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Ich hasse dich, verlass mich nicht

Lavi x Yuu
von

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...in den Regen

Komui seufzte, während er hinter den Stapeln von Papier und Unterlagen auf seinem Schreibtisch aufsah, und massierte sich die Schläfen: „Großartig... wenn Kanda wach wird, dann läuft er doch Amok!“ Hilflos sah Allen erst Lavi, dann Komui an und murmelte entschuldigend: „Es ist doch nur ein Schwert.“ Ehe Komui, der ihn entsetzt und mit weit aufgerissenen Augen ansah, überhaupt antworten konnte, stemmte Lavi die Hände in die Hüfte und schüttelte ungläubig den Kopf: „Du weißt doch selber, wie vernarrt er in Mugen ist. Ich meine... er gibt seinem Katana einen Namen! Hallo?“ - „Ja, schon gut. Wir müssen es holen, bevor er etwas merkt...“ Komui lachte trocken: „Du meinst, bevor er aufwacht?“
 

Es klopfte. „Auch das noch...“ schoss es Komui durch den Kopf. Genervt knurrte er jedoch: „Herein.“ Ein Mann trat herein, in einen weißen Kittel gekleidet, offensichtlich ein Arzt. Er sah kurz in die Runde und räusperte sich: „Es gibt Neuigkeiten von Kanda.“ Er sah Komui fragend an, der jedoch nur kraftlos und ein wenig abwesend nickte: „Sie können berichten, die beiden können es ruhig hören.“ Eigentlich wollte er es sich nicht eingestehen, aber er hatte Angst. Mit Kanda war einfach nicht gut Kirschen essen... wenn er einen „guten“ Tag hatte. Er wollte sich gar nicht ausmalen, was passierte, wenn dieser richtig sauer würde und das wäre der Fall, wenn er den Verlust von Mugen bemerkte.
 

Der Arzt nickte und begann zu erklären: „Wir haben alle Untersuchungen abgeschlossen. Körperlich geht es ihm so weit ganz gut, wie bereits vermutet. Vorhin ist er kurz aufgewacht...“ Der Arzt stockte. Schon jetzt wollte Lavi ihm den Hals umdrehen, der Mann druckste ihm eindeutig zu viel herum. Wieso konnte er nicht einfach sagen, was los war? Was hatte Yuu-chan? Dann, endlich, fuhr der Arzt fort: „Er hat eine schwere Amnesie und wusste nicht einmal mehr seinen eigenen Namen.“
 

Während Komui sein Gesicht in den Händen vergrub und Allen einen doch besorgten Gesichtsausdruck bekam, merkte Lavi, wie mit einem Schlag seine gesamten Gesichtszüge ineinander fielen. Kein Grinsen, kein Lächeln. Mit offenem Mund starrte er den Mann in Weiß an, ihm blieben sogar die Worte im Halse stecken und das sollte schon etwas heißen. Und als Lavi dachte, es könne nicht schlimmer kommen setzte der Arzt seine Erklärung fort: „Bei einem solch umfangreichen Gedächtnisverlust wissen wir nicht, ob er sich jemals wieder erinnern wird. Aber man kann es versuchen. Gegenstände, Orte, alles kann eine Erinnerung auslösen. Voraussetzungen sind allerdings absolute Ruhe dabei, es kostet viel Energie. Und ein Vorgehen, das ihn Schritt für Schritt an seine Erinnerungen heranführt. Ich habe die Sorge, er könnte ansonsten kollabieren.“
 

Allen und Lavi schwiegen, teils aus Schuldgefühlen, aus Betroffenheit und blankem Entsetzen. Allen beschlich eine Ahnung. Er konnte sich kaum vorstellen, dass es sich um einen Zufall handelte. Aber dazu brauchte er Beweise. Und er nahm sich vor, diese so rasch wie möglich aufzutreiben. Anhaltspunkte, Indizien, irgendetwas.
 

Komui sah auf und schnaubte angestrengt, er wusste nicht genau, was er tun sollte. Eine Weile grübelte er angestrengt nach, ehe er noch etwas abwesend murmelte: „Wir können ihn ja nicht für Tage oder Wochen auf der Krankenstation lassen... dem täglichen Ablauf können wir ihn aber auch nicht aussetzen...“ Er knurrte äußerst unzufrieden. „Was schlagen Sie vor, Doktor?“ Der Arzt überlegte kurz, ehe er seufzte: „Das Beste wird sein, wenn sich jemand um ihn kümmert. Jemand, der viel über ihn weiß, um ihn allmählich mit Dingen zu konfrontieren, die ihn zumindest erinnern könnten.“ Allen lachte trocken auf: „Der Einzige, der das könnte, hat alles vergessen...“ Plötzlich kehrte das gewohnte Strahlen auf Lavis Gesicht zurück und seine Augen verrieten, dass er eine Idee hatte. Er wandte sich an Komui: „Ich würde das gerne versuchen.“
 

Stille. Alle Augen waren skeptisch auf ihn gerichtet und verrieten, dass diese Idee bescheuert war. Doch Lavi war sich irgendwie sicher, dass sie bescheuert genug war, um funktionieren zu können. Seufzend musterte Komui den Rotschopf: „Das war ein Witz, oder? Du hast doch gehört, was der Doktor gesagt hat... langsam und nicht mit der Tür ins Haus fallen. Wie kommst du auf die Idee, dass das klappen könnte?“ Lavi grinste bis über beide Ohren und kicherte: „Ach, Yuu-chan wird durch meine Art sicher schnell erinnert, außerdem sind wir Freunde. UND: als angehender Bookman sollte ich es wohl schaffen ihm ein paar Dinge aus seiner Vergangenheit zu erzählen, oder?“ Allen schüttelte ungläubig den Kopf: „Du bist doch lebensmüde...“ Der Arzt zuckte lediglich mit den Schultern: „Wenn Sie mich jetzt entschuldigen, ich muss zurück zur Krankenstation. Lassen Sie es mich wissen, wenn Sie sich entschieden haben...“ Schnellen Schrittes verschwand er aus dem Büro und ließ die drei wieder alleine zurück.
 

Komui seufzte hilflos: „Ich glaube nicht, dass ich das sage, aber... auf deine Verantwortung können wir es ja probieren, Lavi. Aber BITTE sei vorsichtig! Wir können es nicht riskieren, dass Kanda kollabiert. Es ist schon schlimm genug, dass ihr zwei vorerst ausfallt... und das mit Mugen...“ Nun sah Allen auf und nuschelte schon fast schüchtern: „Ich könnte mich bei Aufträgen ja mal umhören und umsehen, vielleicht kann ich etwas herausfinden. Das dankt mir das alte Ekel zwar eh nicht, aber er ist leider unersetzlich...“ Zum ersten Mal, seit Allen und Lavi mit Kanda zurück waren, sah Komui etwas entspannter aus. Er nickte: „Das wäre toll. Danke, Allen.“ Er sah Lavi an. „Und falls es bei dir irgendwie Schwierigkeiten geben sollte, dann lass es mich sofort wissen.“ Doch, mal wieder, grinste Lavi nur breit: „Ach, das wird schon schiefgehen.“ Komui seufzte: „Genau das befürchte ich ja...“



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