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Schokolade & weiße Rosen

von

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Schokolade

Weit ab vom großen Trubel der Stadt lag der Hafen.

Ein nicht grade einladender Ort mit den bedrohlich hoch gestapelten Containern, die jeden Augenblick runter-krachen könnten. Auch in den Lagerhallen sah es nicht anders aus, doch um so weiter man durch den Lagerhafen schriet, desto stärker wurde nicht nur der Geruch nach vergammelten Fisch und Müll, auch die nur noch dreistöckigen Stapel schienen schiefer zu werden und einige Lagerhallen waren gar leer oder sogar schon dabei wie ein Kartenhaus in sich zusammenzufallen. Wenn man diese Gegend erreicht hatte, konnte es nicht mehr schlimmer werden.

Denn sobald das Schreine von Möwen und das Rauschen der Wellen lauter wurde, zerstreuten sich langsam die Gerüche und auch die lauten Dampfer waren nur noch aus der ferne zu hören.

An diesem Ort war die Welt wieder ins Reine gebracht. Selbst der Strand müsse durch den gelb-weißen Sand als eine ganz andere Welt zu betrachtet werden. Ein Mysterium, dass ein solcher Ort in mitten von Dreck und Lärm existierte. Nur eine kleine Gasse führte von hier aus in ein Wohnviertel, doch nicht jeder kannte diesen Weg. Überhaupt gab es nur eine recht beschauliche Gruppe, die diesen Ort täglich aufsuchte. Jedoch nicht ohne einen Grund.
 

„Laufen, laufen, laufen... Last uns endlich eine Pause machen“, selbst das Großmaul mit der Kap hatte kaum noch Luft um sich zu beschweren.

Die Restlichen, die mit ihm das Lauftraining absolvierten, schienen auch nicht grade viel mehr zu schaffen, bis auf einer.

Der Vorauslaufende dachte nicht daran stehen zu bleiben oder etwas dergleichen zu tun. Er könnte nochmal die gleiche Strecke laufen und würde vielleicht erst dann mal was zu Trinken brauchen. Danach würde er aber gleich weiter machen.

Ein dumpfer Laut und ein paar Schreie holten ihn nun doch aus seinen Gedanken und ließen ihn halt machen um einen Blick zurück zu riskieren.
 

Verärgert postiert er sich vor dem Haufen Elend im Dreck und verschränkte die Arme vor der Brust.

Wie ein König auf seine Untertanen sah er auf seine Teamkameraden nieder. Während er wartete, ob sie sich endlich mal rühren würden, gesellen sich drei weitere Personen in ihre Nähe.

Seit Stunden saßen sei eigentlich nur am Rand und beobachteten das Geschehen. Es war kein Wunder, dass das Großmaul über seine eigenen Füße stolperte und somit nur den Stolperstein für seine anderen Teammitglieder darstellte. So erschöpft wie sie waren, wollen sie nun noch nicht einmal aufstehen. Immerhin brannte ihnen auch noch die Sonne auf den Pelz und trotz Sportsachen und der Tatsache, dass es erst Februar ist, könnte man ihre T-Shirts sicher auswringen und damit das Leben in die Wüste bringen.
 

„Die Pause ist vorbei.“

Knallhart und gnadenlos wie eh und je. So kannten sie ihn und so liebten sie ihn. Ihren Eisklotz vom Dienst der heute allerdings auf sein Meer von Wolle verzichtete.

Der jämmerliche Haufen knurrte und stöhnte nur vor Anstrengung, aber vereinzelt setzte man sich zumindest schon mal auf oder wechselte von der Bauchlage in die Rückenlage um seine Meinung besser preisgeben zu können.

„Gnade, ich kann nicht mehr.“

Der Junge, der nur einen halben Meter neben ihm saß musste dabei schmunzeln. Er sah doch ziemlich fertig aus, aber der Anblick vor ihm war noch schlimmer. Ob das Großmaul nun nie wieder ein Wort verlieren würde? Beinahe wie tot lag er auf dem Boden und rührt sich immer noch nicht. So viel zum Weltmeister.

„Max hat recht“, bestätigte er und sieht zu ihrem Peiniger auf, „Wir sind hinüber. Vor allem Tyson.“

Ja, er sah wirklich jämmerlich aus. Mit einem Seufzer gab sich der Diktator nun geschlagen und wendete sich von Ihnen ab. Schließlich saß er wenig später auf der Mauer, die den Strand von der Straße trennte und zog aus seiner Tasche nun doch seine Wasserflasche hervor. Anscheinend war es doch gut, dass der Japaner eine Bauchlandung hingelegt hatte.
 

Seine Tat wurde von allen Augen verfolgt, die dazu in der Lage waren.

Nun schaltete sich eine der jungen Damen ein und kniete sich vor den Toten.

Sie stupste ihn mit dem Finger an und wartete auf ein Lebenszeichen.

„Ob wir einen Krankenwagen brauchen?“, spekulierte der einzige Junge, der nicht gelaufen ist und rückte nebenbei seine Brille zurecht.

„Ich denke eher, er braucht frische Luft.“

Kaum gesagt, schon drehte sich der Klotz um 180° und schnappte nach Luft, während sich sein Oberkörper schnell hebte und senkte.

„Wieder auferstanden von den Toten?“, grinste die Japanerin frech und pikste ihn weiter mit dem Finger um ihn zu necken.

„Sehr witzig“, brachte der Erschöpfte hervor, „nächstes Mal bleib ich einfach stehen.“

Langsam aber sicher raffte sich der blonde auf und schüttelt sich gleich um den Sand los zu werden.

„Da bin ich dabei. Lass ihn doch bis Osaka laufen.“

Während sie sich nun so aufregten folgte der Blick des anderen Mädchens dem Diktator und schweifte dann ab zu ihrer Tasche, die vielleicht einen Meter neben ihm stand.

Gestern Abend hatte sie noch Stunden in der Küche gestanden. Anschließend sah alles aus wie im Saustall und sie hatte viel Arbeit auf sich genommen, aber es wird die Sache wohl wert sein.

„Ist alles in Ordnung Mariah?“

Wie aus einem Traum aufgefahren wendete sie sich wieder den anderen zu. Ihr Freund aus Kindertagen schien wieder auf beiden Beinen stehen zu können. Zwar noch etwas wackelig, aber immerhin berührten nur die Füße den Boden. Sein Shirt klebte an ihm, wie angegossen, obwohl er eher ein Begossener ist. Klare Sache – diese Jungs hatten keine Lust mehr auf Training. Zumindest hatten sie das Laufen für heute aufgegeben.

Ein Lächeln schlich sich über ihre Lippen.

„Klar doch“, meinte sie fröhlich und tänzelte zu der Japanerin, mit der sie sich nach langer Zeit annähernd angefreundet hatte.

Auch sie brauchte etwas Rückendeckung von so etwas wie einer Freundin. Das sollte sich in manchen Dingen als ziemlich Praktisch erweisen zumal es sich um dieses Genie handelte.

Sie konnte wirklich vieles, aber vor allem das Motzen und Lästern hatte sie perfektioniert.
 

Also doch. Nach dem Lauftraining war Ende. Das einzige, was die Jungs jetzt wollten, war duschen. Nach dem also auch das Großmaul wieder laufen gelernt hatte machte man sich auf den Rückweg. Der Tag war hinüber und alles nur, weil diese Trottel ihre Atmung nicht kontrollieren konnten. Aber sie würden es irgendwann wohl lernen. Der Schweigsame unter ihnen ging voraus und strotzte weiterhin vor Kraft. Wohl möglich würde er nachher noch in seinem Trainingsraum Gewichte stemmen oder so etwas.

Die Mädchen waren jedoch sichtlich nervös und etwas stiller als sonst.

Das war vor allem einem aufgefallen.

Während sich der Weltmeister bei seinem amerikanischen Kumpel über die Schwierigkeiten des Lauftrainings aufregte, schaute er sich gelangweilt um. Wenn er genau darüber nachdachte, ging mit allen Frauen heute etwas seltsames vor sich. Sie schienen alle ein Geheimnis zu haben. Es fragte sich nur was.

Er wüsste doch zu gerne, ob heute irgendetwas besonderes ist. Da kam ihm die schicke junge Dame grade recht.

Gut proportioniert, kurzer Rock, langes blondgefärbtes Haar mit einer leichten Welle und dann noch die rehtreuen Augen. Na wenn die nicht Bescheid wusste.

„Ray!“

Autsch – Kindheitsfreunde in der Nähe versuchTen einem wohl immer die Macken auszutreiben. Frauen nachzuschauen brachte ihm somit eine Beule zusätzlich zu seiner Erschöpfung ein. Eigentlich wollte er doch nur etwas herausfinden, aber er sollte wohl lieber wen anders fragen. Nicht dass sie ihn noch einmal zurechtweisen müsste. Die Person, die er gerne fragen würde ist aber grade anderweitig beschäftigt.

Die Mutigste unter ihnen war wohl die Braunhaarige. Schon wieder lief sie neben dem großen Führer und kritisierte seine Trainingsmethoden.

Sie sollte froh sein, dass sie eine junge Dame war. Wäre dem nicht so, hätte er ihr sicher schon die Leviten gelesen und klar gemacht, dass er hier die Hosen an hatte.

So ist es aber sie, die die Krone trägt und den meisten Einfluss ausübte. Manchmal war das auch ganz praktisch, wenn ihr ihr Gerechtigkeitssinn mal wieder zusprach, dass er es übertrieb.

Weit genug weg von Fischgeruch und Fäulnisgestank ging wieder jeder seines Wegen.
 

Es war Valentinstag und wer ein Geschenk verdiente bekam auch ein solches.

Frauengespräche

Schon wieder eine Trainingseinheit, doch dieses Mal überließen die Mädels ihre Jungs ihrem Schicksal: Dem Eisklotz.
 

Sie saßen zusammen in einem Café und lernten nebenbei ein bisschen für die nahende Abschlussprüfung. Eigentlich hatten sie ja noch genug Zeit, aber besser etwas früher anfangen, als zu spät. Die Zeit, die sie jetzt nutzten, würde ihnen später nicht fehlen und so großartig lernten sie ja auch wieder nicht. Noch konnten sie das ganze locker sehen und sich gemütlich das Stück Buttercremetorte gönnen während sie das Kaffeegetränk genossen.

„Und?“

Verwundert sah das Mädchen mit der auffälligen Haarfarbe von dem beschriebenen Zettel auf wobei ihr die Überforderung ins Gesicht geschrieben stand. Die andere verdrehte ihrerseits nur die Augen und seufzte leicht angenervt auf.

„Mochte er die Schokolade?“

Jetzt verstand sie anscheinend und nickte ihrer Begleitung sogar freudestrahlend zu.

„Natürlich. Er kann schließlich keine Süßigkeiten liegen lassen und so etwas doch erstrecht nicht.“

Hierbei musste die andere nun lachen.

„Du übertreibst“, meinte sie spöttisch und nahm mit der Gabel ein Stückchen von ihrem Kuchen auf, „er isst doch auch sonst kaum welche. Ich hab immer gemeint, er mag Süßigkeiten nicht besonders.“

„Er mag halt nur gute Schokolade. Die 0-8-15 schmecken ihm nicht“, im gedanken an jenen Abend in der Küche lehnte sie sich zurück und streckte den Kopf in den Nacken, „Das war vielleicht Arbeit...“

„Kann ich mir vorstellen“, mit Essen im Mund ließ es sich nicht so gut sprechen, also schluckte die Einheimische das Stückchen lieber runter um weitersprechen zu können, „Du hast da aber auch was auf die Beine gestellt. Wenn er sich darüber nicht gefreut hätte, würde er von mir mit Schokolade vollgestopft werde, wie eine Weihnachtsgans.“

„Das trau ich dir zu“,meinte daraufhin die andere grinsend, während ihre Fantasie freien lauf hatte, und nahm erstmals einen Schluck aus der großen Tasse, ehe sie weitersprach, „und wie war es bei dir?“

Die andere war allerdings grade damit beschäftigt ein Stück Kuchen zu genießen. Ihre Ausstrahlung zeigt keine verstimmten Ausdrücke sondern ein verträumtes Lächeln, was vielleicht auch an dem Kuchen liegen könnte.

„Ich wurde halbtot geknuddelt.“

Das brachte die Ausländerin nun zum lachen.

„Was ist?“

„Kopfkino“, brachte sie lachend heraus und die andere wusste, was gemeint war.

Sie hatte ja recht, es war sicher ein merkwürdiger Anblick. Aber er hatte sich so sehr gefreut. Anscheinend dachte er wohl, er bekäme dieses Jahr nichts. Immerhin hatte sie ihn bis kurz vor Mitternacht hingehalten. Es war aber auch zu lustig dabei zuzusehen, wie er dasaß, wusste welcher Tag es war und einfach nur abwarten konnte. Zu fragen hätte er sich bei ihr nie getraut.

Im Leben nicht.
 

„Aber mach jetzt keine Bettszene draus. Er war ziemlich kaputt.“

„Wirklich?“, das klang doch etwas verwundert, doch schließlich lächelte sie die andere durch hellbraunen Augen an, „Ach, der verträgt das schon.“

„Hast recht, aber er schien erst doch noch ganz fit zu sein.“

Die andere nickte zustimmend und wagte es doch, ihr Tortenstück anzurühren, auch wenn das eigentlich gegen ihre schlanke Linie ging.

„Wir sind auch schnell schlafen gegangen. Ich war ja mindestens genauso müde wie er, weil ich die ganze Nacht in der Küche stand. Es war ja schon ein Kunstwerk sich heimlich aus dem Bett zu stehlen.“

Eine freche Strähne des pinken Haares drängelte sich vor, doch sie streichte sie sich gleich hinters Ohr zurück. Dann streift ihr Blick den Block der anderen und sie musste schmunzeln, was der Japanerin das Grübeln ins Gesicht schrieb. Doch als diese die Blickrichtung erkannte wurde der Block schnell aufgeblättert.

„Ich habe da übrigens noch etwas neues herausgefunden. Vermutlich hab ich die Lösung für die Matrix.“

„Ich höre.“
 

So gestaltete sich der Tag mit Kaffee, Kuchen und Mathematik. Die Schokolade, von der die Rede war, ist bereits verschwunden, aber lange nicht vergessen.

Männergespräche

Männer unter sich hatten auch mal ihre Schwierigkeiten. Aber für so etwas gab es ja Männergespräche. Und wo wurden richtige Männergespräche geführt?

In einer Bar, auf dem Sportplatz oder einer Diskothek natürlich.
 

In diesem Fall war es laut, stickig und es stank nach Alkohol und Zigaretten. Somit also die perfekte Atmosphäre.

Es würde einiges über den Tresen gehen, wie man ahnen könnte. Schließlich wurde ausgiebig gefeiert. Die letzten zwölf Tage sind bereits überstanden und das Training macht doch langsam fortschritte, immerhin wurde das Großmaul dieses mal nicht zur Leiche und das galt es zu feiern.

Auch der Sklaventreiber selbst hatte sich dazu überreden lassen, der kleinen Veranstaltung beizuwohnen. Eigentlich war er ja schon ziemlich umgänglich, so weit man ihm nicht auf den Wecker ging oder Eigentümer einer gewissen rot-blauen Kappe war.

Daher hatte sich ein anderes Teammitglied dazu bereit erklärt ihn zu überreden und tatsächlich war dies von Erfolg gekrönt.
 

Da saß der Miesepeter also an der Bar und beobachtete wie zwei gewisse Teammitglieder ihren Flirtfaktor zu steigern versuchen.

Ein hoffnungsloser Fall.

Bei dem Blondschopf war klar, dass dieser eigentlich mehr drauf haben dürfte. Es müsste nur die richtige kommen, dann wäre er sicher Feuer und Flamme, aber so begnügte er sich damit den Weltmeister im Bladen vom Weltmeister der dummen Anmachen zu trennen. Eine arbeitsintensive Sache, aber es schien ihm Spaß zu machen, also sollte er nur.
 

Der vierte im Bunde wurde allerdings besonders in Augenschein genommen. Er wusste, dass dieser nichts dafür konnte, aber es bildete sich grundsätzlich ein Hühnerstall um ihn. Wie dessen Freundin darauf reagierte wusste der Eisklotz nur zu gut, doch dieser junge Mann konnte nicht einfach abblocken und kühl ignorieren, was um ihn umschwirrte, so wie er selbst es ohne Probleme tat.

Er musste immer und zu jedem nett sein.

Vermutlich könnte ihm Medusa persönlich gegenüber stehen und er würde trotzdem lächeln und mit ihr ein nettes Gespräch führen. So war er nun einmal.
 

Schließlich löste sich der Hühnerstall aber doch etwas auf. Somit war der Überredungskünstler doch endlich befreit und gönnte sich erst einmal etwas an der Bar. Solche Diskussionen sind anstrengend und machen Durstig. Die skeptischen Blicke des Oberhaupts entgingen ihn hierbei keinesfalls.

„Ist irgendwas?“, verwirrt und allem Anschein nach völlig Ahnungslos, sah er zu ihm rüber doch der Führer wendet nur desinteressiert den Blick ab.

Der andere wendete sen Blick nach oben und zupft schließlich an seinem Stirnband.

„Ist was verrutscht?“, schließlich checkte er sein Outfit und die Frisur ab, „Vielleicht der Zopf?“

Wenn das seine größte Sorge sein sollte, müsste der Eisklotz ihn wohl doch aufklären.
 

„Sie bringt dich um, wenn sie das rausbekommt.“

Der folgende Blick verriet, dass er nun also doch verstanden hatte. Doch weit gefehlt zog er jetzt nicht schuldbewusst den Kopf ein, sonder lächelt nur eingeschüchtert.

„Da hast du Recht, aber was soll ich machen? Das selbe wie du?“

Der darauf folgende Blick sagte alles, aber der junge Mann wollte den Damen gegenüber nicht unhöflich sein. Schließlich putzten sie sich so gut heraus und waren wirklich eine Augenweide für sich, aber er war halt schon vergeben und musste sie damit vertrösten. Denn den Ärger mit seiner Freundin würde er sich nicht antun wollen.

„Ich wollte dich nur Warnen“, ein bisschen schnippisch schien er nun doch zu sein, was der andere mit einem Lachen abtat und dem Häuptling einen leichten Schlag auf den Rücken gab, wie einem Kind, das sich verschluckt hatte.

Anscheinend war dies doch etwas zu übermütig, denn noch im selben Augenblick hätte ihn der Blick des eisigen Mannes fast zur Salzsäule erstarren lassen. Wie gefährlich es war ihn zu berühren, hatte er in seinem Eifer fast ganz vergessen. Anscheinend hatte er doch schon einiges intus. Sicher aber nicht so viel wie die lallenden Partybrüder auf der Tanzfläche.

Das Flirttraining war also auch schon beendet.
 

Somit war davon auszugehen, dass der kleine nächtliche Ausflug bald beendet würde. Ihr Laptopfreak hatte sich ja schon vor Mitternacht verabschiedet, irgendeine Ausrede fiel ihm immer ein, bevor man auf die Idee kam ihn abfüllen zu wollen.

Endlich reichte ihn der Barkeeper das heißersehnte Getränk , welches er dankend annahm um seine Stimmbänder abzukühlen, die anscheinend vom ganzen Labern heiß gelaufen waren. Dennoch änderte dies anscheinend nichts an seiner Gesprächigkeit.

„Wie läuft es eigentlich bei dir so? Alles in Ordnung im Liebesleben Hiwatari?“

Nun musste der andere doch deutlich über diese Sinnlose frage schmunzeln.

„Als ob du nicht der erste wärst, der was erfahren würde.“

Wieder muss er lachen.

Wie gut er die Flamme des Eisklotzes doch kannte, aber dennoch überraschte sie ihn immer wieder mit Veränderungen, die er an ihr vorher nie bemerkt hätte.

Wer dachte sich schon dass grade die beiden irgendwann mal zusammen kommen würden? Zu Anfang haben sie sich schließlich hauptsächlich über einander aufgeregt oder gegenseitig ignoriert.

„Ihr seid schon ein merkwürdiges Pärchen.“

„Das musst grade du sagen.“

Ein Volltreffer wie es von ihm bekannt war.

Spitze Zunge und meist Sachlich.

Wie man es mit einem solchen Typen auf Dauer aushalten könnte, würde er wohl nie verstehen.

Grade brachte ihm seine Denkstube das gesuchte Gegenargument, da stand der andere auf und beendet damit vorzeitig das Gespräch.

„Trink aus. Ich fange unsere besofski-Brüder ein.“

So weit zum sachlichen Typ.

Die beiden anderen schienen grade wohl über die Strenge zu schlagen. Damit war der Abend also gelaufen.

Immerhin nahm der Kapitän nun selber das Ruder in die Hand. Also war sein Kumpel nun lieb und tat was ihm geraten wurde.

Sie würden eh gleich noch einen kurzen Abstecher machen. Allerdings an einen Ort wo es nicht stank, wo kein Alkohol in Massen über den Tresen floss und mehr Licht war.
 

Der Abend ging vorbei und der Tag brach an. In der nähe des Flughafens gab es eine Halle, dort duftete es intensiv und wundervoll nach Frühling. Dieser Geruch würde in wenigen Stunden hoffentlich ein paar leuchtende Augen hervorrufen und vor allem einen schönen Tag einläuten.

weiße Rosen

Die Geräuschkulisse war nicht grade förderlich für ihren Schlaff.

Es war noch früh morgens und er war schon wach, aber dass er solchen Lärm machen musste bleibt ihr unverständlich. Also drehte sie sich erst einmal auf die andere Seite und zog sich die Bettdecke hoch, dass die Laute gedämpft wurden und sein fröhliches Gehabe auch nicht mehr zu hören war.

Er war kein Trampeltier, also schaffte er es ziemlich leise wieder ins Schlafzimmer zu gelangen. Wieder das Geklaper und schon drang Licht ins Zimmer.

Er hatte die letzte Nacht gefeiert und bestimmt wieder mit jeder Menge Mädels geflirtet, die eine hübscher waren als die andere, aber deshalb musste er sie nicht gleich aus dem Bett schmeißen um sie los zu werden. Auch wenn er sich das wohl niemals zutrauen würde.

Sie hatte sich den unmöglichsten Kerl überhaupt ausgesucht. So eine große Auswahl und ausgerechnet der Frühaufsteher hatte es ihr angetan. Sie selber wusste jedoch, dass er sonst in der Regel aber auch lieber im Bett blieb und sich noch in die Federn kuschelte. Heute also mal verdrehte Welt und das, nachdem sie so lange an den Übungsaufgaben gesessen hatte um sich wenigstens etwas abzulenken. Sie schlief erst ganz ein, als sie hörte, wie sich der Schlüssel im Schloss drehte und mit einem leisen Klick der Riegel aufsprang. Erst dann begab sie sich ins Traumland und bekam daher auch nicht mehr mit, wie er ins Bett krabbelte.

Dementsprechend müde war sie heute also und wollte lieber weiter liegen bleiben, als sich jetzt mit einem Frühstück im Bett überraschen zu lassen.

Auch die gut gemeinten Worte und Streicheleinheiten vermochten ihre Laune nicht überwältigend anzuheben. Schließlich gab sie aber nach und setzte sie sich doch auf.

Ein Anblick für die Götter. Verschlafen, zerzaust, kleine Augen und anscheinend auch etwas wackelig. Da konnte er doch nicht anders als schmunzeln und ihr erst einmal einen guten Morgen Kuss geben wollen. Doch sie wendete sich ab.

Endlich bemerkte er, dass es wohl doch keine so gute Idee war. Ihre Brummige Laune erinnert ihn leicht an eine gewisse Person aus seinem Team, aber der Vergleich bleibt nicht lange im Gedanken.

Mit Wackelpudding in den Beinen richtete sie sich auf und stolperte zum Fenster um die Sonne wieder aus dem Zimmer zu verbannen. So ganz konnte sie das Licht aber nicht raus schmeißen, was ihr egal zu sein schien, denn sie legte sich einfach wieder ins die Federn.

Enttäuschung stand dem jungen Mann ins Gesicht geschrieben. Er hatte sich doch solche Mühe gegeben und so würde doch nur alles kalt werden.

„Vergiss es, Ray.“

Anscheinend hatte sie seine Stimmung bemerkt, doch die Enttäuschung wollte nicht verfliegen, hatte er doch so einen schönen Start in den Tag geplant. Sie war wirklich Meisterin darin, seine Pläne zu Nichte zu machen.

In der Hoffnung, sie würde vielleicht doch nachgeben oder ihn nur reinlegen wollen und gleich auslachen, hockte er weiterhin neben ihr und sah zu, wie sie in der Decke vergraben dalag und sich nicht regte. Doch auch diese Hoffnung verflüchtigte sich schließlich, dass er mit einem Seufzer bekannt gab, worauf sie anscheinend nur gewartet hatte.

Sie konnte noch so müde sein, wendig war sie immer noch.

So schaffte sie es auch sich plötzlich aufzurichten und ihn an den Schultern gefasst mit ihrem Gewicht ins Bett zu drücken. Der Verwunderte Blick brachte ihr nur ein müdes Lächeln hervor.

„In zwei Stunden kannst du nochmal anfragen.“

Ihre Haarsträhnen hingen kreuz und quer und streiften auch seinen Oberkörper. Sie schien also wirklich noch ihre Zeit zu brauchen, bis sie in der Lage wäre irgendwas zu essen oder überhaupt aufzustehen.

Die Arme des jungen Mannes waren stärker als sie und somit zog er sie mit Leichtigkeit schneller zu sich runter, als es ihr vielleicht lieb gewesen wären und damit auch in einen intensiven Kuss der eine Weile anhalten sollte.

„Du hast gewonnen“, gab er zu und schließlich lag sie zufrieden lächelnd auf seinem Oberkörper und schlief seelenruhig weiter, während er ihr nur durchs Haar streicheln konnte.

Damit ihren Willen durchzusetzen hatte sie jedoch das Recht auf ihrer Seite. Immerhin waren auch von ihm nach einer Weile nur noch leise Atemgeräusche zu hören. Das Lärmen hatte somit ein Ende und Ruhe kehrte ein.
 

Am anderen Ende der Stadt liegt ein anderes Pärchen allerdings immer noch in den Federn ohne ein Mal aufgestanden zu sein.

Er war erst ziemlich spät zurück gekommen und hatte sich dann auch erst noch mit etwas anderem beschäftigt, bevor er sich seinen Schlaf gönnte. Sie hingegen konnte, anders wie ihre Freundin, seelenruhig schlafen und war eigentlich ganz froh, dass er mal was anderes tat als zu trainieren oder in diesem Haus herumzulungern. So schaffte er es sonst so oft sie mit seiner bloßen Anwesenheit in den Wahnsinn zu treiben. Seit die Firma von einem Manager verwaltet wurde, hatte er, lauf des Hauspersonals, wohl einiges an Freizeit. Sie hatte schon oft versucht ihm irgendein Hobby anzudrehen, aber fast immer durchschaute er dies und der Plan ging nach hinten los. Ein paar mal hatten sie sich deswegen sogar ziemlich in die Haare bekommen, doch mit seiner besonderen Art, die er nur selten preisgab, versöhnte er sich mit ihr immer wieder aufs neue.

Pack schlägt sich, Pack verträgt sich.

Wenn er jedoch so dalag, die Augen geschlossen, leise atmend und die Arme besitzergreifend um sie geschlungen, war es schwer zu glauben, was für ein Eisklotz und Sklaventreiber er doch sein konnte. Alleine das andere Geschlecht hatte die Macht über ihn. Eine bettelarme Frau hatte ihm vermutlich mehr zu sagen, als der König der Welt mit Gold und Silber von ihm verlangen könnte.

Sanft bewegten sich ihre Finger über die Haut seiner Wangen.

Farbe drauf, Farbe ab, Farbe drauf, Farbe ab.

Wie eine Frau sich schminkte, waren diese Streifen sein Markenzeichen. Wenn sie nur daran dachte, wie verwirrt sie ihn zu jener Zeit anstarrte, als sie endlich erkannt hatte, dass ihr Liebhaber jener Eisklotz war. Mit leicht zerzaustem Haar und ohne diese Bemalungen, noch dazu in ganz normaler Kleidung hätte sie ihn wohl weiterhin nicht erkannt und es wäre ihr noch peinlicher gewesen, als er ihr endlich verriet, wer er war. Es war ihr ja so schon ziemlich unangenehm, ihn nicht erkannt zu haben, aber wenn es sich noch länger so abgespielt hätte, wäre sie wohl im Boden versunken.

Sie strich ihm durch das weiche Haar und fragte sich abermals, wieso Jungs eigentlich immer so weiches Haar hatten. Sie hatten meist nur ein Shampoo und dann auch noch eines, dass sie aus einer Laune her kaufen und trotzdem schafft es keine Kurpackung mit zusätzlicher Spülung und anderen dermatologisch getesteten Testsiegern nicht, dass ihr Haar auch nur annähernd so weich werde. Eigentlich frustrierend, aber so lange sie durch seine Haare streicheln konnte, war der Gedanke erträglich.

Ihre Hand strich sanft den Weg über seine Wange bis hinter sein Ohr entlang.

Eine ganz heikle Stelle. Hier konnte man ihn Streicheln, wann man wollte, seine Laune hob sich augenblicklich an. Auch im Schlaf fing er nun an zu lächeln und schien die sanften Bewegungen zu genießen.

Würde sie ihn so während des Trainings auch nur ein Mal berühren, sein Ruf wäre hinüber und der zerbrochene Stolz würde ihn wohl möglich zu lebensgefährlichen Taten beflügeln. Die Gefahr würde sich jedoch nicht auf ihn richten, er wäre die Gefahr, für diejenigen, die sich darüber lustig machen.

Vor allem würde sie so aber ihre schwer aufgebaute Beziehung dahin bröckeln lassen. Dies würde sie nie riskieren, aber so privat, ließ er es sich gefallen und keiner geriet in eine Lebensbedrohliche Situation.

Ganz in Gedanken versunken erschrak sie umso mehr, als sie erst noch bemerkte, wie er sich bewegte und schon eine Hand im Nacken bemerkte. So viel nun zu ihrer empfindlichen Stelle.

„Guten Morgen.“

Ein Kuss in die Halsbeuge bewirkte das übliche.

Der Tag konnte anfangen. Er schien ja auch nicht wirklich etwas getrunken zu haben, denn ausgenüchtert war er allemal, wenn auch etwas verschlafen.

Die morgendliche Dusche war schnell hinter sich gebracht doch der Blick ins Esszimmer ließ die junge Dame skeptisch schauen und die Augenbrauen verziehen. Es war bereits alles vorbereitet.

Schön gedeckt mit gutem Geschirr, die außerhalb des Kühlschrankes haltbare Hälfte vom Brotaufstrich war auch bereits aufgestellt und ein großer Strauß weißer Rosen stand wartend an der Seite.

Irgendetwas klingelte bei ihr, bei diesem Anblick, doch sie hielt in ihrer Bewegung inne um es zu erfassen.

„War ich doch nicht schnell genug.“

Der Blick zur Tür war Gold wert.

In Shorts, mit klitschnassen Haaren und Handtuch um die Schultern würde ihm jetzt sicher jede gerne an den Hals springen. Das wusste er, wie sein Lächeln verriet.

Da draußen war er der unnahbare Eisklotz. Ein Sklaventreiber von Beruf. Doch hier war er ein Kerl wie jeder andere attraktive, aufmerksame Schönling mit ordentlichem Körperbau und einem Lächeln zum dahinschmelzen, dem man auf offener Straße in die Arme laufen könnte. So blieb sie also noch einen weiteren Augenblick in ihrer Erstarrung, was er dazu nutzte um eine der Blumen geschickt aus dem Strauß zu ziehen. Auf dem Weg zurück zu ihr macht er jedoch einiges an Müll, weil er die Blätter und Stacheln der weißen Rose einfach abreißt und zum größten Teil auf den Boden fallen ließ. Im Normalfall hätte sie ihn zusammengefaltet, doch jetzt war sie nur eine Salzsäule mit offenem Mund und schließlich eine Salzsäule mit offenem Mund und weißer Rose im Haar.

„Heute ist white rose day“, klärt er sie schließlich auf und gibt ihr einen Kuss auf die Stirn, wonach er den Kaffeeautomat, wie sie diese großartige Konstruktion aus Mühle und Kocher nannte, anschaltete und den Ofen mit den vorbereiteten Croissants zur Arbeit antrieb, „ich hab den anderen für heute nen freien Tag gegeben. Tyson war zwar skeptisch, aber auch er hat es dankend angenommen.“

Wieder wandte er sich ihr zu und drückte ihr erst einmal sanft das Kinn nach oben, damit sie wenigstens etwas intelligenter schaute als bis grade eben.

Endlich löste sich die Erstarrung und sie fand ihr Lächeln wieder. Um die ganze Sache abzurunden, sprang sie ihm erst einmal um den Hals und juckste vor Freude.

„Das heißt, wie können heute zusammen was unternehmen?“

„Wenn es dir nichts ausmacht, dass ich auf ein paar meiner Merkmale verzichte.“

Natürlich tat es das nicht. Es ist bestimmt schon einige Wochen her, dass sie außerhalb des Grundstückes und der hohen Zäune gemeinsam etwas anderes gemacht haben als beim Training zu sein. Somit war dies eine willkommene Abwechslung.
 

Frühstück am Bett ist schon etwas schönes, aber dieser Plan ist ja wohl gründlich schief gegangen. Dennoch hat er einen Plan B, der seiner Freundin sogar wesentlich besser zu gefallen schien.

Über den Dächern der Stadt gab es eine gemütliche Terrasse eines bekannten Cafés, wo man auch Frühstücken gehen konnte.

So fuhr man also den Karren aus dem Dreck. Der junge Chinese hatte seine Geliebte nun also doch in Fahrt bekommen. Er wusste doch, wo es ihr am besten gefällt. Aus gegebenen Anlass hat er heute sogar mal auf einiges verzichtet. Stirnband und chinesische Kleidung mussten einem unauffälligerem Siel weichen und auch das übliche Haarband wurde durch ein anderes ausgetauscht, dass ihm laut ihr eigentlich auch wesentlich besser stand.

„Wie war es gestern Abend den noch?“

Gesprächig war sie nun also auch wieder. Ein gutes Zeichen wenn man bedenkt, wie sie sich amüsiert hatte, als sie dann endlich bereit war aufzustehen und er dann nicht aus dem Bett wollte.

„Nun ja“, erst einmal überlegte er, wo er anfangen sollte zu erzählen und hat dann auch schon einen Ansatzpunkt gefunden, „Nachdem Tyson und Max nach dem Training mal keine Leichen waren, meinte Kai, dass wir heute mal nen Freien Tag machen sollten. Das sollten wir ausnutzen.“

Ihr Blick sagte ihm, dass sie dies nicht hören wollte und sie definierte ihre Frage noch genauer.

„Ihr wart doch feiern. Wie war es?“

Ein bisschen kam er nun doch ins Schwitzen. Sie anzulügen würde nichts bringen, denn spätestens wenn sie bei der nächsten Trainingseinheit fragen würde, hätte sie die Wahrheit und er das große Problem. Auch die weißen Rosen an diesem Tag haben sie zwar gefreut, würden sie aber nicht für seine nette Art entschuldigen können.

„Wie immer halt“, bringt er zögerlich über die Lippen und erntet einen Blick, der ihn hätte töten können, was ihn dann doch zum reden zwingt, „Max und Tyson waren Sternhagelvoll, Kai hab ich dazu überredet mitzukommen und nachdem ich den Hühnerstall los war, hab ich mich zu ihm verzogen.“

Wie lange es gedauert hat besagten Hühnerstall loszuwerden brauchte er ihr nicht verschweigen. Sie wusste es und seufzte einfach nur auf, was ihn nun doch verwirrte.

„So viele hübsche Mädchen die du kriegen könntest und du gibst dich mit mir zufrieden.“

Die 'warum-ich'-Tour zog bei ihm immer. Sicher könnten sie ein halbes Jahrtausend zusammen sein und er würde immer noch drauf anspringen.

„So ein quatsch“, schon wechselt er den Platz und sitzt ihr nicht länger, durch den Tisch getrennt gegenüber sondern neben ihr und nimmt sich schließlich ihre Hände, „was besseres als dich kann ich mir doch gar nicht vorstellen.“

So eine Aussage war anscheinend doch nicht ganz die Richtige. Sie entriss ihm ihre Hände legte diese jedoch um sein Gesicht und streichte mit dem Daumen über seine Wange.

Der altbewährte Hundeblick stach ihr entgegen und traf tief ins Mark. So konnte sie sich nicht von ihm abwenden und erneut nahm er ihre Hände in seine, doch dieses Mal langsam und vorsichtig um sie nicht zu verschrecken sondern sie mit einem Kuss zu besänftigen.
 

„Hätz dich nicht so ab Mariah. Wir sind weder auf der Flucht, noch beim Training.“

Endlich drehte sich das Mädchen zu ihm um, wobei die rosa Haare von dem Wind aufgewirbelt wurden.

Sie bemerkte, wie etwas zu Boden viel und ihr Begleiter seufzte leicht auf.

Schließlich trat er zu dem peinlich gerührten Mädchen und hob den verlorenen Gegenstand für sie auf.

„Tut mir Leid“, fand sie nun ihre Sprach wieder und sah immer noch zu Boden, „Ich meine nur, wir waren so nage nicht mehr unter uns draußen und dann auch noch ins Aquarium du bist wirklich der -“

Weiter kam sie nicht, denn er brachte sie mit Hilfe seiner Lippen zum schweigen und steckte ihr anschließend wieder die Rose ins Haar.

„Ich weiß.“

Schlussendlich nimmt er sie an die Hand und sorgt somit dafür, dass sie gleichzeitig ihr Ziel erreichen.

Wer ließ schon gerne seine Freundin vor laufen wie ein wildes Kätzchen, wenn er eigentlich seit Wochen der einzige ist, der das volle Lauftraining durchhielt?
 

„Verrät dir irgendein Buch meine Pläne, damit du sie anschließend wieder zu Nichte machen kannst?“, er vernahm keine Antwort, „Hilary, sag schon.“

Die verzweifelte Stimme zeigt ihr nur umso deutlicher, dass sie das Ende der Fahnenstange erreicht hatte. So wollte sie das eigentlich nicht. Es machte ihr nur so lange Spaß, bis er völlig am Ende war, aber dass es dieses Mal so schnell gehen würde hatte sie nicht gedacht. Vermutlich liegt es daran, dass er so fleißig viel Arbeit reingesteckt hatte, doch nun ist wohl jeder Plan im Mülleimer gelandet. Er saß neben ihr auf der Parkbank, den Kopf in den Nacken geworfen und die Augen geschlossen, vermutlich hatte er grade aufgegeben, als sie mit zwei Eis vor ihm stand.

Ein Kuss auf die Wange sollte ihn jedoch wieder ins Diesseits zurückholen.

„Iss dein Eis, sonst schmilzt es.“

Das Knurren war eindeutig und sie konnte nicht anders als zu lachen.

„Sei doch mal ein bisschen spontaner. Bei deinem Hühnerstall schaffst du das doch auch immer.“

Wahrscheinlich hatte er es endlich doch gerafft, denn seine Lippen schienen einen Fluch zu formen,der ihm selbst galt.

„Okay, wie du willst“, keine Sekunde später zog er sie auf die Beine und quer durch den Park.

„Wo willst du den jetzt hin?“

Neben einer hoch gewachsenen Birke verlassen sie den Weg.

„Ich rede mit dir.“

„Wir sind ja gleich da.“

Verwirrt schaut die Japanerin ihren Begleiter an und sieht sich erst richtig um, als er stoppte.

Vor ihnen baute sich eine atemberaubende Landschaft auf. Die Wiesen waren gespickt von bunten Blümchen und in der Ferne erkannte man die Umrisse des Hafens und der Stadt. Zu ihrer Linken lag das Meer vielleicht eins-zwei Meter unterhalb der Klippe.

Sie spürte über ihre Hand einen leichten Druck und sah von dieser. Was drückte war eine andere Hand, seine Hand. Sie schaut den Arm hinauf und in sein fragendes Gesicht. Sie konnte darin lesen wie in einen offenen Buch und lächelte ihn schließlich an.

Ja, sie konnten sprechen ohne Worte.

Auch wenn sie vielleicht Dominanter war, er konnte immer noch besser Basketball spielen und war wohl die einzige Person auf Erden, der besser bladen konnte als der Weltmeister.



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Kommentare zu dieser Fanfic (5)

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Von:  Makii
2011-05-15T11:36:30+00:00 15.05.2011 13:36
Schrecklich...
Einfacht nur grausam...
Ein Epilog T.T
hatte so sehr gehofft(obwol ich ja wusste, dass nurnoch der Epilog kommt), dass dus dir doch noch anders überlegst und noch 1-2 Kapitel kommen ~.~
Und nun ist meine Hoffnung hin ._.
Trotzdem ein schönes Kapitel und ein recht netter Abschluss, wobei ich mich über eine etwas längere Nachfolge FF freuen würde^^, denn dein Schreibstil ist wirklich super!

Von:  psychokannickel
2011-05-15T00:13:26+00:00 15.05.2011 02:13
ahh! ich finde diese geschichte so kawaii, ich kann es echt kaum erwarten bis du das nächste kapitel on gestellt hast. ^///^
Von:  Makii
2011-05-02T13:50:53+00:00 02.05.2011 15:50
Hey, also langsam kommt man darauf wer nun wer ist ^^
Btw. machst du demnächchst vllt auch mal ein paar Steckbriefe?
Könnte ja mal ganz inetressant sein :)

SOnst recht nettes Kapitel und ich bin mal gespannt wie es weietr geht^^
Von:  Sashas_Universe
2011-04-27T09:17:23+00:00 27.04.2011 11:17
uhuuu, cool, cool :D
Der Anfang ist nice, du kannst gut die Umgebung beschreiben :3
Was mich allerdings verwirrt sind die Namen, die du für die Personen verwendest.
Also ich mag es, man weiß schon wer gemeint ist, nur solltest du auch die richtigen Namen benutzten, ein paar mal kam ich durheinander, aber vlt liegt das auch nur an mir^^
Ansonsten fand ichs wow, leider etwas kurz Q___Q
*mau*
aber schön geschrieben, ich mag deinen Stil.

Kleiner Tip zum Schluss, pass auf die Zeitformen auf, kommen bei dir manchmal etwas durcheinander^^
aber man weiß ja was gemeint ist^^

freu mich schon auf kapitel 2
Von:  psychokannickel
2011-04-26T14:52:33+00:00 26.04.2011 16:52
ich finde die geschichte fängt ziemlich gut an und hoffe sehr, dass du sie auch weiter schreiben wirst. hoffe ich zumindest ^///^

lg vom psychokannickel ^w^


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