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Happy End

oder Wie Fischofant die Fische fand.
von

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fünftens

„Fischofant.“

„Elefisch!“

„Fischefant.“

„Elefischofant!“ Elli schnitt Grimassen und einen überstehenden Faden ab.

„Zu lang.“ Finn breitete den grauen Stoffschlauch auf dem Tisch aus und musterte die unregelmäßige Naht.

„Der Rüssel oder der Name“, erkundigte sie sich und stieß dann die Luft zischend zwischen ihren Zähnen aus. Finn schüttelte den Kopf über ihre Ungeschicklichkeit und reichte ihr ein Taschentuch.

„Irgendwie beides, fürchte ich.“ Er sah zu, wie Elli das Blut von ihrer Hand tupfte.

„Also nennen wir das Ding Elefisch...?“ Sie musterte ebenfalls den Kleinen Schnitt in ihrer Haut, dann die bunt gemixten Einzelteile, die über ihrem Tisch verstreut lagen.

„Ich finde, dass das zu einleuchtend klingt“, widersprach Finn.

„Und Fischofant hört sich amateurhaft an.“ Abermals stach sie sich mit der Nähschere in den Finger. Sie schwieg.

Dann sprach das blassblauäugige Mädchen: „Hiermit taufe ich dich auf den Namen: Fischofant.“ Finn lächelte.
 

„Wir schreiben das Jahr 2157. Der Elefant hat sich den "natürlichen" Klimaveränderungen problemlos angepasst und wird seitdem im Register für neue Tierarten unter dem Namen Proboscidea Pisces / Fischofant geführt. Er bewegt sich hauptsächlich in schützenden Schwärmen und ist das gesamte Jahr vor der Küste Greifswalds anzutreffen.“

Der kurze Text ging Finn von den Lippen als würde er sie aus einem Tierlexikon zitieren. Elli schrieb fleißig mit und als die Schulglocke zum Unterrichtsende schrillte, setzte sie mit ihren Namen den letzten Schliff unter das Papier. Der „Proboscidea Pisces” lag sicher in einem Säckchen aus blauem Stoff, welches die beiden „Amateure“ noch schnell dazu gemacht hatten.

„Ich komme jetzt rum und sammle einige von euren Arbeiten ein“, verkündete die Kunstlehrerin überraschend an, „Freiwillige Abgaben nehme ich natürlich auch... benote sie aber wahrscheinlich nicht.“ Die Kunst-WP besuchenden Schüler murrten und einige versuchten, schnell einzupacken, rauszulaufen und so der Gefahr einer eventuellen unfreiwilligen Note zu entkommen.

Elli war sich nicht sicher, ob sie den farbenfrohen „Fischofant“ benotet haben wollte, doch da befand sich das Mischvieh auch schon auf dem Stapel von Holz-, Filz-, Ton-, Papier- und Pappmascheearbeiten: in den Armen der Lehrerin.
 

„Du wolltest mich doch was fragen.“ Die Zehntklässler standen im Flur vor dem Kunstraum und suchten ihre Jacken aus den vielen Stoffschichten über den rostigen Haken.

„Hier, ich hab deine“, murmelte Elli parallel und dann überlegte sie, was er damit meinte. „Hm?“

„Vorhin in der Cafeteria...“ Er nickte.

„Achja, wegen deines Kommentars als ich dich auf deinen Namen angesprochen habe.

Ja. Ein gutes?“



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