wiese umblickte. "Mama, machst du mir einen hübschen Blumenkranz?" fragte die junge Stimme lachend und endlich erblickte Shizuka ein kleines Mädchen, vielleicht gerade mal fünf oder sechs Jahre alt und eine wunderschöne Frau mit schwarzem langen Haar einige Meter von sich entfernt auf der Wiese sitzen. Neugierig erhob sich die junge Dame wieder, trat langsam an Mutter und Tochter heran und lauschte der Unterhaltung.
 

"Hast du dir denn schon Blumen ausgesucht?" wollte die ihr fremde Frau in Erfahrung bringen und nun erst fiel ihr der Kimono auf, welcher von der Frau getragen wurde. Den gleichen Kimono hatte sie doch bei ihrer Begegnung mit Sasuke getragen, oder? Ja, unverkennbar, dachte sich Shizuka und musterte nun das kleine Mädchen, die ihrer Mutter einige Gänseblümchen überreichte. "Mama? Vater war heute Morgen sehr laut zu dir. Musst du etwa unser Haus verlassen?". Eine traurige Miene machte sich auf dem Gesicht des jungen Mädchens breit und Shizuka hatte plötzlich das Gefühl, die Trauer des Mädchens zu spüren. Verwundert erhob sie ihre rechte Hand und befühlte ihre linke Brust. Ja, sie konnte die Trauer, die Angst und auch den Schmerz deutlich spüren. Warum?
 

"Darüber musst du dir keine Sorgen machen, Shizuka. Dein Vater mag im Moment noch sehr wütend auf mich sein, aber ich werde mich noch einmal mit ihm in Ruhe unterhalten" lächelte die Frau und der Verdacht, den die Schwarzhaarige hegte, wurde ihr bestätigt. Vor ihr saßen Mireina Seirin und ihre noch sehr junge Tochter Mireina Shizuka. Träumte sie etwa? Shizuka wusste es nicht und noch bevor sie sich weitere Gedanken hätte machen können, verdunkelte sich die Umgebung um sie herum. Vorsichtig sahen sich die dunkelgrünen Augen um, ehe sie verwundert blinzelte und das Zimmer betrachtete, in welches sie nun stand. Was zum Teufel ging hier nur vor?
 

Das Schluchzen eines jungen Mädchens riss Shizuka aus ihre Überlegungen, ehe sie zum Himmelbett blickte. Die kleine Shizuka saß dort weinend, den Kimono ihrer Mutter in ihren Armen haltend und ein Bild betrachtend. Neugierig trat die Schwarzhaarige näher, setzte sich zu dem aufgelösten Mädchen aufs Bett und warf einen Blick auf das Bild. Seirin und die kleine Shizuka waren darauf zu sehen, lachend und offensichtlich sehr glücklich. "Mama..." schluchzte die kleine Shizuka und vergrub ihr Gesicht in den Kimono. Die junge Dame verspürte ein ungutes Gefühl in der Magengegend und am liebsten hätte sie das aufgelöste Mädchen in ihre Arme geschlossen, um sie zu trösten, aber offensichtlich konnte die Schwarzhaarige nur hilflos zusehen und die Gefühle der kleinen Shizuka am eigenen Leibe erfahren.
 

"Vater, ich hasse dich. Nur wegen dir ist Mama fort" schluchzte die Kleine und noch bevor sich die junge Dame fragen konnte, wie die Worte der kleinen Shizuka gemeint waren, zerbrach die Umgebung wie ein Spiegel. Allein in der Dunkelheit, die sie nun umgab, sank Shizuka auf ihre Knie und legte ihre Arme um ihren Körper. "Ich verstehe es nicht. Was ist geschehen und warum durfte ich einen Blick in die Vergangenheit werfen?" fragte sich die junge Dame leise und ertrug auch weiterhin die Gefühle des jungen Mädchens, welche durch ihren Körper strömten. Trauer, Wut, Angst, Hass und noch etliche Gefühle konnte sie empfinden. Es erdrückte sie beinahe, doch noch bevor sie sich in einem Meer aus Gefühlen verlieren konnte, horchte sie in die Dunkelheit hinein, weil sie glaubte, ihren Namen gehört zu haben. Im nächsten Moment ließ sie ihre Augenlider sinken, legte ein warmes Lächeln auf und gab sich der Wärme hin, welche sich wie ein Schleier um ihren Körper legte. "Sasuke..." hauchte sie und ließ sich fallen.
 

Als Shizuka ihre Augen wieder öffnete, konnte sie das Gästezimmer erkennen, obwohl anscheinend schon die Nacht angebrochen war. Eine leise Atmung drang an ihr linkes Ohr und nun erst bemerkte sie, dass sie zwischen den Beinen des jungen Uchiha saß, ihren Kopf an seine Brust gelehnt und von seinen Armen umschlungen. Vorsichtig blickte sie zu ihm auf, betrachtete sein schlafendes Gesicht und befühlte seine Stirn. Das Fieber schien weitgehend gesunken zu sein, aber er hätte sich dennoch hinlegen und sich ausruhen sollen. "Bist du endlich aufgewacht?" fragte er in die Stille hinein, während er ihre Hand umfasste. "Hast du immer noch Schmerzen?" folgte eine weitere Frage und nun erst öffneten sich die schwarzen Augen und betrachteten ihr Gesicht eingehend.
 

"Ich... Es geht mir besser, denke ich zumindest. Ich wollte dir keine Sorgen bereiten, Sasuke. Ich... Ich weiß selbst nicht so genau, was mit mir geschehen ist, aber... Ich fühle mich noch ein bisschen schrecklich und furchtbar hilflos" gestand Shizuka und erneut dachte sie an die Bilder, die sie noch vor wenigen Sekunden gesehen hatte, während ihr Herz ungewohnt schmerzte. Ob diese Bilder ihr den Weg weisen wollten? Shizuka wusste es nicht und spürte plötzlich, wie Sasuke leichten Druck auf ihre Hand ausübte. "Du hast geweint, sehr lange und verbittert. Ich wollte dich nicht unter Druck setzen, Shizuka. Es... Es tut mir leid" nuschelte Sasuke und ließ seine freie Hand über ihren Rücken gleiten. Die junge Dame hätte wahrscheinlich nicht das Bewusstsein verloren, wenn er nicht nach der Wahrheit gefragt hätte, doch nun konnte er das Geschehene auch nicht mehr rückgängig machen.
 

"Nein, du musst dich nicht entschuldigen. Es ist so..." entgegnete die junge Dame und erklärte ihm, was sie gesehen hatte. Auch erzählte sie ihm, dass sie nach wie vor diese erdrückenden Gefühle empfand und nun nicht so genau wusste, wie sie mit ihr neues Wissen umgehen sollte. Stille kehrte ein und obwohl Sasuke nun wusste, weswegen Shizuka offensichtlich geweint hatte, wusste er keine Erwiderung. Ob es sich tatsächlich um eine Erinnerung handelte? Der junge Uchiha wusste es nicht und zog die junge Dame enger an seine Brust, um ihr Wärme zu geben. Mehr konnte er im Moment nicht für sie tun, auch wenn die Schwarzhaarige vielleicht mehr von ihm erwartete.
 

"Darf ich dich um einen Gefallen bitten?" durchbrach Shizuka nach reifer Überlegung die Stille und löste sich von Sasuke, um ihren Kopf gen Boden zu senken. "Ich... Ich falle euch zur Last, weil ich keine Kunoichi bin und... Ich möchte mich nicht so nutzlos fühlen und deswegen... Bilde mich aus, Sasuke. Werde mein Sensei und bringe mir bei, mich zu verteidigen. Es ist... Meinetwegen wurdest du vergiftet und... Na ja...". Shizuka verstummte plötzlich, als ihr Gesicht durch seine Hand angehoben wurde und der junge Uchiha ihr prüfend in die Augen sah. Erneut herrschte Stille, doch diese Stille wirkte keineswegs erdrückend, sondern sehr angenehm und beruhigend.
 

"Ich bin bereit, dir zu helfen, aber du bist dir hoffentlich bewusst, dass es nicht leicht wird" entgegnete Sasuke ihr schließlich und setzte nun ein kaum merkliches Lächeln auf, weil Shizuka eine derartige Bitte an ihn gerichtet hatte. "Ich weiß... Ich werde mir Mühe geben. Das verspreche ich dir, Sasuke-sensei" lächelte Shizuka ebenfalls und konnte trotz der Dunkelheit erkennen, wie sich ein leichter Rotschimmer auf den Wangen des Schwarzhaarigen legte. "Sasuke-sensei" wiederholte sie leise, um ihn ein bisschen zu ärgern und hörte tatsächlich ein leises Murren. Ja, diese Anrede mochte Sasuke wohl nicht so gern, aber Shizuka genoss es zunehmend, den jungen Uchiha in Verlegenheit zu bringen.
 

"Jetzt hör schon auf mit dieser dämlichen Betitelung, Shizuka. Du hast doch selbst gesagt, dass wir Freunde sind und unter einer Freundschaft ist es etwas Selbstverständliches, einem Freund einen Gefallen zu tun" murrte er sichtlich genervt, drehte seinen Kopf zur Seite und verschränkte seine Arme vor der Brust. Shizuka neigte ihren Kopf ungläubig, glaubte sich verhört zu haben und beugte sich zu ihm vor. Hatte Uchiha Sasuke gerade wirklich gemeint, sie seien miteinander befreundet? Unglaublich, dachte sie sich erstaunt und drehte seinen Kopf in ihre Richtung zurück. Noch immer lag ein rötlicher Schleier auf seinen Wangen, aber er schien seine Worte so gemeint zu haben, wie er sie eben ausgesprochen hatte.
 

"Ich... Ich bin sehr glücklich. Ich meine... Ich weiß, meine Worte klingen dämlich, aber...". "Du bist wirklich ein komisches Mädchen. Es macht dich glücklich, weil ein abtrünniger Shinobi dein Freund ist. Was kommt denn noch?" unterbrach er sie schmunzelnd, denn natürlich klangen ihre Worte dämlich, aber er konnte sich insgeheim denken, wie er ihre Worte eigentlich verstehen durfte. Er war der einzige Mensch, dem sie sich im Moment anvertrauen konnte und allein dieser Grund, auch weil er ihr helfen würde, eine Kunoichi zu werden, erfüllte sie mit einem unbeschreiblichen Glücksgefühl.
 

"Ich weiß es nicht, Sasuke. Entschuldige..." nuschelte die junge Dame, wurde allerdings im nächsten Moment an seine Brust gezogen und in seine Arme geschlossen. "Ich bilde dich aus und ich bin erleichtert, dass du mich gefragt hast. Naruto ist zu dämlich und Suigetsu ist zu verspielt, daher hast du eine vernünftige Wahl getroffen" erklärte er ihr sachlich, ließ sich auf dem Futon sinken und zog die Schwarzhaarige mit sich hinab. "Deine erste Trainingsstunde beginnt, wenn ich mich wieder vollständig bewegen kann. Bis dahin solltest du dich ausruhen" fuhr er leise fort und ließ nun seine Augenlider sinken, denn es war schon spät und er brauchte unbedingt Schlaf, um sich zu erholen.
 

Shizuka lächelte über seine Worte, wobei ihr nun das Angebot von Naruto in den Sinn kam. "Ich muss Naruto schonend beibringen, warum ich mich von Sasuke ausbilden lasse. Ich will ihn nicht verletzen, aber..." dachte sich Shizuka und konnte sich schon vorstellen, wie in etwa der Blonde reagieren würde. Sich an Sasuke kuschelnd, welcher zum Fenster blickte und offensichtlich in seinen Gedanken zu sein schien, dachte auch sie noch einmal über ihren merkwürdigen Traum nach. Erneut kehrte Stille im Gästezimmer ein und obwohl Sasuke und auch Shizuka müde waren, den erholsamen Schlaf benötigten, hingen sie auch noch weitere Minuten ihren Gedanken nach, während sie dicht aneinander gekuschelt auf dem Futon lagen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  jyorie
2013-09-14T20:44:49+00:00 14.09.2013 22:44
Hallo (>_ô)

Ich hab mich gefragt, wenn sasuke ihr glaubt, und sich an sie gewöhnt, dann weiß er doch auch, das sie wieder gehen wird. Wie sich das wohl für ihn anfühlt?

Oder beginnt sie mir mireina zu verschmelzen, da sie einige ihrer Erinnerungen sehen konnte?

Mal sehen. Ich fand es auch lustig, das sie sasuke mit "sensej" foppen kann. ;-)

CuCu Jyorie

Von:  xXSakuraHarunoXx
2011-06-07T14:11:21+00:00 07.06.2011 16:11
ahhh ich will mit dir tauschen süße erinerung hoffe das er wider gesund werht und ganz süß war das er gesagt hatt das du wie seine mutter erinert^^.biss zur nächstes.
Von:  Lexion
2011-06-07T08:45:03+00:00 07.06.2011 10:45
Wieder so ein tolles Kapitel!
Ich vermute mal Shizuka soll nicht ausplaudern wie die Geschichte von Sasuke weitergeht. Und deshalb hatte sie Schmerzen oder so? Vielleicht soll sie aber mit den geträumten Gefühlen Sasuke verstehen lernen?? Ah ja ich bin gespannt wie es weitergeht!^^

LG Lex


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