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Ich hasse dich, verlass mich nicht

Lavi x Yuu
von

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Mugen in des Fremden Händen

Die Luft vibrierte. Obwohl Yuu selbst nichts mehr über seine Zeit als Exorzist wusste, so konnte er doch genau die Gefahr spüren, die über ihnen lag. Sie erfüllte die Luft, die er atmete. Dröhnte im Erdreich, auf dem er stand. Ließ sämtliche Lebewesen verstummen, die in der Nähe waren. Ergriff von jeder Zelle besitzt, aus der sein Körper bestand. Die Gefahr war nicht zu sehen und doch allgegenwärtig.
 

Mit festem Griff hielt Lavi seinen Hammer, sah sich angespannt um und versuchte etwas zu entdecken. Doch seit sie den Bahnhof verlassen hatten wirkte das kleine Dorf wie ausgestorben, als sei es nie bewohnt gewesen. Und doch war die Atmosphäre voller Präsenz, voller Energie. Er hielt den Atem an, da er das Gefühl hatte, jeder Luftstoß, den er von sich gab, wäre so laut wie das Grollen des Donners gewesen. So genau er wusste, dass dies unsinnig war, so unangenehm war ihm dieses Gefühl trotzdem.
 

Trotz aller Aufmerksamkeit glitt sein Blick für einen kurzen Moment zu Yuu. Es war mittlerweile so ungewohnt für den Rotschopf diesen wieder in der Uniform zu sehen. Und auch wenn es nicht Mugen war, das der Schwarzhaarige in seinem festen Griff hielt, so lag das Schwert dennoch elegant und sicher in den fast schneeweißen Händen. Einzig die offenen Haare ließen Lavi wissen, dass neben ihm noch immer Yuu und nicht wieder Kanda stand. Die Macht des Unterbewusstseins war wirklich erstaunlich.
 

Plötzlich ertönte ein ohrenbetäubender Lärm. Lavi sah auf und auch Yuu lenkte seine Aufmerksamkeit auf eine kleine Gasse, aus der plötzlich eine ganze Horde Akuma auf sie zu stürmten. Wohl wissend, dass er im Moment der deutlich erfahrenere Kämpfer war stellte der Rothaarige sich schützend vor den Japaner und wehrte die erste Welle ab. Er war nicht undankbar, dass es sich nicht einmal um Akuma auf Level 1 handelte und sie sich zumindest um Vergiftungen keine Sorgen machen brauchten. Es waren wirklich keine wirklich gefährlichen Gegner, was ihn schon wunderte. Doch die Zeit, sich um die offensichtliche Schwäche der Akuma zu machen, hatte er schlicht und ergreifend nicht. Er musste sich auf den Kampf konzentrieren.
 

Yuu blieb hinter Lavi. Für einen Augenblick musste er sich an den Anblick ihrer Gegner gewöhnen. Er wusste, dass dem nicht so war, doch er hatte das Gefühl so etwas noch nie gesehen zu haben. Rasch jedoch fing er sich wieder und parierte, zu seiner eigenen Verwunderung, fast problemlos einen Angriff. Es fühlte sich endlich, nach all der Zeit, wieder etwas so vertraut an, wie sein Zusammensein mit dem Rothaarigen.
 

Mit deutlich mehr Selbstbewusstsein schloss er zu diesem auf und beteiligte sich immer aktiver am Kampf. Es schien ihm fast, als sei dies so natürlich wie das Mittagessen mit seinen Stäbchen. Nichts, das ihm irgendwie schwer fiel oder so fremd war, wie der Orden. Viel eher das Gefühl endlich in seinem Element zu sein.
 

Die beiden lichteten die Reihen der angreifenden Akuma immer mehr, kämpften Seite an Seite und schienen sich wortlos aufeinander einstellen zu können. Ein Gegner nach dem anderen sank leblos zu Boden und Yuu konnte nicht von sich behaupten, dass es ihm keinen Spaß machen würde auf eine perfide Art und Weise. Es fühlte sich zu vertraut an, zu richtig.
 

Und plötzlich wurde ihm eines klar: er ergab sich der Leidenschaft Kandas. Nicht er beherrschte diesen Kampf, diesen Umgang mit dem Schwert und auch nicht er genoss den Rausch der wirbelnden Klinge in seiner Hand. Nicht er wusste mit Lavi kommentarlos zu kämpfen. Nicht er selbst wusste instinktiv, dass sie erst dann fertig waren, wenn alle Akuma vernichtet waren. Und schon gar nicht er vernichtete einfach. Das war alleine Kanda. Er war plötzlich allgegenwärtig. Als seinen sie für einen kurzen Augenblick auf gleicher Augenhöhe im selben Körper.
 

Zu spät bemerkte er, dass er nicht ganz Recht hatte. Kanda nämlich hätte sich nie mitten im Kampf so unachtsam ablenken lassen, Yuu jedoch war an seinen Gedanken hängen geblieben. Ein Akuma schoss an Lavi vorbei, direkt auf ihn zu. Der Schwarzhaarige riss noch sein Schwert empor und lenkte den spitzen und scharfkantigen Arm seines Gegners von seinem Herzen weg. Statt dessen bohrte sich der Knochen schmerzhaft in seine Schulter.
 

Lavi, der die restlichen Gegner vernichtet hatte, eilte zu ihm und erledigte auch das letzte Skelett, das sich auf den Japaner gestürzt hatte, ehe er diesen stützte und besorgte ansah: „Yuu-chan, es tut mir Leid, ich habe es zu spät gesehen.“ Der Schwarzhaarige sah auf, lächelte und zog unter höllischen Schmerzen den Rest des Akuma aus seiner Schulter, ehe er erschöpft hauchte: „Mach dir keine Sorgen. Du hast mir doch selbst erzählt, dass sich das schnell bei mir erledigt. Warten wir einfach einen Moment ab.“
 

Die Tür des Büros wurde aufgerissen. Lenalee und Allen stürmten herein und schienen überhaupt kein Interesse dafür zu haben, dass Komui und Bookman in einer Besprechung waren. Völlig außer Atem keuchte die junge Frau: „Wir... wir haben Neuigkeiten! Wichtige Neuigkeiten!“ Komui sah auf und hob beschwichtigend die Hände: „Immer mit der Ruhe, Schwesterchen. Komm erst einmal zu Luft.“ - „NEIN! Das... ach verdammt...“ Sie japste und atmete ein paar Mal tief durch, ehe sie hauchte: „Wir haben Mugen gesehen.“
 

„WAS??“ kam es von ihrem Bruder und Bookman gleichermaßen. Allen nickte, ebenfalls nach Luft ringend: „Ja, wir wissen jetzt wo Mugen ist. Aber wir haben keine Ahnung, was das bedeutet.“ Bokkman verdrehte die Augen und keifte: „Jetzt lass dir nicht alles aus der Nase ziehen! WER hat Mugen?“ - „Tyki.“ Wieder sprachen die beiden Älteren wie aus einem Mund: „TYKI?“ - „Wenn ich es euch doch sage. Ja, Tyki hatte Mugen bei sich. Aber er ist verschwunden, ehe wir es ihm abnehmen konnten.“
 

Lenalee nickte und sah ihren Bruder besorgt an: „Er grinste nur frech und meinte, er habe heute noch etwas vor. Ich habe keine Ahnung, was er damit meint, aber es steht wohl außer Frage, dass es nichts Gutes sein wird.“ Komui nickte nachdenklich: „Aber was soll das alles nur? Jetzt wissen wir, wer Mugen in seinem Besitz hat und ich verstehe trotzdem noch nicht, was das zu bedeuten hat. Was bringt der ganze Aufwand?“
 

Für ein paar Minuten kehrte Stille ein. Alle dachten angestrengt nach. Plötzlich sah Bookman auf und hauchte: „Könnte es etwa sein...“ Die anderen sahen ihn fragend an: „Was denn? Hast du eine Idee?“ Der Älteste sah entsetzt in die Runde: „Wenn meine Befürchtung stimmt, dann hast du eine Fehlentscheidung aller erster Güte getroffen, Komui!“ Er sah den jungen Mann mit ängstlichem Blick an: „Wir müssen unbedingt Verstärkung zu Lavi und Kanda schicken, bevor es vielleicht zu spät ist!“ Besorgt nickte Komui: „Allen, Schwesterchen, dann übernehmt ihr das. Aber wieso, ich verstehe noch immer nicht...“
 

Seit einer geschlagenen halben Stunde warteten Yuu und Lavi nun bereits darauf, dass sich etwas tat, doch nichts geschah. Noch immer klaffte die große Wunde an der Schulter des Schwarzhaarigen, der sich in der Zwischenzeit erschöpft auf den Boden gesetzt hatte. Fragend sah er seinen Liebsten an und hauchte: „Dauert das immer so lange?“ Der Angesprochene schüttelte den Kopf, während er hin und her ging und sorgenvoll zu Boden starrte. Etwas abwesend aber tief besorgt murmelte er: „Nein, das tut es nicht. Wenn ich das gewusst hätte, dann hätte ich dich niemals mitgenommen.“ Er sah den Japaner an und versuchte zu lächeln: „Aber wir haben sie ja alle besiegt. Dann fahren wir am Besten einfach zurück und lassen dich im Orden versorgen. Komui wird sicher auch wissen wollen, was hier passiert ist.“
 

Yuu nickte leicht: „Das ist wahrscheinlich das Beste. Mach dir keine Sorgen, das wird schon wieder. So leicht bin ich nicht unterzukriegen, auch jetzt nicht.“ Er ließ sich von Lavi auf die Beine in dessen Umarmung ziehen. Der Rothaarige küsste ihn auf die Stirn und lächelte nun wieder zuversichtlicher: „Du hast ja Recht, ich sollte nicht so panisch sein. Ich möchte nur nicht, dass dir etwas passiert. Das würde ich nicht ertragen.“ Der Kleinere erwiderte sein Lächeln und kicherte leise: „Ich liebe dich.“ Sanft küsste er die Lippen des Rotschopfs, der zufrieden in den Kuss zu grinsen begann, ehe er ihn genießend erwiderte.
 

Ein Händeklatschen riss sie aus ihren Gedanken und ihrer Zärtlichkeit. Fragend sahen die beiden sich um, entdeckten zunächst aber nichts. Nur eine Stimme ertönte mit abgrundtief spöttischem Ton: „Wie niedlich. Da schäme ich mich ja fast, die traute Zweisamkeit so einfach unterbrechen zu müssen. Und doch muss ich es tun, denn ich habe nicht den ganzen Tag Zeit und so langsam habe ich lange genug auf meinen Spaß gewartet.“ Eine Gestalt trat aus der Gasse, aus der zuvor die Akuma gestürmt waren und Yuus Augen weiteten sich mit einem Mal. Die Gestalt lachte trocken: „Ich freue mich, dass du mich erkennst.“ Er hob Mugen empor und grinste düster: „Ich habe da etwas gefunden, das dir gehört, Yuu Kanda.“
 

Der Japaner begann am ganzen Leib zu zittern, was seinem Freund zwar nicht entging, dieser es gleichzeitig aber nicht wirklich verstand. Wütend zischte Lavi der Gestalt entgegen: „Was soll das, Tyki?“ Yuu registrierte die Worte gar nicht mehr. Sein Blick hing starr auf dem für ihn Fremden, der ihm dennoch so schmerzlich bekannt vorkam. Er hatte ihn schon mehr als einmal gesehen. Nicht am Tage, nicht auf offener Straße. Und plötzlich wurde er von einer unsagbaren Panik übermannt. Einer Panik vor diesem merkwürdigen Fremden. Dem Fremden aus seinen Träumen.
 

~Huhu.

Ich weiß, Cliffhanger sind fies und gemein ^.^ Aber was ist ein Showdown ohne Cliffhanger? ;) So langsam lüftet sich das Geheimnis. Ich bemühe mich um rasche Fortsetzung.
 

LG

Galenhilwen~



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Rabbit
2011-04-09T14:00:08+00:00 09.04.2011 16:00
C- Cliffhanger! ;_; Wie gemein! T _T Du... Du Sadist du! *nod nod*

Ah das Kapitel ist so spannend. DX
Und wieder sind Fragen aufgetaucht, als das die alten beantwortet wurden! XD
Warum verheilt Yuus Wunde nicht? > _< Der Lotos ist ja noch da... Glaube ich!
Ach man. XD
*brav auf Antworten wartete, die wohl in den nächsten Kapitel kommen*

Und Tyki ist endlich aufgetaucht... Mit Mugen! OoO
Ich frage mich ehrlich was er vor hat.
Ich vermute mal das sein eigentliches Ziel Lavi ist? Bookman hat nämlich sehr aufgeregt reagiert. ö _ö

Ich freue mich schon echt stark auf das nächste Kapitel. <3


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