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Schokolade & weiße Rosen

von

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Schokolade

Weit ab vom großen Trubel der Stadt lag der Hafen.

Ein nicht grade einladender Ort mit den bedrohlich hoch gestapelten Containern, die jeden Augenblick runter-krachen könnten. Auch in den Lagerhallen sah es nicht anders aus, doch um so weiter man durch den Lagerhafen schriet, desto stärker wurde nicht nur der Geruch nach vergammelten Fisch und Müll, auch die nur noch dreistöckigen Stapel schienen schiefer zu werden und einige Lagerhallen waren gar leer oder sogar schon dabei wie ein Kartenhaus in sich zusammenzufallen. Wenn man diese Gegend erreicht hatte, konnte es nicht mehr schlimmer werden.

Denn sobald das Schreine von Möwen und das Rauschen der Wellen lauter wurde, zerstreuten sich langsam die Gerüche und auch die lauten Dampfer waren nur noch aus der ferne zu hören.

An diesem Ort war die Welt wieder ins Reine gebracht. Selbst der Strand müsse durch den gelb-weißen Sand als eine ganz andere Welt zu betrachtet werden. Ein Mysterium, dass ein solcher Ort in mitten von Dreck und Lärm existierte. Nur eine kleine Gasse führte von hier aus in ein Wohnviertel, doch nicht jeder kannte diesen Weg. Überhaupt gab es nur eine recht beschauliche Gruppe, die diesen Ort täglich aufsuchte. Jedoch nicht ohne einen Grund.
 

„Laufen, laufen, laufen... Last uns endlich eine Pause machen“, selbst das Großmaul mit der Kap hatte kaum noch Luft um sich zu beschweren.

Die Restlichen, die mit ihm das Lauftraining absolvierten, schienen auch nicht grade viel mehr zu schaffen, bis auf einer.

Der Vorauslaufende dachte nicht daran stehen zu bleiben oder etwas dergleichen zu tun. Er könnte nochmal die gleiche Strecke laufen und würde vielleicht erst dann mal was zu Trinken brauchen. Danach würde er aber gleich weiter machen.

Ein dumpfer Laut und ein paar Schreie holten ihn nun doch aus seinen Gedanken und ließen ihn halt machen um einen Blick zurück zu riskieren.
 

Verärgert postiert er sich vor dem Haufen Elend im Dreck und verschränkte die Arme vor der Brust.

Wie ein König auf seine Untertanen sah er auf seine Teamkameraden nieder. Während er wartete, ob sie sich endlich mal rühren würden, gesellen sich drei weitere Personen in ihre Nähe.

Seit Stunden saßen sei eigentlich nur am Rand und beobachteten das Geschehen. Es war kein Wunder, dass das Großmaul über seine eigenen Füße stolperte und somit nur den Stolperstein für seine anderen Teammitglieder darstellte. So erschöpft wie sie waren, wollen sie nun noch nicht einmal aufstehen. Immerhin brannte ihnen auch noch die Sonne auf den Pelz und trotz Sportsachen und der Tatsache, dass es erst Februar ist, könnte man ihre T-Shirts sicher auswringen und damit das Leben in die Wüste bringen.
 

„Die Pause ist vorbei.“

Knallhart und gnadenlos wie eh und je. So kannten sie ihn und so liebten sie ihn. Ihren Eisklotz vom Dienst der heute allerdings auf sein Meer von Wolle verzichtete.

Der jämmerliche Haufen knurrte und stöhnte nur vor Anstrengung, aber vereinzelt setzte man sich zumindest schon mal auf oder wechselte von der Bauchlage in die Rückenlage um seine Meinung besser preisgeben zu können.

„Gnade, ich kann nicht mehr.“

Der Junge, der nur einen halben Meter neben ihm saß musste dabei schmunzeln. Er sah doch ziemlich fertig aus, aber der Anblick vor ihm war noch schlimmer. Ob das Großmaul nun nie wieder ein Wort verlieren würde? Beinahe wie tot lag er auf dem Boden und rührt sich immer noch nicht. So viel zum Weltmeister.

„Max hat recht“, bestätigte er und sieht zu ihrem Peiniger auf, „Wir sind hinüber. Vor allem Tyson.“

Ja, er sah wirklich jämmerlich aus. Mit einem Seufzer gab sich der Diktator nun geschlagen und wendete sich von Ihnen ab. Schließlich saß er wenig später auf der Mauer, die den Strand von der Straße trennte und zog aus seiner Tasche nun doch seine Wasserflasche hervor. Anscheinend war es doch gut, dass der Japaner eine Bauchlandung hingelegt hatte.
 

Seine Tat wurde von allen Augen verfolgt, die dazu in der Lage waren.

Nun schaltete sich eine der jungen Damen ein und kniete sich vor den Toten.

Sie stupste ihn mit dem Finger an und wartete auf ein Lebenszeichen.

„Ob wir einen Krankenwagen brauchen?“, spekulierte der einzige Junge, der nicht gelaufen ist und rückte nebenbei seine Brille zurecht.

„Ich denke eher, er braucht frische Luft.“

Kaum gesagt, schon drehte sich der Klotz um 180° und schnappte nach Luft, während sich sein Oberkörper schnell hebte und senkte.

„Wieder auferstanden von den Toten?“, grinste die Japanerin frech und pikste ihn weiter mit dem Finger um ihn zu necken.

„Sehr witzig“, brachte der Erschöpfte hervor, „nächstes Mal bleib ich einfach stehen.“

Langsam aber sicher raffte sich der blonde auf und schüttelt sich gleich um den Sand los zu werden.

„Da bin ich dabei. Lass ihn doch bis Osaka laufen.“

Während sie sich nun so aufregten folgte der Blick des anderen Mädchens dem Diktator und schweifte dann ab zu ihrer Tasche, die vielleicht einen Meter neben ihm stand.

Gestern Abend hatte sie noch Stunden in der Küche gestanden. Anschließend sah alles aus wie im Saustall und sie hatte viel Arbeit auf sich genommen, aber es wird die Sache wohl wert sein.

„Ist alles in Ordnung Mariah?“

Wie aus einem Traum aufgefahren wendete sie sich wieder den anderen zu. Ihr Freund aus Kindertagen schien wieder auf beiden Beinen stehen zu können. Zwar noch etwas wackelig, aber immerhin berührten nur die Füße den Boden. Sein Shirt klebte an ihm, wie angegossen, obwohl er eher ein Begossener ist. Klare Sache – diese Jungs hatten keine Lust mehr auf Training. Zumindest hatten sie das Laufen für heute aufgegeben.

Ein Lächeln schlich sich über ihre Lippen.

„Klar doch“, meinte sie fröhlich und tänzelte zu der Japanerin, mit der sie sich nach langer Zeit annähernd angefreundet hatte.

Auch sie brauchte etwas Rückendeckung von so etwas wie einer Freundin. Das sollte sich in manchen Dingen als ziemlich Praktisch erweisen zumal es sich um dieses Genie handelte.

Sie konnte wirklich vieles, aber vor allem das Motzen und Lästern hatte sie perfektioniert.
 

Also doch. Nach dem Lauftraining war Ende. Das einzige, was die Jungs jetzt wollten, war duschen. Nach dem also auch das Großmaul wieder laufen gelernt hatte machte man sich auf den Rückweg. Der Tag war hinüber und alles nur, weil diese Trottel ihre Atmung nicht kontrollieren konnten. Aber sie würden es irgendwann wohl lernen. Der Schweigsame unter ihnen ging voraus und strotzte weiterhin vor Kraft. Wohl möglich würde er nachher noch in seinem Trainingsraum Gewichte stemmen oder so etwas.

Die Mädchen waren jedoch sichtlich nervös und etwas stiller als sonst.

Das war vor allem einem aufgefallen.

Während sich der Weltmeister bei seinem amerikanischen Kumpel über die Schwierigkeiten des Lauftrainings aufregte, schaute er sich gelangweilt um. Wenn er genau darüber nachdachte, ging mit allen Frauen heute etwas seltsames vor sich. Sie schienen alle ein Geheimnis zu haben. Es fragte sich nur was.

Er wüsste doch zu gerne, ob heute irgendetwas besonderes ist. Da kam ihm die schicke junge Dame grade recht.

Gut proportioniert, kurzer Rock, langes blondgefärbtes Haar mit einer leichten Welle und dann noch die rehtreuen Augen. Na wenn die nicht Bescheid wusste.

„Ray!“

Autsch – Kindheitsfreunde in der Nähe versuchTen einem wohl immer die Macken auszutreiben. Frauen nachzuschauen brachte ihm somit eine Beule zusätzlich zu seiner Erschöpfung ein. Eigentlich wollte er doch nur etwas herausfinden, aber er sollte wohl lieber wen anders fragen. Nicht dass sie ihn noch einmal zurechtweisen müsste. Die Person, die er gerne fragen würde ist aber grade anderweitig beschäftigt.

Die Mutigste unter ihnen war wohl die Braunhaarige. Schon wieder lief sie neben dem großen Führer und kritisierte seine Trainingsmethoden.

Sie sollte froh sein, dass sie eine junge Dame war. Wäre dem nicht so, hätte er ihr sicher schon die Leviten gelesen und klar gemacht, dass er hier die Hosen an hatte.

So ist es aber sie, die die Krone trägt und den meisten Einfluss ausübte. Manchmal war das auch ganz praktisch, wenn ihr ihr Gerechtigkeitssinn mal wieder zusprach, dass er es übertrieb.

Weit genug weg von Fischgeruch und Fäulnisgestank ging wieder jeder seines Wegen.
 

Es war Valentinstag und wer ein Geschenk verdiente bekam auch ein solches.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Sashas_Universe
2011-04-27T09:17:23+00:00 27.04.2011 11:17
uhuuu, cool, cool :D
Der Anfang ist nice, du kannst gut die Umgebung beschreiben :3
Was mich allerdings verwirrt sind die Namen, die du für die Personen verwendest.
Also ich mag es, man weiß schon wer gemeint ist, nur solltest du auch die richtigen Namen benutzten, ein paar mal kam ich durheinander, aber vlt liegt das auch nur an mir^^
Ansonsten fand ichs wow, leider etwas kurz Q___Q
*mau*
aber schön geschrieben, ich mag deinen Stil.

Kleiner Tip zum Schluss, pass auf die Zeitformen auf, kommen bei dir manchmal etwas durcheinander^^
aber man weiß ja was gemeint ist^^

freu mich schon auf kapitel 2
Von:  psychokannickel
2011-04-26T14:52:33+00:00 26.04.2011 16:52
ich finde die geschichte fängt ziemlich gut an und hoffe sehr, dass du sie auch weiter schreiben wirst. hoffe ich zumindest ^///^

lg vom psychokannickel ^w^


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