Zum Inhalt der Seite

Familie, Lucius Schicksal!

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Teuflischer Plan

Bevor er den Gerichtssaal verließ, verabschiedete er sich noch von seinem Anwalt und ging kurz in Gedanken die Schritte durch, die er jetzt machen wollte, dann verließ er den Saal, bereit sich der Presse zu stellen, die auch wirklich vor den Türen schon gespannt wartete.

Stolz, mit leicht überheblicher, arroganter Maske baute er sich vor den Reportern auf und verkündete: „Ich wurde soeben vollumfassend freigesprochen!“ Ein Raunen ging durch die Reihen der Reporter, während er das besiegelte Pergament, auf dem sein Freispruch vermerkt war, hoch hielt und fügte dann hinzu: „Außerdem, wurde mein Sohn, Draco Malfoy, ebenfalls frei gesprochen. Die Beweise, die gegen meine Familie vorlagen, haben sich als falsch erwiesen, daher blieb den ehrenwerten Richtern nichts anderes übrig. Ich habe freiwillig außerdem, um meine Mitarbeit, Kooperation und guten Willen zu beweisen, sehr detailliert zu Protokoll gegeben was ich zur Ergreifung flüchtiger Todesser betragen konnte.“
 

Er gratulierte sich jetzt schon innerlich für diesen Schachzug, denn derzeit sah es auch noch so aus als hätte er freiwillig geholfen, was sich auf Ansehen sicher sehr vorteilhaft auswirken würde. Auch diesmal gab es Unruhe unter den Reportern, als er den Satz beendet und nun stürmten sie wieder mit Fragen auf ihn ein, die er, zum größten Teil jedenfalls, beantwortete. Erst nach einer guten halben Stunde, nachdem er zum Schluss vehement weiter Fragen abgewehrt hatte, konnte er sich auf den Weg zu den Aufzügen machen und nun äußerst gut gelaunt und ohne die nervigen Auroren im Schlepptau, zurück in sein Manor kehren.
 

Gute gelaunt betrat er wenige Minuten später schon die Eingangshalle seines Zuhauses. Die kleine Hauselfe erschien sofort, nahm ihm den Umhang ab und verschwand dann wieder. Zielstrebig ging er auf den Salon zu, den er meistens nutzte. Es war einer der größten, der elegant und geschmackvoll, aber nicht protzig ausgestattet war mit dunkelbrauen, bequemen Ledersofas, einem großen Kamin, über dem riesig in Stein gemeißelt das Wappen der Familie prangte, außerdem gab es dicke, dunkelgrüne und beige Teppiche, schwere dunkelgründe Brokatvorhänge an den hohen Fenster und, ganz wichtig, zwei große, bequeme Ledersessel in Reichweite er wohligen Wärme des Kamins. Und am aller wichtigsten, gerade jetzt, dort stand seine gut sortierte Bar mit den besten und ältesten Whiskeys und anderen alkoholischen Getränken und einen guter, alter Whiskey war genau das was er jetzt brauchte um seinen Sieg zu feiern, außerdem hatte er der Elfe aufgetragen Draco zu ihm zu schicken, denn er wollte seinem Sohn sofort die guten Neuigkeiten mitteilen.
 

Als er jedoch sein Ziel erreichte, gerade die Tür öffnen wollte, hörte er Stimmen aus dem Zimmer vor sich, da sprach eindeutig Narzissa, was wollte die den hier, fragte er sich, vor allem als er wenig später eine tiefe, männliche Stimme hört, die ihm ungut bekannt vorkam. Schwungvoll öffnete er die Tür zum Salon und trat ein, doch er blieb sofort stehen. Das Bild, das sich ihm hier bot war an Frechheit und Dreistigkeit von seiner Frau nicht zu überbieten. Auf dem rechten, zweisitzigen Sofa, welches vor dem Kamin stand, saßen Mr. und Mrs. Greengrass, was zwar verwunderlich, aber nicht unnormal war, denn die Greengrasses waren durchaus gern gesehene Gäste im Manor, doch auf der linken Seite, ihnen gegenüber saß kerzengrade, in erhabener Haltung, eine Teetasse vor sich in Händen haltend, seine Frau in einem, wie er zugeben musste, sehr schönen Kleid. Doch das, was die ganze Szene so unmöglich machte, war der Mann, der neben ihr saß, Kingsley Shacklebolt, seines Zeichens vorrübergehender Zaubereiminister und seit Jahren die Liebschaft seiner Frau.
 

Er hatte dies geduldet, aber es gab klare Absprachen unter ihnen und eine davon war, dass besagter Liebhaber niemals seinen Grund und Boden, geschweige denn sein Manor oder eines seiner anderen Häuser betrat. Nur einen Wimpernschlag hatte er gebraucht um sich wieder zu fangen, jetzt schritt er schnell und sicher auf die Sitzgruppe zu, begrüßte erst freundlich die Greengrasses: „Guten Tag, wie schön euch hier zu sehen!“ Er nickte ihnen freundlich zu und das Paar grüßte freundlich zurück, dann wandte er sich seiner Frau und IHM zu, seine Miene wurde frostig und hart, tief, wie ein Grollen kamen seine nächsten Worte heraus: „Und sie, sie haben nichts in meinem Haus zu suchen!“ Er wurde lauter, was sehr untypisch für ihn war, da er immer Herr seiner Gefühle war oder zumindest darüber sie nicht nach außen dringen zu lassen, aber er würde sich nicht von seiner Frau so vorführen lassen, das konnte sie vergessen und ja, das hier würde noch schwere Folgen für sie haben. „Raus, sofort, beide!“, donnerte er laut und bedrohlich. Die angesprochenen erhoben sich langsam aber Mr. Shacklebolt hob abwehrend die Hände, baute sich vor ihm zu voller Größe auf und war nun gleich auf mit ihm. Dann erklang sein tiefer, beruhigender Bariton: „Mr. Malfoy, ich kam in Ausübung meines Amtes her, da mir natürlich bekannt war welches Urteil sie heute erwarten würde, wollte ich mit ihnen reden und sicher gehen, dass sie sich in Zukunft an die Bedingungen halten!“
 

Lucius konnte ein kaltes Auflachen nicht verhindern und höhnte dann: „Sie kommen in Ausübung ihres Amtes? Das ist nicht lache, denn das ich mich an das Urteil halte, darüber haben mich die Herren Richter schon belehrt und glauben sie mir, ich halte mich sehr gerne daran, dafür muss das Ministerium nicht seinen höchst rangingen Trottel her schicken. Ich weiß ganz genau warum sie hier sind und meine werte Frau weiß auch, dass sie hier gegen direkte Anweisungen von mir verstößt und das hat nun mal folgen! Und nun, verlassen sie mein Haus, bevor ich von meinem Recht Gebrauch mache und sie hinaus werfen lasse und nehmen sie ihr kleines Flittchen gleich mit. Ich will sie nicht mehr sehen!“ Er wandte sich Narzissa zu, die ihn spitz und arrogant maß und sagte ihr kalt ins Gesicht: „Du brauchst gar nicht mehr hoch zu gehen. Ich werde eine Hauselfe mit deinen Sachen zu IHM schicken und sei dir sicher, dass du gut und mit einer Abfindung aus dieser Ehe heraus kommst, kannst du vergessen. Geht! Ich will dich nicht mehr in meinem Haus sehen!“ Seine Frau wollte antworten, kam aber nicht weit: „Aber Lucius, er wollte doch zu dir, was hätte…!“
 

Er unterbrach sie mit einer herrischen Handbewegung und fuhr sie drohend an: „Lüg mich nicht an! Du kannst froh seine, dass ich dich nur rauswerfe und ich an deiner Stelle, würde jetzt zusehen dass ich Land gewinne. RAUS!“ Das letzte donnernde Wort, war lauter geworden als er vor gehabt hatte, aber auch wenn er immer so kalt und beherrscht war, gerade jetzt war er wirklich wütend. Niemand setzte sich so frech und arrogant über seine Anweisungen hinweg und kam ohne Folgen davon und dass seine Frau sich diese bodenlose Respektlosigkeit ihm gegenüber heraus genommen hatte, machte ihn sehr wütend. Es hatte nichts damit zu tun, dass er Gefühle für sie hätte, nein, es hatte nur mit seiner Stellung und seinem Ego zu tun. Sie war seine Frau, hatte ihm widerspruchslos zu gehorchen, so war das einfach und das wusste sie auch. Er hatte ihr während ihrer kompletten Ehe sehr viele Freiheiten eingeräumt und nun trat sie sein Entgegenkommen mit Füßen, das konnte er sich nicht gefallen lassen. Narzissa trat nun, wohl in weiser Einsicht, den Rückzug an und wollte den Salon verlassen, doch Lucius hielt sie noch mal kurz auf: „Damit wir uns absolut richtig verstehen, dieser Rauswurf bedeutet, dass du dieses Haus für immer zu verlassen hast. Ich werde so schnell wie möglich die Scheidung einreichen, dann kannst du rumhuren wie du willst, aber ich lasse nicht zu, dass du deine kleine Affäre hier in mein Haus bringst!“
 

Sie nickte ergeben, verließ den Raum. Er wusste, sie gab auf, weil sie nur zu gut wusste wie er sein konnte wenn man seinen Anweisungen nicht folgte, doch der „Minister“ schien noch nicht genug zu haben, jedenfalls stand er noch immer hoch erhobenen Hauptes vor ihm, hatte zwischenzeitlich sogar versucht ein zu schreiten, doch Narzissa hatte ihn zurück gehalten. Lucius war ihr verstohlener Blick zu Kingsley und dass sie ganz kurz seine Hand ergriffen und gedrückt hatte, nicht entgangen, vielleicht hatte auch das dazu geführt, dass er so laut geworden war. Erneut erklang nun die tiefe, ruhige Stimme von Shacklebolt: „Ich kam um sie zu besuchen, mit ihnen zu reden, Mr. Malfoy und aus keinem anderen Grund!“ Eigentlich ein gutes Zeichen, dass der Minister sich nicht so einfach einschüchtern ließ, aber er konnte ihn nun mal grundsätzlich nicht leiden, das lag schon in der Natur der Dinge. „Das gibt ihnen noch lange nicht das Recht hier unangemeldet auf zu tauchen und ich wünsche nicht mit ihnen zu sprechen!“, antwortete Lucius hart, wich seinem Blick nicht aus, sondern starrte ihm genauso unumstößlich entgegen wie er ihm. Schließlich gab der Minister nach, wandte sich ab und verließ mit schnellen, großen Schritten den Raum und auch das Manor.
 

Lucius, der noch immer mit dem Rücken zu den Greengrasses stand, erlaubte sich ein ganz kurzes, zufriedenes Grinsen, drehte sich dann um und wandte sich seinen Gästen freundlich zu, während er fragte: „Kann ich euch etwas zu trinken anbieten? Ich brauche nach diesem Zwischenfalls hier und dem Tag einen Whiskey! Entschuldigt, dass ihr diese unschöne Szene mit ansehen musstet.“ Die Greengrasses saßen wie versteinert auf dem Sofa, wirkten überrascht, vielleicht auch geschockt von der Szene, die sie hatten beobachten müssen. Sahra Greengrass antwortete schließlich, nachdem sie wohl erkannt hatte, dass er sie etwas gefragt hatte: „Ähm, nein danke. Ich bleibe lieber beim Tee!“ „Und du, Theodor, kann ich dir was anbieten?“, dieser schüttelte nur den Kopf und Lucius drehte sich um und ging zu seiner Bar, um sich den Drink zu holen, währenddessen fragte er, schaute über die Schulter hinweg zu seinen Gästen: „Was kann ich für euch tun und beschert mir die Freude eures Besuches?“ Theodor schien sich wirklich gefangen zu haben und begann nun zu vorsichtig erklärten: „Wir wollten über die Zukunft unserer Kinder sprechen!“ Lucius kehrte zu der Sitzecke zurück und ließ sich auf dem Sofa nieder, auf dem zuvor seine Frau und ihre unseliger Liebhaber gesessen hatten.
 

Er lehnte sich entspannt zurück, überschlug die Beine und legte dann die Hand, in der er das Glas hielt, auf der Sofalehne ab. „Und das bedeutete konkret?“, harkte Lucius ruhig und interessiert nach, auch wenn er sich eigentlich denken konnte, was es hieß. Sie wollten über eine eventuelle Verlobung mit einer ihrer Töchter und Draco sprechen, doch darüber hatte Lucius seine Entscheidung schon getroffen. Eigentlich war der Weg, den die Greengrasses gerade gingen unüblich, denn normalerweise machte das Angebot der Vater des Mannes, ansonsten, sollte es anders sein, machten die, die in der Gesellschaft die höhere Stellung hatten das Angebot und das war eigentlich auch er. Jetzt antwortete ihm Sahra: „Jetzt, da der Krieg vorbei ist und unsere Kinder in das Alter kommen, dass wir an die Fortführung der Familie denken sollten, hielten wir es für den richtigen Zeitpunkt mit dir über eine Verlobung unserer Kinder zu sprechen. Wir wissen alle wie unpassend und grausam es ist, wenn die Eltern den falschen Partner auswählen, aber da dein Sohn und unsere älteste Tochter seit Kindesbeinen Freunde sind, sich mögen und miteinander vertraut sind, wäre es doch für beide die perfekte Wahl. Wir denken, wir sollten das besprechen und unsere Ansichten austauschen, eventuell auch bald etwas beschließen!“
 

Lucius nickte zustimmend, denn in einem Punkt war er absolut ihrer Meinung, es war grausam wenn die Eltern einen unpassenden Partner aussuchten und in einer aufgezwungenen Ehe zu leben war keine Freude, deshalb wollte er Draco das auch ersparen, schließlich antwortete er: „Ich stimme euch zu, den falschen Partner zu wählen ist ein nicht wieder gut zu machender Fehler, daher werde ich auch nicht die Gattin für meinen Sohn aussuchen, denn das wird er selber tun. Ich überlasse ihm da vollkommen die Wahl und bin mir sicher, er wird die richtige treffen. Ihr seht also, eurer Tochter stehen alle Türen noch offen, denn da unsere Kinder zusammen zur Schule gehen und befreundet sind, kann sich da ja durchaus etwas entwickeln, aber das überlasse ich meinem Sohn!“ Die Greengrasses schienen sehr überrascht, doch schließlich, nachdem er wieder zu Worten fand, antwortete Theodor: „Das überrascht mich wirklich. Deine Ansichten sind sehr ungewöhnlich und progressiv für unsere Kreise, darf ich annehmen dass sie sich aufgrund deiner eigenen Erfahrungen so geändert haben. Nach dem was wir gerade erleben durften, scheinst du ja kein Glück mit Narzissa zu haben, was mich sehr verwundert, denn ihr wirktet immer wie ein glückliches Paar!“ Lucius nickte und antwortete galant: „Ja, das war beabsichtigt, aber jetzt ist es sowieso egal das ihr es gesehen habt, besser vor Freunden als vor Fremden oder Feinden und bald werden es eh alle wissen. Ich werde die Scheidung einreichen!“
 

Sahra sah ihn erschrocken an und antwortete: „Es ist schade zu sehen, dass eure Ehe so schief gelaufen ist!“ Gerade als Lucius antworten wollte, öffnete sich die Tür und Draco betrat den Raum, ging mit schnellen Schritten auf sie zu und begrüßte freudig: „Guten Tag Vater, ich sehe, du bist zurück und wenn ich deine Stimmung richtig deute, hattest du Erfolg. Warum hast du mich rufen lassen?“ „Nimm dir einen Drink Sohn und setzt dich zu uns, es gibt gute Neuigkeiten!“, forderte Lucius ihn gut gelaunt auf, gab aber nicht zu viel von seiner Laune preis. Draco trat an zu den Gästen und reichte Mr. und Mrs. Greengrass die Hand, begrüßte sie freundlich, höflich und galant, wie man es von ihm erwartete.

Dann ging er zur Bar und holte sich einen Drink, währenddessen erkundigte sich Mrs. Greengrass: „Wirst du zurück nach Hogwarts gehen Draco?“
 

Er nickte, während er zurück kam und sich neben seinem Vater auf dem Sofa nieder ließ und antwortete: „Ja, das werde ich. Ich hoffe nur, es wird rechtzeitig wieder eröffnet zum nächsten Schuljahr, aber was man so hört, sollte das ja gelingen. Werden ihre Töchter auch erneut die Schule besuchen?“ „Ja, das werden sie!“, antwortete Sahra mit einem Lächeln auf den Lippen, dass sie dann hinter ihrer Teetasse verbarg, aus der sie einen Schluck nahm. Nun wandte sich Draco Lucius zu, der ihm gerade freundschaftlich die Hand auf die Schulter legte und sagte: „Sohn, du kannst feiern, denn nicht nur ich bin freigesprochen, du bist es auch!“ Die Greengrasses merkten wohl, dass sich hier ein Vater – Sohn Gespräch ankündigte, bei dem sie stören würden, daher erklärte Theodor: „Ich denke, wir haben dann soweit alles geklärt. Wir würden uns dann gerne verabschieden Lucius!“ Er erhob sich und seine Frau mit ihm und auch Lucius und Draco erhoben sich, verabschiedeten die beiden mit einem Handschlag und Lucius rief ihre Hauselfe, die seine Gäste hinaus führte.
 

„Nun erzähl mir mehr Vater, wie hast du das gedeichselt, dass ich freigesprochen wurde?“, fragte Draco gespannt nach, während er nun Platz in einem der beiden großen Sessel nahm und auch Lucius vom Sofa in einen der Sessel umzog, denn dort war es deutlich bequemer.
 

Er nahm einen tiefen Schluck des vorzüglichen Tropfens und begann dann zu erklären: „Ich habe einfach auf das Angebot was ich ihnen gemacht habe, noch etwas drauf gelegt unter der Bedingung, dass sie auch dich frei sprechen und, was soll ich sagen, das hat gewirkt. Sie wussten ja, wie gut und zutreffend meine Informationen sind, da sie aufgrund derer schon drei Todesser gefangen nehmen konnten und so konnten sie darauf nicht verzichten, vor allem weil ich angedeutet habe, ich würde durchsickern lassen, dass sie lieber einen Todesser ins Gefängnis bringen, von dem zweifelhaft ist ob er einer ist, als 50, die nachgewiesener Maßen welche sind, zu fangen! Sie konnten dieses Angebot nicht ablehnen, leider hat Shacklebolt mitgedacht und mir jegliches politisches Engagement verboten, aber damit kann ich gut leben, schließlich habe ich sowieso nie ein politisches Amt angestrebt!“ Draco prostete ihm grinsend zu und antwortete: „Wie immer, ein sehr durchdachtes Spiel Vater, meinen Respekt! Aber nun sag mir, was hat dieser Nichtsnutz Kingsley hier verloren? Ich sah ihn gerade noch das Manor verlassen, als ich die Treppe herunter kam!“
 

„Pah, der wagt es unangemeldet hier auf zu tauchen um angeblich mit mir zu reden, aber ich bin mir sicher, er wollte nur seine Muskeln spielen lassen, mir zeigen dass er am längen Hebel sitzt, weil er diese Einschränkung in meinen Freispruch eingebaut hat, was nicht abgesprochen war, aber da werde ich ihn noch eines Besseren belehren! Und, damit du es nicht von irgendwem anders erfährst, ich habe gerade deine Mutter raus geschmissen!“, warf er noch hinterher und beobachtete dabei Draco genau, doch dieser zuckte nur uninteressiert mit den Schultern und sagte: „Aha, dann sind wir sie also los. Was ist mit der Scheidung?“ Lucius war beruhig, sein Sohn schien es wirklich so locker auf zu nehmen wie er tat. Es hätte ihn betrübt, wenn es seinen Sohn getroffen hätte das seine Mutter auszog. Er wollte seinem Sohn keinen Schaden zufügen und hätte, wenn es sein musste, dafür sogar Narzissa zurück geholt, aber offensichtlich hatten seine Worte, die er vor wenigen Tagen in diesem Raum gesprochen hatte, der Wahrheit entsprochen. Es störte ihn nicht dass ihre Ehe zerbrach. Lucius antwortete daher beruhig: „Ich werde morgen meine Anwälte anweisen die Scheidung ein zu reichen. Ich denke, Narzissa wird vollkommen ohne Abfindung aus unserer Ehe gehen und ich werde aber mit allen Mitteln eine öffentliche Schlammschlacht verhindern, sowas wäre unter meiner Würde!“
 

Draco nickte zustimmend und schweigend saßen sich Vater und Sohn eine Weile gegenüber, hinten ihren Gedanken nach, schließlich brach Lucius das Schweigen: „Ich hätte eine Bitte an dich Sohn! Jetzt, nachdem uns das Ministerium nicht mehr im Weg steht, ist es an der Zeit unsere alten Kontakte zu aktivieren, unsere Geschäfte wieder zum Laufen zu bringen und unseren Platz in der Gesellschaft zurück zu erlangen. Ich befürchte, dafür muss ich noch einen Abend lang Narzissa hier ertragen, denn sie wird ein letztes Mal die Hausherrin spielen müssen und mir ist es egal, wenn ich dafür dann doch eine Abfindung zahlen muss. Aber zu dir, ich möchte einen Empfang, einen Ball hier geben, um uns wieder ins Gespräch zu bringen und eventuelle Geschäftspartner zurück zu holen, beziehungsweise neue Kontakte zu knüpfen. Wir sollten offen demonstrieren, dass der Freispruch, den wir beide erhalten haben, zu Recht erging und dies lässt sich nicht besser zeigen als wenn auf unserem Ball das goldenen Trio, die Helden des Krieges, feiern würden. Ich denke, bekämen sie eine offizielle Einladung von mir, würden sie absagen, Potter ist ja nicht dumm, und hat wohl eine ziemlich klare Meinung von uns, aber würdest du sie Einladen unter dem Vorwandt, dass wir diesen Ball veranstalten um uns bei ihnen dafür zu Bedanken dass sie dich und Goyle aus dem Raum der Wünsche gerettet haben, dir das Leben gerettet haben, würden sie sicher kommen. Ich möchte, dass du, jedenfalls das es für sie so aussieht, die Hand in Frieden ausstreckst und ihnen deinen Dank anbietest.“
 

Draco nickte nachdenklich, verzog kurz angewidert das Gesicht, doch dann stahl sich ein teuflisches Grinsen auf sein Gesicht als er antwortete: „Wie immer, sehr durchdacht Vater, das könnte uns wirklich sehr weit voran bringen. Ich werde es zwar hasse Potter zu danken und das Wiesel in unser Haus zu lassen, von Granger ganz zu schweigen, sie ist so nervig besserwisserisch, aber nun gut, es wird uns nutzten und ich tue es. Wann gedenkst du den Ball zu veranstalten? Wenn alles klappt kehre ich in 2 Monaten zur Schule zurück. Ich nehme doch mal an du willst das es davor über die Bühne geht.“ Lucius nicke zufrieden, das war sein Sohn genau solch eine Einstellung hatte er erwartet und antwortete daher: „Gut, dann wäre das geklärt. Ich denke, sechs Wochen sollten zur Vorbereitung reichen. Ich werde morgen veranlassen das die offiziellen Einladungen raus gehen und du wirst drei persönliche Dankesschreiben an das goldene Trio aufsetzten und biete ihnen ruhig an ihre Partner mit zu bringen. Wenn Potter mit der kleinen Weasley auf unserem Ball tanzt und das Bild in die Zeitungen kommt, ist das fast besser Presse als wenn sie uns nebeneinander mit ihnen Fotografieren. Der Held, der sich auf Malfoy-Manor offensichtlich amüsiert, das ist Gold wert.“ Draco stimmte seinem Vater ohne Einschränkungen zu, sagte jedoch nichts, das brauchte er nicht.

Sie begannen noch an diesem Nachmittag die kommenden Schritte zu planen.
 

Am nächsten Morgen betrat Lucius seit Monaten zum ersten mal wieder sein großzügiges, elegant eingerichtete und herrschaftliches Büro im obersten Stockwerk des großen Komplexes, der den Hauptsitz seines Firmenimperiums darstellte. Er stürzte sich sofort in die Arbeit, war wieder ganz in seinem Element, gab Anweisungen, ließ sich die einzelnen Abteilungsleiter zum Rapport kommen, verteilte dabei wenig Lob, aber viel Schelte. In seinen Augen hatten sie keinen guten Job gemacht, während er verhindert war, vielleicht sollte er darüber nachdenken den ein oder anderen Abteilungsleiter aus zu tauschen, dachte er, denn schließlich sollten sie auch Leistung bringen, wenn er nicht mit der symbolischen Peitsche hinter ihnen stand. Das war ein Problem dem er sich in den nächsten Tagen widmen würde. Er würde die Zahlen der letzten Monate genauer durchgehen und die Abteilungen oder Tochterfirmen, die nicht die erwarteten Erfolge gebracht hatten, würden sich warm anziehen müssen.
 

Er, der Chef war wieder da und nun würde ein anderer Wind wehen. Niemand konnte ihn jetzt mehr behindern, die Todesser waren Geschichte und als nächstes begann er seine Kontakte im Ministerium zu reaktivieren, kundschaftete aus, wer jetzt in welchen Abteilungen saß oder überhaupt noch da war. Dann beauftragte er seinen persönlichen Anwalt in den Abteilungen, in denen ihm jetzt, nach dem Krieg, ein Spitzel oder ihm gewogener Mitarbeiter fehlte, jeweils einen zu finden, der sich kaufen ließ oder anderweitig zu überzeugen war. Dieser Anwalt war die meiste Zeit für ihn damit beschäftig Personenhintergründe recherchierte, denn vor Gericht musste er persönlich sich selten verantworten, es war fast immer eine seiner Firmen, und manchmal er als deren Chef, der eine Anzeige bekam, aber daran arbeiteten andere Anwälte, die sich mit Wirtschaftsrecht auskannte. Es war immer gut alles über sein Gegenüber zu wissen und auch in geschäftlichen Verhandlungen so noch ein Ass in der Hinterhand zu haben, das war immer seine Devise gewesen und damit hatte er großen Erfolg.
 

Bis zum Mittag hatte er die dringendsten Aufgaben abgearbeitet und widmete sich zufrieden der Post, die sich angesammelt hatte, obwohl er sich von seiner Assistentin über die ganzen Monate das wichtigste hatte zuschicken lassen, außerdem gab er den Auftrag seine Scheidung in die Wege zu leiten. Schließlich ließ er sich von seiner Assistentin die alten Gästeliste für Empfänge und Bälle in seinem Hause raus suchen und überarbeitete diese unter dem Gesichtspunkt seiner neuen Pläne und wies dann an, dass sie in seiner Druckerei die Einladungen in Auftrag geben sollte. Am späten Nachmittag kam Draco zu ihm ins Büro und brachte ihm die Entwürfe für die Einladungen für das goldene Trio, die er aufmerksam durchlas und dann ab nickte. Sein Sohn hatte die perfekte Balance zwischen schmeicheln und fordern getroffen und deutlich gemacht, dass sie sie einluden um ihnen zu danken, ihnen sehr dankbar für die Rettung waren und dieses Fest zu ihren Ehren veranstalten. Lucius war sich sicher, unter diesen Voraussetzungen konnten sie nicht nein sagen, denn ein Dankeschön für die Rettung Dracos konnten sie doch nicht ausschlagen, schließlich sah es aus als würde er ihnen die Hand zum Gruße und Frieden reichen. Lucius war sehr zufrieden damit. Er hoffte darauf, dass Potter da Dumbledore ähnlich war, und ein Friedensangebot immer annahm.
 

Natürlich war dieses nicht ernst gemeint, aber wenn alles gut ging, würden weder Potter noch seine Freunde das je erfahren. Draco gab noch zu bedenken: „Ich sehe nur bei Granger eine Gefahr, dass sie den Braten riecht. Potter will immer das Beste in den Menschen sehen, Weasley ist ein großer Trottel, der rafft eh nichts und wird nie in uns etwas anderes sehen als ihren Feind, aber er wird mit kommen, wenn Potter die Einladung annimmt und vor allem wenn Granger herkommt. Aber Granger, ja sie könnte uns wirklich durchschauen, dennoch wird sie mitkommen, und auch wenn nur um ihre Freunde zu beschützten. Wir sollten vielleicht auf dem Ball darauf achten sie zu überzeugen, eventuell wäre auch ein Jobangebot für sie zu erwägen, denn sie ist weder dumm noch untalentiert, sie könnte nützlich sein. Aber ich bin mir sicher, sie ist nicht so käuflich wie viele andere, sie wird ein uns einen relativ harten Kampf liefern, wir müssen geduldig und gut geplant vorgehen.“
 

Lucius dachte kurz über die Worte seines Sohnes nach, das hatte er noch gar nicht in Betracht gezogen, die Granger dauerhaft auf ihre Seite zu ziehen, sie wäre wirklich ein Ass in der Hinterhand, wenn sie für ihn arbeiten würde. Sie müssten sehr umsichtig dabei vorgehen, denn sie hatte ganz sicher keine gute Meinung von ihnen, davon ging er aus, aber vielleicht konnte man ihre Meinung ändern, denn Draco hatte ihm erzählt, dass sie bereitwillig ihn mit aus dem brennend Raum der Wünsche gerettet hatte. „Hast du schon gezielte Pläne im Bezug auf Granger?“, fragte er überlegend nach, hatte jedoch noch keine Idee wie man sie überzeugen könnte. Ein zufriedenes Grinsen zeigte sich auf dem Gesicht seines Sohnes als er eröffnete: „Ich denke, sie ist auch nur eine Frau und ich glaube nicht, dass Weasley besonders galant und geschickt ist, außerdem denke ich, sie bekommt man immer über Intellekt und vielleicht Bücher. Was hältst du davon, wenn wir es ihr ermöglichen währende des Balls mal einen Blick in unsere legendäre Bibliothek zu werfen? Ein Angebot diese nutzten zu dürfen, wird sie nicht ausschlagen können. Ich denke, ein Jobangebot in diese Richtung, dürfte sie durchaus reizen.“
 

„Du meinst, sie ist so einfach zu blenden?“, fragte Lucius skeptisch nach, für so blind hielt er sie nämlich nicht, doch Draco warf ein: „Wir sollten es versuchen, haben wir damit keinen Erfolg, können wir uns immer noch etwas anderes überlegen. Ich weiß zufällig, dass auch sie nächstes Jahr wieder die Schule besuchen wird!“ „Gut, gut, dann versuchen wir es so, aber was ist mit Potter, wird er nicht intervenieren und misstrauisch werden?“, stimmte Lucius erst zu und harkte dann weiter skeptisch nach, doch auch diesmal überraschte ihn Draco: „Sie ist dickköpfig, das konnte ich sehr oft beobachten und sie tut auch Dinge gegen die Einwände ihrer Freunde, wenn sie davon überzeugt ist und ich habe beobachten können, wenn sie etwas tat, folgte Potter ihr meistens über kurz oder lang, weil sich ihre Ansichten als richtig erwiesen, jedenfalls aus seiner Sicht! Ich denke, Potter können wir so nicht überzeugen es sei denn er ist immer noch der Ansicht das in jedem irgendwas gutes steckt, du weißt ja, Dumbledore… aber wenn wir Granger wirklich von unserer Leuterung überzeugen, wird sie für uns sprechen und wirklich Potter überzeugen. Haben wir Potter auf unserer Seite, stehen uns alle Türen auf, auch die zu den letzten Zweiflern. Jetzt, nachdem alle wissen, dass er damals die Wahrheit gesagt hat als er heraus posaunte der dunkle Lord sei zurück, diskreditiert ihn die Presse auch nicht mehr, sondern feiert ihn doch nur noch, das können wir für uns nutzten!“
 

Lucius stimmte dem nickend zu, beobachtete seinen Sohn über seine gefalteten Hände hinweg und fragte schließlich mit bedacht, nach einigen Minuten des Schweigens: „Gut, das hört sich sehr vielversprechend an, also, wir werden daran arbeiten Granger zu überzeugen, aber wer von uns tut es? Du oder ich? Was meinst du, wem wird sie eher trauen? Kann sie darüber hinweg sehen, dass ihr euch immer gestritten habt, du sie beschimpft hast? Würde sie glauben, dass du erwachsen geworden bist und daher jetzt freundlich auf sie zu gehst und das der Krieg dich verändert hat? Oder würde sie es eher schaffen zu vergessen, dass sie bei ihrem letzten Besuch in meinem Haus gefoltert wurde?“ Draco musste nicht überlegen, antwortete schnell, aber leider brachte seine Antwort keine Entscheidung: „Das ist genau das Problem Vater. Ich weiß es nicht. Sie verabscheut mich sicher ziemlich, aber ich denke, dich kann sie genau so wenig leiden. Wahrscheinlich sollten wir einfach flexibel bleiben und sehen, ob sie auf unseren Charme anspringt, was schwer werden wird, so kopfgesteuert wie sie ist. Aber besonders schwere Aufgaben haben uns doch noch nie abgehalten und auch nicht aussichtslose Situationen, nicht wahr!“ Sein Sohn grinste teuflisch und unternehmungslustig und Lucius nickte zufrieden lächelnd und beschloss, während er sich erhob: „Das verdient einen Drink zum anstoßen Sohn, der Plan ist gut. Sehr schön, ich bin stolz auf dich!“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück